DE3737999A1 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von schlingenpol-doppelgeweben - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur herstellung von schlingenpol-doppelgewebenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Herstellung von Schlingenpol-Doppelgeweben, insbesondere von
Schlingenpol-Doppelteppichen, auf Doppelteppich- und Doppel
plüsch-Webmaschinen, bei denen gleichzeitig auf einem Ober-
und Untergewebe einander zugewandte Schlingen gebildet wer
den und die schlingenbildenden Polfäden im Grundgewebe ein
gebunden sind, wobei die Flächenstruktur variierbar ist und
Schlingen gleicher oder verschiedener Höhen, kombiniert mit
geschnittenen Schlingen (Schnittflor) entstehen können.
Es sind bereits mehrere Verfahren zur Herstellung von Schlin
genpol-Doppelgeweben bekannt, die auch mit der Herstellung von
Schnittflor kombinierbar sind.
Gemäß DR-PS 1 75 757 ist ein Verfahren bekannt, bei dem Stahl
drähte in Kettrichtung und Schlingenschüsse zur Schlingenbil
dung eingesetzt werden. Auf dem oberen und unteren Gewebegrund
liegen Stahldrähte, die durch das Webblatt und die Litzenaugen
der sie bewegenden Schäfte reichen und im Bereich des Hinter
faches befestigt sind. Vor Eintrag der schlingenhaltenden
Schußfäden müssen die Stahldrähte aus dem Mittelfach in die
Hoch- bzw. Tieffachstellung bewegt werden, und es entstehen
zwei nicht miteinander verbundene Schlingenpolgewebe. Nachtei
lig ist die Bewegung der Drahtmassen, wodurch die Schußeintrag
frequenz begrenzt wird und durch die ständige Biegebeanspru
chung der Drähte Materialermüdungen auftreten, die zum Bruch
führen können. Desweiteren ist vorgesehen, die Schlingenschüs
se aus den Geweben wieder herauszuziehen, wozu eine zusätzli
che Vorrichtung notwendig ist.
In einem anderen Verfahren (DR-PS 1 19 072) werden die Polfä
den zwischen den Abbindungen im Grundgewebe über Ruten, die
in Schußrichtung eingetragene Stahlstäbe darstellen, geführt.
Nach dem seitlichen Herausziehen der Ruten bleiben die Pol
fäden als Schlingen auf dem Grundgewebe stehen. Je nach Bin
dung wird mit dem Unterschuß gleichzeitig die Rute für die
Schlingenbildung des Oberpols und in einer anderen Tour mit
dem Oberschuß die Rute für die Schlingenbildung des Unterpols
eingetragen, so daß gleichzeitig zwei miteinander nicht ver
bundene Gewebe entstehen.
Nachteilig wirken sich dabei der große Hub des Ruteneintrages
und des Herausziehens der Rute auf die Schußeintragfrequenz
aus, wobei beim Herausziehen große Reibungskräfte zwischen
Polschlingen und Rute zu überwinden sind und zur Rutenbewe
gung ein kompliziertes Getriebe notwendig ist.
Diese Nachteile wirken auch bei einer bekanntgewordenen Wei
terentwicklung der Rutengreifer- zur Doppelrutengreiferweb
maschine, bei der durch eine Kombination von Doppelschuß-
und Ruteneintrag in jeder Tour der Arbeitszyklus von zwei
Touren auf eine Tour verkürzt werden konnte, wobei jeweils
nur ein Schlingenpolgewebe entsteht.
