DE170625C - - Google Patents

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DE170625C
DE170625C DE1903170625D DE170625DA DE170625C DE 170625 C DE170625 C DE 170625C DE 1903170625 D DE1903170625 D DE 1903170625D DE 170625D A DE170625D A DE 170625DA DE 170625 C DE170625 C DE 170625C
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DE1903170625D
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D39/00Pile-fabric looms

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
JUS 170625 KLASSE 86 d.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines besonders für die Teppichweberei geeigneten gewebten Chenilleflorbandes, dessen Florfäden sich nach dem Aufschneiden ohne Brennen in Form eines scharf geknickten U, also möglichst senkrecht zur Gewebefläche, aufrichten lassen.
Erreicht wird dieser Zweck im wesentlichen
ίο dadurch, daß in dem als Vorware dienenden Chenillegewebe einerseits die Spannung des zu jedem Florband gehörigen Grundfadens und andererseits der die Schußfäden zu beiden Seiten vom Grundfaden untergreifenden und zwischen den Schüssen über den Grundfaden hinweg sich kreuzenden Bindefäden derart
. zueinander geregelt wird, daß nach dem Aufschneiden der Vorware die Schuß- oder Florfadenenden durch die mittels der Grundfäden gestützten Bindefäden in eine einseitig aufge^- richtete Stellung in Form eines U gebracht und in dieser Lage dauernd gehalten werden. Die hierbei zur Verwendung kommende Bindung ist zwar an sich z. B. für die Herstellung einer Leistenabbindung bekannt, damit beim Durchschneiden des Gewebes die Randfäden noch immer einen genügenden Halt aufweisen. Die an die Spannung der Bindefäden gestellten Anforderungen kommen zwecks Aufrichtung der Florfäden nach dem Aufschneiden hierbei jedoch nicht in Betracht, während gemäß vorliegender Erfindung gerade angestrebt ist, unter Berücksichtigung des jeweilig verwendeten Materials eine so große Spannung anzuwenden, daß die Florfaden nach dem Aufschneiden eine möglichst senkrechte Lage einnehmen.
Um die genannte Bindung bei über die ganze Gewebebreite verteilten Bindefäden anwenden zu können und gleichzeitig die Möglichkeit zu schaffen, die Spannung der Bindefäden der jeweiligen Stärke des Einschlages entsprechend zu regeln, ist gemäß vorliegender Erfindung eine Vorrichtung geschaffen, welche im wesentlichen aus zwei hintereinander angeordneten und gegeneinander verschiebbaren Schienen mit daran sitzenden Nadeln besteht, wobei für die durch diese Nadeln geführten Bindefäden einerseits und die Grundfäden andererseits je eine besondere Spannungsregelvorrichtung vorgesehen ist.
Für die Kette werden mehrere senkrecht übereinander angeordnete Kettfaden α verwendet, welche es ermöglichen, die Kette beliebig dick zu gestalten und die auf Umdrehen der Grundkettenfäden gerichtete Spannung auszugleichen. Der unterste Faden kann dabei jeweilig nach dem Zweck der zu erzielenden Chenille aus entsprechendem Material gewählt werden, welches beispielsweise bei der Herstellung von Teppichen sichtbar wird, während die übrigen nicht daneben- sondern senkrecht darüberliegenden Kettfaden nur als Füllkette dienen und aus minderwertigem ungefärbtem Material bestehen können. ,
Das Anschlagen des Schusses erfolgt mit Hilfe von Gabeln, welche die senkrecht übereinander angeordneten Kettfäden umgreifen. Zur größeren Sicherheit können die Bindefäden noch durch besondere Schlingfäden befestigt werden.
Zur Erläuterung des Verfahrens veranschaulicht die schematische Zeichnung in
Fig. ι und 2 die Chenillevorware in Ober- und Unteransicht, in Fig. 3 bis 3b das Chenilleflorband, und zwar in Fig. 3 schaubildlich, in Fig. 3 a in Seitenansicht und in Fig. 3b im Querschnitt; Fig. 4 stellt den Grundriß einer besonderen Ausführungsform einer Vorware dar und Fig. 4a den Grundriß des daraus gebildeten Florbandes. Die Fig. 5 bis 9 veranschaulichen eine zur Ausübung des Verfahrens geeignete Vorrichtung, und zwar in Fig. 5 die zur Führung der Bindefäden verwendeten Nadeln in Vorderansicht, in Fig. 6 eine zur Verwendung kommende Lochplatte für die Kettfaden und besondere Lochschienen zur Führung der Schlingfäden in Vorderansicht und Fig. 7 und 8 die verschiedenen Maschinenteile schematisch in zwei Stellungen, während Fig. 9 eine Oberansicht der wesentlichen Maschinen-
ao teile veranschaulicht.
In Fig. ι sind die Grundfäden mit a, die Schuß- oder Florfäden mit b und die Bindefäden mit c bezeichnet. Bei der Herstellung der Vorware kreuzen die Schußfäden b die Grund fäden λ rechtwinklig, aber ohne Anbindung, und zwar können die Schußfäden gemäß Fig. 1 insgesamt unterhalb der Grundfäden hinweg gehen. Als Grundfäden verwendet man starke, straff gespannte Fäden, weil dieselben nicht nur als einzige Träger der zu bildenden Flornoppen dienen, sondern gleichzeitig auch die Bindefäden c unterstützen sollen.
