DE592341C - Gemustertes Gewebe mit plastisch wirkenden Mustern und Verfahren zu seiner Herstellung - Google Patents

Gemustertes Gewebe mit plastisch wirkenden Mustern und Verfahren zu seiner Herstellung

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DE592341C
DE592341C DEK131080D DEK0131080D DE592341C DE 592341 C DE592341 C DE 592341C DE K131080 D DEK131080 D DE K131080D DE K0131080 D DEK0131080 D DE K0131080D DE 592341 C DE592341 C DE 592341C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D11/00Double or multi-ply fabrics not otherwise provided for

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Knitting Machines (AREA)

Description

  • Gemustertes Gewebe mit plastisch wirkenden Mustern und Verfahren zu seiner Herstellun. Stickereiähnliche Figuren auf Gewebe werden bisher allgemein. in der Weise hergestellt, daß man unter der Figur einenbesonderen, von einer dritten Spule entnommenen Futterschuß einarbeitet.
  • Bei Wäschezeichenbändern soll den Figuren eine erhöhte Lage dadurch gegeben werden, daß man unter der Figur die Ketten- und Schußfäden des Grundgewebes ganz oder nur teilweise ungebunden liegen läßt, oder es wird die erhöhte Lage der von einem besonderen Schuß gebildeten Figur dadurch erreicht, daß der darunterliegende Teil des Grundgewebes vorgearbeitet ist, also aus zwei aufeinanderliegenden, fest eingebundenen Lagen besteht.
  • Es ist auch bekannt, Gewebe beispielsweise für Steppdecken dadurch herzustellen, daß lose und feste Kettenfäden verarbeitet werden, um dem Fabrikat ein kreppartiges, gekräuseltes Aussehen zu verleihen, d. h. man kann ein kräuseliges Gewebe mit einer farbigen Figur oder einen farbigen Grund mit einem kräuseligen Figuieneffekt erzielen.
  • Man hat auch bereits vorgeschlagen, gemusterte Gewebe dadurch herzustellen, daß man bei Verwendung einer gleich starken Kette und zweier verschiedenartiger Schüsse zur Herstellung des Fonds stets zwei der verschiedenen Schüsse in ein Fach legt, während man an den Stellen, wo das Muster in die Erscheinung treten soll, nur den einen Schuß in das Fach einbindet, während der andere flottierende Effekte bildet. Abgesehen hiervon, hat man auch zwei verschieden starke Ketten und einen Schuß verwendet und hierbei den Fond in Leinwandbindung hergestellt, während das Muster dadurch herausgearbeitet wurde, daß beide Ketten gleich gehoben und gesenkt werden, also infolgedessen an diesen Stellen eine Schußflottung auf beiden Seiten entsteht, die dann als duster in die Erscheinung tritt. Hierbei konnten noch Variationen erzielt werden, indem man eine Mehrzahl von Kettenfäden der einen oder der anderen oder beider Ketten zusammennimmt.
  • Mit allen diesen bekannten Webarten kann sowohl bezüglich der Fond- als auch der Figurenbildung nur eine beschränkte Musterung erzielt werden, weil das Fondgewebe nur Leinwandbindung ist und das Muster nur durch flottliegende Kettenfäden im einen Falle bzw. flottliegende Schußfäden im anderen Falle gebildet werden kann.
  • Der Zweck der Erfindung ist es nun, ein Gewebe mit plastisch wirkenden Mustern herzustellen, bei dem sowohl der Fond als auch das Muster selbst in beliebigen Bindungen hergestellt werden kann. Dies geschieht erfindungsgemäß dadurch, daß bei Verwendung dicker und dünner Ketten- und Schußfäden im plastischen Musterteil die dicken Ketten- und Schußfäden das Obergewebe eines Doppelgewebes bilden, die dünnen Fäden dagegen das Untergewebe dieses Doppelgewebes, während im Fondgewebe außerhalb des plastischen Musters beide Ketten und Schüsse ein gegebenenfalls in unbeschränkten Eitektbindungen ausgeführtes Grundgewebe bilden. Vorzugsweise wird nian ein derartiges Gewebe unter Verwendung einer Jacquardmaschine und von dieser gesteuerten Hebeschäften ausführen und in diesem Falle die dicken Kettenfäden durch die Jacquardmaschine, die dünnen Kettenfäden dagegen durch die von dieser gesteuerten Schäfte zur Fachbildung bringen und im plastischen Musterteil die dicken Kettenfäden nur mit den dicken Schußfäden und die dünnen Kettenfäden nur mit den dünnen Schußfäden, im Grundgewebe dagegen beide Kettenfädengruppen entsprechend der gewünschten Musterungen zusammenwirken lassen.
  • Es besteht aber natürlich auch die Möglichkeit, mit einer Jacquardmaschine allein ein derartiges Gewebe herzustellen, obwohl man praktischerweise einen an sich bekannten Jacquardstuhl mit vorgelagerten Hebeschäften verwenden wird, da dadurch die Einrichtungs-und Musterspesen sich wesentlich verringern.
  • Wie ohne weiteres klar, kann bei dieser Art Gewebe sowohl der Fond als auch das die: Figuren bildende Obergewebe in beliebigen Bindungen und Efekten ausgeführt werden, während das unter den Figuren liegende Untergewebe eine Leinwandbindung bilden kann.
  • Bei Verwendung einer Jacquardmaschine mit vorgelagerten Schäften sind die dicken Kettenfäden in die Litzen der Jacquardmaschine, die dünnen Kettenfäden in die Schäfte eingezogen, und zwar normalerweise so, daß ein dicker und ein dünner Kettenfaden abwechseln. Man kann aber natürlich auch andere Kombinationen wählen, indem man zwei oder mehr Fäden von der Jacquar dkette mit einem von der Schäftekette abwechseln läßt.
  • Die Zeichnung zeigt durch die Fig. i eine Musterskizze, durch Fig. 2 eine Patronenzeichnung des mittleren Teils derselben und in Fig. 3 einen Teil von Fig. 2 in größerem Maßstabe, i : = auseinandergezeichnet mit der Wirkung der Schaftbindepunkte. Die Fig. q. bis 7 zeigen die Fachbildung und den Bindungsvorgang, für vier aufeinanderfolgende Schüsse, eines kleinen Teiles des Gewebes und der Musterbildung.
  • Gemäß Fig. 4. wird ein dünner Schuß eingetragen, um das Grundgewebe zu bilden. Die kleinen Punkte stellen die dünnen Kettenfäden, die durch die Schäfte bewegt werden, dar, die im Grund- und Untergewebe zur Wirkung kommen, während die dicken Punkte i bis i8 die dicken, durch die Jacquardmaschine bewegten Kettenfäden veranschaulichen. a ist der eingetragene Schuß. Die dicken Kettenfäden i bis 6 werden durch die - Jacquardmaschine ins Unterfach, die dünnen Kettenfäden durch die Schäfte entsprechend einer Leinwandbindung ins Unterfacli und Oberfach gebracht.
  • Die Kettenfäden ,7 bis 18 werden zur Bildung des plastischen Musters herangezogen. Sie befinden sich also im Oberfach, ohne von dem eingetragenen Schuß berührt zu werden.
  • Gemäß Fig. 5 wird ein dicker Schuß b eingetragen. Von den dicken Kettenfäden befinden sich beispielsweise i, 3, 7 bis 9, 1i bis 13 und 15 im Unterfach, alle übrigen im Oberfach. Desgleichen befinden sich die sämtlichen dünnen Kettenfäden, also die Schäfte, im Unterfach. Der eingetragene dicke Schuß b bindet also lediglich die dicken Kettenfäden 7 bis 9, 1i bis 13 und z5 ins Obergewebe ein, während die im Grundgewebe über dem Schuß verbleibenden dicken Kettenfäden 2, q. bis 6 zu einer damastähnlichen Musterung im Grundgewebe herangezogen werden. Man kann nämlich durch die Zusammenwirkung der Jacquardmaschine und der Schäfte, die durch die jacquardmaschine bewegt werden, im Grundgewebe eine damastartige Musterung neben der plastischen M'irkung herbeiführen.
  • Bei Eintragung des dritten Schusses nach Fig. 6 wird ein dünner Schuß verwendet, und es werden wieder die sämtlichen dicken Kettenfäden 7 bis 18 ins Oberfach gebracht, während die übrigen Kettenfäden i bis 6, ähnlich gemäß Fig. q., mit den dünnen Kettenfäden in das Grundgewebe eingebunden werden.
  • Die Fig.7 entspricht ungefähr der Fig.5, d. h. es wird ein dicker Schuß eingetragen, nur daß die nächstfolgenden Kettenfäden 1i, 15 und 17, 18 ins Obergewebe eingebunden werden.
  • `Vie hieraus ersichtlich, bleiben die Schäfte bei Eintragung des starken Figurschusses stets im Unterfach liegen und werden nur gehoben, wenn ein dünner Schuß eingetragen wird.
  • Die Schäfte, die, wie bereits erwähnt, durch besondere jacquardmaschinen-Platinen bewegt werden, können ins Unterfach durch ihr Eigengewicht gelangen, oder man kann sie durch besondere Federn abwärts ziehen.
  • Es liegt dem aber auch nichts im Wege, einen dünnen Schuß und zwei dicke Schüsse oder umgekehrt, oder je zwei dünne und zwei dicke Schüsse einzutragen.
  • Jedenfalls kann nach dem Verfahren die Musterbildung viel weitgehender durchgeführt werden, und zwar mit einer kleineren Jacquardmaschine, als dies bisher möglich war, so daß die Herstellung des Gewebes sich wesentlich billiger gestaltet.

Claims (1)

  1. PATLNTANSPRÜCHE: i. Gemustertes Gewebe mit plastisch wirkenden Mustern, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung dicker und dünner Ketten- und Schußfäden im plastischen Musterteil die dicken .Ketten- und Schußfäden das Obergewebe eines Doppelgewebes bilden, die dünnen Fäden dagegen das Untergewebe dieses Doppelgewebes, während im Fond außerhalb des plastischen Musters beide Ketten und Schüsse zusammen ein gegebenenfalls in beliebigen Effektbindungen ausgeführtes Grundgewebe bilden. z. Verfahren zur Herstellung des Gewebes nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung einer jacquardmaschine mit vorgeschalteten Hebeschäften die dicken Kettenfäden durch die Jacquardmaschine, die dünnen Kettenfäden dagegen durch die von dieser gesteuerten Schäfte zur Fachbildung kommen und im plastischen Musterteil die dicken Kettenfäden nur mit den dicken Schußfäden und die dünnen Kettenfäden nur mit den dünnen Schußfäden,im Grundgewebe dagegen beide Kettenfadengruppen entsprechend der gewünschten Musterung zusammenwirken.
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