DE1067150B - Verfahren zur Herstellung von Azofarb stoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Azofarb stoffenInfo
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Description
DEUTSCHES
PATENTAMT
INTERNAT. KL. C 09 b
Λ / C) I Hj
C15678IVb/22a
ANMELDETAG: 23. OKTOBER 1957
BEKANNTMACHUNG
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 15. O KTO B E R 1959
DER ANMELDUNG
UND AUSGABE DER
AUSLEGESCHRIFT: 15. O KTO B E R 1959
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von wertvollen Azofarbstoffen, die einen
halogenierten Triazinrest enthalten. Diese Azofarbstoffe entsprechen als freie Säuren der Formel
Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffen
X-C
C —NH-
-N=N-A
— Y
— Y
(1)
Halogen
worin A den Rest einer gegebenenfalls Azogruppen enthaltenden Azokomponente, eines der beiden Y eine
Sulfonsäuregruppe, das andere V ein Wasserstoffatom und X den Rest der über die Arninogruppe gebundenen
Dehydrothiotoluidinsulfonsäure bedeutet.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Farbstoffe kann man von entsprechenden, nach an sich bekannten
Methoden herstellbaren Farbstoffen ausgehen, die einen Dihalogen-, insbesondere einen Dichlor-1,3,5-triazinrest
aufweisen und in solchen DichloTtriazinfarbstoffen eines der beiden Chloratome durch Umsetzung mit Dehydrothiotoluidinmonosulfonsäure
durch den entsprechenden Rest ersetzen. Die hierbei zu verwendenden Dihalogentriazinfarbstoffe
können nach an sich bekannten Methoden durch Umsetzung von Azofarbstoffen der Formel
(2)
H2N — ( ^- N = N — A
Y — { ■— Y
Y — { ■— Y
worin eines der beiden Y eine Sulfonsäuregruppe, das andere Y ein Wasserstoffatom und A den Rest einer
gegebenenfalls Azogruppen enthaltenden Azokomponente bedeuten, mit Cyanurhalogeniden, insbesondere mit
Cyanurchlorid (2,4,6-Trichlor-l,3.5-triazin) im molekularen Verhältnis von mindestens 1 : 1 oder aus den
entsprechenden Dichlortriazinreste enthaltenden Diazokomponenten durch Kuppeln mit Azokomponenten
erhalten werden.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Farbstoffe kommen z. B. solche Azokomponenten in Betracht, die
dank der Anwesenheit einer Amine- oder Hydroxylgruppe kuppelbar sind, und vorzugsweise die cyclischen Ketomethylenverbindungen,
die in Nachbarstellung ihrer Ketogruppe kuppeln können. Als Beispiele solcher Azokomponenten
seien erwähnt: 4-Methyl-l-oxybenzol, 2-Carboxy-l-oxybenzol, Naphthole, wie α- oder /5-Naphthol,
aromatische Amine der Benzol- oder Naphthalinreihe, z. B. 3-Amino-4-methoxy-l-methylbenzol, 1-Amino-2-
oder -3-methylbenzol, l-Amino^.S-dimethylbenzol,
α- oder /3-Naphthylamin, 2-Oxynaphthalinsulfonsäureamide
und Amino- und/oder Oxynaphthalinsulfonsäuren Anmelder: CIBA Aktiengesellschaft, Basel (Schweiz)
Vertreter: Dipl.-Ing. E. Splanemann, Patentanwalt, Hamburg 36, Neuer Wall 10
Beanspruchte Priorität: Schweiz vom 29. Oktober 1956
Dr. Raymond Gunst, Binningen (Schweiz), ist als Erfinder genannt worden
bzw. deren N-alkyl- oder N-aryl- oder N-acylderivate,
wie l-Oxynaphthalin-3-, -4-, -5- oder -8-sulfonsäure,
2-Oxynaphthalin-4-, -5-, -6-, -7- oder -8-sulfonsäiire,
1 ,S-Dioxynaphthalin-S.o-disulfonsäure, 2-Oxynaphthalin-3,6-
bzw. -6,8-disulfonsäure, 1-Oxynaph thalin-3,6- oder
-3,8 - disulfonsäure, 2 - Aminonaphthalin -6 - sulfonsäure, 2-Amino-8-oxynaphthalin-6-sulfonsäure, 2-Amino-5-oxynaphthalin
- 7 - sulfonsäure, 2 - Amino - 6 - oxynaphthalin-8-sulfonsäure, 2-Phenylamino-5-oxynaphthalin-7-sulfonsäure,
2 - Methylamino - 8 - oxynaphthalin -6 - sulfonsäure,
2-Phenylamino-8-oxynaphthalin-7-sulfonsäure, 1-Amino-8
- oxynaph thalin - 4 -sulfonsäure, 1 - Amino - 8 - oxynaphthalin-2,4-,
-3,6- oder -4,6-disulfonsäure und insbesondere die N-acylderivate dieser Aminonaphtholsulfonsäuren,
die als Acylrest z. B. einen Acetyl-, Propionyl-, Chloracetyl-, Benzoyl-, Tertiärbutylbenzoyl-, 3'- oder 4'-Aminobenzoyl-,
Methan- oder Äthansulfonyl-, p-Toluolsulfonyl-
oder Chlorbenzolsulfonylrest oder einen Carbomethoxy- oder Carboäthoxyrest oder auch einen sich von einer
Cyanursäure ableitenden Acylrest, wie einen Rest der Formel
,N
— C
C-Y
enthalten, worin beide Y Halogenatome, Oxygruppen oder Aminogruppen, insbesondere substituierte Aminogruppen
darstellen. Ferner kommen als Azokomponenten
909 638/303
3 4
auch 5,5'-Dioxy-2,2'-dinaphthylharnstoff-7,7'-disulfon- Die Dihalogentriazine dieser Zusammensetzung können
säure und S.S'-Dioxy-Z^'-dinaphthylamin-T.y-disulfon- nach an sich bekannten Methoden aus Cyanurhalogenide^
säure in Betracht, die wie die l-Amino-8-oxynaphthalin- wie Cyanurbromid oder Cyanurchlorid, hergestellt werden,
3,6-disulfonsäure zweimal mit den angegebenen Diazo- indem man z. B. 1 Mol Cyanurchlorid mit 1 Mol Dehydrokomponenten
vereinigt werden können. Es kommen aber 5 thiotoluidinmonosulfonsäure umsetzt. Die so erhaltenen
als Azokomponente vor allem cyclische Ketomethylen- Dihalogentriazinverbindungen der Formel (3) können zur
verbindungen, wie Barbitursäure und Pyrazolone, ins- Herstellung der erfindungsgemäßen Azofarbstoffe mit
besondere 5-Pyrazolone, die in 4-Stellung kuppeln fertigen Aminoazofarbstoffen der Formel (2) oder
können, wie 3-Methyl-S-pyrazolon, l-Phenyl-3-methyl- vorteilhaft mit der zur Herstellung solcher Farbstoffe
5-pyrazolon, l-Phenyl-S-methyl-S-pyrazolon^'-,-3'-oder io verwendbaren 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure konden-
-4'-sulfonsäure, 1-Phenyl-5-pyrazolon-3-carbonsäure, siert werden. Man kann aber auch umgekehrt 1 Mol
5-Pyrazolon-3-carbonsäureamide in Betracht, da der sich l,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure zuerst mit 1 MolCyanurin
bezug auf die Lichtechtheit nachteilig auswirkende chlorid und dann mit 1 Mol Dehydrothiotoluidinmono-Einfluß
des Dehydrothiotoluidinrestes bei den aus sulfonsäure kondensieren und das erhaltene sekundäre
cyclischen Ketomethylenverbindungen erhältlichen, 15 Kondensationsprodukt, das noch ein bewegliches Chlorgelben Farbstoffen bedeutend weniger ausgeprägt ist atom enthält, nach Diazotierung mit den angegebenen
als bei den anderen Nuancen. Azokomponenten vereinigen.
Es können als Azokomponenten auch solche kuppelbare Bei der Herstellung der erfindungsgemäßen Farbstoffe
Verbindungen verwendet werden, die Azogruppen ent- durch Kondensation eines der erwähnten Aminoazo-
halten, wie die Monoazoverbindungen, die man z. B. 20 farbstoffe mit Cyanurchlorid und Dehydrothiotoluidin-
durch saure Kupplung einfacher Diazoverbindungen der monosulfonsäure kann meistens die Reihenfolge der
Benzol-oder Naphthalinreihe (z. B. diazotierte Naphthyl- Kondensationen beliebig gewählt werden, während bei
amine, Aniline, Chlor- oder Nitroaniline, Toluidine, der Herstellung auf dem Kupplungsweg im allgemeinen
2-Aminobenzoesäuren, 5-Nitro-2-aminobenzoesäuren oder die zur Herstellung der als Diazokomponenten zu ver-
Nitroaminophenole, Chloraminophenole) mit 2-Amino- 25 wendenden sekundären Kondensationsprodukte not-
S-oxynaphthalin-7-sulfonsäure oder mit l-Oxy-8-amino- wendigen Kondensationen vorzugsweise so vor-
naphthalin-3,6-disulfonsäure herstellen kann. Aus den so genommen werden, daß zuerst Dihalogentriazine der
erhaltenen Monoazoverbindungen werden mit den gemäß Formel (3) entstehen, welche erst nachträglich mit
vorliegendem Verfahren zu verwendenden Diazover- der 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure weiterzukonden-
bindungen durch schwach alkalische Kupplung ebenfalls 30 sieren sind.
wertvolle Dis- und Polyazofarbstoffe erhalten, die Die nach dem vorliegenden Verfahren und dessen Ab-
mindestens einmal die charakteristische Halogentriazin- änderungen bzw.Varianten erhaltenen Farbstoffe können
gruppierung aufweisen. isoliert und zu trockenen Färbepräparaten verarbeitet
Zur Herstellung der Ausgangsazofarbstoffe der Formel werden. Die erfindungsgemäße Isolierung erfolgt vorzugs-
(2) kommen als Diazokomponenten diazotierte Mono- 35 weise bei möglichst niedrigen Temperaturen durch Aus-
acylderivate der l,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure, deren salzen und Filtrieren. Die filtrierten Farbstoffe können
Acylreste nach fertiger Kupplung zwecks Freisetzung der gegebenenfalls nach Zugabe von Coupagemitteln ge-
Aminogruppe verseift werden, in Betracht. trocknet werden; vorzugsweise wird die Trocknung bei
Die Kondensation der aus diesen Komponenten nicht zu hohen Temperaturen und unter vermindertem
erhaltenen Aminoazofarbstoffe mit Cyanurchlorid ist so 40 Druck vorgenommen. Durch Zerstäubungstrocknung des
vorzunehmen, daß im erhaltenen Kondensationsprodukt ganzen Herstellungsgemisches kann man in gewissen
noch zwei austauschbare Halogenatome übrigbleiben, von Fällen die erfindungsgemäßen trockenen Präparate direkt,
denen eines nach vorliegendem Verfahren gegen den d. h. ohne Zwischenisolierung der Farbstoffe, her-
Rest der Dehydrothiotoluidinsulfonsäure ausgetauscht stellen,
wird. 45 Die erfindungsgemäß erhältlichen Farbstoffe eignen
Statt aus Aminoazofarbstoffen der Formel (2) können sich zum Färben und Bedrucken der verschiedensten
die als Ausgangsstoffe beim vorliegenden Verfahren zu Materialien, insbesondere cellulosehaltiger Materialien
verwendenden Dihalogentriazinfarbstoffe durch Kuppeln faseriger Struktur, wie Leinen, regenerierte Cellulose und
der erwähnten Azokomponenten mit den Diazoverbin- vor allem Baumwolle. Sie eignen sich ganz besonders zum
düngen aus den primären Cyanurchloridkondensations- 50 Färben nach dem sogenannten Padfärbeverfahren, wo-
produkten der 1,3-Diaminobenzol-4-sulfonsäure herge- nach die Ware mit wäßrigen und gegebenenfalls auch
stellt werden. salzhaltigen Farbstoff lösungen imprägniert wird und die
Die erfindungsgemäß erhältlichen Azofarbstoffe werden Farbstoffe nach einer Alkalibehandlung, vorzugsweise in
aber zweckmäßig nach einer Abänderung des soeben der Wärme, fixiert werden. Dieses Verfahren und die
erläuterten Verfahrens hergestellt. Diese Abänderung des 55 Direktfärbemethode, die bei vielen der gemäß vor-Verfahrens
besteht darin, daß man die zur Herstellung liegendem Verfahren erhaltenen Farbstoffen auch ander
Dichlortriazinfarbstoffe als Ausgangsstoffe verwend- wendbar ist, liefern wertvolle Färbungen, die sich in der
baren Aminoazofarbstoffe der Formel (2) mit Dihalogen- Regel durch die Reinheit ihrer Farbtöne, durch eine gute
triazinen der Formel Lichtechtheit und vor allem durch hervorragende Wascher
60 echtheit auszeichnen.
^ x Gegenüber dem aus Tabellenbeispiel 97 der britischen
1 V ~ HalOgen {ό) Patentschrift 299 331 bekannten Azofarbstoff, der durch
1' Verwendung einer 1 ^-Diaminobenzol-S-sulfonsäure her-
N N gestellt wurde, zeichnen sich die vorliegenden Farbstoffe
C 65 dadurch aus, daß sie auf Baumwolle reinere Färbungen
von besserer Lichtechtheit ergeben.
Halogen In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile,
sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die
kondensiert, worin X die bei der Erläuterung der Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind
Formel (1) angegebene Bedeutung hat. 70 in Celsiusgraden angegeben.
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Azofarbstoffe!!,
dadurch gekennzeichnet, daß man einen Aminoazofarbstoff, der als freie Säure der Formel
H2N-
entspricht, worin eines der beiden Y eine Sulfonsäuregruppe, das andere Y ein Wasserstoffatom und A den
Rest einer gegebenenfalls Azogruppen enthaltenden Azokomponente bedeutet, ein 2,4,6-Trihalogen-l ,3,
5-triazin und Dehydrothiotoluidinmonosulfonsäure in beliebiger Reihenfolge so miteinander reagieren läßt,
daß ein halogenhaltiges, sekundäres Farbstofftriazinkondensationsprodukt entsteht.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe der Formel
H,N —
1-N = N-A
!— SO,H
!— SO,H
verwendet, worin A den Rest einer cyclischen Ketomethylenverbindung,
insbesondere einen in 4-Stellung an die Azogruppe gebundenen 5-Pyrazolonrest oder
einen Barbitursäurerest bedeutet.
3. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man Farbstoffe der
angegebenen Formel verwendet, worin A einen in 4-Steilung an die Azogruppe gebundenen 1-Phenyl-5-pyrazolonrest
bedeutet, dessen Phenylrest mindestens eine Sulfonsäuregruppe enthält.
4. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die angegebenen
Farbstoffe zuerst mit Cyanurchlorid und dann im molekularen Verhältnis von etwa 1 : 1 mit Dehydrothiotoluidinmonosulfonsäure
umsetzt.
5. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Farbstoffe auf
dem Kupplungsweg aus Azokomponenten und Diazoverbindungen von Aminen der Formel
Azogruppen enthaltende Azokomponenten mit dem diazotierten Amin der Formel
X-C
-ZV-
—' ;—
Halogen
herstellt, worin X den Rest einer über ihre Aminogruppe gebundenen Dehydrothiotoluidinmonosulfonsäure,
eines der beiden Y ein Wasserstoffatom und das andere Y eine Sulfonsäuregruppe bedeuten.
6. Abänderung des Verfahrens gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man gegebenenfalls
Cl-C
C-NH-
I!
ι—NH2 '—SOaH
Cl
vereinigt und im erhaltenen Dichlortriazinfarbstoff eines der beiden Chloratome durch Umsetzung mit
Dehydrothiotoluidinmonosulfonsäure umtauscht.
In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 299 331.
Bei der Bekanntmachung der Anmeldung ist eine Färbetafel ausgelegt worden.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH349014T | 1956-10-29 |
Publications (1)
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---|---|
DE1067150B true DE1067150B (de) | 1959-10-15 |
Family
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Family Applications (1)
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---|---|---|---|
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---|---|
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