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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Weben von Geweben mit einer
Rippenstruktur, wodurch an einer Webmaschine ein Grundgewebe mit Schussfäden und
Kettäden
gewebt wird, und wodurch Kettfäden
alternierend in das Grundgewebe eingewebt werden und Rippen-bildend
um wenigstens einen Schussfaden herum geführt werden, welcher an der
Oberfläche
des Grundgewebes verläuft.
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Diese
Erfindung betrifft ebenfalls Gewebe mit einer Rippenstruktur und
insbesondere Gewebe, welche im Aussehen einem Polschleifengewebe oder
Bouclégewebe ähnlich sind
und im Allgemeinen mit dem Ausdruck "falsche Bouclégewebe" bezeichnet werden, bei denen Rippenkettfäden alternierend in
das Gewebe eingewebt werden und Rippen-bildend um wenigstens einen
Schussfaden geführt
werden.
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Diese
Erfindung betrifft insbesondere einen so genannten falschen Boucléteppich
und ein Webverfahren zur Herstellung eines solchen Teppichs.
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Gemäß einem
bekannten Verfahren zur Herstellung dieser Teppichtypen an Webmaschinen
ist eine Serie von Kettfadensystemen vorgesehen, von denen jedes
zwei Musterkettfäden
umfasst, und in aufeinanderfolgenden Schusseintragezyklen werden in
jedem Fall zwei Schussfäden übereinander
in jeweilige Fächer
zwischen diesen Kettfäden
eingetragen. Bei jedem Schusseintrag werden die Kettfäden in solche
Positionen bezüglich
der Schusseintragsebenen gebracht, dass die Musterkettfäden die Schussfäden binden,
so dass ein Gewebe gebildet wird, in das Spannkettfäden eingewebt
werden, bei dem die in aufeinanderfolgenden Zyklen eingetragenen
Paare von Schussfäden
alternierend über
und unter diesen Spannkettfäden
verlaufen, bei dem pro Kettfadensystem ein erster Musterkettfaden alternierend über einem
Paar von entlang der oberen Seite des Gewebes verlaufenden Schussfäden und
zwischen den Schussfäden
eines Paares von entlang der Rückseite
des Gewebes angeordneten Schussfäden
verläuft,
und ein zweiter Musterkettfaden alternierend zwischen den Schussfäden eines
entlang der oberen Seite des Gewebes angeordneten Paars von Schussfäden und
unter einem Paar von entlang der unteren Seite des Gewebes verlaufenden Schussfäden verläuft. So
wird ein Gewebe erhalten, bei dem sowohl die Oberseite als auch
die Rückseite eine
Rippenstruktur zeigt. Im Verlauf der aufeinanderfolgenden Schusseintragezyklen
wird eine Rippenlinie alternierend entlang der oberen Seite und entlang
der Rückseite
des Gewebes erzeugt. Weisen der erste und der zweite Musterkettfaden
unterschiedliche Farben auf, kann ein zweifarbiges Design oder Muster
an der oberen Seite des Gewebes sichtbar gemacht werden. Auf der
Rückseite
des Gewebes wird eine Art Negativ (mit getauschten Farben) des Designs
erzielt, welches an der oberen Seite des Gewebes sichtbar ist.
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Ein
Nachteil dieses Webverfahrens besteht darin, dass es nur eine mittlere
Produktivität
ermöglicht.
Ferner weisen die bei diesen Geweben vorgesehenen Muster oder Designs
nur zwei unterschiedliche Farben auf.
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Das
Ziel dieser Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Herstellen
eines Gewebes mit einer Rippenstruktur vorzusehen, bei dem auf der
einen Seite eine höhere
Produktivität
erzielt werden kann, und bei dem auf der anderen Seite auch eine
größere Abwechslung
in das Erscheinungsbild des Gewebes gebracht werden kann.
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Dieses
Ziel wird erfindungsgemäß durch
ein Verfahren mit den im ersten Abschnitt dieser Beschreibung genannten
Merkmalen erreicht, indem zwei Gewebe übereinander mit einer Rippenstruktur gemäß einem
Doppelstück-Webverfahren
gewebt werden, während
Kettfäden
alternierend im oberen und im unteren Gewebe um wenigstens einen Schussfaden
abgebunden werden und indem diese Kettfäden zwischen den zwei Geweben
durchgeschnitten werden, sodass jedes Gewebe mit einer Rippenstruktur
auch wenigstens einen Bereich mit geschnittenen Polfäden umfasst.
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Gemäß diesem
Verfahren werden zwei Gewebe mit einer Rippenstruktur gleichzeitig
gewebt, so dass die Produktivität
im Vergleich zu bestehenden Verfahren verdoppelt wird. Der eine
Bereich oder mehrere Bereiche mit geschnittenem Polgewebe bieten
ein sehr viel abwechslungsreicheres Erscheinungsbild der Gewebeoberseite.
Die Rippenstruktur gibt einen Bouclé-Effekt (dies ist der Effekt
eines Polschleifengewebes) in dem Gewebe, während das geschnittene Polgewebe
einen sogenannten Plüscheffekt
erzielt (den Effekt eines Pol- oder Samtgewebes). Gemäß diesem
Webverfahren können
falsche Bouclé-Plüschteppiche
genauer in sehr produktiver Weise gewebt werden.
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Bei
diesem Verfahren werden vorzugsweise zwei übereinander angeordnete Grundgewebe
jeweils aus Schussfäden
und Bindekettfäden
gewebt, während
die Schussfäden,
um welche Kettfäden
Rippen-bildend geführt
werden, außerhalb
dieser Grundgewebe über
die Grundgewebeoberfläche
verlaufen. Aus diesem Grund kommt es dazu, dass diese Schussfäden höher liegen,
so dass eine klarere Rippenstruktur erzielt wird.
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Werden
diese Kettfäden
ferner Rippen-bildend um Schussfäden
geführt,
welche zu einem Satz von wenigstens zwei übereinander angeordneten Schussfäden gehören, werden
noch höhere
Rippen erzielt, so dass eine sehr klare Rippenstruktur erzielt wird.
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Beispielsweise
kann ein Satz von übereinander
angeordneten Schussfäden
und ein einzelner, dazwischen liegender Schussfaden alternierend
in jedem Gewebe vorgesehen sein.
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Um
einen sehr klaren Bouclé-Effekt
für die Schussfäden, um
welche Rippen gebildet sind, zu erzielen, wird ein dickeres Schussgarn
verwendet als für
die anderen Schussfäden.
Dies macht die Rippenhöhe
noch größer.
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Es
ist ferner auch vorzuziehen, Spannkettfäden in jedes Grundgewebe einzuweben.
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Um
Gewebe von hoher Qualität
zu weben, werden nicht-Rippen-bildende und nicht-Pol-bildende Kettfäden zwischen dem oberen und
dem unteren Gewebe aufgeteilt und in diese Gewebe eingewebt, und
verlaufen darüber
hinaus zwischen den Schussfäden,
um welche Rippen gebildet sind, und den anderen Schussfäden (in
das Grundgewebe eingewebt) des Gewebes.
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Diese
eingewebten Kettfäden
halten die Schussfäden,
um welche Rippen gebildet sind, aus dem Grundgewebe heraus, wodurch
ein deutlicher Bouclé-Effekt
erzielt wird.
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Gemäß einem
ersten bevorzugten Verfahren werden die Schussfäden im Verlauf aufeinanderfolgender
Serien von vier aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen der Webmaschinen-Schusseintragemittel
in jeweilige Fächer
zwischen den Kettfäden
eingetragen, wodurch im ersten Zyklus jeder Serie ein Schussfaden
für das
obere Gewebe eingetragen wird, im zweiten Zyklus jeder Serie ein
Schussfaden für
das untere Gewebe eingetragen wird, im dritten Zyklus jeder Serie
zwei Schussfäden übereinander für das obere
Gewebe eingetragen werden und im vierten Zyklus jeder Serie zwei
Schussfäden übereinander
für das
untere Gewebe eingetragen werden.
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Die
für dieses
Verfahren verwendete Webmaschine ist vorzugsweise mit zwei Schusseintragemitteln
versehen, um zwei Schussfäden übereinander
im Verlauf desselben Arbeitszyklus einzutragen. Im Verlauf derjenigen
Zyklen, in denen nur ein Schussfaden eingetragen wird, wird eines
der zwei Schusseintragemittel ausgeschaltet oder einem dieser Schusseintragemittel
wird kein Schussfaden angeboten.
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Gemäß einem
zweiten bevorzugten Verfahren werden die Schussfäden im Verlauf aufeinanderfolgender
Serien von zwei aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen der Webmaschinen-Schusseintragemittel
in jeweilige Fächer
zwischen den Kettfäden
eingetragen, wodurch bei jeder Serie in einem Zyklus zwei Schussfäden übereinander
für das
untere Gewebe eingetragen werden und ein Schussfaden für das obere
Gewebe eingetragen wird, und im anderen Zyklus zwei Schussfäden übereinander
für das
obere Gewebe eingetragen werden und ein Schussfaden für das untere
Gewebe eingetragen wird.
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Dieses
Verfahren ist sehr effizient. Pro zwei aufeinanderfolgende Schusseintragezyklen
kann eine Rippenlinie gleichzeitig in zwei Geweben erzeugt werden.
Im Vergleich zu dem oben beschriebenen ersten bevorzugten Verfahren
verdoppelt dieses Verfahren die Produktivität.
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Die
für dieses
Verfahren verwendete Webmaschine ist vorzugsweise mit drei Schusseintragemittel
versehen, um drei Schussfäden übereinander im
Verlauf desselben Arbeitszyklus einzutragen.
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Um
den Effekt langer Schleifen zu erzielen, kann es wenigstens einem
Kettfaden ermöglicht
werden, Rippen-bildend um zwei oder mehr aufeinanderfolgende Schussfäden eines
Gewebes ohne dazwischen liegendes Abbinden in dem Gewebe zu verlaufen.
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Diese
Erfindung betrifft auch ein Gewebe mit einer Rippenstruktur, insbesondere
ein falsches Bouclé-Gewebe,
wie im zweiten Abschnitt dieser Beschreibung erläutert, welches auch wenigstens
einen Bereich mit geschnittenem Polgewebe umfasst.
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Das
erfindungsgemäße Gewebe
wird vorzugsweise gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt und ist in seiner am stärksten bevorzugten Form ein
so genannter falscher Boucléteppich
mit Plüscheffekten.
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Nachfolgend
werden zwei erfindungsgemäße Verfahren
im Detail beschrieben. Ziel dieser Beschreibung ist es lediglich,
die zuvor genannten Merkmale des Verfahrens und der gemäß diesem Verfahren
hergestellten Gewebe weiter zu klären und deren weitere Eigenschaften
und unterscheidenden Merkmale zu spezifizieren, und sie kann daher
keinesfalls als eine Einschränkung
des für
diese Erfindung beanspruchten Schutzes in den Ansprüchen dieser
Patentanmeldung betrachtet werden.
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In
dieser Ausführung
wird mittels Bezugszeichen auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug
genommen, für
die gilt:
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1 ist ein schematischer
Querschnitt in Kettrichtung eines falschen Boucléteppichs, welcher gemäß einem
ersten erfindungsgemäßen Verfahren gewebt
ist.
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2 ist ein schematischer
Querschnitt in Kettrichtung eines falschen Boucléteppichs, welcher gemäß einem
zweiten erfindungsgemäßen Verfahren
gewebt ist.
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Gemäß einem
ersten bevorzugten, erfindungsgemäßen Webverfahren wird eine
bekannte Doppelstück-Webmaschine
mit einem Schusseintragemechanismus verwendet, welcher zwei übereinander
arbeitende Greifervorrichtungen umfasst, welche steuerbar sind,
um in jedem Arbeitszyklus einen jeweiligen Schussfaden durch ein
Fach zwischen Kettfäden
zu bringen, und ferner auch eine Zuführvorrichtung für jede Greifervorrichtung
umfasst, welche steuerbar ist, um in jedem Arbeitszyklus einem jeweiligen
Greifer einen Schussfaden anzubieten. Dieser Schusseintragsmechanismus
ist daher vorgesehen, um in jedem Arbeitszyklus zwei Schussfäden gleichzeitig übereinander
einzutragen.
