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Die Erfindung bezieht sich auf eine Montagevorrichtung für eine Skibindung, eine Skibindung und ein Verfahren zum Öffnen einer Skibindung und insbesondere eine Montagevorrichtung für eine Skibindung, eine Skibindung und ein Verfahren zum Öffnen einer Skibindung, welche ungewollte Knieverletzungen eines Skifahrers durch Nichtauslösen der Skibindung verhindern.
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Aus dem Stand der Technik sind zahlreiche Skibindungen bzw. Skischuhbindungen bekannt, welche jeweils einen Schuh, insbesondere einen Skischuh, mit Hilfe eines speziellen Verriegelungsmechanismus mit einem Ski verbinden können. Mittels eines bestimmten Auslösemechanismus einer solchen Skibindung kann der Schuh wieder von dem Ski getrennt werden. Die Skibindung ist hierbei jeweils derart ausgestaltet, dass der Auslösemechanismus den Schuh aufgrund einer bestimmten Kraft, die von dem Skifahrer auf Teile der Skibindung aufgebracht wird, aus der Skibindung auslöst.
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DE 10 2004 001 544 A1 zeigt beispielsweise eine Sicherheitsschibindung mit einem Vorder- und einem Fersenbacken und einer elektronischen Schaltungsanordnung sowie einer Anzeigeeinrichtung. Mit dieser Sicherheitsschibindung kann die Einstellung des Auslöse- bzw. Festhaltegrenzwertes des Vorderbackens elektronisch erfasst werden. Zudem kann die Einstellung des Auslöse- bzw. Festhaltegrenzwertes des Fersenbackens, der gegenüber dem Verderbacken grundsätzlich unabhängig justierbar ist, elektronisch ermittelt und zumindest visuell erkennbar angezeigt werden.
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Auch mit einer solchen Skibindung kann jedoch nicht vermieden werden, dass sehr große Kräfte auf Gelenke, z. B. das Knie, des Skifahrers wirken, wenn ein Skifahrer im Stand stürzt und dabei zum Beispiel das Knie verdreht wird. Der Grund dafür liegt darin, dass herkömmliche Skibindungen in einer solchen Situation oft nicht auslösen, da sie immer eine bestimmte Kraft des Skifahrers benötigen, um durch Überwindung eines mechanischen Widerstands die Skibindung auszulösen. Dadurch kann es zu schwerwiegenden Verletzungen des Skifahrers kommen, wie beispielsweise Zerrungen, einem Kreuzbandriss, Schädigungen von Knochen, Weichteilen im Körper usw.
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Die
US 5,375,704 A offenbart eine verbesserte Skibindung, welche das Risiko von Knieverletzungen reduziert. Die Bindung misst den Winkel der Kniebeugung eines Skifahrers mit einem Sensor und verwendet diese Messung beim Fällen der Halte/Auslöseentscheidung. Sobald sich der Skifahrer in einer Position befindet, in welcher er für eine Knieverletzung anfällig ist, wird die Freigabe des Skistiefels von dem Ski verursacht oder vereinfacht.
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Bei einer solchen Skibindung muss der Skifahrer jedoch an beiden Knien eine Kniebedeckung tragen, an welchen jeweils ein Sensor zum Messen der Kniebeugung angebracht ist. Dies ist für einen Skifahrer unangenehm und wird von den wenigsten Skifahrern als hilfreich akzeptiert.
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EP 1 378 275 A1 zeigt einen Auslösemechanismus für eine Bindung für ein Gleitbrett, insbesondere Ski, und Bindung, insbesondere Skibindung.
DE 198 28 915 A1 zeigt eine Vorrichtung zum Bestimmen und Weiterverarbeiten von Fahr- und Zustandsdaten für eine sich mittels Skiern oder einem Snowboard fortbewegende Person.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Montagevorrichtung für eine Skibindung, eine Skibindung und ein Verfahren zum Öffnen einer Skibindung zur Verfügung zu stellen, welche die zuvor genannten Probleme des Standes der Technik lösen und in einer für einen Skifahrer möglichst bequemen und praktikablen Weise die Verletzungsgefahr verringern.
