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Diese Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Doppelstuhlweben von Polgeweben, wobei Kettfäden einer Reihe von Kettfadensystemen
mit Schussfäden
derart verwebt werden, dass ein oberes und ein unteres Grundgewebe
gebildet werden, wobei Polkettfäden
abwechselnd um einen Schussfaden des oberen Grundgewebes und um
einen Schussfaden des unteren Grundgewebes herum geführt werden,
sodass sie Pol bilden, während
pro Pol Fadensystem wenigstens zwei nicht Pol bildende Polkettfäden in ein
und dasselbe Grundgewebe eingewebt werden und wobei die Pol bildenden
Kettfäden
zwischen den zwei Grundgeweben derart geteilt werden, dass zwei
Gewebe erhalten werden (siehe EP-A-628 649).
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Diese Erfindung betrifft weiterhin
ein Polgewebe, umfassend ein aus Schussfäden und Kettfäden gewebtes
Grundgewebe, eine Anzahl von um die Schussfäden des Grundgewebes herum
geführten Polfadenschlaufen
sowie in das Grundgewebe eingewebte Polkettfäden, und insbesondere ein solches Polgewebe,
welches nach Maßgabe
des erfindungsgemäßen Verfahrens
gewebt ist.
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Das oben beschriebene bekannte Verfahren kann
an einer bekannten Webmaschine realisiert werden, welche zum Eintragen
eines oder mehrerer Schussfaden zwischen Kettfäden im Verlauf aufeinanderfolgender
Schusseintragszyklen vorgesehen ist. Diese Kettfäden sind zu diesem Zweck in
Beziehung zu den Schusseintragsniveaus mittels einer Fachbildevorrichtung
angeordnet.
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Die Kettfäden sind in einer Reihe von
nebeneinander gelegenen Kettfädensystemen
vorgesehen und die Kettfäden
eines jeden Kettfadensystems sind durch einen jeweiligen Raum zwischen
Rietzähnen hindurch
gezogen. Pro Kettenfadensystem sind verschiedene Polkettfäden vorgesehen,
beispielsweise, um unterschiedlich farbigen Polkettfäden zu gestatten,
abwechselnd Pol zu bilden und nach Maßgabe eines vorbestimmten Musters
eingewebt zu werden, sodass die unterschiedlich farbigen Polschlaufen
des Gewebes das Muster bilden.
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Die Nachfrage nach Polgeweben mit
einer breiten Farbvielfalt steigt und die Entwicklung derartiger
Gewebe wird durch die Verwendung von CAD-Systemen und elektronischen
Jaquardmaschinen immer einfacher. Zu diesem Zweck muss pro Kettfadensystem
eine große
Anzahl an unterschiedlich farbigen Polkettfäden vorgesehen sein. Wenn die Anzahl
an Polkettfäden
pro Kettfadensystem, welche auch bezeichnet wird als "die Anzahl an Polchoren pro
Rietlücke", groß ist (beispielsweise
6 oder mehr), werden sie als Polgewebe mit hoher Choranzahl bezeichnet.
In jedem Kettfadensystem gibt es eine Anzahl von Polkettfäden, welche
keinen Pol bilden und in einem der Grundgewebe abgelegt sind. Es
ist üblich,
diese nicht Pol bildenden Polkettfäden zwischen dem oberen und
dem unteren Grundgewebe bezüglich
ihres Einwebens aufzuteilen. Solange die Anzahl an pro Gewebe einzuwebenden
Polkettfäden
beschränkt
bleibt, können
Polgewebe hoher Qualität
in der bekannten Art und Weise gewebt werden. Bei Polgeweben mit
hoher Choranzahl treten jedoch nachteilige Wirkungen hinsichtlich
von Farbübergängen in
Schussrichtung auf. Wenn nämlich
bei zwei benachbarten Kettfadensystemen mit verschiedenen unterschiedlichen
Polkettfäden,
welche nebeneinander in einer bestimmten Sequenz vorgesehen sind, ein
Polkettfaden eines anderen Chors Pol bilden muss, ist es möglich, dass
eine große
Anzahl von eingewebten Polkettfäden
zwischen den zwei Pol bildenden nebeneinander laufenden Polkettfäden verlaufen
und die durch diese Polkettfäden
gebildeten Polschlaufen auseinander drücken. Aus diesem Grunde wird
bei einer Anzahl von Farbübergängen in Schussrichtung
eine in Kettrichtung verlaufende Linie sichtbar. Ein solches Gewebe
ist deutlich von geringerer Qualität.
