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Siebvorrichtung Sielyvorrichtungen sind an sich »in zahlreichen Ausführungsformen
bekannt. Insbesondere gibt es bereits Siebvorrichtungen, bei denen mehrere Siebkästen
auf einem Hauptrahmen gelagert sind, der seinerseits elastisch auf einem Fundament
abgestätzt wird. Solche Siebvorrichtungen haben den Nachteil, daß sie verhältnismäßig
starke Schwingungen auf die Fundamente und auf das Gebäude einleiten, in denen sie
aufgestellt werden müssen.
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Daneben -sind auch bereits Siebvorrichtungen mit zwei um 1801-Phasen
versetzt schwingenden" über Exzenter angetriebenen Siebkästen bekanntgeworden, also
Vorrichtungen, die zwei gegeneinander bewegte Messen aufweisen. Nach einem bekannten
Vorschlag dieser Axt sind an den Enden von diesen Massen doppelarmig und waagerecht
angeordnete Lenker vorgesehen, die die Massen miteinander verbinden. Dadurch entsteht
eine verhältnismäßig aufwendige Anordnung, die überdies den Nachteil hat, daß sie
die Einleitung von Schwingungen in die Fundamente und Gebäude nicht verhindern
kunn.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Siebvorrichtung
anzugeben, die eine weitgehende Reduzierung des Anteils der von der Siebvorrichtung
ausgelösten Schwingungen ermöglicht, die auf das Fundament bzw. das Gebäude übertragen
werden. Insbesondere handelt es sich bei den von der Erfindung betroffenen Vorrichtungen
um besonders schwere, mit zwei Systeme arbeitende Siebvorrichtungen, bei denen die
weitgehende Vermeidung von Schwingungsübertragungen von besonderer Wichtigkeit ist.
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Die Erfindung betrifft die eingangs als bekannt vorausgesetzte Siebvorrichtung
mit zwei um 1801 versetzt schwingenden, über Exzenter angetriebenen Siebkästen
und löst die obige Aufgabe dadurch, daß jeder der beiden Siebkästen, gegebenenfalls
durch Anordnung von Ausgleichsmassen, wenigstens annähernd für sich ausgeglichen
ist, daß die Massen der beiden Kästen samt den ihnen gegebenenfalls zuge-: ordneten
Ausgleichsmassen einander gleich sind und daß die Antriebswelle oder -wellen ineinern
Hauptrahmen elastisch gelagert sind, der selbst auf einer Unterlage in an sich bekannter
Weise elastischabgestützt ist.
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Die Erfindung ist im übrigen praktisch auf verschiedene Weise zu verwirklichen.
Besonders zweckmäßig ist es, gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung auf
den den Siebkästen gegenüberliegenden Seiten der Antriebswelle bzw. -wellen plattenförmig
ausgebildete Ausgleichssmassen anzuordnen, die mit den jeweils von ihnen ausgeglichenen
Siebrahmen bzw. Belägendurch seitliche Abschlußwandungen zu einem geschlossenen
Gehäuse verbunden sind.
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Zum Ausgleich der verwendeten Zusatzmassen können gemäß -einer besonders
vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ähnlich der ersten Sieb-fläche
ausgebildete und arbeitende, gegebenenfalls aber auch anders ausgebildete Siebflächen
mit den etwa zugehörigen Organen verwendet werden. Es ergibt sich dann eine gehäuseartigeGesamtkonstruktion,
bei der eines der beiden Siebsysteme oben und eines der beiden Siebsysteme unten,
beiWielsweise in Symmetrie zu der in der Mitte befindlichen Antriebswelle, liegL
Weiterhin können gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
zusätzliche Antriebswellen in vorzugsweise fliegender Anordnung diagonal zueinander
in den Eckbereichen der Siebkästen angeordnet sein. Diese Wellen haben im wesentlichen
die Funktion von Abstützungen,. werden aber gewichtsmäßig nicht erheblich belastet,
da die Hauptbelastung von der im Schwerpunkt liegenden mittleren Welle getragen
wird.
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. Selbstverständlich müssen die ebenfalls elastisch gelagerten
Hilfswellen an den beiden sich diagonal gegenüberliegenden Ecken synchron mit der
mittleren Welle angetrieben werden. Sie können ebenfalls auf dem sogenannten Hauptrahmen,
und zwar unter Zwischenschaltung elastischer Mittel, gelagert sein. Dieses Lager
hat dann lediglich die Funktion eines Stützlagers und wird nicht wesentlich belastet,
da ja Hauptbelastung und genau im Schwerpunkt liegende Belastung in den mittleren
Lagern erfolgt. Naturgemäß
ist hierbei erforderlich, daß die in
dem Stüzlager lagernde Welle, oder Zapfen die gleichen Urnlaufbewegungen machen
wie die mittlere Exzenterwelle. Diese Stützlager können ebenfalls auf dem Hauptrahmen
untergebracht werden, der gewissermaßen eine dritte Masse bildet, welche etwa noch
auftretende Unwuchtkräfte vermöge ihrer elastischen, entsprechend schwingfähigen
Verlagerung aufnimmt.
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Um den synchronen Umlauf der zusätzlichen Wellen in bezug auf- did#Hauptwellen
zu sichern, werden diese Wellen durch Ketten, Zahnniementriebe od. dgl. miteinander
verbunden.
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Um die genaue Einstellung beider Wellen auf den gleichen Drehwinkel
zu -sichern, werden erfindungsgemäß elastisch gelagerte Spannräder für Untertrurn
und Obertrum vorzugsweise mittig angeordnet.
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Durch die elastische Abstützung der -sämtliche Exzenterwellen tragenden
Lager gemäß'der Erfindung werden Unterschiedsgrade der Umlaufwinkelstellung der
beiden Wellen in-pinfachster Weise.ausgeglichen.
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Mit dem Ziel der Verbesserung der Siebwirkung wird ferner vorgeschlagen,
bei Ausrüstung der Maschine mit einem untenliegenden Siebbelag die oberen Abdeckplatten
so anzuordnen,. daß sie,neben ihrer Aufgabe als Ausgleichruasseadie Luft zwischen
ihn-en beim Lauf der Masähine -in Bewegung versetzen und derart raversierende Luftströmungen
über die Siebfläche hin oder durch diese hindurch erzeugt werden, die gegebenenfalls
trocknend oder entstaubend wirken. Hierdurch wird gleichzeitig eine staubdichte
Ab-
kapselung der Maschilhe. erzielt.
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Das setzt voraus, daß diese Platten Bestandteile eines die ganze,
Maschine einschließenden Gehäuses sind, dessen hift- und staubdichte, Abkapselung
gegen die Außenluft durch beiderseits der Kästen 'angeordnete elastische Mittel
gesichert ist.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der ErfinduÜg wird der Schwingung
der Siebkästen eine weitere, vorzugsweise anders gerichtete, insbesondere höherfrequente,
die Maschine insgesamt erfassende Schwingung überlagert. Dies kann in der verschiedensten
Weise etwa dadurch erfolgen, daß die beiden Exzenterwellen hohl ausgebildet werden
und in diesen Hohlwellen zwei zusätzliche Unwuchtwellen untergebracht werden, die
synchron betrieben werden und -über die Hohlwellen die schon um 1800 rotierenden
Siebkästen zusätzlich in eine Schwingung, z. B. von Kreis- oder Ellipsenform, versetzen.
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Gemäß einer anderen Ausführungsforrn kann über einen zweckmäßig an
der Rückseite des Hauptrahmens angebrachten:-Exzentertrieb der auf einem Grundrahmen
federnd gelagerte Hauptrahmen in Schwingung versetzt werden. Weitere Möglichkeiten
sind der Einbau von Elektrovibratoren und ähnlichen bekanntenAntrieben für Schwingsiebe.
Auchdurch Belassuiig einer vorher bestimmten Unwucht in den Siebkästen oder Siebrahmen
selbst ist die Erzeugung. einer überlageraden Schwingung möglich.
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Die Schwingungszahl und -weite beeinflussen bekanntlich die Leistung
der Maschine und z. B. auch die Verstopfungsneigung eines Siebbodens. Dieser Einfluß
ist naturgemäß nicht beiallen Siebgütern und selbst beidemselben Siebgut nicht gleich,
wehn dieses in seiner Kornzusanimensetzung, seinem Feuchtigkeitsgehalt usw" schwankt.
Um diesen Tatsachen Rechnung zu tragen-, schlägt die Erfindung vor, zwischen den
Antriebsrubtor und die Antriebswellen der wie eingangs gekennzeichnet -ausgebildeten
Siebmaschine ein in bestimmten Bereichen stufenlos regelbares Getriebe zu schalten,
mitdern ein bestimmter Frequenzbereich bei entsprechender Lagerung des Hauptrahmens
verändert werden kann. Zusammen mitz-der Regelung der Durchsatzmenge kann
in gewissem -Umfang auch die Veränderung der Trennkomgröße erfolgen, die bei einer
hohen Schwingungszahl kleiner ist als bei einer niedrigeren.
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Im Fall besonders -schwieriger Siebgüter, die zum Zusammenballen neigen,
kann mit den Siebflächen ein von den Antriebswellen bzw. Exzenterwellen mit angetriebenes,
zusätzlich die Siebfläche hestreichendes Kratzband kombiniert werden, das mit seinen
Kratzorganen, die ziemlich dicht über der eigentlichen Klassierfläche -entgegen
der Transportrichtung laufen, das in Richtung des Austrages laufende Gut weitgehend
auflockern. Dieses Kratzband kann erforderlichenfalls auch Eigenantrieb erhalten.
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Im Fall der Vereinigung mehrerer Maschinen zu einer Anlage wird zweckmäßig
ein zentraler Antrieb, vorzugsweise an der hinteren Maschine, vorgesehen, und die
einzelnen Maschinen werden atbeitsmäßig derart miteinander gekuppelt, daß beispielsweise
die vordere Welle der lersten Maschine mit der hinteren Welle der zweiten Maschine
eine Antriebsverbindung, beispielsweise aus Keilriemen und Keilriemenrädern, erhält.
Von der zweiten zur dritten Maschine würde die Antriebsübertragung von der vorderen
Welle der zweiten Maschine zur hinteren Welle der dritten Maschine usf. verlaufen.
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Bei Ausbildung der eigentlichen Antriebs- und Exzenterwellen als Hohlwellen,
in denen die die eigentlichen überlagerungsfrequenzen erzeugenden Wellen untergebracht
werden, können diese Hohlwellen als Ölspeicher benutzt werden, aus denen selbstätig
die Lager versorgt werden, indem der in den Hohlwellen vorhandene Ölvorrat durch
die Fliehkraft beim Umlauf der Wellen automatisch an die Lagerstellen gefördert
wird.
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Einzelheiten der Erfindung gehen aus der weiteren Beschreibung von
Ausführungsbeispielen an Hand der Zeichnungen hervor.
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F i g. 1 zeigt einen Schnitt durch eine erste Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Siebinaschine, bei der auf der Exzenterwelle 7 die
beiden Systeme 1
und 2 gelagert -sind. Die beiden Systeme oder Siebkästen
1 und 2 tragen die Siebbeläge 5 und 6. Die aus dem Siebkasten
1 mit dem Siebbelag 5 und dem Siebkasten 2 mit dem Siebbelag
5 bestehenden Massen sind gleich. Dadurch ist, wenn die Gesamtgewichte von
Siebkasten und Siebbelag gleich sind, bei der ersichtlichen, in der Phase um
1800 versetzten Anordnung ein Massenausgleich gegeben. Die beiden Siebkästen
ruhen auf dem Hauptrahmen 3, der semerseits gegen den Grundrahmen 4 durch
Federn isoliert ist. Die etwa noch durch unterschiedliche Siebgutmengen -auftretenden
Unwuchtkräfte werden durch elastische Anordnung des Hauptrahmens auf dem Grundrahmen
und die elastischen Zwischenlagerungen auf den Wellenlagern gegenüber dem Hauptrahmen
aufgehoben.
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F i g. 2 ist -eine Dräufsicht auf F i g. 1 und läßt
erkennen, wie die beiden Siebkästen durch zusätzliche Stützlager 8 abgestützt
sind. Der Vorteil ist hierbei, daß bei symmetrischer Ausbildung der Siebkästen diese
Stützlager kaum belastet werden, sondern lediglich dafür sorgen, daß der Siebkästen
und damit der Siebbelag plauparallel schmngt.
F i g. 3. ist
eine Seitenansicht zu F i g. 1, in der insbesondere die Anordnung der Stützlager
8 deutlich sichtbar ist. Die notwendigen Systeme für die fliegend angeordneten
Stützwellen zu der mittig angetriebenen Welle 7 werden durch einen Synähronantnieb
erzielt, der insbesondere aus einem Zahnriemen oder einer Kette 11 gebildet
wird. Die Einzelheiten dies-es Synchronantriebes sind aus F i g. 7 ersichtlich.
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F i g. 4 zeigt eine Ausführungsforrn der neuen Siebmaschine,
bei der an Stelle der Stützlager Federn 10 treten. Aus der Figur ist ferner
ersichtlich, wie ein überlagerungstrieb, der im wesentlichen aus einer Antriebswelle
9 besteht, bzw. ein sonstiger zusätzlicher Antneb im Hauptrahmen untergebracht
werden kann.
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F i g. 5 zeigt einen Schnitt durch eine erfindungsgemäße Siebmaschine,
bei der an Stelle normal verteilt gelagerter Siebbeläge zwei untenliegende Siebbeläge
angeordnet sind, die ihrerseits ihre entsprechende Gegenmasse im oberen Teil des
zugeordneten Siebkastens finden. Diese beiden Gegenmassen 12 und 13, die
gleichzeitig Abdeckplatten und Staubschutzplatten sein können, verlagernden Schwerpunkt
in die Mitte, d. h. in Wellenhöhe. Gleichzeitig istaus dieser Figur ersichtlich,
wie die erfinderische Anordnung des Einlagerns in den Hauptrahmen 3 gedacht
ist, bei der es möglich wird, durch die Abdeckplatten 14 gleichzeitig eine gegen
Unfälle schützende Kapselung zu schaffen.
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F i g. 6 ist eine Seitenansicht zur F i g. 5.
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In F i g. 7 ist der zur Synchroliisation der Wellenunwuchten
erforderliche Antrieb dargestellt. Die beiden in den Systemen 1 und 2 gelagerten
Exzenterwellen sm*d miteinander über einen Ketten- oder Zahnriementrieb verbunden,
wobei die elastisch gelagerten Spannrollen 15 und 16 für eine winkelgetreue
Einstellung der Wellen Sorge tragen. Die Ab-
stimmung der Kettenlänge wird
erfindungsgemäß so vorgenommen, daß in ihrer Gesamtlänge der halbe Teilkreisumfang
oder der gesamte Teilkreisumfang eines Ttiebrades mehrfach enthalten ist. Die dabei
noch entstehenden kleinen Winkelungenauigkeiten der beiden Wellen zueinander während
des Betriebes werden durch die beiden elastischen Lagerungen 17
und
18 aufgefangen und so von den Lagern selbst ferngehalten. Zusätzlich können
diese elastischen Zwischenlagen eine Schwingungsisolation gegenüber dem Hauptrahmen
durchführen.
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F i g. 8 zeigt den gemäß,einer Ausführungsform j-er Erfindung
möglichen Antrieb des Hauptrahrnens und dessen elastische Lagerung durch einen Kurbeltrieb
19, durch welchen diesem eine zusätzliche Schwingung erteilt wird.
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F i g. 9 zeigt eine erfindungsgemäß ausgebildete Maschine im
Schnitt, deren Siebbeläge durch die in F i g. 10 dargestellten stabförrnigen,
mit seitlich sich aufeinander zu erstreckenden Elementen, die sich z. B. im Zuge
der Relativbewegung der benachbarten Stabelemente ganz oder teilweise umfahren,
ausgerüstet ist. Die in F i g. 9 dargestellte Maschine weist eine in dieser
Weise ausgebildete Siebfläche oberhalb und unterhalb der Antriebswellen auf.
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In F! g. 11 ist schematisch dargestellt, wie beispielsweise
ein über die beiden Wellen, die zu einer erfindungsgemäßen Maschine gehören sollen,
laufendes gegenläufiges Kratzband angeordnet werden kann welches zur Fladenbildung
neigendes Siehgut im Gegenlauf auflockert.