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Die Aufgabe wird durch eine Montagevorrichtung für eine Skibindung zur Bindung eines Schuhs an einen Ski nach Patentanspruch 1 gelöst. Die Skibindung umfasst eine erste Montageeinheit zur Montage zwischen dem Ski und einer vorderen Halte-/Freigabeeinrichtung der Skibindung, eine zweite Montageeinheit zur Montage zwischen dem Ski und einer hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung der Skibindung, wobei die vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung zum gemeinsamen Halten des Schuhs in einem geschlossenen Zustand der Skibindung und zum Freigeben des Schuhs in einen geöffneten Zustand der Skibindung dienen, einen Kraftspeicher zum Speichern einer Kraft zum auseinander Bewegen der ersten und/oder zweiten Montageeinheit, so dass sich die an der jeweiligen Montageeinheit montierbare vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung zueinander in einem geöffneten Zustand befinden, und eine Steuereinrichtung zur Steuerung einer Freigabe der in dem Kraftspeicher gespeicherten Kraft aufgrund eines Signals eines Lage- oder Winkelsensors, der zur Erfassung der Lage der Montagevorrichtung im Raum dient, wie in Patentanspruch 1 angegeben.
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Vorteilhafte weitere Ausgestaltungen der Montagevorrichtung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Es ist möglich, dass die Montagevorrichtung eine Verriegelungseinrichtung, zum Verriegeln der Montagevorrichtung in einen Bereitschaftszustand hat, in welchem der Kraftspeicher die Kraft zum auseinander Bewegen der vorderen und/oder hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung speichert. Hierbei kann die Steuereinrichtung zur Ansteuerung der Verriegelungseinrichtung zum Verriegeln der Montagevorrichtung in den Bereitschaftszustand und zur Freigabe aus dem Bereitschaftszustand ausgestaltet sein. Vorzugsweise hat die Montagevorrichtung mindestens eine Führungsschiene zum Führen der ersten und/oder zweiten Montageeinheit bei ihrer Bewegung aufgrund der in dem Kraftspeicher gespeicherten Kraft. Der Kraftspeicher kann zwischen der ersten und zweiten Montageeinheit angeordnet sein. Die Montagevorrichtung kann auch den Lage- oder Winkelsensor aufweisen. Es ist vorteilhaft, wenn der Kraftspeicher mindestens eine Spiralfeder, mindestens ein pneumatischer Speicher und/oder mindestens ein hydraulischer Speicher ist.
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Die Aufgabe wird zudem durch eine Skibindung zur Bindung eines Schuhs an einen Ski nach Patentanspruch 8 gelöst. Die Skibindung hat eine vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung zum gemeinsamen Halten des Schuhs in einem geschlossenen Zustand der Skibindung und zum Freigeben des Schuhs in einen geöffneten Zustand der Skibindung, und eine Montagevorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche zur Montage zwischen der Skibindung und dem Ski. Es ist vorteilhaft, wenn bei der Skibindung der geschlossene Zustand der Skibindung nur einstellbar ist, wenn sich die Montagevorrichtung in dem Bereitschaftszustand befindet.
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Die Aufgabe wird zudem durch ein Verfahren zum Öffnen einer Skibindung, die zur Bindung eines Schuhs an einen Ski ausgestaltet ist, nach Patentanspruch 10 gelöst. Das Verfahren umfasst die Schritte: Anordnen einer vorderen und hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung zum gemeinsamen Halten des Schuhs in einen geschlossenen Zustand der Skibindung, indem eine Kraft in einem Kraftspeicher gespeichert wird, die zum auseinander Bewegen der vorderen und/oder hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung in einen geöffneten Zustand dient, Steuern einer Freigabe der in dem Kraftspeicher gespeicherten Kraft mit einer Steuereinrichtung aufgrund eines Signals eines Lage- oder Winkelsensors, der zum Erfassen der Lage der Skibindung im Raum dient, wie in Patentanspruch 10 angegeben.