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Bei
dieser Doppelstück-Webmaschine
ist eine Serie von Kettfadensystemen vorgesehen, wobei jedes vier
Bindekettfäden
(11), (12), (13), (14), zwei
Spannkettfäden
(9), (10), vier Rippenkettfäden (19), (20)
und zwei Polkettfäden
umfasst.
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Im
Verlauf der aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen der Webmaschine wird
jeder Kettfaden (9–20) durch
Fachbildungsmittel auf den korrekten Höhen bezüglich der Eintragsebenen der
Greifervorrichtungen platziert, so dass diese Kettfäden (9–20)
zusammen mit den Schussfäden
zwei übereinander
angeordnete Gewebe bilden, wobei die Bahn der Kettfäden (9–20)
jedes Kettfadensystems in Bezug zu den aufeinanderfolgenden Schussfäden in 1 schematisch dargestellt
ist.
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In
jedem Kettfadensystem sind zwei Bindekettfäden (11), (12)
und ein Spannkettfaden (9) vorgesehen, um zusammen mit
einer Serie von Schussfäden
(1), (3) ein oberes Grundgewebe zu bilden, und zwei
Bindekettfäden
(13), (14) und ein Spannkettfaden (10)
sind vorgesehen, um zusammen mit einer Serie von Schussfäden (2),
(6) ein unteres Grundgewebe zu bilden. Bei jedem Grundgewebe
verlaufen die aufeinanderfolgenden Schussfäden (1), (3);
(2), (6) in Bezug zu den Spannkettfäden (9),
(10) alternierend entlang der Rückseite und entlang der Oberseite
(die einander zugewandten Seiten) der Gewebe.
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Die
Schussfäden
(1–6)
werden in aufeinanderfolgenden Serien von vier aufeinanderfolgenden Schusseintragezyklen
eingetragen, wodurch in jedem Fall
- – im ersten
Zyklus ein einzelner Schussfaden (1) eingetragen wird,
welcher für
die Bildung des oberen, über
den oberen Spannkettfäden
(9) verlaufenden Grundgewebes durch die oberen Bindekettfäden (11),
(12) eingewebt wird,
- – im
zweiten Zyklus in jedem Fall ein einzelner Schussfaden (2)
eingetragen wird, welcher für
die Bildung des unteren, unter den unteren Spannkettfäden (10)
verlaufenden Grundgewebes durch die unteren Bindekettfäden (13),
(14) eingewebt wird,
- – im
dritten Zyklus zwei Schussfäden
(3), (4) übereinander
eingetragen werden, von denen der obere Schussfaden (3)
für die
Bildung des unter dem oberen Spannkettfaden (9) verlaufenden
oberen Grundgewebes durch die oberen Bindekettfäden (11), (12)
eingewebt wird, und der untere Schussfaden (4) dicker ist
und zwischen dem oberen und dem unteren Grundgewebe verlaufend nicht
in ein Grundgewebe eingewebt wird, sondern über der Grundgewebeoberfläche (entlang
der Polseite) des oberen Grundgewebes verläuft,
- – und
im vierten Zyklus zwei Schussfäden
(5), (6) übereinander
eingetragen werden, wovon der obere Schussfaden (5) dicker
ist und zwischen den zwei Grundgeweben verlaufend nicht in ein Grundgewebe
eingewebt wird, sondern über
der Grundgewebeoberfläche
(entlang der Polseite) des unteren Grundgewebes verläuft, und
der untere Schussfaden (6) für die Bildung des unteren Grundgewebes,
welcher über
den unteren Spannkettfäden
(10) verläuft,
wird durch die unteren Bindekettfäden (13), (14)
eingewebt.