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Um diesen Nachteil zu beheben, wurden eine
Anzahl von Maßnahmen
in der belgischen Patentanmeldung mit der Nummer 9700712 dargelegt. Diese
Maßnahmen
reduzieren die nachteiligen Wirkungen bei Farbübergängen in Schussrichtung, erscheinen
jedoch im Allgemeinen, und insbesondere bei Geweben, bei welchen
eine Choranzahl von 8 oder mehr pro Kettfadensystem verwendet wird,
unzureichend, um Gewebe perfekter Qualität zu erhalten.
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Der Zweck dieser Erfindung ist einerseits,
ein Doppelteppichwebverfahren bereitzustellen, welches das Weben
eines Polgewebes perfekter Qualität ermöglicht, und dies nicht nur
dort, wo die Choranzahl pro Rietlücke verhältnismäßig niedrig ist (wenigstens 2),
sondern auch dort, wo diese Choranzahl besonders hoch ist (z. B.
12, 14 oder mehr), und andererseits, ein Polgewebe mit derartigen
Eigenschaften bereitzustellen, dass die Qualität desselben unabhängig von
der Choranzahl pro Rietlücke
ist, im Gegensatz zu den bekannten Polgeweben.
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Diese Aufgaben werden nach Maßgabe dieser
Erfindung mittels eines Verfahrens mit den Merkmalen erhalten, welche
im ersten Absatz dieser Beschreibung genannt sind, wobei die zuvor
genannten nicht Pol bildenden Polkettfäden pro Kettfadensystem in
wenigstens zwei Gruppen geteilt sind, von denen jede wenigstens
einen Polkettfaden aufweist, und wobei die Polkettfäden der
unterschiedlichen Gruppen jeweils bei einem unterschiedlichen Niveau in
dem gleichen Grundgewebe verlaufen, sowie durch Bereitstellen eines
Polgewebes, umfassend ein aus Schussfäden und Kettfäden gewebtes Grundgewebe,
eine Anzahl von um Schussfaden des Grundgewebes herum geführte Polfadenschlaufen und
in das Grundgewebe eingewebte Polkettfäden, von welchen die eingewebten
Polkettfäden,
welche zwischen wenigstens zwei übereinander
gelegenen Lagen aufgeteilt sind, in das Grundgewebe eingewebt sind.
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Aufgrund der Tatsache, dass die eingewebten
Polkettfäden
pro Kettfadensystem zwischen zwei übereinander gelegenen Lagen
aufgeteilt sind, belegt eine Reihe von eingewebte Polkettfäden zwischen
zwei Polschlaufenreihen nicht länger
eine solch große
Breite wie bei Geweben, welche nach Maßgabe des bekannten Webverfahrens
gewebt sind. Daher sind die Polschlaufen nicht auseinander gespreizt
und die nachteilige Wirkung einer Linienbildung wird bei Polfäden mit
hoher Choranzahl verhindert.
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Nach Maßgabe eines bevorzugten Verfahrens
gemäß dieser
Erfindung werden die Polkettfäden
verschiedener Gruppen, welche in das gleiche Grundgewebe eingewebt
werden, voneinander durch Schussfäden des Grundgewebes getrennt.
Dieses erfindungsgemäße Verfahren
ist vorzugsweise derart implementiert, dass jede Gruppe wenigstens
zwei Polkettfäden
umfasst.
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Es ist darüber hinaus auch bevorzugt,
in jedem Kettfadensystem pro Gruppe von Polkettfäden einen Spannkettfaden diesen
Polkettfäden
benachbart einzuweben.
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Gemäß einem besonders effizienten
Verfahren werden in jedem Grundgewebe Schussfäden bei drei verschiedenen
Niveaus eingewebt, nämlich
einem polseitigen Niveau, einem mittleren Niveau und einem Rückenniveau,
und in jedes Grundgewebe werden pro Kettfadensystem eine erste und
eine zweite Gruppe von Polkettfäden
eingewebt, welche entlang der Polseite bzw. entlang der Rückseite
der Schussfäden
des mittleren Niveaus laufen.
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Dieses Verfahren kann ebenso derart
angewendet werden, dass die Polkettfäden der ersten Gruppe zwischen
den Schussfäden
des Polseitenniveaus und den Schussfäden des mittleren Niveaus laufen,
während
Polkettfäden
der zweiten Gruppe zwischen den Schussfäden des mittleren Niveaus und
den Schussfäden
des Rückenniveaus
laufen.
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Die Polkettfäden der ersten Gruppe können ebenso
Wellen bildend eingewebt werden, wodurch sie in jedem Kettfadensystem
abwechselnd entlang der Polseite bezüglich eines Schussfadens des
Polseitenniveaus und zwischen einem Schussfaden des Polseitenniveaus
und einem Schussfaden des mittleren Niveaus laufen.
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Am meisten bevorzugt ist das erfindungsgemäße Verfahren,
wobei in jedem Grundgewebe abwechselnd zwei Schussfäden übereinander
und ein einzelner Schussfaden eingewebt werden, wobei die übereinander
eingewebten zwei Schussfäden
in das Grundgewebe beim mittleren Niveau bzw. beim Rückenniveau
eingewebt werden, und wobei die einzelnen Schussfäden in das
Grundgewebe bei dem polseitigen Niveau eingewebt werden.
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Die nicht Pol bildenden Polkettfäden werden darüber hinaus
vorzugsweise auch pro Kettfadensystem zwischen dem oberen und dem
unteren Grundgewebe aufgeteilt eingewebt.
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Dieses Verfahren weist die größte Produktivität auf, wenn
es an einer Webmaschine mit Schusseintragsmitteln ausgeführt wird,
welche zum gleichzeitigen Eintragen von drei Schussfäden zwischen Kettfäden pro
Schusseintragszyklus vorgesehen sind.
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Gemäß einer weiteren besonderen
Eigenschaft des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist in jedem Grundgewebe pro Kettfadensystem ein erster, ein zweiter
und ein dritter Bindekettfaden vorgesehen, sodass der erste und
der zweite Bindekettfaden einander wiederholt kreuzen und in jedem
Fall zwischen je zwei aufeinanderfolgenden Überschneidungen eine Öffnung gebildet
wird, durch welche hindurch zwei Schussfäden übereinander verlaufen, und
so dass der dritte Bindekettfaden abwechselnd entlang der Polseite
in Bezug auf einen Schussfaden des Polseitenniveaus und entlang
der Rückseite
in Bezug auf einen Schussfaden des mittleren Niveaus läuft.
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Ein Polgewebe, umfassend ein aus
Schussfäden
und Kettfäden
gebildetes Grundgewebe, eine Anzahl von Polfadenschlaufen, welche
um Schussfäden des
Grundgewebes herum geführt
sind, und von Polkettfäden,
welche in das Grundgewebe eingewebt sind, von denen die eingewebten
Polkettfäden
zwischen wenigstens zwei übereinander
gelegenen Lagen in das Grundgewebe unterteilt eingewebt sind, ist
ein weiteres Objekt dieser Erfindung. Die Qualität eines derartigen Gewebes
ist selbst dann perfekt, wenn die Kettfadensysteme eine große Anzahl
von Polkettfäden
umfassen. Bei Polgeweben mit hoher Choranzahl und mit Farbübergängen in
Schussrichtung sind keine problematischen Linien mehr ausgebildet.
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Mit einem solchen Polgewebe können die Polkettfäden verschiedener
Lagen voneinander durch dazwischen liegende Schussfäden getrennt sein
und die eingewebten Polkettfäden
können
pro Kettfadensystem zwischen den zuvor genannten Lagen aufgeteilt
sein, während
in jedem Kettfadensystem ein Spannkettfaden einer jeden Lage von
Polkettfäden
fest zugeordnet ist.
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Darüber hinaus ist jedes Polgewebe,
welches gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
hergestellt ist, selbstverständlich
auch ein erfindungsgemäßes Polgewebe.
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Die Eigenschaften und Vorteile dieser
Erfindung werden ferner auf der Grundlage der folgenden ausführlichen
Beschreibung eines möglichen
erfindungsgemäßen Verfahrens
und des nach Maßgabe dieses
Verfahrens hergestellten Gewebes erläutert. Diese Beschreibung dient
lediglich als Beispiel und kann folglich keineswegs als eine Einschränkung des Rahmens
des für
diese Erfindung in den Ansprüchen dieser
Patentanmeldung beanspruchten Schutzes ausgelegt werden.
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In dieser Beschreibung wird Bezug
genommen auf die hier beigefügten
Zeichnungen, und zwar auf
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1,
welche einen schematischen Querschnitt in Kettrichtung eines Doppelstuhlgewebes
repräsentiert,
und zwar im Verlauf des Webens desselben an einer Doppelstuhlwebmaschine
nach Maßgabe
eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Auf einer bekannten Drei-Greifer-Doppelstuhlwebmaschine,
welche mit einer Vierstellungs-Offenfach-Jaquardmaschine versehen
ist, ist eine Reihe von Kettfadensystemen nebeneinander vorgesehen.
Jedes Kettfadensystem umfasst sechs Bindekettfäden (1), (2),
(3), (4), (5), (6), vier Spannkettfäden (7),
(8), (9), (10) und fünf Polkettfäden (11), (12),
(13), (14), (15) von unterschiedlicher
Farbe.
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Die Greifer der Webmaschine werden
betätigt,
um im Verlauf aufeinanderfolgender Schusseintragszyklen in jedem
Fall einen oberen Schussfaden (16), einen mittleren Schussfaden
(17) und einen unteren Schussfaden (18) übereinander
zwischen den Kettfäden
(1)–(15)
einzutragen.
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Vor einem jedem Schusseintrag werden
die Polkettfäden
durch die Jaquardmaschine und die Grundkettfäden durch Kurvenscheiben oder
eine Schaftmaschine auf die korrekte Höhe in Bezug auf die Schusseintragsniveaus
gebracht, um zwei Grundgewebe (19), (20) durch
das Verweben von Schussfäden
(16), (17), (18) mit Bindekettfäden (1), (2),
(3); (4), (5), (6) und Spannkettfäden (7),
(8); (9), (10) zu erhalten und um zu
ermöglichen,
dass die Polkettfäden
(11)–(15)
an spezifischen Orten Pol bilden und sie an anderen Stellen in das
Gewebe eingewebt werden, sodass durch die verschiedenen Farben der
Polschlaufen ein spezifisches Muster gemäß einer vorbestimmten Mustergestaltung
gebildet wird.
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Im Verlauf eines ersten Betriebszyklus
werden die Kettfäden
(1)–(15)
der verschiedenen Kettfadensysteme derart positioniert, dass der
obere (16) und der mittlere Schussfaden (17) übereinander
im oberen Grundgewebe (19) durch die Bindekettfäden (1),
(2), (3) eingewebt werden, während der untere Schussfaden
(18) in das untere Grundgewebe (20) durch die
Bindekettfäden
(4), (5), (6) eingewebt wird. Im Verlauf
eines zweiten Betriebszyklus werden die Schussfäden derart positioniert, dass
lediglich der obere Schussfaden (16) durch die Bindekettfäden (1),
(2), (3) in das obere Grundgewebe (19)
eingewebt wird, während
der mittlere (17) und der untere Schussfaden (18) übereinander
in das untere Grundgewebe (20) durch die Bindekettfäden (4),
(5), (6) eingewebt werden.
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Dieser erste und zweite Betriebszyklus
werden abwechselnd angewendet, sodass zwei Grundgewebe (19),
(20) gewebt werden, bei welchen abwechselnd (in Kettrichtung)
zwei Schussfäden
(16), (17); (17), (18) übereinander
und ein einzelner Schussfaden (16); (18) durch
Bindekettfäden
(1)–(3); (4)–(6)
eingewebt werden.
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In jedem Grundgewebe (19),
(20) werden die Schussfäden
(16), (17), (18) bei drei unterschiedlichen
Niveaus eingewebt: ein Rückenniveau,
ein mittleres Niveau und ein Polseitenniveau.
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In jedes Grundgewebe (19),
(20) werden pro Kettfadensystem zwei Spankettfäden (7),
(8); (9), (10) eingewebt. Ein Spannkettfaden
(7), (10) verläuft zwischen
den Schussfäden
(16), (17); (17), (18), welche übereinander
eingewebt werden, während
der andere Spannkettfaden (8), (9) zwischen den Schussfäden (16),
(18) des Polseitenniveaus und den Schussfäden (17)
des mittleren Niveaus verlaufen.