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Mit der erfindungsgemäßen Skibindung und dem erfindungsgemäßen Verfahren können bei Skifahrern jeden Alters Zerrungen an Gelenken, wie beispielsweise dem Knie, bei einer Bauchlandung oder Körperdrehung verhindert werden. Dies wird dadurch erreicht, dass sich der Schuh, auch ohne dass der Skifahrer speziell eine Kraft zum Auslösen der Skibindung aufwenden muss, nur aufgrund des Signals des Lage- oder Winkelsensors von der Skibindung löst. Damit können die Sicherheitsfunktionen herkömmlicher Skibindungen deutlich verbessert werden. Zudem ist hiermit eine deutlich einfacher handhabbare neue Skibindung und ein dazugehöriges Verfahren zum Öffnen dieser Skibindung bereitgestellt. Durch die einfache Betätigung der Skibindung ist diese auch sehr praxistauglich.
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Darüber hinaus ist es sehr vorteilhaft, dass als vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung bereits vorhandene Halte-/Freigabeeinrichtungen einer herkömmlichen Skibindung zum Einsatz kommen können. Dadurch können die bisher bekannten Sicherheitsfunktionen solcher Skibindungen mit der oben genannten Sicherheitsfunktion der erfindungsgemäßen Skibindung und des erfindungsgemäßen Verfahrens kombiniert werden. Dies macht die erfindungsgemäße Skibindung und das erfindungsgemäße Verfahren äußerst kostengünstig.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung und anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Es zeigen:
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1 bis 5 schematische Ansichten eines Skis mit einer Skibindung und einer Montagevorrichtung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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6 bis 8 schematische Ansichten eines Skis mit einer Skibindung und einer Montagevorrichtung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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Fig. bis 11 schematische Ansichten eines Skis mit einer Skibindung und einer Montagevorrichtung gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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12 eine Draufsicht auf einen Ski mit einer Skibindung und einer Montagevorrichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung; und
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13 und 14 eine Draufsicht auf einen Ski mit einer Skibindung und einer Montagevorrichtung und ein Detail davon gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung.
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(Erstes Ausführungsbeispiel)
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1 und 2 zeigen einen Ski 10, auf den eine Skibindung 20 mit einer Montagevorrichtung 30 gemäß diesem Ausführungsbeispiel montiert ist. 1 zeigt einen speziellen Schnitt durch eine Seitenansicht des Skis 10, der Skibindung 20 und der Montagevorrichtung 30, wohingegen 2 ein Schnitt in Draufsicht der in 1 gezeigten Anordnung von Ski 10 und Skibindung 20 zeigt.
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Wie aus 1 und 2 ersichtlich, hat die Skibindung 20 eine vordere Halte-/Freigabeeinrichtung 21 und eine hintere Halte-/Freigabeeinrichtung 22. Die Montagevorrichtung 30 hat eine erste Montageeinheit 31, eine zweite Montageeinheit 32, ein Gegenlager 33, zwei Verriegelungsbolzen 34, einen Kraftspeicher 35, eine Steuereinrichtung 36, einen Lage- oder Winkelsensor 36a, und zwei Führungsschienen 37. In 1 und 2 ist die Skibindung 20 in einem geöffneten Zustand GO.
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Die vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung 21, 22 sind derart ausgestaltet und zueinander ausgerichtet, dass sie zwischen sich zusammen einen Schuh 50 (3), insbesondere Skischuh, halten bzw. einspannen können. Die vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung 21, 22 sind nur sehr vereinfacht dargestellt und können bevorzugt Halte-/Freigabeeinrichtungen einer herkömmlichen Skibindung sein. Beispielsweise kann der hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung noch eine Bremse bzw. ein Stopper zugeordnet sein, die bzw. der zur Vereinfachung der Darstellung in den Figuren nicht gezeigt ist.
