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Die Erfindung betrifft eine Sicherheits-Skibindung nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Sicherheits-Skibindungen der aus dem Hauptpatent bekannten Art halten den Skischuh während des -to
normalen Skilaufs im wesentlichen starr auf dem Ski fest und erst nach Erreichen des dem Auslösewert
entsprechenden Schwellenwerts wird der Skischuh schlagartig freigegeben. Die starre Halterung des
Skischuhs auf dem Ski ist erwünscht, um ungünstige Reibungseinflüsse auszuschalten. Andererseits müssen,
um die starre Halterung des Skischuhs auf dem Ski zu gewährleisten, die mechanisch beanspruchten Teile der
Sicherheits-Skibindung besonders stabil ausgeführt werden, was einen erhöhten Herstellungsaufwand ;a
bedingt und zu einem höheren Gewicht der Sicherheits-Skibindungen führt.
Von weniger geübten und langsamer laufenden Skiläufern wird jedoch die gleichsam starre Verbindung
von Ski und Skischuh als unbequem empfunden, da sie die Beine stärker beansprucht und damit zu einer
rascheren Ermüdung führt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, bei Sicherheits-Skibindungen
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 den Halteelementen eine dem Ermüden des e>o
Skifahrers entgegenwirkende Elastizität zu verleihen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die in dem Kennzeichen des Patentanspruchs 1 abgegebenen
Merkmale gelöst.
Sogenannte langhubige Sicherheits-Skibindungen, bei denen zunächst ein Elastizitätsbereich durchschritten
wird, bevor die Auslösestellung erreicht wird, sind beisDielsweise aus der DE-OS 1946 46! bekannt.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen 2 und 3 beschrieben worden.
Ein Ausfübrungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend
anhand der Zeichnung näher erläutert In dieser zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung gemäß dem Hauptpatent
schematisch in Seitenansicht,
F i g. 2 ebenfalls schematisch die Draufsicht auf die Sohlenplatte und die Grundplatte der Vor-richtung
gemäß Fig. 1, wobei auf die Darstellung der eigentlichen
Skischuhhalteglieder und der Verriegelungseinrichtung verzichtet ist,
F i g. 3 in schematischer Darstellung in Seitenansicht die Verriegelungseinrichtung der Vorrichtung mit den
erfindungsgemäßen Merkmalen und
F i g. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV der F i g. 3.
Die in F i g. 1 schematisch dargestellte Sicherheits-Skibindung gemäß dem Hauptpatent besitzt eine
Sohlenplatte 1, auf der ein Skischuh 2 in beliebiger geeigneter Weise nur willkürlich lösbar gehalten ist Ein
vorderer Sohlenhalter ist mit 3 und ein hinterer Sohlenhalter mit 4 bezeichnet Der hintere Sohlenhalter
ist um eine horizontale Querachse 5 schwenkbar gelagert und fest mit einem Einsteigepedal 6 verbunden.
Durch einen Schwenkriegel 7 wird der Sohlenhalter 7 normalerweise in der dargestellten Verriegelungsstellung
gehalten.
Der Schwenkriegel ist federbelastet und läßt sich z. B.
mittels einer Skistockspitze entgegen Federkraft in bezug auf F i g. 1 nach rechts schwenken, so daß der
Sohlenhalter 4 freigegeben wird und der Skischuh 2 von der Sohlenplatte 1 abgehoben werden kann.
Beim Einführen des Skischuhes in die Bindung trifft das hintere Sohlenende auf das Einsteigepedal 6 und
schwenkt den hinteren Sohlenhalter 4 in seine Verriegelungsstellung. Dabei schnappt der Schwenkriegel
7 automatisch ein. Der Skischuh 2 ist dann auf der Sohlenplatte 1 nur willkürlich lösbar gehalten.
