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Verfahren zur Herstellung von metallfreien Monoazofarbstoffen Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von metallfreien Monoazofarbstoffen,
die mindestens zwei stark saure, wasserlöslichmachende Gruppen und einen 4-Amino-2-halogen-1,3,5-triazinrest
aufweisen, der an das Farbstoffmolekül über eine Aminobrücke, vorzugsweise über
eine Aminogruppe der Formel
(worin n eine ganze positive Zahl bedeutet) in ß-Stellung einer in Nachbarstellung
zu einer Oxygruppe an die Azogruppe gebundenen ß-Aminonaphthalinsulfonsäure gebunden
ist und dessen 4-ständige Aminogruppe höchstens 12 Kohlenstoffatome enthält.
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Als solche Farbstoffe sind vor allem diejenigen der Formel
zu erwähnen, worin X eine NH2 Gruppe oder den Rest eines organischen, vorzugsweise
primären Monoamins, das höchstens 12 Kohlenstoffatome und, falls es aromatisch ist,
eine Sulfonsäure- oder Carboxylgruppe enthält, ia eine ganze positive Zahl im Werte
von höchstens 3, D den Rest einer Diazokomponente, R einen aromatischen Rest, vorzugsweise
einen Benzolrest, der an die
direkt oder über eine -CO- oder - S 02 Gruppe gebunden ist, und na eine ganze
positive Zahl im Werte von höchstens 2 bedeutet und wobei in mindestens einem der
Reste D, R und X eine saure wasserlöslichmachende Gruppe vorhanden ist.
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Der Rest D kann ein unsubstituierter Phenylrest oder ein Methyl-,
Alkoxy-, Chlor- oder Nitrophenylrest oder ein noch größerer Rest, z. B. ein bicyclischer
Rest, wie ein Naphthalin- oder Diphenylrest, sein.
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Neben einem Triazinsubstituenten der angegebenen Art enthalten die
erfindungsgemäßen Farbstoffe noch mindestens zwei stark saure wasserlöslichmachende
Gruppen, wie Carboxyl- oder vor allem. Sulfonsäuregruppen. Diese wasserlöslichmachenden
Gruppen können im Farbstoffmolekül beliebig verteilt sein. Die erfindungsgemäßen
Farbstoffe kann man aus den entsprechenden Farbstoffen, die einen Dihalogen-, insbesondere
einen 2,4-Dichlor-1,3,5-triazinrest aufweisen, durch Kondensation herstellen, indem
man in solchen Dichlortriazinfarbstoffen eines der beiden Chloratome durch Umsetzung
mit Ammoniak oder mit einem. höchstens 12 Kohlenstoffatome enthaltenden, vorzugsweise
primären Amin, das eine Carboxyl- oder Sulfonsäuregruppe aufweist, falls es einen
aromatischen Kern enthält, durch einen entsprechenden Rest ersetzt. Die hierbei
zu verwendenden Dihalogentriazinfarbstoffe können nach an sich bekannten Methoden
durch Umsetzung von Aminomonoazofarbstoffen, die eine acylierbare Aminogruppe in
ß-Stellung einer vorzugsweise in Nachbarstellung zu einer Oxygruppe an die Azogruppe
gebundenen ß-Aminonaphthalinsulfonsäure aufweisen, mit Cyanurhalogeniden, insbesondere
mit Cyanurchlorid (2,4,6-Trichlor-1,3,5-triazin) im molekularen Verhältnis von mindestens
1:1 oder aus den entsprechenden Dichlortriazinreste enthaltenden Farbstoffkomponenten
erhalten werden.
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Enthalten die hierbei als Ausgangsfarbstoffe zu verwendenden Dihalogentriazinfarbstoffe
bereits zwei oder mehr als zwei wasserlöslichmachende Gruppen, so kann man ein von
sauren wasserlöslichmachenden Gruppen freies Amin oder Ammoniak bei der Umsetzung
verwenden, während das zu ersetzende Halogenatom gegen den Rest eines wasserlöslichmachende
Gruppen
aufweisenden Amins umgetauscht werden muß, falls im. Dihalogentriazinfarbstoff
eine einzige wasserlöslichmachende Gruppe vorhanden ist.
