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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Doppelteppichgewebe,
bestehend aus Ober- und Unterware, wobei jeder dieser Oberware und
Unterware Schuss- und Bindekettfäden
für die Grundware
und Polfadenchore zugeordnet sind, wobei ausgewählte, zum Zwecke der Musterung
gegenseitig wechselnde musternde Polfäden der Polfadenchore nach
einem vorgegebenen Flor- Bindungsrapport in wechselnder Folge über die
Schussfäden
beider Waren binden und die jeweils nicht musternden Polfäden der
Polfadenchore in die Grundware der Oberware bzw. Unterware zwischen
Innen- und Rückenschüssen eingebunden
werden, wobei abschnittsweise keine florbildenden Polfäden wechselnd über die
Schussfäden
beider Waren binden und in diesen florfreien Abschnitten Polfäden zum Zwecke
der Abdeckung der Schussfäden
der jeweiligen Grundware, abweichend von der Einbindung der Totpole,
nach einem Bouclè-Bindungsrapport
außen über die
Schußfäden binden
und wobei die sich zwischen den Waren erstreckenden Polfadenabschnitte in
einem nachfolgenden Arbeitsgang zur Bildung zweier Florteppiche
getrennt werden.
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An
Doppelteppichwebmaschinen ist es üblich, den beiden übereinander
angeordneten Waren, die Bestandteile des Doppelteppichgewebes sind,
je ein oder mehrere Chore von Polfäden zuzuordnen. Die nicht musternden
Polfä den,
die sog. Totpole, werden meist gestreckt zwischen den Schussfäden der Grundware
eingebunden. Die musternden Polfäden wechseln
mustergemäß während eines
sog. Flor-Bindungsrapportes von einem Schuss der Oberware zu einem
Schuss der Unterware und zurück. Auf
diese Weise kann man mehrfarbige, beliebig gemusterte Teppiche herstellen.
An der Musterung sind sowohl die Farben der Chore der Oberware als
auch die Farben der Chore der Unterware beteiligt.
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Die
zwischen der Oberware und der Unterware wechselnden Polfäden werden
nach dem Webvorgang zwischen den beiden Grundwaren getrennt, man
erhält
auf diese Weise zwei nahezu gleiche Teppiche, wobei aber beide Teppiche
zueinander spiegelbildlich sind.
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Mit
einer solchen Webmaschine und einem derartigen Verfahren kann man
jedoch keine Schriftzüge
oder "Logos" und dgl. einweben,
ohne dass sie auf einem der Teppiche als Spiegelbild wiedergegeben
werden.
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Durch
die
DD 254035 A1 wurde
bereits vorgeschlagen, Teppichgewebe mit Bouclé-Charakter auf Doppelteppichwebmaschinen
herzustellen. Die Polnoppen werden durch Hilfsschussfäden gebunden,
die nicht in der gegenüberliegenden
Ware verankert sind. Diese Hilfsschussfäden stützen sich auf in Kettrichtung
angeordneten Platinen ab. In jeder der beiden gleichzeitig hergestellten
Grundwaren können
die Polfadenchore der Oberware mustergemäß wechselnd eingebunden werden.
Ebenso können
die Polfäden
des Chores der Unterware mustergemäß wechseln.
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Nach
dem Verlassen der Webzone gleiten die Hilfsschüsse beiderseits von den stützenden
Platinen. Dabei lösen
sich die beiden hergestellten Teppichgewebe voneinander.
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Diese
Art von Teppichgewebe hat den Vorteil, dass man in jeder Ware ein
unterschiedliches Muster erzeugen kann, man kann hier auch Schriftzüge einarbeiten,
die in jeder Teppichware richtig lesbar sind. Nachteilig ist jedoch
bei diesem Teppich, dass für
die Musterung in jedem Teppich nur eine be grenzte Anzahl von Farben
zur Verfügung
stehen. Dadurch ist das Spektrum der möglichen Musterung begrenzt.
Unbefriedigend ist auch, dass die Poloberfläche nur Schlingen aufweist.
Der Trittkomfort entspricht nicht den üblichen Anforderungen.
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In
der DE-PS 119 072 wird vorgeschlagen, an Doppelteppichwebmaschinen
an in Schussrichtung verlaufenden parallelen Bereichen abwechselnd Schüsse für die Grundbindung
und sogenannte Rutenschüsse
in die Oberware und Unterware einzutragen. Um die Rutenschüsse werden
Polhenkel gebildet. In Bereichen, die in Kettrichtung den mit Polhenkeln
besetzten Grundwaren unmittelbar benachbart sind, hat man dann wieder
Schüsse
eingetragen, die die Polfäden
abbinden, die zwischen der Oberware und der Unterware wechseln.
