DE4243237C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgewebe ohne Schlingenschußfäden - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgewebe ohne SchlingenschußfädenInfo
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- DE4243237C2 DE4243237C2 DE19924243237 DE4243237A DE4243237C2 DE 4243237 C2 DE4243237 C2 DE 4243237C2 DE 19924243237 DE19924243237 DE 19924243237 DE 4243237 A DE4243237 A DE 4243237A DE 4243237 C2 DE4243237 C2 DE 4243237C2
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- D03D—WOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
- D03D39/00—Pile-fabric looms
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung von Schlingenpol-
Doppelgewebe ohne Schlingenschußfäden, insbesondere von Schlingenpol-Doppelteppich, der mittels
Polplatinen gebildet wird, die zwischen Ober- und Untergewebe angeordnet sind und auf denen die Ober-
und Unterschlingengipfel mittels Schlingenschußfäden gehalten werden, bis diese durch den
Gewebetransport von den Polplatinen gleiten und sich dabei die Ober- und Unterschlingen
reißverschlußartig trennen, wonach die Schlingenschußfäden entfernt und wiederverwendet werden.
Die Herstellung von Schlingenpol-Doppelgewebe, auch in der Kombination von Schlingen- und
Schnittpol, ist bereits aus der GB-PS 512 070 bekannt. Gemäß diesem Verfahren werden Hilfs- oder
Blindkettfäden eingesetzt, die entweder ortsfest angeordnet sind oder positiv zugeführt werden. Die
Hilfskettfäden sind nicht in das Grundgewebe eingebunden. Sie umschlingen die Hilfsschußfäden, die in
die Schlingengipfel des Ober- und Untergewebes eingetragen sind. Nach der Schlingenpolbildung werden
die Hilfskettfäden wiederverwendet. Zur Bildung von Schlingen- und Schnittpol in beiden Geweben
werden die gewebeverbindenden Polschenkel und die Hilfskettfäden zwecks Trennung der beiden Gewebe
geschnitten. Die Hilfsschußfäden werden in nicht beschriebener Weise entfernt und als Abfall bzw.
Materialverlust ausgewiesen. Die Ober- und Unterschlingenpolgewebe haben zwar nach der Herstellung
keine Hilfsschußfäden, aber nachteilig am Verfahren ist, daß keine Methode zum Herausziehen der
Hilfsschußfäden genannt wurde und daß die Hilfsschußfäden zum Abfallprodukt werden.
Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgewebe ist aus der DD-PS 2 54 035
bekannt. Gemäß diesem Verfahren befinden sich im Webfach Polplatinen, die in das Ober- und
Untergewebe hineinragen. Die Polplatinen tragen im Gewebe auf der Oberseite die
Unterschlingenschußfäden, auf denen die Unterpolschlingengipfel gehalten werden. Auf der Unterseite der
Polplatinen halten die Oberschlingenschußfäden die Oberpolschlingengipfel. Die abwechselnd
eingetragenen Unter- und Oberschlingenschußfäden gleiten durch den Gewebetranport von den
Polplatinen, so daß sich die ineinandergreifenden Ober- und Unterpolschlingen reißverschlußartig trennen.
Nachteilig an diesem Verfahren ist, daß die Schlingenschußfäden lose und undefiniert in den Polschlingen
verbleiben und nur an den Webleisten fest eingebunden sind. Das führt einerseits zu einem erhöhten
Materialverbrauch und andererseits zu unerwünschten Erscheinungen im fertigen Gewebe, wenn
beispielsweise die einzelnen Schlingenschußfäden zwischen den Polschlingen durchscheinen oder bei
Kombinationen mit Schnittflor offen liegen bzw. beim verlegegerechten Schneiden der Schlingenpol-Teppichware
die Einbindung der Schlingenschußfäden entfällt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren für die Herstellung von gleichzeitig zwei Geweben mit
einander zugewandten Schlingen zu entwickeln und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zu
schaffen, bei dem die zur Bildung der Polschlingen im Ober- und Untergewebe erforderliche Anzahl von
Schlingenschußfäden nicht im Gewebe verbleiben, sondern nach dem Abgleiten von den Polplatinen durch
den Gewebetransport in der Reihenfolge ihres Eintrages einzeln aus dem Gewebe herausgezogen, auf
Einzelspulen gespeichert und in dieser Reihenfolge dem Schußeintragsgreifer einzeln wieder vorgelegt
werden, so daß ein ständiger Kreislauf des Schußeintrages und Herausziehens einer bestimmten Anzahl
von Einzelschlingenschußfäden entsteht.
Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß die Schlingenschußfäden entsprechend dem Bindungszyklus in das
Webfach eingetragen werden, wobei jeder einzelne Schlingenschußfaden mit einem Ende an einer
zugehörigen Spule befestigt ist und durch deren Antrieb nach Abgleiten der Schlingenschußfäden von den
Polplatinen in der Reihenfolge ihres Eintrages ein Herausziehen der Schlingenschußfäden aus dem Ober-
und Untergewebe und Aufwickeln auf die zugehörige Spule erfolgt. Dabei werden die einzelnen
Schlingenschußfäden nur soweit aus dem Gewebe herausgezogen, daß das freie Ende im Randbereich des
Gewebes geklemmt wird, wonach eine mit der Weblade schwingende Klemme den Schlingenschußfaden
erfaßt
und ihn dem Greifer zum Schußeintrag für die Schlingenbildung
vorlegt. Dieser Zyklus wird während des Webens ständig wiederholt.
Damit ein ständiges Eintragen und Herausziehen der Schlingenschußfäden
über einen längeren Zeitraum gewährleistet werden
kann, werden als Schlingenschußfäden erfindungsgemäß verschleißfeste
und biegeelastische Fäden, Schnüre, Drähte oder dgl. verwendet.
Die Anfangsstellung der Schlingenschußfäden für das Eintragen
in das Webfach wird durch manuelles Einfädeln des entsprechenden
Schlingenschußfadens in den Greiferkopf erreicht bis je
eine Gruppe von Schlingenschußfäden für das Ober- und Untergewebe
komplett im Webzyklus vorhanden ist.
Jeweils der von der Weblade entfernteste Schlingenschußfaden,
der bis auf den Leistenbereich, aus dem Gewebe herausgezogen
wurde, wird mittels Separator, der während des Blattanschlages
jeden eingetragenen Schlingenschußfaden separat aufnimmt,
im Bereich des vorderen Totpunktes an eine an der Weblade befestigte
und gesteuerte Klemme übergeben und geklemmt, so daß
der in der hintersten Klemmstellung befindliche Schlingenschußfaden
durch auf der Weblade angeordnete Fadenösen eine Lage
einnimmt, in der der Greifer während seiner Bewegung zum Webfach
den Schlingenschußfaden übernimmt und in das Webfach einträgt.
Beim Suchen des Schusses sowie beim Rückwärtslauf der
Weblade werden die Herauszieh- und Eintragsbewegungen bezüglich
des Schlingenschußfadens unterbrochen.
Für das ständige Eintragen und Herausziehen einer bestimmten
Anzahl von Schlingenschußfäden in geordneter Reihenfolge ist
unweit der Gewebekante eine Positioniereinrichtung für die
Schlingenschußfäden angebracht, die für das Ober- und Untergewebe
aus einem Führungsblech, je einem Separator, einer
schwingenden Fadenklemme und einer Fadenösengruppe besteht.
Die Fadenösengruppe ist auf der Webladenbahn so angebracht,
daß die Schlingenschußfäden und Grundschußfäden nicht verkreuzen.
Der jeweils herausgezogene und geklemmte Schlingenschußfaden
wird vom Greifer erfaßt und der eingetragene Schlingenschußfaden
wird vom Separator in die Fadenöse aufgenommen,
aus der der Schlingenschußfaden durch die Bewegung der schwingenden
Fadenklemme gezogen wurde. Der Separator besteht aus
einer senkrechten Fadenleiste mit einer Reihe von selbstein-
und ausfädelnden Fadenösen, die der Anzahl der Spulen entsprechen.
Mittels Antrieb werden die Fadenösen vertikal und horizontal
in Bezug auf Ladenanschlag und schwingender Fadenklemme
positioniert. Die Fadenklemme für die Schlingenschußfäden ist
mit einer Schneid- und Klemmeinrichtung für die Grundschüsse
gekoppelt und führt zu dieser in beiden Endlagen des Schwenkbereiches,
der dem Webladenhub entspricht, einen größeren Hub
aus.
Zur Aufnahme der einzelnen Schlingenschußfäden für Ober- und
Untergewebe dient eine Gruppe aus übereinander angeordneten
Einzelspulen, die Rutschkupplungen aufweisen und ständig von
einem Synchronmotor in Aufwickelrichtung angetrieben werden.
Außerdem ist für jede Spulengruppe ein Reibrad vorgesehen,
das über Spindel und Schrittmotor zu jeder Spule positionierbar
ist, wobei ein Pneumatikzylinder den Reibkontakt zum Spulenkörper
herstellt bzw. löst. Über das Reibrad wird mittels Schrittmotor
die Spule in Aufwickelrichtung angetrieben und über eine
Winkelmeßeinrichtung der Einschaltimpuls gegeben. Über eine Signalmarke
des Schlingenschußfadens wird der Ausschaltimpuls für
den Schrittmotor gegeben.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der zugehörigen Vorrichtung
wird erreicht, daß bei der Herstellung von Schlingenpol-
Doppelgeweben die zur Polbildung erforderlichen Schlingenschußfäden
nach dem Trennen in Ober- und Untergewebe aus diesem
entfernt und damit sichtbare Schlingenschußfäden im fertigen
Gewebe vermieden werden. Gleichzeitig wird durch die Wiederverwendung
der herausgezogenen Schlingenschußfäden für die fortlaufende
Polschlingenbildung der Materialverbrauch bei der Herstellung
derartiger Erzeugnisse erheblich verringert.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Die dazugehörigen Zeichnungen zeigen in:
Fig. 1 einen schematisch dargestellten Längsschnitt durch ein
Schlingenpol-Doppelgewebe einschließlich Teile der Webmaschine,
Fig. 2 die schematische Darstellung des Schußeintragzyklus an
einem dreitourig nicht durchgewebten Schlingenpol-Oberteppich,
Fig. 3 die Anordnung der Positionier-, Speicher- und Rückzugeinrichtung
für die Schlingenschußfäden an der Webmaschine
in der Vorderansicht,
Fig. 3a die Draufsicht der Anordnung gemäß Fig. 3,
Fig. 4 das Führungsblech für die Schlingen- und Grundgewebeschußfäden,
Fig. 5 die Rückzugsspule für die Schlingenschußfäden,
Fig. 6 den Separator für die Schlingenschußfäden.
Die Fig. 1 zeigt die Bildung eines Schlingenpol-Doppelgewebes,
welches aus dem Obergewebe 1 und dem Untergewebe 2 besteht, auf
denen jeweils einander zugewandte Schlingen 3a, 4a angeordnet
sind. Zur Bildung der Polschlingen 3a, 4a werden im Kettkurs ein
im oberen und ein im unteren Grundgewebe 1, 2 eingebundener Polfaden
3, 4 im Webfach so in seine Gegenstellung gebracht, daß
der Oberpolfaden 3 im Tieffach und der Unterpolfaden 4 im Hochfach
liegt. In dieser schlingenbildenden Fachstellung, die für
Ober- und Unterpolfaden 3, 4 nacheinander oder gleichzeitig erfolgen
kann, werden in das Oberfach ein Unterschlingenschuß 6
und in das Unterfach ein Oberschlingenschuß 5 eingetragen, wobei
die Ober- und Unterschlingenschußfäden 5, 6, die die Polschlingen
3a, 4a halten, sich durch die Polfadenzugkräfte beidseitig
an die zwischen Ober- und Untergewebe 1, 2 starr angeordneten
und bis in das Webblatt 7 reichenden Polplatinen 8 anlegen
und in konstanter Höhe gehalten werden. Bei der Bildung der Ober- und Unterpolschlingen 3a, 4a in
verschiedenen Touren der Webladenantriebswelle werden die Schlingenschußfäden 5, 6 in Verbindung mit
einem Grundgewebeschuß 9 eingetragen.
Die gebildeten Polschlingen 3a, 4a hängen an den Schlingenschußfäden 5, 6 bis diese durch den
Gewebetransport von den Polplatinen 8 gleiten und dabei eine reißverschlußartige Trennung der Ober- und
Unterpolschlingen 3a, 4a erfolgt. Nach der Trennung werden die Ober- und Unterschlingenschußfäden 5,
6 aus dem Ober- und Untergewebe 1, 2 herausgezogen.
Das Herausziehen der Schlingenschußfäden 5, 6 erfolgt durch die Drehung der Spulen 10 (Fig. 5), wobei
jedem einzelnen Schlingenschußfaden 5, 6 eine separat angetriebene Spule 10 zugeordnet und der
zugehörige Schlingenschußfaden mit einem Ende an der Spule 10 befestigt ist. Während des
Herausziehens der Schlingenschußfäden 5, 6 aus den Polschlingen 3a, 4a werden diese von der jeweils
zugehörigen Spule 10 aufgewickelt und gespeichert, bis sie für den Wiedereintrag in das Webfach zur
Bildung der Ober- und Unterpolschlingen 3a, 4a erneut abgezogen werden.
Für das wechselweise Herausziehen und Wiedereintragen der Schlingenschußfäden 5, 6 sind in einem
Abstand zueinander an der Webmaschine eine Positioniereinrichtung 11 sowie eine Rückzug- und
Speichereinrichtung 12 gemäß Fig. 3 und 3a vorgesehen. Die Positioniereinrichtung 11 besteht im
wesentlichen aus einem Führungsblech 28, aus je einem beweglich angeordneten Separator 13, einer
beweglichen Fadenklemme 16 und einer Fadenführerschiene 18 für das Ober- und Untergewebe 1, 2. Der
Separator 13 (Fig. 6) besteht aus einer senkrechten Fadenleiste 14, die eine Reihe von selbsteinfädelnden
und selbstausfädelnden Fadenösen 15, entsprechend der Anzahl der Schlingenschußfäden 5, 6 aufweist.
Schließdrähte 27 verhindern einen selbsttätigen Austritt der Schlingenschußfäden 5, 6, wenn der Separator
13 vertikal und horizontal bewegt wird. Die vertikale Positionierung der entsprechenden Fadenöse 15
erfolgt für die Rückzugs- und Klemmstellung sowie für die Fangstellung des eingetragenen
Schlingenschußfadens, die mit einer horizontalen Positionierung verbunden ist. Die Klemmeinrichtung 16
ist mit einer Schneideinrichtung 17 zum Schneiden der Grundschußfäden 9 gekoppelt, wobei die
Klemmeinrichtung 16 für das Erfassen des Schlingenschußfadens einen Überhub ausführt, um die
Klemmung vom Schneidprozeß abzukoppeln. Die Fadenführerschiene 18 ist an der Weblade 7 so
angebracht, daß die Schlingenschußfäden 5, 6 und die Grundgewebeschußfäden 9 beim Eintrag in das
Webfach nicht verkreuzen. Mit dem Fadenführungsblech 28 (Fig. 4) werden die Schlingenschußfäden 5,
6 und die Grundgewebeschußfäden 9 nach dem Schußeintrag auf die Ebene der Polplatinen 8 bzw. des
Grundgewebes 1, 2 gebracht.
Die Rückzug- und Speichereinrichtung 12 enthält für das Ober- und Untergewebe 1, 2 je eine Gruppe aus
beispielsweise 7 übereinander angeordneten Spulen 10a/1 . . . 10a/7 und 10b/1 . . . 10b/7, wobei an jeder
einzelnen Spule 10a/1 . . . 10a/7 und 10b/1 . . . 10b/7 ein Schlingenschußfaden 6/1 . . . 6/7, 5/1 . . . 5/7 mit einem
Ende befestigt ist. Alle Spulen 10a/1 . . . 10a/7 und 10b/1 . . . 10b/7 weisen Rutschkupplungen auf und werden
ständig von einem Synchronmotor in Aufwickelrichtung angetrieben, um die Fadenspannung konstant zu
halten. Des weiteren
ist für jede Spulengruppe 10a/1 . . . 10a/7 und 10b/1 . . . 10b/7 je eine Antriebseinheit 20, bestehend aus einem
Schrittmotor mit Reibrad angeordnet, die über eine Spindel mittels Schrittmotor zu jeder Spule
10a/1 . . . 10a/7 und 10b/1 . . . 10b/7 positionierbar ist, wobei ein Einrückzylinder 21 den Reibkontakt des
Reibrades des Rückzugantriebes 20 zu den Spulen 10a/1 . . . 10a/7 und 10b/1 . . . 10b/7 herstellt bzw. löst.
Mittels induktiver oder optischer Anzeige an den Schlingenschußfäden 5, 6 wird der Ausschaltimpuls für
den Schrittmotor entsprechend der aufzuwickelnden Fadenlänge ausgelöst.
Zum Weben der in Fig. 1 dargestellten Bindung werden drei Touren benötigt, um eine Ober- und
Unterschlinge 3a, 4a zu bilden. In der Tour I werden ein oberer und unterer Grundgewebeschußfaden 9, in
der Tour II ein oberer Grundgewebeschußfaden 9 und ein Oberschlingenschußfaden 5 und in der Tour III
ein unterer Grundgewebeschußfaden 9 und ein Unterschlingenschußfaden 6 eingetragen.
Für den Schußeintragzyklus an einem dreitourig nicht durchgewebten Schlingenpol-Oberteppich gemäß
Fig. 2 ergibt sich folgender Arbeitsablauf (bezogen auf das Oberfach bzw. die Oberseite der
Polplatinen):
- a) Ende I. Tour/Beginn II. Tour
- der Grundgewebeschußfaden 9 (Florseite) wird an den Geweberand angeschlagen und von der Schneideinrichtung 17 geschnitten und geklemmt. - b) II. Tour
- der Grundgewebeschußfaden 9 befindet sich in der Schußeintragstellung und wird eingetragen (Rückenseite)
- die Fadenöse 15 des Separators 13 mit dem herauszuziehenden Unterschlingenschußfaden 6/1 wird in die Rückzugs- und Klemmstellung bewegt
- der Unterschlingenschußfaden 6/1 wird aus den Polschlingen 4a herausgezogen und in der Gewebeleiste geklemmt. - c) Ende II. Tour/Beginn III. Tour
- der Grundgewebeschußfaden 9 (Rückenseite) wird an den Geweberand angeschlagen
- der herausgezogene Unterschlingenschußfaden 6/1 wird durch die Teppichklemme 24 in der Gewebeleiste festgehalten
- die Klemmeinrichtung 16 bewegt sich zur Klemmung nach vorn in Gewebelaufrichtung, erfaßt und klemmt den Unterschlingenschußfaden 6/1. - d) III. Tour
- die Klemmeinrichtung 16 bewegt sich in der Weblade 7 zurück entgegen der Gewebelaufrichtung
- der Unterschlingenschußfaden 6/1 ist in Schußeintragstellung und wird vom Greifer 32 erfaßt und in das Webfach eingetragen. - e) Ende III. Tour/Beginn I. Tour
- die Fadenleiste 14 bewegt sich vertikal und horizontal, so daß der angeschlagene Unterschlingenschußfaden 6/1 in die freie Fadenöse einlaufen kann
- der Unterschlingenschußfaden 6/1 wird an den Geweberand angeschlagen und von der Fadenleiste 14 aufgenommen
- der Grundgewebeschußfaden 9 (Rückenseite) wird von der Schneideinrichtung 17 geschnitten und geklemmt. - f) I. Tour
- die Fadenleiste 14 bewegt sich in die horizontale Ausgangsstellung
- Grundgewebeschußfaden 9 ist in Schußeintragstellung, wird vom Greifer 32 erfaßt und in das Webfach eingetragen (Florseite).
Die Arbeitsweise der erfindungsgemäßen Positioniereinrichtung
11 sowie der Rückzug- und Speichereinrichtung 12 gemäß Fig. 3
für das Herausziehen und den Wiedereintrag eines Schlingenschußfadens
entsprechend Fig. 2a bis 2f ist folgende:
Der zuerst eingetragene Unterschlingenschußfaden 6/1 gleitet
nach der Polschlingenbildung 4a im Obergewebe 1 auch als erster
von der Polplatine 8 und wird anschließend aus den Polschlingen
4a herausgezogen, aufgewickelt und bis zum erneuten Abzug gespeichert.
Das wird erreicht, indem über eine programmierte
Steuerung mittels Schrittmotor und Lineareinheit 31 die Spule
10a/1 für den Schlingenschußfaden 6/1 angesteuert wird. Dabei
preßt der Einrückzylinder 21 den Rückzugantrieb 20 mit aufgesetztem
Reibrad in die keilförmige Nut 19 der ersten Unterschlingenschußfadenspule
10a/1. Nach Positionierung des Separators
13 zur Klemmeinrichtung 16 beginnt der Rückzugantrieb 20
den mit einem Ende an der Spule 10a/1 befestigten ersten Unterschlingenschußfaden 6/1
mit Hilfe einer Changierleiste 25 auf
die Spule 10a/1 zu wickeln. Mittels Fadenkontrolle 23 wird durch
eine induktive oder optische Anzeige am Unterschlingenschußfaden
6/1 der Rückzug gestoppt, bevor dieser das Gewebe 1 verläßt.
Am Geweberand wird der Unterschlingenschußfaden 6/1 mittels
beweglicher Teppichklemme 24 geklemmt. Die Parallelfadenführung
26 dient dazu, ein Berühren und Verkreuzen der einzelnen
Schlingenschußfäden 5, 6 untereinander zu vermeiden.
Das erneute Eintragen des zuerst eingetragenen Unterschlingenschußfadens
6/1 erfolgt in der III. Tour (analog Fig. 2).
Der gezogene Unterschlingenschußfaden 6/1, der in der Teppichklemme
24 geklemmt ist, wird an die bewegliche Klemmeinrichtung
16 übergeben, die dazu einen Überhub in Richtung des herausgezogenen
Schlingenschußfadens ausführt. Durch den Überhub wird
vermieden, daß der Schlingenschußfaden in den Bereich der
Schneideinrichtung 17 gelangt. Beim Zurückschwenken der Klemmeinrichtung
16 mit der Weblade 7 wird der Schlingenschußfaden
6/1 aus der Fadenöse 15 des Separators 13 gezogen, indem die
Federkraft des Schließdrahtes 27 überwunden wird. Beim Öffnen
des Webfaches wird der in der Fadenklemme 16 und der Fadenführerschiene
18 gehaltene Unterschlingenschußfaden 6/1 vom Greifer
32 erfaßt und wie der Grundgewebeschußfaden 9 eingetragen.
Mit Anschlag der Weblade 7 wird der Unterschlingenschußfaden 6/1
durch das Führungsblech 28 (Fig. 4) mit geöffnetem Stiftmagnet
29 auf die Ebene der Polplatinen 8 abgelegt. Dabei führt der
Separator 13 eine Bewegung in Richtung Weblade 7 aus und die
durch das vorherige Herausziehen des Schlingenschußfadens 6/1
frei gewordene Fadenöse 15 ist zur Anschlagebene zu positionieren.
In diese wird beim Anschlag der Schlingenschußfaden 6/1
wieder hineingedrückt, indem die Federkraft des Schließdrahtes
27 überwunden wird. Danach kann sich der Separator 13 in die
Ausgangsstellung in Richtung Gewebelauf zurückbewegen.
Am Ende der III. Tour bzw. zu Beginn der I. Tour erfolgt erneut
die Vorlage eines Grundgewebeschußfadens 9, wobei der von dem
Fadenvorleger 30 - einer gesteuerten Fadenöse auf der Weblade
7 - geführte und im Grundgewebe 1 eingebundene Grundgewebeschußfaden
9 entgegen der Kettfadenlaufrichtung bewegt wird. Ein magnetisch
bewegter Stift 29 am Führungsblech 28 sperrt den Grundgewebeschußfaden
9, so daß dieser von der Schneideinrichtung 17
geschnitten und mittels Klemmeinrichtung 16 geklemmt werden kann.
Nach Rückgang der Weglade 7 mit der Klemmeinrichtung 16 von der
Gewebeanschlagkante ist das Webfach geöffnet und der Greifer 32
übernimmt den Grundgewebeschußfaden 9 für den Schußeintrag.
Der Rückzug und Wiedereintrag der übrigen Schlingenschußfäden
6/2 . . . 6/7 bzw. 5/1 . . . 5/7 und der Eintrag der Grundgewebeschußfäden
9 erfolgt analog zum beschriebenen und dargestellten
Ablauf, der sich beim Weben bindungsmäßig ständig wiederholt.
Zur Vermeidung einer komplizierten Zwischenspeicherung wird das
Herausziehen und Wiedereintragen der Schlingenschußfäden beim
Weben von Teppichgrundgewebe beibehalten.
Bezugszeichen
1 Obergewebe
2 Untergewebe
3 Oberpolfaden
3a Oberpolschlinge
4 Unterpolfaden
4a Unterpolschlinge
5 Oberschlingenschußfaden
5/1 . . . 5/7 einzelne Oberschlingenschußfäden
6 Unterschlingenschußfaden
6/1 . . . 6/7 einzelne Unterschlingenschußfäden
7 Weblade
8 Polplatine
9 Grundgewebeschußfaden
10 Spule
10a/1 . . . 10a/7 für Unterschlingenschußfäden
10b/1 . . . 10b/7 Spulen für Oberschlingenschußfäden
11 Positioniereinrichtung
12 Rückzug- und Speichereinrichtung
13 Separator
14 Fadenleiste
15 Fadenöse der Fadenleiste
16 Klemmeinrichtung
17 Schneideinrichtung
18 Fadenführerschiene
19 Nut
20 Rückzugantrieb
21 Einrückzylinder
22 Spulensäule
23 Fadenkontrolle
24 Teppichklemme
25 Changierleiste
26 Parallelfadenführung
27 Schließdraht
28 Führungsblech
29 Stiftmagnet
30 Fadenvorleger für Grundschußfäden
31 Lineareinheit
32 Greifer
2 Untergewebe
3 Oberpolfaden
3a Oberpolschlinge
4 Unterpolfaden
4a Unterpolschlinge
5 Oberschlingenschußfaden
5/1 . . . 5/7 einzelne Oberschlingenschußfäden
6 Unterschlingenschußfaden
6/1 . . . 6/7 einzelne Unterschlingenschußfäden
7 Weblade
8 Polplatine
9 Grundgewebeschußfaden
10 Spule
10a/1 . . . 10a/7 für Unterschlingenschußfäden
10b/1 . . . 10b/7 Spulen für Oberschlingenschußfäden
11 Positioniereinrichtung
12 Rückzug- und Speichereinrichtung
13 Separator
14 Fadenleiste
15 Fadenöse der Fadenleiste
16 Klemmeinrichtung
17 Schneideinrichtung
18 Fadenführerschiene
19 Nut
20 Rückzugantrieb
21 Einrückzylinder
22 Spulensäule
23 Fadenkontrolle
24 Teppichklemme
25 Changierleiste
26 Parallelfadenführung
27 Schließdraht
28 Führungsblech
29 Stiftmagnet
30 Fadenvorleger für Grundschußfäden
31 Lineareinheit
32 Greifer
Claims (10)
1. Verfahren zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgewebe ohne Schlingenschußfäden,
insbesondere von Schlingenpol-Doppelteppich, der mittels Polplatinen gebildet wird, die
zwischen Ober- und Untergewebe angeordnet sind und auf denen die Ober- und
Unterschlingengipfel mittels Schlingenschußfäden gehalten werden, bis diese durch den
Gewebetransport von den Polplatinen gleiten und sich dabei die Ober- und Unterpolschlingen
reißverschlußartig trennen, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere einzelne
Oberschlingenschußfäden (5/1-5n) und Unterschlingenschußfäden (6/1-6/n) nacheinander
eingetragen werden, wobei das hintere Ende jedes einzelnen Schlingenschußfadens mit den
Einzelspulen (10a/1-10a/n) für die Unterschlingenschußfäden (6/1-6/n) und (10b/1-10b/n) für die
Oberschlingenschußfäden (5/1-5/n) der ortsfesten Speichereinheit (10) fest verbunden bleibt,
nach dem Abgleiten der einzelnen Schlingenschußfäden von den Polplatinen (8) in der
Reihenfolge ihres Eintrages ein Rückzug aus dem Gewebe und ein Aufwinden auf eine
Einzelspule der Speichereinheit (10) erfolgt, wobei das jeweils freie Ende eines jeden
Schlingenschußfadens im Randbereich bzw. im randnahen Bereich der Gewebe (1, 2) durch die
Fadenreibung gehalten und geführt wird, so daß mittels einer schwingenden Fadenklemme (16)
der jeweilige Schlingenschußfaden erfaßt und dem Greifer (32) zum Eintrag erneut vorgelegt
werden kann.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
als Ruten wirkenden Schlingenschußfäden (5, 6) aus verschleißfesten
und biegeelastischen Fäden, Schnüre, Drähte
od. dgl. bestehen.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
je eine Gruppe von Schlingenschußfäden (5, 6) für das Ober-
und Untergewebe (1, 2) manuell in eine Ausgangsstellung für
das Weben gebracht wird, indem der entsprechende Schlingenschußfaden
(5, 6) für den Schußeintrag in den Greiferkopf
(32) einzufädeln ist, bis alle Schlingenschußfäden (5, 6)
sich im Webzyklus befinden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jeweils der von der Weblade (7) entfernteste Schlingenschußfaden
(5, 6) mittels Separator (13), der während des Blattanschlages
jeden eingetragenen Schlingenschußfaden (5, 6)
separat aufnimmt, im Bereich des Blattanschlages an eine an
der Weblade (7) befestigte und gesteuerte Fadenklemme (16)
übergeben und geklemmt wird, so daß der in die hinterste
Klemmstellung gebrachte Schlingenschußfaden (5, 6) durch
eine auf der Weblade (7) angeordnete Fadenführerschiene (18)
eine Lage einnimmt, in der der Greifer (32) während seiner
Bewegung zum Webfach den jeweiligen Schlingenschußfaden (5,
6) übernimmt und in das Webfach einträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
beim Schußsuchen sowie beim Rückwärtslaufen der Weblade (7)
keine Herauszieh- und Eintragbewegungen bezüglich der Schlingenschußfäden
(5, 6) erfolgen.
6. Vorrichtung zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgewebe
ohne Schlingenschußfäden, insbesondere von Schlingenpol-Doppelteppich,
der mittels Polplatinen gebildet wird, die
zwischen Ober- und Untergewebe starr angeordnet sind und
auf denen die Ober- und Unterschlingengipfel mittels Schlingenschußfäden
gehalten werden bis diese durch den Gewebetransport
von den Polplatinen gleiten und sich dabei die
Ober- und Unterpolschlingen reißverschlußartig trennen, dadurch
gekennzeichnet, daß an der Gewebekante eine Positioniereinrichtung
(11) für die Schlingenschußfäden (5, 6) angeordnet
ist, welche für das Ober- und Untergewebe (1, 2)
aus je einem Separator (13), je einer Fadenklemme (16) mit
Überhubbewegung und je einer Fadenführerschiene (18) besteht
und für das Ober- und Untergewebe (1, 2) je eine Speichereinheit
(10) vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
gestellfeste Separator (13) aus einer vertikal und horizontal
bewegbaren senkrechten Fadenleiste (14) mit selbstein-
und ausfädelnden Fadenösen (15) besteht, die mit je einem
Schließdraht (27) versehen sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Fadenklemme (16) für die Schlingenschußfäden (5, 6)
mit einer Schneid- und Klemmeinrichtung (17) für den Grundgewebeschuß
(9) gekoppelt ist und in den Endlagen ihres
Schwenkbereiches einen größeren Hub ausführt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Einschaltimpuls für den Rückzug der Schlingenschußfäden
(5, 6) mittels einer Winkelmeßeinrichtung erfolgt und
der Ausschaltimpuls mittels einer Signalmarke am jeweiligen
Schlingenschußfaden (5, 6) und einem Signalempfänger der
Fadenkontrolle (23) an einen Schrittmotor gegeben wird.
10. Verfahren zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgewebe
ohne Schlingenschußfäden, insbesondere von Schlingenpol-Doppelteppich,
der mittels Polplatinen gebildet wird, die
zwischen Ober- und Untergewebe starr angeordnet sind und auf
denen die Ober- und Unterschlingengipfel mittels Schlingenschußfäden
gehalten werden bis diese durch den Gewebetransport
von den Polplatinen gleiten und sich dabei die Ober-
und Unterpolschlingen reißverschlußartig trennen, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Gruppe bindungsgemäß eingetragener
Schlingenschußfäden (5, 6) nicht mit einem Speichersystem
verbunden ist, sondern während des Schußanschlages positioniert
wird, um das Ende des jeweils ersten Schlingenschußfadens
(5, 6) zu erkennen, welches von je einer Spule für Ober-
und Unterschlingenschußfaden (5, 6) abgewickelten
Klemme erfaßt und durch Aufwickeln auf die Spule aus den
Teppichschlingen (3a, 4a) herausgezogen wird, wobei sein
anderes Ende am Teppichrand geklemmt verbleibt, so daß
beim Ladenanschlag eine senkrecht zur Schlingenschußfaden-Achse
schwingende Klemme den Schlingenschußfaden (5, 6)
und eine auf der Ladenbahn angebrachte Gabel den Faden oder
die Spule erfaßt, so daß der Schlingenschußfaden in hinterer
Webladenstellung sich in Eintragstellung befindet und
nach dem Eintrag im Falle der vorgebrachten Spule diese
leer in die Ausgangsstellung gebracht wird.
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DE19924243237 DE4243237C2 (de) | 1992-12-19 | 1992-12-19 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Schlingenpol-Doppelgewebe ohne Schlingenschußfäden |
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