-
Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Polgewebes,
bei welchem ein Grundgewebe gewebt wird, in das Gruppen von wenigstens
drei Schussfäden
in jeweilige Öffnungen zwischeneinander
kreuzenden Bindekettfäden
eingewebt werden und in welche nicht polbildende (Teile von) Polkettfäden und
Spannkettfäden
eingewebt werden, während
man Polkettfäden
um Schussfäden herum
Polschlaufen bilden lässt.
-
Diese
Erfindung betrifft insbesondere ein derartiges Verfahren zum Weben
von Polgeweben mit einer hohen Poldichte, wie etwa beispielsweise Teppiche.
-
Zum
Weben von Teppichen mit einer hohen Poldichte sind im Stand der
Technik das Einzelgreiferverfahren und das Doppelgreiferverfahren
bekannt (siehe z. B. FR 745059A). Diese Webverfahren weisen die
im ersten Absatz dieser Beschreibung genannten Charakteristika auf,
weisen jedoch weiterhin eine Anzahl von Nachteilen auf, welche wir
zuerst im Folgenden klären
möchten.
-
Beim
Weben von Polgeweben mit einer hohen Poldichte muss auf der einen
Seite eine hohe Riet-Dichte gewährleistet
sein und muss auf der anderen Seite eine hohe Polreihendichte erhältlich sein. Bei
den bekannten Verfahren beträgt
eine herkömmliche
hohe Riet-Dichte 500–512
pro Meter, während eine
Polreihendichte von 8–10
pro cm erreicht werden kann.
-
Durch
Anwendung des Einzelgreiferverfahrens an einer bekannten Webmaschine
während
jedes Schussfadeneintragszyklus wird ein Schussfaden in ein zwischen
Kettfäden
gebildetes Fach eingebracht. Dieses Verfahren weist den Vorteil
auf, daß man
die Polkettfäden
um jeden Schussfaden herum Polschlaufen bilden lassen kann. Daher
kann pro Schussfaden eine Polreihe im Teppich erhalten werden. Dieses
Verfahren weist jedoch den Nachteil einer geringen Produktivität auf.
-
Um
eine höhere
Produktivität
zu erreichen, wird häufig
dem Doppelgreiferverfaren der Vorzug gegeben, wodurch an einer Doppelstuhlwebmaschine
während
jedes Schusseintragszyklus zwei Schussfäden eingetragen werden können. Wenn man
die polbildenden Polkettfäden
nach Maßgabe einer
im Grundgewebe übereinander
ausgebildeten Zweischussbindung polbilden läßt, besteht weiterhin der Vorteil,
daß die
Noppen der Polschlaufen aufgrund der Tatsache stärker aufrecht gehalten werden,
daß die
Polschlaufen um einen an der Rückseite angeordneten
Schussfaden herum gebildet werden können, während die Polschlaufennoppen
der Polseite des Gewebes durch Schussfäden gestützt sind, welche an beiden
Seiten einer jeden Polschlaufe angeordnet sind. Der große Nachteil
dieses Webverfahrens besteht jedoch darin, daß Polgewebe mit doppelt so
vielen Schussfäden
wie Polreihen erhalten werden. Zwischen zwei Polschlaufen liegt
in jedem Falle tatsächlich
ein Schussfaden, welcher nicht zur Bildung einer Polreihe verwendet
wird. Diese Zwischenschussfäden
machen es unmöglich,
in den Polgeweben eine große
Polreihendichte zu erhalten.
-
Wenn
man nichtsdestotrotz versucht, diesem Verfahren gemäß, hohe
Polreihendichten zu erhalten, wird man feststellen, daß die nicht
polbildenden (Teile von) Polkettfäden dazu neigen, ungewünschte Schlaufen
am Geweberücken
auszubilden.
-
Der
Zweck dieser Erfindung ist es, ein Verfahren bereitzustellen, nach
dessen Maßgabe
ein Polgewebe mit hoher Poldichte mit einer höheren Produktivität gewebt
werden kann als gemäß dem bekannten
Einzelgreiferwebverfahren und ohne die Nachteile, welche mit der
Verwendung des bekannten Doppelgreiferwebverfahrens verbunden sind.
-
Das
oben genannte Ziel wurde nach Maßgabe dieser Erfindung erreicht
durch Bereitstellen eines Verfahrens gemäß Anspruch 1, mit den im ersten
Absatz dieser Beschreibung genannten Charakteristika, wodurch von
jeder Gruppe von Schussfäden
ein erster und ein zweiter Schussfaden jeweils entlang der Polseite
und entlang der Rückseite
der Spannkettfäden
und der nicht polbildenden (Teile von) Polkettfäden vorgesehen werden, und
ein dritter Schussfaden zwischen einerseits den Spannkettfäden und
andererseits den nicht polbildenden (Teilen von) Polkettfäden bereitgestellt
wird.
