DE3841586A1 - Ausloesemechanismus fuer eine skibindung - Google Patents
Ausloesemechanismus fuer eine skibindungInfo
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- A63C9/08—Ski bindings yieldable or self-releasing in the event of an accident, i.e. safety bindings
- A63C9/0802—Ski bindings yieldable or self-releasing in the event of an accident, i.e. safety bindings other than mechanically controlled, e.g. electric, electronic, hydraulic, pneumatic, magnetic, pyrotechnic devices; Remote control
Description
Die Erfindung betrifft einen Auslösemechanismus zum Lösen einer
Verriegelungseinrichtung für eine dem Herstellen einer lösbaren
Verbindung zwischen einem Ski und einem Skistiefel dienende
Skiverbindung bei Erreichen einer vorgegebenen Belastung von Kno
chen und Muskulator des Beins eines den Skistiefel tragenden
Skifahrers.
Es ist bekannt, Skibindungen als sogenannte Sicherheitsbindun
gen auszubilden, bei denen ein einstellbares Drehmoment zwischen
der Bindung und dem Skistiefel dazu führt, daß eine Verriege
lungseinrichtung der Skibindung geöffnet wird und sich darauf
hin vom Skistiefel löst. Auf diese Weise soll erreicht werden,
daß bei einem Sturz oder einer anderen übermäßigen Belastung
von Muskulator und Knochen eines oder beider Beine eines Ski
fahrers ein Öffnen der Bindung erfolgt, um Verletzungen und
Knochenbrüche zu vermeiden, die sich andernfalls aufgrund der
starken Hebelwirkung der fest mit den Beinen des Skifahrers
verbundenen Skier ergeben könnten.
Trotz der Tatsache, daß weltweit immer neue verbesserte Sicher
heitsbindungen entwickelt und angeboten werden, hat es sich
gezeigt, daß die bekannten Sicherheitsbindungen die Unfallge
fahr für die Skifahrer nicht hinreichend verringern. Das
nach wie vor hohe Verletzungsrisiko ist dabei in erster Linie
darauf zurückzuführen, daß bei der Einstellung der Sicher
heitsbindung stets versucht wird, die Auslösekraft möglichst
hoch zu wählen, um auch ein sportliches und schnelles Fahren
auf schwierigen Pisten zu ermöglichen, auf denen das Auslösen
der Sicherheitsbindung bei hoher, aber noch zulässiger Bela
stund des Skifahrers ein erhebliches Verletzungsrisiko mit
sich bringt, wenn auch die Gefahr von schweren Knochenbrüchen
aufgrund der Hebelwirkung der Skier gegenüber der Verletzungs
gefahr bei einem Sturz, bei dem die Sicherheitsbindung nicht
öffnet, eindeutig geringer ist. Die Sicherheitsbindung muß
also so eingestellt werden, daß sie wirklich nur im Notfall
anspricht. Gerade hier liegt aber bei den bekannten Sicher
heitsbindungen das Problem, weil die bei diesen vorgesehenen
mechanischen Verriegelungseinrichtungen selbst bei zunächst
korrekter Einstellung der Auslösekraft aufgrund von Ver
schleißerscheinungen, wie zum Beispiel Alterungs- oder Er
müdungserscheingungen von Federelementen, sowie aufgrund einer
Verschmutzung und/oder Vereisung, häufig erst zu spät an
sprechen, um noch den gewünschten Schutz des Skifahrers ge
gen schwere Verletzungen zu gewährleisten.
Ausgehend von den bekannten Sicherheitsbindungen mit mechani
schen Verriegelungseinrichtungen und unter Berücksichtigung
der vorstehend aufgezeigten Problematik liegt der Erfindung
die Aufgabe zugrunde, einen verbesserten Auslösemechanismus
für Skibindungen anzugeben.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Auslösemechanis
mus gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß die Verriegelungs
einrichtung als elektromagnetisch betätigbare Verriegelungs
einrichtung ausgebildet ist und daß der Auslösemechanismus
einem an dem Skistiefel vorgesehenen Kraftsensor umfaßt,
durch den bei Erreichen einer der vorgegebenen Belastung
entsprechenden Kraft ein Steuersignal für eine aus einem
Akkumulator gespeiste elektrische Schaltung erzeugbar ist,
durch die ein Elektromagnet zum Verstellen eines Riegelele
ments der Verriegelungseinrichtung in eine Freigabestellung
betätigbar ist.
