DE32466C - Verfahren zur Imitation von Smyrna-Teppichen - Google Patents
Verfahren zur Imitation von Smyrna-TeppichenInfo
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Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D03—WEAVING
- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
Landscapes
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- Textile Engineering (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die sogenannten Smyrna-Teppiche werden bekanntlich durch Knüpfen jedes einzelnen
Florfadens in das Grundgewebe hergestellt. Dadurch ist eine unbeschränkte Farbenwahl
ermöglicht, was bei den mittelst Jacquard-Webstuhles erzeugten Velour-Teppichen nicht
zu erreichen ist. Das Einknüpfen der Florfäden beansprucht jedoch viel Zeit, wodurch
die Fabrikate sehr vertheüert werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren, durch welches eben solche
Effecte im Dessin wie bei Smyrna-Teppichen in weit kürzerer Zeit hergestellt werden, wobei
die Producte die gleiche Festigkeit und Dauerhaftigkeit besitzen, wie durch Knüpfen erzeugte
Teppiche. ,
Die Herstellung der Smyrna-Teppich-Imitationen
geschieht auf mechanische Weise nach Patronen, in welchen das Dessin und die Anordnung,
in welcher die mit Farbe bezeichneten Quadrate durch farbige Wollfäden in dem Teppich herzustellen sind, genau angegeben ist.
Fig. ι der beiliegenden Zeichnung zeigt ein Stück einer solchen Patrone. Jede horizontale
Linie in der Patrone bezeichnet für den Teppich einen Schufs zur Erzeugung des Flors. Dieser
Flor wird durch Streifen aus farbiger Wolle gebildet, die zuerst durch Weben hergestellt
und sodann in eine Kette in passender Reihenfolge eingeschossen werden.
Das neue Verfahren zerfällt daher in zwei Operationen, und zwar . 1. das Herstellen der
Bänder oder Streifen aus farbiger Wolle und 2. das Bilden des Teppichflors aus diesen
Streifen.
Die Herstellung der Bänder, Fig. 3 und 4, geschieht, indem man für jede horizontale
Reihe A B der Patrone eine Kette, Fig. 2, aus Wollfäden a a ... in der Weise schweift, dafs
die Reihenfolge der Farben der Wollfäden der Farbenreihenfolge αΊ α1 β1 . . . in der betreffenden
horizontalen Reihe A B der Patrone entspricht. Die Breite der farbigen Kette mufs
genau der Breite des herzustellenden Teppichs entsprechen und beträgt die Zahl der zu
schweifenden Wollfäden je nach der Qualität des Teppichs in der Regel 150 bis 200 pro
Meter.
Das Weben eines Streifens erfolgt in der Weise, dafs man nach einander in die farbige
Wollkette aa . . . einen flachen Holzstab b, dessen Breite der Florhöhe des zu erzeugenden
Teppichs entspricht, einige (etwa vier) Schufs Wollgarn c, ein oder zwei Schufs Bindfaden d,
wieder einige Wollfäden c l und abermals einen
flachen Holzstab b' einträgt. So viel mal man
den Eintrag in der angegebenen Reihenfolge in die Kette einschiefsen kann, so viele Streifen
von gleicher Ordnung der Farben kann man aus ihr herstellen..
Nach dem Entfernen der mit dem Eintrage versehenen Kette a a a . . . aus dem Webstuhle
werden die farbigen Wollfäden zwischen je zwei neben einander liegenden Holzstäben b b 1 aus
einander geschnitten und jedes einzelne Band (Chenille), Fig. 3, auf jeder Seite, wo die
Schüsse aus Wollgarn c c 1 liegen, vernäht,
damit eine Aenderung der Stellung der farbigen Kettenfädenstücke α α nicht eintreten kann
und eine feste Verbindung der Ketten- und Schufsfäden hergestellt ist.
Nun wird der Bindfaden d aus dem Streifen herausgezogen, so dafs in der Mitte des Streifens
ein schufsfreier Raum entsteht, Fig. 4, welcher zur Imitation des Knotens im Teppiche dient
und bewirkt^ dafs auch auf der Rückseite desselben das Dessin erkennbar wird, wie aus
Fig. 5 ersichtlich, welche die Rückseite des Teppichs darstellt.
Die aus den verschiedenen farbigen Wollketten erzeugten Bänder (Chenillestreifen) werden
der Reihenfolge der horizontalen Reihen in der Patrone, nach welchen sie hergestellt sind, entsprechend
numerirt und alsdann successive in eine Kette α 2 α 2 aus Bindfaden oder ähnlichem
festen Material eingeschossen.
Diese Kette α2 α2 ist, wie aus Fig. 6-ersichtlich,
auf einem gewöhnlichen Webstuhle in zwei Schäften e el eingezogen; im Kamme/'
befindet sich je ein Faden pro Zahn, und sind die Entfernungen der Zähne von einander
ebenso grofs wie bei den für die Herstellung der Bänder angewendeten. Gebunden wird
durch gewöhnliche Tafftbindung.
Zu Beginn des Webens werden einige Schufs Wollgarn g eingetragen, hierauf wird das erste
Band h (Chenillestreifen), welches an seinen Enden mittelst Stifte an einer dreikantigen
Leiste i befestigt ist, um die erforderliche Länge beizubehalten, so in das offene Fach eingeschoben,
dafs die vordere Seite des Bandes höher als die hintere Seite liegt.
Die vorstehenden Fäden des Bandes werden nun mittelst einer Bürste in solche Lage gebracht,
dafs sie senkrecht zum Gewebe stehen, se" dafs sie den Flor bilden. Nachdem das
Fach gekreuzt und ein Schlag mit der Lade gegen die Leiste i geführt wurde, wendet sich
diese Leiste so, dafs die hintere Seite des Bandes höher steht als die vordere, so dafs
auch die auf dieser Seite vorstehenden Fäden mit der Bürste senkrecht gestellt werden können.
In Fig. 7 ist diese Stellung der Leiste i in gröfserem Mafsstabe dargestellt. Hierauf wird
das Band h von der Leiste i getrennt und letztere aus dem Fach gezogen. Durch Kreuzen
des. Faches wird das Band festgehalten. Alsdann schiefst man, um das quadratische Verhältnifs
zwischen Kette und Schufs herzustellen, einen oder mehrere starke Wollfäden j ein,
worauf das nächste Band eingetragen wird. In dieser Weise wird fortgearbeitet, bis sämmtliche
Bänder verwebt sind, worauf man noch einige Fäden Grundschufs einträgt.
Der auf die beschriebene Art hergestellte Teppich erhält durch Dämpfen, Klopfen,
Bürsten und Scheeren in gebräuchlicher Weise die Appretur.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Verfahren zur Herstellung von Teppichen, das dadurch charakterisirt erscheint, dafs als Einschlag in eine Kette aus Bindfaden oder ähnlichem Material Bänder eingeschossen werden, die aus so vielen Ketten von verschiedenfarbigen Wollfäden, als die das gewünschte Teppichmuster repräsentirende Patrone verschieden gemusterte Reihen hat, in der Weise erzeugt werden, dafs in diese Ketten nach einander ein oder zwei Bindfäden, ca. zwei bis vier Wollgarnfäden und ein flacher Holzstab von der der gewünschten Florhöhe entsprechenden Breite, hierauf wieder ein Holzstab, ca. zwei bis vier Wollgarnfäden, ein oder zwei Bindfaden u. s. f. eingeschossen, die Wollkettenfäden hierauf zwischen je zwei Holzstäben durchschnitten und vernäht und endlich die eingeschossenen Bindfaden herausgezogen werden.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=308482
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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DE (1) | DE32466C (de) |
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