DE175757C - Verfahren zur herstellung von Kettenflorgeweben in einfacher, doppelter oder zweiseitiger Florware mittels Fadenrutenschüssen und Hilfskette - Google Patents
Verfahren zur herstellung von Kettenflorgeweben in einfacher, doppelter oder zweiseitiger Florware mittels Fadenrutenschüssen und HilfsketteInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Das den Gegenstand der vorliegenden Erfindung
bildende neue Webverfahren ermöglicht, gezogene Kettenflorgewebe, z. B. Brüsseler
sowie Tapestryteppiche bezw. Samt und Plüsch, unter Verwendung von Fadenrutenschüssen
und einer Hilfskette in der Weise herzustellen, daß die Hilfskette von Drähten gebildet wird, die im Hinterfach befestigt
sind, bis vor den Brustbaum reichen und unmittelbar auf dem Gewebegrund aufliegen,
wo sie infolge ihrer Starrheit und ihrer gleichmäßigen Stärke den Fadenrutenschüssen
eine solche Stützung darbieten, daß die Noppenbildung eine sehr gleichmäßige wird.
Von bekannten älteren Webverfahren, bei denen die Bildung des Flors auch unter Verwendung
v.on Fadenrutenschüssen und einer Hilfskette erfolgt, unterscheidet sich das vorliegende
Verfahren dadurch, daß die Hilfskette aus unmittelbar auf dem Grundgewebe
aufliegenden Drähten besteht, während dieselbe bei den bekannten Verfahren durch
Kettenfäden aus Faserstoff gebildet wurde. Diese Hilfskette aus Faserstoff oder Schnuren
lag frei zwischen dem Grundgewebe und den Hilfsschüssen und mußte durch einen besonderen
Warenbaum in derjenigen Spannung gehalten werden, daß die die Querruten
bildenden Hilfsschüsse unter möglichster Spannung in der zur Noppenbildung nötigen
Entfernung vom Grundgewebe blieben. Dies erforderte vor allen Dingen für die Hilfsschüsse
die Verwendung eines sehr gleichmäßigen, guten und harten Materials und gleichmäßige Spannung der Fadenhilfskette,
wenn nicht die Gleichmäßigkeit der gebildeten Noppen darunter leiden soll.
Diese Regelmäßigkeit und Gleichmäßigkeit der Noppen ist nun bei dem neuen Verfahren
dadurch gesichert, daß die die Hilfskette bildenden Drähte unmittelbar auf dem Grundgewebe
aufliegen und infolge ihrer Starrheit und gleichmäßigen Stärke den Fadenrutenschüsseni
eine feste Stützung geben. Außerdem werden· bei dem neuen Verfahren die
Herstellungskosten erheblich niedriger ausfallen als bei den bekannten Verfahren, weil
für den Hilfsschuß billiges, minderwertiges Garn gewählt werden kann, da die Gleichmäßigkeit
der Noppenbildung hier nicht von der Beschaffenheit des Schußfadens, sondern
wesentlich von der Widerstandsfähigkeit der Drahthilfskette abhängt. Da beim neuen
Webverfahren die Drahteinlage, wie übrigens auch bei bekannten Webverfahren zur Herstellung
von Kettenflorgewebe mittels ■Längsruten und gazeartiger Einbindung der Florkette,
fest im Webstuhl gelagert ist, so zieht sich das Gewebe mit fortschreitender Noppenbildung
langsam von der Drahthilfskette ab, weshalb die zur Bildung der Noppen notwendig
gewesenen Fadenrutenschüsse in bekannter Weise leicht aus dem Gewebe entfernt
werden können.
In der schematischen Zeichnung deutet Fig. 1 einen Querschnitt durch den Webstuhl in der
Kettenrichtung an; Fig. 2, 4, 6 und 8 sind schematische Längsschnitte durch verschie-
dene Gewebearten, die nach dem neuen Verfahrenhergestellt
sind; die Fig. 3, 5, 7 und 9 sind die dazu gehörigen Querschnitte in der
Schußrichtung.
α sind die Polkettenfäden, b die Kettenfäden
des Grundgewebes, c ist der Bindeschuß des Grundgewebes. Aus diesen drei
Fadengruppen a, b, c besteht die fertige Ware. Dazu kommen noch die in der Kettenrichtung
eingezogenen Stahldrähte d (Hilfskette) und ein sogenannter falscher Schuß oder Fadenrutenschuß
e. Die Stahldrähte d liegen nun, wie schon einleitend bemerkt, nicht etwa im
Inneren der von den Polfäden α gebildeten Noppenschleifen, sondern, wie beispielsweise
die Fig. 2 und 3 deutlich erkennen lassen, zwischen je zwei Polfäden a. Der Fadenrutenschuß
e wird in bekannter Weise oberhalb des Grundgewebes über die Stahldrähte d
hinweg eingetragen, und über, denselben als Querruten bilden sich durch die Polkettenfäden
α die Noppen. Da sich, wie Fig. 1 zeigt, die Stahldrahte d mit den Kettenfäden
α und b bei / vereinigen, die Drähte d aber oberhalb der Grundkettenfäden b liegen
und durch eine Zugvorrichtung bei g festgehalten werden, so wird das fertige Gewebe h,
bevor, es den Brustbaum i erreicht, von den Drähten abgestreift. Denkt man sich somit
in Fig. 2 und 3 die Drähte d herausgezogen, so bleibt der Fadenrutenschuß e nur locker in
den Noppen des Florfadens α zurück und kann mühelos herausgezogen werden.
