-
Roll-on/Roll-off - Lift-on/Lift-off-
-
Frachter
BESCHREIBUNG Die vorliegende Erfindung betrifft
allgemein Frachtschiffe, und insbesondere Frachtschiffe, die bei Bedarf leicht in
einen Ro-Ro-Frachter (Roll-on/Roll-off-Frachter) zum Be- oder Entladen selbstfahrender
Lasten wie Automobile und beladene Lastwagen, oder in Li-Li-Frachter (Lift-on/Lift-off-Frachter)
zum Be- oder Entladen allgemeiner Fracht wie Getreide, Erz, Kohle usw.
-
umgewandelt werden können.
-
Im allgemeinen ist ein Ro-Ro-Frachter entweder am Vorschiff oder am
Heck mit Rampen zur Verbindung mit dem Quasi und mit ansteigenden und abfallenden
Verbindungswegen zur Verbindung der Rampen mit den Decks versehen.
-
Über diese Wege und Rampen können die Fahrzeuge ein freiliegendes
Deck oder andere Decks im Laderaum erreichen oder verlassen.
-
Hierbei treten jedoch gewisse Probleme auf. Frachter dieser Art sind
notwendigerweise in ihren Laderäumen mit sich transversal erstreckenden wasserdichten
Trennwänden oder Schotten versehen, die den Laderaum in viele Sektionen unterteilen,
worauf die besondere Querfestigkeit bzw. Querversteifung des Rumpfes beruht, Derartige
wasserdichte Schotten können keine ausreichend großen Öffnungen für das ungehinderte
Durchfahren der Fahrzeuge aufweisen, da derartige Öffnungen die Rumpffestigkeit
erheblich herabsetzen würden. Deshalb ist es nötig, um Fahrzeuge in den Laderaum
ein- oder aus diesem auszuladen, Hebevorrichtungen, Winden, u.ä. für Laderaumbereiche,
die
durch wasserdichte Schotten begrenzt sind, vorzusehen; mittels der Hebevorrichtungen
wird dann der Transport der Fahrzeuge von einem Deck auf ein anderes bewerkstelligt.
Hierdurch wird offensichtlich nicht nur die Rumpfkonstruktion komplizierter und
aufwendiger sondern auch das Beladen und Entladen zeitraubender und problematischer.
-
Natürlich können anstatt der Verwendung von Hebevorrichtungen Öffnungstore
für jeden abgetrennten Lagerbereich seitlich am Bug vorgesehen werden, so daß die
Fahrzeuge aus jedem abgeschlossenen Lagerraumbereich über Rampen und Verbindungswege
heraus- oder hereingefahren werden können. Jede dieser Öffnungstüren muß jedoch
verhältnismäßig groD dimensioniert sein, so daß hierdurch die notwendige Festigkeit
und Wasserdichte des Rumpfes nicht vollständig gewährleistet werden kann.
-
Eine Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Ro-Ro-Frachtschiff
zur Verfügung zu stellen, bei denen querverlaufende wasserdichte Schotten im wesentlichen
fortfallen, so daß auf jedem Deck die Fahrzeuge einfach und sicher passieren können,
und die Anzahl der Hebevorrichtungen auf ein Minimum verringert ist.
-
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Ro-Ro-Frachtschiff zur Verfügung zu stellen, bei dem der Laderaum bei Bedarf durch
abnehmbare Unterteilungsbauteile in Sektionen abtrennbar ist, so daß verschiedene
Ladungen, beispielsweise in Form von Schüttgut, auf Paletten oder abgepackt gestaut
werden können.
-
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Ro-Ro-Li-Li-Frachtschiff zur Verfügung zu stellen, bei dem zur Verbindung zwischen
einer Rampe und jedem Deck nur ein Verbindungsweg vorgesehen ist, der jedoch zu
jedem Deck Zugang ermöglicht.
-
Eine andere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Ro-Ro-Li-Li-Frachtschiff zur Verfügung zu stellen, bei dem alle Lukendeckelzum Abdecken
der Luken auf den Decks Oberflächen aufweisen, die praktisch in gleicher Ebene mit
der Decksoberfläche liegen, so daß das Fahren von Fahrzeugen auf dem Deck nicht
behindert wird.
-
Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform sind anstelle von wasserdichten
Schotten eine Vielzahl von sich quer erstreckenden Rahmen, die in einem bestimmten
Abstand voneinander angeordnet sind, vorgesehen, wobei jeder Rahmen große Öffnungen
und verstärkende horizontale Träger aufweist. Die obere Oberfläche jedes horizontalen
Trägers ist im allgemeinen in der gleichen Ebene wie die Decksoberfläche oder die
Oberfläche einer inneren Bodenplatte, so daß bei Verwendung des erfindungsgemäßen
Frachtschiffs als Ro-Ro-Frachter der Träger die Durchfahrt der Fahrzeuge nicht behindert.
Wird das erfindungsgemäße Frachtschiff als Li-Li-Frachter verwendet, werden die
Öffnungen in der Rahmenstruktur durch leicht entfernbare Abdeckplatten verschlossen,
wobei der Laderraum in so viele wie benötigte Sektionen unterteilt wird.
-
Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert.
-
Fig. 1 ist ein schematischer Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes
Frachtschiff.
-
Fig. 2 ist ein horizontaler Längsschnitt entlang der Linie II-II nach
Fig. 1 durch ein erfindungsgemäßes Frachtschiff.
-
Fig. 3 ist ein Querschnitt entlang der Linie III-III nach Fig. 1.
-
Fig. 4 ist ein Querschnitt entlang der Linie IV-IV nach Fig. 3.
-
In den Fign. 1 bis 3 wird der Rumpf des erfindungsgemäßen Frachtschiffs
mit Ziffer 1 bezeichnet. Der Rumpf 1 besteht im wesentlichen aus dem Bug bzw. Vorschiff
2, einem Heck 3 und einem Laderaum 6, der vom Bug 2 und dem Heck 3 durch ein Kollisionsschott
oder Vorpiekschott 4 bzw. ein Achterpiekschott 5 abgetrennt ist.
-
Im Laderaum 6 sind vom Rumpf 1 aufwärts eine innere Bodenplatte 7,
ein zweites Deck 8 und ein Zwischendeck 9 angeordnet, wobei der Laderaum 6 durch
ein freiliegendes Deck 10 abgedeckt wird. Die Höhen vom zweiten Deck 8 zum Hilfsdeck
9 und von letzterem zu dem freiliegenden Deck 10 sind etwas größer als die des im
Laderaum 6 zu verladenden Fahrzeugs, während die Höhe von der inneren Bodenplatte
7 zum zweiten Deck 8 erheblich höher als die Fahrzeughöhe ist.
-
Im Laderaum 6 sind ebenfalls eine Vielzahl querverlaufender Rahmenstrukturen
12 vorgesehen, die in geeignetem Abstand zueinander angeordnet sind. Obgleich in
den Fign. 1
bis 3 ein Paar derartiger Rahmenstrukturen 12 auf beiden
Seiten eines jeden Haltepfostens 35 wiedergegeben sind, können natürlich mehr Rahmenstrukturen
12 bei Bedarf vorgesehen sein, selbst wo sich kein Haltepfosten 35 befindet. Die
Rahmenstruktur 12 dient an erster Stelle nicht als verstärkendes Bauteil, sondern
mehr als Rahmen zur Bildung einer Abteilungswand. Jede der Strukturen 12 mit im
wesentlich den gleichen Dimensionen wie der Querschnitt durch den Laderaum 6 wird
durch U-Träger gebildet und weist einen oberen horizontalen Träger 12a, dessen obere
Oberfläche an die untere Fläche des freiliegenden Decks 10 anstößt, zwei mittlere
horizontale Träger 12b und einen horizontalen Bodenträger 12c auf. Die Oberfläche
der mittleren Träger 12b ist im allgemeinen in einer Ebene mit der Decksoberfläche
des zweiten Decks 8 bzw. des Hilfsdecks 9, während die obere Oberfläche des Bodenträgers
12c im allgemeinen in der gleichen Fläche mit der Oberfläche der inneren Bodenplatte
7 angeordnet ist.
-
Wie man am besten der Fig. 2 entnehmen kann, sind die Decks 8, 9 und
10 in viele Sektionen bzw. Abteilungen durch Rahmenstrukturen 12 abgeteilt; obwohl
nur drei Abteilungen gezeigt werden, können natürlich erheblich mehr vorhanden sein.
Jede der Abteilungen bzw. Sektionen weist eine Luke 13 auf. Die Luke 13 ist entlang
ihrer peripheren Kante mit einer Trägerstufe 14 versehen, deren tragende Fläche
etwas unterhalb der entsprechenden Decksoberfläche angeordnet ist, so daß die obere
Oberfläche des Lukendeckels 15 praktisch in der gleichen Ebene mit der entsprechenden
Decksoberfläche liegt, wenn ein Lukendeckel 15 auf die Trägerstufe 14 aufgebracht
wird.
-
Die Lukendeckel 15 sind vorzugsweise faltbar oder zusammenklappbar.
Erfindungsgemäß werden sie durch drehbar bzw. klappbar miteinander verbundene Bandplatten
gebildet, so daß sie auf einer der Trägerstufen 14 aufgefaltet werden können. In
Fig. 1 ist der zentrale Lukendeckel 15 auf dem zweiten Deck 8 in gefaltetem Zustand,
um allgemein zu zeigen, wie die jeweiligen Luken 13 geöffnet werden.
-
Mit 16 wird eine anhebbare Ladeplattform bezeichnet, die unterhalb
einer der Luken 13 vom zweiten Deck 8 angeordnet ist, und die ausgebildet ist, um
Fahrzeuge vom zweiten Deck 8 auf die inneren Bodenplatten 7 oder umgekehrt zu befördern.
Diese Plattform 16 hängt vorzugsweise an Stahlseilen 17 vom zweiten Deck 8 herunter,
wobei die Seile mittels einer Winde 18 auf- bzw. abgerollt werden, die an der unteren
Oberfläche des zweiten Decks 8 angeordnet ist, wodurch der Fahrzeugtransport zwischen
dem Deck 8 und der inneren Bodenplatte 7 ermöglicht wird. Die Platte bzw. Plattform
16 ist an ihrer vorderen und hinteren Kante mit entfernbaren Rampen 19 versehen,
so daß die Fahrzeuge leichter auf die Plattform 16 hinauf oder von dieser herunterfahren
können, wenn die Plattform 16 vollständig auf die innere Bodenplatte 7 abgesenkt
ist. Im Heck 3 des Rumpfes 1 ist ein Verbindungsweg angeordnet, der sich hinunter
zum zweiten Deck 8 durch die Achterpiekschott 5 erstreckt, wobei 5 eine Öffnung
21 aufweist, die sich vom zweiten Deck 8 bis zum Oberdeck 10 erstreckt. Im äußersten
Bereich des Hecks 3 ist eine Öffnung 22 angeordnet, die sich vom Verbindungsweg
20 aufwärts erstreckt, wobei während einer Reise die Öffnung 22 normalerweise
durch
eine Rampenauffahrt wetterfest verschlossen ist, die an der unteren Kante der Öffnung
22 drehbar angeordnet ist.
-
Der zuvor erwähnte Verbindungsweg 20, der auf das zweite Deck 8 führt,
ist in drei Abteilungen unterteilt, die dreh- bzw. schwenkbar über die Scharniere
26 und 27 miteinander verbunden sind. Wird der Verbindungsweg 20 um das Gelenk bzw.
Scharnier 26 herum gefaltet, bis dessen vordere Kante das hintere Ende des Hilfsdecks
9 erreicht, kann der vorderste Bereich des Verbindungswegs 20 als ein anderer Verbindungsweg
24 verwendet werden, der nun zum Hilfsdeck 9 führt, In gleicher Weise können, wenn
der Verbindungsweg 20 um ein anderes Gelenk oder Scharnier 27 gedreht wird, dessen
vordere und mittleren Bereiche als Verbindungsweg 25 zum Oberdeck 10 verwendet werden.
hierbei werden jedoch vorzugsweise die geschwenkten Bereiche des Verbindungswegs
20 durch ein Stahlseil oder ähnliches unterstützt, um die Belastung zu vermindern,
Mit 28 ist eine Tür bezeichnet, die geschlossen gehalten wird, um das Heck 3 wetterfest
zu halten, wenn der Verbindungsweg 25 nicht benutzt wird.
-
In den Fign. 3 und 4 wird gezeigt, wie die Abdeckplatten 32 auf die
Rahmenstrukturen 12 aufgebracht werden, um die Öffnungen 11 in der Rahmenstruktur
12 zu schließen.
-
Gemäß Fig. 4 ist ein transversales Bauteil 29 mit T-Profil, das an
beiden Enden mit Anschlag- bzw, Verbindungsbauteilen 30 versehen ist, auf dem Bodenträger
12c derart angeordnet, daß die Frontoberfläche des transversalen Bauteils 29 mit
der Frontoberfläche der Rahmenstruktur 12 ausgerichtet ist. Dann werden die Befestigungsvorrichtungen
30
des Bauteils 29 mit den unteren Bereichen der Rahmenstruktur 12 durch Bolzen 31
verbunden; die Abdeckplatten 32 werden mit den Frontoberflächen des mittleren Trägers
12b und dem transversalen Bauteil 29 verbunden; hierdurch wird die Öffnung 11 der
Rahmenstruktur 12 geschlossen und die Abteilung von Frachtraum zwischen der inneren
Bodenplatte 7 und dem zweiten Deck 8 in nahezu beliebig viele Abteilungen bewirkt.
Bei Bedarf können andere Frachträume in gleicher Weise unterteilt werden, indem
die Öffnungen der Struktur 12 mit Abdeckplatten abgedeckt werden.
-
Ein Ladebaum 34 gemäß Fig. 1 dient zum Verladen und Entladen allgemeiner
Frachten.
-
Aus dem bisherigen geht hervor, daß erfindungsgemäß keine wasserdichten
Schotten im Frachtraum 6 verwendet werden, die normalerweise zur Verstärkung der
Rumpfstruktur verwendet werden. Die Festigkeit, insbesondere die Querfestigkeit,
wird durch Seiten- oder Bodenlängsträger, sich in Längsrichtung erstreckende Schotten,
innere Bodenplatten und Decks erreicht.
-
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Frachtschiffes als Ro-Ro-Frachter
brauchen keine Abdeckplatten 32 an der Rahmenstruktur 12 angebracht werden, so daß
die Fahrzeuge bei Bedarf bewegt werden können. Natürlich mUssen dann alle Luken
13, mit Ausnahme der Luke mit der anhebbaren Ladeplattform 16, durch Lukendeckel
15 geschlossen sein; gleichzeitig muß das vordere Ende des Verbindungswegs 20 mit
dem hinteren Ende von einem der Decks 8, 9 oder 10 verbunden sein.
Erfindungsgemäß
ist jeder Lukendeckel 15 vom zusammenlegbaren Typ praktisch mit der entsprechenden
Deckoberfläche ausgerichtet, wenn er entfaltet ist, so daß die Fahrzeuge auf Jedem
Deck einfach und sicher hin- und herfahren können, so daß beispielsweise sehr schnelles
und sicheres Be- und Entladen von Fahrzeugen stattfinden kann.
-
Wird das erfindungsgemäße Frachtschiff als Li-Li-Frachter verwendet,
werden relativ große Öffnungen der Rahmenstrukturen 12 durch Abdeckplatten 32 wie
beschrieben geschlossen. Wenn in diesem Fall die Ladeplattform 16 nicht verwendet
wird, wird sie zweckmäßigerweise vollständig auf die Bodenplatte 17 abgesenkt. Auf
diese Weise werden dann Schüttgut oder abgepackte Frachten aus dem Laderaum 6 durch
die Luken 15 mittels Ladebäumen 34 be- oder entladen.
-
Werden keine Abdeckplatten 32 verwendet, wird der Frachtraum im Laderaum
6 maximal genutzt; hierdurch wird es möglich, eine größere Anzahl von Fahrzeugen
als auf konventionellen Frachtern mit gleichem Frachtraum zu verladen, wobei gleichzeitig
sicheres und direktes Bewegen der Fahrzeuge auf den jeweiligen Decks möglich ist.
-
Gleichzeitig kann andererseits durch Abdecken der Rahmenstrukturen
12 mit Abdeckplatten 32 der Laderaum 6 in nahezu beliebig viele Abteilungen erfolgen;
dieses kann zum Stauen verschiedener Frachtarten notwendig und vorteilhaft sein.
-
Schließlich sei darauf hingewiesen, daß die Rampe 23 und die Verbindungswege
20, 24 und 25 sich nicht zwangsläufig in Längsrichtung erstrecken müssen und auch
oder nur am bzw. im Bug bzw. Vorschiff angeordnet sein können.
-
L e e r s e i t e