Es ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Auslöse
mechanismus, daß die gefährlichen, am Bein des Skifahrers
angreifenden Kräfte am Skistiefel unmittelbar dort erfaßt
werden können, wo eine zuverlässige Entscheidung darüber ge
troffen werden kann, ob die gerade wirksamen Kräfte noch
zulässig oder bereits derart überhöht sind, daß der Ski
durch Öffnen der Bindung abgeworfen werden muß. Anders als
bei den konventionellen Bindungen wird also gemäß der Erfin
dung nicht die zwischen dem Skistiefel und der Bindung wirk
same Kraft zur Auslösung der Verriegelungseinrichtung be
nutzt, sondern eine zwischen dem Skistiefel und dem Bein des
Benutzers wirksamen Kraft, die eine wesentlich direktere und
genauere Aussage über die Gefährdung des Skifahrers liefert,
da die mit zahlreichen schwer kalkulierbaren Variablen be
haftete Kraftübertragungsstrecke über den Skistiefel ent
fällt. Ein weiterer wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen
Konzepts ergibt sich aufgrund der Tatsache, daß der Auslöse
mechanismus völlig unabhängig von der eigentlichen Bindung
allein unter dem Gesichtspunkt einer zuverlässigen Betäti
gung durch die elektrische Schaltung ausgebildet werden kann,
während bei den bekannten Skibindungen die Auslösemechanismen
integraler Bestandteil der Bindung sind und hinsichtlich
ihrer Federmechanismen, Übersetzungen und dgl. so ausgestal
tet werden müssen, daß sie nicht nur ein Auslösen der Bin
dung, sondern auch eine Sicherung der Verriegelung bis zum
Auslösezeitpunkt gewährleisten.
In Ausgestaltung der Erfindung hat es sich als besonders
vorteilhaft erwiesen, wenn die Verriegelungseinrichtung
einen im Skistiefel eingebauten Elektromagneten mit einem
als Riegelelement ausgebildeten, federnd in seine Verrie
gelungsstellung vorgespannten Anker aufweist, welcher mit
als Gegenelemente dienenden Bindungsteilen am Ski verriegel
bar ist. Bei dieser Ausgestaltung greift der Anker bei "ge
schlossener" Bindung mit seinem einen Ende vorzugsweise in
eine axial verlaufende, nach oben geschlossene Aufnahme des
mit dem Ski verbundenen Bindungsteils ein und kann bei Er
regung des Elektromagneten in axialer Richtung aus dieser
Aufnahme herausgezogen werden, wobei das betreffende Ende
des Ankers einerseits und die Aufnahme andererseits ohne
weiteres so ausgebildet werden können, daß das axiale Heraus
ziehen des Ankers aus der Aufnahme ohne großen Kraftaufwand
schnell und zuverlässig erfolgen kann.
Wenn, in weiterer Ausgestaltung der Erfindung, die elektri
sche Schaltung einen Kondensator als Energiespeicher auf
weist, dann genügt für die Betätigung des Elektromagneten
ferner eine relativ kleine Batterie bzw. ein kleiner Akku
mulator, der bequem von einer in den Skistiefel integrier
ten Tasche aufgenommen werden kann, da für das Aufladen des
Kondensators praktisch eine beliebig lange Zeit zur Verfügung
steht, während andererseits zum Auslösen der Bindung die auf
dem Kondensator gespeicherte Energie schlagartig auf den Elek
tromagneten geschaltet werden kann, um einen hohen Kraftim
puls am Anker des Elektromagneten zu erzeugen.
Als besonders vorteilhaft hat es sich erwiesen, wenn der
Kraftsensor als Drucksensor zum Erfassen des Luftdrucks in
einem luftgefüllten Polster des Skistiefels ausgebildet ist,
insbesondere als Drucksensor in einem aufblasbaren Innen
schuh, da die zwischen dem Stiefel, insbesondere zwischen
dem Stiefelschaft und dem Bein des Skifarers wirksamen
Kräfte zu spontanen Druckänderungen im Inneren des Polsters
führen, die problemlos erfaßt und zum Öffnen der Bindung aus
genutzt werden können.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die elektrische Schaltung
einen Mikroprozessor umfaßt, in dem mindestens ein vorgegebe
nes Profil des Verlaufs des Steuersignals des Kraftsensors
gespeichert ist, bei dem ein Schaltsignal für den Elektroma
gneten ausgelöst werden soll. Detaillierte Untersuchungen ha
ben nämlich gezeigt, daß dem Sturz eines Skifahrers in nahe
zu allen Fällen sehr typische Lastwechsel im Schaftbereich
eines Skistiefels vorausgehen, die sich deutlich von den
bei einer Abfahrt auftretenden "normalen" Belastungsschwan
kungen unterscheiden. Beispielsweise lassen sich während des
einem Sturz unmittelbar vorausgehenden Zeitintervalls in den
meisten Fällen im Anschluß an eine Phase sehr hoher Bela
stung ein oder mehrere Zeitintervalle feststellen, in denen
die Belastung bzw. die zwischen dem Bein und dem Stiefel wirk
same Kraft bis auf sehr geringe Werte oder sogar bis auf Null
absinkt, wenn der Skifahrer den Kontakt mit der Piste vorüber
gehend verliert, während nach dieser Entlastungsphase ein
plötzlicher sehr steiler Anstieg der wirksamen Kräfte ein
tritt, wenn der Skifahrer vor dem endgültigen Sturz mit ver
kantetem Ski wieder auf die Piste aufschlägt. In diesem Mo
ment muß der Auslösemechanismus dann praktisch verzögerungs
frei ansprechen, um noch während des steilen Anstiegs der
wirksamen Kräfte ein Öffnen der Bindung zu erreichen und
Knochenbrüche oder andere Verletzungen des Skifahrers zu
verhindern. Dabei ist die elektrische bzw. elektronische
Auslösung gemäß der Erfindung, die mit kürzesten Ansprech
zeiten arbeitet, den mechanischen Auslösemechanismen von
Sicherheitsbindungen deutlich überlegen. Dabei versteht es
sich, daß das extrem schnelle Auslösen der Verriegelungs
einrichtung durch die Verwendung eines Energiespeichers in
der elektrischen Schaltung wirksam gefördert wird.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist es ferner vor
teilhaft, wenn die Ansprechempfindlichkeit der elektrischen
Schaltung mit Hilfe eines eingebauten Potentiometers ent
sprechend den Erfordernissen individuell eingestellt werden
kann, beispielsweise um das Gewicht des Skifahrers, dessen
Trainingszustand und andere Variablen zu berücksichtigen.
Eine derartige Möglichkeit zum Einstellen der Ansprechempfind
lichkeit kann jedoch in vielen Fällen auch entfallen, wenn
mit Hilfe eines Mikroprozessors ein oder mehrere Belastungs
profile gespeichert sind, da die Auslösung in diesem Fall
in Abhängigkeit von einem speziellen zeitlichen Signalver
lauf erfolgt, der für die berücksichtigten Gefahrensitua
tionen praktisch für alle Skifahrer gleich ist und nicht in
Abhängigkeit von der absoluten Größe der ermittelten Kräfte.
Auch hierin liegt ein bedeutender Vorteil des erfindungsge
mäßen Auslösemechanismus, der besonders dann zum Tragen
kommt, wenn die Skiausrüstung beispielsweise in einem Ski
verleih von verschiedenen Fahrern benutzt wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden nach
stehend anhand von Zeichnungen noch näher erläutert. Es
zeigt
Fig. 1 eine schematische Seitenansicht eines Skis mit
einem in einer Bindung festgelegten Skistiefel,
wobei eine erste bevorzugte Ausführungsform eines
Auslösemechanismus gemäß der Erfindung vorgesehen
ist;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht eines Skis mit
einem in einer Bindung festgelegten Skistiefel,
wobei eine zweite bevorzugte Ausführungsform
eines Auslösemechanismus gemäß der Erfindung
vorgesehen ist, und
Fig. 3 ein schematisches Blockschaltbild einer elektri
schen Schaltung für einen erfindungsgemäßen Aus
lösemechanismus.
Im einzelnen zeigt Fig. 1 einen Ski 10 mit einem vorderen
Bindungsteil 12 und einem hinteren Bindungsteil 14, wobei
zwischen den beiden Bindungsteilen 12, 14 ein Skistiefel 16
lösbar gehaltert ist. Dabei können die Bindungsteile 12, 14
weitgehend in konventioneller Weise ausgebildet sein, um
durch Übergreifen des vorderen und hinteren Endes der Sohle
des Skistiefels 16 eine sichere Verbindung zwischen dem Ski
stiefel 16 und dem Ski 10 zu schaffen. Gemäß der Erfindung
sind jedoch am Skistiefel 16 zusätzliche Einrichtungen vor
gesehen, welche den konventionellen Auslösemechanismus einer
Sicherheitsbindung ersetzen.
Wie Fig. 1 zeigt, umfassen diese erfindungsgemäßen Einrichtun
gen auf dem Vorderteil des Skistiefels 16 ein Einstellpoten
tiometer 18, eine elektrische, insbesondere eine elektroni
sche Schaltung 20, einen Akkumulator 22 und einen Sensor 24,
die in einer gemeinsamen, vorzugsweise an den Skistiefel 16
angeformten Tasche 26 angeordnet sind. Weiterhin umfassen die
erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtungen einen Energiespei
cher, und zwar einen Kondensator 28 und einen damit verbun
denen Elektromagneten 30, wobei diese beiden Elemente 28, 30
gemeinsam in einer an dem Skistiefel 16 angeformten Tasche
angeordnet sind, die sich über dem Absatz des Skistiefels
befindet. Ein bei Erregung des Elektromagneten 30 nach unten
bewegbarer Anker 30 a desselben befindet sich unmittelbar oberhalb
eines Riegelelements (nicht gezeigt) des hinteren Bin
dungsteils 14.
Wenn bei dem betrachteten Ausführungsbeispiel von dem als
Kraftsensor ausgebildeten Sensor 24 das Auftreten einer
Kraft zwischen dem Bein des Skifahrers einerseits und dem
Skistiefel andererseits festgestellt wird, die einen an dem
Potentiometer 18 eingestellten Wert überschreitet, dann be
wirkt die elektronische Spaltung 20, der das Ausgangssignal
des Sensors 24 zugeführt wird, die Herstellung einer leiten
den Verbindung zwischen dem zuvor aufgeladenen Kondensator 28
und der Erregerwicklung des Elektromagneten 30, so daß der
Anker 30 a nach unten bewegt wird und das Riegelelement der
Verriegelungseinrichtung des hinteren Bindungsteils 14 in
seine Freigabestellung bewirkt. Hierdurch wird die Skibin
dung bzw. deren hinterer Bindungsteil 14 geöffnet und gibt
den Stiefel 16 frei. Das prinzipiell Neue des erfindungs
gemäßen Auslösemechanismus besteht also darin, daß das Öffnen
der zuvor verriegelten Bindung in Abhängigkeit von einem
Sensorsignal mit Hilfe eines Elektromagneten erfolgt. Der
Aufbau und die Funktion der elektronischen Schaltung, mit
deren Hilfe dies erreicht wird, werden weiter hinten noch
näher erläutert.
Bei dem in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel, wo entspre
chende Teile mit denselben Bezugszeichen bezeichnet sind,
befindet sich der Kondensator 28 in der auf dem Vorderteil
des Skistiefels 16 vorgegebenen Tasche 26, während der Elek
tromagnet 30 in den Absatz des Skistiefels 16 eingebaut ist,
so daß auf eine besondere Tasche über dem Absatz des Ski
stiefels 16 verzichtet werden kann. Bei dem Ausführungs
beispiel gemäß Fig. 2 besitzt der Elektromagnet 30 einen
langen stabförmigen Anker 30 b, der in einer durchgehenden
Bohrung der Sohle des Skistiefels 16 angeordnet ist und
bei nicht betätigten Magneten mit seinem hinteren Ende in
eine Aussparung des hinteren Bindungsteils 14 eingreift.
Das vordere Ende des Ankers 30 b liegt dem oberen Ende eines
schwenkbaren Riegelelements des vorderen Bindungsteils 12
gegenüber. Wenn der Elektromagnet 30 erregt wird, dann be
wegt sich der Anker 30 b in die in Fig. 2 mit gestrichelten
Linien eingezeichnete Position, in der sein hinteres Ende
aus der Aussparung des hinteren Bindungsteils 14 herausbe
wegt ist, während sein vorderes Ende das Riegelelement 32
in eine Freigabestellung verschwenkt hat, so daß der vor
dere Bindungsteil 12 unter der Wirkung geeigneter Federmit
tel (nicht gezeigt) in eine gestrichelt eingezeichnete
Offenstellung schwenkbar ist. Der Skistiefel 16 wird also
sowohl am vorderen wie auch am hinteren Ende durch die
Bindung 12, 14 freigegeben. Dabei versteht es sich, daß
der Anker 30 b mittels einer Feder 34, die sich einerseits
an einem Bund 30 c des Ankers 30 b abstützt und andererseits
am Gehäuse des Elektromagneten 30 in eine rechte Endstel
lung vorgespannt ist, die durch einen weiteren Bund 30 d auf
der anderen Seite des Elektromagneten 30 definiert ist,
und daß der Anker 30 b nur auf einem Teil seiner Länge aus
magnetisierbarem Material besteht, beispielsweise auf der
Länge c, so daß dieser magnetisierbare Teil bei Erregung
der Erregerwicklung des Elektromagneten 30 in diesen hinein
gezogen wird und eine Verschiebung des Ankers 30 b nach links
bewirkt.
