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Kettenfadenwächter für Webstühle.
Gegenstand vorliegender Erfindung besteht in einer Vorrichtung zum selbsttätigen Anhalten des Webstuhles, sobald ein Bruch eines oder mehrerer Kettenfäden eintritt. Die Wirkung der Einrichtung gründet sich darauf, dass in gleichen Abständen voneinander scharnierartig am Balken aufgehängte Pendel, die sich zusammen mit dem Balken fortwährend quer über der Kette hin und her bewegen, bei einem Reissen des Kettenfadens zum Ausschlag gebracht werden. Der Ausschlag der Pendel wird dadurch hervorgerufen, dass der Faden beim Reissen in die Zahnlücken eines festen Zahn rechens eingeblasen wird, an dessen Vorderseite das Fadenende mittels Schieiffedern angedrückt wird, worauf die Pendel mit ihrem unteren Ende gegen das gehobene Kettenfadenende treffen und aus ihrer senkrechten Stellung gebracht werden.
Der Ausschlag der Pendel bewirkt eine kupplung von mit ihnen verbundenen Klinken mit den Zähnen einer über dem Rechen angeordneten Querleiste, welche hiedurch vorgeschoben wird. Die Folge der Verschiebung dieser Zahnstango bestellt in der Ausschaltung des Balkens, an welchem die Pendel und Klinkcn befestigt sind, mittels einer besonderen Einrichtung aus dem allgemeinen Antrieb und in der Ingangsetzung einer Vorrichtung zum Anhalten des Webstuhles mittels einer Schnur und einer federnden Sperre.
In der beiliegenden Zeichnung ist diese Vorrichtung dargestellt, und zwar ist Fig. 1 eine Vorderansicht derselben bei angespanntem, Fig. 2 bei gerissenem Kettenfaden, Fig. 3 die Ansicht des Luftblasrohres, Fig. 4 das rechte Ende der Vorrichtung mit Bezug auf Fig. 1, Fig. 5 eine Seitenansicht der Fig. l von links gesehen, Fig. 6 eine Rückansicht der Vorrichtung und Fig. 7 ein Querschnitt nach der Linie 7-7 der Fig. 6.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, ist quer über den Fäden 8 (Fig. 1 und 7) der Kotte der feststehende Redten 9 mit sehr schmalen, spitzen Zähnen 10 angeordnet. Dieser Rechen. 9 trägt eine lose aufgesetzte Zahnstange 12, welche bei regelrechtem Gang des
Webstuhles ihre Stellung nicht verändert, aber bei einem genau bestimmten Druck, der im Falle des Reissens eines Kettenfadens auftritt, in der Längsrichtung über dom Rechen- verschoben wird. Parallel zum Rechen 9 ist ebenfalls quer über der Kette der Balken 11 angeordnet, der sich beständig hin und her bewegt.
Unter dem Rechen und der Kette befindet sich eine Luftröbre 13, die oben mit Öffnungen 14 (Fig. 3) versehen ist und mit dem Balken 11 so verbunden ist, dass bei ihrer Verschiebung gleichzeitig auch der
Balken 11 verschoben wird. Die Kette ist, wie aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, zwischen
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gehängt, die lose auf den Achsen 16 (Fig. 6) sitzen. Die Pendel 15 sind unten mit einem hakenförmigen Ende 17 versehen, welches über die Öffnungen zu stehen kommt. Das hakenförmige Ende 17 hält infolge seines Gewichtes die Pendel 15 in senkrechter Lage.
Auf derselben Welle 1'wie die Pendel sind lose die Sperrklinken 18 aufgesetzt (Fig. 6 und 7). welehe mit seitlich abstehenden Stiften 19 versehen sind, die beim regelrechten
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An diesem Ende der Luftröhre 13 ist ein Finger 24 aufgesetzt, der mit seinem obereit Ende in'einen Einschnitt 25 eines Winkelhebels 26. eintritt, welcher um den an dem Balken 11 befestigten Zapfen 27 drehbar ist. Der Hebel 26 ist oben an seinem kurzen Arm mit einem Zapfen 28 versehen, auf dem eine Klinke 29 drehbar sitzt, welche sieb mit einem seitlich vorragenden Stift 30 auf die Schiene 31 stützt. Die Schiene. 31 ist unten mit zwei Ausschnitten 32 versehen, in welche entsprechende Erhöhungen 33 am Ende der Zahnstange 12 eintreten.
Bei regelrechtem Gang der Maschine liegt der Hebel 26, wie in Fig. 1 gezeigt, mit seinem freien Ende auf dem Stift 34 des Balkens 11 auf und der Finger 24, der in die Aushöhlung 25 eintritt, verbindet die Luftröhre 18 mit dem Balken 11, so dass dieser zusammen mit der Röhre 13 hin und her verschoben wird. Um die Verschiebung des Balkens 11 und der Röhre J ! 3 zu erleichtern, sind die unteren Kanten derselben keilförmig gestaltet und laufen in entsprechend eingedrehten Rollen 35 und 36 (Fig. 1 und 2), die lose auf den Wellen 37 und 38 sitzen, welche an dem unbeweglichen Teil 39 (Fig. 5) befestigt sind, der zur Befestigung der ganzen vorliegenden Einrichtung an dem Gestell des Webstuhles dient. Ausser den Rollen 35 und 36 sind am entgegengesetzten Balken-bezw.
Röhrenende gleiche Rollen 40 und 41 (Fig. 4) angeordnet. Zum Zwecke einer genau gleichmässigen Vorbewegung des Balkens 11 und der Röhre 13, d. h. damit Balkon und Röhre 13 beim Verschieben nicht aus derselben senkrechten Ebene heraustreten, sind die plattenförmigen Enden derselben ausser mit dem oben erwähnten Finger 24 an der einen Seite noch mit dem rechtwinklig gebogenen Führungsbügel 42 (Fig. 5), welcher an dem Finger 24 angenietet ist und das obere Ende des Balkens umfasst,-an der anderen Seite dagegen mit einem am Balkenende befestigten Bügel 43 (Fig. 4) versehen, der mit seinem unteren Ende um den flachen Teil der Röhre 13 greift.
Die Schiene 3J ! kann in seitlichen, von zwei Führungen 44, 44 gebildeten Nuten nach oben bewegt werden, und zwar so weit, bis die von ihr mitgenommene Sperrldinke 29 in die Zähne der unbeweglichen Zahnstange 45 (Fig. 1 und 2) eingreift, die im obersten
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die Rolle 48 schlingt und mit einer beliebigen Vorrichtung zum Anhalten des Webstuhles in Verbindung steht. Infolgedessen setzt, sobald beim Reissen eines Kettenfadens die Zahn- stange 12 bewegt wird, zu gleicher Zeit die Schnur oder der Draht 47 den Apparat zum
Anhalten des Webstuhles in Bewegung.
Wie aus der Praxis bekannt, findet das Reissen der Kettenfäden immer im Bereich der Wirkung des Blattes statt und deshalb wird die Vorrichtung zwischen dem hinteren Kettenbaum und dem nächstliegenden Schaft, und zwar in unmittelbarer Nähe des Strichbaumes 49 (Fig. 7) angeordnet. In Fig. 7 ist die Rohre 5C gezeigt, die dazu dient, die Luft aus einem Kompressor oder einem mit Pressluft gefüllten Behälter in die Luftröhre- zu führen, die von dreieckiger Querschnittsform ist.
Die Zufuhr der Luft aus einem Kom- pressor in die Luftröhre erfolgt immer in derselben, in den Fig. 1 bis 3 mit Pfeil anangedeuteten Richtung, so dass auch die Arbeit der Pendel und der mit diesen verbundenen Teilen der beschriebenen Einrichtung stets bei Bewegung des Balkens 11 und der Röhre 18 in einer Richtung vor sich geht. Bei Bewegung des Balkens und der Röhre in umgekehrter Richtung wird der Luftstrom durch ein entsprechend eingeschaltetes Absperrventil unter- brown.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung im Falle des Reissens eines Kettenfadens ist folgende : Da die unter der Kette angeordnete Röhre 13 zusammen mit dem Balkon 11 auf eine solche Strecke hin und her bewegt wird, welche etwas grösser als die Entfernung zwischen den Gruppen der Öffnungen 14 ist, so worden bei der Bewegung der Röhre 13 alle Kettenfäden nach und nach der Wirkung der Luftstrahlen ausgesetzt sein, die mit gewissem Druck aus den Öffnungen 14 (Fig. 3) der Röhre 13 austreten, wobei die An- ordnung der Öffnungen J4, wie in Fig.
3 gezeigt, ein regelmässiges und sicheres Ausblasen des Fadenendes aus der Kettenfadenobene heraus in den Kamm und ein Anhalten des
Fadenendes in dieser Stellung solange gewährleistet, bis die Schleiffeder das Fadenende
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Auflage 22 das Fadenende schnell gegen die Oberfläche des Rechens und spannt den Faden um so viel, dass das auf der anderen Seite des Balkens angeordnete Pendel 15 auf seinem Weg gegen ihn trifft, von dem angezogenen Faden festgehalten und aus seiner senkrechten Stellung abgelenkt wird, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist.
Die Klinken 18, die mit ihren Stiften 19 auf den Vorsprüngen 20 der Pendel 15 aufliegen, werden beim Ausschlag eines oder mehrerer Pendel 15 nach unten fallen, so dass sie in die Zähne der versebiebbaren Zahnstange 12 eingreifen, welche, da sie nun mit dem bewegten Balken 11 verkuppelt ist, sich in ihrer Längsrichtung bewegt. Eine auch nur geringe Bewegung der Zahnstange 12 wirkt auf die an ihr befestigte Schnur (Draht) 47, die mit der Vorrichtung zum Anhalten des Webstuhles verbunden ist, so dass der Gang desselben unterbrochen wird. Das Abstellen des Webstuhles geht aber nicht plötzlich vor sich, sondern ungefähr
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wendig ist.
Wenn somit keine besondere Vorrichtung zum Anhalten des Balkens 11 unabhängig vom Gange des Webstuhles vorbanden wäre, so würde die Zahnstange 12, die mit der Sperrklinke 18 in Eingriff steht, mehr als erforderlich weiterbewegt werden, was der mit der Zahnstange 12 verbundenen Vorrichtung zum Anhalten des Webstuhles schaden könnte. Um daher den Balken 11 unabhängig vom Webstuhle anhalten zu können, dient eine Vorrichtung, die aus dem Finger 24 und dem Hebel 26 besteht, die an einem Ende der Luftröhre und des Balkens angeordnet sind.
Die Wirkung dieser Vorrichtung besteht in folgendem : Bei Verschiebung der Zahnstange 12, die auf eine Strecke von etwa 15 ? Um beweglich ist, treten die Ansätze 33 der Zahnstange aus den Einschnitten 32 des Balkens 31 aus, wodurch dieser Balken nach oben angehoben wird und hiebei die auf ihm mit ihrem Stift 30 ruhende Klinke 2. 9 mitnimmt. Hiedurch greift letztere in die Zähne der darüber angeordneten festen Zahnstange 45. Dadurch, dass der Balkon 11 sich weiter bewegt und damit auch der Drehpunkt des zugleich als Klinke ausgebildeten Kniehebels 26, schlägt der Hebel 26 nach oben aus, wie dies in Fig. 2 gezeigt ist. und der Finger 24 tritt aus dem Einschnitt 25 des Kniehebels 26 aus.
Der auf diese Weise freigegebene
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den von den abgerissenen Fäden angehaltenen Pendeln seine Bewegung unabhängig vom Gange des Webstuhles unterbricht.
Der Ausschlag des Pendels zeigt gleichzeitig den Ort des abgerissenen Fadens an, so dass der Weber den gerissenen Faden leicht finden und die Enden desselben wieder verknüpfen kann. Nachdem die abgerissenen Kettenfäden wieder in Ordnung gebracht sind, wird das Schwungrad des Webstuhles zurückgedreht, wodurch Balken 11 und Röhre 13 in die ursprüngliche Lage zurückkehren, in der sie sich von neuem mittels des Fingers 2f und des Hebels 26 verkuppeln. Die Zahnstange 12 wird dagegen mittels einer in beliebiger Art befestigten Feder, die bei Vorbewegung des Kammes gespannt wurde, wieder zurückgezogen.
Es ist klar, dass in der Bauart verschiedener Teile vorliegender Einrichtung unwesentliche Änderungen vorgenommen worden können, beispielsweise kann an Stello des oben beschriebenen Rechens eine unton geriffelte oder mit irgendeinem rauhen Stoff, wie
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Die beschriebene Vorrichtung kann zum Weben von Stoffen in beliebiger Bindungs- art und boi Verwendung verschiedener Arten von Fäden gebraucht werden, selbst bei den nHerfcinsten, beispielsweise Seidenfäden, zum Weben von Plüsch usw.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Kettenfadenwächter für Webstühle, dadurch gekennzeichnet, dass der gerissene Faden mittels eines Luftstrahies über die Kettenbahn geblasen und in dieser angehobenen Stellung erfasst und festgehalten wird, so dass der angehobene und gespannte Faden auf
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