DE28698C - Webstuhl zur Herstellung gestickter Gewebe - Google Patents
Webstuhl zur Herstellung gestickter GewebeInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D31/00—Lappet, swivel or other looms for forming embroidery-like decoration on fabrics
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Mittelst des Webstuhls werden auf beiden Seiten glatter Grundgewebe die verschiedenartigsten
Muster dadurch hergestellt, dafs von besonderen Schäften getragene Fäden zur Musterbildung
zwischen die Zähne oder zu Schleifen gebogenen Drähte eines besonderen, seitlich verschiebbaren
Kammes, der oberhalb des an der Lade sitzenden Blattes angeordnet ist, so eingeführt werden,
dafs sie beim Niederbewegen der Schäfte aus den Kammzähnen heraustreten können, um
abwechselnd ober- und unterhalb des Schufsfadens verlegt und durch diesen mit dem Grundgewebe
verbunden zu werden. Zu diesem Zwecke kommen Schäfte mit gelochten Nadeln für Grundkettenfäden und Musterfäden in Anwendung,
und aufser dem mit der Lade verbundenen Blatt zur Führung der Kettenfäden und zum Anschlagen des Schufsfadens wird,
wie oben erwähnt, ein Kamm benutzt, zwischen dessen Zähnen die Fäden für die Musterbildung
so liegen, dafs sie nach unten heraustreten können, wenn eine entsprechende Schaftbewegung
eintritt, um, wie oben angedeutet, diese Fäden unter die Grundkette bezw. den Schufsfaden
zu verlegen.
Fig. ι zeigt einen verticalen Längenschnitt durch einen zur Musterweberei eingerichteten
Webstuhl, Fig. 2 eine Oberansicht des Kammes und der Schäfte, Fig. 3 eine Vorderansicht der
Grundkettenschäfte, Fig. 4 und 5 Detailansichten der Nadeln und Augen dieser Schäfte, Fig. 6 .
und 7 Ansischten des Kammes und des Blattes, Fig. 13 einen Theil des Webstuhls im Schnitt
mit durch die Schäfte und Tritte niedergedrückten Musterbildungsfäden, und endlich veranschau-Iiel
en Fig. 8 bis 12 und 14 bis 18 verschiedene
Arten der Musterbildung und Bindung des Gewebes.
Von dem im Stuhlgestell A gelagerten Kettenbaum B gehen die Fäden der mit α b, Fig. 1,
bezeichneten Grundkette durch die Augen in den Enden der Nadeln d der Schäfte C und D.
Die Nadeln in dem Schafte C sind von oben nach unten und diejenigen in dem Schaft D
von unten nach oben, Fig. 1, 3, 4 und 5, gerichtet. Der Schaft C wird in einem Rahmen E
vertical geführt, der eine seitliche Bewegung ausführen kann, beispielsweise durch seine Verbindung
mit den schwingenden Stützen F, Fig. 3, oder durch andere passende Hülfsmittel. Aufser
dieser Seitenbewegung kann der Schaft C durch seine in bekannter Art zu bewirkende Verbindung
mit einem Tritt die gewöhnliche Verticalbewegung ausführen. Der andere Schaft D
mit nach1 oben gerichteten Nadeln wird dagegen in einem festen Rahmen G geführt, so
dafs er sich durch Bewegen seines Trittes nur auf- und niederverschieben kann, doch kann
man ihn erforderlichenfalls auch so einrichten, dafs er Seitenverschiebungen ausführen kann.
Zur Herstellung des Grundgewebes werden nun die Schäfte C und D derart bewegt, dafs
nach Bildung des Faches, Fig. 1, und Einführung des Schusses durch den Schützen H der
Schaft C so weit gehoben wird, bis die unteren Enden seiner Nadeln d sich oberhalb der oberen
Enden der Nadeln des Schaftes D befinden; alsdann wird dem Schaft C eine Seitenverschiebung
um circa die Entfernung zweier Nadeln ertheilt, worauf man den Schaft C wieder senkt
und Fach bildet, so dafs demnach, wenn der Schützen H durch das Fach geführt wird, die
von D getragenen Kettenfäden α jedesmal sich oberhalb der von C getragenen Kettenfäden b
befinden. Vor der jedesmaligen Einführung eines neuen Schufsfadens rindet aber durch die
beschriebene Seitenverschiebung von C ein Kreuzen der Kettenfäden statt und durch diesen
Vorgang entsteht die in Fig. 12 veranschaulichte Bindung. Mit α b sind hier die gekreuzten
Kettenfäden und mit? die Schufsfäden bezeichnet. Die Grundkettenfäden α b gehen nur von den
Schäften CD durch die von den Drähten e, Fig. 6, des an der Lade sitzenden Blattes /
gebildeten Schleifen und nach Einführung der Schufsfäden und, wie noch beschrieben wird,
der zur Musterbilduhg dienenden Fäden geht das sonstige Gewebe über den die Kette
spannenden Brustbaum Jnach dem Zeugbaum Z, auf den es wie gewöhnlich aufgerollt wird.
Die zur Bildung der verschiedenartigsten Muster in das Gewebe einzuführenden Fäden f,
Fig. ι und 6, werden, von dem Baum M kommend, durch die Nadelaugen besonderer Schäfte N und
dann zwischen je zwei ebenfalls zu Schleifen gebogenen, abernach unten gerichteten Drähten^·,
Fig. 6, des am Gestell aufgehängten Kammes P geleitet, den man mit der Hand seitlich hin-
und herschieben kann. Während, also die Grundkettenfäden α b in den nach oben gerichteten
Schleifen e des Blattes / selbst liegen, also aus den Schleifen nicht heraustreten können,
Fig. 6, sind die zur Musterbildung dienenden Fäden / zwischen je zwei Schleifen g angeordnet.
Der Arbeiter kann auf diese Weise bei einer mittelst der Hand zu bewirkenden Seitenverschiebung
des Kammes P die Fäden f in die zwischen je zwei sich kreuzenden Grundkettenfäden
α b gebildeten Räume einführen und gleich darauf die entsprechenden Schäfte N
so weit senken, Fig. 13, dafs jedesmal die zur Musterbildung dienenden Fäden in den unteren
Theil des von den Grundkettenfäden gebildeten Faches (bezw. unterhalb des Schufsfadens) zu
liegen kommen, um auf diese Weise die Bindung mit dem Grundgewebe zu erhalten.
Bleiben die Faden- indefs oberhalb der Kettenfäden
α b liegen, so findet nur Bindung der letzteren unter sich statt.
Nach diesem Verfahren kann man auf einem mit der beschriebenen Einrichtung versehenen
Webstuhle die verschiedenartigsten gemusterten Gewebe herstellen, wie beispielsweise in Fig. 8
bis 11 dargestellt ist. Man kann die Fäden / nach Belieben diagonal, rechtwinklig, nach der
Seite hin und gerade aus oder im Zickzack in das Gewebe einführen. Hierbei ist natürlich
unerläfslich, dafs die Schäfte JV an der Seitenverschiebung des Kammes P mit theilnehmen
können. Zu diesem Zwecke sind an P Arme h,
Fig. 2 angebracht, welche die Enden der beiden Schäfte JV umfassen, so dafs jedesmal durch
ersteren auf letztere die entsprechende Seitenbewegung übertragen wird, während das untere,
an der Lade sitzende Blatt / nur in der gewöhnlichen Weise vor- und rückwärts bewegt
wird.
Durch geringe seitliche Verschiebung des Kammes P und Auf- und Niederbewegen der
zugehörigen Schäfte N kann demnach der Arbeiter die zur Bildung des Musters dienenden
Fäden auf beide Seiten des Gewebes, d. h. oberbezw. unterhalb des Schufsfadens verlegen und
auf diese Weise auf jeder Seite des Gewebes durch die Fäden ein besonderes Muster bilden,
ohne mehr als einer Fadenreihe zur Musterbildung zu bedürfen. Durch entsprechendes
Handhaben der Schäfte N während des Vorziehens des Gewebes über den Brustbäum erzielt
man also nach diesem Verfahren die verschiedenartigsten Muster, die mehr oder weniger
gebrochen erscheinen, wie in Fig. 14 bis 18 dargestellt. Wenn das Grundgewebe völlig dicht
hergestellt wird, so erscheint der Musterfaden als Erhöhung auf jeder Seite des Gewebes.
Wird dagegen das Gewebe weniger dicht hergestellt, so kann man den .Musterbildungsfaden
von einem zum andern Ende mit dem Auge verfolgen, wenn man das Gewebe gegen Licht
hält.
Aus dieser Einrichtung ergiebt sich zunächst der Vortheil eines geringeren Bedarfs an Musterfäden
zur Anfertigung gleichgemusterter Gewebe als bei den bisher üblichen Bindungen, aufserdem kann man mit Hülfe derselben Muster
herstellen, welche auf einem Webstuhle nicht angefertigt werden können, auf welchem die
Fäden zur Musterbildung in anderer Art eingeführt werden. Während bei den auf gewöhnliche
Art gemusterten Geweben, namentlich bei einer gewissen Art von Teppichen, Fadenlängen
stellenweise unsichtbar sind, kommt nach dem beschriebenen Verfahren der auf der einen
Gewebeseite unsichtbare Theil der Musterfäden auf der anderen Seite nur bis auf den von der
einen nach der anderen Gewebeseite führenden kurzen Fadentheil voll zum Vorschein.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Webstuhl, welcher auf gazebindigem Grundgewebe Stickmuster dadurch herzustellen gestattet, dafs die von besonderen Bäumen herbeigeführten Stickfäden an beliebigen Stellen der Stuhlbreite mittelst eines seitlich verschiebbaren Kammes [P), welcher mit dem oben offenen Blatt (P) correspondirt und mittelst gleichzeitig seitwärts verschobener Nadelschäfte (JY) ins Unterfach gebracht werden.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE28698C true DE28698C (de) |
Family
ID=304928
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT28698D Active DE28698C (de) | Webstuhl zur Herstellung gestickter Gewebe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE28698C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013107571A3 (de) * | 2012-01-20 | 2014-01-16 | Lindauer Dornier Gesellschaft Mit Beschränkter Haftung | Webmaschine mit einer vorrichtung zur bildung von zusatzschusseffekten |
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- DE DENDAT28698D patent/DE28698C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2013107571A3 (de) * | 2012-01-20 | 2014-01-16 | Lindauer Dornier Gesellschaft Mit Beschränkter Haftung | Webmaschine mit einer vorrichtung zur bildung von zusatzschusseffekten |
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