DE2329135A1 - Disazofarbstoffe - Google Patents
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Description
PATENTANWÄLTE Z>
R. · I N G. H. FI N C K E
DIPL-INCH. BOHR
DIPL.-ING. S. STAEGER
3 MÜNCHEN 5 MÜLLERSTRASSE 31
Mappe' 23214- - Dr. K.
Case Dd 25143
Imperial Chemical Industries Ltd, London, Großbritannien
Disazofarbstoffe
Priorität: 14.6.1972 - Großbritannien
Die Erfindung bezieht sich auf neue Disazofarbstoffe,
die zum Färben von Zellulosetextilmaterialien in rötlich· braune Farbtöne verwendet werden können.
309881/1078
Gemäß der Erfindung werden Disazofarbstoffe der Formel
(1)
vorgeschlagen, worin B für ein 1,4-Phenylenradikal, das
durch CHx, OCH,, NHCOCH, oder NHCONH0 substituiert sein
0 0 0 έ
kann, oder ein 1,4-Naphtnylenradikal, das durch OCH,
oder SO,H substituiert sein kann, steht und Z für oder OCH7 steht.
Die neuen Farbstoffe besitzen eine Kombination von Eigenschaften, die für Farbstoffe dieser Farbtöne ungewöhnlich
sind, nämlich eine hohe Erschöpfung auf Fasern aus Salzbädern mit einer hohen Fixierung des absorbierten Farbstoffs,
so daß tiefe Farbtöne mit einer hohen Färbekraft erhalten werden können. Die erhaltenen Farbtöne besitzen
außerdem eine vorzügliche Echtheit gegenüber Licht und Waschversuchen (im letzteren Fall liegt auch eine bemerkenswert
niedrige Überfärbung vor) und vor allem eine vorzügliche Echtheit gegenüber Bleichbehandlungen.
Die bevorzugten..Farbstoffe sind solche der Formel
N-N
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(2)
(2)
worin Z die oben angegebene Bedeutung besitzt, die Gruppe der Formel SO,H im zentralen Naphthalinkern sich in der
6- oder 7-Stellung zu einer Azogruppe befindet. Diese Farbstoffe
oder Farbstoffgemische besitzen eine außergewöhnliche Färbekraft und außergewöhnliche Aufbaueigenschaften.
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung
der neuen Farbstoffe, welches dadurch ausgeführt wird, daß man eine Aminoazoverbindung der Formel
N-N
(3)
worin B die oben angegebene Bedeutung besitzt, mit 1 Mol
2,4-Dichloro-6-methoxy-s-triazin oder 2,4-Dichloro-6-amino-s-rtriazin
umsetzt.
Das obige Verfahren kann in zweckmäßiger Weise dadurch ausgeführt werden, daß man die Reaktionsteilnehmer in
einem wässrigen Hedium bei einer Temperatur von 30 bis 5C°C
rührt, wobei man vorzugsweise den pH des Mediums auf 6,5 bis 7,5 hält, indem man ein säurebindendes Mittel,
wie z.B. Natriumbicarbonat, Natriumcarbonat oder Natriumhydroxid, zugibt, um die während der Reaktion gebildete
Salzsäure zu neutralisieren.
Die Erfindung'betrifft auch ein modifiziertes Verfahren
zur Herstellung de.r neuen Farbstoffe, in denen Z für eine
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Gruppe der Formel NH2 steht, welches dadurch ausgeführt
wird, daß man Cyanurchlorid mit 1 Mol einer Aminoazo-
verbindung der Formel (3) umsetzt und das erhaltene Produkt
mit 1 Mol Ammoniak umsetzt.
Dieses modifizierte Verfahren wird in äußerst zweckmHßiger
Weise in einem wässrigen Medium bei einem pH von 6,5 bis 7,5 ausgeführt, wobei vorzugsweise die erste Stufe bei 0 bis
100C und die zweite Stufe bei 30 bis 4O0C ausgeführt wird.
In der zweiten Stufe kann gegebenenfalls ein Ammoni&küber- schuß verwendet werden, der als säurebindendes Mittel wirkt.