Ausgehend davon, daß sich keines der beschriebenen Verfahren
zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelteppichen eignet und
daß Schlingenpol-Webteppiche ausschließlich als Einfachgewe
be hergestellt werden, ist das Ziel der Erfindung, die Nach
teile der bisherigen Verfahren durch eine technisch zuverläs
sige und einfache Lösung zu beseitigen, wodurch eine Steige
rung der Arbeitsproduktivität hervorgerufen wird. Gleichzei
tig soll die Erfindung auch zur Herstellung anderer Schlin
gen-Doppelgewebe geeignet sein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Her
stellung von gleichzeitig zwei Geweben mit einander zugewandten
Schlingen zu entwickeln und eine Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens zu schaffen, wobei die bisher nachteilige Begren
zung der Schußeintragfrequenz, hervorgerufen durch die Bewegung
von Drähten und Ruten und der damit verbundenen Reibungskräfte
sowie komplizierte Getriebe vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die schlin
genbildenden Polfäden im Doppelfach nacheinander einen Doppelhub
ausführen, so daß zum Bilden der Oberpol-Schlingengipfel über
die durch den Doppelhub im Unterfach befindlichen Oberpolfäden
ein Oberschlingenschuß und mindestens um eine Tour versetzt zum
Bilden der Unterpol-Schlingengipfel unter die durch den Doppel
hub im Oberfach befindlichen Unterpolfäden ein Unterschlingen
schuß eingetragen und danach die abwechselnd ineinandergreifen
den Ober- und Unterpolschlingen, die auf den Schlingenschuß
fäden hängen, reißverschlußartig getrennt werden, wobei die
Schlingenschußfäden jeweils im Gewebe verbleiben.
Das Verfahren ist weiterhin dadurch charakterisiert, daß die auf
den Ober- und Unterschlingenschußfäden hängenden Polschlingen
geschnitten werden können.
Ein anderer Fall der Herstellung von Schlingenpol-Doppelgeweben
ist dadurch gekennzeichnet, daß die schlingenbildenden Polfäden
im Doppelfach gleichzeitig einer Tour einen Doppelhub aus
führen, so daß zum Bilden der Oberpol-Schlingengipfel über die
durch den Doppelhub im Unterfach befindlichen Oberpolfäden ein
Oberschlingenschuß und gleichzeitig zum Bilden der Unterpol-
Schlingengipfel unter die durch den Doppelhub im Oberfach be
findlichen Unterpolfäden ein Unterschlingenschuß eingetragen
werden, anschließend die Ober- und Unterschlingenschußfäden,
auf denen die Polschlingen hängen, geschnitten werden, um die
Trennung in Ober- und Untergewebe zu erreichen.
In den beschriebenen Verfahren sind die Schlingen und die Kom
bination von Schlingen mit Schnittflor über die Breite in un
terschiedlicher Höhe ausführbar.
Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Verfahren sind zwischen
dem Ober- und Untergewebe starr angeordnete dünne, beispielswei
se aus Federstahl bestehende streifen- oder stabförmige Ele
ment vorhanden, die die polschlingentragenden Schußfäden auf
ihrer Ober- und Unterseite aufnehmen und in ihrer Lage fixieren.
Die Lagerung der Elemente kann vorteilhaft vor dem Webblatt
und unter den Kettfäden vorgenommen werden, aber auch eine La
gerung vor den Wegschäften und außerhalb des Fadenbereiches ist
möglich.
Bei dieser Art der Lagerung können die Elemente im Bereich des
Doppelgewebes seitlich ein- oder zweiseitig herausragende Mes
ser zum Schneiden der Polschlingen aufweisen.
Die Lagerung der Elemente kann auch im Bereich des Schneidrie
gels erfolgen, so daß sie annähernd parallel zwischen Ober-
und Untergewebe bis durch das Webblatt reichen. Für diesen Fall
der Lagerung müssen die Elemente mit einem vor der Lagerstelle
angeordneten Messer zum Schneiden der Ober- und Unterschlingen
schußfäden versehen sein.