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Zur Herstellung der acylierbaren Ausgangsfarbstoffe, die mit Cyanurchlorid
zu kondensieren sind, kommen als Azokomponenten ß-Aminonaphthalinsulfonsäuren in
Betracht, die dank der Anwesenheit einer aromatisch gebundenen Oxygruppe kuppeln
können. Als solche Azokomponenten können z. B. erwähnt werden 2-Amino-6-oxynaphthahn-8-suIfonsäure,
2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-N-Methylamino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure,
2-Alkyl- oder -Arylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2 Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure,
2 Amino-5-oxynaphthalin-1,7-disulfonsäure, 2-(4'-Aminobenzoylamino)-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure,
2-(4'-Aminophenylamino)-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, 2-(4'-Aminophenylamino)-5-oxynaphthalin-3',7-disulfonsäure.
Die mit diesen Azokomponenten zu kuppelnden Diazokomponenten können nichtwasserlöslichmachende
Substituenten aufweisen und können sowohl relativ einfache Verbindungen, z. B. Aminobenzolsulfonsäuren,
Aminonaphthalinsulfonsäuren, Anninopyren- oder -chrysensulfonsäuren, Aminonaphtholsulfonsäuren
oder Aminophenolsulfonsäuren, als auch kompliziertere diazotierbare Verbindungen
sein.
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Als Beispiele von Aminen, deren Diazoverbindung zur Kupplung mit den
angegebenen, acylierbare Aminogruppen enthaltenden Azokomponenten verwendbar sind,
können beispielsweise die folgenden Aminosulfonsäuren erwähnt werden: 1 Aminobenzol-2-,
-3- oder -4-sulfonsäure, 1Aminobenzol-2-, -3- oder -4-carbonsäure, 2 =Amino-l-methoxybenzol-4-sulfonsäure,
3-Amino-2-oxybenzoesäure-5-sulfonsäure, 3-Amino-6-oxybenzoesäure-5-sulfonsäure,
2-Aminophenol-4-sulfonsäure, 5-Acetylamino-2-aminobenzol-l-sulfonsäure, 4-Acetylamino-2-aminobenzol-l-sulfonsäure,
5 .Acetylanvno- oder 5-Benzoylanüno-2-aminobenzol-1-carbonsäure, 2-Aminobenzoesäure-4-
oder -5-sulfonsäure, 1-Aminonaphthalin-4-, -5-, -6- oder -7-sulfonsäure, 2-Aminonaphthalin-4-,
-6-, -7- oder -8-sulfonsäure, 1-Aminonaphthalin-3,6-disulfonsäure, 1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure,
2-Aminonaphthalin-4,8-, -5,7- oder -6,8-disulfonsäure, 1-(3'- oder 4'-Ami-nobenzoyl)-aminobenzol-3-sulfonsäure,
3-Aminopyren-8- oder -10-monosulfonsäure, 3-Aminopyren-5,8- oder -5,10-disulfonsäure,
4-Nitro-4'-aminostilben-2,2'-disulfonsäure, ferner O-Acylderivate von Aminonaphtholsulfonsäuren,
z. B. die O .A.cylderivate der 1 Amino-8-oxynaphthalin-3,6-oder -4,6-disulfonsäure,
Dehydrothiotoluidinmono- oder -disuifonsäure. Die Kondensation der aus diesen Komponenten
erhaltenen Aminomonoazofarbstoffe mit Cyanurchlorid ist so vorzunehmen, daß im erhaltenen
Kondensationsprodukt noch zwei austauschbare Halogenatome übrigbleiben, von denen
eines nach vorliegendem. Verfahren gegen den Rest einer Aminoverbindung der angegebenen
Art ausgetauscht wird. Als solche Aminoverbindungen kommen hierbei neben Ammoniak
Amine, wie Methyl-, Dimethyl-, Äthyl-, Diäthyl-, Propyl-, Isopropyl-, Butyl-, Hexyl-
oder Cyclohexylamin, Piperidin, Morpholin, ferner ß-Chloräthylamin, Methoxyäthylamin,
y-Methoxypropylamin, Äthanolamine, Propanolamine und acylierte Amine, wie Acetamid,
Buttersäureamid, Harnstoff, Thioharnstoff, Hydrazin, Thiosemicarbazid und Toluolsulfonsäureamid,
sowie Glykokoll, Aminokohlensäureester, wie der Methyl- oder Äthylester, Aminoessigsäureäthylester,
Aminoacetamid und insbesondere 1-Aminobenzol-2,5-disulfonsäure,1-Aminobenzol-2-,
-3-oder-4-sulfonsäure, 1-Aminobenzol-2-, -3- oder -4-carbonsäure, ß-Aminoäthansulfonsäure
und N-Methylaminoäthansulfonsäure in Betracht.
