DE108661C - - Google Patents

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DE108661C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D03WEAVING
    • D03DWOVEN FABRICS; METHODS OF WEAVING; LOOMS
    • D03D41/00Looms not otherwise provided for, e.g. for weaving chenille yarn; Details peculiar to these looms

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Looms (AREA)

Description

PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
JVIl08661
KLASSE 86: Weberei.
J. W. G. SIEVERS in BOCHOLT ι. W. Fallschützenwebstuhl.
Patenürt im Deutschen Reiche vom 6. November 1897 ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet ein Webstuhl, bei welchem die einzelnen arbeitenden Theile in einem Rahmen untergebracht sind, der um eine horizontale Achse schwingt und infolge dieser Schwingungen die erforderlichen Bewegungen der einzelnen Theile des Webstuhles herbeiführt.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist der Webstuhl dargestellt, wobei einzelne zum Verstä'ndnifs nicht erforderlich erscheinende Theile innerhalb der einzelnen Figuren weggelassen sind.
Fig. ι zeigt den Webstuhl in der Vorderansicht mit theils weggeschnittenem Rahmen, Fig. 2 einen Querschnitt durch den Webstuhl und Fig. 3 die Schäfte und ihre Bewegung. Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Seite der Weblade mit Antrieb, und Fig. 6 stellt den Kettenbaum mit Spannvorrichtung dar.
Das Gestell des Webstuhles wird aus den vorderen und hinteren Lagerböcken 1, 2 und der Traverse 3 gebildet. In Lagern 4, 5 des Gestelles ist mit seinen Zapfen der möglichst ausbalancirte Webrahmen gelagert, dessen Vorder- und Rückwände mit 6 und 7 und dessen Seitentheile mit 8 und 9 bezeichnet sind.
Von einer Vorgelegewelle 10 aus wird durch die Kurbelstange 11, angreifend an den Antriebsbolzen des Rahmenbalkens 8, der Rahmen 6, 7, 8, 9 in Schwingung versetzt. In diesem Rahmen sind sämmtliche für den Webeprocefs erforderlichen Theile untergebracht und werden durch die Schwingungen des Rahmens bethätigt. Es sind dies insbesondere der Kettenbaum mit Bremsvorrichtung, der Sandbaum und die Waarenaufwickelvorrichtung, die Schäfte und ihre Bewegungsorgane, sowie die Weblade mit ihrer Antriebsvorrichtung.
Wie sich aus Fig. 2 ergiebt, ist hinten im Rahmen der Kettenbaum 12 gelagert und läuft die Kette über einen Streichbaum 13 den Schäften 14 und 15 zu, um weiter nach Durchgang durch das Blatt 16 der Weblade 17 sich mit dem eingetragenen Schufsfaden verkreuzend als Waare um den Saridbaum 18 zu Iaufen und auf den sich gegen diesen Sandbaum anlegenden Waarenbaum 19 aufgewickelt zu werden.
Die Spannung oder Bremsung des Kettenbaumes wird bei dem vorliegenden Webstuhl nicht durch Gewichtsbremsen herbeigeführt, sondern es ist auf den Baum 12 eine Bremsscheibe 20 (Fig. · 2 und 6) aufgesetzt, um welche ein breiter, sehr elastischer Riemen 21 gelegt ist. Das eine Ende des Riemens ist an dem Bolzen 22 befestigt, während das freie Ende etwa 1 1J2 mal um die Scheibe 20 gewickelt ist. Soll die Kette von dem Baum 12 abgezogen werden, so wirkt diesem Zug die Bremswirkung des Riemens 21 auf der Bremsscheibe 20 entgegen, bis der Zug der Kette die letztgenannte Bremskraft des Riemens überwindet, der Riemen auf der Scheibe 20 gleitet und somit die Kette vom Baum 12 abgezogen wird. Die Elasticität des Riemens 21 läfst es zu, dafs bei jeder Fachbildung eine der Fachhöhe entsprechende Kettenlänge vom Baum 12 ab- und wieder aufgewickelt wird.
Der Sand - oder Riffelbaum 18 (Fig. 2) ist leicht drehbar im Webrahmen gelagert und wird durch eine Aufwindevorrichtung (Regulator) absatzweise gedreht. Der Regulator kann z. B. ein an den Webstühlen bisheriger Construction benutzter positiver Regulator sein, welcher von der schwingenden Weblade aus bethätigt wird. Von der Darstellung dieses Regulators ist Abstand genommen.
Der Waarenbaum 19 ruht in Hebelarmen 23, welche an der Rahmenvorderwand leicht drehbar angebracht sind. Einerseits auf die Sandbaumachse aufgehängte und andererseits an die Waarenbaumhebel 23 angreifende kräftige Spiralfedern 24 drücken den Waarenbaum beständig gegen den Sandbaum 18, so dafs ersterer sich Waare aufnehmend dreht.
Die Anordnung der Schäfte und ihre Bewegung ergiebt sich aus den Fig. 2 und 3. Die Schaftrahmen führen sich seitlich an Rollenpaaren 25 und 26, deren Träger 27 und 28 an die Seitenwände 8 und 9 des Webrahmens angeschraubt sind. Jeder Schaft ist mit einer Stelze 29 bezw. 30 versehen, die mit ihrer Rolle auf einem Curveneisen 31 bezw. 32 läuft. Letztere sind an die Gestelltraverse 3 angeschraubt. Schwingt der Webrahmen nach links, so machen die Schäfte 14 und 15 der seitlichen Rollenführung wegen diese Bewegung mit; aufserdem bewegen sich die Schaftstelzen 29 und 30 an ihren feststehenden Curveneisen 31 und 32 auf- bezw. abwärts und heben bezw. senken demnach den zugehörigen Schaft, wodurch Fach gebildet wird. Bei horizontaler Lage des Webrahmens sind die Schäfte zufolge der Form der Curveneisen 31 und 32 zur halben Hubhöhe angehoben, womit die Geschlossenfachstellung erreicht ist. Neigt sich der Webrahmen nach der rechten Seite, so müssen die Schäfte auch dieser Bewegung folgen, werden aber gemä'fs der Form der Curveneisen 31 und 32 entgegengesetzt zum vorigen Fall gehoben und gesenkt; es bildet sich also die für die Leinwandbindung erforderliche zweite Fachstellung.
Die Construction der Weblade ist aus den Fig. 1,2,4 und 5 ersichtlich. Der Ladenklotz 17 hängt an Ladenarmen 33 und 34, welche mit der in den Lagerböcken 35 und 36 drehbaren Ladenachse 37 fest verbunden sind. An den Seitenrahmen 8 und 9 sind Gleitschienen 60 (Fig. ι und 4) angeschraubt, welche in Verbindung mit den Führungsrollen 61 des Ladenklotzes ij ein Schwanken der Weblade während der Rahmenschwingungen verhüten. Die Bewegung der Weblade vermitteln auf beiden Seiten des Webstuhles in den Seitenrahmen 8 und 9 gelagerte kurze Kurbelachsen 38 (Fig. 4), deren Kurbeln 39 vermittelst Kurbelstangen, die zu einem später erörterten Zweck aus zwei Hälften 40 und 41 bestehen, an die Weblade angreifen. Durch die um Scheiben 42 (Fig. 1) der Kurbelachsen 38 geschlungenen und auf den Scheiben 42 befestigten Ketten oder Seile 43, deren Enden andererseits an Spannschrauben 44 und 45 der Säulen 46 befestigt sind, erhalten die Kurbelachsen 38 ihre Drehbewegung, sobald der Webrahmen schwingt. Damit der Drehungssinn der Kurbelachsen 38 bei den einzelnen Rahmenschwingu'ngen übereinstimmend ist, wird das Seil 43 der --einen Seite entgegengesetzt zum Seil der anderen Seite um die zugehörige Scheibe 42 gelegt. Der Scheibendurchmesser steht zum Schwingungsbogen des Webrahmens in einem bestimmten Verhältnifs, d. h. der Durchmesser der Scheiben ist so gewählt, dafs die Kurbeln 39 für jede Schwingung einen vollen Kreis beschreiben. Nimmt der Rahmen die horizontale Lage ein, so stehen die Kurbeln 39 stets horizontal nach vorn gerichtet (Fig. 2) und befindet die Weblade sich alsdann in der Anschlagstellung. Neigt sich der Rahmen nach links oder rechts, so drehen sich die Kurbeln 39 nach oben rückwärts bezw. nach unten rückwärts, die Weblade bewegt sich demgemäfs jedes Mal zurück, um bei gleichzeitig geöffnetem Fach den Durchgang des Webschützens durch dasselbe zu gestatten.
Als Webschützen wird zweckmäfsig ein Rollenschützen verwendet und geht die Bewegung desselben infolge der Neigung der Ladenbahn nach links und rechts selbstthätig vor sich. Damit der Schützen nicht vorzeitig seine Ruhestellung am äufseren Ende der Ladenbahn verläfst, sind unten bügeiförmig gestaltete Fühlhebel 47 an Stelle der bisherigen Schützenkastenvorderwände angebracht. Die beiden Fühlhebel sitzen an einer .gemeinschaftlichen, vor den Ladenarmen 33 und 34 gelagerten Schwingstange 48. Letztere wird durch eine an den Hebelarm 49 angreifende Spiralfeder 50 in dem Sinne bethätigt, dafs die Fühlhebel 47 beständig nach der Ladenrückwand hin federn (Fig. 2).
Sobald die Weblade 17 einen bestimmten Weg nach hinten zurückgelegt hat und das Fach nahezu geöffnet ist, treffen die Fühlhebel gegen eine Stellschraube 51, so dafs sie sich der weiteren Ladenrückbewegung nicht mehr anschliefsen können und den Schützen freigeben. Auf der anderen Ladenseite angekommen, wird der Schützen in seinem Fluge durch einen quer über den Ladenklotz 17 gespannten Riemen 52 aufgefangen (Fig. 4) und gleichzeitig, da sich die Lade in der Vorbewegung befindet, durch den diesseitigen Bügel 47 sanft gegen die Ladenrückwand gedrückt und bis zum nächsten Schützenlauf gehalten.
: Weil der Schützen keinen Schlag oder Stofs irgend welcher Art auszuhalten hat, so kann
derselbe äufserst dünnwandig gebaut sein; ebenso besteht die Schützenkastenrückwand nur aus einer dünnen Führungsplatte. Tritt der Fall ein, dafs der Schützen durch irgend eine Veranlassung, etwa durch die Bildung eines Nestes im Fach, gar nicht oder nicht rechtzeitig auf der einen Seite der Lade eintrifft, so wird die Lade durch folgenden Schützenwächter in ihrer Vorbewegung gehemmt:
Wie bereits erwähnt wurde, sind die Kurbelstangen der Lade zweitheilig, doch hat die Theilung bei regelmäfsigem Gang des Webstuhles keine Bedeutung. Es greift der im Arm 40 (Fig. 4 und 5) drehbar gelagerte Ausschalthebel 53, 54 mit seinem Hebelarm 54 in eine Nuth des Ansatzes 55 an der anderen Kurbelstangenhälfte 41 ein, so dafs eine starre Verbindung zwischen den beiden Hälften 40 und 41 der Kurbelstangen besteht. Eine Blattfeder 56 sichert die Lage des Winkelhebels 53,54. Ein an dem Schützenfühlhebel 47 angesetzter, nach hinten und abwärts gebogener Arm 57 trifft für gewöhnlich nicht gegen den Stofsarm 53 des Ausschalthebels 53, 54. Fühlt jedoch einer der Hebel 47 nicht rechtzeitig den Schützen, so haben die Hebel 47 auf beiden Seiten der Weblade das Bestreben, sich zufolge des Zuges der Feder 50 bis gegen die Ladenrückwand zurückzubewegen und stofsen hierbei mit ihrem Arm 57 gegen den Ausschalthebel 53. Der Arm 54 wird aus der Nuth des Ansatzes 55 herausgedrückt, und die Lade fällt, weil die Kurbelstangen infolge ihres Eigengewichtes einknicken, zurück.
Die Bewegungen der übrigen Stuhlmechanismen werden hierdurch nicht berührt, demnach setzen die Kurbeln 39 ihre Drehbewegung auch fort. Gleichgültig, ob sie sich nach der Wirkung des Schützenwächters von vorn nach oben rückwärts oder von vorn nach unten rückwärts weiter bewegen, trifft in jedem Falle der Nocken 58 (Fig. 2) der Kurbelstangenha'lfte 40 gegen einen kräftigen Federbügel 59 und bringt dadurch die beiden Theile 40 und 41 der Kurbelstange in eine gestreckte Lage, so dafs der Arm 54 des Ausschalthebels wieder in die Nuth der Kurbelstangenhälfte 41 eingreift, um beim darauffolgenden Laden Vorgang durch den Fühler 57 von Neuem ausgeklinkt zu werden, falls bis dahin die Ursache der Schützenhemmung nicht beseitigt war.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. Fallschützenwebstuhl, dadurch gekennzeichnet, dafs der Webrahmen (6,7,8,9) aus der Horizontalen abwechselnd nach links und rechts geneigt wird.
2. Ein Webstuhl der im Anspruch 1 gekennzeichneten Art, bei welchem die für das Weben nothwendigen Mechanismen ganz oder zum Theil durch die Schwingungen des Webrahmens (6, 7, 8, 9) bethätigt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
DENDAT108661D Active DE108661C (de)

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