DE2806855C2 - Photographische Silberhalogenidemulsion - Google Patents
Photographische SilberhalogenidemulsionInfo
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Description
einzelnen Silberhalbgenide in einer Silberhalogenidkristallstruktur auszunutzen. So ist beispielsweise aus der
GB-PS 10 27146 ein Verfahren zur Herstellung
zusammengesetzter Silberhalogenidkristalle bekannt, das darin besteht, zunächst Silberhalogenidkerne zu
erzeugen und diese dann mit einer oder mehreren Silberhalogenidschichten zu überziehen. Die zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle enthalten Silberchlorid, Silberbromid, Silberjodid oder Mischungen
hiervon. So läßt sich beispielsweise ein Kern aus i<
> Silberbromid mit einer Schicht aus Silberchlorid oder einer Mischung aus Silberbromid und Silberjodid
überziehen oder auf einen Silberchloridkern läßt sich eine Silberbromidschicht niederschlagen. Aus der
GB-PS 10 27 146 ergibt sich, daß beim Abscheiden von
Silberchlorid auf Silberbromid das spektrale Ansprechvermögen von Silberbromid und die Entwicklungseigenschaften von Silberchlorid erreicht werden.
Aus der US-PS 35 05 068 ist es ferner bekannt, eine
weniger empfindliche Emulsionsschicht in Kombination mit einer empfindlicheren Emulsionsschicht zu verwenden, um einen geringeren Kontrast für ein Farbbild zu
erzeugen. Dabei erfolgt die Herstellung der weniger empfindlichen Emulsionsschicht nach dem aus der
GB-PS 10 27 146 bekannten Verfahren. Die Silberhalogenidkristalle der weniger empfindlichen Emulsionsschicht weisen einen Silberkodidkern oder einen
Silberhalogenidkern mit Silberjodidanteilen auf und eine Hülle, die frei von Jodid ist und beispielsweise aus
Silberbromid, Silberchlorid oder Silberchloridbromid besteht
Aus der DE-PS 5 05 012 ist des weiteren die Herstellung von Silberhalogenidemulsionen bekannt,
die bei der Entwicklung einen grünen Ton liefern. Erreicht wird dies durch Fällung von Silberhalogenid
unter Bedingungen, bei denen Kaliumjodid und Natriumchlorid nacheinander zugeführt werden. Eine
Überprüfung von Emulsionen, die nach diesem Verfahren hergestellt werden, ergibt, daß dabei sehr kleine
Silberjodidkristalle anfallen, im wesentlichen mit einem mittleren Durchmesser von unter 0,1 Mikron. Des
weiteren werden separate Silberchloridkristalle erzeugt. Die Erhöhung der Silberjodidkorngröße führt zu
einer Umwandlung des gewünschten grünen Tones in einen braunen Ton. Verwiesen sei in diesem Zusammenhang auch auf eine Arbeit mit der Überschrift »Green-
and Brown-Developing Emulsions«, veröffentlicht in der Zeitschrift »Pbotographische Industrie«, Band 34,
Seiten 764,766 und 872.
Aus der in naher Beziehung zur DE-PS 5 05 012 stehenden DE-PS 5 22 766 ist es ferner bekannt, in einer
Silberjodidchloridemulsion den Silberchloridgehalt auf weniger als 50% einzustellen.
Aus den US-PS 36 56 962, 38 52 066 und 38 52 067 ist
schließlich der Zusatz von anorganischen kristallinen Stoffen zu Silberhalogenidemulsionen bekannt. In den
Patentschriften wird angegeben, daß sich durch einen innigen physikalischen Kontakt der Silberhalogenidkristalle mit anderen anorganischen Kristallen die
Empfindlichkeit der Silberhalogenidemulsion gegenüber Licht verändern läßt
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Silberhalogenidemulsion anzugeben, in der das Strahlungsansprechvermögen des Silberjodides mit der leichten Entwickelbarkeit des Silberchlorides vereinigt wird.
Gelöst wird diese Aufgabe mit einer Silberhalogenidemulsion, wie sie im Anspruch 1 gekennzeichnet und in
den Ansprüchen 2 bis 11 weiter ausgestattet ist.
Demzufolge enthält die erfindungsgemäße Emulsion
zusammengesetzte Kristalle aus vielflächigen, strahlungsempfindlichen Silberjodidkristallen mit einem
mittleren Durchmesser von mindestens 0,1 Mikron und Silberchloridkristallen, die mit den Silberjodidkristallen
epitaxiale Verbindungen bilden, wobei gilt, daß mindestens die Hälfte der Seitenflächen der Silberjodidkristalle von epitaxialem SilberchJorid frei ist
Der Ausdruck »epitaxial« wird hier im üblichen Sinne gebraucht, dh, daß die kristallographische Orientierung der Silber- und Chloratome der Kristalle durch das
kristalline Substrat, nämlich die Silberjodidkristalle, auf denen sie wachsen, gesteuert wird. Die epitaxiale
Beziehung der Silberchlorid- und Silberjodidanteile der
zusammengesetzten Kristalle ist somit zu unterscheiden von einem direkten physikalischen Kontakt von
einzelnen Silberjodid- und Silberchloridkristallen untereinander, und zwar auch dann, wenn das Emulsionspeptisierungsmittel nicht stört
Ausgehend von einer erfindungsgemäßen Emulsion lassen sich verbesserte photographische Aufzeichnungsmaterialien aus einem Schichtträger und mindestens einer hierauf aufgetragenen strahlungsempfindlichen Schicht mit strahlungsempfindlichen Silbernalogenidkristallen herstellen, wobei das Strahlungsansprechvermögen des Silberjodides mit der leichten Entwicklungsfähigkeit des Silberchlorides vereinigt wird.
So lassen sich ausgehend von einer erfindungsgemäßen Emulsion photographische Bilder erhalten, wenn
eine erfindungsgemäße Emulsion in Form einer Emulsionsschicht mit Licht des sichtbaren Spektrums
belichtet wird, in der Silberjodid zur Absorption befähigt ist, jedoch Silberchlorid keine Absorption zeigt,
und wenn die Emulsionsschicht unter Bedingungen entwickelt wird, bei der eine Entwicklung der
belichteten Silberchloridkristalle möglich ist
Dies wird erreicht, obgleich in ähnlicher Weise hergestellte, belichtete und entwickelte Aufzeichnungsmaterialien mit Emulsionsschichten aus Silberjodid,
Silberchlorid oder Mischungen aus Silberjodid und Silberchlorid keine photographischen Bilder liefern
oder nur Bilder mit einer vergleichsweise sehr geringen Dichte oder sehr geringen Empfindlichkeit.
Die vorteilhafte Kombination von Silberjodid- und Silberchlorideigenschaften läßt sich ausgehend von
einer beschränkten Menge an Silberchlorid erreichen. Die Notwendigkeit der Abscheidung von Silberchldridhüllen auf Silberjodidkernen wird dabei vermieden.
Vermieden wird somit ein sehr großes Chlorid-Jodid-Verhältnis, das erforderlich ist wenn eine Hülle aus
Silberchlorid auf Silberjodidkernen mit einem unterschiedlichen Kristallhabitus abgeschieden werden soll.
Es hat sich des weiteren gezeigt, daß es durch Verminderung des Silberchlorid-Silberjodid-Verhältnisses, das zur Erzeugung von zusammengesetzten
Körnern oder Kristallen erforderlich ist, möglich ist, höhere Empfindlichkeits-Silber-Verhältnisse zu erzielen
als es bisher mit Kornstrukturen mit einer äußeren Hülle möglich war. Des weiteren lassen sich erfindungsgemäß photographische Empfindlichkeiten erzielen, die
vergleichbar sind mit jenen von Silberbromidemulsionen.
Die erfindungsgemäßen photographischen Silberhalogenidemulsionen können vergleichsweise große Mengen an Jodidionen bei der Entwicklung freisetzen,
wodurch sich in vorteilhafter Weise jene photographischen Effekte erreichen lassen, die auf einer Freisetzung
von Jodidionen beruhen. Ganz speziell hat sich gezeigt,
daß sich bei Verwendung erfindungsgemäßer Emulsionen zur Herstellung von Aufzcichnungsmaterialien
besonders vorteilhafte und günstige Zwischenbildeffekte und Kanteneffekte erzielen lassen. Auch ist es
möglich, die während des Entwicklungsprozesses freigesetzten Jodidionen zur Vergiftung von heterogenen
Katalysatoroberflächen zu verwenden, wie sie beispielsweise im Falle von Redox-Verstärkungsreaktionen
von Oxidationsmitteln angewandt werden, z. B. Kobalthexamin oder Wasserstoffperoxid und Bildfarbstoffe
erzeugenden Reduktionsmitteln, z. B. Farbentwicklerverbindungen und sog. Farbstoffe freisetzenden·
Verbindungen vom Redox-Typ, die in Kombination mit ElektiOrienübertragungsmitieln verwendet werden
können.
Ein zusätzlicher Vorteil, der erfindungsgemäß erzielbar ist, besteht darin, daß sich die erfindungsgemäßen
Emulsionen und unter Verwendung der Emulsionen hergestellte Aufzeichnungsmaterialien unter Erzeugung
eines heterogenen Kalalysatorbildes entwickeln lassen, d. h. eines Silberbildes, das sich im Rahmen einer
Redox-Verstärkungsreakiion verwenden läßt. Dies ist besonders überraschend, da unter modifizierten Bedingungen
die während der Entwicklung freigesetzten Jodidionen dazu verwendet werden können, um das
Silberbild als Rcdox-Verstärkungskatalysator zu vergiften.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß sich photographische Bilder, und zwar sowohl Silberbilder
als auch Farbstoffbilder, von verminderter Körnigkeit herstellen lassen. So lassen sich erfindungsgemäß
Bilder mit Korneigenschaften herstellen, die charakteristisch sind für viel geringere Korngrößen und viel
geringer empfindlichere Emulsionen als sie erfindungsgemäß verwendet werden.
Ein weiterer zusätzlicher Vorteil, der sich erfindungsgemäß erzielen läßt, besteht darin, daß die Herstellung
photographischer Silberhalogenidemulsionen ermöglicht wird, die selektiv entwickelt werden können,
derart, daß das Silberchlurid entwickelt wird oder daß
sowohl Silberchlorid als auch Süberjodid entwickelt werden. Auf diese Weise lassen sich Entwicklungsbedingungen
auswählen, um die Körnigkeit oder das Korn der photographischen Bilder zu steuern, um die
Freisetzung von Jodidionen zu steuern und um die maximalen Bilddichten einzustellen.
Die Zeichnungei dienen der näheren Erläuterung der Erfindung. In den
Fig. 1 bis 4 sind Silberhalogenidkristalle stark vergrößert dargestellt, um eine Betrachtung zu erleichtern:
F i g. 5 zeigt ein Diagramm, in dem die Entwicklungsdauer in Minuten in Abhängigkeit von dem Prozentsatz
an entwickeltem Silber dargestellt ist.
Kennzeichnend für eine erfindunesgemäße photographische
Silberhalogenidemulsion ist somit, daß sie zusammengesetzte Kristalle aus Zilberjodid und Silberchlorid
enthält, wobei ein Teil eines jeden zusammengesetzten Kristalles aus einem üblichen Silberjodidkristall
besteht.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung besteht dieser Silberjodidkristall aus einem
üblichen jS-Phasen-Silberjodidkristall mit einer hexagonalen
Struktur vom Wurtzit-Typ. Derartige Kristalle sind stumpfe hexagonale Bipyramiden.