Die Aminoazoverbindungen der Formel (3) können dadurch erhalten werden, daß man· das Diazoniumsalz der 2-Amino-
naphthalindisulfonsäure mit einem Amin der Formel BNH2
kuppelt und die resultierende Aminomonoazοverbindung
diazotiert und mit i-Aminonaphthalin-8-sulfonsäure
kuppelt.
Beispiele für 2-Aminonaphthalindisulfonsauren, die ver
wendet werden können, sind die 1,5- 3,6- 3,7- 4,6- 5,7- und 6,8-Disulfonsäuren.
Beispiele für Amine der Formel BNHp, die verwendet werden können, sind: Anilin, m-Toluidin, m-Aminoacetanilid,
m-Aminophenylharnstoff, Cresidin, 2,5-Dimethoxyanilin,
2t5-Diinethylanilin, o- und m-Anisidin, I-Aminonaphthalin-B-
und -7-sulfonsäure sowie Gemische daraus.
Die neuen Farbstoffe können aus den Reaktionsgemischen,
in denen sie hergestellt worden sind, durch die üblichen Techniken isoliert werden, die es für die Isolation von
wasserlöslichen Reaktivfarbstoffen gibt, beispielsweise
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durch Aussalzen und Filtration oder durch Spritztrocknung
des Re.aktionsgemischs, in welchem der Farbstoff hergestellt
worden ist. Gegebenenfalls können Stabilisatoren, beispielsweise Gemische von Alkalimetallhydrogenphosphaten, zugegeben
werden.
Die neuen Reaktivfarbstoffe eignen sich zum Färben von
Zellulosetextilmaterialien, beispielsweise Textilmaterialien, welche natürliche oder regenerierte Zellulose enthalten,
wie z.B. Baumwolle, Leinen und Viskoserayon. Zum Färben derartiger Materialien werden die neuen Farbstoffe vorzugsweise durch ein Druckverfahren oder vorzugsweise durch ein
Färbeverahren auf Zellulosetextilmaterialien gemeinsam mit . einer Behandlung mit einem säurebindenden Mittel aufgebracht,
wie z.B. mit Ätznatron, Natriumcarbonat, Natriumsilicst oder Natriumbicarbonat. Das säurebindende Mittel kann auf das
Material vor, während oder nach dem Aufbringen des Farbstoffs angewendet werden. Wenn die neuen Farbstoffe in
dieser Weise aufgebracht werden, dann reagieren sie mit der Zellulose und ergeben braune Farbtöne mit einer vorzüglichen
Echtheit gegenüber Waschen und gegenüber Bleichbehandlungen. Sie sind deshalb bemerkenswert, weil ein
hoher Anteil auf dem Material fixiert, insbesondere, wenn sie aus Salzbädern aufgebracht werden. Sie sind weiterhin
wegen ihrer niedrigen Uberfärbung auf benachbartes ungefärbtes Material bemerkenswert, und zwar sowohl
beim Auswaschen deö unfixierten Farbstoffs als auch während
eines WaschVersuchs.
Die Erfindung wird durch die folgenden Beispiele näher erläutert, worin die Teile in Gewicht ausgedrückt sind.
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50 Teile einer 13>8%igen Lösung von Natriumnitrit werden
zu einer Lösung von 30,3 Teilen 2-Aminonaphthalin-4,8- disulfonsäure in 400 Teilen Wasser zugegeben, und das
Gemisch wird auf 100C abgekühlt und während 15 niin zu
einem gerührten Gemisch aus 100 Teilen Eis und 40 Teilen
wässriger Salzsäure (S.G. 1,18) zugegeben. Das Gemisch wird 1 st gerührt, die überschüssige salpetrige Säure
wird durch Zusatz von Sulfaminsäure entfernt, und dann
werden 21 Teile eines annähernden 1:1-Gemischs von 1- Aminonaphthalin-6- und -7-sulfonsäure zugegeben, worauf
sich der Zusatz von ausreichend Natriumacetat anschließt, um den pH des Gemischs auf 4 zu bringen. Das Gemisch wird
dann 2 st bei I5 bis 2O0C gerührt, und die Ausfällung v.ird
abfiltriert und getrocknet.
26,9 Teile des Produkts werden in 400 Teilen Wasser mit pH 7 bis 8 aufgelöst, und dann werden 25 Teile einer
13»8%igen Lösung von Natriumnitrit zugegeben. Das Gemisch
wird während 15 min zu einem gerührten Gemisch aus 100 Teilen Eis und 25 Teilen wässriger Salzsäure (S.G. 1,18)
zugegeben, und das Gemisch wird 1 st gerührt. Dann wird •überschüssige salpetrige Säure durch Zusatz von Sulfaminsäure
entfernt, und schlief, lieh werden 11,2 Teile
i-Aminonaphthalin-8-sulfonsäure zugegeben, worauf sich
der Zusatz von ausreichend Natriumacetat anschließt, so daß ein pH von 4 bis 5 erhalten wird. Das Gemisch
wird 4 st bei 15 bis 200C gerührt, und dann wird Salz
zugegeben, so daß eine Konzentration von 100 g/l ent steht, und die Ausfällung wird abfiltriert und bei 400C
getrocknet.
3098
81/1078
Zu einer Lösung von 1^,5 Teilen des Produkts in 300 Teilen
Wasser mit 1O0C wird eine Lösung von 6,5 Teilen Cyanurchlorid
in 50 Teilen Aceton während 30 min zugegeben, wobei der pH durch Zusatz von 8%iger wässriger Natriumhydroxidlösung
auf 6,5 bis 7>5 gehalten wird. Das Gemisch wird 1 st bei 0 bis 10°C gerührt, dann werden 10 Teile Ammoniaklösung
(S.G. 0,88) zugegeben, und schließlich wird das Gemisch 4 st bei 35 bis 4-00C gerührt. Hierauf wird Salz
zugegeben, so daß eine Konzentration von 150 g/l entsteht,
und die Ausfällung wird abfiltriert und getrocknet.
Wenn der Farbstoff gemeinsam mit einem säurebindenden Mittel auf Zellulosetextilmaterialien aufgebracht wird,
dann ergibt er einen tief rot-braunen Farbton mit einer
vorzüglichen Echtheit gegenüber Licht, V/aschen und Bleichen.
Farbstoffe mit einem ähnlichen Farbton und mit ähnlichen Eigenschaften wie diejenigen des Farbstoffs von Beispiel 1
werden erhalten, wenn 1-Naphthylamin-6-sulfonsäure oder
i-Naphthylamin-7-sulfonsäure anstelle des Gemischs dieser
Säuren verwendet wird.
7,7 Teile der in Absatz '2 von Beispiel 1 beschriebenen
Aminodisazoverbindung werden in 200 Teilen Wasser mit pH 7 bis 8 aufgelöst, und die Lösung wird bei einer Temperatur
von 40 bis 450C gerührt.
Dann wird eine Lösung von 2,8 Teilen 2,4-Dichloro-6-methoxys-triazin
in 25 Teilen Aceton zur Lösung zugegeben, und das
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Gemisch wird 4 st gerührt, wobei der pH durch Zusatz
einer wässrigen 8%igen Natriumhydroxid].ösung auf 6,5 bi
7,5 gehalten wird. Die Lösung wird filtriert, und dann wird Salz zugesetzt, so daß eine Konzentration von "1GG
entsteht. Das Produkt wird abfiltriert, mit iO%iger
Kochsalzlösung gewaschen und bei 400C getrocknet.
Wenn der Farbstoff gemeinsam mit einem säurebindenden Mittel auf Zellulosetextilmaterialien aufgebracht wird,
dann ergibt er einen mittelbraunen Farbton (der gelber ist als der Farbstoff von Beispiel 1), welcher eine
vorzügliche Echtheit gegenüber Licht, Waschen und Bleichen aufweist.
·»
Weitere Farbstoffe werden in einer ähnlichen Weise wie in Beispiel 1 und 2 hergestellt. Sie sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Die auf Zellulose erhaltenen Farbtöne sind in der letzten Spalte angegeben.
Weitere Farbstoffe werden in einer ähnlichen Weise wie in Beispiel 1 und 2 hergestellt. Sie sind in der folgenden Tabelle aufgeführt. Die auf Zellulose erhaltenen Farbtöne sind in der letzten Spalte angegeben.
In der Spalte II ist die verwendete Aminonaphthalindisulfonsaure
angegeben, Spalte III bezeichnet die Mittelkomponente und Spalte IV bezeichnet den letzten Reaktionsteilnehmer. Der Kürze halber wird der Ausdruck "gemischte
CIeves-Säure" zur Bezeichnung eines annähernden 1:1-Gemischs.
von 1-Aminonaphthalin-6- und -7-sulfonsäure
verwendet.
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I | * | 12 | II | in: | IV ; | rot-braun | |
Bsp. | 13 | 2-Arninonaphthalin- | mittelbraun | ||||
3 | 14. | 3,6-disuIfonsäure | gemischte Cleves-Säure | Cyanurchlorid dann Ammoniak | bläulich braun |
||
4 | -4,δ-disulfonsäure | Cresidin | -do- | rot-braun | |||
5. | ^6 | -do- | 2,5-Dimethoxyanilin | -do- | -do- | ||
6 | •17 | -1., 5-di sulf ons äure | gemischte Cleves-Säüre | -do- | -do- | ||
7 | 18 | -6,8-disulfonsäure | -do- | -do- | orange-braun | ||
8 | -5,7-disulfonsäure | -do- | -do- | -do- | |||
U) | 9 | -4,8-disulfonsäure | 2 y5-öimethylani1 in | -do- | mittelbraun | ||
O co |
10 | -do- | m-Anisidin | -do- | |||
00 | 11 | -do- | Cresidin | 2^-Dichloro-G-methoxy-s- | rot-braun | ||
00 | triazin | orange-breun | |||||
-^ | .-5,7-disulfonsäure | 1,7-Clevessäure | Cyanurchlorid dann Ammoniak | -do- | |||
O | -5,7-disulfonsäure | Anilin | -do- | rot-braun | |||
-J 00 |
-4,8-disulfonsäure | m-Toluidin | -do- | -do- | |||
-6,8-disulfonsäure | m-Aminoacetanilid» | -do- | -do- | ||||
-4,8-dis.ulf onsäure | m-Aminophenylharnstoff | -do- | -do- | ||||
-1,5-disulfonsäure | m-Anisidin | -do- | |||||
-6,8-disulfonsäure | 1,6-Clevessäure | -do- | |||||
Claims (4)
- PatentansprücheDisazofarbstoffe der FormelN . Ni eiworin B für ein 1,4~Phenylenradikal, das durch CH,, 'CCK , UHCCCH, oder MCONHp substituiert sein kann, oder ein 1,4-Naphthylenradikal, das durch OCH, oder SO-,Η substituiert sein kann, steht und Z für NH2 oder OCH, steht,
- 2. Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie die FormelSO.Claufweisen, worin Z für NH2 oder OCH, steht und die Gruppe309881/1078der Formel SO,H im zentralen Naphthalinkern sich in der 6- oder 7-Stellung zu einer Azogruppe befindet.
- 3· Verfahren zur Herstellung der Disazofarbstoffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Aminoazoverbindung der Formelin
worin B die Anspruch 1 angegebene Bedeutung besitzt, mit 1 Mol 2,4--Dichloro-6-methoxy-s-triazin oder 2,4— Dichloro-6~amlno-s-triazin umsetzt. - 4. Verfahren zur Herstellung der Disazofarbstoffe von Anspruch 1, worin Z für eine Gruppe der Formel NH0 steht, dadurch gekennzeichnet, daß man Cyanurchloridmit 1 Mol einer Aninoa ζ ο verbindung der Formel(Hey;N«Nkondensiert und das erhaltene Produkt mit 1 Mol Ammoniak kondensiert.30 9 88 1/107 8- αϊ -5· Verwendung der Farbstoffe von Anspruch 1 zum Färben von Zellulos'etextilmaterialien durch Färben oder Bedrucken gemeinsam mit einer Behandlung mit einem säurebindenden Mittel.309881/1078
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