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Die erfindungsgemäße Kondensation dieser Aminoverbindungen mit Dihalogentriazinfarbstoffen
führt man zweckmäßig unter Verwendung säurebindender Mittel, wie Natriumacetat,
Natriumcarbonat oder Natriumhydroxyd, und unter solchen Bedingungen aus, daß im
fertigen Produkt noch ein austauschbares Halogenatom übrigbleibt, z. B. in organischen
Lösungsmitteln oder bei relativ tiefen Temperaturen in wässerigem Mittel.
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Die erfindungsgemäßen Monoazofarbstoffe können ebenfalls nach einer
Abänderung des soeben erläuterten Verfahrens hergestellt werden. Diese Abänderung
des Verfahrens besteht darin, daß man die zur Herstellung der Dichlortriazinfarbstoffe
als Ausgangsstoffe verwendbaren Aminomonoazofarbstoffe, z. B. die aus den weiter
oben angegebenen Komponenten erhältlichen Aminomonoazofarbstoffe mit Dihalogentriazinen
der Formel
kondensiert, worin Y eine höchstens 12 Kohlenstoffatome aufweisende Aminogruppe
darstellt, die eine wasserlöslichmachende Gruppe enthalten muß, falls im Ausgangsmonoazofarbstoff
eine einzige Sulfonsäuregruppe vorhanden ist.
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Die Dihalogentriazine dieser Zusammensetzung können nach an sich bekannten
Methoden aus Cyanurhalogeniden, wie Cyanurbromid oder Cyanurchlorid, hergestellt
werden, indem, man z. B. 1 Mol Cyanurchlorid mit einem Mol Ammoniak oder mit einem
Mol der weiter oben angegebenen Amine umsetzt. Die so erhaltenen Dihalogentriazinverbindungen
der Formel (2) können zur Herstellung der erfindungsgemäßen Monoazofarbstoffe mit
fertigen Aminomonoazofarbstoffen der angegebenen Art, die eine acylierbare Aminogruppe
aufweisen, oder vorteilhaft mit den zur Herstellung solcher Farbstoffe verwendbaren,
neben der zur Farbstoffherstellung befähigten Gruppe noch eine acylierbare Aminogruppe
enthaltenden Azokomponenten kondensiert werden.
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Als Beispiele von so erhältlichen Azokomponenten, die einen 4-Anino-2-halogentriazinrest
der angegebenen Art aufweisen, seien erwähnt: die sekundären Kondensationsprodukte
aus 1 Mol Cyanurchlorid, 1 Mol Ammoniak oder 1 Mol einer Aminobenzolsulfonsäure
und 1 Mol 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sufonsäure, 2-Amino-5-oxynaphtbalin-7-sulfonsäure,
2-Amino-6-oxynaphthalin-8-sulfonsäure oder 2-(4'-Aminobenzoylamino)-5-oxynaphthaa-7-sulfonsäure.
Bei
der Herstellung der erfindungsgemäßen Farbstoffe durch Kondensation eines der erwähnten
Aminomonoazofarbstoffe mit Cyanurchlorid und einem der ebenfalls aufgeführten einfacheren
Amine kann meistens die Reihenfolge der Kondensationen beliebig gewählt werden.
Die zur Herstellung der als Azokomponenten zu verwendenden sekundären Kondensationsprodukte
notwendigen Kondensationen können ebenfalls in beliebiger Reihenfolge vorgenommen
werden. Enthalten die so erhaltenen, als Azokomponenten zu verwendenden sekundären
Kondensationsprodukte zwei oder mehr als zwei wasserlöslichmachende Gruppen, so
können sie nicht nur mit den als Diazokomponenten angegebenen Aminosulfonsäuren
und Aminobenzolcarbonsäuren, sondern auch mit von sauren wasserlöslichmachenden
Gruppen freien Aminen, z. B. mit Chlor- und/oder Nitroanilinen, Alkoxy-, Alkyl-
oder Acylaminoaminobenzolenkombiniert werden.