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Die vordere Halte-/Freigabeeinrichtung 21 ist fest auf der ersten Montageeinheit 31 montiert, die wiederum beweglich auf dem Ski 10 montiert ist. Das heißt, die erste Montageeinheit 31 ist zwischen der vorderen Halte-/Freigabeeinrichtung 21 und dem Ski 10 angeordnet. Die hintere Halte-/Freigabeeinrichtung 22 ist fest auf der zweiten Montageeinheit 32 montiert, die wiederum fest auf dem Ski 10 montiert ist. Das heißt, die zweite Montageeinheit 32 ist zwischen der hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung 22 und dem Ski 10 fest angeordnet. Zwischen der ersten und zweiten Montageeinheit 31, 32 ist der Kraftspeicher 35 montiert, der zweiteilig sein kann, wie in 2 dargestellt. Der Kraftspeicher 35 kann eine Kraft speichern, welche die erste und zweite Montageeinheit 31, 32 auseinander bewegen kann. Hierfür weist die Montagevorrichtung 30 das Gegenlager 33 und die Verriegelungsbolzen 34 auf, wie später noch ausführlicher beschrieben. Das Gegenlager 33 und die beiden Verriegelungsbolzen 34 bilden zusammen eine Verriegelungseinrichtung.
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Die erste und zweite Montageeinheit 31, 32, das Gegenlager 33, die Verriegelungsbolzen 34 und der Kraftspeicher 35 sind zwischen den beiden Führungsschienen 37 angeordnet. Die Führungsschienen 37 sind hierbei in Längsrichtung des Skis 10 angeordnet. Die Führungsschienen 37 dienen zum Führen der ersten und zweiten Montageeinheit 31, 32 entlang der Längsrichtung des Skis 10, wenn in dem Kraftspeicher 35 eine Kraft gespeichert oder wieder freigegeben werden soll. Die Freigabe der Kraft aus dem Kraftspeicher 35 wird mittels der Steuereinrichtung 36 gesteuert, wenn sie ein entsprechendes Signal von dem Lage- oder Winkelsensor 36a erhält, welcher die Lage der Skibindung 20 im Raum bzw. des daran befestigten Skis 10 erfasst, wie später noch genauer beschrieben.
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1 zeigt eine Anordnung der Skibindung 20, bei welcher in dem Kraftspeicher 35 keine, oder die im gezeigten Montagezustand der Skibindung 20 minimal mögliche, Kraft gespeichert ist. Diese Anordnung ist nachfolgend auch als Nicht-Betriebszustand A bezeichnet. In diesem Zustand ist die Skibindung 20 also in dem geöffneten Zustand GO. Demgegenüber veranschaulicht 3 eine Anordnung der Skibindung 20, bei welcher in dem Kraftspeicher 35 eine Kraft gespeichert ist, die zum auseinander Bewegen der vorderen und hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung 21, 22 ausreicht. Diese Anordnung ist nachfolgend auch als Betriebszustand B bezeichnet. Das heißt, der in 1 bis 3 als Spiralfeder dargestellte Kraftspeicher 35 ist in 3 in Längsrichtung des Skis 10 bzw. der Skibindung 20 bzw. der Montagevorrichtung 30 zusammengedrückt bzw. zusammengeschoben, so dass die Verriegelungsbolzen 34 aus der ersten Montageeinheit 31 herausragen (mit dunkler Farbe dargestellt) und mit der Montageeinheit 31 derart verhakt sind, dass der Kraftspeicher 35 in der in 3 gezeigten Stellung gehalten wird. Aufgrund des zusammengedrückten Kraftspeichers 35 wird ein Druck auf das Gegenlager 33 ausgeübt. Wird die Verhakung zwischen Verriegelungsbolzen 34 und erster Montageeinheit 31 beispielsweise mittels der Steuereinrichtung 36 gelöst, bewegt sich die erste Montageeinheit 31 und damit die darauf montierte vordere Halte-/Freigabeeinrichtung 21 translatorisch weg von der zweiten Montageeinheit 32 und damit der darauf montierten hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung 22. Die Bewegung von erster Montageeinheit 31 und daran montierter vorderer Halte-/Freigabeeinrichtung 21 in Längsrichtung des Skis 10 kommt zum Stillstand, sobald wieder die in 1 gezeigte Anordnung erreicht ist. Die vordere Montageeinheit 31 ist praktisch ein Schlitten, der translatorisch (in zwei einander entgegengesetzte) Richtungen zwischen Kraftspeicher 35 und Gegenlager 33 bewegbar ist. Das heißt, die Montagevorrichtung 30 hat in der in 1 gezeigten Stellung ein Spiel, welches ein Skifahren unmöglich macht.