In F i g. 1 ist ein Kristall in Form einer regulären, stumpfen, hexagonalen Bipyramide 1 dargestellt. Der
Kristall läßt sich in zwei stumpfe hexagonale Pyramiden 3 und 5 mit einer gemeinsamen Basisfläche auflösen.
Jede stumpfe Pyramide weist dabei sechs äußere Seitenflächen 7 und eine stumpfe Seitenfläche 9 auf. Die
meisten üblichen Silberjodidemulsionen enthalten SiI-bcrjodidkristalle vom β Phasen-Typ oder Mischungen
von Silberjodidkristallen vom ^-Phasen-Typ mit geringeren
Anteilen an Silberjodidkristallen vom y-Phasen-Typ (flächenzentrierte kubische Strukturen mit
Zinkblende-Typ).
ίο Ein zweiter Anteil eines jeden zusammengesetzten
Kristalles besteht aus einem kubischen Silberchloridkristall.
In Fig. 2 ist ein kubischer Silberchloridkristall 2 dargestellt. Der kubische Kristall weist sechs viereckige
Kristallseitenflächeti 4 auf. Die Punkte a, b und c liegen
auf sich schneidenden Kanten des kubischen Kristalles, die eine dreieckige Ebene bilden, die den Kubus
schneidet. Die Schnittfläche ist eine 111 -Kristallfläche.
Sämtliche der Punkte u. b und ο weisen die gleiche
Entfernung von dem Schnittpunkt rf der zusammenlaufenden Kanten auf, auf denen die Punkte a. b und c
liegen.
In F i g. 3 ist eine typische zusammengesetzte Kristallkonfiguration, wie sie in erfindungsgemäßen
J5 Emulsionen vorliegt, dargestellt. Der zusammengesetzte
Kristall besteht aus einem /3-Phasen-Silberjodidkristall
! aus einer stumpfen hexagonalen Bipyramide sowie einem kubischen Silberchloridkristall 2, der mit
dem Silberjodidkristall 1 eine epitaxiale Verbindung J
jo bildet. Die Verbindung wird dabei durch eine stumpfe Seitenfläche 9 des Silberjodidkristalles gebildet, die eine
001-Kristallebene des Silberjodidkristalles bildet. Der Abstand der Jodid- und Silberatome in einer 001-Ebene
entspricht ungefähr (innerhalb von eiwa 16%) dem Abstand der Silber- und Chloridatome in der 111 -Kristallebene
des kubischen Silberchloridkristalles. Es wird angenommen, daß dies das beobachtete epitaxiale
Wachsen eines kubischen Silberchloridkristalles an der stumpfen Seitenfläche 9 des Silberjodidkristalles erklärt.
Bei der Betrachtung von Photomikrographien erfindungsgemäßer
Silberhalogenidemulsionen zeigte sich, daß zusammengesetzte Strukturen, wie in Fig. 3
dargestellt, sehr häufig auftreten und daß derartige Strukturen normalerweise vorherrschen oder den
überwiegenden Teil der Silberhalogenidkristaile bilden. Eine häufig vorkommende bis überwiegende Variation
ist eine Kristallstruktur, bei der ein zweiter kubischer Silberchloridkristall in entsprechender Weise an die
verbliebene stumpfe Fläche 9 des Silberjodidkristalles
so gebunden ist oder an dieser sitzt.
In Fig. 4 ist eine weitere Variante eines zusammengesetzten
Kristalles, der in erfindungsgemäßen Emulsionen vorkommen kann, dargestellt. Im Falle von Fig.4
bildet der Silberjodidkristall t aus einer stumpfen hexagonalen Bipyramide eine epitaxiale Verbindung /'
mit einem kubischen Silberchloridkristall 2. In diesem Falle erfolgt die Verbindung durch eine der Kristallflächen
4 des kubischen Silberchloridkristalles und eine der Seitenflächen 7 des Silberjodidkristalles. Diese Kristallkonfiguration
bildes jedoch lediglich einen vergleichsweise geringen Anteil an den vorhandenen zusammengesetzten
Kristallen und es ist anzunehmen, daß es sich bei dieser Kristallkonfiguration um eine weniger
kristallographisch begünstigte epitaxiale Anordnung von Süberjodid-und Silberchloridkristallen handelt .
In Photomikrographien erfindungsgemäßer Emulsionen konnten Silberchloridkristalle festgestellt werden,
die epitaxial mit sowohl einer abgestumpften Fläche als
auch einer Seitenfläche eines einzigen Silberjodidkristalles verknüpft waren, insbesondere dann, wenn ein
hohes Verhältnis von Chlorid : Jodid verwendet wurde.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen können nach ihrer Herstellung eine Mischung von sämtlichen der
beschriebenen verschiedenen strukturellen Formen von zusammengesetzten Kristallen aus Silberchlorid und
Silberjodid aufweisen.
Trifft beispielsweise blaues Licht auf eine erfindungsgemäße Emulsionsschicht auf, so wird ein entwickelbares
latentes Bild erzeugt. Da Silberchlorid bekanntlich eine sehr begrenzte Absorption von blauem Licht im
Vergleich zu Silberjodid zeigt, beruht das latente Bild offensichtlich auf der Einwirkung von Photonen, die auf
den Silberjodidkristall auftreffen. Tatsächlich entspricht das Stufenkeilspektrogramm, das von den zusammengesetzten
Kristallen erzeugt wird, dem des Silberjodides.
Es ist bekannt, daß absorbierte Photonen latente Bilder durch Erzeugung von Elektronenleerstellenpaaren
erzeugen. Im Falle von Silberjodidkristallen ohne epitaxial gebundene Silberchloridkömer oder Kristalle
führen die Elektronenleerstellenpaare nicht zu einem latenten entwickelbaren Bild, sofern das Silberjodid
nicht in gewisser Weise modifiziert wird. Dies ist ganz offensichtlich die Folge von Elektronenleerstellenpaar-Rekombinationen,
die innerhalb der Silberjodidkristalle auftreten. Der Erfindung liegt jedoch die Erkenntnis
zugrunde, daß die Belichtung von zusammengesetzten Silberjodid-Silberchlorid-Kristallen in erfindungsgemäßen
Emulsionen dazu führen kann, daß die gesamten zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle entwickelbar
gemacht werden oder lediglich der Silberchloridanteil.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß es der Silberjodidkristallanteil der zusammengesetzten Kristalle
ist, der als primärer Strahlungsrezeptor wirkt. Um vorteilhafte photographische Empfindlichkeiten im
Falle von erfindungsgemäßen Emulsionen zu erzielen, hat es sich als notwendig erwiesen, wenn der mittlere
Durchmesser der Silberjodidkristalle innerhalb der zusammengesetzten Kristalle in allen Fällen bei
mindestens 0,1 Mikron, vorzugsweise bei mindestens 0,2 Mikron liegt Der maximale mittlere Durchmesser der
Silberjodidkristalle kann so groß sein wie der Durchmesser der größten Silberhalogenidkörner oder
Kristalle, die üblicherweise in der Photographic verwendet werden. Beispielsweise ist es möglich, sehr
große Silberjodidkristalle zu verwenden, und zwar mit einem mittleren Durchmesser von bis zu etwa 4 Mikron,
wie sie beispielsweise im Falle hochempfindlicher radiographischer Emulsionen und Anwendungsgebiete
verwendet werden. Auch können noch größere Kristalle verwendet werden, obgleich die Bildauflösung in diesem
Falle folglicherweise weniger genau ist.
Wie bereits dargelegt, ist die Herstellung von zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen durch
Ausbildung einer HQUe über einer Kemkristallstruktur
bekannt Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht jedoch darin, daß die erfindungsgemäß verwendeten
Silberchloridkristalle keine Hülle auf den Silberjodidkristallen bilden. Vielmehr sind im Falle der
erfindungsgemäßen Emulsionen die Silberhalogenidkristalle epitaxial an die Silberjodidkristalle gebunden oder
an diese anelliert
Mindestens die Hälfte der Oberflächenbereiche der Silberjodidkristalle ist frei von epitaxialem Silberchlorid.
In typischer Weise ist die Bindung von epitaxialem Silberchlorid auf ein bis drei Seitenflächen der
Silberjodidkristalle begrenzt. Erreicht der Silberchloridgehalt 75 Mol-% des gesamten Silberhalogenidgehaltes,
so läßt sich eine Überschwemmung der Oberflächen der Silberjodidkristallseiten, benachbart zu den Kristallseiten
des Silberjodides, an denen ein epitaxiales Wachstum des Silberchlorides stattfindet, beobachten.
Jedoch erfolgt keine Hüllenbildung.
Wie sich aus dem Vorstehenden ergibt, sind die epitaxialen Silberchloridkristalle nicht die primären
ίο Strahlungsrezeptoren der zusammengesetzten Kristalle.
Infolgedessen wird die Empfindlichkeit der Emulsion nicht gesteuert durch die Strahlung, die auf die
epitaxialen Silberchloridkristalle auftrifft. In etwas anderer Weise betrachtet ist offensichtlich, daß die
Erhöhung des epitaxialen Silberchjorides im Verhältnis zum Silberjodid tatsächlich das Empfindlichkeits-Silberhalogenid-Verhältnis
einer Emulsion vermindern kann, wodurch es weniger wirksam wird, im Vergleich zu
anderen Emulsionen von ähnlichem Silberhalogenidgehalt. Erfindungsgemäß werden die hohen photographischen
Empfindlichkeiten der erfindungsgemäßen Emulsionen im Vergleich zu Emulsionen mit üblichen
Kern-Hüllen-Silberhalogenidkristallen zurückgeführt
auf die spezifische Kombination von Silberhalogeniden und den beschränkten Anteil an Silberchloridkristallen,
der in den zusammengesetzten Kristallen vorliegt.
Die zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle der erfindungsgemäßen Emulsionen enthalten weniger als
75 Mol-% Silberchlorid. (Sofern nichts anderes angegeben ist, beziehen sich sämtliche epitaxialen Silberchlorid-Molprozentsätze
auf das gesamte Silberhalogenid der zusammengesetzten Kristalle.) Dies bedeutet, daß
im Falle der erfindungsgemäßen zusammengesetzten Kristalle ein beträchtlich geringeres Silberchloridverhältnis
vorliegt, als es im Falle des Auftrags einer Hülle auf Silberjodidkristalle 1 erforderlich ist. Vorzugsweise
liegt das Verhältnis von epitaxialem Silberchlorid in den zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen bei weniger
als 50 Mol-%.
Die Mindestmenge an epitaxialem Silberchlorid ist die Menge, die erforderlich ist, um die Verteilung des
Silberchlorides unter den Wirts-Silberjodidkristallen zu
gewährleisten. Entwickelbare Emulsionen lassen sich bereits mit einem Silberchloridgehalt von nur 1 Mol-%
erreichen. Vorzugsweise liegen die epitaxialen Silberchloridkristalle in einer Konzentration von mindestens 5
Mol-%, bezogen auf die zusammengesetzten Kristalle vor, da das Silberchlorid beschleunigend auf die
Anfangsentwicklungsgeschwindigkeiten einwirkt. Das
so im Einzelfalle optimale Verhältnis an Silberchlorid hängt natürlich von der speziellen Verwendung der
Emulsionen ab. in den Fällen, in denen hohe Belichtungsgrade angewandt werden und eine schnelle
Entwickelbarkeit erwünscht ist, läßt sich in vorteilhafter Weise ein etwas höheres Verhältnis an epitaxialem
Silberchlorid anwenden als in Fällen, in denen die Exponierungsgrade vergleichsweise gering sind und
eine weniger rasche Entwicklung gefordert wird.
Ein besonderer Vorteil der Begrenzung der Größe der epitaxialen Silberchloridkristalle in den zusammengesetzten
Silberhalogenidkristallen der Erfindung wird erreicht wenn die Entwicklungsbedingungen derart
gesteuert werden, daß die epitaxialen Silberchloridkristalle,
jedoch nicht die Wirts-Silberjodidkristalle, entwickelt
werden. In diesem Falle läßt sich die Bildkörnigkeit bestimmen durch begrenzte Durchmesser
der epitaxialen Silberchloridkristalle (in Abwesenheit einer physikalischen Lösungs-Entwicklung), ob-
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gleich ihre photographische Empfindlichkeit durch die viel größeren Wirts-Silberjodidkristalle bestimmt wird.
Werden beispielsweise zusammengesetzte Silberchlorid-Silberjodid-Kristalle
nach der Erfindung mit einem mittleren Silberjodidkristalldurchmesser von 0,2 Mikron
und einem mittleren epitaxialen Silberchloridkristalldurchmesser von 0,08 Mikron bildweise exponiert und
entwickelt, so daß lediglich die epitaxialen Silberchloridkristalle entwickelt werden, so wird eine photographische
Empfindlichkeit erreicht, die größer ist als die Empfindlichkeit, die im Falle von Silberchloridemulsionen
erreichbar ist, in denen die Kristalle einen mittleren Korndurchmesser von 0,2 Mikron haben. Jedoch
werden im Falle der Erfindung die vorteilhafteren Korncharakteristika einer Emulsion mit einem mittleren
Kristalldurchmesser von 0,08 Mikron beibehalten. Ein solches Ergebnis läßt sich nicht mit Kern-Hüllen-Emulsionen
mit einer Chloridhülle erreichen.
Bei den zusammengesetzten Silberchlorid-Silberjodid-Kristallen
kann es sich um die alleinigen in der Emulsion vorhandenen Silberhalogenidkristalle handeln.
Die zusammengesetzten Kristalle oder Körner können entweder monodispers oder polydispers vorliegen.
Das Merkmal »monodispers« wird dabei hier, wie in der US-PS 35 01 305 definiert, verwendet. Dies
bedeutet, daß mindestens 95 Gew.-°/o oder 95% der Anzahl der zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle
um nicht mehr als 40% vom mittleren Kristalldurchmesser abweichen oder innerhalb 40% des mittleren
Kristalldurchmessers liegen. Der mittlere Durchmesser ist der durchschnittliche Mindestdurchmesser der
zusammengesetzten Kristalle. In Fig.3 beispielsweise
ist es der Durchmesser, der längs der Basis der stumpfen oder abgestumpften Bipyramiden gemessen wird, die
die Jodidkristalle bilden. Die relativen Vorteile von monodispersen und polydispersen Emulsionen sind
bekannt. So zeigen beispielsweise monodisperse Emulsionen einen höheren Kontrast als entsprechende
polydisperse Emulsionen.
Sofern während der Bildung keine spezielle Modifizierungen erfolgen, macht der epitaxiale Chloridkristall
den zusammengesetzten Silberchlorid-Silberjodid-Kristall
für eine Oberflächenentwicklung zugänglich. Dies bedeutet, daß sich ein belichteter zusammengesetzter
Silberhalogenidkristall mit einem latenten Bild in einem Oberflächenentwickler entwickeln läßt. Ein Oberflächenentwickler
ist bekanntlich ein Entwickler, der frei oder praktisch frei von löslichen Jodidsalzen oder einem
Silberhalogenidlösungsmittel ist, und infolgedessen lediglich die Entwicklung eines latentes Bildes einzuleiten
vermag, welches sich auf der Oberfläche eines Silberhalogenidkrisf.lles befindet. Im Gegensatz hierzu
ist ein sogenannter Innenkornentwickler ein Entwickler mit einem Silberhalogenidlösungsmittel oder einem
löslichen Jodidsalz oder ein in anderer Weise modifizierter Entwickler, der den Zutritt zum Inneren des
Silberhalogenidkristalls ermöglicht
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die zusammengesetzten Silberjodid-Silberchlorid-Kristalle
der Erfindung strukturell derart aufgebaut, daß sich die bei der Belichtung erzeugten latenten
Bilder vorzugsweise im Inneren der Kristallstruktur und nicht auf der Oberfläche befinden. Derartige zusammengesetzte
Kristalle lassen sich mit sogenannten Innenkorn- oder Innenbildentwicklern entwickeln, d.h.
Entwicklern mit einem Gehalt an Jodidionen oder einem Silberhalogenidlösungsmittel, wie beispielsweise
einem Thiocyanat oder Thioether. Um die zusammengesetzten Kristalle für die Bildung eines internen oder
inneren latenten Bildes empfänglich zu machen, kann in den epitaxialen Silberchloridkristall ein inneres Dotiermittel
eingeführt werden. Die Verwendung von Dotiermitteln zur Herstellung von photographischen
Silberhalogenidemulsionen, die direktpositive photographische Bilder zu erzeugen vermögen, ist bekannt.
So werden in der Literatur auch die verschiedensten Dotiermittel beschrieben, die die Erzeugung von
latenten lnnenkornbildern ermöglichen, beispielsweise metallisches Silber und Verbindungen des Schwefels,
Iridiums, Goldes, Platins, Osmiums, Rhodiums, Tellurs und Selens.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung, bei der die zusammengesetzten Kristalle
überwiegend latente Innenbilder liefern, werden die epitaxialen Silberchloridkristalle in Gegenwart von
Fremdmetallionen (keine Silberionen) und vorzugsweise in Gegenwart von polyvalenten Metallionen erzeugt.
Werden die Kristalle in einem wäßrigen Medium erzeugt, so werden die epitaxialen Silberchloridkristalle
in Gegenwart des wasserlöslichen Salzes des betreffenden Metalles, vorzugsweise in einem sauren Medium,
erzeugt. Typische geeignete polyvalente Metallionen bestehen aus divalenten Metallionen, wie beispielsweise
Bleiionen, ferner trivalenten Metallionen, wie z. B. Antimon-, Wismut-, Arsen-, Gold-, Iridium- und
Rhodiumionen sowie ferner tetravalenten Metallionen, beispielsweise Platin-, Osmium- und Iridiumionen. Als
besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn die epitaxialen Silberchloridkristalle in Gegenwart von
Wismuth-, Blei- oder Iridiumionen erzeugt werden. In vorteilhafter Weise enthalten die epitaxialen Silberchloridkristalle
mindestens 10~9 und vorzugsweise mindestens 10-b Mol-% an Dotiermittel, bezogen auf das
epitaxiale Silberchlorid. Im allgemeinen liegen die Dotiermittel in den epitaxialen Silberchloridkristallen in
einer Konzentration von weniger als 10 -' und
vorzugsweise weniger als ΙΟ-4 Mol pro Mol epitaxialem
Silberchlorid*vor.
Ein vorteilhaftes Verfahren für die Bildung der zusammengesetzten Silberchlorid-Silberjodid-Kristalle
besteht darin, zunächst die Wirtskristalle aus Silberjodid zu erzeugen, was nach einem der üblichen bekannten
Verfahren zur Herstellung von Silberjodidemulsionen erfolgen kann. In ein Reaktionsgefäß mit der Silberjodidemulsion
wird dann eine Chloridionen enthaltende Vorratslösung eingeführt, z. B. eine Alkalichloridlösung,
z. B. eine Natrium- oder Kaliumchloridlösung, sowie ferner eine Silberionen enthaltende Vorratslösung,
beispielsweise eine Silbernitratlösung, und zwar getrernt voneinander. Bei den Silberionen- und Chioridionen-Vorratslösungen
kann es sich um Lösungen üblichen bekannten Typs handeln, wie sie z. B. zur
Herstellung von Silberchloriden nach der Doppeldüseneinlaufmethode
angewandt werden. Das für die Emulsionsbildung erforderliche Bindemittel liegt mindestens
teilweise bereits im Reaktionsgefäß vor, wobei in ihm die Silberjodidkristalle dispergiert sind. Zusätzliches
Bindemittel oder ein zusätzlicher Träger kann gemeinsam mit der Silberionenvorratslösung oder
Chloridionenvorratslösung oder mit beiden oder über eine besondere Einlaufdüse eingeführt werden. Ein
internes Dotiermittel, wie oben beschrieben, kann durch Zusatz zu irgendeiner der beschriebenen Vorratslösungen
eingeführt werden oder aber durch Zusatz zum Reaktionsgefäß. Der Anteil an Silberchlorid in der
Endemulsion wird bestimmt durch Begrenzung der
Menge an Silber- und/oder Chloridionen, die eingeführt werden.
Die Methoden und Parameter, welche ein kontinuierliches Silberhalogenidwachstum auf einem bereits
vorhandenen Silberhalogenidkristall begünstigen, im vorliegenden die epitaxiale Abscheidung von Silberchlorid
auf den Wirtskristallen aus Silberjodid, im Gegensatz zur Bildung von neuen Kristallen, ist
bekannt.
Der Erfindung lag die Erkenntnis zugrunde, daß praktisch sämtliche der Wirtskristalle aus Silberjodid in
zusammengesetzte Silberhalogenidkristalle überführt werden können unter geringer, wenn nicht gar keiner
separaten Silberchloridkristallbildung, durch Anwendung einer Doppeldüsenausfällung des Silberchlorides,
wie oben beschrieben., und rasche Einführung von Silber- und Chloridionen. Bei einer verminderten
Silberionen- und Chloridionenzugabegeschwindigkeit und/oder geringeren Silberjodidkristalikonzentrationen
kann sich eine Mischung aus zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen, Silberjodidkristallen und Silberchloridkristallen
bilden. In den Fällen, in denen die zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle gemeinsam
mit separaten Silberjodid- und Silberchloridkristallen erzeugt werden, können übliche Silberhalogenidkristall-Abscheidungsmethoden
angewandt werden, um den Anteil an vorhandenen, zusammengesetzten Silberhalogenidkörnern
zu erhöhen. Alternativ können im Falle vieler Anwendungsfälle die Emulsionen direkt, wie
sie anfallen, verwendet werden, wie es später noch beschrieben wird. Obgleich die oben beschriebene
Methode der Herstellung zusammengesetzter Silberhalogenidkristalle oder Körner bevorzugt angewandt
wird, sind doch auch andere Methoden bekannt, nach denen sich zusammengesetzte Silberhalogenidkristallstrukturen
erzeugen lassen, die gegebenenfalls angewandt werden können.
Es ist bekannt, daß sich photographische Silberhalogenidemulsionen
mit bestimmten erwünschten photographischen Eigenschaften durch Vermischen verschiedener
Emulsionen herstellen lassen. Beispielsweise lassen sich nach dieser Methode Empfindlichkeit und
Kontrast steuern, so daß sich bestimmte Empfindlichkeiten und Kontraste einstellen lassen. So lassen sich in
vorteilhafter Weise die zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle, wie oben beschrieben, auch mit üblichen
Silberhalogenidkristallen kombinieren und zur Herstellung von Misch-Silberhalogenidemulsionen verwenden.
Dabei können die verschiedensten Anteile an zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen in einer Mischemulsion
vorteilhaft sein, sofern der Anteil an zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen einen
feststellbaren Effekt auf das photographische Ansprechvermögen hat In den Fällen, in denen die zusammengesetzten
Silberhalogenidkristalle primär für die Bilderzeugung bestimmt sind, d. h. vor anderen Silberhalogenidkristallen,
die mit den zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen vermischt sind, hat es sich als
vorteilhaft erwiesen, wenn mindestens 50 Gew.-% der vorhandenen Silberhalogenidkristalle aus zusammengesetzten
Silberhalogenidkristallen bestehen.
Gemäß einer speziellen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die geeignete oder zweckdienliche
Bildung oder Mischung von Silberchloridkristallen mit den zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen nach
der Erfindung empfohlen. Ein spezieller Vorteil, der sich
erreichen läßt durch Vermischen von Silberchloridkristallen mit den zusammengesetzten Kristallen, abgesehen
von jenen Vorteilen, die durch den Mischprozeß erreicht werden, besteht darin, daß die Empfindlichkeit
und/oder Silberbilddichte gesteigert werden kann, und zwar auf Grund der physikalischen Entwicklung der
Silberhalogenidkristalle, und zwar, obgleich diese Kristalle nicht direkt oder chemisch entwickelbar sein
können unter den empfohlenen Bedingungen der Belichtung oder Entwicklung. Obgleich sehr verschiedene
Verhältnisse von zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen und Silberchloridkristallen verwendet
werden können, je nach dem speziellen Endzweck, um spezielle Vorteile durch physikalische Lösungsentwicklung
zu erreichen, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, in die Emulsion mindestens 1 Gew.-% Silberchloridkristal-Ie,
vorzugsweise 5 Gew.-%, jedoch weniger als 50 Gew,-%, bezogen auf den Gesamtsilberhalogenidgehalt
der Emulsion, einzumischen. Die physikalische Entwicklung von Silberhalogenidemulsionen wird beispielsweise
näher beschrieben in dem bereits zitierten Buch von Mess und James in Kapitel 15 unter der Überschrift
»The Mechanism of Development«.
Die erfindungsgemäßen photographischen Silberhalogenidemulsionen können als Bindemittel die verschiedensten
Kolloide allein oder in Kombination miteinan-2S
der enthalten. Typische geeignete hydrophile Bindemittel sind natürlich vorkommende Stoffe, wie beispielsweise
Proteine, z. B. Gelatine, Gelatinederivate, Cellulosederivate, Polysaccharide, wie beispielsweise Dextran
oder Gummi arabicum sowie synthetische polymere Substanzen, z. B. wasserlösliche Polyvinylverbindungen,
etwa Poly(vinylpyrrolidon) und Acrylamidpolymere.
Die erfindungsgemäßen photographischen Silberhalogenidemulsionen können des weiteren allein oder in
Kombination mit hydrophilen, wasserpermeablen KoI-loiden andere synthetische polymere Verbindungen
enthalten, z. B. dispergierte Polyvinylverbindungen, z. B.
in Latexform, und zwar insbesondere solche, die zur Erhöhung der Dimensionsstabilität photographischer
Aufzeichnungsmaterialien beitragen. Geeignete synthetische Polymere sind beispielsweise solche, wie sie in
den US-PS 31 42 568, 31 93 386, 30 62 674, 32 20 844, 32 87 289 und 34 11 911 beschrieben werden. Besonders
vorteilhaft sind in Wasser unlösliche Polymere oder Latexcopolymere auf Basis von Alkylacrylaten und
Alkylmethacrylaten, Acrylsäure, Sulfoalkylacrylaten oder Sulfoalkylmethacrylaten, und zwar insbesondere
solche mit quervernetzbaren Zentren, die ein Härten oder Altern erleichtern, beispielsweise solche mit
wiederkehrenden Sulfobetaineinheiten, wie sie beispielsweise aus der CA-PS 7 71 054 und der US-PS
34 88 708 bekannt sind. Dabei können zur Herstellung der Emulsionen übliche Mengen an Bindemitteln
verwendet werden.
Abgesehen von den zusammengesetzten Silberchlorid-Silberjodid-Kristallen
und dem Bindemittel können die erfindungsgemäßen Emulsionen die üblichen bekannten
Zusätze oder Komponenten enthalten, wie sie photographischen Silberhalogenidemulsionen zugesetzt
werden, je nach dem beabsichtigten Verwendungszweck der Emulsion.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen können auf übliche bekannte photographische Schichtträger aufgetragen
werden. Sie können zur Erzeugung einer Schicht oder von mehreren Schichten eines photographischen
Aufzeichnungsmaterials verwendet werden. Aus der Zeitschrift »Product Licensing Index«, Band 92,
Dezember 1971, Publikation 9232, sind beispielsweise verschiedene Formen bekannt, in denen die Silberhalo-
genidemulsionen und die hieraus hergestellten photographischen
Aufzeichnungsmateriafien vorliegen können sowie Verfahren zu ihrer Herstellung bekannt
Die Emulsionen können des weiteren beispielsweise gewaschen werden, z. B. nach Verfahren, wie sie in
Abschnitt II der zitierten Literaturstelle beschrieben werden. Auch können beispielsweise die Entwicklung
modifizierende Zusätze zugesetzt werden, wie es beispielsweise aus Abschnitt IV der zitierten Literaturstelle
bekannt ist Auch können weiterhin beispielsweise Antischleiermittel und Stabilisatoren zugesetzt werden,
wie sie beispielsweise in Abschnitt V der Literaturstelle beschrieben werden. Weiterhin können Entwicklerverbindungen
zugesetzt werden, wie sie beispielsweise in Abschnitt VI der Literaturstelle beschrieben werden,
sowie Härtungsmittel, wie sie beispielsweise in Abschnitt VII der Literaturstelle beschrieben werden. Auch
können die Aufzeichnungsmaterialien unter Verwendung von antistatisch wirksamen Schichten hergestellt
werden, wie sie beispielsweise in Abschnitt IX der Literaturstelle beschrieben werden. Die Schichtträger
der Aufzeichnungsmaterialien können aus Schichtträgern, wie in Abschnitt X der Literaturste'le beschrieben,
bestehen. Auch können Plastifizierungsmittel, Weichmacher und Gleitmittel verwendet werden, wie sie
beispielsweise in Abschnitt XI der Literaturstelle aufgeführt sind, sowie Beschichtungshilfsmittel, wie in
Abschnitt XII der Literaturstelle beschrieben. Auch können optisch Aufheller zugesetzt werden, wie sie
beispielsweise in Abschnitt XIV beschrieben werden, sowie spektrale Sensibilisierungsmittel, wie sie beispielsweise
in Abschnitt XV der Literaturstelle aufgeführt sind. Auch können absorbierende Farbstoffe und
Filterfarbstoffe zugesetzt werden, wie sie beispielsweise in Abschnitt XVl der Literaturstelle beschrieben
werden.
Die erfindungsgemäßen photographischen Silberhalogenidemulsionen
eignen sich zur Herstellung von photographischen Aufzeichnungsmaterialien, die auf
sichtbares Licht ansprechen, einschließlich zur Herstellung von kinematographischen Aufzeichnungsmaterialien
und radiographischen Aufzeichnungsmaterialien, die mit Röntgenstrahlen belichtet werden, gegebenenfalls
durch einen oder mehrere Verstärkerschirme, zur Herstellung von farbphotographischen Aufzeichnungsmaterialien wie auch Schwarz-Weiß-Materialien, zur
Herstellung von Aufzeichnungsmaterialien für das photographische Bildübertragungsverfahren und zur
Herstellung hochkontrastreicher photographischer Aufzeichnungsmaterialien.
Die erfindungsgemäßen Silberhalogenidemulsionen lassen sich nach üb.lichen bekannten Methoden chemisch
sensibilisieren. So können die Silberhalogenidemulsionen beispielsweise durch Verwendung chemischer
Sensibilisierungsmittel sensibilisiert werden, beispielsweise durch Verwendung von Reduktionsmitteln
oder reduzierend wirkenden Verbindungen, Schwefel-, Selen- oder Tellurverbindungen, bzw. Gold-, Platinoder
Palladiumverbindungen oder Kombinationen hiervon. Verfahren für die chemische Sensibilisierung der
Silberhalogenidemulsionen, die angewandt werden können, sind beispielsweise aus den US-PS 16 23 499,
23 99 083,32 97 447 und 32 97 446 bekannt.
Die zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle können chemisch während oder nach der Herstellung
sensibilisiert werden. So können beispielsweise die für die chemische Sensibilisierung vorgesehenen Verbindungen
in dem Reaktionsgefäß mit der vorgelegten Silberjodidemulsion untergebracht werden, die zur
Herstellung der zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle verwendet wird Beim Zulauf der Salze zur
Ausbildung der epitaxialen Silberchloridkristalle kann dann eine gleichzeitige chemische Sensibilisierung
erfolgen.
Erfindungsgemäße photographische Aufzeichnungsmaterialien lassen sich auf physikalischem Wege nach
üblichen bekannten Methoden entwickeln. So lassen sich die Aufzeichnungsmaterialien beispielsweise durch
eine physikalische Entwicklung, wie sie aus den GB-PS 9 20 277 und 1131238 sowie der BE-PS 7 18 019
bekannt ist entwickeln.
Die erfindungsgemäßen photographischen Emulsionen lassen sich des weiteren im Rahmen üblicher
bekannter Bildübertragungssysteme verwenden. So sind sie beispielsweise geeignet für die Herstellung von
Aufzeichnungsmaterialien, wie sie beispielsweise im Rahmen von Kolloidübertragungssystemen verwendet
werden, wie sie z. B. in den US-PS 25 96 756 und 27 16 059 beschrieben werden. Typische Silbersalzdiffusionsübertragungsverfahren,
in denen erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden können, sind beispielweise aus den US-PS 23 52 014,
25 43 181, 30 20 155 und 28 61885 bekannt Aufsaugübertragungsverfahren,
in denen erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden können, sind beispielsweise aus der US-PS 28 82 156 bekannt.
Typische Farbbildübertragungsverfahren, bei denen erfindungsgemäße Aufzeichnungsmaterialien verwendet
werden können, sind beispielsweise aus den US-PS 30 87 818, 3185 467, 29 83 606, 32 53 915, 32 27 550,
32 27 551, 32 27 552, 34 15 664, 34 15 645 und 34 15 646 sowie 35 94 164 und 35 94 165 sowie aus den BE-PS
7 57 959 und 7 57 960 bekannt. Ein jedes dieser Bildübertragungssysteme verwendet eine Bildempfangsschicht
für die Aufnahme und Aufzeichnung mindestens eines Teiles der Bilder, die in der oder den
photographischen Emulsionsschichten gemäß der vorliegenden Erfindung erzeugt wurden.
Obgleich spezielle Entwicklungsweisen anderswo beschrieben werden, ist festzustellen, daß erfindungsgemäße
Aufzeichnungsmaterialien sich ganz allgemein nach bekannten Methoden entwickeln lassen. Beispielsweise
können zur Entwicklung Verfahren angewandt werden, wie sie in der bereits zitierten Literaturstelle
»Product Licensing Index«, in Abschnitt XIlI, beschrieben werden.
Der Erfindung lag ferner die Erkenntnis zugrunde, daß es möglich ist zu überprüfen, ob die epitaxialen
Chloridkristalle oder die epitaxialen Chloridkristalle wie auch die Wirtskristalle aus Silberjodid entwickelt
werden, indem man die Auswahl an Entwicklerverbindungen und die Entwicklungsbedingungen überwacht.
Bei Verwendung von kräftigen Entwicklerverbindungen, wie beispielsweise Hydrochinon, Brenzkatechin,
Halogenhydrochinonen, Mischungen aus p-N-Methylaminophenoisulfat
und Hydrochinon oder l-Phenyl-3-pyrazolidinon läßt sich eine vollständige Entwicklung
der zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle erreichen. In entsprechender Weise läßt sich bei Verwendung
von FarbeYitwicklerverbindungen, beispielsweise Aminophenolen, und p-Phenylendiaminen, in Kombination
mit Farbkupplern, eine praktisch vollständige Entwicklung der zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle
erreichen. Werden andererseits Farbentwicklerverbindungen für die Entwicklung in Abwesenheit
von Farbkupplern verwendet, z. B. Aminophenole oder
p-Fhenylendiamine, so können die epitaxialen Silberchloridkristalle
selektiv entwickelt werden. Dies ist deshalb möglich, weil die Entwicklung bei dem
Silberchlorid beginnt. Bei vergleichsweise geringen Entwicklungsgeschwindigkeiten und ohne Bewegung
oder Rühren läßt sich die Entwicklung beenden, nachdem die Silberchloridentwicklung praktisch beendet
ist und bevor eine ins Gewicht fallende Silberjodidentwicklung stattgefunden hat Infolgedessen läßt sich
die Entwicklung speziell ausrichten für eine maximale Silberentwicklung oder für eine reduzierte oder
verminderte Körnigkeit. Auch läßt sich die Menge an jodidionen, die bei der Entwicklung freigesetzt werden,
steuern.
Die erfindungsgemäßen Emulsionen eignen sich in vorteilhafter Weise des weiteren im Rahmen von
Redox-Verstärkungssystemen, beispielsweise solchen, bei denen ein heterogener Katalysator benötigt wird,
damit eine Reaktion eines Oxidationsmittels mit einem Reduktionsmittel ablaufen kann. Im Falle derartiger
Systeme reduziert die Entwicklerverbindung das Silberhalogenid unter Erzeugung eines Silberbildes, das dann
als heterogener Katalysator wirken kann. Zu typischen Oxidationsmitteln gehören Übergangsmetallkomplexe,
z. B. Kobalt(III)komplexe und Peroxid-Oxidationsmittel,
beispielsweise Kobalthexammin und Wasserstoffperoxid. Die Reduktionsmittel können aus Farbentwicklerverbindungen
bestehen, die nach erfolgter Oxidation t mit Farbkupplern unter Erzeugung von Bildfarbstoffen
reagieren oder Elektronen übertragenden Verbindungen, die nach der Oxidation mit Farbstoff bildenden
oder Farbstoff freisetzenden Verbindungen vom Redox-Typ reagieren unter bildweiser Freisetzung von
Farbstoff. Laufen Silberhalogenidentwicklungs- und Redox-Verstärkungsreaktionen unter Verwendung des
entwickelten Silbers als Katalysatoroberfläche gleichzeitig in einer Arbeits- oder Entwicklungslösung ab, so
können die epitaxialen Silberchloridkristalle zu dem Silberkatalysator entwickelt werden ohne Jodidionenvergiftung
der Katalysatoroberfläche. Wird jedoch die Redox-Verstärkungsreaktion in einem separaten Arbeits-
oder Entwicklungsbade ausgeführt, und zwar nach der Entwicklung des zusammengesetzten Silberhalogenides,
so wird das katalytische Silber durch während der Silberjodidentwicklung freigesetztes Jodid vergiftet,
und es erfolgt keine Redox-Verstärkung. Unter Berücksichtigung dieser Angaben können die Silberhalogenidemulsionen
ganz allgemein im Rahmen von üblichen Redox-Verstärkungsverfahren verwendet werden.
So lassen sich die erfindungsgemäßen Silberhalogenidemulsionen beispielsweise im Rahmen von Verfahren
einsetzen, wie sie beispielsweise aus den US-PS 36 74 490, 37 65 991, 38 22 129, 38 47 619. 38 34 907,
39 02 905, 39 04 413 und 39 23 511 bekannt sind. Dies
bedeutet, daß die erfindungsgemäßen Emulsionen anstelle der in den Patentschriften verwendeten
Emulsionen eingesetzt werden können.
Auf Grund ihres Jodidgehaltes können die erfindungsgemäßen Emulsionen und Elemente im Rahmen
von Redox-Verstärkungssystemen verwendet werden, bei denen ein heterogener Katalysator bildweise
vergifte' wird. Ein Redox-Verstärkungssystem zur Herstellung von Umkehrbildern, bei dem Jodidionen zur
bildweisen Vergiftung von entwickeltem Silber verwendet werden, ist beispielsweise aus der Zeitschrift
»Research Disclosure«, Band 148, Nr. 14836, August 1976, bekannt. Die zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle
können in den in der Literaturstelle angegebenen Emulsionen anstelle von üblichen bekannten
Silberjodid enthaltenden Silberhalogenidkristallen verwendet werden.
Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle anstelle von üblichen bekannten Silberhalogenidkristallen zur Herstellung von photographischen Aufzeichnungsmaterialien verwendet, die durch Einwirkung von Wärme entwickelt
Gemäß einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung werden die zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle anstelle von üblichen bekannten Silberhalogenidkristallen zur Herstellung von photographischen Aufzeichnungsmaterialien verwendet, die durch Einwirkung von Wärme entwickelt
ίο werden können, d. h. zur Herstellung von sogenannten
thermophotographischen Aufzeichnungsmaterialien. So lassen sich die zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle
bzw. solche enthaltende Emulsionen zur Herstellung von üblichen thermophotographischen Aufzeichnungsmaterialien
verwenden, beispielsweise solchen, wie sie aus den US-PS 35 47 075, 31 52 904, 33 92 020,
37 85 830 und 38 93 860 bekannt sind.
Obgleich die erfindungsgemäßen zusammengesetzten Kristalle für die Verwendung in Silberhalogenidemulsionen
beschrieben wurden, können sie doch auch anstelle von üblichen Silberhalogenidkristallen in allen
üblichen bekannten photographischen Silberhalogenid-Aufzeichnungsmaterialien verwendet werden.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher' veranschaulichen:
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher' veranschaulichen:
Unter Verwendung der im folgenden in der Tabelle I aufgeführten drei Lösungen wurde eine monodisperse
Silberjodidemulsion hergestellt.
Lösung A
Deionisierte Knochengelatine 100,0 g
Ji Destilliertes Wasser 3,01
Temperatur 35° C
pH-Wert 6,0
Lösung B
5molare Lösung von NaJ 820 ml
Lösung C
5molare Lösung von AgNO3 800 ml
Der pAg-Wert der Lösung A wurde auf die
Halogenidionenseite des Äquivalenzpunktes eingestellt, und zwar durch Aufrechterhalten eines Potentials von
—167 Millivolt, abgelesen an einem Potentiometer, das mit einer Silberelektrode verbunden war, die in die
Lösung A eintauchte, unter Verwendung einer Vergleichs-Ag/AgCl-Elektrode, die bei 25°C elektrolytisch
über eine verdünnte KNO3-Salzbrücke mit der Lösung A in Verbindung stand. Sofern nichts anderes angegeben
ist, wurden sämtliche Millivolt-Potentiale, die hier angegeben sind, in entsprechender Weise gemessen. Die
Lösung A wurde während der Silberhaiogenidfällung auf dem angegebenen Potential gehalten. Während die
Lösung A mit einem Rührer mit 3900 Umdrehungen pro Minute gerührt wurde, wurden die Lösungen B und C
jeweils gleichzeitig mit einer Anfangszugabegeschwin-
bo digkeit von 0,5 ml pro Minute zugesetzt. Nach 6
Minuten wurde die Zulaufgeschwindigkeit jeder der beiden Lösungen beschleunigt, und zwar über eine
Zeitspanne von 40 Minuten, auf 3,6 ml pro Minute, wobei diese Zulaufgeschwindigkeit beibehalten wurde,
bis die Lösung C erschöpft war. Die gesamte Fällungsdauer betrug 197 Minuten. Nach Beendigung
der Fällungsstufe wurde eine Lösung D (100 g phthalierte Gelatine in 3,0 Liter destilliertem Wasser)
zur Emulsion zugegeben und der pH-Wert wurde auf 3,1
eingestellt während die Emulsion auf einer Temperatur von 35° C gehalten wurde. Nach der Koagulation wurde
die überstehende Flüssigkeit abdekantiert worauf 3,0 Liter destilliertes Wasser zugesetzt wurden und der
pH-Wert auf 6,0 eingestellt wurde, um unter Rühren eine Redispersion der Emulsion zu erreichen. Der
pH-Wert wurde wiederum auf 3,1 eingestellt, was zu einer Koagulation führte. Die überstehende Flüssigkeit
wurde wiederum dekantiert worauf wiederum Wasser zugesetzt und der pH-Wert wie beschrieben, eingestellt
wurde. Das beschriebene Verfahren wurde nochmals wiederholt. Schließlich wurde der pH-Wert der
Emulsion auf 5,2 eingestellt Die Silberjodidkristalle der Emulsion wiesen einen mittleren Durchmesser von 0,26
Mikron auf. Bei den Silberjodidkristallen handelte es sich um monodisperse hexagonale Bipyramiden. Die
Emulsion wird im folgenden als Emulsion JCE-I bezeichnet
Zur Herstellung von zusammengesetzten Silberjodid-Silberchlorid-Kristallen
wurden als Zusatz zur Emulsion JCE-I drei weitere Lösungen, wie in der folgenden
Tabelle Il angegeben, hergestellt
Emulsion JCE-I
306,9 g (0,19 Mol Silberhalogenid)
Temperatur 350C
Temperatur 350C
pH-Wert 52
Lösung F
KCl 4,36 g
Destilliertes Wasser 40,0 g
Emulsion G
AgNO3 8,27 g
Destilliertes Wasser 35,0 g
Komponente H
Phthalierte Gelatine 10 g
10
15
25
30
35
40
Die Emulsion JCE-I wurde mit 3750 Umdrehungen pro Minute gerührt, während die Lösungen F und G
gleichzeitig mit einer Geschwindigkeit von 20 ml pro Minute innerhalb eines Zeitraumes von zwei Minuten
zugesetzt wurden. Die Emulsion wurde dabei durch Einstellung der Zulaufgeschwindigkeit der Lösung F auf
+ 180 Millivolt gehalten. Dann wurde die Lösung H zugesetzt, worauf die Emulsion 10 Minuten lang
stehengelassen wurde, bevor der pH-Wert auf 3,5 eingestellt wurde. Das erhaltene Koagulat wurde mit
500 ml destilliertem Wasser gewaschen. Die überstehende Flüssigkeit wurde dann abdekantiert worauf so
viel frisches destilliertes Wasser und weitere deionisierte Knochengelatine zugesetzt wurde, daß eine Emulsion
■nit einem Silberhalogenidgehalt von 0,633 Mol pro kg Emulsion erhalten wurde. Der pAg-Wert und der
pH-Wert der Emulsion wurde auf 73 bzw. 5,0
eingestellt Die erhaltene Emulsion enthielt 20 Mol-%
Silberchlorid, bezogen auf den gesamten Silberhalogenidgehalt Von der Emulsion wurden Photomikrographien
hergestellt Sie zeigten SilberhaJogenidkristalle des in den F i g. 3 und 4 dargestellten Typs und es waren
keine separaten Silberchloridkristalle sichtbar. Die hergestellte Emulsion wird im folgenden mit JEM-4
bezeichnet
Eine Emulsion, die nach dem in Beispiel 1 angegebenen Verfahren hergestellt, jedoch einen
Silbergehalt von 1,253 Mol pro kg Emulsion aufwies, wurde wie folgt chemisch sensibiliert:
4,11 g der Emulsion wurden mit 15,9 g einer wäßrigen
37gew.-%igen Lösung deionisierter Knockengelatine vereinigt. Der pAg-Wert wurde mit KCi auf 8,0
eingestellt.
Zu der Emulsion wurde dann eine Goldsulfiddispersion (1,21 g, 250 mg pro Mol Silberhalogenid) zugegeben,
worauf die Emulsion 45 Minuten lang bei 400C gerührt wurde. Dann wurde sie mit 80 g einer wäßrigen,
3,7gew.-%igen Lösung deionisierter Knochengelatine vermischt, worauf der pAg-Wert auf 7,5 eingestellt und
die Emulsion abgekühlt wurde. Diese chemisch sensibilisierte Emulsion wird im folgenden als Emulsion JEM-6
bezeichnet.
Die in Beispiel 1 beschriebene Emulsion (JEM-4) wurde spektral durch Zusatz von 0,6 Millimolen
Farbstoff I pro Mol Silberhalogenid zur Emulsion sensibilisiert. Nach gründlicher Vermischung wurde die
Emulsion auf einen Schichtträger in einer Beschichtungsstärke einer 0,54 g Ag/m2 entsprechenden Menge
Silberhalogenid und 3,58 g Gelatine/m2, einem ρ Ag-Wert von 7,5 und einem pH-Wert von 5,7 aufgetragen.
Der verwendete Farbstoff I entsprach der folgenden Formel:
H5C6
CHSO3 9
CH3
CH3
Die spektral sensibilisierte Emulsion wurde dann mit einer nicht spektral sensibilisierten Emulsion verglichen,
die in entsprechender Weise auf einen Schichtträger aufgetragen worden war. Zu diesem Zweck wurden die
beiden hergestellten Aufzeichnungsmaterialien 1 Sekunde lang durch einen Stufenkeilspektrographen
belichtet (380 nm bis 700 nm), worauf sie 20 Minuten
C6H5
CHSO3Na
CH,
lang in einem Entwickler der im folgenden angegebenen Zusammensetzung entwickelt wurden:
Wasser, etwa 50°C
p-Methylaminophenolsulfat
Natriumsulfit, entwässert
Hydrochinon
Natriumsulfit, entwässert
Hydrochinon
500 ml
2,0 g
90.0 g
8.0 g
Natriumcarbonat, Monohydrat 52^ g
Kaliumbromid 5,0 g
Mit kaltem Wasser aufgefüllt auf 1 Liter.
Es wurden folgende Ergebnisse erhalten:
Tabelle m
Tabelle m
Fwuhion
Spektral
sensibüiskrl
sensibüiskrl
Spitze der tpdctnlen
Empfindlichkeit
Empfindlichkeit
JEKM
JEM-4
nein
ja
ja
420 mn
420 mn + 546 tun
Das natürliche spektrale Ansprechvermögen der Emulsion entsprach dem Ansprechvermögen des
Silberjodides, das eine Absorptionsspitze bei 420 nm aufweist Silberchlorid weist demgegenüber lediglich
eine Durchhangabsorption im sichtbaren Spektrum auf.
Dies Beispiel veranschaulicht die Herstellung einer zusammengesetzten epitaxialen Emulsion mit 75 Mol-%
Silberchlorid, bezogen auf den Gesamtsilberhalogenidgehalt
Es wurde eine Silberjodidemulsion JCE-2 ähnlich wie die Emulsion JCE-I, wie in Beispie! 1 beschrieben,
hergestellt mit der Ausnahme jedoch, daß die Ausfällung eher beendet wurde unter Erzeugung
monodisperser Silberjodidkristalle mit einem mittleren Kristalldurchmesser von 0,1 Mikron.
Zur Herstellung der zusammengesetzten Silberchlorid-Silberjodid-Kristalle
wurden drei Lösungen, wie in der folgenden Tabelle IV beschrieben, hergestellt:
Emulsion JCE-2
450 g (0,26 Mol Silberhalogenid)
Temperatur
pH-Wert
Lösung J
5molare Lösung von NaCl
Lösung K
5molare Lösung von AgNCh
4O0C
5,5
5,5
163 ml
157,6 ml
157,6 ml
Die Emulsion JCE-2 wurde mit einer Geschwindigkeit von 3450 Umdrehungen pro Minute gerührt, wobei die
Temperatur auf 4O0C eingestellt wurde. Die Lösungen J und K wurden gleichzeitig, jeweils mit einer Geschwindigkeit
von 10 ml pro Minute, zur Emulsion 1 zugegeben. Das Potential der Emulsion wurde während des
Fällungszuganges durch Veränderung der ZufluBgeschwindigkeit der Lösung J auf +160 Millivolt gehalten.
Die hergestellte Emulsion mit epitaxial zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen war ähnlich der gemäß
Beispiel 1 hergestellten Emulsion mit der Ausnahme jedoch, daß der höhere Prozentsatz an Silberchlorid
bewirkte, daß die Silberchloridkristalle größer waren als die Silberjodidkristalle. Die Silberchloridkristalle bildeten
in den meisten Fällen eine epitaxiale Verbindung mit den stumpfen Seitenflächen der Silberjodidkristalle. Es
ergab sich, daß das Silberchloridkristall-Wachstum einen Teil der Silberjodidkristallflächen, benachbart zur
stumpfen Fläche, auf der die Verbindung ursprünglich entstanden war, überlappte. In einigen Fällen waren
zwei Silberchloridkristalle epitaxial mit einem einzelnen Silberjodidkristall verbunden. In keinem Falle konnte
festgestellt werden, daß ein SUberchloridkristall oder
Kristalle eine Mehrzahl der Seitenflächen eines einzelnen Silberjodidkristalles bedeckte, mit dem der
oder die Kristalle epitaxial verbunden waren.
Beispiel 5 .
Dies Beispiel veranschaulicht die Verwendung der Emulsion JEM-4 und der chemisch sensibilisierten
entsprechenden Emulsion JF.M-6 im Rahmen eines
ίο Redox-Verstärkungsverfahrens.
Jede der beiden Emulsionen wurde in gleicher Weise durch Zusatz eines einen blaugrünen Farbstoff liefernden
Kupplers modifiziert Als Kuppler verwendet wurde 2[(2,4- Di-tert-amylphenoxy)butyramido]-4,6-dichlor-5-methylphenol
in einer Mischung aus Gelatine und eis «em üblichen Kupplerlösungsmittel.
Die Emulsionen wurden jeweils auf Schichtträger aufgetragen, und zwar in einer Beschichtungsstärke
entsprechend pro m2 Schichtträgerfläche: 0,54 g Silber,
2C 338 g Gelatine und 1,08 g Kuppler. Der ρ Ag-Wert der
Schichten lag bei 7,5 und der pH-Wert bei 5,4. Beide Schichten wurden für Vio Sekunde mit Wolframlicht
belichtet (500 Watt 30000K). Die Belichtung erfolgte durch einen Dichte-Stufenkeil mit graduierten Dichtestufen
unter Verwendung eines üblichen Sensitometers vom Typ Eastnan Ib.
Die Schichten wurden dann 2 Minuten lang in einem Entwickler A der in der folgenden Tabelle V
angegebenen Zusammensetzung entwickelt:
Entwickler A
Destilliertes Wasser 900 ml
K2CO3 10 g
K2SO5 2 g
4-Amino-N-äthyl-N-(2-methoxyäthyI)-m-toluidin,
para-ToluolsuIfonat 5 g
Mit destilliertem Wasser aufgefüllt auf 1 Liter
30gew.-%ige wäßrige Lösung von
30gew.-%ige wäßrige Lösung von
Wasserstoffperoxid 10 ml
Im Falle beider Schichten wurde eine beträchtliche Farbstoffbildverstärkung festgestellt. Im Falle der
Schicht, hergestellt aus der Emulsion JEM-4, die chemisch nicht sensibilisiert worden war, lag der
Kontrast bei 1,37, die Minimumdichte bei 0,14 und die maximale Rotdichte bei 1,80. Im Falle der Schicht,
hergestellt aus der Emulsion JEM-6, die chemisch sensibilisiert worden war, lag der Kontrast bei 1,47, die
Minimumdichte bei 0,16 und die maximale Rotdichte bei 1,86. Bewertet man die relative Empfindlichkeit der
Emulsion JEM-4 mit 100, so wies die Schicht, hergestellt
aus der Emulsion JEM-6, eine relative Empfindlichkeit von 427 auf. Die Empfindlichkeiten wurden gemessen
bei 0,30 über der Minimumdichte.
Dies Beispiel veranschaulicht die Eigenschaften von zusammengesetzten epitaxialen Silberchlorid-Silberjodid-Emulsionen
im Vergleich zu Silberchloridemulsionen, Silberjodidemulsionen und Mischemulsionen mit
physikalisch getrennt vorliegenden Silberchlorid- und Silberjodidkristallen.
Die im folgenden aufgeführten Emulsionen wurden jeweils auf einen Schichtträger derart aufgetragen, daß
auf eine Trägerfläche von 1 m2 3,58 g Gelatine entfielen. Der pAg-Wert lag bei 7,5, der pH-Wert bei 5,7.
(a) JCE-I: eine Silberjodidemulsion (vergl. Beispiel 1);
(b) CCE-I: eine Silberchloridemulsion mit monodi-
spergierten kubischen Kristallen eines mittleren Durchmessers von 0,2 Mikron;
(c) JEM-4: eine chemisch unsensibilisierte zusammen
gesetzte epitaxiale Emulsion (vergl. Beispiel 1);
(d) JEM-6: eine chemisch sensibilisierte zusammenge
setzte epitaxiale Emulsion (vergl. Beispiel 2);
(e) JCE-I + CCE-I
(f) JEM-4 + CCE-I
Die erzeugten Schichten wurden eine halbe Sekunde lang mit Wolframlicht (500 Watt, 30000K) unter
Verwendung eines Sensitometers vom Typ Eastman Kodak IB belichtet und dann 20 Minuten lang bei 200C
in einem Entwickler der in Beispiel 3 angegebenen Zusammensetzung entwickelt. Die erhaltenen sensitometrischen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle Vl zusammengestellt.
Beschichtung
g Ag/m2 als
AgCl/AgJ
AgCl/AgJ
Chemischer | g Ag/m2 als | g Ag/m2 als | Sensitomelrische Werte | γ | D | D |
Sensibilisator | AgCl | AgJ | Relative | |||
pro g Ag/m·2 als AgCl/AgJ |
Empfind lichkeit*) |
**) | 0,05 | 0,08 | ||
kein | kein | 0,54 | **) | 0,77 | 0,03 | 0,41 |
kein | 0,54 | kein | 6,2 | 0,28 | 0,03 | 0,50 |
kein | kein | kein | 100,0 | 0,28 | 0,03 | 0,54 |
0,54 | kein | kein | 436,0 | **) | 0,03 | 0,10 |
kein | 0,54 | 0,54 | **) |
(a) JCE-I | kein |
(b) CCE-I | kein |
(c) JEM-4 | 0,54 |
(d) JEM-6 | kein |
(e) JCE-I + | kein |
CCE-I | |
(0 JEM-4 + | 0,54 |
CCE-I |
kein
0,54
kein
100,0
0,36
0,03
0,58
*) gemessen bei 0,10 über Dml".
**) nicht meßbar.
Wie sich aus den in der Tabelle Vl zusammengestellten Ergebnissen ergibt, hat die Emulsion JCE-I (d. h. die
Jodid-Vergleichsemulsion) ein solches photographisches
Ansprechvermögen, daß weder eine meßbare Empfindlichkeit noch ein meßbarer Kontrast festgestellt
werden konnte. Die Emulsion CCE-I (d.h. die Chlorid-Vergleichsemulsion) erwies sich als sehr wenig
empfindlich im Vergleich zur Emulsion JEM-4, zeigte jedoch einen höheren Kontrast (γ) und eine niedrigere
maximale Dichte. Die chemisch sensibilisierte Gegenemulsion zur Emulsion JEM-4, d. h. die Emulsion JEM-6,
zeigte eine um 0,61 log E-Einheiten erhöhte Empfindlichkeit gegenüber der Emulsion JEM-4, wobei die
anderen Parameter nicht beeinflußt wurden. Im Falle der Gemische JCE-1 und CCE-I lagen Emulsionen vor,
deren Eigenschaften nicht stark von den Eigenschaften der Emulsion JCE-I abwichen. Durch Vermischen der
Emulsion CCE-1 mit JEM-4 wurde keine Erhöhung der Empfindlichkeit erzielt und der Kontrast imd die
maximale Dichte wurden nur um einen geringen Betrag erhöht.
Das in Beispiel 6 beschriebene Verfahren wurde wiederholt mit der Ausnahme jedoch, daß die Schichten
der hergestellten Aufzeichnungsmaterialien, wie in Beispiel 5 beschrieben, hergestellt und belichtet wurden.
j5 Allerdings wurde eine halbe Sekunde anstatt einer
Zehntelsekunde lang, wie in Beispiel 5 angegeben, belichtet. Die hergestellten Aufzeichnungsmaterialien
wurden dann photographisch entwickelt, bei einer Entwicklungsdauer von 2 Minuten, nach dem in der
Zeitschrift »British Journal of Photography«, 1974, Seiten 597 bis 598 angegebenen Verfahren.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VII zusammengestellt. Aus den Ergebnissen
ergibt sich, daß die Emulsion JCE-I wiederum kein photographisches Ansprechvermögen hatte, wie sich
aus der nicht meßbaren Empfindlichkeit und dem nicht meßbaren Kontrast ergibt. Die Emulsion CCE-I erwies
sich im Vergleich zur Emulsion JEM-4 als weniger empfindlich, zeigte jedoch einen höheren Kontrast, aber
eine geringere maximale Dichte. Die Mischung aus JCE-I und CCE-I lieferte eine Schicht mit einer
photographischen Empfindlichkeit, die größer war als die Empfindlichkeit der Emulsion CCE-I allein, jedoch
geringer als die Empfindlichkeit der Emulsion JEM-4.
Diese Mischemulsion wies des weiteren einen sehr geringen Kontrast und eine geringe maximale Dichte
auf.
Tabelle VII | g Ag/m2 als | Chemischer | g Ag/m2 als | g Ag/m2 als | Sensitometrische Werte | für das | blaugrüne |
Beschichtung | AgCI/AgJ | Sensibilisator | AgCl | AgJ | Farbstoßbild | ||
pro g Ag/m2 als AgCl/AgJ |
Relative y Empfind |
Dmi„ | Dmax | ||||
lichkeit·) | |||||||
kein | kein | kein | 0,54 | **) **) | 0,05 | 0,05 | |
(a) JCE-I | kein | kein | 0,54 | kein | 4,8 3,85 | 0,05 | 0,68 |
(b) CCE-I | |||||||
23 | Chemischer | 28 06 | 855 | 24 | y | für das | blaugrüne | |
Sensibilisator | ||||||||
Fortsetzung | g Ag/m2 als | pro g Ag/m2 als AgCI/AgJ |
Sensitometrische Werte | 1,36 | £>„,/,. | 0,.m.v | ||
Beschichtung | AgCI/Ag; | g Ag/m2 als | g Ag/m2 als | FarbstofTbild | 0,75 | |||
kein | AgCI | AgJ | Relative Empfind |
0,28 | 0,05 | 1,26 | ||
0,54 | lichkeit*) | 0,10 | 1,27 | |||||
0,54 | kein | 100,0 | 1,59 | 0,05 | 0,38 | |||
(c) JEM-4 | kein | kein | kein | 1200,0 | ||||
(d) JEM-i | kein | kein | kein | kein | 18,5 | 0,05 | 2,10 | |
(e) JCE-I + | 0,54 | 0,54 | ||||||
CCE-I | 0,54 | 129,0 | ||||||
(0 JEM^ + | 0,54 | kein | ||||||
CCE-! | ||||||||
*) gemessen bei 0,10 über Dm,„.
·*) nicht meßbar.
·*) nicht meßbar.
Die Mischung aus den Emulsionen JEM-4 und CCE-I lieferte eine Schicht, deren Empfindlichkeit größer war
als die Empfindlichkeit der Schicht aus der JEM-4-Emulsion
allein. Auch waren Kontrast und die maximale Dichte höher. Hieraus ergibt sich, daß spezielle
photographische Vorteile in Farbsystemen erzielt werden können, wenn man eine Mischung aus
zusammengesetzten epitaxialen Silberchlorid-Silberjodid-Kxistallen
und Silberchloridkristallen verwendet
Dies Beispiel veranschaulicht die Steigerung der Innenkornempfindlichkeit, die sich durch die Verwendung
eines Innenkorn-Metall-Dotiermittels in den epitaxialen Silberchloridkristaiien erzielen läßt.
Es wurden in entsprechender Weise zwei Emulsionen JEM-8 und JEM-10 hergestellt mit der Ausnahme
jedoch, daß im Falle der Emulsion JEM-10 Silberchlorid in Gegenwart von 200 Teilen K3JrCl6 · 3 H2O pro
Million (bezogen auf Silberchlorid) ausgefällt wurde. Die zur Herstellung der Emulsionen verwendeten
Lösungen ergeben sich aus der folgenden Tabelle VIII:
Tabelle VIII | 1023 g |
Mischung L | 200,0 g |
Emulsion JCE-1 | 7,0 g |
(0,07 Mol Silberhalogenid) | 73 mg |
Destilliertes Wasser | 350C |
Deionisierte Knochengelatine | 5.2 |
K3IrCl6 · 3 H2O +> | |
Temperatur | |
pH-Wert | 531g |
+> nur im Falle von JEM-10 | 120 ml |
Lösung M | |
KCl | 11,02 g |
Destilliertes Wasser | 120 ml |
Lösung N | |
AgNO3 | |
Destilliertes Wasser | |
Die Mischung L wurde mit einer Geschwindigkeit von 3750 Umdrehungen pro Minute gerührt Die
Lösungen M und N wurden der Mischung L mit einer Geschindigkeit von 20 ml pro Minute innerhalb eines
Zeitraumes von 63 Minuten zugegeben. Das Potential der Mischung L wurde dabei bei +180 MüTivolt
gehalten, indem die Zulaufgeschwindigkeit der Lösung
M entsprechend variiert wurde. Im Anschluß an die Fällungsstufe wurde die Emulsion auf 400C gebracht
und es wurden 5 g phthalierte Gelatine zugegeben und die Mischung auf einen pAg-Wert von 7,8 und einen
pH-Wert von 3,5 zwecks Koagulation eingestellt Die überstehende Flüssigkeit wurde abdekantiert worauf
das Koagulat mit destilliertem Wasser gewaschen wurde. Dann wurde noch weitere Knockengelatine
zugesetzt worauf die endgültige Emulsion auf einen pAg-Wert von 8,0 und einen pH-Wert von 5,0 gebracht
so wurde (1,46 kg/Mol AgX).
Die erhaltenen Emulsionen enthielten Silberchloridkristalle
eines mittleren Durchmessers von 0,1 Mikron, die auf den Silberjodidkristallen eines mittleren
Durchmessers von 0,26 Mikron in einem gleichen molaren Verhältnis gewaschen waren. Die zusammengesetzte
epitaxiale Emulsion war eine monodisperse Emulsion, d. h. es war keine große Abweichung in den
Kristallgrößen erkennbar. Die Emulsionen wurden auf Schichtträger aufgetragen und durch einen Stufenkeil
mit graduierten Dichtestufen in einem Intensitäts-Xenon-Sensitometer
bei 420 nm belichtet
Beide Prüflinge wurden auf ihre Oberflächenempfindlichkeit untersucht indem sie in einem Oberflächenentwickler
entwickelt wurden.
Ein Oberflächenentwickler ist bekanntlich ein Entwickler, der lediglich in der Lage ist, eine bildweise
Entwicklung von Silberhalogenidkörnern einzuleiten, die ein latentes Oberflächenbild aufweisen.
Weitere Proben der hergestellten Aufzeichnungsmaterialien wurden in gleicher Weise belichtet und auf ihre innere Empfindlichkeit untersucht indem das Oberfiächenbiid durch 5 Minuten lange Behandlung in einer wäßrigen Lösung von K3Fe(CN)6 ausgebleicht wurde, worauf die gebleichten Abschnitte zwei Minuten lang in einem Innenkornentwickler der in Tabelle IX angegebenen Zusammensetzung entwickelt wurden mit der Ausnahme, daß in diesem FaUe der Entwickler pro Liter Lösung zusätzlich 100 mg Kaliumiodid enthielt
Weitere Proben der hergestellten Aufzeichnungsmaterialien wurden in gleicher Weise belichtet und auf ihre innere Empfindlichkeit untersucht indem das Oberfiächenbiid durch 5 Minuten lange Behandlung in einer wäßrigen Lösung von K3Fe(CN)6 ausgebleicht wurde, worauf die gebleichten Abschnitte zwei Minuten lang in einem Innenkornentwickler der in Tabelle IX angegebenen Zusammensetzung entwickelt wurden mit der Ausnahme, daß in diesem FaUe der Entwickler pro Liter Lösung zusätzlich 100 mg Kaliumiodid enthielt
Ein Innenkornentwickler unterscheidet sich bekanntlieh
von einem Oberflächenentwickler dadurch, daß er in der Lage ist, bildweise Silberhalogenidkristalle zu
entwickeln, die entweder latente Innenkorn- oder Oberflächenbilder aufweisen. Bei dem hier angewandten
Verfahren wurde durch den Bleichprozeß ein vorhandenes latentes Oberflächenbild entfernt oder
mindestens wesentlich vermindert
Im Falle des Aufzeichnungsmaterials, bei dem zur Herstellung der Emulsion Iridhimsalze bei der Ausfäl-
lung der Chloridphase der epitaxialen Emulsion zugegen war, wurde eine Erhöhung der Innenkornempfindlichkeit
bei 420 nm von 0,60 log E-Einheiten beobachtet, wohingegen die Oberflächenempfindlichkeit
um 0,40 log Ε-Einheiten vermindert wurde. Das innere spektrale Ansprechvermögen der Iridiumsalze
enthaltenden Emulsion mit zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen entsprach dem Ansprechvermögen
von Silberjodid.
Dies Beispiel veranschaulicht die selektive Entwicklung des Silberchloridanteiles einer Emulsionsschicht
mit zusammengesetzten epitaxialen Silberhalogenidkristallen gemäß der Erfindung.