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Trotz der Anwesenheit von labilen Halogenatomen in den erfindungsgemäßen
Farbstoffen können sie, ohne ihre wertvollen Eigenschaften zu verlieren, isoliert
und zu brauchbaren, trockenen Färbepräparaten verarbeitet werden. Die erfindungsgemäße
Isolierung erfolgt vorzugsweise bei möglichst niedrigen Temperaturen durch Aussalzen
und Filtrieren. Die filtrierten Farbstoffe können gegebenenfalls nach Zugabe von
Coupagemitteln und/oder Puffermitteln, z. B. nach Zugabe eines Gemisches gleicher
Teile Mono- und Dinatriumphosphat, getrocknet werden; vorzugsweise wird die Trocknung
bei nicht zu hohen Temperaturen und unter vermindertem Druck vorgenommen. Durch
Zerstäubungstrocknung des ganzen Herstellungsgemisches kann man in gewissen Fällen
die erfindungsgemäßen trockenen Präparate direkt, d. h. ohne Zwischenisolierung
der Farbstoffe, herstellen.
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Die erfindungsgemäßen Farbstoffe eignen sich zum Färben und Bedrucken
der verschiedensten Materialien, insbesondere cellulosehaltigerMaterialien faseriger
Struktur, wie Leinen, regenerierte Cellulose und vor allem Baumwolle. Sie eignen
sich ganz besonders zum Färben nach dem sogenannten Padfärbeverfahren, wonach die
Ware mit wässerigen und gegebenenfalls auch salzlialtigen Farbstofflösungen imprägniert
wird und die Farbstoffe nach einer Alkalibehandlung, vorzugsweise in der Wärme,
fixiert werden. Dieses Verfahren und die Direktfärbemethode, die bei vielen der
gemäß vorliegendem Verfahren erhaltenen Farbstoffen auch anwendbar ist, ergeben
Färbungen, die sich in der Regel durch die Reinheit ihrer Farbtöne, durch eine gute
Lichtechtheit und vor allem durch hervorragende Waschechtheiten auszeichnen.
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Nach dem Druckverfahren erhält man ebenfalls wertvolle und echte Drucke,
wenn die Farbstoffe durch Wärmebehandlung in Gegenwart von Alkali auf die bedruckte
Ware fixiert werden.
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Gegenüber dem aus der deutschen Patentschrift 436179 (Beispiel 1 in
Verbindung mit S. 2, Zeile 72) bekannten Azofarbstoff zeichnet sich der nächstvergleichbare,
verfahrensgemäß erhältliche Azofarbstoff der Formel
dadurch aus, daß er auf Zellwolle Färbungen ergibt, deren Lichtechtheit durch eine
nachträgliche Knitterfestausrüstung weniger beeinträchtigt wird. In den nachfolgenden
Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird., Gewichtsteile,
die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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Beispiel 1 46,7 Teile des Dinatriumsalzes des aus 1 Mol diazotierter
1-Aminobenzol-3-sulfonsäure und 1 Mol 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure in alkalischem
Medium erhältlichen Monoazofarbstoffes werden in 2000 Teilen Wasser gelöst und zu
einer eiskalten Suspension von 18,4 Teilen Cyanurchlorid und 200 Teilen Wasser gegeben,
worauf man im Verlauf von 1 bis 2 Stunden ungefähr 50 Raumteile 2n-Natriumcarbonatlösung
zutropfen läßt. Die Reaktion soll dabei stets schwach sauer (pH 5 bis 6) bleiben,
und die Temperatur wird zwischen 0 und 5° gehalten. Wenn keine freie Aminogruppe
mehr nachweisbar ist, fügt man 35 Teile 10"/oige Ammoniaklösung zu und rührt 4 Stunden
bei 30 bis 40°. Dann wird der Farbstoff mit Natriumchlorid ausgesalzen, filtriert
und getrocknet. Er löst sich in Wasser mit gelboranger Farbe und färbt Baumwolle
nach dem Padfärbeverfahren oder aus stark salzhaltiger, alkalischer Lösung in reinen
orangen Tönen.