Für jedes zu bildende Florband kommen zwei gleichartig bindende Bindefäden c in Anwendung, welche nach Art von Schlingfäden die aufeinander folgenden Schüsse zu beiden Seiten vom zugehörigen Grundfaden untergreifen und zwischen den Schüssen oberhalb des Grundfadens sich kreuzen.
Gemäß dem vorliegenden Verfahren wird nun die Spannung der Grundfäden α sowie der Bindefäden c derart zueinander geregelt, daß die Bindefäden an dem zugehörigen Grund faden die erforderliche Widerlage finden, um ihrerseits nach dem * Aufschneiden der Vorware (Fig. 1) die Schußfadenenden einseitig aufrichten zu können und Flornoppen b von U - f örmiger Gestalt zu bilden (Fig. 3 bis 3 b). Dabei reicht die auf Geradestrecken gerichtete Spannung innerhalb der Flornoppen in Verbindung mit der dauernden Unterstützung der Bindefäden durch die Grundfäden bei den hauptsächlich in Betracht kommenden Materialien aus, um bis zum Verweben des Flo.rbandes ohne andere Hilfsmittel die Lage der Flornoppen auf dem Grundfaden zu sichern.
Um die Bindefäden in der die Flornoppen aufrichtenden Lage zu halten, bezw. gegenüber der vorerwähnten Spannung der zwangsweise aufgerichteten Schußfadenenden einen Gegenzug zu schaffen, kann man zwischen den Bindefäden c eines jeden Florbandes besondere Schlingfäden hin- und herführen. So veranschaulicht Fig. 4 eine Vorware und Fig. 4a das daraus gebildete Florband, bei welchem von einem einzigen solcher Schlingfäden d Gebrauch gemacht ist.
Die zur Ausübung des Verfahrens bestimmte Vorrichtung ist nun folgendermaßen gestaltet.
Der Webstuhl besitzt zwei hintereinander liegende Schienen e^nde2 (Fig. 5, 7, 8 und 9), an welche Nadeln e mit an ihren unteren Enden versehenen Ösen zum Durchziehen der Bindefäden c befestigt sind. Die Schienen e1, e2 tragen abwechselnd die Nadeln für die ungerade benannten bezw. die mit geraden Ziffern benannten Bindefäden. Durch Gegeneinanderverschieben der beiden Schienen e l, e2 liegen bald die ungeraden, bald die geraden Schlingfäden auf der rechten Seite von den zugehörigen Kettfäden.
Die Bindefäden c (Fig. 7) kommen von besonderen Spulen k und werden über Druck- und Führungswalzen /, m sowie über Walzen η und q geführt, von denen die letztere unter der Einwirkung einer Gewichtshebelvorrichtung ο, ρ steht. Von der Walze q aus gelangen die Bindefäden c dann über eine weitere Führungswalze r, von wo aus sie ihren Weg nach abwärts durch die Öffnung der Nadeln e nehmen, und zwar werden die ungerade benannten Fäden in die vorderen Nadeln und die geradzifferig benannten Fäden durch die hinteren Nadeln eingezogen. , Die Kettfaden α kommen von besonderen Spulen 11 und passieren eine Führungswalze n> sowie eine Walze χ und eine Führungswalze \, welche unter der Einwirkung einer Gewichtshebelvorrichtung y steht. Hierauf gelangen die Kettfaden in übereinander angeordnete Öffnungen der Schiene f, um von hier zum Brustbaum t und zum Warenbaum ν zu gelangen. Bei Verwendung der besonderen Schlingfäden d kommen diese ebenfalls von besonderen Spulen, welche auf der Zeichnung nicht dargestellt sind, und werden durch die Schienen g geführt. Man kann eine oder mehrere Reihen dieser Schlingfäden verwenden. Sofern mehrere Reihen benutzt werden, zieht man diese durch übereinander angeordnete Schienen (Fig. 6). Bei der Stellung der Teile gemäß Fig. 7 sind die Schienen e1, e2 gesenkt, dagegen die Schienen f und g hochgehoben, demzufolge ein Fach gebildet ist, durch welches ein Schußfaden b eingetragen wird. Hierauf wird das aus einer Anzahl Gabelstangen gebildete Riet s nach der fertigen Ware hinbewegt und bewirkt ein Anschlagen des Schusses b.
Die einzelnen Gabeln des Rietes s umgreifen in der aus Fig. 7 ersichtlichen Weise die übereinander liegenden Fäden i1 bis f5, welche nach Fertigstellung der Bindung ein Kettenfadenbündel bilden. Nach dem Anschlagen des Schusses findet ein Fachwechsel statt und die Teile nehmen hierauf die in Fig. 8 ersichtliche Lage ein. Die Nadeln e sind dann angehoben und die Schienen f und g gesenkt. Gleich nach der Anhebung der Nadeln e und der dadurch bewirkten Fachwechselung erhalten die Schienen e1, e'2, an welchen die Nadeln e sitzen, eine Verschiebung gegeneinander in Richtung der Maschinenbreite, und zwar wird die eine Schiene mit ihren Nadeln nach der linken und die andere Schiene mit ihren Nadeln nach der rechten Seite der Maschine hingezogen, so daß diejenigen Bindefäden, beispielsweise die ungerade benannten, links und die übrigen rechts vor den Kettfäden zu liegen kommen.
Gleichzeitig mit der Verschiebung der Schienen e\ e2 erfolgt auch eine Verschiebung der Schiene g, durch welche der Schlingfaden d durchgezogen ist, welcher sich dann in der aus Fig. 4 ersichtlichen Weise mit den Bindefäden verwebt.
Nach der Verschiebung und erneuten Schußeintragung steigen die Nadeln e wieder nach abwärts, worauf sich die Wirkungsweise wiederholt. Die seitliche Verschiebung der Nadeln e und der Schiene g erfolgt stets nur-nach dem Herausheben der ersteren aus dem Fach.

Claims (6)

  1. Patent-Ansprüche:
    I. Verfahren zur Herstellung von gewebtem Chenilleflorband, dadurch gekennzeichnet, daß in der Vorware die Spannungen des zu jedem Florband gehörigen Grundfadens (a) einerseits und der die Schußfäden (b) zu beiden Seiten vom Grundfaden (a) untergreifenden und zwisehen den Schüssen über den Grundfaden hinweg sich kreuzenden Bindefäden (c) andererseits derart zueinander geregelt werden, daß nach dem Aufschneiden der Vorware die Schuß- oder Florfadenenden durch die mittels der Grundfäden (a) gestützten Bindefäden (c) in eine einseitig aufgerichtete Stellung (U-Form) gebracht und in dieser Lage dauernd erhalten werden.
  2. 2. Ein nach dem im Anspruch 1 angegebenen Verfahren hergestelltes Chenilleflorband, dadurch gekennzeichnet, daß ein oder ,mehrere Schlingfäden (d) die in der aufrichtenden Stellung befindlichen Bindefäden (c) miteinander verbinden, um deren Lage zu sichern.
  3. 3. Ein nach dem im Anspruch 1 angegebenen Verfahren hergestelltes Chenilleflorband, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundfaden (a) durch senkrecht übereinander angeordnete Einzelfäden ersetzt ist, von denen nur die untersten und sichtbaren Fäden aus besserem, stärkerem und gegebenenfalls farbigem Material zu bestehen brauchen, während die übrigen, lediglich als Füllkette dienenden Fäden aus minderwertigem und ungefärbtem Material gebildet werden können.
  4. 4. Eine Vorrichtung zur Ausübung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch sie die von Spulen (k) kommenden und durch auf- und niederbewegliche sowie auch seitlich gegeneinander verschiebbare Nadeln (e) gezogenen Bindefäden (c) unabhängig von den von besonderen Spulen (u) kommenden und durch ebenfalls seitlich verschiebbare und auf- und abbewegliche Schienen (f) geführten Kettfäden (a) eine Spannungsregelung erfahren können.
  5. 5. Eine Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindefäden (c) und die ■ Kettfäden (a) über Walzen (n und q bezw. χ und ^) geführt sind, welche unabhängig voneinander durch besondere Gewichtshebel vorrichtungen (ο, ρ bezw. y) belastet werden können.
  6. 6. Eine Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß über der zur Führung der Kettfäden bestimmten Schiene (f) noch ' eine oder mehrere besondere Schienen (g) vorgesehen sind, welche sich gemeinsam mit der Schiene (f) auf- und abbewegen lassen und unabhängig von dieser eine seitliche Verschiebung erfahren können, zum Zwecke, die durch sie geführten besonderen Schlingfäden (d) zur Einbindung mit heranziehen zu können.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DE1903170625D 1903-09-07 1903-09-07 Expired - Lifetime DE170625C (de)

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AT27906D AT27906B (de) 1903-09-07 1906-05-05 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von gewebtem Chenilleflorband.

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DE1903170625D Expired - Lifetime DE170625C (de) 1903-09-07 1903-09-07

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