DE1151625B - Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen

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DE1151625B
DE1151625B DEC15451A DEC0015451A DE1151625B DE 1151625 B DE1151625 B DE 1151625B DE C15451 A DEC15451 A DE C15451A DE C0015451 A DEC0015451 A DE C0015451A DE 1151625 B DE1151625 B DE 1151625B
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Dr Alfred Fasciati
Dr Raymond Gunst
Dr Henri Riat
Dr Karl Seiz
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BASF Schweiz AG
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Ciba AG
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    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B62/00Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves
    • C09B62/02Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group directly attached to a heterocyclic ring
    • C09B62/04Reactive dyes, i.e. dyes which form covalent bonds with the substrates or which polymerise with themselves with the reactive group directly attached to a heterocyclic ring to a triazine ring
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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wertvollen Disazofarbstoffen, die der Formel entsprechen, worin D den Rest einer von Nitrogruppen freien, eine Azogruppe und mindestens zwei saure wasserlöslichmachende Gruppen enthaltenden Diazokomponente, R einen sulfonsäuregruppenhaltigen Benzolrest, n eine ganze positive Zahl, vorzugsweise 1, und X einen über dessen 6-Stellung gebundenen 2-Halogen-4-amino-1,3,5-triazinrest bedeutet.
  • Als solche Farbstoffe sind vor allem diejenigen der Formel zu erwähnen, worin X eine NH2-Gruppe oder den Rest eines organischen, vorzugsweise primären Monoamins, das höchstens 12 Kohlenstoffatome enthält, R einen Benzolrest und D den Rest einer von Nitrogruppen freien, mindestens zwei Sulfonsäuregruppen und eine Azogruppe aufweisenden Diazokomponente bedeuten.
  • Außer zwei Sulfonsäuregruppen und einer Azogruppe können im Rest D weitere Substituenten, wie Amino- oder Oxygruppen, und/oder Halogenatome enthalten sein. Der Rest D kann sowohl ein Naphthylazonaphthalinrest, ein Naphthylazopyrazolonrest wie vorzugsweise ein Benzolazobenzolrest, ein Benzolazonaphtbalinrcst oder ein Benzolazopyrazolonrest sein.
  • Die erfindungsgemäßen Farbstoffe werden aus den entsprechenden Farbstoffen, die einen Dihalogen-, insbesondere einen 2,4-Dichlor-1,3,5-triazinrest aufweisen, durch Kondensation hergestellt, indem man in solchen Dichlortriazinfarbstoffen eines der beiden Chloratome durch Umsetzung mit Ammoniak oder mit einem vorzugsweise höchstens 12 Kohlenstoffatome enthaltenden, primären Amin durch einen entsprechenden Rest ersetzt. Die hierbei zu verwendenden Dihalogentriazinfarbstdffe werden nach an sich bekannten Verfahren durch Umsetzung von Aminodisazofarbstoffen der Formel worin die Bedeutung der Symbole D, n und R sich aus der bereits erläuterten Formel (1) ergibt, mit Cyanurhalogeniden, insbesondere mit Cyanurchlorid (2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin) im molekularen Verhältnis von mindestens 1 : 1 oder aus den entsprechenden Dichlortriazinreste enthaltenden Farbstoffkomponenten erhalten.
  • Zur Herstellung der acyherbaren Ausgangsfarbstoffe der Formel (3), die mit Cyanurchlorid zu kondensieren sind, kommen als Azokomponenten z. B. die folgenden in Betracht: 2-(4'-Aminophenylamino)-5-oxynaphthalin-3',7-disulfonsäure, 2-(3'-Aminophenylamino)-5-oxynaphthahn-4',7-disulfonsäure.