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Den gleichen Farbstoff erhält man, wenn im obigen Beispiel die Kondensation
umgekehrt vorgenommen wird, d. h. wenn man zuerst Ammoniak mit Cyanurchlorid kondensiert
und das entstandene primäre Kondensationsprodukt mit dem Monoazofarbstoff umsetzt.
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2 Teile dieses Farbstoffes, der als freie Säure der Formel
entspricht, werden in 100 Teilen Wasser durch Aufkochen gelöst.
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Die Lösung gibt man zu 3900 Teilen kaltem Wasser, fügt 40 Teile Trinairiumphosphat
und 80 Teile Natriumchlorid zu und geht mit 100 Teilen eines Baumwollgewebes in
dieses Färbebad ein.
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Man steigert die Temperatur in 45 Minuten auf 90°, wobei nach 30 Minuten
nochmals 80 Teile Natriumchlorid zuggegeben werden. Man hält die Temperatur 30 Minuten
auf 90°, spült und seift dann die Färbungen 15 Minuten in einer 0,3°/oigen kochenden
Lösung eines ionenfreien Waschmittels, spült und trocknet.
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Es resultiert eine wasch- und lichtechte, rein orange Färbung. Beispiel
2
23,9 Teile 2 _amino-5-oxynaplithalin-7-sul_fonsäure werden unter Zusatz von 5,6
Teilen Natriumcarbonat in Wasser gelöst. Die Lösung läßt man langsam zu einer eiskalten
Suspension von 18,4 Teilen Cyanurchlorid in
200 Teilen Wasser zufließen.
Dann werden im Verlauf von einer Stunde 50 Teile 2n-Natriumcarbonatlösung zugetropft,
und zwar in der Weise, daß die Reaktion des Gemisches schwach kongosauer bleibt.
Dem so erhaltenen primären Kondensationsprodukt gibt man die aus 17,3 Teilen 1-Aminobenzol-2-sulfonsäure
erhaltene Diazoverbindung zu. Dann werden allmählich 25 Teile Natriumbicarbonat
zugesetzt und unter Eiskühlung so lange gerührt, bis keine Diazoverbindung mehr
nachweisbar ist. Dann wird der entstandene Farbstoff mit Natriumchlorid ausgefällt
und filtriert. Die erhaltene Paste wird in 2000 Teilen Wasser gelöst und mit 35
Teilen 10°1oiger Ammoniaklösung versetzt. Man hält unter Rühren 4 bis 6 Stunden
bei 40°, fällt durch Zusatz von Natriumchlorid, filtriert und trocknet den entstandenen
Farbstoff im Vakuum. Er färbt Baumwolle in orangen Tönen. Beispiel 3 23 Teile 5-Acetylamino-2-aminobenzol-l-sulfonsäure
werden in Gegenwart von Salzsäure mit 6,9 Teilen Natriumnitrit in üblicher Weise
diazotiert. Die Diazoverbindung wird dann in eine eiskalte Lösung von 38,7 Teilen
des nach dem Verfahren des Beispiels 2 aus 1 Mo12 Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
und 1 Mol Cyanurchlorid erhältlichen primären Kondensationsproduktes und 25 Teilen
Natriumbicarbonat eingetragen. Nach beendeter Kupplung wird der Farbstoff ausgesalzen,
abfiltriert, in 2000 Teilen Wasser gelöst und mit einer neutralen Lösung von 17;3
Teilen 1-Aminobenzol 3-sulfonsäure versetzt. Man gibt 10 Teile kristallisiertes
Natriumbicarbonat hinzu und rührt die Mischung 4 bis 6 Stunden bei 30 bis 40°. Hierauf
wird der Farbstoff ausgesalzen, abfiltriert und im Vakuum bei 60° getrocknet. Er
löst sich mit gelbroter Farbe in Wasser und färbt Baumwolle aus stark salzhaltigem,
alkalischem Bade in sehr reinen, licht- und waschechten-scharlachroten Tönen.