An den hinteren Sohlenhalter 4 schließt sich die in ihrer Gesamtheit mit 50 bezeichnete Kraftaufnehmerelektronik
an. Die Sohlenplatte 1 ist unter Zwischenschaltung einer zusammen mit ihr vom Ski 10 lösbaren
Grundplatte 11 auf dem Ski gehalten. An ihrem vorderen Ende besitzt die Sohlenplatte eine Tasche 12,
in die zwei Schwingarms 13 der Grundplatte 11 eingreifen. Die Schwingarme sind so konstruiert, daß sie
Zug- und Druckkräfte senkrecht zur Skiebene mit geringen Verformungen atfnehmen, Kräfte horizontal
zur Skiebene jedoch mit relativ großen Verformungen, !m Bereich etwa des hinteren Skischuhendes besteht
eine Verbindung zwischen der Sohlenplatte 1 und der Grundplatte 11 über zwei Puffer 14. Diese Puffer sind
den Schwingarmen entsprechend so dimensioniert, daß auch sie Zug· und Druckkräfte senkrecht zur Skiebene
mit geringen Verformungen aufnehmen und Kräfte horizontal zur Skiebene mit relativ großen Verformungen.
Die Sohlenplatte 1 übergreift die Grundplatte 12 wenigstens an den beiden Längsseiten. Etwa in
Verlängerung der Beinachse ist das Drehzentrum zwischen den beiden Platten dadurch gebildet, daß die
Grundplatte 11 zwei seitliehe Nocken 15 besitzt (siehe
Fig. 2), die in punktförmiger Berührung mit den nach
unten gezogenen Längsseitenwänden der Sohlenplatte 1 stehen. Hierdurch werden die beim Fahrbetrieb
auftretenden Querkräfte, die nicht zur Verdrehung des Beins führen, aufgenommen.
An ihrem hinteren Ende trägt die Grundplatte 11 einen Kraftaufnehmer 51' der Kraftaufnehmerelektro-
nik, der in Wirkverbindung mit dem hinteren Ende der Sohlenplatte 1 steht, derart, daß die die Sohlenplatte
belastenden Torsionskräfte vom Kraftaufnehmer aufgenommen und gemessen werden. Die etwa vertikal nach
oben gerichteten am Sohlenhalter 4 angreifenden Kräfte, die bei Frontalbelastung auftreten, werden von
der Sohlenplatte 1 an einen weiteren Kraftaufnehmer 51" übertragen, der auch fest mit der Grundplatte 11
verbunden ist Das vordere Ende der Grundplatte 11 ist durch einen sknesten Beschlag 16 lösbar auf der
Skioberfläche gehalten. Mit ihrem hinteren Ende ist die Grundplatte durch eine in ihrer Gesamtheit mit 20
bezeichnete Verriegelungseinrichtung, die im Gefahrenfall unwillkürlich entriegelbar ist, auf der Skioberfläche
gehalten.
Die Verriegelungseinrichtung 20 umfaßt einen Kniehebel, der aus den beiden Armen 21, 22 und dem
Kniegelenk 23 besteht Der Arm 21 des Kniehebels ist direkt an die Grundplatte 11 angelenkt, während der
Arm 22 an einen Rasthebel 24 angelenkt ist der seinerseits an der Grundplatte 11 schwenkbar gelagert
ist Der Kniehebel ist normalerweise in seiner Strecklage gehalten und befindet sich damit in einem
labilen Gleichgewichtszustand (siehe F i g. 1 und 3).
Der Rasthebel 24 ist als Winkelhebel ausgebildet, wobei der Kniehebelarm an dem einen Hebelarm
vorgesehen ist und das freie Ende des anderen Hebelarms abgewinkelt und zu einer Rastnase 25
gestaltet ist Diese Rastnase steht in Wirkverbindung mit einer Rastausnehmung eines Schwenkgliedes 26.
Dieses Schwenkglied und eine es normalerweise in seine Sperrstellung drückende Schraubenfeder 27 sind am
freien Ende einer ausreichend starken Blattfeder 31 gehalten, die ihrerseits auf der Skioberfläche um eine
vertikale Achse schwenkbar befestigt ist
An dem mit dem Kniehebel verbundenen Arm des Rasthebels 24 greift noch eine Stabilisierungsfeder 28
an, die als Schraubenzugfeder ausgebildet und mit ihrem anderen Ende an der Grundplatte 11 aufgehängt ist.