  • Als Beispiele von Aminomonoazofarbstoffen, deren Diazoverbindungen zur Kupplung mit diesen Azokomponenten verwendbar sind, können beispielsweise erwähnt werden: 4-Amino-1,1'-azobenzol-3,4'-disulfonsäure und die Farbstoffe, die durch Kupplung einer eine NH2-Gruppe enthaltenden Azokomponente mit Diazoverbindungen aus Aminobenzolsulfonsäuren, Anünonaphthalinsulfonsäuren, Aminopyren- oder -chrysensulfonsäuren, Aminonaphtholsulfonsäuren oder Aminophenolsulfonsäuren, z. B. die Aininomonoazofarbstoffe, die man z. B. durch Kupplung einfacher Diazoverbindungen der Benzol- oder der Naphthalinreihe (z. B. diazotierter Naphthylamine, Aniline wie Chloraniline, Toluidine, Aminobenzolsulfonsäuren, Chloraminobenzolsulfonsäuren,"Aminobenzoesäuren) mit m-Toluidin, Kresidin, 3-Acylamino-l-aminobenzolen, a-und ß-Naphthylamin, 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure oder mit 1 -Oxy-8-aminonaphthahn-3,6-disulfonsäure herstellen kann, wobei die Komponenten so gewählt werden müssen, daß die entstehende Azoverbindung mindestens zwei saure, wasserlöslichmachende Gruppen enthält.
  • Es kommen ferner als Diazokomponenten zur Herstellung der Farbstoffe der Formel (3) mindestens zwei Sulfonsäuregruppen enthaltende Aminoazofarbstoffe in Betracht, die man z. B. durch Kupplung diazotierter Monoacylderivate von aromatischen Diaminen mit einer eine aromatische Oxygruppe oder eine Ketornethylengruppe enthaltenden Azokomponenten und nachträglicher Verseifung der erhaltenen Acylaminotnonoazofarbstoffe herstellen kann, z. B. die durch Verseifung der aus Phenolen, Naphtholen, 5-Pyrazolonen, Barbitursäuren, Oxychinolinen, fl-Ketocarbonsäurederivaten und diazotierten Monoacyldiaminobenzolen und Monoacyldiaminostilbendisulfonsäuren erhältlichen Aminoazofarbstoffe.
  • Die Kupplung der z. B. mit Hilfe von Mineralsäure, insbesondere Salzsäure und Natriumnitrit erhaltenen Diazoverbindungen mit den erwähnten Azokomponenten erfolgt ebenfalls nach an sich üblichen Verfahren.
  • Die Kondensation der aus diesen Komponenten erhaltenen Aminodisazofarbstoffe mit Cyanurchlorid ist so vorzunehmen_ daß im erhaltenen Kondensationsprodukt noch zwei austauschbare Halogenatome übrigbleiben, von denen eines verfahrensgemäß gegen eine Aminogruppe ausgetauscht wird. Zu diesem Zweck kommen neben Ammoniak z. B. Methyl-,. Dimethyl-, Äthyl-, Diäthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Hexyl-, Phenyl- oder Cyclohexylamin, -Piperidin, Morpholin, ferner ß-Chloräthylamin, Methoxyäthylamin, y-Methoxypropylamin, 71,thanolanüne, Propanolamine und acylierte Amine wie Acetamid, Buttersäureamid, Hainstoff, Thioharnstoff, Hydrazin, Thiosemicarbazid und Toluolsulfonsäureamid, sowie Glvkokoll, Aminokohlensäureester, Aminoacetamid und insbesondere 1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure, 1-Aminobenzol-2-, -3-oder -4-sulfonsäure, 1-Aminobenzol-2-, -3- oder -4-carbonsäure, fl-Aminoäthansulfonsäure, Aminonaphthahnsulfonsäuren und N-Methylaminoäthansulfonsäure in Betracht.
  • Die erfindungsgernäße Kondensation dieser Amine mit Dihalogentriazinfarbstoffen führt man zweckmäßig unter Verwendung säurebindender Mittel wie Natriumacetat, Natriumcarbonat oder Natriumhydroxyd und unter solchen Bedingungen aus, daß im fertigen Farbstoff noch ein austauschbares Halogenatom übrigbleibt, d. h. zum Beispiel in organischen Lösungsmitteln oder bei relativ tiefen Temperaturen in wäßrigem Mittel.
  • Die erfindungsgemäßen Disazofarbstoffe können ebenfalls nach einer Abänderung des soeben erläuterten Verfahrens hergestellt werden. Diese Ab- änderung des Verfahrens besteht darin, daß man die zur Herstellung der Dichlortriazinfarbstoffe als Ausgangsstoffe verwendbaren Aminodisazofarbstoffe, z. B. die aus den weiter oben angegebenen Komponenten erhältlichen Aminodisazofarbstoffe mit Dihalogentriazinen der Formel kondensiert, worin Y eine NH2-Gruppe oder den Rest eines vorzugsweise primären, höchstens 12 Kohlenstoffatome aufweisenden Amins darstellt.
  • Die Dihalogentriazine der Formel (4) werden nach an sich bekannten Verfahren aus Cyanurhalogeniden wie Cyanurbromid oder Cyanurchlorid hergestellt, indem man z. B. 1 Mol Cyanurchlorid mit 1 Mol Ammoniak oder mit 1 Mol eines der weiter oben angegebenen Amine umsetzt. Die so erhaltenen Dihalogentriazinverbindungen der Formel (4) werden zur Herstellung der erfindungsgemäßen Disazofarbstoffe mit fertigen Aminodisazofarbstoffen der angegebenen Art, die eine acylierbare Aminogruppe aufweisen, oder vorteilhaft mit den zur Herstellung solcher Farbstoffe verwendbaren, neben der zur Farbstoffherstellung befähigten Gruppe noch eine acylierbare Aminogruppe enthaltenden Azokomponenten kondensiert.
  • Als Beispiele von so erhältlichen Azokomponenten, die einen 4-Amino-2-halogentriazinrest der angegebenen Art aufweisen und zur Herstellung der erfindungsgemäßen Disazofarbstoffe mit den angegebenen Diazoverbindungen aus Aminomonoazofarbstoffen vereinigt werden, seien erwannt die sekundären Kondensationsprodukte aus 1 Moi Cyanurchlorid, 1 Mol Ammoniak oder 1 Mol einer Aminobenzolsulfonsäure und 1 Mol 2-(4'-Aminophenyl) - amino - 5 - oxynaphthalin - 7,3'- disulfonsäure oder 2-(3'-Aminophenyl)-amino-5-oxynaphthalin-4',7-disulfonsäure.
  • Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Farbstoffe durch Kondensation eines der erwähnten Aminodisazofarbstoffe mit Cyanurchlorid und einem der ebenfalls aufgeführten einfacheren Amine kann meistens die Reihenfolge der Kondensationen beliebig gewählt werden.
  • Trotz der Anwesenheit von labilen Halogenatomen in den erfindungsgemäßen Farbstoffen können sie, ohne ihre wertvollen Eigenschaften zu verlieren, isoliert und zu brauchbaren, trockenen Färbepräparaten verarbeitet werden. Die erfindungsgemäße Isolierung erfolgt vorzugsweise bei möglichst niedrigen Temperaturen durch Aussalzen und Filtrieren. Die filtrierten Farbstoffe können gegebenenfalls nach Zugabe von Coupagemitteln und/oder Puffermitteln, z. B. nach Zugabe eines Gemisches gleicher Teile Mono- und Dinatriumphosphat, getrocknet werden; vorzugsweise wird die Trocknung bei nicht zu hohen Temperaturen und unter vermindertem Druck vorgenommen. Durch Zerstäubungs(rocknung des ganien Herstellungsgemisches kann man in gewissen Fällen die erfindungsgemäßen trockenen Präparate direkt, d. h. ohne Zwischenisolierung der Farbstoffe herstellen.
  • Die erfindungsgemäßen Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken der verschiedensten Materialien, insbesondere cellulosehaltiger Materialien faseriger Struktur, wie Leinen, regenerierte Cellulose und vor allem Baumwolle. Sie eignen sich ganz besonders zum Färben nach dem sogenannten Padfärbeverfahren, wonach die Ware mit wäßrigen und gegebenenfalls auch salzhaltigen Farbstofflösungen imprägniert wird und die Farbstoffe auf die zu färbende Ware nach einer Alkalibehandlung. vorzugsweise in der Wärme, fixiert werden. Dieses Verfahren und das Direktfärbeverfahren, das bei vielen der verfahrensgemäß erhaltenen Farbstoffe auch anwendba- ist, ergeben Färbungen, die sich in der Regel durch die Reinheit ihrer Farbtöne, durch eine gute Lichtechtheit und vor allem durch hervorragende Naßechtheiten auszeichnen. Die nach dem Ausziehverfahren auf Baumwolle erzielten Färbungen weisen gegenüber der entsprechenden, mit dem gemäß der deutschen Patentschrift 436179, Beispiel 2 (mit der Diazokomponente gemäß Zeile 106 bis 108), erhaltenen Farbstoff erzielten Färbung eine erhöhte Waschechtheit auf. Zudem ändert sich der Farbton der Färbungen nicht, wenn die verfahrensgemäß hergestellten Farbstoffe anstatt nach dem Auszieh- nach dem kontinuierlichen Einbad-oder Zweibaddämpfverfahren aufgebracht werden, wogegen die mit dem genannten vorbekannten Farbstoff nach den Kontinueverfahren erhaltenen Färbungen einen gelbstichigeren und trüberen Farbton zeigen als die mit dem gleichen Farbstoff erzielten Ausziehfärbungen.
  • Nach dem Druckverfahren erhält man ebenfalls wertvolle und echte Drucke, wenn die Farbstoffe durch Wärmebehandlung in Gegenwart von Alkali i auf die bedruckte Ware fixiert werden.
  • Enthalten die Farbstoffe metallkomplexbildende Gruppen, z. B. o,o'-Dioxyazogruppierungen oder o-Oxycarboxygruppierungen, wie sie z. B. in Salicylsäureresten vorkommen, so können die damit erhaltenen Färbungen mit metallabgebenden Mitteln behandelt werden. Die Behandlung mit den metallabgebenden Mitteln kann nach üblichen, an sich bekannten Verfahren erfolgen. Gegebenenfalls können sehr wertvolle Färbungen erhalten werden, wenn man nach dem Verfahren arbeitet, gemäß welchem die mit den metallfreien Farbstoffen hergestellten Färbungen mit solchen wäßrigen Lösungen nachbehandelt werden, die wasserlösliche, insbesondere Kupferkomplexverbindungen und basische Formaldehydkondensationsprodukte aus Verbindungen enthalten, die mindestens einmal die Atomgruppierung im Molekül aufweisen, oder die, wie z. B. Cyanamid, leicht in solche Verbindungen übergehen können.
  • In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Beispiel 1 35,7 Teile 4-Amino- 1, l'-azobenzol-3,4'-disulfonsäure werden in Gegenwart von Salzsäure mit 6,9Teilen Natriumnitrit diazotiert. Die Diazoverbindung wird mit einer natriumbicarbonat-alkalischen Lösung von 41 Teilen 2-(4'-Aminophenyl)-amino-5-oxynaphthalin-7,3'-disulfonsäure vereinigt. Der entstandene Diazofarbstoff wird isoliert, nötigenfalls durch Umlösen gereinigt. 77,8 Teile dieses Disazofarbstoffes werden in 3000 Teilen Wasser neutral gelöst. Unter Eiskühlung gibt man 18,4 Teile Cyanurchlorid, gelöst in 50 Teilen Aceton, hinzu und neutralisiert das Reaktionsgemisch durch allmähliche Zugabe von 10%iger Natriumcarbonatlösung. Nach beendeter Reaktion fügt man 35 Teile 10%ige Ammoniaklösung hinzu und rührt 4 Stunden bei 40'. Der entstandene Farbstoff wird ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet. Er färbt Baumwolle aus stark salzhaltigem, alkalischem Bade in waschechten, reinen violetten Tönen.
  • Kondensiert man das primäre FarbstofIkondensationsprodukt mit 17,3 Teilen 1-Aminobenzol-3-sulfonsäure oder 1-Amino-2-sulfonsäure an Stelle von Ammoniak, dann erhält man Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften. In diesem Fall kann man die Kondensation in Gegenwart eines säurebindenden Mittels, wie Natriumbicarbonat, durchführen.
  • Man erhält Farbstoffe, die Baumwolle in den in Kolonne IV der folgenden Tabelle aufgeführten Farbtönen färben, wenn man zur Kondensation mit Cyanurchlorid die Verbindungen der Kolonne III einerseits und anderseits die Aminodisazofarbstoffe verwendet, die durch Kupplung der Azokomponenten der Kolonne II mit den Diazoverbindungen der in Kolonne 1 erwähnten Aminomonoazofarbstoffe erhältlich sind.
    Beispiel 2 46,7 Teile des Aminoazofarbstoffes, den man durch Kuppeln von 1 Mol des diazotierten O-Benzolsulfonylesters der 1-Amino-8-oxynaphthahn-3,6-disulfonsäure mit 1 Mol 1 -Amino-2-methoxy-5-methylbenzol erhält, werden in salzsaurer Lösung mit 6,9Teilen Natriumnitrit diazotiert. Die Diazoverbindung wird in Gegenwart von Natriumearbonat oder Natriumbicarbonat mit 41 Teilen 2-(4'-Aminoph#nyl)-anüno-5-oxynaphthalin-7,3'-disulfonsäuregekuppelt und aus dem entstandenen Farbstoff durch Erwärmen mit verdünnter Natronlauge der O-Benzolsulfonylrest abgespalten.
  • Eine neutrale Lösung des auf diese Weise erhaltenen Aminodisazofarbstoffes läßt man zu einer eiskalten, wäßrigen Suspension von 18,4Teilen Cyanurchlorid laufen und neutralisiert das Reaktionsgemisch durch allmähliche Zugabe von verdünnter Natriumcarbonatlösung. Nach beendeter Kondensation flügt man 40 Teile 10%ige Ammoniaklösung hinzu und rührt einige Stunden bei 30 bis 40'. Der entstandene Farbstoff wird ausgesalzen, filtriert und getrocknet. Er färbt Cellulosefasern aus salzhaltigem, alkalischem Bad in reinen grünstichigblauen Tönen.
  • Man erhält Farbstoffe, die Cellulose ebenfalls in blauen Tönen färben, wenn man in diesem Beispiel das zum Austausch des zweiten Chloratoms verwendete Ammoniak durch ein primäres, aromatisches Amin, wie 1-Aminobenzol-3-sulfonsäure, 1-Aminobenzol-2-sulfonsäure oder 1-Anünobenzol-4-sulfonsäure, ersetzt. Beispiel 3 Zu einer neutralen Lösung des aus 18,4Teilen Cyanurchlorid und 17,3 Teilen 1-Aminobenzol-3-sulfonsäure erhaltenen primären Kondensationsproduktes gibt man eine neutrale Lösung von 88,8 Teilen des gemäß Beispiel 2 hergestellten Aminodisazofarbstoffes und kondensiert bei 30 bis 40', indem man durch allmähliche Zugabe von Natriumcarbonat das Reaktionsgemisch sehr schwach sauer bis neutral hält. Der erhaltene Farbstoff färbt Cellulosefasem in licht- und waschechten blauen Tönen.
  • Man erhält Farbstoffe mit ähnlichen Eigenschaften, wenn man zur Herstellung des primären Kondensationsproduktes ein anderes Amin verwendet, z. B. 1 -Anünobenzol-2- bzw. -3-carbonsäure oder 2-Aminonaphthalin-4,8-disulfonsäure.
  • Färbevorschrift 2 Teile des gemäß Beispiel 1, Absatz 1, erhältlichen Farbstoffes, der als freie Säure der Formel entspricht, werden in 100 Teilen Wasser durch Aufkochen gelöst.
  • Die Lösung gibt man zu 3900 Teilen kaltem Wasser, fügt 40 Teile Trinatriumphosphat und 80 Teile Natriumehlorid zu und geht mit 100 Teilen eines Baumwollgewebes in dieses Färbebad ein.
  • Man steigert die Temperatur in 45 Minuten auf 90', wobei nach 30 Minuten nochmals 80 Teile Natriumehlorid zugegeben werden. Man hält die Temperatur 30 Minuten auf 90', spült und seift dann die Färbung 15 Minuten in einer 0,3%igen kochenden Lösung eines ionenfreien Waschmittels, spült und trocknet.
  • Es resultiert eine wasch- und lichtechte, rein violette Färbung. Färbevorschrift 1 Teil des gemäß Beispiel 1, Absatz 1, erhaltenen Farbstoffes wird in 100 Teilen Wasser gelöst. Mit der erhaltenen Lösung wird ein Zellwollgewebe imprägniert, so daß es um 75% seines Gewichtes zunimmt, und dann getrocknet.
  • Danach imprägniert man das Gewebe mit einer 20' warmen Lösung, die pro Liter 10 g Natriumhydroxyd und 300 g Natriumchlorid enthält, quetscht auf 75% Gewichtszunahme ab, dämpft die Färbung 60 Sekunden bei 100 bis 101', spült, seift eine Viertelstunde in einer 0,3%igen, kochenden Lösung eines ionenfreien Waschmittels, spült und trocknet. Man erhält eine waschechte, violette Färbung.
  • Verwendet man statt des Zellwollgewebes ein Baumwollgewebe, so erhält man ein ähnlich gutes Resultat.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man Disazofarbstoffe der Formel worin D den Rest einer von Nitrogruppen, freien, eine Azogruppe und mindestens zwei saure wasserlöslichmachende Gruppen enthaltenden Diazokomponente, R einen sulfonsäuregruppenhaltigen Benzolrest, n eine ganze positive Zahl, vorzugsweise 1, und X einen über dessen 6-Stellung gebundenen 2-Halogen-4-amino-1,3,5-triazinrest bedeutet, nach an sich üblichen Verfahren durch Kondensation oder Kupplung herstellt.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein 2,4,6-Trihalogen-1,3,5-triazin einerseits mit Ammoniak oder mit einem vorzugsweise primären Amin und anderseits mit einem Aminodisazofarbstoff der Formel worin D deni Rest einer von Nitrogruppen freien, eine Azogruppe und mindestens zwei saure wasserlöslichmachende Gruppen enthaltenden Diazokomponente, R einen sulfonsäuregruppenhaltigen Benzolrest, n eine ganze positive Zahl, vorzugsweise 1, bedeutet, in beliebiger Reihenfolge miteinander so reagieren läßt, daß eine halogenhaltige, sekundäre Farbstofftriazinkondensationsverbindung entsteht. 3. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man mindestens zwei Sulfonsauregruppen enthaltende Farbstoffe der Formel verwendet, worin D den Rest einer von Nitrogruppen freien, mindestens zwei Sulfonsäuregruppen und eine Azogruppe aufweisenden -Diazokomponente und R einen sulfonsäuregruppenhaltigen Benzolrest bedeutet. 4. Verfahren gemäß Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe der Formel verwendet, worin A einen sulfonsäuregruppenhaltigen Benzol-, Naphthafin- oder Pyrazolonrest und Ri einen Benzolrest, der die Azogruppen in m- oder p-Stellung zueinander trägt, bedeutet und worin A und R, von Nitrogruppen frei sind und zusammen mindestens zwei Sulfonsäuregruppen enthalten. 5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die angegebenen Farbstoffe mit Dichlortriazinen der Formel umsetzt, worin Y eine - NH2-Gruppe, den Rest eines niedrigmolekularen aliphatischen, primären Amins oder eine vorzugsweise earboxyl- oder sulfonsäuregruppenhaltige Arylaminogruppe bedeutet. 6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die angegebenen Farbstoffe zuerst mit Cyanurchlorid und dann im molekularen Verhältnis von etwa 1 : 1 mit Ammoniak oder einer Amiiiosulfonsäure umsetzt. 7. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Farbstoffe durch Kuppeln diazotierter, von Nitrogruppen freier und mindestens zwei Sulfonsäuregruppen enthaltender Aminomonoazofarbstoffe mit Verbindungen der Formel herstellt, worin R einen Benzolrest, n eine ganze positive Zahl, vorzugsweise 1, und X einen in 6 - Stellung gebundenen 2 - Halogen - 4 - amino-1,3,5-triazinrest bedeutet. 8. Verfahren gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Azokomponenten der Formel verwendet, worin R einen Benzolrest und X eine NH?-Gruppe, den Rest eines niedrigmolekularen aliphatischen, primären Amins oder eine vorzugsweise sulfonsäuregruppenhaltige Arylaminogruppe bedeutet. 9. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch 2 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß man in wasserlöslichen Disazofarbstoffen der Formel worin D den Rest einer von Nitrogruppen freien, eine Azogruppe und mindestens zwei saure wasserlöslichmachende Gruppen enthaltenden Diazokomponente, R einen sulfonsäuregruppenhaltigen Benzolrest, n eine ganze positive Zahl, vorzugsweise 1, bedeutet, ein Halogenatom durch Umsetzung mit Ammoniak oder mit einem höchstens sekundären Amin durch eine Aminogruppe ersetzt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 436 179, 951527. Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel ausgelegt worden.
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