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1 Teil dieses Farbstoffes wird in 100 Teilen Wasser gelöst. Mit der
erhaltenen Lösung wird ein Zellwollgewebe imprägniert, so daß es um 75 °/o seines
Gewichtes zunimmt, und dann getrocknet. Danach imprägniert man das Gewebe mit einer
20° warmen Lösung, die pro Liter 10 g Natriumhydroxyd und 300 g Natriumchlorid enthält,
quetscht auf 75 °J, Gewichtszunahme ab, dämpft die Färbung 60 Sekunden bei 100 bis
101°, spült, seift eine viertel Stunde in einer 0,3°/oigen, kochenden Lösung eines
ionenfreien Waschmittels, spült und trocknet. Man erhält eine waschechte, scharlachrote
Färbung. Verwendet man statt des Zellwollgewebes ein Baumwollgewebe, so erhält man
ein ähnlich gutes Resultat. Beispiel 4 Die aus 23 Teilen 5-Acetylamino-2-aminobenzol-l-sulfonsäure
in üblicher Weise hergestellte Diazoverbindung wird in Gegenwart von Natriumbicarbonat
mit 52,3 Teilen des sekundären Kondensationsproduktes aus 1 Mol Cyanurchlorid, 1
Mol 2-Amino-5-oxynaphthahn-7-sulfonsäure und 1 Mol 1-Anünobenzol-3-sulfonsäure gekuppelt.
Der erhaltene Farbstoff zeigt praktisch die gleichen Eigenschaften wie der gemäß
Beispiel 3 erhaltene Farbstoff.
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Beispiel 5 17,3 Teile 1-Aminobenzol-2-sulfonsäure werden in 300 Teilen
Wasser unter Zusatz von 5,3 Teilen Natriumcarbonat gelöst. Die erhaltene, neutrale
Lösung läßt man zu einer eiskalten wässerigen Suspension von 18,4 Teilen Cyanurchlorid
zufließen und neutralisiert allmählich die entstandene Mineralsäure durch Zugabe
von verdünnter Natronlauge. Sobald die Kondensation beendet ist, d. h. wenn keine
freie Aminogruppe mehr nachweisbar ist, läßt man eine neutrale Lösung von 23,9 Teilen
2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure zufließen und rührt die Mischung bei 20°.
Es werden allmählich ungefähr 90 Teile 1 n-Natronlauge in der Weise zugetropft,
daß der pH-Wert von 6 nicht überschritten wird. Die Kondensation vollzieht sich
in ungefähr 2 Stunden.
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Die erhaltene und gekühlte Lösung wird mit 20 Teilen Natriumbicarbonat
und mit der aus 23 Teilen 5-Acetylamino-2-aminobenzol-l-sulfonsäure gemäß Beispiel
3 hergestellten Diazoverbindung versetzt. Der Farbstoff fällt zum Teil aus. Nach
einigen Stunden wird er ausgesalzen, abfiltriert und getrocknet. Er färbt Baumwolle
aus stark salzhaltigem, alkalischem Bade in sehr reinen, licht- und waschechten
scharlachroten Tönen. _ Ähnliche Farbstoffe, die Baumwollein den in KolonneIV angegebenen
Nuancen färben, werden erhalten, wenn an Stelle der 1-Aminobenzol2-sulfonsäure die
in Kolonne III erwähnten Verbindungen, an Stelle der 2-Amino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure
die in Kolonne II aufgeführten Verbindungen und an Stelle der aus S-Acetylamino-2-aminobenzol-l-sulfonsäure
erhaltenen Diazoverbindung die aus den in Kolonne I genannten Aminen erhältlichen
Diazoverbindungen verwendet werden.
