DE98738C - - Google Patents

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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D41/00Looms not otherwise provided for, e.g. for weaving chenille yarn; Details peculiar to these looms

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  • Textile Engineering (AREA)
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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
^PATENTSCHRIFT
KLASSE 86 :£ Weberei.
Pätentirt im Deutschen Reiche vom 2. März 1897 ab.
Der Zweck der vorliegenden Erfindung ist, auf maschinellem Wege mehrere Gewebe über einander gleichzeitig auf einem Webstuhle herzustellen, Welche in jeder Beziehung von einander unabhängig sein können, in Bezug auf Muster, Eigenschaft, Farbe, Fadenstärke und -dichte in Kette und Schufs, und zwar derart, dafs sämmtliche Gewebe sichtbar und während des Webens zugänglich sind.
Zur Erreichung dieses Zweckes ist der auf beiliegender. Zeichnung dargestellte Webstuhl folgendermafsen eingerichtet.
Es sind mehrere Ketrenba'ume in gewissen Abständen über einander gelagert. Die von denselben ablaufenden Ketten werden in der bekannten Art und Weise gehandhabt.
Jede Kette passirt ihr eigenes Geschirr und Riet und wird auf je einen Waarenbaum aufgewickelt. Die .Waarenbäume werden unabhängig von einander durch negative Aufwickelvorrichtungen betrieben.
Die Schützen werden zu gleicher Zeit von einem gemeinsamen Schlagstock bethätigt und die eingelegten Schüsse von der mit mehreren Rieten versehenen Lade angeschlagen.
Die bei vorliegender Erfindung in Anwendung gebrachten Constructionen sind im Einzelnen aus beiliegender Zeichnung ersichtlich.
Die Kettenbäume, KK1 (Fig. r) sind, wie bereits erwähnt, in gewissen Abständen horizontal über einander gelagert und sind mit je einer Bremsvorrichtung versehen, wie dies bei den bekannten Webstühlen mit zwei Bäumen vielfach geschieht.
Die Geschirre G G1 (Fig. 1), die in gleicher Höhe hinter einander angebracht sind, gleichen im grofsen Ganzen den bisher angewendeten. Die Anzahl der Schäfte sowohl, wie die der auf denselhen befindlichen Litzen kann für jedes Geschirr beliebig und unabhängig von den anderen Geschirren geändert werden.
Die Bindungen brauchen in keiner Weise zu correspondiren. Die Mailions M befinden sich nicht wie gewöhnlich in der Mitte der Litzen, sondern für jeden der angebrachten, für je eine Kette nöthigen Schäfte in verschiedener Höhe. Die Entfernung derselben von einander ist so grofs, dafs die Fäden der verschiedenen Ketten, selbst wenn das Fach offen ist, einander nicht kreuzen können. Es sind also, wie ersichtlich, mehrere selbstständige, in jeder Beziehung unabhängige Geschirre angewendet, damit die Dichte der Ketten, sowie Bindung und Schaftzahl nach Belieben geändert werden können.
Die Riete R R1 (Fig. 2 und 3) sind · auf gemeinschaftlicher Lade L über einander angebracht. Vor jedem Riet befindet sich eine Lauf- oder Schützenbahn. Die Riete sind leicht auswechselbar und werden in der be-' kannten Weise durch Schrauben festgestellt. Die Dichte der Riete entspricht natürlich der der zugehörigen Kette.
Die Brustbäume B und B W (Fig. 1 und 4) sind verschiedenartig construirt. Der untere Brustbaum B ist genau so gelagert und eingerichtet wie bei dem gewöhnlichen mechanischen Webstuhl. Die oberen Brustbäume B W bestehen aus je zwei kleinen, über einander liegenden Walzen, zwischen welchen der Stoff hindurchgeführt wird. -Durch Stellschrauben können dieselben, der Dicke des Stoffes ent-
sprechend, einander mehr oder weniger genähert werden. Die Höhe der Brustbäume correspondirt mit der der zugehörigen Streichbäume und Riete.
Von denWaarenbäumen TT1 (Fig!i, 4 und 5) ist der untere ebenso wie der untere Brustbaum in der bekannten Weise angebracht. Die oberen Waarenbäume dagegen sind von je zwei beweglichen Hebeln TH gehalten, deren Drehpunkt im geometrischen Mittelpunkte der beiden Brustbaumwalzen BW liegt.
Die Enden der Hebel TH stehen durch bewegliche Stangen St mit einer am Fufse des Webstuhles angebrachten Hebelvorrichtung in Verbindung, vermittelst welcher die oberen Waarenbäume nach Belieben während des Webens gehoben oder gesenkt werden können, ohne dafs sich die Spannung der Waare verändert.
Die Hebelvorrichtung (Fig. 4 und 5) ist folgendermafsen beschaffen. Am Fufse des Webstuhles befindet sich ein mit Zahnsegment Z versehener Fufs f, auf welchem ein mit Sperrklinke Sp und Griff Gr versehener Umschalthebel U angebracht ist. Zwei Stangen, die auf diesem Umschaltbebel U in gleichem Abstande von dem Drehpunkte derselben angreifen, führen je zu dem einen Ende eines beweglichen Winkelhebels Wh, an dessen anderem Ende die eben erwähnte Verbindungsstange St mit dem Waarenbaumhebel Th angebracht ist.
Um diesen und dadurch den Waarenbaum zu verstellen, drückt man auf die am-Umschalthebel liegende Feder Fe; die eben erwähnte Sperrklinke Sp entfernt sich dadurch aus dem Zahnsegment Z und der Umschalthebel kann nach rechts oder links und dadurch der Waarenbaum nach oben oder unten verstellt werden.
Die Aufwickelvorrichtung (Fig. 4 und 5) ist, wie bereits erwähnt, eine negative; es ist für den unteren Waarenbaum T die bekannte Construction mit Schaltklinke Sk und Schalträdern. SR und Gegengewicht C in Anwendung gebracht; für den oberen Waarenbaum T1 wiederholt sich diese Construction, nur greift die Antriebsklinke Ak1 nicht von oben, sondern von unten in das Schaltrad SR1. Dieselbe ist so lang, dafs sie stets, auch wenn der Waarenbaumhebel ganz gehoben ist, mit dem Antriebs- oder Schaltrad SR1 in Verbindung bleibt.
Die Schützenkasten sind wie bei dem gewöhnlichen Webstuhl, nur entsprechend höher ausgeführt und mehr Schützen enthaltend. Wie bereits erwähnt, werden entsprechend viele Schützen gleichzeitig abgeschossen und sind daher entsprechend viele Picker und Führungsstangen für dieselben vorhanden. Die Picker sind durch ein Querstück mit einander verbunden. Der Schlagstock schlägt nicht direct gegen den Picker, sondern greift in das Querstück ein und treibt dasselbe und dadurch die Picker in demselben Augenblick an, so dafs letztere mit derselben Kraft und Geschwindigkeit über die Schützenbahn laufen.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Mechanischer Webstuhl zur gleichzeitigen Herstellung mehrerer Gewebe über einander, die weder in Bindung noch in Kette und Schufs gleichartig zu sein brauchen, dadurch gekennzeichnet, dafs verschiedene Ketten durch von einander unabhängige Geschirre . und Riete hindurch zu den Waarenbäumen geführt werden, die so verstellbar sind, dafs während des Webens sämmtliche Gewebe sichtbar und zugänglich sind.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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