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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Ausstattung einer Webmaschine, in
welcher Polkettfäden sich
durch den Zwischenraum zwischen Rietzähnen erstrecken und, verteilt
auf eine Anzahl an Polkettfadensystemen, an der Webmaschine vorgesehen sind,
um ein Polgewebe zu weben.
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Diese
Erfindung bezieht sich sowohl auf die Ausstattung einer Doppelstückwebmaschine
als auch einer Einzelstückwebmaschine,
wie z. B. einer Rutenwebmaschine oder einer Schlingenpolwebmaschine.
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Insbesondere
bezieht sich diese Erfindung auf die Ausstattung einer Doppelstück-Jacquard-Webmaschine
und unter anderem ferner auf Ruten- und Schlingenpolwebmaschinen mit einer Jacquard-Maschine.
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Eine
mit derartiger Ausstattung versehene Webmaschine, an welcher Polkettfäden sich
durch den Zwischenraum zwischen Rietzähnen erstrecken und, aufgeteilt
auf eine Anzahl an Polkettfadensystemen, zum Weben eines ersten
Polgewebes vorgesehen sind, kann derart modifiziert werden, dass
eine modifizierte Ausstattung zum Weben eines zweiten Polgewebes
erhalten wird, das eine höhere
Poldichte als das erste Polgewebe aufweist und eine modifizierte
Anzahl an Polkettfäden
pro Polkettfadensystem aufweist. Es ist selbstverständlich,
dass dieses Verfahren zum Modifizieren an allen Typen von Doppelstück- und
Einzelstückwebmaschinen
angewandt werden kann.
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Ein
Polkettfadensystem ist ein Satz von Polkettfäden, welcher in jedem Polpunkt
die Auswahl aller Farben von Polkettfäden, die in der Installation existieren,
ermöglicht.
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In
dieser Patentanmeldung wird der Ausdruck „Ausstattung” verwendet
mit der Bedeutung aller Einstellungen und Anordnungen, wie unter
anderem die Rieteinstellung (eine Anzahl von Zwischenräumen zwischen
Zähnen
pro Meter), die Anzahl von Haken der Jacquard-Maschine zum Erhalten
einer Anzahl von Kettfadensystemen pro Meter, die Kopplung der Hubelemente
der Jacquard-Maschine mit den Hubelementen der Kettfäden und
die Anzahl der Polkettfäden
pro Polkettfadensystem, welche erforderlich sind, um eine Webmaschine
zur Herstellung eines Polgewebes mit klar definierten Charakteristiken
aufzurüsten.
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Es
ist beispielsweise allgemeines Wissen, dass bei einer klar definierten
Rieteinstellung (beispielsweise 280, 300 oder 320 Zwischenräume zwischen
Zähnen
pro Meter) ein Gewebe mit einer klar definierten Anzahl an Polkettfadensystemen
pro Meter (oder Poldichte) erhalten wird, und dass die Rieteinstellung
geändert
werde sollte, wenn ein vollständig
anderes Gewebe erhalten werden soll, das eine andere Anzahl an Polkettfadensystemen
pro Meter (oder Poldichte) aufweist und in welchem eine verschiedene
Anzahl an Polkettfäden
vorzusehen ist. Ferner muss bei einer Jacquard-Maschine eine Modifizierung
der Anzahl an Haken der Jacquard-Maschine, der Kopplung der Hubelemente
der Jacquard-Maschine mit den Hubelementen der Kettfäden und
ein vollständig
neues Einziehen der Kettfäden
durchgeführt
werden. Eine derartige Modifizierung der Ausstattung einer Webmaschine
ist besonders zeitaufwändig
und arbeitsintensiv.
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Es
ist eine erste Aufgabe dieser Erfindung, eine Ausstattung der Webmaschine
vorzusehen, mit welcher bei klar definierter Rieteinstellung eine
größere Anzahl
an Polkettfadensystemen realisiert werden kann, als die Anzahl,
für welche
die Webrieteinstellung physikalisch vorgesehen worden ist. Eine zweite
Aufgabe dieser Erfindung ist das Vorsehen eines Verfahrens zum Modifizieren
der Ausstattung einer Webmaschine, welches weit weniger arbeitsintensiv
und zeitaufwändig
ist, als das vorangehend beschriebene bekannte Verfahren.