I 1I III 1 IV |
1 1-Aninobenzol-3-sulfonsäure 2-Amino-5-oxynaphthalin- 1-Aminobenzol-3-sulfonsäure
Orange |
7-sulfonsäure |
2 desgl. desgl. 1-Aninobenzol-2-sulfonsäure desgl. |
3 desgl. desgl. Methylamin desgl. |
4 desgl. desgl. Diäthylamin desgl. |
5 desgl. desgl. Morpholin desgl. |
6 1-Anzinobenzol2-sulfonsäure desgl. 1-Aminobenzol-3-sulfonsäure
desgl. |
7 desgl. desgl. y-Methoxypropylamin desgl. |
8 desgl. 2 N-Äthylamino-5-oxy- N H, desgl. |
naphthalin-7-sulfonsäure |
9 2-(4'-Aminophenyl)-6-methyl- 2-Amino-5-oxynaphthalin- 1-Amünobenzol-3-sulfonsäure
Scharlachrot |
benzthiazoldisulfonsäure 7-sulfonsäure |
I 1I III 1 IV |
10 1-Aminobenzol-3-sulfonsäure 2-Amino-8-oxynaphthalin- NH3
Gelbstichig- |
6-sulfonsäure rot |
11 desgl. desgl. 1-Aminobenzol-3-sulfonsäure desgl. |
12 1-Aminobenzol-2-sulfonsäure desgl. NH3 desgl. |
13 2-Aminonaphthalin-4,8-di- 2-Amino-5-oxynaphthalin- 1-Aminobenzol-2-sulfonsäure
Scharlach |
sulfonsäure 7-sulfonsäure |
14 2-Aminonaphthalin-5,7-di- desgl. NH3 desgl. |
sulfonsäure |
15 2-Aminonaphthalin-6,8-di- desgl. NH3 - desgl. |
sulfonsäure |
16 2-Aminonaphthalin-4,8-di- 2-Amino-8-oxynaphthalin- 1-Aminobenzol-3-sulfonsäure
Rot |
sulfonsäure 6-sulfonsäure |
17 1-Aminobenzol-3-sulfonsäure 2-Amino-6-oxynaphthalin- desgl.
Bordorot |
8-sulfonsäure |
18 1-Aminobenzol-2-carbonsäure 2-Amino-5-oxynaphthalin- desgl.
Orange |
7-sulfonsäure |
19 1-Aminobenzol-3-carbonsäure desgl. desgl. desgl. |
20 desgl. desgl. 4-Amino-1,1'-diphenyl- desgl. |
4'-sulfonsäure |
21 5-Acetylamino-2-amino- 2-Amino-5-oxynaphthalin- Anthranilsäure
Scharlach |
benzol-l-sulfonsäure 7-sulfonsäure |
22 desgl. desgl. NH3 desgl. |
23 desgl. desgl. Taurin desgl. |
24 desgl. desgl. y-Methoxypropylamin desgl. |
25 desgl. desgl. 2-Aminoäthanol desgl. |
26 desgl. desgl. - 2-Amino-l-propanol desgl. |
27 desgl. _ desgl. Morpholin desgl. |
28 desgl. desgl. Aminoessigsäure desgl. |
29 desgl. desgl. - 1-Aminobenzol-3-carbonsäure desgl. |
30 desgl. desgl. 2-Aminonaphthalin-4,8-di- desgl. |
sulfonsäure |
31 desgl. desgl. 1-Aminobenzol-2,5-di- desgl. |
sulfonsäure |
32 desgl. 2-Amino-5-oxynaphthalin- 1Aminobenzol-3-sulfonsäure
desgl: |
'- 1,7-disulfonsäure |
33 5-Oxyacetylamino-2-am.ino- 2-Amino-5-oxynaphthalin- 1-Aminobenzol-2-sulfonsäure
Scharlach- |
benzol-l-sulfonsäure 7-sulfonsäure rot |
34 4-Acetylamino-l-amino- desgl. NH3 Scharlach |
benzol-3-sulfonsäure |
35 4-Acetylamino-2-amino- desgl. NH3 Orange |
benzol-l-sulfonsäure |
36 desgl. desgl. 1-Alninobenzol-3-sulfonsäure desgl. |
37 1 .Aminobenzol2-sulfonsäure 2-(4'-Aminophenyl)-amino- 1-Aminobenzol
2-sulfonsäure Rotorange |
5-oxynaphthalin-7,3'-di- |
sulfonsäure |
38 desgl. 2-(4'-Aminobenzoyl)-amino- desgl. Orange |
5-oxynaphthalin-7-sulfon- |
säure |
39 desgl: desgl. 1-Aminonaphthalin-6-sulfon- desgl. |
säure |
Diese Farbstoffe können ebenfalls nach den in den Beispielen 1 bis 4 beschriebenen
Verfahren hergestellt werden.