Diese Stabilisierungsfeder hat die Aufgabe, einmal den Kniehebel nacn dem Freikommen der Grundplatte 11
vom Ski 10 wieder in seine Strecklage zu bringen und zum anderen sein unbeabsichtigtes Zusammenklappen
zu verhindern. Das Kniegelenk 23 bildet ein Getriebeglied, das von einem Steuerorgan betätigbar ist,
beispielsweise von einem Kern 30 einer Tauchspule, die einen von einem Schwellenwertschalter 57 abgegebenen
elektrischen Impuls als Steuerbefehl erhält zur Entriegelung der miteinander verrasteten Teile 25, 26
zwecks Freigabe der Grundplatte 11 und des mit dieser
über die Sohlenplatte 1 verbundenen Skischuhes 2 vom Ski 10 im Gefahrenfall.
Im normalen Betriebszustand ist die Rastnase 25 des Rasthebels 24 in der Rastausnehmung des Schwenkgliedes
26 sowohl nach oben als auch nach beiden Seiten hin gehalten. Durch die in bezug auf den Drehpunkt des
Rasthebels 24 gekröpfte Anordnung der Rastnase 25 führt unabhängig von der Art der Belastung nach
Abgabe eines Steuerbefehls zur Entriegelung der mit . dem Kipphebel verbundene Arm des Rasthebels 24 eine
Schwenkbewegung nach oben aus, die das weitere Zusammenklappen des Kniehebels bewirkt
Die gemäß der vorliegenden Erfindung vorgesehene Blattfeder 31 steht unter dem Einfluß zweier Schrau-
> bendruckfedern 32 (siehe F i g. 4), die die Blattfeder 31 in
ihrer Normallage auf dem Ski halten und sich ihrerseits über Anschlagwinkel 33 auf dem Ski 10 abstützen. Die
beiden Schraubendruckfedern 32 sind so dimensioniert, daß die beim normalen Fahrbetrieb auftretenden
■ Querkräfte nicht zu einem Schwenken der Blattfeder 31 um deren Schwenkachse führen Weiter ist die
Blattfeder ihrerseits so stark bemessen, daß die beim normalen Fahrbetrieb auftretenden durch die Rastnase
25 übertragenen vom Ski weg nach oben gerichteten Kräfte nich. zu einem Abheben des freien Endes der
Blattfeder vom Ski führen. Hierdurch ist erreicht, daß
vor dem Sicherheitsauslösen der Bindung eine begrenzte elastische Verschiebung der Rastnase 25 und damit
der Grundplatte 11 und der Sohlenplatte 1, auf de*· der
Skischuh 2 gehalten ist, erfolgt Erst am Ende des Elastizit.'-.isweges der Blattfeder 31 sowohl nach oben
als auch zu den Seiten hin tritt der entsprechende Kraftaufnehmer5Γ bzw.51" in Funktion, woraufhin die
Kraftaufnehmerelektronik 50 gegebenenfalls einen Auslösevorgang einleitet
Hierbei bringt der Kern 30 der Tauchspule den Kniehebel mit geringer Kraft aus seiner Strecklage.
Dann kann der Kniehebel unter dem Einfluß der Auslösekraft selbst praktisch schlagartig zusammenklappen
und die Rastnase 25 vom Schwenkglied 26 freikommen. Unter dem Einfluß der Stabilisierungsfeder
28 nimmt der Kniehebel anschließend sofort wieder seine Strecklage ein. Ebenso kehrt auch die Blattfeder
31 mit dem Schwenkglied 26 und der Schraubenfeaer 27
in seine normale Lage zurück. Damit sich nach diesem unwillkürlichen Freikommen des Skischuhes 2 vom Ski
10 dieser nicht vom Skiläufer entfernen kann, ist in bekannter und darum nicht dargestellter Weise
zwischen der Grundplatte 11 und dem Ski 10 ein Fangelement vorgesehen.
Nach einer Sicherheitsauslösung kann der Skiläufer mit der am Skischuh befestigten Grundplatte einfach auf
den Ski 10 treten. Dabei wird das vordere Ende der Grundplatte unter den Beschlag 16 geführt und die
Rastnase 25 des Rasthebels 24 am hinteren Ende der Grundplatte mit dem Schwenkglied 26 verrastet, das zu
diesem Zweck entgegen der Kraft der Schraubenfeder 27 in bezug auf F i g. 3 na»:h rechts schwenken kann, so
daß an&.r-.ließend die Vorrichtung wieder betriebsfertig
ist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen