DE1106897B - Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von MonoazofarbstoffenInfo
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Description
DEUTSCHES
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffe^ die einen s-Triazinring enthalten
und die zur Herstellung echter Färbungen in gelben bis orangefarbigen Ausfärbungen auf Cellulosetextilstoffen
wertvoll sind.
Es wurde gefunden, daß hochwertige Farbstoffe dadurch erhalten werden können, wenn man äquimolekulare
Mengen bestimmter Dihalogentriazine mit bestimmten Verbindungen der Azonaphthalin- oder Benzolazonaphthalinreihe
umsetzt, die eine Amin- oder Alkylamingruppe in Parastellung zur Azogruppe enthalten.
Um die Farbstoffe leicht in reiner Form zu erhalten, ist es wichtig, daß die Ausgangsstoffe nur eine Gruppierung
enthalten, die sich mit dem Halogen, das an dem Triazinkern hängt, umsetzen kann; demgemäß sollen die Ausgangsstoffe
frei von anderen Amin- oder Alkylamingruppen sein.
Die erfindungsgemäß erhältlichen Monoazofarbstoffe, die mindestens zwei ionische, löslichmachende Gruppen
enthalten, entsprechen der Formel Verfahren zur Herstellung
von Monoazofarbstoffen
von Monoazofarbstoffen
Anmelder:
Imperial Chemical Industries Limited,
London
London
Vertreter: Dr.-Ing. H. Fincke, Berlin-Lichterfelde,
Dipl.-Ing. H. Bohr und Dipl.-Ing. S. Staeger,
München 5, Müllerstr. 31, Patentanwälte
Beanspruchte Priorität:
Großbritannien vom 23. August 1957 und 5. August 1958
Großbritannien vom 23. August 1957 und 5. August 1958
Herbert Francis Andrew
und William Elliot Steffen, Manchester, Lancashire
und William Elliot Steffen, Manchester, Lancashire
(Großbritannien),
sind als Erfinder genannt worden
sind als Erfinder genannt worden
A-N =N—B—N—C
C-X
H N.
.N
I
f
in der A einen Arylrest, der frei von Amin- und Alkylamingruppen
ist, B einen 1,4-Naphthalinrest, X ein Chlor- oder Bromatom und O einen Substituenten
bedeutet, der durch ein Stickstoffatom an den Triazinkern gebunden ist und frei von kupplungsfähigen Gruppen
ist.
Die ionischen, löslichmachenden Gruppen, die in den Monoazofarbstoffen vorhanden sind, können z. B. SuIfon-
oder Carbonsäuregruppen sein.
In der obigen Formel kann A einen Rest bedeuten, z. B. der Benzol-, Naphthalin-, Benzthiazol- oder
Stilbenreihe, und er kann, das oben Gesagte ausgenommen, substituiert sein durch Halogenatome, wie Chlor
oder Brom, Nitrogruppen, durch Acylamingruppen, wie Acetylamin und Benzoylamin, durch Alkylgruppen,
wie Methyl und t-Butyl, durch Alkoxygruppen, wie Methoxy und Äthoxy, durch Aryloxygruppen, wie
Phenoxy, durch Sulfonsäure- und Carbonsäuregruppen.
Das Symbol Q in der obigen Formel kann eine Amin- oder eine mono- oder disubstituierte Amingruppe
bedeuten, in der die Substituenten an dem Stickstoffatom selbst frei von solchen Gruppen sind, die sie dazu
befähigen würden, mit diazotierten Arylaminen zu kuppeln, wie Hydroxyl-, Amin- oder substituierten
Amingruppen, und enolisierbare Methylengruppen.
Die Monoazofarbstoffe können durch ein Verfahren erhalten werden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß
man etwa äquimolekulare Mengen eines 2,4-Dihalogen-6-amino-s-triazins,
das mit einem diazotierten Arylamin nicht kupplungsfähig ist, mit einer Aminoazoverbindung
der folgenden Formel umsetzt:
A-N=N-B-NH2,
in der A und B die oben angegebenen Bedeutungen haben und wobei die Ausgangsstoffe und die Reaktionsbedingungen so gewählt werden, daß der erhaltene Farbstoff
mindestens zwei ionische, löslichmachende Gruppen enthält und ein Chlor- oder Bromatom weiterhin an dem
Triazinring gebunden ist.
Die verwendeten Aminoazoverbindungen können leicht dadurch erhalten werden, daß ein diazotiertes Arylamin
mit einem parakuppelnden Amin der Naphthalinreihe gekuppelt wird.
Geeignete Arylamine sind z. B. l-Aminobenzol-2,3-
oder -4-sulfonsäure, l-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure,
4-Nitro-l -aminobenzol-2-sulfonsäure, 2-Methoxy-l -aminobenzol-5-sulfonsäure,
4-Methoxy-l -aminobenzol-2-sulfonsäure,
5-Chlor-4-methyl-l -aminobenzol-2-sulfonsäure,
2-Aminonaphthalin-l,5-, -4,8- und -6,8-disulfonsäuren, 2-Aminonaphthalin-3,6,8-trisulfonsäure, 2-(4'-Aminophenyl)-6-methylbenzthiazolmono-
und -disulfonsäuren und 4-Amino-4'-nitrostilben-2,2'-disulfonsäure.
Geeignete parakuppelnde Amine der Naphthalinreihe sind z. B. l-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure, a-Amino-
109 607/357
3 4
naphthalin, l-Aminonaphthalin-7-sulfonsäure und Die Monoazofarbstoffe sind wertvolle Farbstoffe für
2-Methoxy-l-aminonaphthalin-6-sulfonsäure. Cellulosetextilstoffe, wenn sie in Verbindung mit einem
Das in dem Verfahren verwendete 2,4-Dihalogen- säurebindenden Mittel aufgetragen werden, z. B. nach
6-amino-s-triazin kann durch Umsetzung äquimole- dem in der belgischen Patentschrift 543 218 beschriebenen
kularer Mengen eines Cyanursäurehalogenids mit Ammo- 5 Verfahren, in der der gefärbte Textilstoff mit einem
niak oder einem geeigneten primären oder sekundären säurebindenden Mittel nachbehandelt wird, oder nach
Amin erhalten werden, das so gewählt wird, daß die verwandten Verfahren, in denen ein säurebindendes
erhaltene Verbindung nicht mit einem diazotierten Mittel auf den Textilstoff vor oder während der Be-
Arylamin kupplungsfähig ist. handlung mit dem Farbstoff aufgetragen wird.
Geeignete Amine sind z. B. Aminobenzol, Methylphenyl- io Wenn sie so aufgetragen werden, geben die Monoazoamin,
Äthylphenylamin, Methylamin, Äthylamin, farbstoffe gelbe bis orangefarbige Färbungen, die sehr
p-Aminoacetanilid, l-Aminobenzol-3- oder -4-sulfon- wasch- und lichtecht sind. Sie haben vor den Farbsäure,
l-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure, 2-(4'-Amino- stoffen ähnlicher Tönung, die in der belgischen Patentphenyl)-6-methylbenzthiazol,
der p-Tohiolsulfonylester schrift 543 218 beschrieben werden, den Vorteil, daß sie in
von l-Amino-8-hydroxyhaphthalin-3,6-disulfonsäure 15 wäßrigen Lösungen, die säurebindende Mittel enthalten,
und 2-Amino-5-hydroxynaphthalin-7-sulfonsäure und beständiger sind. So sind eingedickte Druckpasten, die
2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure. die Monoazofarbstoffe und ein säurebindendes Mittel
Das erfindungsgemäße Verfahren wird vorteilhaft in enthalten, besonders wertvoll zur Anwendung in dem
Gegenwart eines säurebindenden Mittels durchgeführt, Druckverfahren der belgischen Patentschrift 543 218.
vorzugsweise eines Carbonats oder Bicarbonate. Es 20 Verglichen mit dem bekannten Farbstoff des Beispiels 2 wird unter solchen Bedingungen durchgeführt, daß der der deutschen Patentschrift 436 179 weisen die nach entstehende Farbstoff noch ein einziges Chloratom ent- diesem Verfahren erhaltenen Farbstoffe überlegene Lichthält, das am Triazinkern gebunden ist, d. h., es wird echtheit auf.
vorzugsweise eines Carbonats oder Bicarbonate. Es 20 Verglichen mit dem bekannten Farbstoff des Beispiels 2 wird unter solchen Bedingungen durchgeführt, daß der der deutschen Patentschrift 436 179 weisen die nach entstehende Farbstoff noch ein einziges Chloratom ent- diesem Verfahren erhaltenen Farbstoffe überlegene Lichthält, das am Triazinkern gebunden ist, d. h., es wird echtheit auf.
z. B. in einem organischen Lösungsmittel oder Vorzugs- Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele,
weise bei einer verhältnismäßig niedrigen Temperatur 25 in denen Teile auf das Gewicht · bezogen sind, näher
in einem wäßrigen Medium gearbeitet. Im allgemeinen erläutert.
wird das Verfahren vorzugsweise bei einer Temperatur Beispiel 1
zwischen 30 und 40° C und bei einem pH von 6,5 bis 8
zwischen 30 und 40° C und bei einem pH von 6,5 bis 8
im wäßrigen Medium durchgeführt. Diazotierte l-Aminobenzol-2,4-disulfonsäure wird mit
Gelegentlich ist es vorteilhaft, einen kleinen Über- 30 l-Aminonaphthalin-6-sulfonsäure gekuppelt, und 11,06
schuß eines der Ausgangsstoffe über die theoretisch not- Teile des so erhaltenen Trinatriumsalzes der 4-Amino-
wendige Menge zu verwenden. naphthalin-l,l'-azobenzol-2',4',6-trisulfonsäure werden in
Die Monoazofarbstoffe können leicht in Form ihrer 100 Teilen Wasser aufgelöst und innerhalb 30 Minuten zu
Natriumsalze durch Hinzufügen von Kochsalz zu dem einer Suspension von 3,7 Teilen Cyanursäurechlorid in
neutralen, wäßrigen Medium, Abfiltrieren des aus- 35 100 Teilen Eis und Wasser unter Rühren hinzugefügt,
gefällten Farbstoffes und Trocknen isoliert werden. wobei die Temperatur, wenn erforderlich, durch Hinzu-
Die Monoazofarbstoffe können ebenso durch ein fügen von Eis bei 3° C gehalten wird. Das Gemisch wird
abgewandeltes Verfahren erhalten werden. In diesem gerührt, bis kein diazotierbares Amin mehr festgestellt
abgewandelten Verfahren wird zuerst die Aminoazo- werden kann, wobei 10°/0ige wäßrige Natriumcarbonatverbindung
mit 1 Mol eines Cyanursäurehalogenids um- 40 lösung, wenn erforderlich, hinzugefügt wird, um das pH
gesetzt, und die so erhaltene Verbindung wird danach bei 6,4 zu halten. 9,28 Teile des Dinatriumsalzes der
mit 1 Mol Ammoniak oder eines primären oder sekun- 4-Nitro-4'-aminostilben-2,2'-disulfonsäure werden danach
dären Amins umgesetzt, das, wie oben angegeben, zugesetzt, und das Gemisch wird 1 Stunde bei 5° C gegewählt
wird. rührt, dann auf 50° C erwärmt und 2 Stunden gerührt,
Geeignete Amine sind die obenerwähnten. Die Be- 45 wobei 10°/0ige wäßrige Natriumcarbonatlösung hinzudingungen
für die Herstellung und die Isolierung der gefügt wird, soweit es erforderlich ist, um das Gemisch
Monoazofarbstoffe nach diesem abgewandelten Ver- bei einem pH von 7 zu halten. Dann wird Kochsalz hinzufahren
sind im wesentlichen dieselben, die für das zuerst gefügt und der ausgefällte Farbstoff abfiltriert. Das
genannte Verfahren beschrieben wurden. Es ist häufig Filtrat wird mit 200 Teilen Aceton gewaschen und bei
üblich, 2 Mol des Amins zuzusetzen, das eine zur Um- 50 40° C getrocknet.
Setzung mit dem Triazin und das andere, um als säure- Der so erhaltene Farbstoff ist das Pentanatriumsalz
bindendes Mittel zu wirken. . des Monoazofarbstoffes der Formel
H 0,S--
SO3H
SO3H
Er färbt Cellulosefasem aus einem wärmen alkalischen sein Gewicht 200 Teile beträgt. Das Gewebe wird ge-
Färbebad in hellgelben Tönungen von guter Licht- und 65 trocknet, in einer wäßrigen Lösung, die 1% Ätznatron
Waschechtheit. und 30% Natriumchlorid enthält, geklotzt und wieder
„ . -ίο gemangelt, bis sein Gewicht 200 Teile beträgt.