Eine derartige Teppichware ist für
heutige Ansprüche
nicht verwertbar. Der streifenartige Wechsel zwischen Flor und Noppe
erfüllt
die ästhetischen
Ansprüche
unserer Zeit nicht. Weder im Flor noch im Bereich der Noppe ist
eine farbliche Musterung möglich.
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Die
DE-PS 175 757 zeigt ein Webverfahren zur Herstellung eines Doppelteppichgewebes
in einschütziger
Arbeitsweise. Hier werden der Oberware und der Unterware Drähte zur
Stützung
von Hilfsschüssen
in Kettrichtung zugeführt.
Die Polfäden können mustergemäß zwischen
einer Bindung über die
Hilfsschüsse
und einer Bindung über
einen Schuss der anderen Ware wechseln. Mit dieser Arbeitsweise
kann man Strukturmuster herstellen, bei denen mustergemäß Noppen
mit geschnittenen Florhenkeln abwechseln.
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Diese
Art der Musterung ist hinsichtlich des Charakters äußerst unbefriedigend,
da mustergemäß nur zwischen
Flor und Noppe gewechselt werden kann. Ein Polfadenwechsel für den Austausch von
Farben ist auf keiner der Seiten vorgesehen. Die Totpole fehlen
vollständig.
Auch mit dieser Musterung ist es nicht möglich, in Oberware und Unterware gleichermaßen lesbare
Schriftzüge
zu weben. Der Spiegeleffekt kann nicht verhindert werden.
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In
dem Artikel von Dr. Gößl: "Einsatzmöglichkeiten
der Doppelteppichwebmaschine CTM 640/1 mit Jacquardmaschine CX 1090" der Fachzeitschrift MELLIAND
TEXTILBERICHTE 9/1998 wird auf den Seiten 609 und 610 unter anderem
eine Bindung beschrieben, bei der zur Bildung von Mustern mit dem sog. "Nepalteppich-effekt" musternde Florfäden weggelassen
werden. Gleichzeitig wird beschrieben, dass man mit der genannten
Jacquardmaschine sogen. " Muster
am Grund" herstellen
kann. Es entstehen dann sog. "Kelim-Teppiche". Auch diese Art
der Teppichherstellung ist in der Hinsicht unbefriedigend, dass
man z.B. einen Teppich mit normalen Gebrauchseigenschaften als doppelt
gewebten und dann in der Florebene geschnittenen Florteppich nicht
gleichermaßen
mit lesbaren Texten oder nicht spiegelbaren Figuren versehen kann.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren vorzuschlagen,
das es ermöglicht, Teppiche
mit hoher Farbzahl und überwiegendem Florcharakter
mit hoher Produktivität
nach dem Doppelteppichwebverfahren herzustellen und auf Teppichen
der Oberware und der Unterware lesbare Schriftzüge mittels Musterprogramm in
das Muster einzufügen.
Es soll ausgeschlossen werden, dass durch Spiegeleffekte Schrift-
oder Musterelemente in einer der Waren in einer falschen Richtung
angeordnet sind.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe durch die Verfahrenselemente nach Anspruch 1 gelöst. Man
kann hochwertige, vielfarbig gestaltete Florteppiche weben und in
ausgewählten
Bereichen Schriftzüge
oder Marken einarbeiten, die man in jeder Ware so gestalten kann,
dass sie nach dem Trennen des Obergewebes vom Untergewebe in richtiger
Lage gelesen werden können.
So kann man z. B. Hotels mit hochwertigen Teppichen oder Bodenbelägen ausstatten,
in denen Abschnitte mit Schrift enthalten sind. Die so anordenbaren
Informationen können Orte
oder Wege kennzeichnen. Sie können
Auskünfte über den
Besitzer der Teppiche geben oder Werbungen enthalten. Die Abschnitte,
in denen lesbare Schriftzeichen enthalten sind, befinden sich stets
nur in einer Ware. Die Muster am Grund, die etwa Bouclè-Charakter haben,
kann man in der Oberware und in der Unterware unterschiedlich gestalten,
die Muster, im übrigen
Fond des Teppichs kann man in hochwertiger Florbindung herstellen
und dafür
die Chore der Oberware und die Chore der Unterware nutzen.
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Man
kann nach Anspruch 2 Polfäden
der Oberware und Polfäden
der Unterware in jeder Phase des Teppichwebens gleichzeitig auswählen. Dadurch
wird es auch möglich,
die Dichte im Flor an beliebig wählbaren
Bereichen zu erhöhen.
Läßt man unterschiedliche
Farben der beiden Waren gemeinsam und gleichzeitig mustern, entstehen
Mischfarben, die zusätzliche
Gestaltungsmöglichkeiten
ergeben.
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Weitere
Musterungsmöglichkeiten
ergeben sich durch die Modifizierung des Verfahrens nach Anspruch
3. Hier kann man die zur Kennzeichnung eines Teppichs notwendigen
Bereiche in Schussrichtung anordnen. Die dicken, die Polfäden stützenden Schussfäden, garantieren
auch in solchen Bereichen ein hohes Volumen der Poloberfläche und
damit ähnliche
Tritteigenschaften, wie in den übrigen,
aus Flor gebildeten Bereichen des Teppichs.
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Der
Anspruch 4 zeigt eine Alternative auf, wie durch Mischen zweier
unterschiedlicher Polfarben zusätzliche
Gestaltungsmöglichkeiten
geschaffen werden. Die auf diese Weise gewebten Teppiche zeigen
in diesen Bereichen eine Verteilung, die schachbrettartig und nicht
streifenförmig
ist. Die Dichte des Flors unterscheidet sich dabei nicht von den
einfarbig musternden Bereichen.
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Der
Anspruch 5 zeigt eine Form der Mischbindung, die zu einer doppelten
Flordichte führt.
Die Grundware verändert
durch die doppelte Polbindung ihre Grundstruktur und ihre absolute
Rapportgröße nicht.
Sie kann mit normaler einfarbiger Musterung kombiniert werden.
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Die
Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden.
In den dazugehörigen
Zeichnungen zeigen
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1 einen
Schnitt durch die Doppelteppichwebware, die nach dem beschriebenen
Verfahren hergestellt wurde,
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2 zwei
nebeneinander liegende gleichzeitig hergestellte Teppiche, die nach
dem Aufschneiden der Polhenkel die Sichtselte dem Betrachter zuwenden.
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3 einen
Teilschnitt durch einen Bereich, in dem eine Werbung in den Musterfond
eingefügt
ist, entlang der Linie III-III in 2,
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4 einen
Teilschnitt nach der Linie IV-IV in 2 im Bereich
einer Musterkontur,
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5 eine
schematische, vereinfachte Darstellung einer Mischbindung bei normaler
Flordichte und
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6 eine
zweite Variante einer Mischbindung mit doppelter Flordichte.
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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Doppelteppichgewebe, das in 1 dargestellt
ist. Die Oberware WO besteht aus einem Paar Bindekettfäden B1 und
B2 und Schussfäden
S1 und S2. Eine Füllkette Fo
sorgt für
eine bessere Stabiltät
der oberen Grundware und verdeckt die nicht musternden Polfäden zur Sichtseite
hin.
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Der
Oberware ist ein Chor von Polfäden
P1, P2, P3 zugeordnet. Im Ruhezustand sind sie als sog. Totpole
zwischen den Schussfäden
S1, S2 eingabunden.
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Die
Unterware WU hat im wesentlichen den gleichen Aufbau wie die Oberware
WO. Sie hat Bindekettfäden
B3, B4, Schussfäden
S3, S4 und eine Füllkette
Fu.
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Das
Chor der Polfäden
besteht hier aus den Polfäden
P4, P5, P6.
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Die
Polfäden
können
in der üblichen
Weise gegenseitig zum Zwecke der Musterungen gewechselt werden.
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Es
sind gemäß der vorliegenden
Erfindung zwei grundsätzliche
Formen der Musterung möglich. Im
linken Abschnitt der 1 ist die Musterung nach dem
sogenannten Flor-Bindungsrapport dargestellt. Die zur Musterung
ausgewählten
Polfäden
P3F und P1F werden abwechselnd über
einen, Schuss der Oberware, über
einen Schuss der Unterware und so fort geführt. Es ist möglich, dass
zwei Polfäden
aus einem Chor gleichzeitig mustern. Es entsteht dann je nach der
Farbwahl entweder ein dichterer einfarbigen oder ein dichterer,
mellierter Flor. Auch der Auswahl aus dem Polfadenchor der Unterware
WU sind praktisch keine Grenzen gesetzt.
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Nach
der Fertigstellung des Gewebes werden die Polfadenabschnitte zwischen
der Oberware WO und der Unterware WU durch eine an sich bekannte
Schneideinrichtung getrennt. Es entstehen zwei im Florbereich spiegelbildlich
gemusterte Teppiche.
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Neben
der Musterung nach dem Flor-Bindungsrapport ist noch die Bindung
der musternden Polfäden
im Falsch- Bouclè-Bindungsrapport
möglich.
Die Polfäden
binden hier als Schlingen über Schussfäden, die
meist durch die Polfäden
an der Grundware gehalten werden. Zur Vereinfachung der Ausdrucksweise
sprechen wir in der Folge nur von dem Bouclé-Bindungsrapport.
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Diese
Bindung ist im mittleren Abschnitt der 1 dargestellt.
Die zur Musterung ausgewählten Polfäden P2B
oder P4B werden im Wechsel außen über den
Innenschuss S2 oder S4 zur Musterung am Grund und zum Fixieren an
der Grundware über
den Rückenschuss
S1 bzw S3 geführt.
Die Polfäden
P1, P2, P3 der Oberware WO können
unabhängig
von den Polfäden
der Unterware WU zum Zwecke der Musterung nach dem Bouclé-Bindungsrapport
ausgewählt
werden.
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Die
für die
Herstellung dieses Doppelteppichgewebes vorgesehene Webmaschine
hat zwei Schusseintragsebenen und kann jeweils zwei Schussfäden – je einen
in die Oberware und einen in die Unterware – gleichzeitig eintragen.
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Mustern
die zur Musterung ausgewählten Polfäden im Flor-Bindungsrapport,
dann wechseln sie jeweils vom oberen Außenfach in das untere Außenfach
und wieder zurück.
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Die
zur Musterung nach dem Bouclé-Bindungsrapport
ausgewählten
Polfäden
P2B, P3B; P4B, P5B wechseln entgegengesetzt zu den Totpolen ihrer
Ware von ihrem Außenfach
in das Mittelfach und zurück.
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Die
Bindung für
jeden Polfaden gibt die Jacquardmaschine mit ihrem Programm vor.
Sie bestimmt, welcher Polfaden wann in welche Fachposition vor jedem
Schusseintrag gebracht wird. Sie bestimmt damit auch, welchem Bindungsrapport
die Polfäden
folgen.
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In 2 sind
die beiden Teppiche dargestellt, die aus einem einzigen Doppelteppichgewebe durch
Trennen der Florhenkel entstehen.
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In
den nur die Musterkonturen aufweisenden, weißen Bereichen werden Florhenkel
nach den Flor-Bindungsrapport PF gebildet. Die schraffierten Bereiche
sind nach dem Bouclé-Bindungsrapport
PB hergestellt.
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Die
im Zentrum dargestellte Blüte
der Oberware WO erkennen wir spiegelbildlich auf der Unterware WU
wieder. Innerhalb der Konturen der Blüte können Abschnitte M3O mit einer
Bouclé-Bindung PB
versehen sein. Sie können
dann auf den beiden Teppichen, der Unterware und der Oberware, unterschiedlich
gestaltet werden.
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Die
Musterabschnitte M1O und M1U haben ebenfalls eine Bouclé-Bindung
PB. Für
jede Ware kann ein anderes Muster vorgesehen werden, das einen lesbaren
Schriftzug enthält,
z. B. den Namen oder die Marke eines Hotels oder die Angabe eines Ortes.
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Im
oberen Bereich der Teppiche sind in Schussrichtung durchgängige Abschnitte
M4O bzw M4U vorgesehen, die nach dem Bouclé-Bindungsrapport mustern.
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Sie
können
auf der Oberware WO und auf der Unterware WU Schriftzüge und auch
hinsichtlich der Richtung gebundene Marken oder Logos für Werbezwecke
enthalten.
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In
solchen Bereichen kann man die Innenschüsse S2 bzw. S4 der beiden Grundwaren
dicker ausbilden. Damit verfolgt man den Zweck, die beim Begehen
wirksame Oberfläche
des Teppichs gleichmäßiger zu
gestalten.
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In
der 3 ist ein verkleinerter Querschnitt durch den
Musterabschnitt M4O der Oberware gezeigt. Die dickeren Schüsse führen zu
voluminösen Schlingen,
die fast die Höhe
der Florhenkel erreichen.
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Die 4 zeigt
einen Querschnitt durch eine Musterkontur. Hier kann der bisher
oder der neu musternde Polfaden ein- oder mehrmals am Grund in Form
einer Bouclé-Schlinge
mustern. Die benachbarten Florhenkel kippen dann in die Lücke. Entlang der
Musterkontur entsteht eine kerbenförmige Vertiefung. Sie erweckt
den Anschein eines Reliefs.
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Solche
Gestaltungsarten ließen
sich bisher nur manuell realisieren. Damit auch im Bereich, in dem
die Florhenkel abkippen, eine ausreichende Flordichte gewährleistet
wird, können
in den angrenzenden Florbereichen doppelte Pole möglichst
der gleichen Farbe eingebunden werden. Der Nachteil einer solchen
Lösung
wäre aber,
dass man die doppelte Zahl von Polfäden vorsehen müsste.
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Ein
gleichzeitiges Mustern zweier Polfäden unterschiedlicher Farbe
zeigt die 5 in einer schematischen Darstellung.
Die anderen Totpole sind wegen der besseren Übersichtlichkeit weggelassen.
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Der
erstmals über
den Rückenschuss
S3 seiner Ware musternde Polfaden P5F bleibt auch in der folgenden
Tour noch in seinem Außenfach,
bevor er in das Außenfach
der Oberware WO wechselt. Dort verbleibt dieser Polfaden P5F ebenfalls über zwei Touren
und bindet nacheinander zunächst über den Innenschuss
S2 und anschließend über den
Rückenschuss
S1.
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Der
zweite gleichzeitig musternde Polfaden P2F kommt aus der Oberware
WO. Nach seiner ersten Bindung über
einen Rückenschuss
S1 seiner Oberware WO wechselt er gleichzeitig aber gegenlegig mit
dem Polfaden P5F in das Außenfach
der Unterware WU. Dieser Vorgang wiederholt sich in jeder zweiten
Tour, bis die Polfäden
P2 bzw. P5 wieder den Totpolen ihrer Ware zugeordnet werden.
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Der
auf diese Weise hergestellte Mischfonds hat eine normale Dichte.
Die Pole sind schachbrettartig auf der Floroberfläche sichtbar.
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Eine
andere Art der Farbmischungen ist in 6 dargestellt.
Ein Polfaden P2F der Oberware WO wechselt über einen Innenschuss S2 der
eigenen Ware in das Außenfach
der Unterware WU und bindet dort über den Innenschuss S4. Zeitgleich wechselt
ein Polfaden P5F der Unterware nach seiner ersten Bindung über den
Rückenschuss
S3 seiner Ware in das Außenfach
der Oberware WO.
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Ein
solcher gegenseitiger Fachvertritt erfolgt in jeder Tour. Der Flor
wird sehr dicht, ohne dass die Grundware sich in ihren relativen
Abmessungen verändert.
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Die
hier angeführten
Beispiele sind sehr rationell und in hoher Qualität mit der
zweitourigen – Zweischussbindung
gewebt.
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Es
ist selbstverständlich,
dass man solche Bindungen auch mit einem Einzelschusseintrag weben
kann. Ebenso ist es möglich,
dass man diese Bindungen auch zweitourig mit drei gleichzeitig einzutragenden
Schüssen
herstellen kann. Den dritten Schuss positioniert man dann in zweckmäßiger Weise
zwischen den Totpolen und der Füllkette
jeder Ware, wie es in den Figuren 5 und 6 ganz links außen angedeutet
wurde.
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- WO
- Oberware
- WU
- Unterware
- S1
- Rückenschuss
(Oberware)
- S2
- Innenschuss
(Oberware)
- S3
- Rückenschuss
(Unterware)
- S4
- Innenschuss
(Unterware)
- S4'
- Dicker
Innenschuss
- PF
- Florbereiche
- PB
- Bouclébereiche
- P1,
P1F, P1B
- Polfaden
(Oberware) (Totpol, florbildend, Bouclé)
- P2,
P2F, P2B
- Polfaden
(Oberware) (Totpol, florbildend, Bouclé)
- P3,
P3F, P3B
- Polfaden
(Oberware) (Totpol, florbildend, Bouclé)
- P4,
P4F, P4B
- Polfaden
(Unterware) (Totpol, florbildend, Bouclé)
- P5,
P5F, P5B
- Polfaden
(Unterware) (Totpol, florbildend, Bouclé)
- P6,
P6F, P6B
- Polfaden
(Unterware) (Totpol, florbildend, Bouclé)
- FO,
FU
- Füllkette
- M1O,
M1U
- Musterabschnitt
Bouclé
- M2O,
M2U
- Musterabschitt
Flor
- M3O,
M3U
- Musterabschnitt
Bouclé
- M4O,
M4U
- Musterabschnitt
Bouclé
- K
- Musterkontur