DE28698C - Webstuhl zur Herstellung gestickter Gewebe - Google Patents

Webstuhl zur Herstellung gestickter Gewebe

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DE28698C
DE28698C DENDAT28698D DE28698DA DE28698C DE 28698 C DE28698 C DE 28698C DE NDAT28698 D DENDAT28698 D DE NDAT28698D DE 28698D A DE28698D A DE 28698DA DE 28698 C DE28698 C DE 28698C
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DE
Germany
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shafts
loom
fabric
pattern
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Application number
DENDAT28698D
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English (en)
Original Assignee
A. URBAHN in Patterson, New-Jersey, und A. G. JENNINGS in Brooklyn, New-York, V. St. A
Publication of DE28698C publication Critical patent/DE28698C/de
Active legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D31/00Lappet, swivel or other looms for forming embroidery-like decoration on fabrics

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Mittelst des Webstuhls werden auf beiden Seiten glatter Grundgewebe die verschiedenartigsten Muster dadurch hergestellt, dafs von besonderen Schäften getragene Fäden zur Musterbildung zwischen die Zähne oder zu Schleifen gebogenen Drähte eines besonderen, seitlich verschiebbaren Kammes, der oberhalb des an der Lade sitzenden Blattes angeordnet ist, so eingeführt werden, dafs sie beim Niederbewegen der Schäfte aus den Kammzähnen heraustreten können, um abwechselnd ober- und unterhalb des Schufsfadens verlegt und durch diesen mit dem Grundgewebe verbunden zu werden. Zu diesem Zwecke kommen Schäfte mit gelochten Nadeln für Grundkettenfäden und Musterfäden in Anwendung, und aufser dem mit der Lade verbundenen Blatt zur Führung der Kettenfäden und zum Anschlagen des Schufsfadens wird, wie oben erwähnt, ein Kamm benutzt, zwischen dessen Zähnen die Fäden für die Musterbildung so liegen, dafs sie nach unten heraustreten können, wenn eine entsprechende Schaftbewegung eintritt, um, wie oben angedeutet, diese Fäden unter die Grundkette bezw. den Schufsfaden zu verlegen.
Fig. ι zeigt einen verticalen Längenschnitt durch einen zur Musterweberei eingerichteten Webstuhl, Fig. 2 eine Oberansicht des Kammes und der Schäfte, Fig. 3 eine Vorderansicht der Grundkettenschäfte, Fig. 4 und 5 Detailansichten der Nadeln und Augen dieser Schäfte, Fig. 6 . und 7 Ansischten des Kammes und des Blattes, Fig. 13 einen Theil des Webstuhls im Schnitt mit durch die Schäfte und Tritte niedergedrückten Musterbildungsfäden, und endlich veranschau-Iiel en Fig. 8 bis 12 und 14 bis 18 verschiedene Arten der Musterbildung und Bindung des Gewebes.
Von dem im Stuhlgestell A gelagerten Kettenbaum B gehen die Fäden der mit α b, Fig. 1, bezeichneten Grundkette durch die Augen in den Enden der Nadeln d der Schäfte C und D. Die Nadeln in dem Schafte C sind von oben nach unten und diejenigen in dem Schaft D von unten nach oben, Fig. 1, 3, 4 und 5, gerichtet. Der Schaft C wird in einem Rahmen E vertical geführt, der eine seitliche Bewegung ausführen kann, beispielsweise durch seine Verbindung mit den schwingenden Stützen F, Fig. 3, oder durch andere passende Hülfsmittel. Aufser dieser Seitenbewegung kann der Schaft C durch seine in bekannter Art zu bewirkende Verbindung mit einem Tritt die gewöhnliche Verticalbewegung ausführen. Der andere Schaft D mit nach1 oben gerichteten Nadeln wird dagegen in einem festen Rahmen G geführt, so dafs er sich durch Bewegen seines Trittes nur auf- und niederverschieben kann, doch kann man ihn erforderlichenfalls auch so einrichten, dafs er Seitenverschiebungen ausführen kann.
Zur Herstellung des Grundgewebes werden nun die Schäfte C und D derart bewegt, dafs nach Bildung des Faches, Fig. 1, und Einführung des Schusses durch den Schützen H der Schaft C so weit gehoben wird, bis die unteren Enden seiner Nadeln d sich oberhalb der oberen Enden der Nadeln des Schaftes D befinden; alsdann wird dem Schaft C eine Seitenverschiebung um circa die Entfernung zweier Nadeln ertheilt, worauf man den Schaft C wieder senkt und Fach bildet, so dafs demnach, wenn der Schützen H durch das Fach geführt wird, die von D getragenen Kettenfäden α jedesmal sich oberhalb der von C getragenen Kettenfäden b befinden. Vor der jedesmaligen Einführung eines neuen Schufsfadens rindet aber durch die
beschriebene Seitenverschiebung von C ein Kreuzen der Kettenfäden statt und durch diesen Vorgang entsteht die in Fig. 12 veranschaulichte Bindung. Mit α b sind hier die gekreuzten Kettenfäden und mit? die Schufsfäden bezeichnet. Die Grundkettenfäden α b gehen nur von den Schäften CD durch die von den Drähten e, Fig. 6, des an der Lade sitzenden Blattes / gebildeten Schleifen und nach Einführung der Schufsfäden und, wie noch beschrieben wird, der zur Musterbilduhg dienenden Fäden geht das sonstige Gewebe über den die Kette spannenden Brustbaum Jnach dem Zeugbaum Z, auf den es wie gewöhnlich aufgerollt wird.
Die zur Bildung der verschiedenartigsten Muster in das Gewebe einzuführenden Fäden f, Fig. ι und 6, werden, von dem Baum M kommend, durch die Nadelaugen besonderer Schäfte N und dann zwischen je zwei ebenfalls zu Schleifen gebogenen, abernach unten gerichteten Drähten^·, Fig. 6, des am Gestell aufgehängten Kammes P geleitet, den man mit der Hand seitlich hin- und herschieben kann. Während, also die Grundkettenfäden α b in den nach oben gerichteten Schleifen e des Blattes / selbst liegen, also aus den Schleifen nicht heraustreten können, Fig. 6, sind die zur Musterbildung dienenden Fäden / zwischen je zwei Schleifen g angeordnet.
Der Arbeiter kann auf diese Weise bei einer mittelst der Hand zu bewirkenden Seitenverschiebung des Kammes P die Fäden f in die zwischen je zwei sich kreuzenden Grundkettenfäden α b gebildeten Räume einführen und gleich darauf die entsprechenden Schäfte N so weit senken, Fig. 13, dafs jedesmal die zur Musterbildung dienenden Fäden in den unteren Theil des von den Grundkettenfäden gebildeten Faches (bezw. unterhalb des Schufsfadens) zu liegen kommen, um auf diese Weise die Bindung mit dem Grundgewebe zu erhalten. Bleiben die Faden- indefs oberhalb der Kettenfäden α b liegen, so findet nur Bindung der letzteren unter sich statt.
Nach diesem Verfahren kann man auf einem mit der beschriebenen Einrichtung versehenen Webstuhle die verschiedenartigsten gemusterten Gewebe herstellen, wie beispielsweise in Fig. 8 bis 11 dargestellt ist. Man kann die Fäden / nach Belieben diagonal, rechtwinklig, nach der Seite hin und gerade aus oder im Zickzack in das Gewebe einführen. Hierbei ist natürlich unerläfslich, dafs die Schäfte JV an der Seitenverschiebung des Kammes P mit theilnehmen können. Zu diesem Zwecke sind an P Arme h, Fig. 2 angebracht, welche die Enden der beiden Schäfte JV umfassen, so dafs jedesmal durch ersteren auf letztere die entsprechende Seitenbewegung übertragen wird, während das untere, an der Lade sitzende Blatt / nur in der gewöhnlichen Weise vor- und rückwärts bewegt wird.
Durch geringe seitliche Verschiebung des Kammes P und Auf- und Niederbewegen der zugehörigen Schäfte N kann demnach der Arbeiter die zur Bildung des Musters dienenden Fäden auf beide Seiten des Gewebes, d. h. oberbezw. unterhalb des Schufsfadens verlegen und auf diese Weise auf jeder Seite des Gewebes durch die Fäden ein besonderes Muster bilden, ohne mehr als einer Fadenreihe zur Musterbildung zu bedürfen. Durch entsprechendes Handhaben der Schäfte N während des Vorziehens des Gewebes über den Brustbäum erzielt man also nach diesem Verfahren die verschiedenartigsten Muster, die mehr oder weniger gebrochen erscheinen, wie in Fig. 14 bis 18 dargestellt. Wenn das Grundgewebe völlig dicht hergestellt wird, so erscheint der Musterfaden als Erhöhung auf jeder Seite des Gewebes. Wird dagegen das Gewebe weniger dicht hergestellt, so kann man den .Musterbildungsfaden von einem zum andern Ende mit dem Auge verfolgen, wenn man das Gewebe gegen Licht hält.
Aus dieser Einrichtung ergiebt sich zunächst der Vortheil eines geringeren Bedarfs an Musterfäden zur Anfertigung gleichgemusterter Gewebe als bei den bisher üblichen Bindungen, aufserdem kann man mit Hülfe derselben Muster herstellen, welche auf einem Webstuhle nicht angefertigt werden können, auf welchem die Fäden zur Musterbildung in anderer Art eingeführt werden. Während bei den auf gewöhnliche Art gemusterten Geweben, namentlich bei einer gewissen Art von Teppichen, Fadenlängen stellenweise unsichtbar sind, kommt nach dem beschriebenen Verfahren der auf der einen Gewebeseite unsichtbare Theil der Musterfäden auf der anderen Seite nur bis auf den von der einen nach der anderen Gewebeseite führenden kurzen Fadentheil voll zum Vorschein.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Ein Webstuhl, welcher auf gazebindigem Grundgewebe Stickmuster dadurch herzustellen gestattet, dafs die von besonderen Bäumen herbeigeführten Stickfäden an beliebigen Stellen der Stuhlbreite mittelst eines seitlich verschiebbaren Kammes [P), welcher mit dem oben offenen Blatt (P) correspondirt und mittelst gleichzeitig seitwärts verschobener Nadelschäfte (JY) ins Unterfach gebracht werden.
    Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
DENDAT28698D Webstuhl zur Herstellung gestickter Gewebe Active DE28698C (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO2013107571A3 (de) * 2012-01-20 2014-01-16 Lindauer Dornier Gesellschaft Mit Beschränkter Haftung Webmaschine mit einer vorrichtung zur bildung von zusatzschusseffekten

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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WO2013107571A3 (de) * 2012-01-20 2014-01-16 Lindauer Dornier Gesellschaft Mit Beschränkter Haftung Webmaschine mit einer vorrichtung zur bildung von zusatzschusseffekten

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