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In
den Zyklen, in denen nur ein Schussfaden eingetragen wird, wird
eine der Greifervorrichtungen gelöst und/oder das mit einer der
Greifervorrichtungen zusammenarbeitende Zuführmittel wird derart gesteuert,
dass es der Greifervorrichtung in diesem Zyklus keinen Schussfaden
zuführt.
Im ersten Zyklus wird ein Schussfaden (1) nur durch die
obere Greifervorrichtung eingetragen. Im zweiten Zyklus wird ein Schussfaden
(2) nur durch die untere Greifervorrichtung eingetragen.
Die Stellen im Gewebe, an denen auf diese Weise kein Schussfaden
eingetragen wird, sind in 1 durch
die Bezugszeichen (7) und (8) dargestellt.
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Bei
jedem Grundgewebe werden Rippenkettfäden (15), (16);
(17), (18) alternierend in das Grundgewebe eingewebt
und Rippen-bildend um einen Schussfaden (4), (5),
welcher außerhalb
des Grundgewebes und an der Grundgewebeoberfläche verläuft, herumgeführt. Diese
Schussfäden
(4); (5) sind dicker als die in die Grundgewebe
eingewebten Schussfäden
(1), (2), (3), (6), so dass
Rippen von eher großer
Höhe gebildet
werden und ein sehr klarer Bouclé-Effekt erzielt wird.
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Die
Rippenkettfäden
(15), (16) des oberen Gewebes bilden Rippen über den
dicken Schussfäden
(4), welche während
des dritten Zyklus eingewebt werden. Die Rippenkettfäden (17),
(18) des unteren Gewebes bilden Rippen über den dicken Schussfäden (5),
welche während
des vierten Zyklus eingewebt werden.
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Bei
jedem Kettfadensystem sind zwei Rippenkettfäden (15, 16),
(17, 18) mit unterschiedlicher Farbe für jedes
Grundgewebe vorgesehen. Gemäß einer
Struktur oder einem in dem Gewebe zu bildenden Muster werden Rippen
in bestimmten Bereichen des Gewebes mit einem Rippenkettfaden (15),
(17) gebildet, während
in anderen Bereichen der andere Rippenkettfaden (16), (18)
verwendet wird, um die Rippenstruktur oder den Bouclé-Effekt
zu erzielen. Der Rippenkettfaden, welcher nicht zum Bilden einer Rippenstruktur
in einem bestimmten Bereich des Gewebes verwendet wird, wird zwischen
den zusammen eingetragenen Schussfäden (3), (4);
(5), (6) dieses Gewebes eingewebt und verläuft daher
zwischen dem Grundgewebe und den dicken Schussfäden (4), (5)
des Gewebes.
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Pro
Kettfadensystem sind auch zwei Polkettfäden (19), (20)
von unterschiedlicher Farbe vorgesehen. In einer Reihe von Bereichen
des Gewebes (22), (23) ist ein Polkettfaden (19),
(20) alternierend im oberen und im unteren Grundgewebe
durch einen in diesen Grundgeweben eingewebten Schussfaden (1),
(2), (3) abgebunden. Genauso gibt es gemäß dem erwünschten
Erscheinungsbild des Teppichs Teppichbereiche, in denen ein Polkettfaden
Polgewebe bildet und andere Bereiche, in denen der andere Polkettfaden
Polgewebe bildet. Die Polkettfäden, welche
an einer bestimmten Stelle kein Polgewebe bilden, sind zwischen
den zusammen eingetragenen Schussfäden (3, 4),
(5, 6) eines der Grundgewebe eingewebt und verlaufen
daher in ähnlicher
Weise zwischen dem Grundgewebe und dem dicken Schussfaden (4),
(5) des fraglichen Gewebes. Ein Polkettfaden (19),
(20) kann auch als Rippenkettfaden (15–18)
verwendet werden und umgekehrt.
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Bei
jedem Kettfadensystem ist ein Polkettfaden (19) in das
obere Grundgewebe eingewebt, wenn es kein Polgewebe bildet, und
der andere Polkettfaden (20) ist in das untere Grundgewebe
eingewebt, wenn es kein Polgewebe bildet. Umfassen die Kettfadensysteme
eine große
Anzahl von Polkettfäden,
wird versucht, die einzuwebenden Polkettfäden so weit wie möglich zwischen
den zwei Grundgeweben aufzuteilen.
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Um
einen Bouclé-Effekt
im oberen Gewebe zu erzielen, wird ein Rippenkettfaden (15),
(16) in den vier aufeinanderfolgenden Schusseintragezyklen
einer Serie auf die folgenden Höhen
gebracht: über
die Eintragsebene der oberen Greifervorrichtung, zwischen die Eintragsebene
der (gelösten)
oberen und der unteren Greifervorrichtung, unter die Eintragsebene
der unteren Greifervorrichtung, und über die Eintragsebene der oberen
Greifervorrichtung.
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Um
einen Bouclé-Effekt
im unteren Gewebe zu erzielen, wird ein Rippenkettfaden (17),
(18) in den vier aufeinanderfolgenden Schusseintragezyklen
einer Serie auf die folgenden Höhen
gebracht: zwischen die Eintragsebene der oberen und der (gelösten) unteren
Greifervorrichtung, unter die Eintragsebene der unteren Greifervorrichtung,
unter die Eintragsebene der unteren Greifervorrichtung und über die
Eintragsebene der oberen Greifervorrichtung.
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Ein
Effekt langen falschen Bouclés
wird dadurch gebildet, dass man einen Rippenkettfaden (15),
(16), (17), (18) über zwei oder mehreren dicken Schussfäden (4),
(5) schwimmen lässt.
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Die
Polkettfäden
(19), (20) werden zwischen den zwei Grundgeweben
mit einem an der Webmaschine vorgesehenen Schneidemittel (21)
getrennt, so dass zwei Gewebe (22), (23) mit einer
Rippenstruktur und mit Bereichen mit geschnittenem Polgewebe erhalten
werden.
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Bei
einem zweiten, stark bevorzugten Webverfahren gemäß dieser
Erfindung wird eine bekannte Doppelstück-Webmaschine mit einem Schusseintragemechanismus
verwendet, umfassend drei Greifervorrichtungen und entsprechende, übereinander arbeitende
Zuführmittel.
Dieser Schusseintragsmechanismus ist daher vorgesehen, um drei Schussfäden (31, 32, 33),
(34, 35, 36) gleichzeitig übereinander
in jedem Arbeitszyklus einzutragen.
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Bei
dieser Doppelstück-Webmaschine
ist eine Reihe von Kettfadensystemen vorgesehen, von denen jedes
vier Bindekettfäden
(39), (40), (41), (42), zwei
Spannkettfäden
(37), (38), vier Rippenkettfäden (43), (44),
(45), (46) und einen Polkettfaden umfasst.
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Im
Verlauf der aufeinanderfolgenden Arbeitszyklen der Webmaschine werden
die Kettfäden (37–47)
durch Fachbildungsmittel in den korrekten Höhen in Bezug zu den Eintragsebenen
der drei Greifervorrichtungen platziert, so dass diese Kettfäden (37–47)
zusammen mit den Schussfäden (31–36)
zwei übereinander
angeordnete Gewebe (49), (50) bilden, bei denen
die Bahn der Kettfäden (37–47)
jedes Kettfadensystems in Bezug zu den aufeinanderfolgenden Schussfäden (31, 32, 33),
(34, 35, 36) schematisch in 2 dargestellt ist.
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Bei
jedem Kettfadensystem sind zwei Bindekettfäden (39), (40)
und ein unterer Spannkettfaden (37) vorgesehen, um ein
oberes Grundgewebe zusammen mit einer Serie von Schussfäden (31),
(34) zu bilden, und zwei untere Bindekettfäden (41),
(42) und ein unterer Spannkettfaden (38) sind
vorgesehen, um zusammen mit einer Serie von Schussfäden (33),
(36) ein unteres Grundgewebe zu bilden. Bei jedem Grundgewebe
verlaufen die aufeinanderfolgenden Schussfäden (31), (34);
(33), (36) in Bezug zu den Spannkettfäden (37),
(38) alternierend entlang der Rückseite und entlang der Oberseite
(einander zugewandte Seiten) der Gewebe.