Zunächst wurde eine Emulsion mit zusammengesetzten epitaxialen Silberhalogenidkristallen aus Silberchlorid
und Silberjodid hergestellt, indem rasch 10 ml einer 4,96 · 10"2 molaren Natriumchloridlösung zu einer
Mischung, bestehend aus 10 ml einer 5,79 · 10-3 molaren Silbernitratlösung und 1,0 ml einer Silberjodidemulsion,
zugegeben wurden. Die Silberjodidemulsion hatte einen Silberhalogenidgehalt von 0,538 Mol pro kg
Emulsion und wies einen pH-Wert von 4,0 und einen pAg-Wert von 7,0 vor der Verdünnung mit einem
gleichen Volumen von destilliertem Wasser auf. Der mittlere Kristalldurchmesser der Silberjodidemulsion
lag bei 0,2 Mikron. Nach 10 Minuten langem Stehenlassen bei Raumtemperatur wurde etwa 1 ml
einer 12,5%igen wäßrigen Lösung deionisierter Gelatine
mit einer Temperatur von 54°C unter Rühren zu der noch nicht erstarrten Silberhalogenidemulsion zugegeben.
Die in der beschriebenen Weise hergestellte Emulsion wurde weiterhin modifiziert durch Zusatz weiterer
deionisierter Gelatine, einem photographischen Härtungsmittel (Formaldehyd) und einem Netzmittel
(Octylphenoxypoly(äthoxy)äthanol). Die zur Beschichtung verwendete Emulsion hatte einen pH-Wert von 4,9
und einen pAg-Wert von 7,5. Die Emulsion wurde auf einen üblichen Schichtträger in einer Beschichtungsstärke
von naß gemessen 300 Mikron aufgetragen. Die Zusammensetzung der aufgetragenen Schicht ergibt
sich aus den Daten der folgenden Tabelle X. Bei den mit einem " + " gekennzeichneten Komponenten handelt es
sich um Ausgangskomponenten, die vor oder während der Beschichtung chemischen Reaktionen unterlagen.
Chloridkristalle auf der Oberfläche der größeren, überwiegend stumpfen hexagonale Bipyramiden darstellenden
Silberjodidkristallen aufgewachsen waren. Typische zusammengesetzte Kristalle hatten das in den
F i g. 3 und 4 dargestellte Aussehen.
Die Fähigkeit zur selektiven Entwicklung des Silberchloridanteiles der Emulsion und Nichtentwicklung
mindestens des größten Teiles des Silberjodidanteiles läßt sich durch den folgenden Versuch veranschaulichen.
Zwei Anteile des Aufzeichnungsmaterials wurden auf maximale Dichte belichtet. Die beiden Proben
wurden dann jeweils in eine andere, nicht bewegte Entwicklerlösung getaucht, derart, daß von den Proben
pro Minute 1 cm in die Lösung eingetaucht wurde, bei einer Gesamtdauer von 10 Minuten.
Ein Abschnitt wurde dabei in eine Schwarz-Weiß-Entwicklerlösung
der in Beispiel 3 angegebenen Zusammensetzung getaucht, die zusätzlich 0,1% PoIyäthylenglykol
enthielt. Der andere Abschnitt wurde in
eine Farbentwicklerlösung getaucht, die im wesentlichen aus 4-Amino-N-äthyl-N-(2-methoxyäthyl)-m-toluidin-p-toluolsulfonat
als einziger Entwicklerverbindung bestand.
Beide Prüflinge wurden dann 5 Minuten lang in einem Fixierbad der im folgenden angegebenen Zusammensetzung
fixiert.
Gelatine
Agj
AgNO3 +
NaCl +
Netzmittel
Formaldehyd-1
mg/dm2
32,5
i,S4(ais Ag) 0,4 (als Ag) 1,14 (als Cl) 1,3 0,3
Elektronenmikrographien der nichtentwickelten Emulsionsschicht zeigten, daß kleine kubische Silber-
Wasser, etwa 500C 600 ml
Natriumthiosulfat 240.0 g
Natriumsulfit, entwässert 15,0 g
Essigsäure, 28%ig 48,0 ml
Borsäure, kristallin 7,5 g
Kaliumaluminiumsulfat 15,0 g
Mit Wasser aufgefüllt auf 1 Liter
Die Menge an entwickeltem Silber wurde durch Röntgenstrahlfluoreszenz bestimmt und verglichen mit
der dem Silberhalogenid in einer nichtentwickelten Schicht entsprechenden Silbermenge, wodurch der
Prozentsatz an entwickeltem Silber bestimmt werden konnte.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in F i g. 5 dargestellt. Aus der Kurve A ergibt sich die Menge an entwickeltem
Silber, die im Falle der Schwarz-Weiß-Entwicklerlösung entwickelt wurde. Aus der Kurve B ergibt sich die
Menge an Silber, die bei Verwendung der Farbentwicklerlösung entwickelt wurde. Bei der Kurve C handelt es
sich um eine Vergleichskurve, die den Prozentsatz an Gesamtsilber in Form von Silberchlorid veranschaulicht.
Aus den erhaltenen Kurven ergibt sich, daß im Falle der Schwärz-Weiu-Eriiwicklerlösung sowohl das vorhandene
Silberchlorid als auch das vorhandene Silberjodid entwickelt wurde. Andererseits ergibt sich, daß im
Falle der Farbentwicklerlösung selektiv das Silberchlorid entwickelt wurde ohne merkliche Entwicklung des
Silberjodides. Dies bedeutet, daß erfindungsgemäß eine selektive Entwicklung des vorhandenen Silberchlorides
möglich ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (11)
1. Photographische Silberhalogenidemulsion mit strahlungsempfindlichen Silberchloridjodidkristallen,
deren Silberchloridanteii, bezogen auf das gesamte Silberhalogenid der Silberchloridjodidkristalle,
auf weniger als 75 Mol-% beschränkt ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Kristalle
aus zusammengesetzten Kristallen aus vieltlächigen, strahlungsempfindlichen Silberjodidkristallen mit
einem mittleren Durchmesser von mindestens 0,1 Mikron und Silberchloridkristallen, die mit den
Silberjodidkristallen epitaxiale Verbindungen bilden, bestehen, wobei gilt, daß mindestens die Hälfte der
Seitenflächen der Silberjodidkristalle von epitaxialem Silberchlorid frei ist.
2. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Silberjodid zum
überwiegenden Teil aus /?-Phasen-Silberjodid besteht, das in Form von stumpfen bipyramidalen
Kristallen vorliegt.
3. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberjodidkristalle
einen mittleren Durchmesser von mindestens 0,2 Mikron aufweisen.
4. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens 95
Gew.-% oder mindestens 95% der Anzahl der zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle um
nicht mehr als 40% vom mittleren Durchmesser abweichen.
5. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf molarer Basis
mindestens 1%, jedoch weniger als 50% der gesamten vorhandenen zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle
aus Silberchlorid bestehen.
6. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf molarer Basis
mindestens 5% der gesamten zusammengesetzten Silberhalogenidkristalle aus Silberchlorid bestehen.
7. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberchioridkristalle
mindestens zum überwiegenden Teil aus latente Innenbilder liefernden Silberchloridkristallen
bestehen.
8. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Silberchloridkristalle
ein inneres Dotiermittel zur Förderung der Bildung eines latenten Innenbildes bei Belichtung
enthalten.
9. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf molarer Basis 1 bis
50% des gesamten Silberhalogenides in Form von separaten Silberchloridkristallen, mit den zusammengesetzten
Silberhalogenidkristallen vermischt, vorliegen.
10. Silberhalogenidemulsion nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß auf molarer Basis
mindestens 5% des Silberhalogenides in Form von separaten Silberchloridkristallen, vermischt mit den
zusammengesetzten Silberhalogenidkristallen. vorliegen.
11. Silberhalogenidemulsion nach einem der
Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß sie zusätzlich einen Farbkuppler enthält.
Die Erfindung betrifft eine photographische Silberhalogenidemulsion
mit strahlungsfähigen Silberchloridjodidkristallen, deren Silberchloridanteil, bezogen auf das
gesamte Silberhalogenid der Silberchloridjodidkristalle
auf weniger als 75 Mol-% beschränkt ist
Es ist allgemein bekannt, daß sich Silberhalogenidkristalle
verschiedensten Typs zur Herstellung entwickelbarer latenter Bilder verwenden lassen, wenn sie der
Einwirkung von aktinischer Strahlung, z. B. elektromagnetischer
Strahlung, der Einwirkung von Neutronen oder ^-Teilchen ausgesetzt worden sind. Genannt seien:
Silberbromid, Silberchlorid, Silberjodid, Silberbromidjodid, Silberchloridjodid, Silberchloridbromit und SiI-berchloridbromidjodid.
Eine gute Übersicht über die Eigenschaften von Silberhalogeniden und Silberhalogenidkristallstrukturen
findet sich beispielsweise in dem Buch von Mees und James, »The Theory of the Photographic Process«,
Verlag Macmillan Company, New York, 3. Ausgabe, 1966, in Kapitel ! und 2. Danach können die
physikalischen Eigenschaften von Silberhalogeniden sehr verschieden sein. Aus Seiten 34 und 35 des zitierten
Buches ergibt -.sich des weiteren, daß beispielsweise der
Begriff »Siiberbromidjodid« von ganz allgemeinem Charakter ist und tatsächlich eine Vielzahl von
verschiedenen kristallographischen Strukturen umfaßt.
Betrachtet man die Lichtabsorptionseigenschaften
von Silberhalogeniden, so könnte man meinen, daß Silberjodidemulsionen die auf dem photographischen
Gebiet am häufigsten verwendeten Silberhalogenidemulsionen sind, da Silberjodid eine Absorptionsspitze
von etwa 420 nm aufweist, wohingegen Silberchlorid und Silberbromid Absorptionsspitzen im ultravioletten
Bereich des Spektrums haben und lediglich »Durchhang«-Absorptionen innerhalb des sichtbaren Spektrums.
Tatsächlich jedoch haben reine Süberjodidemulsionen nur eine sehr beschränkte photographische
Verwendbarkeit gefunden. Eine Theorie, mit der sich die beschränkte Verwendbarkeit von Silberjodidemulsionen
erklären läßt, ist die, daß während Photonen auf das Silberjodid auftreffen, die Kristalle sog. Elektronenleerstellenpaare
bilden, wobei die Rekombination der Eiektronenleersteiienpaare leichter erfolgt als im Falle
von Silberbromid und Silberchlorid. Dies bedeutet, daß, sofern nicht besondere Methoden angewandt werden,
wenn überhaupt, so nur ein wenig oder schwach entwickelbares latentes Bild in den belichteten Silberjodidkristallen
erzeugt oder beibehalten wird.
Normalerweise wird Silberjodid in Konzentrationen von weniger als 10 Gew.-% in photographischen
Emulsionen mit Silberhalogenidkristallen verwendet. Derartige Emulsionen sind leicht entwickelbar. Auch
lassen sich mit derartigen Emulsionen hohe photographische Empfindlichkeiten erzielen.
Eine besonders vorteilhafte Eigenschaft von Silberchloridemulsionen
ist ihre vergleichsweise große Entwicklungsgeschwindigkeit. Diesbezüglich ist zu bemerken,
daß das Löslichkeitsprodukt von Silberchlorid um ungefähr sechs Zehnerpotenzen größer ist als das des
Silberjodides und drei Zehnerpotenzen größer ist als das von Silberbromid. Im Vergleich zu anderen
Silberhalogeniden hat Silberchlorid jedoch wiederum den Nachteil der geringsten Empfindlichkeit gegenüber
dem sichtbaren Bereich des Spektrums, wobei die
hi spektrale Empfindlichkeit des Sübcrchlorides gegenüber
Wellenlängen von länger als 290 mn sehr gering ist. Es ist daher bekannt, verschiedene Silberhalogcnide
miteinander zu kombinieren, um clic Vorteile der
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