Außer in dem Leistenbereich können die Elemente gleichmäßig
oder beliebig und in unterschiedlicher Höhe über die Webbreite
verteilt sein.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel nä
her erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt
die
Fig. 1 einen schematisch dargestellten Längsschnitt durch
ein Schlingenpol-Doppelgewebe einschließlich Teile
der Webmaschine mit Lagerung der Polplatinen im
Bereich vor dem Webblatt,
Fig. 2 die Darstellung des Polmessers,
Fig. 3 einen vereinfacht schematisch dargestellten Längs
schnitt durch ein Schlingenpol-Doppelgewebe ein
schließlich Teile der Webmaschine mit Lagerung der
Polplatinen im Bereich des Schneidriegels,
Fig. 4 die Darstellung des Schlingenschußmessers nach
Fig. 3,
Fig. 5 einen schematisch dargestellten Längsschnitt durch
ein dreichoriges Schlingenpol-Doppelgewebe mit
Polplatine, dreischüssig pro Polreihe und vier
tourig gewebt,
Fig. 6 einen schematisch dargestellten Längsschnitt durch
ein dreichoriges Schlingenpol-Doppelgewebe mit Pol
platine, dreischüssig pro Polreihe und dreitourig
gewebt,
Fig. 7 einen schematisch dargestellten Längsschnitt durch
ein dreichoriges Schlingenpol-Doppelgewebe mit Pol
platine und Schlingenschußmesser, dreischüssig pro
Polreihe und dreitourig gewebt,
Fig. 8 einen schematisch dargestellten Längsschnitt durch
ein dreichoriges Schlingenpol-Doppelgewebe mit Pol
platine und Schlingenschußmesser, zweischüssig pro
Polreihe und zweitourig gewebt,
Fig. 9 einen schematisch dargestellten Längsschnitt durch
ein dreichoriges Schlingenpol-Doppelgewebe mit Pol
platine und Schlingenschußmesser, zweischüssig pro
Polreihe und zweitourig gewebt.
Die Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Herstellung eines Schlin
genpol-Doppelgewebes, welches aus dem Obergewebe 1 und dem Un
tergewebe 2 besteht, auf denen jeweils einander zugewandte
Schlingen 6 a, 7 a angeordnet sind. Das Obergewebe 1 und das Un
tergewebe 2 werden aus den Bindekettfäden 3, die in Litzen der
Webschäfte 11 eingezogen sind, und den Grundgewebeschußfäden
5 gebildet. Zusätzlich können gespannte Füllkettfäden
4 eingearbeitet werden, die ebenfalls in Litzen der Webschäf
te 11 eingezogen sind. Die schlingenbildenden Oberpolfäden 6
und Unterpolfäden 7 sind in Harnischlitzen 12 eingezogen und
werden von einer Jacquardeinrichtung mustergemäß bewegt, wo
bei die Unterpolfäden 7 von anderen Platinenreihen der Jacquard
einrichtung gesteuert werden müssen als die Oberpolfäden 6.
Dadurch ist es möglich, auf dem Ober- und Untergewebe 1; 2
unterschiedliche Muster gleichzeitig oder unsymmetrische Mu
ster so herzustellen, daß sie in der Gebrauchsebene gleich aus
sehen.
Zur Bildung der einander zugewandten Polschlingen 6 a; 7 a wer
den im Kettkurs ein im oberen und ein im unteren Grundgewebe
1; 2 eingbundener Polfäden 6; 7 im Webfach so in seine Gegen
stellung gebracht, daß der Oberpolfaden 6 im Tieffach und der
Unterpolfaden 7 im Hochfach liegt. In dieser schlingenbilden
den Fachstellung, die für Ober- und Unterpolfäden 6; 7 nachein
ander oder gleichzeitig erfolgen kann, werden in das Oberfach
ein Unterschlingenschuß 10 und in das Unterfach ein Oberschlin
genschuß 9 eingetragen, wobei die Ober- und Unterschlingen
schußfäden 9; 10, die den Schlingengipfel 6 b; 7 b bilden, sich
durch die Polfadenzugkräfte beidseitig an die zwischen Ober-
und Untergewebe 1; 2 starr angeordneten und bis in das Web
blatt reichenden Elemente 14, wie beispielsweise Polplatinen,
anlegen und von diesen in konstanter Höhe gehalten werden. Da
nach wird eine Fachstellung gebildet, bei der der Oberpolfaden
6 im Oberfach und der Unterpolfaden 7 im Unterfach in das Grund
gewebe 1; 2 eingebunden werden.
Bei der Bildung des Ober- und Unterpolschlingengipfels 6 b, 7 b
in verschiedenen Touren der Webladenantriebswelle werden die
Schlingenschußfäden 9; 10 entweder einzeln (Fig. 5) oder in
Verbindung mit einem Grundgewebeschuß 5 eingetragen (Fig. 6).
Zum Weben der im Gewebeschnitt Fig. 5 dargestellten Bindung
werden vier Touren benötigt, um eine Ober- und Unterpolschlin
ge 6 a; 7 a zu bilden. In den Touren I; III werden der obere
und untere Grundgewebeschußfaden 5 gleichzeitig und in den
Touren II; IV der Ober- und Unterschlingenschußfaden 9; 10
einzeln eingetragen.
Im Gewebeschnitt nach Fig. 6 ist nach drei Touren die Bildung
einer Ober- und Unterpolschlinge 6 a; 7 a abgeschlossen.
In der Tour I werden ein oberer und unterer Grundgewebeschuß
faden 5, in der Tour II ein oberer Grundgewebeschußfaden 5
und ein Oberschlingenschußfaden 9 und in der Tour III ein un
terer Grundgewebeschußfaden 5 und ein Unterschlingenschußfa
den 10 eingetragen.
Die nach Fig. 5 und 6 gebildeten Polschlingen 6 a; 7 a hängen an
den Schlingenschußfäden 9; 10, die die Schlingengipfel 6 b; 7 b
bilden. Die Schlingenschußfäden 9; 10, die fest in der Gewebe
leiste eingebunden sind, gleiten durch den Gewebetransport
auf den Polplatinen 14, wobei an deren verjüngtem Ende 14 a eine
reißverschlußartige Trennung der Ober- und Unterpolschlingen
6 a, 7 a ohne Schneidvorgang eintritt und die Schlingenschußfä
den 9; 10 im Ober- und Untergewebe 1; 2 verbleiben. Die Pol
platinen 14, die durch das Mittelfach reichen, sind vor dem
Webblatt 13 abgewinkelt und außerhalb der Kettfäden 3; 4; 6; 7
in der Polplatinenlagerung 15 befestigt (Fig. 1). Das Schlin
genpol-Obergewebe 1 und das Schlingenpol-Untergewebe 2 durch
laufen gemeinsam den Zwischenraum zwischen Florschienenein
richtung 18 und Spannriegel 19, bis jedes Gewebe 1; 2 separat
durch die Nadelwalzen 21 abgezogen wird (Fig. 1).
Der Transport der nach Fig. 5 und 6 gebildeten Polschlingen
6 a; 7 a kann kombiniert werden mit dem Schneiden der Polschen
kel 6 c; 7 c, indem die Polplatinen 14 ein ein- oder zweiseiti
ges Polmesser 16 aufweisen (Fig. 2), wobei die Polfäden 6; 7
im Kettkurs vorteilhaft so verteilt sind, daß auf der einen
Seite der Polplatinen 14 die Oberpolfäden 6 und auf der an
deren Seite die Unterpolfäden 7 Schlingen 6 a; 7 a bilden.
Bei der Bildung des Ober- und Unterpolschlingengipfels 6 b; 7 b
in einer Tour der Webladenantriebswelle werden die Schlingen
schußfäden 9; 10 gleichzeitig eingetragen, wie dies aus den
Längsschnitten der Fig. 7; 8; 9 ersichtlich ist.
In Fig. 7 ist wie in Fig. 6 die Bildung einer Ober- und Unter
polschlinge 6 a; 7 a nach drei Touren abgeschlossen, wobei im Unter
schied zu Fig. 6, in der Tour III der Ober- und Unterschlingen
schuß 9; 10 gleichzeitig eingetragen werden.
In Fig. 8 ist die Bildung einer Ober- und Unterpolschlinge 6 a;
7 a bereits nach zwei Touren abgeschlossen dargestellt, wobei
die Schlingenschußfäden 9; 10 in der Tour II gleichzeitig ein
getragen werden. Durch die einchorige Arbeitsweise entsteht ein
Uni-Schlingenpol-Doppelgewebe, wobei zur Polfadenbewegung eine
Schafteinrichtung ausreichend ist, die immer dann genügt, wenn
uni- oder kleinrapportig im Muster gewebt wird.
In Fig. 9 besteht der wesentliche Unterschied zu Fig. 8 darin,
daß im Gewebeschnitt ein mehrchoriges, im Beispiel ein drei
choriges Schlingenpol-Doppelgewebe mit flottierendem Totpol 8
auf den Geweberücken dargestellt ist. Durch Rückenbeschichtung
kann der Totpol 8 befestigt und verdeckt werden.
In den Fig. 7; 8; 9 sind die Ober- und Unterpolschlingen 6 a; 7 a
durch die gleichzeitig eingetragenen Schlingenschußfäden 9; 10
miteinander verbunden, so daß ein Schneiden der Schlingenschuß
fäden 9; 10 notwendig wird, um Ober- und Untergewebe 1; 2 vonein
ander zu trennen. Zu diesem Zweck weisen die Polplatinen 14 ein
Schlingenschußmesser 17 auf, das in den Fig. 3; 4; 7; 8; 9 dar
gestellt ist. Auf den zwei schiefen Ebenen des Schlingenschuß
messers 17 werden die Schlingenschußfäden 9; 10 während der Ge
webetransportbewegungen geschnitten, wobei die Zugkraft in den
Polschlingen 6 a; 7 a die Schlingenschußfäden 9; 10 auf die Schnei
den des Schlingenschußmessers 17 preßt. Der geschnittene Teil
der Schlingenschußfäden 9; 10 ist in Fig. 4 schraffiert darge
stellt. Das Schlingenschußmesser 17 kann entweder das verjüng
te Ende 14 a der Polplatinen 14 in Fig. 1 ersetzen oder es kann
inmitten der Polplatine 14 angebracht sein, wie in Fig. 3 dar
gestellt ist, wo die Polplatinen 14 im Bereich des Schneidrie
gels 20 gelagert sind. Die geschnittenen Schlingenschußfaden
teile 9; 10 können durch Klopfen, Bürsten und Saugen aus dem
Gewebe entfernt werden.
Die Höhe der Polschlingen 6 a; 7 a in Fig. 1; 3; 5-9 wird zum
einen vom Abstand zwischen Florschieneneinrichtung 18 und
Spannriegel 19 (Fig. 1; 3) bestimmt, zum anderen aber auch
von der Höhe der Polplatinen 14 beeinflußt. Die Höhe der Pol
platinen 14 im Bereich des Ober- und Untergewebes 1; 2 kann
über die Gewebebreite wechseln, um bestimmte Struktureffekte
zu erzielen oder um erzeugten Schnittflor der Schlingenhöhe
anzupassen.
Im Ausführungsbeispiel ist für die Polplatinen 14 vorzugsweise
ein rechteckiger Querschnitt dargestellt, wobei aber auch qua
dratische, kreisförmige, ovale und alle übrigen Querschnitte
geeignet sind, auf deren Ober- und Unterseite Schlingenschuß
fäden 9; 10 gehalten werden, gut gleiten können und Nachbar
fäden nicht behindert werden.
Entsprechend der geforderten Teppichparameter ist für den je
weiligen Gewebeschnitt nach Fig. 5-9 die günstigste Grund
gewebebindung einzusetzen, die entweder aus straffen und lo
ckeren Grundkettfäden 3; 4 (Fig. 5; 6; 7) gebildet wird oder
aus Leinwand (Fig. 8) oder Rips (Fig. 9) besteht.
Außerdem besteht die Möglichkeit, die in Fig. 5-7 dargestellten
Gewebeschnitte, in denen die musternden Polfäden nicht durchge
webt sind, so zu verändern, daß die musternden Polfäden auf dem
Teppichrücken sichtbar werden, also durchgewebt sind.
Durch diese Variationsmöglichkeiten der Gewebeschnitte gemäß
Fig. 5-9 einschließlich der Höhenvariierung der Polplatinen
14 und der Kombination mit Polmesser 16 sowie der Herstellung
unsymmetrischer Muster oder gleichzeitig verschiedener Muster
ist eine universelle Einsetzbarkeit des Verfahrens und der Vor
richtung zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgeweben erreich
bar.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgeweben,
insbesondere von Schlingenpol-Doppelteppichen, bei denen
auf einem Ober- und Untergewebe einander zugewandte Schlin
gen gebildet werden und die schlingenbildenden Polfäden im
Grundgewebe eingebunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß
die schlingenbildenden Polfäden (6; 7) im Doppelfach nach
einander einen Doppelhub ausführen, so daß zum Bilden der
Oberpol-Schlingengipfel (6 b) über die durch den Doppel
hub im Unterfach befindlichen Oberpolfäden (6) ein Ober
schlingenschuß (9) und mindestens um eine Tour versetzt
zum Bilden der Unterpol-Schlingengipfel (7 b) unter die
durch den Doppelhub im Oberfach befindlichen Unterpolfä
den (7) ein Unterschlingenschuß (10) eingetragen und da
nach die abwechselnd ineinandergreifenden an den Ober-
und Unterschlingenschußfäden (9; 10) hängenden Ober- und
Unterpolschlingen (6 a; 7 a) reißverschlußartig getrennt
werden, wobei die Schlingenschußfäden (9; 10) jeweils im
Gewebe 1; 2 verbleiben.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schlingenschußfäden (9; 10) geschnitten werden können.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die auf den Schlingenschußfäden (9; 10) hängenden Pol
schlingen (6 a; 7 a) mustergemäß geschnitten werden.
4. Verfahren zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgeweben,
dadurch gekennzeichnet, daß die schlingenbildenden Pol
fäden (6; 7) im Doppelfach gleichzeitig in einer Tour
einen Doppelhub ausführen, so daß zum Bilden der Ober
pol-Schlingengipfel (6 b) über die durch den Doppelhub im
Unterfach befindlichen Oberpolfäden (6) ein Oberschlingen
schuß (9) und gleichzeitig zum Bilden der Unterpol-Schlin
gengipfel (7 b) unter die durch den Doppelhub im Oberfach
befindlichen Unterpolfäden (7) ein Unterschlingenschuß (10)
eingetragen werden, anschließend die polschlingentragenden
Schlingenschußfäden (9; 10) geschnitten werden und damit
die Trennung in Ober- und Untergewebe (1; 2) erfolgt.
5. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Ober-
und Untergewebe (1; 2) starr angeordnete, streifen- oder
stabförmige Elemente (14) vorgesehen sind, die die pol
schlingentragenden Schlingenschußfäden (9; 10) auf ihren
gegenüberliegenden Seiten aufnehmen und in ihrer Höhe fi
xieren.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Elemente (14) Polplatinen darstellen und rechteckige,
quadratische, kreisförmige, ovale oder dgl. Querschnitte
aufweisen können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (14) im Bereich vor dem Webblatt (13)
bis vor den Schäften (11) gelagert sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (14) in dem Bereich des Schneidriegels (20)
gelagert sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (14) in beliebiger Anzahl über die Webbrei
te angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Höhe der Elemente (14) im Bereich des Doppelgewe
bes über die Webbreite unterschiedlich ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (14) im Bereich des Doppelgewebes ein
seitlich ein- oder zweiseitig herausragendes Messer (16)
zum Schneiden der Polschenkel (6 c; 7 c) aufweisen.
12. Vorrichtung nach Anspruch 4 und 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elemente (14) im Bereich des Doppelgewebes ein
Messer (17) zum Schneiden der Schlingenschußfäden (9; 10)
aufweisen.
Applications Claiming Priority (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TEXTIMA AG, O-9048 CHEMNITZ, DE |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |