DE1578974B2 - Sicherheitsskibindung - Google Patents

Description

Skischuhes am Sohlenhalter 14a dienende Stützbacke 14 gelagert ist, indem sie z.B. auf der Grundplatte 11 mittels eines reibungsarmen Belages 15 gleiten kann.

Zur Verrastung der Stützbacke 14 auf der Grundplatte 11 dient ein Rastglied in Form einer Rastkugel 16, die in eine Bohrung 17 in der Grundplatte 11 eingreift und über ein Hubglied 18 durch eine Rastfeder 19 belastet wird. Die Rastfeder stützt sich hierbei gegen eine Kappe 20 ab, die mittels Gewindes 21 in die Stützbacke 14 verschraubbar eingesetzt ist und durch Verschrauben die Spannung der Rastfeder 19 zu ändern gestattet.

Das Hubglied 18 weist einen Vierkantteil 22, der in einer auch die Rastkugel 16 aufnehmenden Vierkantbohrung 23 in einem mit der Stützbacke 14 fest verschraubten Lagerteil 24 gegen Drehen gesichert geführt ist, sowie einen Schaftteil 25 auf, der mit einem doppelgängigen Steilgewinde 26 versehen ist. Mittels dieses Steilgewindes steht das Hubglied 18 mit einem Innensteilgewinde eines Schwungrades 27 im Eingriff, das auf dem Hubglied axial angeordnet und mittels oberer und unterer Kugelreihen 28 und 29 in den miteinander und mit der Stützbacke 14 fest verbundenen gehäuseförmigen Lagerteilen 24 und 30 um die Achse des Hubgliedes drehbar und gegen Anheben gesichert gelagert ist. Eine Federschale 31 stützt die Rastfeder 19 gegen das Hubglied 18 ab.

Wirkt, z. B. infolge eines Seitenstoßes, eine Kraft P auf die Stützbacke 14, sucht sie die Stützbacke in Kraftrichtung um die Achse 13 zu verschwenken, indem die Rastkugel 16 in Pfeilrichtung Q aus dem Rasteingriff mit der Bohrung 17 entgegen der Wirkung der Feder 19 mittels des Hubgliedes 18 herausgehoben wird. Dieser Bewegung wirkt jedoch der Widerstand der Trägheitsmasse des Schwungrades 27 entgegen, die mit dem Hubgliede 18 über das durch die Steilgewinde 26 gebildete, die Hubbewegung in eine Drehbewegung umwandelnde Getriebe im Eingriff steht.

Wird ein nur kurzer, wenn auch kräftiger Stoß P ausgeübt, reicht dieser nicht aus, um über das Steilgewinde 26 die Masse des Schwungrades 27 wesentlich in Drehung zu versetzen und das Hubglied gegen den Widerstand des Schwungrades in Pfeilrichtung Q anzuheben. Die Rastkugel 16 verbleibt daher in ihrer Rastbohrung 17 oder wird nur zu einem Teil aus ihr ausgehoben, ohne jedoch den Eingriff mit ihr zu verlieren. Hört der Stoß auf, kehrt die Rastkugel 16 unter der Wirkung der Rastfeder 19 wieder in ihre voll eingerastete Lage in der Bohrung 17 und die Stützbacke 14 wieder in ihre mittlere Rastlage zurück.

Wirkt jedoch, z. B. infolge eines Verdrehsturzes, eine länger andauernde Kraft P auf die Stützbacke 14, wird durch die hierbei auf die Rastkugel 16 und das Hubglied 18 ausgeübte lotrechte Kraftkomponente Q mittels der Steilgewinde 26 das Schwungrad 27 mit entsprechend langdauernder Beschleunigung angetrieben, so daß es, in Drehung versetzt, dem Hubglied 18 und damit der Rastkugel 16 innerhalb der erforderlichen Grenzzeit, z. B. von 0,3 Sekunden, einen solchen Hub gestattet, daß die Rastkugel 16 die Rastbohrung 17 voll verlassen und damit die Stützbacke 14 in Pfeilrichtung P voll ausschwenken und den Skischuh freigeben kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (7)

1 2 Pt t "ehe· Ausrastrichtung wirkenden Kräften einen verringerten, die Auslösung ermöglichenden Widerstand entgegen-

1. Sicherheitsskibindung mit einem oder mehreren setzen.

ausrastbaren Stützbacken, insbesondere um eine Es ist bereits eine Sicherheitsskibindung bekannt etwa lotrechte Achse bei übermäßigen Kräften 5 (FR-PS 14 54 511), bei der durch einen in einem mit ausschwenkbarem Zehenbacken, bei der der Aus- Flüssigkeit gefüllten Zylinder arbeitenden Kolben und rastbewegung der Stützbacke oder -backen entge- eine Drosselöffnung zwischen dem Zylinderraum und genwirkende Widerstandsmittel vorgesehen sind, einem benachbarten Flüssigkeitsaufnahmeraum kurzweiche dem Ausrasten bei schnellen kurzen Stoßen zeitig eine erhöhte Widerstandskraft gegen eine einen hohen Widerstand und erst bei länger io Auslösung der Bindung hervorgerufen wird. Die andauernden, in Ausrastrichtung wirkenden Kräften Verwendung von Flüssigkeiten zur Erhöhung des einen verringerten, die Auslösung ermöglichenden Auslösewiderstandes bei schnellen, kurzen Stoßen hat Widerstand entgegensetzen, dadurch gekenn- jedoch den Nachteil,daß insbesondere beiTemperaturzeichnet, daß die Widerstandsmittel durch eine änderungen mit erheblichen Widerstandsänderungen gegen den eigenen Trägheitswiderstand bewegbar 15 aufgrund veränderlicher Viskosität zu rechnen ist und angeordnete mechanische Trägheitsmasse (27) ge- daß Probleme bei der Abdichtung der Flüssigkeitsräume bildet sind, welche aufgrund der durch den nach außen vorliegen.

Ausrastvorgang in ihrer Bewegungsrichtung erfol- Das Ziel der Erfindung besteht somit darin, eine

genden Beschleunigung den Ausrastwiderstand Sicherheitsskibindung der eingangs genannten Gattung

kurzzeitig erhöht. 20 zu schaffen, mit der auf einfache und betriebssichere

2. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 1, da- Weise mit rein mechanischen Mitteln die kurzzeitige durch gekennzeichnet, daß die Trägheitsmasse als Widerstandserhöhung erzielt wird.

Schwungrad (27) ausgebildet und durch die Ausrast- Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor,

bewegung der Stützbacke (14) mittels eines eine daß die Widerstandsmittel durch eine gegen den

Hubbewegung in eine Drehbewegung umsetzenden 25 eigenen Trägheitswiderstand bewegbar angeordnete

Getriebes (18,26) in Umdrehung versetzbar ist. mechanische Trägheitsmasse gebildet sind, welche

3. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 2, da- aufgrund der durch den Ausrastvorgang in ihrer durch gekennzeichnet, daß das Getriebe ein mit Bewegungsrichtung erfolgenden Beschleunigung den einem Steilgewinde (26) versehenes, mit einem Ausrastwiderstand kurzzeitig erhöht. Ohne die Verwen-Rastglied (16) mitbewegbares Hubglied (18) vor- 30 dung hydraulischer Mittel wird so allein durch eine sehr zugsweise eine mehrgängige Steilgewindeschnecke robust auszubildende Trägheitsmasse ein erhöhter aufweist. Auslösewiderstand bei kurzzeitigen Stoßen auf die

4. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 2 oder 3, Bindung erzielt. Aufgrund der Verwendung rein dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (27), mechanischer Mittel ist eine Beeinflussung der Verzögein Höhenrichtung gegen Mitnahme gesichert, in 35 rungscharakteristik beispielsweise durch Temperatureinem die Rastvorrichtung (16, 18, 19) aufnehmen- änderungen oder Alterung nicht zu befürchten. Aufden Gehäuse (14, 24, 30) drehbar gelagert und das grund der erfindungsgemäßen Ausbildung kann beidie Hubbewegung in eine Drehbewegung umsetzen- spielsweise ein Anfangswiderstand von etwa 100 Kp de Hubglied (18) des Getriebes gegen Drehen oder mehr innerhalb von 0,2 bis 0,3 Sekunden auf etwa gesichert in dem Gehäuse in Hubrichtung schiebbar 40 15 Kp oder weniger herabgesetzt werden. Die gelagert ist. Anwendung der Erfindung ist sowohl bei Zehen- als

5. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 2 bis 4, auch bei Fersenabstützskibindungen möglich,
dadurch gekennzeichnet, daß das Schwungrad (17), Es ist zwar bereits bekannt (DL-PS 20 373), die vorzugsweise mit lotrechter Drehachse auf seiner Auslösung einer Skibindung durch eine um eine Ober- und seiner Unterseite, mittels Wälzgliedern, 45 senkrechte Achse verschwenkbare träge Masse herbeiz. B. Kugeln (28,29) gelagert ist. zuführen. Wird auf den Ski ein seitlicher Schlag

6. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 2 bis 5, ausgeübt, so bleibt die träge Masse zurück und gibt den dadurch gekennzeichnet, daß das Getriebe (18, 26) Skischuh frei. Hierbei handelt es sich aber um einen bzw. das Schwungrad (27) unter der Wirkung einer ganz normalen, in keiner Weise verzögerten Auslöse-Feder (19) steht, welche das Hubglied (18) des 50 Vorgang, wobei der entscheidende Nachteil besteht, daß Getriebes entgegen Hubrichtung bzw. das Schwung- eine normale Seitenauslösung bei auf den Skischuh rad (27) entgegen der Auslösedrehrichtung belastet. wirkenden seitlichen Kräften nicht möglich ist Demge-

7. Sicherheitsskibindung nach Anspruch 4 bis 6, genüber nutzt die Erfindung die Trägheitsmasse in der dadurch gekennzeichnet, daß das die Rastvorrich- Weise aus, daß eine klassische, ausrastende Sicherheitstung (16, 18, 19) aufnehmende Gehäuse (14, 24, 30) 55 skibindung erst dann wirksam wird, wenn die Trägheitsgleichzeitig als Stützbacke (14) ausgebildet ist. masse beschleunigt worden ist.

Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegen-

Standes sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet

Die Erfindung wird im folgenden beispielsweise

60 anhand der Zeichnung beschrieben; in dieser zeigt

Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsskibindung mit F i g. 1 einen Vertikalschnitt einer zur Zehenabstüt-

einem oder mehreren ausrastbaren Stützbacken, insbe- zung dienenden seitlich auslösenden Sicherheitsskibin-

sondere um eine etwa lotrechte Achse bei übermäßigen dung nach Linie 1-1 in F i g. 2 und

Kräften ausschwenkbarem Zehenbacken, bei der der Fig. 2 eine Draufsicht des Gegenstandes der Fig. 1.

Ausrastbewegung der Stützbacke oder -backen entge- 65 In den Fig. 1 und 2 ist auf dem Ski 10 eine

genwirkende Widerstandsmittel vorgesehen sind, wei- Grundplatte 11 mittels Schrauben 12 aufgeschraubt, auf

ehe dem Ausrasten bei schnellen kurzen Stoßen einen der, um eine (bei liegendem Ski) lotrechte Achse 13

hohen Widerstand und erst bei langer andauernden, in schwenkbar, eine zur Abstützung der Zehenpartie des