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Die Polkettfäden (11), (12),
(13), (14), (15) werden im Verlauf der
aufeinanderfolgenden Betriebszyklen positioniert, um entweder Pol
zu bilden oder um in eines der Grundgewebe (19), (20)
eingewebt zu werden, sodass die verschiedenen Pol bildenden Polkettfäden des
Gewebes Polschlaufen bilden, welche durch die wechselseitigen Farbunterschiede
eine Gestalt oder ein spezifisches Muster in dem Gewebe sichtbar
machen.
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Wenn die Polkettfäden nicht Pol bilden, werden
sie in die Grundgewebe (19), (20) eingewebt. Zwei
Polkettfäden
(14), (15) werden in das untere Grundgewebe (20)
eingewebt, wenn sie nicht Pol bilden. Die drei anderen Polkettfäden (11),
(12), (13) werden in das obere Grundgewebe (19)
eingewebt, wenn sie nicht Pol bilden.
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In jedem Grundgewebe (19),
(20) sind die eingewebten Polkettfäden zwischen zwei übereinander
gelegenen Lagen aufgeteilt. Die Polkettfäden einer Lage verlaufen zwischen
den Schussfäden
(16), (17); (17), (18), welche übereinander
eingewebt werden, während
die Polkettfäden
der anderen Lage wellenförmig
eingewebt werden und abwechselnd über und unter einem Schussfaden
(16), (18) des Polseitenniveaus laufen. In jedem
Kettfadensystem sind die eingewebten Polkettfäden einer Lage daher einem
Spannkettfaden (7), (10) fest zugeordnet.
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Pro Kettfadensystem sind drei Bindekettfäden (1),
(2), (3); (4), (5), (6)
für jedes
Grundgewebe (19), (20) vorgesehen. Für jedes
Grundgewebe werden ein erster (1), (4) und ein
zweiter Bindekettfaden (2), (5) in jedem Betriebszyklus
derart angeordnet, dass sie einander wiederholt kreuzen, wobei in
jedem Fall zwischen zwei aufeinanderfolgenden Überschneidungen eine Öffnung gebildet
wird, und dass die aufeinanderfolgenden Schussfäden (16), (17); (17),
(18), welche übereinander
vorgesehen sind, durch diese Öffnungen
hindurch verlaufen. Für
jedes Grundgewebe (19), (20) wird ein dritter
Bindekettfaden (3), (6) darüber hinaus auch so angeordnet,
dass er abwechselnd entlang der Polseite bezüglich eines Schussfadens (16),
(18) des Polseitenniveaus und entlang der Rückseite
bezüglich
eines Schussfadens (17) des mittleren Niveaus läuft.
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Das oben beschriebene Verfahren wurde
für lediglich
fünf Polkettfäden pro
Kettfadensystem spezifiziert. Diese Erfindung ist besonders, jedoch
nicht ausschließlich,
zur Herstellung von Polgeweben mit einer größeren Anzahl an Polkettfäden oder
einer größeren Choranzahl
anwendbar. Somit kann gemäß diesem
Verfahren beispielsweise ein Polgewebe mit einer Choranzahl von
14 gewebt werden, wobei in jedem Grundgewebe und pro Kettfadensystem
eine erste Lage mit vier eingewebten Polkettfäden und eine zweite Lage mit
drei eingewebten Polkettfäden gebildet
wird. Die Lage mit vier Polkettfäden
verläuft vorzugsweise
zwischen den Schussfäden
(16), (17); (17), (18), welche übereinander
eingetragen werden. Das Polgewebe kann ebenso mit vier (anstelle
von sechs) Bindekettfäden
pro Kettfadensystem gewebt werden, sodass in jedem Grundgewebe zwei
Bindekettfäden
einander wiederholt kreuzen und sodass in den aufeinanderfolgenden Öffnungen
zwischen ihren Überschneidungen
in jedem Falle zwei Schussfäden (16),
(17); (17), (18), welche übereinander
eingewebt werden, und ebenso ein einzelner Schussfaden (16); (18)
verlaufen. Das Polgewebe kann ebenso mit Einzel-, Doppel- oder Vierfach-Schusseintragsmitteln gewebt
werden, wobei Gebrauch von entweder einer Deaktivierung von einem
oder einigen Schusseintragsmitteln gemacht wird oder nicht oder
wobei eine Schussabschaltung verwendet wird.
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Die bekannten Mittel zur Vermeidung
von doppelt wirkenden Polkettfäden
oder Mischkonturen können
selbstverständlich
auch an diesem Gewebe angewendet werden.