Beispiel / Das Gewebe wird dann 1 Mijlute bei 1Oo° C gedämpft,
100 Teile Baumwollgewebe werden in einer 2%igen dann in Wasser gespült, in einer verdünnten Seifenlösung
wäßrigen Farbstofflösung geklotzt und gemangelt, bis 70 5 Minuten gekocht, wieder in Wasser gespült und ge-
trocknet. Das Gewebe ist in einer gleichmäßigen gelben Tönung gefärbt, die eine sehr gute Wasch- und Lichtechtheit
besitzt.
Eine Druckpaste wird durch Zusammenmischen von 2 Teilen Farbstoff, 5 Teilen Harnstoff, 40 Teilen einer
5°/0igen wäßrigen Natriumalginatlösung, 52 Teilen Wasser
und 1 Teil Natriumbicarbonat hergestellt.
Die Druckpaste wird durch Walzen auf Baumwollgewebe aufgetragen und das behandelte Gewebe getrocknet
und 5 Minuten gedämpft. Das Gewebe wird dann in Wasser gespült, in verdünnter Seifenlösung 5 Minuten
gekocht, wieder in Wasser gespült und getrocknet. Das Gewebe ist an den Stellen, auf die die Druckpaste aufgetragen
wurde, in gelber Tönung gefärbt. Die Tönung ist sehr licht- und waschecht und zeigt ein sehr geringes
Auslaufen in die benachbarten weißen Stellen des Gewebes, wenn das bedruckte Gewebe kräftigen Waschbehandlungen
unterworfen wird.
Wird die in dem obigen Beispiel verwendete Aminoazoverbindung durch eine äquimolekulare Menge der in
der ersten Spalte der folgenden Tabelle genannten Aminoazoverbindung ersetzt und die 4-Nitro-4'-aminostilben-2,2'-disulfonsäure
durch das in der zweiten Spalte genannte Amin ersetzt, so werden weitere wertvolle Monoazofarbstoffe
erhalten, deren Tönungen in der dritten Spalte angegeben sind.
Aminoazoverbindung | Amin | Tönung |
Wie im Beispiel 1 | 1-Amino- benzol-3-sul- fonsäure |
Gelb |
4-Amino-1,2'-azonaphtha- lin-5', 7,7'-trisulf onsäure |
Aminobenzol | Gelblich orange |
desgl. | Äthylamin | Orange |
4-Amino-1,2'-azonaphtha- lin-3',6',8'-trisulfonsäure |
Äthylphenyl- amin |
Orange |
4-Amino-3-äthoxy- l,2'-azonapbthalin- 6',7,8'-trisulfonsäure |
Ammoniak | Orange |
35
40
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von Monoazofarbstoffen, die mindestens zwei ionische, löslichmachende
Gruppen enthalten und der Formel
A —N =N —Β—Ν
'C-X
H N.
xcr
entsprechen, in der A einen Arylrest, der frei von Amin- und Alkylamingruppen ist, B einen 1,4-Naphthalinrest,
X ein Chlor- oder Bromatom und Q einen Substituenten bedeutet, der durch ein Stickstoffatom
an den Triazinkern gebunden ist und frei von kupplungsfähigen Gruppen ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß man etwa äquimolekulare Mengen eines 2,4-Dihalogen-6-amino-s-triazins, das mit einem diazotierten
Arylamin nicht kupplungsfähig ist, mit einer Aminoazoverbindung der folgenden Formel umsetzt:
A —N =N —B-NH2
in der A und B die oben angegebenen Bedeutungen haben und wobei die Ausgangsstoffe und die Reaktionsbedingungen so gewählt werden, daß der erhaltene
Farbstoff mindestens zwei ionische, löslichmachende Gruppen und ein Chlor- oder Bromatom, das am
Triazinkern gebunden ist, enthält.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aminoazoverbindung zuerst mit
1 Mol eines Cyanursäurehalogenids umgesetzt wird und die so erhaltene Verbindung mit 1 Mol Ammoniak
oder 1 Mol eines primären oder sekundären Amins umgesetzt wird, das so gewählt wird, daß der erhaltene
Farbstoff wenigstens zwei ionische, löslichmachende Gruppen enthält und nicht mit einem diazotierten
Arylamin kupplungsfähig ist.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 436 179.
Deutsche Patentschrift Nr. 436 179.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel mit Erläuterung ausgelegt worden.
© 109 607/357 5.61
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- 1958-08-21 FR FR1201791D patent/FR1201791A/fr not_active Expired
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