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Die
erste Aufgabe wird in effizienter Art und Weise durch eine Ausstattung
mit den im ersten Absatz dieser Beschreibung angegebenen Merkmalen gelöst, in welcher
durch jeden Zwischenraum zwischen zwei Rietzähnen sich eine die Polkettfäden wenigstens
zweier Polkettfadensysteme umfassende Gruppe von Polkettfäden erstreckt.
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Durch
das Bringen der Polkettfäden
zweier oder mehrerer Polkettfadensysteme zusammen durch einen gleichen
Zwischenraum zwischen den Rietzähnen
wird ein Mehrfaches der Anzahl an Polkettfadensystemen bezüglich der
Anzahl, für
welche die verwendete Rieteinstellung vorgesehen worden ist, und
somit eine größere Poldichte
erreicht.
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Vorzugsweise
ist diese Ausstattung derart ausgeführt, dass auch Grundkettfäden sich
durch die Zwischenräume
zwischen den Rietzähnen
erstrecken und, verteilt auf eine Anzahl an Grundkettfadensystemen,
an der Maschine vorgesehen sind, um mit den einzutragenden Schussfäden ein
Grundgewebe zu bilden, während
die Grundkettfäden
pro Zwischenraum zwischen den Rietzähnen mit einer Anzahl an Grundkettfadensystemen
vorgesehen sind, welche kleiner oder gleich der Anzahl an Polkettfadensystemen
pro Zwischenraum zwischen den Rietzähnen ist. Wenn eine kleinere
Anzahl an Grundkettfadensystemen vorgesehen ist, bedeutet dies einen ökonomischeren
Einsatz von Grundkettfäden.
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Ein
Grundkettfadensystem ist ein Satz von Grundkettfäden, welcher es ermöglicht,
dass die Grundbindung für
das Gewebe oder jedes Gewebe (oberes und unteres Gewebe) entsprechend
der ausgewählten
Grundbindung hergestellt werden kann.
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Ferner
können
ein oder mehrere Grundkettfäden
aus einem Grundkettfadensystem weggelassen werden. Dies wird den
Kettfadenverbrauch begrenzen.
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Vorzugsweise
wird die Ausstattung gemäß dieser
Erfindung an einer Doppelstückwebmaschine ausgeführt, welche
dazu vorgesehen ist, gemäß einem
Doppelstückwebverfahren
zu arbeiten, in welchem zwei Grundgewebe übereinander gewebt werden,
während
pro Zwischenraum zwischen den Rietzähnen die Grundkettfäden mit
einer Anzahl an Grundkettfadensystemen vorgesehen sind, die Grundkettfäden für beide
Grundgewebe aufweisen.
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Vorzugsweise
sind die Grundkettfadensysteme derart eingezogen worden, dass die
Grundkettfadensysteme zwischen den Polkettfadensystemen angeordnet
sind, welche nicht durch einen Rietzahn voneinander getrennt sind.
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Eine
derartige Ausstattung ist sehr vorteilhaft, da die nicht durch einen
Rietzahn getrennten Polkettfadensysteme nun durch die Grundkettfäden des
in dieser Weise dazwischen angeordneten Grundkettfadensystems gut
getrennt sind.
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Bei
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die Anzahl der Polkettfadensysteme in jedem Zwischenraum zwischen
den Rietzähnen gleich
der Anzahl an Grundkettfadensystemen, und pro Zwischenraum zwischen
den Rietzähnen
sind immer wenigstens ein Grundkettfaden (oder ein Grundkettfadensystem)
und ein Polkettfadensystem nebeneinander angeordnet.
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Mit
dieser Ausstattung einer Webmaschine wird ein Gewebe erhalten (das
gemäß dieser
Erfindung mit einer hohen Dichte ausgeführt werden kann), in welchem
wenigstens ein Grundkettfaden und ein Polkettfadensystem alternierend
vorhanden sind, so dass die verschiedenen Polkettfadensysteme (jedes
beispielsweise umfassend einen Pol bildenden Polkettfaden und eine
Anzahl eingebundener, nicht Pol bildender Polkettfäden) in
dem Gewebe voneinander durch wenigstens einen Grundkettfaden getrennt
sind. Dies ist von großer
Bedeutung zum Erreichen einer guten Qualität des Geweberückens.
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Bei
dieser Ausstattung ist vorzugsweise die gleiche Abfolge von Grundkettfadensystemen
und Polkettfadensystemen in jedem Zwischenraum zwischen den Rietzähnen vorgesehen.
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Diese
Erfindung ist derart ausgeführt,
dass z. B. pro Zwischenraum zwischen den Rietzähnen ein Teil der Bindekettfäden des
(der) vorhandenen Grundkettfadensystems(-systeme) nahe der selben Seite
der Rietzähne
ist, während
die Verbleibenden und die Spannkettfäden des (der) Grundkettfadensystems(-systeme)
zwischen den Polkettfadensystemen angeordnet sind, die in dem selben
Zwischenraum zwischen den Rietzähnen
angeordnet sind.
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Eine
gemäß dem voranstehenden
Prinzip mögliche
Ausstattung sieht beispielsweise ein Grundkettfadensystem (mit zwei
Bindekettfäden
und 1 Spannkettfäden
für das
obere Gewebe und zwei Bindekettfäden
und 1 Spannkettfaden für
das untere Gewebe) und zwei Polkettfadensysteme in jedem Zwischenraum
zwischen den Rietzähnen
von rechts nach links vor, wobei zwei Polkettfadensysteme, das erste
Polkettfadensystem, die zweiten, anderen Bindekettfäden und
die Spannkettfäden,
sowie das zweite Polkettfadensystem aufeinander folgend vorgesehen
sind.
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Ein
an einer Webmaschine mit derartiger Ausstattung gewebtes Gewebe
umfasst daher aufeinander folgende Abfolgen von Fäden, in
welchen immer ein Polkettfadensystem, zwei Bindekettfäden, ein
Polkettfadensystem und zwei Spannkettfäden aufeinander folgend vorgesehen
sind.
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Es
ist selbstverständlich,
dass die Grundkettfäden
in anderer Weise aufgeteilt und zwischen den Polkettfadensystemen
verteilt sein können
und dass pro Zwischenraum zwischen den Rietzähnen ebenso mehr als zwei Polkettfadensysteme
pro Zwischenraum zwischen den Rietzähnen vorgesehen sein können.
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Beim
Modifizieren der Ausstattung einer Webmaschine mit den im vierten
Absatz dieser Beschreibung angegebenen Merkmalen wird die Rieteinstellung
beibehalten, während
die Polkettfäden
jedes Zwischenraums zwischen den Rietzähnen auf wenigstens zwei Polkettfadensysteme
verteilt werden.
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Da
die Rieteinstellung beibehalten werden kann, kann die Modifizierung
der Ausstattung einer Webmaschine viel schneller und wesentlich
leichter durchgeführt
werden. Ferner können
bei einer Jacquard-Webmaschine die Anzahl der Haken der Jacquard-Maschine
und die Kopplung der Hubelemente der Jacquard-Maschine mit den Hubelementen
der Kettfäden
ebenso unverändert
bleiben.
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Eine
Webmaschine, die für
eine geringere Poldichte (eine geringe Anzahl an Polkettfadensystemen
pro Meter) und eine ziemlich hohe Anzahl an Polkettfäden pro
Polkettfadensystem ausgestattet worden ist, kann, obgleich die Rieteinstellung
beibehalten bleibt, mit einer begrenzten Umgestaltung für eine ziemlich
hohe Poldichte (Polkettfadensysteme pro Meter) und eine vergleichsweise
geringe Anzahl an Polkettfäden
pro Polkettfadensystem ausgestattet werden. Auf diese Weise ist
es möglich,
sehr verschiedene Polgewebe mit sich stark unterscheidenden Einstellungen
hinsichtlich der Polkettfadensysteme pro Meter und hinsichtlich
der Polkettfäden
pro Polkettfadensystem zu weben.
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Beispielsweise
sind R Polkettfadensysteme pro Meter und K Polkettfäden pro
Kettfadensystem bei der ursprünglichen
Ausstattung vorgesehen, während
nR Polkettfadensysteme pro Meter und K/n Polkettfäden pro
Polkettfadensystem in der modifizierten Ausstattung vorgesehen sind.
Offensichtlich ist n hier eine ganze Zahl größer als 0.
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Beispielsweise
kann in der ursprünglichen Ausstattung
eine gerade Anzahl an verschiedenfarbigen Polkettfäden pro
Polkettfadensystem vorgesehen sein, und die Hälfte dieser ursprünglichen
Polkettfäden
pro Polkettfadensystem wird in der modifizierten Ausstattung beibehalten,
während
die andere Hälfte
dieser Polkettfäden
durch Polkettfäden
ersetzt wird, die jeweils die gleiche Farbe aufweisen, wie die verschiedenen Polkettfäden des
Polkettfadensystems der beibehaltenen Hälfte, und wobei die Polkettfäden jedes
Zwischenraums zwischen den Rietzähnen
gleich verteilt sind auf die beiden Polkettfadensysteme, wobei die
Polkettfadensysteme Polkettfäden
der gleichen Farbe aufweisen.
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Das
Ersetzen der Hälfte
der Polkettfäden
der Polkettfadensysteme erfordert eine Umgestaltung des Webgatters.
Eine Kettfadenspule wird durch eine andere Spule ersetzt und der
neue Kettfaden wird an den ursprünglichen
Faden angebunden. Beim Zuführen
von weiterem Polkettfaden wird der neue Polkettfaden automatisch
zu seiner exakten Position an der Webmaschine mitgenommen.
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Wenn
die Webmaschine in ihrer ursprünglichen
Ausstattung beispielsweise mit einer Anzahl an Haken der Jacquard-Maschine
und einer Kopplung der Hubelemente der Jacquard-Maschine mit den Hubelementen
der Kettfäden
vorgesehen ist, kann diese Anzahl an Haken der Jacquard-Maschine
und diese Kopplung der Hubelemente der Jacquard-Maschine mit den
Hubelementen der Kettfäden
in der modifizierten Ausstattung beibehalten werden.
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Vorzugsweise
ist in jedem Zwischenraum zwischen den Rietzähnen jedes Grundkettfadensystem
zwischen zwei Gruppen von Polkettfäden vorgesehen, jede umfassend
die gleiche Anzahl an Polkettfäden.
Dies ist vorteilhaft, um die beiden Gruppen voneinander getrennt
zu halten, wenn diese in verschiedenen Polkettfadensystemen verwendet
werden, um ein Polgewebe mit einer hohen Poldichte herzustellen.
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Beim
Weben eines Polgewebes, in welchem die Polkettfäden über Zwischenräume zwischen
den Rietzähnen
zugeführt
werden und, verteilt auf eine Anzahl an Polkettfadensystemen, an
einer Webmaschine vorgesehen werden, wobei Grundkettfäden an der
Webmaschine vorgesehen werden, werden in aufeinander folgenden Arbeitszyklen
der Webmaschine Schussfäden
in ein zwischen den Kettfäden gebildetes
Fach eingetragen werden, so dass die Grundkettfäden und die Schussfäden ein
Grundgewebe bilden und so dass wenigstens ein Polkettfaden pro Polkettfadensystem
in diesem Grundgewebe in Pol bildender Weise abgebunden wird, und
bei welchem, wieder auf der Grundlage der vorangehend angegebenen
erfinderischen Idee, die Polkettfäden wenigstens zweier Polkettfadensysteme
pro Zwischenraum zwischen den Rietzähnen zugeführt werden.
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Es
sollte klar sein, dass der vorangehend beschriebene Webprozess dazu
vorgesehen sein kann, alle Arten von Grundbindungen zu realisieren,
wie unter anderem 2/2, 2/2-gegenphasig, 3/1 + 1/3 oder 1/1, und
ebenso bei allen Typen von Einzelstück- und Doppelstückwebmaschinen
angewandt werden kann.
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Bei
diesem Webverfahren werden die Grundkettfäden über die Zwischenräume zwischen den
Rietzähnen
zugeführt
und, verteilt auf eine Anzahl an Grundkettfadensystemen, an einer
Webmaschine vorgesehen, während
pro Zwischenraum zwischen den Rietzähnen die Grundkettfäden einer
Anzahl an Grundkettfadensystemen zugeführt werden, die kleiner oder
gleich der Anzahl an Polkettfadensystemen pro Zwischenraum zwischen
den Rietzähnen
ist. Eine kleinere Anzahl an Grundkettfadensystemen wird zu einem
wirtschaftlicheren Einsatz von Grundkettfäden führen und das Kreuzen der Polkettfäden während des
Webens erleichtern. Dieses letztere Merkmal führt zu einer besseren Webeffizienz.
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Dieses
Verfahren kann ferner mit wenigstens einem Grundkettfadensystem
durchgeführt
werden, in welchem (im Vergleich zu den anderen Grundkettfadensystemen)
ein oder mehrere Grundkettfäden weggelassen
worden sind.
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Vorzugsweise
werden die Grundkettfadensysteme zwischen Polkettfadensystemen zugeführt, die
nicht durch einen Rietzahn voneinander getrennt sind. In diesem
Fall halten die Grundkettfadensysteme die Polkettfäden gut
getrennt. Es können
beispielsweise drei Polkettfadensysteme pro Zwischenraum zwischen
den Rietzähnen
vorgesehen sein, während
zwei Grundkettfadensysteme vorgesehen worden sind, die zwischen
dem ersten und dem zweiten Polkettfadensystem bzw. zwischen dem
zweiten und dem dritten Polkettfadensystem angeordnet sind.
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Die
verwendete Webmaschine kann eine Doppelstückwebmaschine sein, und das
angewandte Verfahren ist ein Doppelstückwebverfahren, und pro Zwischenraum
zwischen den Rietzähnen
sind die Grundkettfäden
mit einer Anzahl an Grundkettfädensystemen
vorgesehen, die Grundkettfäden
für beide Gewebestücke aufweisen.
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Schließlich fällt auch
ein beispielsweise gemäß einem
Webprozess, wie er vorangehend angegeben ist, hergestelltes Polgewebe
in den Umfang dieser Erfindung. Ein derartiges Polgewebe umfasst ein
Grundgewebe, gebildet durch Schussfäden und Grundkettfäden, welche
auf eine Anzahl an Grundkettfadensystemen verteilt sind, sowie Polkettfäden, welche,
verteilt auf eine Anzahl an Polkettfadensystemen, in dieses Grundgewebe
eingebunden worden sind, während
eine Anzahl dieser Polkettfäden
Pole bildet, wobei die Anzahl vollständiger Grundkettfadensysteme
kleiner oder gleich der Anzahl an Polkettfadensystemen ist.
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Bei
einem Polgewebe sind beispielsweise ein Grundkettfadensystem und
wenigstens zwei nebeneinander angeordnete Polkettfadensysteme alternierend
vorgesehen, oder wenigstens ein Grundkettfaden und ein Polkettfadensystem
alternierend vorgesehen. In diesem letzteren Falle ist der Rücken des
Gewebes von hervorragender Qualität.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
ist ein entsprechendes Polgewebe dadurch gekennzeichnet, dass die
Polkettfäden
zweier Polkettfadensysteme sich zwischen den Grundkettfäden zweier
aufeinander folgender Grundkettfadensysteme erstrecken und dass
pro Polkettfadensystem eine Polreihe gebildet worden ist.
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Das
Grundgewebe kann auch unvollständige Grundkettfadensysteme
umfassen, von welchen ein oder mehrere Grundkettfäden weggelassen
worden sind.
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung einer Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Polgewebes
sind diese Charakteristiken und Vorteile der Erfindung weiter erläutert. Es
sollte klar sein, dass die einzige Absicht dieser Beschreibung das Verdeutlichen
der allgemeinen Prinzipien dieser Erfindung anhand eines konkreten
Beispiels ist und dass nichts in dieser Beschreibung daher als beschränkend für den Umfang
der in den Ansprüchen beanspruchten
Patentrechte sowie den Bereich der Anwendung dieser Erfindung betrachtet
werden darf.
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In
der folgenden Beschreibung wird anhand von Bezugszeichen Bezug auf
die beiliegenden Figuren genommen.
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Die 1 und 2 repräsentieren
zwei schematische Querschnitte eines Teils eines Doppelstückgewebes
mit einer hohen Poldichte, wobei die in den jeweiligen Figuren gezeigten
Kettfäden
zu verschiedenen Kettfadensystemen gehören, welche jedoch zusammen
durch einen selben Zwischenraum zwischen den Rietzähnen zugeführt werden.
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Das
in den Figuren wiedergegebene Doppelstückpolgewebe besteht aus einem
oberen und einem unteren Grundgewebe. Beide Grundgewebe bestehen
aus Bindekettfäden,
Spannkettfäden
und Schussfäden.
Pol bildende Polkettfäden
sind in dem oberen und dem unteren Grundgewebe alternierend über einem
Schussfaden abgebunden, während
Totpolkettfäden
in das obere oder untere Grundgewebe eingebunden sind.
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Das
in den Figuren wiedergegebene Doppelstückgewebe besteht aus einem
oberen (30) und einem unteren Grundgewebe (31),
welche gemäß einer
genau bestimmten, allgemein bekannten Grundbindung gewebt sind.