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Die
Schussfäden
(31–36)
werden in aufeinanderfolgenden Serien von zwei aufeinanderfolgenden
Schusseintragezyklen eingetragen, wodurch in jedem Fall
- – im
ersten Zyklus drei Schussfäden
(31), (32), (33) übereinander eingetragen werden,
wodurch der obere, über
den oberen Spannkettfäden
(37) verlaufende Schussfaden (31) durch die oberen Bindekettfäden (39),
(40) eingewebt wird, um das obere Grundgewebe zu bilden,
bei dem der untere, über
den unteren Spannkettfäden
(38) verlaufende Schussfaden (33) durch die unteren
Bindekettfäden
(41), (42) eingewebt wird, um das untere Grundgewebe
zu bilden, und bei dem der mittlere Schussfaden (32) zwischen
den zwei Grundgeweben verläuft.
- – im
zweiten Zyklus in jedem Fall drei Schussfäden (34), (35),
(36) übereinander
eingetragen werden, wodurch der obere, unter den oberen Spannkettfäden (37)
verlaufende Schussfaden (34) durch die oberen Bindekettfäden (39),
(40) eingewebt wird, um das obere Grundgewebe zu bilden,
wodurch der untere, unter den unteren Spannkettfäden (38) verlaufende
Schussfaden (36) durch die unteren Bindekettfäden (41),
(42) eingewebt wird, um das untere Grundgewebe zu bilden,
und wodurch der mittlere Schussfaden (35) zwischen den
zwei Grundgeweben verläuft.
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Bei
jedem Grundgewebe sind Rippenkettfäden (43), (44);
(45), (46) vorgesehen, welche alternierend durch
einen entlang der Rückseite
angeordneten Schussfaden (31), (36) in das Grundgewebe eingewebt
werden und Rippen-bildend um einen außerhalb des Grundgewebes verlaufenden
Schussfaden (35), (32) geführt werden. Die Rippenkettfäden (43),
(44) des oberen Gewebes (49) werden um die zwischen
den Grundgeweben verlaufenden Schussfäden (35), welche im
Verlauf des zweiten Zyklus eingetragen werden, geführt. Diese
Schussfäden
(35) verlaufen über
dem oberen Grundgewebe entlang dessen Polseite. Die Rippenkettfäden (45),
(46) des unteren Gewebes werden um die zwischen den Grundgeweben
verlaufenden Schussfäden
(32), welche im Verlauf des ersten Zyklus eingetragen werden,
geführt.
Diese Schussfäden
(32) verlaufen über dem
unteren Grundgewebe, entlang dessen Polseite. Um eine klarere Rippenstruktur
zu erzielen, wird für
diese Schussfäden
(32), (35) ein dickeres Garn verwendet als für die in
den Grundgeweben eingewebten Schussfäden (31), (33),
(34), (36).
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Mit
diesem Verfahren kann auch ein Bouclé-Effekt und ein Plüscheffekt
erzielt werden, wobei für
jeden Effekt durch die Verwendung mehrerer unterschiedlich gefärbter Rippenkettfäden (43),
(44); (45), (46) und Polkettfäden (47)
Bereiche mit unterschiedlichen Farben möglich sind. Ein Polkettfaden (47)
kann auch als Rippenkettfaden (43–46) verwendet werden
und umgekehrt.
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Die
Polkettfäden
(47) werden zwischen den zwei Geweben auf der Webmaschine
durch ein Schneidemittel (48) derart getrennt, dass zwei
Gewebe (49), (50) mit einer Rippenstruktur und
mit Bereichen mit geschnittenem Polgewebe erzielt werden.
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Pro
Serie von zwei aufeinanderfolgenden Schusseintragezyklen können in
beiden Geweben sowohl eine Rippenlinie als auch eine Reihe von Polnoppen
erzielt werden. Die Produktivität
dieses Verfahrens ist daher besonders hoch, während Gewebe mit einem sehr
abwechslungsreichen Erscheinungsbild gewebt werden können.