Im Unterschied zu dem ersten Ausführungsbeispiel gemäß
Fig. 1, wo die Skibindung in weitgehend konventioneller Weise
ausgebildet werden kann, wobei der Anker 30 a des Elektroma
gneten 30 mit einem Biegeelement zusammenwirkt, welches üb
licherweise zum normalen Öffnen der Bindung dient und von
Hand oder mit Hilfe eines Skistocks betätigt wird, sind die
Bindungsteile 12, 14 bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 2
in spezieller Weise an den erfindungsgemäßen elektromagne
tischen Auslösemechanismus angepaßt und können unabhängig
von den konstruktiven Einzelheiten, auf die es hier nicht
ankommt, generell billiger hergestellt werden als die Bin
dungsteile einer konventionellen Sicherheitsbindung. Dabei
kann der hintere Bindungsteil 14 des Ausführungsbeispiels
gemäß Fig. 2 einen mechanisch betätigbaren Entriegelungs
mechanismus zur Freigabe des hinteren Endes des stangen
förmigen Ankers 30 b aufweisen. Andererseits besteht die
Möglichkeit, einen besonderen Schalter des elektrischen
Auslösemechanismus vorzugsehen, um den Elektromagneten 30 von
Hand einzuschalten, wenn der Ski von dem Skistiefel 16 ge
löst werden soll.
Nachstehend soll nunmehr an Hand von Fig. 3 eine bevorzugte
Ausführungsform der elektrischen Schaltung des erfindungs
gemäßen Auslösemechanismus näher erläutert werden. Im ein
zelnen zeigt Fig. 3 einen Kraftsensor 36, der als Meßbrücke
mit Dehnungsmeßstreifen angedeutet ist und beispielsweise
an einem aufblasbaren Innenschuh eines Skischuhs angebracht
sein kann, so daß Druckänderungen der Luftfüllung des Innen
schuhs, welche entsprechende Formänderung zur Folge haben,
ein Sensorausgangssignal auslösen, welches einem Verstärker
38 zugeführt wird, dessen Verstärkung mit Hilfe eines Poten
tiometers 40 einstellbar ist. Das Ausgangssignal des Ver
stärkers 38 wird einem Schwellwertschalter 42 zugeführt,
dessen Ausgangssignal einen elektronischen Schalter 44
steuert, welcher in Serie zu der Erregerwicklung 30 e des
Elektromagneten und dem als Energiespeicher dienenden Kon
densator 28 angeordnet ist, der durch den Akkumulator 22 auf
eine vorgegebene Spannung aufladbar ist.
Wenn das von dem Sensor 24 erzeugte Ausgangssignal in Ver
bindung mit der an dem Potentiometer 40 eingestellten Ver
stärkung des Verstärkers 38 ausreichend hoch ist, so daß
durch das Ausgangssignal des Verstärkers 38 der Trigger 42
betätigt und der elektronische Schalter 42 leitend gesteuert
wird, dann fließt die in dem Kondensator 28 gespeicherte
elektrische Energie schlagartig durch die Erregerwicklung
30 e, so daß der Anker 30 a bzw. 30 b des Elektromagneten 30
angezogen wird und die Skibindung in der vorstehend beschrie
benen Weise öffnet. Dabei besteht in vorteilhafter Ausge
staltung der Erfindung die Möglichkeit, zwischen dem Sensor
24 und dem Verstärker 38 einen Vorverstärker 46 und einen
Mikroprozessor 48 mit Speichereinrichtungen anzuordnen, wie
dies in Fig. 3 gestrichelt eingezeichnet ist. In diesem Fall
wird der Verlauf der durch den Vorverstärker 46 verstärkten
Ausgangssignale des Sensors 24 mit gespeicherten Signal
kurven des Mikroprozessors 48 verglichen, und über den Ver
stärker 38 wird nur dann ein Schaltsignal an den elektroni
schen Schalter 44 geliefert, wenn der Signalverlauf am Sensor
einem gespeicherten Signalverlauf entspricht, der aufgrund
von Erfahrungs- und/oder Meßwerten in einem Speicher des
Mikroprozessors 48 abgespeichert wurde. Es versteht sich,
daß bei dieser Variante auf den Schwellwertschalter 42 und
auf das Potentiometer 40 verzichtet werden kann, so daß der
Verstärker 36 mit fest vorgegebener Verstärkung arbeitet,
während die Prüfung, ob die Ausgangssignale des Sensors 24
einen vorgegebenen Mindestwert erreichen, mit Hilfe des
Mikroprozessors 48 erfolgt.