Die Fig. 2 und 3 zeigen ein einfaches einseitiges Gewebe; in Fig. 4 und 5 ist Doppelware
auf Zug und Schnitt dargestellt. .,
Die Fig. 6 und 7 stellen ein einfaches, aber zweiseitiges Gewebe dar, bei welchem durch.
die Polkettenfäden α und a' die Noppen gebildet werden.
Die Fig. 8 und 9 zeigen eine Doppelware, auf Zug und Schnitt mit Musterung, so daß
nach dem Schnitt zwischen Ober- und Untergewebe die gezogenen Noppen α bezw. die
geschnittenen Noppen k (Fig. 8 und 9) im Gewebe eine besondere Musterung hervorrufen.
Die hierzu notwendig wechselnde Einbindung der Polkette auf Zug und Schnitt kann entsprechend dem herzustellenden
Muster in bekannter Weise von einer Jacquardmaschine erzielt werden.
Es sei noch erwähnt, daß die zur Durchführung des neuen Webverfahrens benutzte
Vorrichtung zur Herstellung der verschiedenen Waren an jedem für die in Rede stehenden
Webarten geeigneten Webstuhl ange-; bracht werden kann.
Im übrigen ist auch die Art der Bindung des Gewebes für den Umfang des Patentschutzes
unwesentlich, an den verschiedenen Gewebeschnitten sollte vielmehr nur gezeigt werden, wie mit Zuhilfenahme der zwischen
den Florkettenfäden liegenden Hilfsdrähte und über die Drähte hinweggehenden Fadenrutenschüsse
die Flornoppen im Gewebe gebildet werden.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Kettenflorgeweben in einfacher, doppelter oder zweiseitiger Florware mittels Fadenrutenschüssen und Hilfskette, dadurch gekennzeichnet, daß die Hilfskette von im Hinterfach befestigten, bis vor den Brustbaum reichenden Drähten (d) gebildet wird, die unmittelbar auf dem Gewebegrund aufliegen und infolge ihrer Starrheit und ihrer gleichmäßigen Stärke den Fadenrutenschüssen (e) eine sichere Stützung darbieten, welche eine gleichmäßige Noppenbildung ermöglicht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE175757T | 1904-11-01 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE175757C true DE175757C (de) | 1906-10-11 |
Family
ID=41535689
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1904175757D Expired DE175757C (de) | 1904-11-01 | 1904-11-01 | Verfahren zur herstellung von Kettenflorgeweben in einfacher, doppelter oder zweiseitiger Florware mittels Fadenrutenschüssen und Hilfskette |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE175757C (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1145108B (de) * | 1957-02-12 | 1963-03-07 | Tobias Schwenkglenks | Verfahren zum Weben von Teppichen, Laeufern, Vorlagen od. dgl. mit Flor auf beiden Seiten |
EP1046734A2 (de) * | 1999-04-21 | 2000-10-25 | SCHÖNHERR Textilmaschinenbau GmbH | Verfahren zur Herstellung von Doppelteppichgewebe |
EP1072705B2 (de) † | 1999-07-19 | 2010-06-02 | NV Michel van de Wiele | Verfahren zum Weben von Doppelstück-falsche Plüschgewebe mit geschnittener Flor und nach diesem Verfahren hergestelltes Gewebe |
-
1904
- 1904-11-01 DE DE1904175757D patent/DE175757C/de not_active Expired
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1145108B (de) * | 1957-02-12 | 1963-03-07 | Tobias Schwenkglenks | Verfahren zum Weben von Teppichen, Laeufern, Vorlagen od. dgl. mit Flor auf beiden Seiten |
EP1046734A2 (de) * | 1999-04-21 | 2000-10-25 | SCHÖNHERR Textilmaschinenbau GmbH | Verfahren zur Herstellung von Doppelteppichgewebe |
DE19918171A1 (de) * | 1999-04-21 | 2000-10-26 | Schoenherr Textilmaschinenbau | Verfahren zur Herstellung von Doppelteppichgewebe |
EP1046734A3 (de) * | 1999-04-21 | 2001-09-12 | SCHÖNHERR Textilmaschinenbau GmbH | Verfahren zur Herstellung von Doppelteppichgewebe |
DE19918171B4 (de) * | 1999-04-21 | 2005-06-09 | Schönherr Textilmaschinenbau Gmbh | Verfahren zur Herstellung von Doppelteppichgewebe |
EP1072705B2 (de) † | 1999-07-19 | 2010-06-02 | NV Michel van de Wiele | Verfahren zum Weben von Doppelstück-falsche Plüschgewebe mit geschnittener Flor und nach diesem Verfahren hergestelltes Gewebe |
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