-
Durch
ein Weben gemäß diesem
Verfahren werden die Schussfäden
einer jeden Gruppe in das Grundgewebe auf drei verschiedenen Niveaus
eingewebt. Die Schussfäden
ein und derselben Gruppe befinden sich in jedem Fall in ein und
derselben Öffnung
zwischen kreuzenden Bindekettfäden.
Die Schussfäden
einer jeden Gruppe können
folglich dann, wenn sie aufeinander zugeschoben werden, in eine
Position gelangen, durch welche sie mehr oder weniger untereinander
liegen. Aus diesem Grunde können
eine höhere
Schussdichte (= Anzahl an Schussfäden pro Gewebemeter) und folglich
auch eine höhere
Polreihendichte im Polgewebe erhalten werden.
-
Durch
Verwendung dieses Verfahrens können
in jedem Schusseintragszyklus zwei Schussfäden eingetragen werden, und
beispielsweise Polkettfäden
auch gemäß einer
Zweischussbindung verwebt werden, während ein Polgewebe mit einer
sehr hohen Polreihendichte und ohne unerwünschte Schlaufen an der Rückseite
gewebt werden kann.
-
Bei
der Implementierung dieses Verfahrens kann daher vom Doppelgreiferwebverfahren
Gebrauch gemacht werden, welches viel produktiver als das bekannte
Einzelgreiferwebverfahren ist, während
ein Polgewebe hergestellt werden kann, das eine deutlich höhere Poldichte
aufweist als bis zu diesem Zeitpunkt mit dem Doppelgreiferwebverfahren möglich war.
-
Bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
läßt man die
polbildenden Polkettfäden
vorzugsweise Polschlaufen abwechselnd um einen zweiten und einen
dritten Schussfaden des Grundgewebes herum bilden. Gemäß diesem
Verfahren wird ein Polgewebe erhalten, bei welchem die Polschlaufen
der aufeinanderfolgenden Polreihen abwechselnd um einen auf der
Rückseite
gelegenen Schussfaden herum durchgewebt und um einen Schussfaden, welcher
zwischen den nicht polbildenden (Teilen von) Polkettfäden und
den Spannkettfäden
verläuft,
nicht durchgewebt werden. Auf diese Art und Weise bleibt das durch
den Pol gebildete Muster entlang der Rückseite des Polgewebes immer
noch gut sichtbar. Darüberhinaus
wird dadurch der Polkettgarnverbrauch verringert.
-
Bei
diesem Verfahren läßt man die
polbildenden Polkettfäden
vorzugsweise nach Vorgabe einer Zweischussbindung polbilden. Durch
Verwendung einer Zweischussbindung werden die Polschlaufennoppen
gut aufrecht gehalten.
-
Eine
Anzahl bekannter Verfahren weisen den Nachteil auf, daß die Farben
dieser nicht polbildenden (Teile von) Polkettfäden entlang der Rückseite
des Polgewebes durchscheinen.
-
Der
oben genannte Nachteil wird in effizienter Weise mit dem Verfahren
gemäß dieser
Erfindung behoben, indem man die Spannkettfäden so in das Grundgewebe einwebt,
daß sie
entlang der Rückseite
der dritten Schussfäden
verlaufen, und indem man die nicht polbildenden (Teile von) Polkettfäden so in das
Grundgewebe einwebt, daß sie
entlang der Polseite der dritten Schussfäden verlaufen.
-
Das
Grundgewebe ist in einer sehr bevorzugten Art und Weise so gewebt,
daß jede
Gruppe von Schussfäden
zwei erste, einen zweiten und einen dritten Schussfaden umfasst,
während
die zwei ersten Schussfäden
einer jeden Gruppe zwischen Kettfäden jeweils vor und nach dem
Eintrag des zweiten Schussfadens ihrer Gruppe eingetragen werden. Wenn
die Polschlaufen um den zweiten und/oder den dritten Schussfaden
gebildet werden, kann ein erster entlang der Polseite gelegener
Schussfaden an beiden Seiten einer jeden Polschlaufe bereitgestellt
werden. Auf diese Art und Weise werden die Polschlaufennoppen in
Seitenrichtung sehr gut durch diese ersten Schussfäden gestützt und
Polschlaufen mit sehr aufrecht stehenden Polnoppen werden erhalten.
-
Darüber hinaus
wird der Implementierung dieses Verfahrens an einer Doppelstuhlwebmaschine
der Vorzug gegeben, wodurch ein oberes und unteres Grundgewebe gewebt
werden, während
polbildende Polkettfäden
abwechselnd über
einen Schussfaden in dem oberen und dem unteren Grundgewebe verwebt
werden, und wobei diese polbildenden Polkettfäden zwischen den zwei Grundgeweben durchgeschnitten
werden, um zwei Polgewebe zu erhalten.
-
Wenn
die Doppelstuhlwebmaschine darüberhinaus
auch zum Eintragen von zwei Schussfäden übereinander in ein und demselben
Eintragszyklus vorgesehen ist, und wenn während übereinanderfolgender Eintragszyklen
in jedem Fall ein Schussfaden für
das obere Grundgewebe und ein Schussfaden für das untere Grundgewebe eingetragen
werden, können
Grundgewebe mit hoher Poldichte sehr produktiv gewebt werden.
-
Ein
sehr bevorzugtes Polgewebe mit hoher Poldichte wird erhalten, wenn
der Eintrag eines ersten Schussfadens in eines der Grundgewebe während des
gleichen Eintragszyklus stattfindet wie der Eintrag eines zweiten
oder eines dritten Schussfadens in dem anderen Grundgewebe.
-
Um
zwei nahezu identische Polgewebe an einer Doppelstuhlwebmaschine
zu erhalten, werden die nicht polbildenden (Teile von) Polkettfäden vorzugsweise
in die Grundgewebe über
das obere und das untere Grundgewebe verteilt eingewebt.
-
Diese
Erfindung betrifft offensichtlich auch ein Polgewebe, welches gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt ist (siehe Anspruch 9).
-
Es
sind Polgewebe mit einem Grundgewebe bekannt, in welches Gruppen
von wenigstens drei Schussfäden
in jeweilige Öffnungen
zwischen einander kreuzenden Bindekettfäden eingewebt werden und in
welche nicht polbildende (Teile von) Polkettfäden und Spannkettfäden eingewebt
werden sowie mit Polfäden,
welche Polschlaufen um Schussfäden herum
bilden. Die Nachteile derartiger Gewebe mit einer hohen Poldichte
folgen aus der obigen Beschreibung des Standes der Technik.
-
Diese
Nachteile werden behoben, wenn das Polgewebe derart hergestellt
ist, daß in
jeder Gruppe von Schussfäden
ein erster und zweiter Schussfaden jeweils entlang der Polseite
und entlang der Rückseite
der Spannkettfäden
und der nicht polbildenden (Teile von) Polkettfäden vorgesehen sind, während ein
dritter Schussfaden zwischen einerseits den Spannkettfäden und
andererseits den nicht polbildenden (Teilen von) Polkettfäden bereitgestellt
ist. Ein solches Gewebe kann eine sehr hohe Schussdichte aufweisen,
da die Schussfäden
jeder Gruppe auf drei verschiedenen Niveaus eingewebt werden und
daher mehr oder weniger untereinander liegen. Daher kann ein solches
Gewebe auch eine sehr hohe Polreihendichte aufweisen.
-
Diese
Erfindung ermöglicht
unter anderem, daß Teppiche
mit einer sehr hohen Poldichte auf einer Webmaschine mit einer hohen
Produktivität
hergestellt werden. Das mechanische Weben von Teppichen guter Qualität mit einer
Polreihendichte, die größer als
beispielsweise 10 pro cm ist, kann nun probemlos ausgeführt werden.
-
Diese
Erfindung wird ferner in der folgenden ausführlicheren Beschreibung eines
möglichen
erfindungsgemäßen Verfahrens
und eines erfindungsgemäß hergestellten
Gewebes erläutert.
Diese Beschreibung soll keinesfalls als den für diese Erfindung beanspruchten
Schutz beschränkend
interpretiert werden. In der Beschreibung wird Bezug genommen auf
die beiliegenden Zeichnungen. Dabei stellt dar:
-
1 einen
schematischen Querschnitt gemäß der Kettfadenrichtung
eines Teppichs mit hoher Polreihendichte, der gemäß dieser
Erfindung gewebt ist.
-
Gemäß dieser
Erfindung kann ein Teppich mit einer hohen Dichte auf einer Doppelstuhlwebmaschine
mit zwei Greifersystemen gewebt werden, welche für jedes Eintragen eines Schussfadens
(1), (6); (2), (7); (3),
(8); (4), (5) nahezu gleichzeitig während ein
und desselben Eintragszyklus bereitgestellt sind.
-
Diese
Schussfäden
werden zwischen Bindekettfäden
(11), (12); (13), (14), Spannkettfäden (20; (21)
und Polkettfäden
(15–19)
eingetragen, welche an der Webmaschine vorgesehen sind und vor jedem Eintrag
von Schussfäden
beispielsweise durch eine Jaquardmaschine positioniert werden können, um ein
oberes (9) Grundgewebe und ein unteres Grundgewebe (10)
zu weben mit Schussfäden
(1–4);
(5–8), welche
durch jeweilige Bindekettfäden
(11), (12); (13), (14) eingewebt
werden, sowie mit Spannkettfäden
(20), (21) und nicht polbildenden (Teilen von) Polkettfäden (15–19),
welche in das Grundgewebe (9); (10) eingewebt
werden, und um Polkettfäden (15),
(16), (19) abwechselnd in dem oberen (9)
und dem unteren Grundgewebe (10) über Schussfäden (1–4);
(5–8)
zu verweben, um Polschlaufen zu bilden. Die polbildenden Polkettfäden (15),
(16), (19) werden nachfolgend zwischen den zwei
Grundgeweben (9), (10) durchgeschnitten, um zwei
Teppiche zu erhalten.
-
In
einer Anzahl von Systemen von Kettfäden (11–21),
welche nebeneinander gelegen sind, sind zwei Bindekettfäden (11),
(12) und ein Spannkettfaden (20) für das obere
Grundgewebe (9), zwei Bindekettfäden (13), (14)
und ein Spannkettfaden (21) für das untere Grundgewebe (10)
und Polkettfäden (15–19)
vorgesehen.
-
Die
Bindekettfäden
(11), (12); (13), (14) eines
jeden Grundgewebes (9), (10) sind derart positioniert,
daß sie
einander nach vier Schusseintragszyklen kreuzen. In dieser Art und
Weise wird in jedes Grundgewebe (9), (10) in jedem
Fall eine Gruppe von vier Schussfäden (1–4),
(5–8)
gemeinsam in ein und dieselbe Öffnung
zwischen kreuzenden Bindekettfäden
(11), (12); (13), (14) eingewebt.
-
Die
nicht polbildenden (Teile) von Polkettfäden (15–19)
sind über
die zwei Grundgewebe verteilt in diese Grundgewebe (9),
(10) eingewebt. Die Spannkettfäden (20), (21),
und die nicht polbildenden (Teile von) Polkettfäden (15–19)
werden während
der aufeinanderfolgenden Schusseintragszyklen derart positioniert,
daß die
vier Schussfäden
(1–4);
(5–8), welche
nacheinander von jeder Gruppe in jedes Gewebe (9), (10)
eingetragen werden, die folgenden Positionen bezüglich dieser Kettfäden (15–21)
aufweisen:
- – Die als erster und dritter
dieser Gruppe eingetragenen Schussfäden (1), (3);
(5), (7) befinden sich entlang der Polseite in
Bezug auf die Spannkettfäden
(20); (21) und die nicht polbildenden (Teile von)
Polkettfäden
(15–19).
(In der Beschreibungseinleitung und in den Ansprüchen sind beide Schussfäden als „die ersten
Schussfäden" bezeichnet).
- – Der
als zweiter dieser Gruppe eingetragene Schussfaden (2);
(6) befindet sich entlang der Rückseite in Bezug auf die Spannkettfäden (20); (21)
und die nicht polbildenden (Teile von) Polkettfäden (15–19).
(In der Beschreibungseinleitung und in den Ansprüchen wird dieser Schussfaden als „der zweite
Schussfaden" bezeichnet).
- – Der
als vierter dieser Gruppe eingetragene Schussfaden (4);
(8) befindet sich zwischen einerseits den Spannkettfäden (20);
(21) und andererseits den nicht polbildenden (Teilen von)
Polkettfäden
(15–19).
(In der Beschreibungseinleitung und in den Ansprüchen ist dieser Schussfaden
als „der
dritte Schussfaden" bezeichnet).
-
Während jedes
Schusseintragszyklus wird ein Schussfaden (1–4)
für das
obere Gewebe (9) und ein Schussfaden (5–8)
für das
untere Gewebe (10) eingetragen. Die Kreuzung der Bindekettfäden (11), (12)
des oberen Grundgewebes (9) tritt in jedem Falle einen
Schusseintragszyklus früher
als die Kreuzung der Bindekettfäden
(13), (14) des unteren Grundgewebes (10)
auf. Jeder Schussfaden (1), welcher in das obere Grundgewebe
(9) als erster einer Gruppe eingetragen wird, wird daher
mit einem Schussfaden (6) gemeinsam eingetragen, welcher
in das untere Grundgewebe (10) als zweiter einer Gruppe
eingetragen wird. Somit werden die in dem oberen Grundgewebe (9)
als zweiter (2), als dritter (3) und als vierter
(4) einer Gruppe eingetragenen Schussfäden gemeinsam mit den in das
untere Grundgewebe (10) jeweils als dritter (7),
als vierter (8) und als erster (5) einer Gruppe
eingetragenen Schussfäden
eingetragen.
-
In
der Figur sind die gemeinsam eingetragenen Schussfäden (1),
(6); (2), (7); (3), (8);
(4), (5) untereinander präsentiert.
-
Die
polbildenden Polkettfäden
(15), (16), (19) werden abwechselnd in
das obere (9) und das untere Grundgewebe (10)
nach Maßgabe
einer Zweischussbindung verwebt. In beiden Grundgeweben (9),
(10) bilden diese zwei Polkettfäden abwechselnd eine Polschlaufe,
um einen Schussfaden (2), (6) (in den Ansprüchen als „ein zweiter
Schussfaden" bezeichnet),
welche entlang der Rückseite
der Spannkettfäden
(20), (21) und der nicht polbildenden (Teile von)
Polkettfäden
(15–19)
verlaufen sowie um einen Schussfaden (4), (8)
(in den Ansprüchen
als „ein
dritter Schussfaden" bezeichnet),
welcher zwischen den Spannkettfäden
(20), (21) und den nicht polbildenden (Teilen
von) Polkettfäden
(15–19)
verläuft.
Somit wird in jedem Polgewebe abwechselnd eine durchgewebte und
eine nicht durchgewebte Polschlaufe erhalten. Daher bleibt das durch
die Polschlaufen gebildete Muster an der Rückseite des Polgewebes deutlich sichtbar,
während
ein verringerter Polkettgarnverbrauch erhalten wird.
-
Um
einen Teppich mit einer sehr hohen Poldichte zu erhalten, ist eine
Riet-Dichte von
512 pro Meter bereitgestellt. Durch Verwendung der oben beschriebenen
und in der Figur wiedergegebenen Bindung können 27 Schussfäden pro
cm eingetragen werden, was eine Polreihendichte von 13,5 pro cm erzeugt.
-
Dies
ist aufgrund der Tatsache möglich,
daß die
Schussfäden
(1–4);
(5–8)
einer jeden Gruppe auf drei unterschiedlichen Niveaus eingewebt
werden und darüberhinaus
in ein und derselben Öffnung
zwischen kreuzenden Bindekettfäden
(11), (12); (13), (14) verlaufen.
Daher werden die Schussfäden übereinander
geschoben, so daß eine
höhere
Schussdichte und daher auch eine höhere Polreihendichte erhalten
wird.
-
Die
nicht polbildenden (Teile von) Polkettfäden (15–19)
werden über
das obere (9) und das untere Grundgewebe (10)
in diese Grundgewebe verteilt eingewebt und befinden sich bezüglich der Spannkettfäden (20),
(21) und zweier Schussfäden (2),
(4); (6), (8) pro Gruppe entlang der
Polseite, so daß die Farben
dieser Polkettfäden
(15–19)
nicht durch die Rückseite
der Polgewebe durchscheinen können.
-
Um
Mischkonturen in den Polgeweben zu vermeiden, können auch die zu diesem Zweck
bekannten Maßnahmen
bei diesem Verfahren angewandt werden. Mischkonturen werden beispielsweise
an jenen Stellen erhalten, bei welchen die Polbildung eines ersten
Polkettfadens (15) gestoppt ist, und durch die Polbildung
eines zweiten Polkettfadens (16) unmittelbar gefolgt ist,
während
die nicht polbildenden Teile des ersten (15) und des zweiten Polkettfadens
(16) jeweils vor und nach dem Polwechsel in dem unteren
Grundgewebe (10) eingetragen werden. Die letzte Polnoppe
des ersten Polkettfadens (15) in dem unteren Gewebe (10)
und die erste Polnoppe des zweiten Polkettfadens (16) in
dem unteren Gewebe (10) werden zwischen den zwei gleichen
Schussfäden
(6), (7) eingewebt und verursachen Mischkonturen.
Um dies zu verhindern, wird der erste Polkettfaden (15)
unter dem ersten (6) dieser zwei Schussfäden vorgesehen,
so daß dieser Polkettfaden
(15) den durch die gestrichelte Linie in (1) angezeigten
Weg annimmt.