Zur Versorgung der verschiedenen Schaltkreise der elektro
nischen Schaltung gemäß Fig. 3 wird in bekannter Weise
die Akkumulatorspannung oder eine davon abgeleitete Spannung
verwendet. Die entsprechenden Versorgungsanschlüsse der ein
zelnen Schaltkreise sind jedoch in Fig. 3 zur Erhöhung der
Übersichtlichkeit ebenso weggelassen, wie ein möglicherweise
parallel zu dem elektronischen Schalter 44 vorgesehener, von
Hand betätigbarer Schalter zum manuellen Öffnen der Bindung.
Aus der vorstehenden Beschreibung wird deutlich, daß erfin
dungsgemäß völlig neue Möglichkeiten für die Ausbildung von
Sicherheitsbindungen für Ski geschaffen werden, wobei es
auf die konstruktive Ausgestaltung der Bindungsteile und
auf die Details der Realisierung der elektrischen Schaltung
so lange nicht ankommt, als gewährleistet ist, daß die Ski
bindung durch Betätigung mindestens eines Elektromagneten
sofort geöffnet wird, wenn mit Hilfe eines Sensors Kraftein
wirkungen am Fuß bzw. am Bein des Skifahrers festgestellt
werden, die eine Verletzungsgefahr signalisieren.
Claims (5)
1. Auslösemechanismus zum Lösen einer Verriegelungseinrichtung für
eine dem Herstellen einer lösbaren Verbindung zwischen einem
Ski und einem Skistiefel dienenden Skibindung bei Erreichen
einer vorgegebenen Belastung von Knochen und Muskulatur des
Beins eines den Skistiefel tragenden Skifahrers,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungs
einrichtung (12, 14) als elektromagnetisch betätigbare Verrie
gelungseinrichtung ausgebildet ist und daß der Auslösemechanis
mus einen an dem Skistiefel (16) vorgesehenen Kraftsensor (24)
umfaßt, durch den bei Erreichen einer der vorgegebenen Belastung
entsprechenden Kraft ein Steuersignal für eine aus einem Akkumu
lator (22) gespeiste elektrische Schaltung (20) erzeugbar ist,
durch die ein Elektromagnet (30) zum Verstellen eines Riegelele
ments (30 b, 32) der Verriegelungseinrichtung (12, 14) in eine
Freigabestellung betätigbar ist.
2. Auslösemechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verriegelungseinrichtung einen im Skistiefel (16) eingebau
ten Elektromagneten (30) mit einem als Riegelelement ausgebil
deten, federnd in seine Verriegelungsstellung vorgespannten
Anker (30 b) aufweist, welcher mit als Gegenelemente dienenden
Bindungsteilen (12, 14) am Ski verriegelbar ist.
3. Auslösemechanismus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die elektrische Schaltung (20) einen Kondensa
tor (28) als Energiespeicher aufweist.
4. Auslösemechanismus nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Kraftsensor (24) als Druck
sensor zum Erfassen des Luftdrucks in einem luftgefüllten
Polster des Skistiefels (16) ausgebildet ist.
5. Auslösemechanismus nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die elektrische Schaltung (20)
einen Mikroprozessor (44) umfaßt, in dem mindestens ein
vorgegebenes Profil des Verlaufs des Steuersignals des
Kraftsensors (24) gespeichert ist, bei dem ein Schalt
signal für den Elektromagneten (30) auslösbar ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19883841586 DE3841586A1 (de) | 1988-12-09 | 1988-12-09 | Ausloesemechanismus fuer eine skibindung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19883841586 DE3841586A1 (de) | 1988-12-09 | 1988-12-09 | Ausloesemechanismus fuer eine skibindung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3841586A1 true DE3841586A1 (de) | 1990-06-13 |
Family
ID=6368851
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19883841586 Withdrawn DE3841586A1 (de) | 1988-12-09 | 1988-12-09 | Ausloesemechanismus fuer eine skibindung |
Country Status (1)
Country | Link |
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- 1988-12-09 DE DE19883841586 patent/DE3841586A1/de not_active Withdrawn
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