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3 zeigt den Betriebszustand B der Skibindung 20, in welchem zusätzlich die vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung 21, 22 den Skischuh 50 halten. Das heißt, in 3 ist der Zustand gezeigt, wenn ein nicht dargestellter Skifahrer mit dem Schuh 50 in die Skibindung 20 eingestiegen und somit fahrbereit ist. 3 zeigt also insgesamt den geschlossenen Zustand GS der Skibindung 20. Die Skibindung 20 und die Montagevorrichtung 30 sind derart eingestellt, dass der Betriebszustand B (3) dem Zustand entspricht, in welchem die vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung 21, 22 auf die Sohlenlänge des Skischuhs 50 angepasst sind, so dass die vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung 21, 22 den Schuh 50 halten können, wenn die vordere und hintere Halte-/Freigabeeinrichtung 21, 22 geschlossen sind, wie bei einer herkömmlichen Skibindung.
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Ausgehend von dem Nicht-Betriebszustand A der Skibindung 20 kann der Betriebszustand B der Skibindung 20 erreicht werden, indem der Skifahrer die erste Montageeinheit 31 in Richtung auf die Montageeinheit 32, also in Längsrichtung des Skis 10, bis zum Verhaken bzw. Einrasten von erster Montageeinheit 31 und Verriegelungsbolzen 34 schiebt.
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Beim Einsteigen eines Skifahrers in die Skibindung 20, die auf der Montagevorrichtung 30 und dem Ski 10 montiert ist, wird über die hintere Halte-/Freigabeeinrichtung 22 oder den nicht dargestellten Stopper die Steuereinrichtung 36 und der Lage- oder Winkelsensor 36a aktiviert. Sobald sich der Ski 10 bzw. die Montagevorrichtung 30 bzw. die Skibindung 20 in einer gefährlichen Lage befindet, löst die Steuereinrichtung 36 die Verriegelung der Verriegelungseinrichtung 33, 34. Das heißt, die Montagevorrichtung 30 bzw. die darauf montierte Skibindung 20 löst aus.
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Hierzu erfasst der Lage- oder Winkelsensor 36a die Lage des Skis 10 bzw. der Skibindung 20 bzw. der Montagevorrichtung 30 im Raum, die sich aus einer Verschwenkung des Skis ergibt, wie in 4 und 5 dargestellt. 4 zeigt als Beispiel eine Verschwenkung des Skis 10 um seine Längsachse, die parallel zu der Länge des Skis 10 verläuft, also eine Verschwenkung in Richtung des grauen Blockpfeils in 4. 5 zeigt eine Verschwenkung des Skis 10 mit der Skibindung 20 und der Montagevorrichtung 30 um seine Querachse, die senkrecht zu der Längsachse des Skis 10 verläuft, also eine Verschwenkung in Richtung des grauen Blockpfeils in 5. Vorzugsweise erfasst ein Lage- oder Winkelsensor 36a die Verschwenkung des Skis um seine Längsachse und ein anderer Lage- oder Winkelsensor 36a die Verschwenkung des Skis um seine Querachse. Die Anzahl der Sensoren 36a richtet sich jedoch nach deren Erfassungsvermögen bzw. deren Bauart.
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Der oder die Lage- oder Winkelsensoren 36a sendet/senden das Erfassungssignal an die Steuereinrichtung 36. Die Steuereinrichtung 36 vergleicht einen beispielsweise bei einer Einstellung der Skibindung 20 und der Montagevorrichtung 30 durch Fachpersonal eingestellten Auslösegrenzwert mit dem von dem/den Lage- oder Winkelsensor/en 36a gelieferten Signal. Überschreitet das Signal den eingestellten Auslösegrenzwert, löst die Steuereinrichtung 36 beispielsweise elektromagnetisch die Verriegelung mittels des Verriegelungsbolzens 34, so dass die in dem Kraftspeicher gespeicherte Kraft freigegeben wird. Der Auslösegrenzwert steht für eine Lage, in welcher eine Skifahrt nicht mehr möglich ist. Hierbei wird auch der Bereich berücksichtigt, der beim normalen Gebrauch, nicht jedoch bei der Abfahrt benötigt wird, beispielsweise ein Skischaukeln beim Skiliftfahren oder eine Spitzkehre am Hang. Alle Bereiche, welche darüber hinaus gehen, werden ausgeschlossen und liegen über dem Auslösegrenzwert.
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Nach dem Auslösen kann die Montagevorrichtung 30 und damit die darauf montierte Skibindung 20 wieder in den Bereitschaftszustand B gebracht werden, so dass der Skifahrer wieder in die Skibindung 20 einsteigen und mit dem Ski 10 weiterfahren kann.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Steuereinrichtung 36 und der Lage- oder Winkelsensor 36a vorzugsweise in der ersten Montageeinheit 31 angeordnet, die gegenüber den Führungsschienen 37 beweglich gelagert ist. Die Steuereinrichtung 36 und der Lage- oder Winkelsensor 36a können auch in der vorderen Halte-/Freigabeeinrichtung 21 angeordnet sein. Es sind jedoch auch andere Anordnungen der Steuereinrichtung 36 und des Lage- oder Winkelsensors 36a möglich.
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Die zuvor beschriebene Montagevorrichtung 30 für die Skibindung 20 gemäß diesem Ausführungsbeispiel kann bei einem Skiservice regelmäßig gewartet und gepflegt werden. Die Versorgung der Steuereinrichtung 36 ist mittels Batterie möglich, deren Status mittels einer optischen Anzeige, wie beispielsweise einer Leuchtdiode (LED) angezeigt werden und damit kontrolliert werden kann. Ist die Stromversorgung der Steuereinrichtung 36 nicht gewährleistet, beispielsweise, wenn die Batterie fehlt oder keine ausreichende elektrische Energie liefert, so ist es vorteilhaft, dass die Montagevorrichtung 30 und somit die daran montierte Skibindung 20 nicht auslöst. Auf diese Weise kann der zuvor beschriebene Auslösemechanismus nur mit intakter Funktion der Steuereinrichtung 36 ausgeführt werden.
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(Zweites Ausführungsbeispiel)
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Die Skibindung 20 und die Montagevorrichtung 30 gemäß dem in 6 bis 8 gezeigten zweiten Ausführungsbeispiel haben die gleichen Teile, wie in 1 bis 3 gezeigt. Daher sind gleiche und gleichbedeutende Teile in beiden Ausführungsbeispielen mit den gleichen Bezugszeichen versehen und sind nicht erneut beschrieben.
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Die Unterschiede zwischen dem ersten und zweiten Ausführungsbeispiel bestehen darin, dass bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel nun die erste Montageeinheit 31 fest montiert ist, wohingegen die zweite Montageeinheit 32 beweglich gelagert ist, wie aus 6 bis 8 entnehmbar. Zudem sind bei diesem Ausführungsbeispiel ein weiteres Gegenlager 38 und zwei weitere Verriegelungsbolzen 39 anstelle des Gegenlagers 33 und der Verriegelungsbolzen 34 des ersten Ausführungsbeispiels vorhanden. Das heißt, bei diesem Ausführungsbeispiel wird die zweite Montageeinheit 32 aufgrund der in dem Kraftspeicher 35 gespeicherten Kraft auf die erste Montageeinheit 31 zu oder von ihr wegbewegt, wohingegen die erste Montageeinheit 31 und somit die vordere Hake-/Freigabeeinrichtung 21 feststeht.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Steuereinrichtung 36 und der Lage- oder Winkelsensor 36a vorzugsweise in der zweiten Montageeinheit 32 angeordnet, die gegenüber den Führungsschienen 37 beweglich gelagert ist. Die Steuereinrichtung 36 und der Lage- oder Winkelsensor 36a können auch in der hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung 22 angeordnet sein. Es sind jedoch auch andere Anordnungen der Steuereinrichtung 36 und des Lage- oder Winkelsensors 36a möglich.
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Insgesamt geht aus einem Vergleich von 6 bis 8 dieses Ausführungsbeispiels mit 1 bis 3 des ersten Ausführungsbeispiels und deren Beschreibung hervor, dass die Funktion und Wirkung der Skibindung 20 gemäß diesem Ausführungsbeispiel ähnlich ist, wie die Skibindung 20 des ersten Ausführungsbeispiels. Somit kann eine detaillierte. Beschreibung dieses Ausführungsbeispiels weggelassen werden.
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(Drittes Ausführungsbeispiel)
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Die Skibindung 20 und die Montagevorrichtung 30 gemäß dem in 9 bis 11 gezeigten dritten Ausführungsbeispiel haben im Wesentlichen denselben Aufbau wie eine Kombination aus erstem und zweitem Ausführungsbeispiel. Daher sind gleiche und gleichbedeutende Teile in diesen Ausführungsbeispielen mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die Unterschiede zwischen diesem Ausführungsbeispiel und den vorangehenden Ausführungsbeispielen bestehen darin, dass bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel sowohl die erste Montageeinheit 31 als auch die zweite Montageeinheit 32 beweglich gelagert sind, wie aus 9 bis 11 entnehmbar. Das heißt, bei diesem Ausführungsbeispiel werden die erste und zweite Montageeinheit 31, 32 aufgrund der in dem Kraftspeicher 35 gespeicherten Kraft beide in Längsrichtung des Skis 10 auseinander bewegt.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Steuereinrichtung 36 und der Lage- oder Winkelsensor 36a in der ersten Montageeinheit 31 angeordnet, die gegenüber den Führungsschienen 37 beweglich gelagert ist. Die Steuereinrichtung 36 und der Lage- oder Winkelsensor 36a können auch in der vorderen Halte-/Freigabeeinrichtung 21, in der zweiten Montageeinheit 32, der hinteren Halte-/Freigabeeinrichtung 22 oder getrennt voneinander angeordnet sein. Es sind auch andere Anordnungen der Steuereinrichtung 36 und des Lage- oder Winkelsensors 36a möglich.
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Die Funktion und Wirkung der Skibindung 20 gemäß diesem Ausführungsbeispiel ergibt sich aus den Figuren und der Beschreibung der vorangehenden Ausführungsbeispiele, so dass eine weitere detaillierte Beschreibung dieses Ausführungsbeispiels weggelassen werden kann.
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(Viertes Ausführungsbeispiel)
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Die Skibindung 20 und die Montagevorrichtung 30 gemäß dem in 12 gezeigten vierten Ausführungsbeispiel haben im Wesentlichen denselben Aufbau wie das dritte Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zum dritten Ausführungsbeispiel ist jedoch bei diesem Ausführungsbeispiel nur ein breiter Verriegelungsbolzen 40 anstelle der beiden Verriegelungsbolzen 34 und ein breiter Verriegelungsbolzen 41 anstelle der beiden Verriegelungsbolzen 39 vorgesehen (vgl. 12). In allen anderen anderen Aspekten ist das vierte Ausführungsbeispiel gleich dem dritten Ausführungsbeispiel, so dass auf die vorangehende Beschreibung hierzu verwiesen wird.
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(Fünftes Ausführungsbeispiel)
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Die Skibindung 20 und die Montagevorrichtung 30 gemäß dem in 13 und 14 gezeigten fünften Ausführungsbeispiel haben im Wesentlichen denselben Aufbau wie das dritte Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zum dritten Ausführungsbeispiel sind jedoch bei diesem Ausführungsbeispiel anstelle der Verriegelungsbolzen 34 und 39 Führungsbolzen 42 vorhanden, an welchen Verriegelungsbolzen 43, die an der ersten und zweiten Montageeinheit 31, 32 befestigt sind, entlanggleiten können, bis sie in eine Nut 44 in den Führungsbolzen 42 einrasten. 14 zeigt diese Anordnung im Detail.
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In diesem Fall löst also die Steuereinrichtung 36 bei Erreichen des Auslösegrenzwert die Verrastung von Führungsbolzen 42 und Verriegelungsbolzen 43.
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Außerdem hat die Montagevorrichtung 30 dieses Ausführungsbeispiels als Kraftspeicher 35 anstelle der Spiralfeder einen pneumatischen Speicher oder hydraulischen Speicher 35a mit einem Kolben 35a1, mit welchem die Kraftspeicherung und Kraftfreigabe in dem pneumatischen Speicher oder hydraulischen Speicher 35a erfolgen kann.
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In allen anderen anderen Aspekten ist das vierte Ausführungsbeispiel gleich dem dritten Ausführungsbeispiel, so dass auf die vorangehende Beschreibung hierzu verwiesen wird.
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(Allgemeines)
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Alle zuvor beschriebenen Ausgestaltungen der Montagevorrichtung 30, der Skibindung 20 und des Verfahrens können einzeln oder in allen möglichen Kombinationen Verwendung finden. Hierbei sind insbesondere folgende Modifikationen denkbar.
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Vorzugsweise hat die Montagevorrichtung 30 des ersten Ausführungsbeispiels über der ersten und zweiten Montageeinheit 31, 32, dem Gegenlager 33, den zwei Verriegelungsbolzen 34, dem Kraftspeicher 35, und den zwei Führungsschienen eine staub- und wasserdichte Abdeckung, welche die Montagevorrichtung 30 gegen Eindringen von Fremdkörpern von außen, wie Wasser, Schnee, Eis usw. abdichtet. Zudem ist es vorteilhaft, wenn auch die Steuereinrichtung 36 und der Lage- oder Winkelsensor 36a staub- und wasserdicht in der Montagevorrichtung 30, der Skibindung 20 oder in/an dem Ski 10 angeordnet sind.
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Der Lage- oder Winkelsensor 36a muss nicht Teil der Montagevorrichtung 30 sein, sondern kann Teil der Skibindung 20 oder auch beispielsweise am oder im Ski angeordnet sein.
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Der Lage- oder Winkelsensor 36a kann ein magnetischer Winkelsensor sein, wie er beispielsweise von der Fa. ASM Automation Sensorik Messtechnik GmbH, Moosinning, Deutschland angeboten wird. Er kann auch ein Gyrometer sein.
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Die genauen Maße der einzelnen Teile der Skibindung 20 sind nicht auf die in den Figuren gezeigten speziellen Maße beschränkt. Es sind andere Maße möglich, soweit die zuvor beschriebene Funktion und Wirkung der Skibindung 20 erhalten bleibt.
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Die erste und zweite Montageeinheit 31, 32 sind in den Figuren als Platte dargestellt, können jedoch auch ein Vierkantstab, ein Rundstab, usw. sein.
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Als Materialien für die Montagevorrichtung 30 sind die gleichen Materialien verwendbar, wie sie für herkömmliche Skibindungen zum Einsatz kommen..
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Die Anzahl und Ausführung der Kraftspeicher 35, der Führungsschienen 37, der Verriegelungsbolzen 34, 39, 40, 41, 43 und der entsprechenden Gegenstücke zum Einrasten ist beliebig wählbar, soweit die zuvor beschriebene Funktion gewährleistet ist. Insbesondere kann für den Kraftspeicher 35 anstelle einer Spiralfeder usw auch eine Blattfeder, ein Gummiklotz oder ein sonstiges elastisches Teil zum Einsatz kommen. Ferner ist auch nur eine Führungsschiene 37 möglich, die beispielsweise in einer Nut der Montageeinheiten 31, 32 angeordnet ist. Außerdem sind für einen Fachmann auch andere Ausführungen der Verrastung denkbar.