Das obere Grundgewebe ist aus ersten Schussfäden (14), Bindekettfäden (1),
(2) und Spannkettfäden
(5) gewebt. Das untere Grundgewebe (31) ist aus
Schussfäden
(15), Bindekettfäden
(3), (4) und Spannkettfäden (6) gewebt.
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Um
diese Grundgewebe zu erhalten, ist die Webmaschine mit einer Reihe
von Grundkettfadensystemen vorgesehen, welche die Bindekettfäden (1–4)
und die Spannkettfäden
(5, 6) für
beide in der 1 wiedergegebenen Gewebestücke umfassen. Die
Grundkettfäden
eines selben Grundkettfadensystems erstrecken sich durch den selben
Zwischenraum zwischen den Rietzähnen.
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Ferner
umfasst das Doppelstückgewebe auch
14 Polkettfäden
(7–13),
(16–22)
mit sieben verschiedenen Farben, wobei immer zwei Polkettfäden die
gleiche Farbe aufweisen. Diese Polkettfäden sind gleich verteilt auf
zwei nebeneinander angeordnete Polkettfadensysteme, so dass in jedem
Polkettfadensystem die gleichen Farben zu finden sind. Die Polkettfäden (7–13)
des einen Polkettfadensystems sind in 1 gezeigt,
die Polkettfäden
(16–22)
des anderen Polkettfadensystems sind in 2 wiedergegeben.
Bei jedem Polkettfadensystem gibt es Polkettfäden, die alternierend in dem
oberen (30) und in dem unteren Grundgewebe (31) über einem
Schussfaden (14, 15) abgebunden sind, um den Pol
zu bilden. Danach werden diese Polkettfäden zwischen den beiden Grundgeweben
durchgeschnitten, so dass jedes Gewebestück Polkettenden erhalten wird,
die aus den einander zugewandten Seiten hervorstehen. Die nicht
Pol bildenden Polkettfäden
sind in eines der beiden Grundgewebe eingebunden.
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Die
Polkettfäden
(7–13),
(16–22)
beider Polkettfadensysteme sind im selben Zwischenraum zwischen
den Rietzähnen
angeordnet, wie die Grundkettfäden
(1–6).
Diese Grundkettfäden
(1–6)
sind in diesem Zwischenraum zwischen den Rietzähnen zwischen den Polkettfäden (7–13)
des einen Polkettfadensystems an der einen Seite und den Polkettfäden (16–22)
des anderen Polkettfadensystems an der anderen Seite angeordnet
und halten auf diese Art und Weise die Polkettfadensysteme gut getrennt.
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Somit
wird ein Polgewebe mit einer Anzahl an Polkettfadensystemen pro
Meter erhalten, die das Doppelte der Anzahl ist, für welche
die Rieteinstellung vorgesehen worden ist. Auf diese Weise werden zwei
Polgewebe mit einer hohen Dichte und 7 verschiedenen Polkettfäden pro
Polkettfadensystem erhalten.
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Durch
Vorsehen 14 verschiedenfarbiger Polkettfäden und
Betrachten derselben als ein einziges Polkettfadensystem werden
Polgewebe mit einer Poldichte erhalten, welche nur die Hälfte ist,
die jedoch eine Anzahl an Polkettfäden pro Polkettfadensystem
aufweisen, die im Vergleich zu dem in den Figuren wiedergegebenen
Gewebe doppelt so hoch ist.
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Das
Umgestalten der Webmaschine erfordert lediglich ein Umgestalten
an dem Webgatter, wo nur die Hälfte
der Polkettfäden
ersetzt werden muss, um 14 verschiedene Farben pro Polkettfadensystem zu
erhalten, während
die Anzahl verwendeter Haken der Jacquard-Maschine, die Kopplung
der Hubelemente der Jacquard-Maschine mit den Hubelementen der Kettfäden und
die Rieteinstellung beibehalten werden können und keine Notwendigkeit
besteht, die Polfäden
neu einzuziehen.
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Das
Umgestalten einer Ausstattung zum Erhalten von Polgeweben mit einer
großen
Anzahl an Polkettfäden
und einer geringen Poldichte, um eine Ausstattung zum Erhalten von
Polgeweben mit einer geringen Anzahl an Polkettfäden und einer hohen Poldichte
zu realisieren, und umgekehrt, kann mit diesem Verfahren besonders
schnell und leicht realisiert werden.