CH510447A

CH510447A - Fersenauslösevorrichtung für Sicherheits-Skibindungen

Info

Publication number: CH510447A
Application number: CH885566A
Authority: CH
Inventors: Scheib Hermann
Original assignee: Marker Hannes
Priority date: 1964-02-10
Filing date: 1966-06-16
Publication date: 1971-07-31
Also published as: CH451773A; DE1428868A1; DE1478083A1; CH462013A; DE1478084A1; US3415530A

Description

Fersenauslösevorrichtung für Sicherheits-Skibindungen
Das Hauptpatent bezieht sich auf eine an zwei seitlich am Skistiefelabsatz vorbei nach vorn geführten Zugorganen um eine zur Skioberfläche parallele Achse schwenkbar gehaltene Fersenauslösevorrichtung für Sicherheits-Skibindungen mit einem zum Einlegen in die Absatzrille des Skistiefels bestimmten Vorschubglied, einem in Gebrauchsstellung annähernd senkrecht zur Skioberfläche verlaufenden Schwenkhebel für das Vorschubglied, und einer zwischen dem Vorschubglied und den Zugorganen wirksamen Feder, welche derart angeordnet ist, dass in der Gebrauchsstellung des Schwenkhebels das Vorschubglied unter Druck in der Absatzrille anliegt, wobei die die Zugorgane verbindende Achse und das Vorschubglied relativ zueinander derart beweglich sind,

dass die Verlängerung der Berührungslinie zwischen Vorschubglied und Absatzrille in Gebrauchsstellung der Auslösevorrichtung unterhalb der Zugorgane verläuft, während die Berührungslinie bei Auftreten einer übermässig grossen, am Absatz wirkenden Zugkraft über die Zugorgane gehoben wird.

Die vorliegende zusätzliche Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung der im Patentanspruch des Hauptpatentes beschriebenen Fersenauslösevorrichtung für Sicherheits-Skibindungen, und zwar zeichnet sich dieselbe dadurch aus, dass als Federelement eine Gasfeder Verwendung findet.

Gemäss einer bevorzugten Ausführungsform bildet die Gasfeder selbst den Schwenkhebel, wobei an ihrer Kolbenstange das Vorschubglied angeordnet ist.

Bei der Gasfeder handelt es sich wie bekannt um einen geschlossenen, unter Gasdruck stehenden Zylinder, in dem ein einseitig mit einer Kolbenstange versehener Kolben verschiebbar angeordnet ist. Da die Kammern, die beidseitig des Kolbens entstehen, über die Bohrung in dem Kolben in Verbindung stehen, kann bei einer Verschiebung des Kolbens keine zusätzliche einseitige Komprimierung des Füllgases auftreten. Da aber anderseits durch die einseitige Kolben stangenbefestigung unterschiedliche Kolbenflächen entstehen, so wirkt einer Verschiebung des Kolbens immer eine Kraft entgegen, die dem Produkt von Innendruck und Kolbenstangenfläche entspricht.

Man erhält durch diese Anordnung eine Druckfeder mit annähernd konstanter Federcharakteristik, da der Innendruck im Gasfederzylinder etwa konstant bleibt, mit Ausnahme der geringen Druckänderung, die die Volumenänderung beim Eintritt der Kolbenstange in den Zylinder bewirkt, die aber sehr klein gehalten werden kann.

Auf beiliegender Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, und zwar zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht mit teilweisem Schnitt der Fersenauslösevorrichtung in Seitenansicht,
Fig. 2 eine Ansicht dieser Vorrichtung von hinten,
Fig. 3 eine Draufsicht und
Fig. 4 einen Vertikalschnitt.

Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind die seitlich des Stiefelansatzes nach vorn geführten Zugorgane der Fersenauslösevorrichtung als Drahtkabelenden 1, 2 ausgebildet und werden in bekannter Weise an einem Drahtteller oder seitlich an den Skiseitenflächen entweder starr oder in Skilängsrichtung verstellbar angeordnet. Die Drahtkabelenden 1, 2 sind mit ihren Schlaufenenden 3, 4 in die Lagerungen 5, 6 eines Joches 7 eingehängt, wobei dieses Joch 7 zusammen mit dem Gasfederzylinder 8, der mit dem Joch 7 verbunden ist, den Schwenkhebel der Fersenauslösevorrichtung bilden. Es ist also nicht mehr notwendig, einen Zylinder für die Aufnahme der Feder besonders herzustellen, weil die Gasfeder ihrer Natur nach bereits mit einem Zylinder versehen ist. Es können deshalb zu einer besonders einfachen Ausbildung des Fersenstrammers handelsübliche Gasfedern Verwendung finden.

Als Vorschubglied dient ein an der Gasfederkolbenstange 9 mittels der Mutter 10 befestigter Winkel 11, der sich mit seinem der Absatzrille angepassten Ansatz 12 in der Absatzrille abstützt. Wie im Hauptpatent beschrieben, liegt die Berührungsstelle mit der Absatzrille in der Gebrauchsstellung, wie sie in Fig. 1 dargestellt ist, unterhalb der Zugorgane 1, 2, so dass die Fersenauslösevorrichtung durch die Zugorgane 1, 2 in dieser Stellung gehalten wird. Bei einem Frontalsturz des Skiläufers wird das Vorschubglied 11 durch die Abhebebewegungen des Schuhabsatzes über seinen Ansatz 12 nach oben verschoben, wobei die mit dem Vorschubglied verbundene Gasfederkolbenstange 9 in den Gasfederzylinder 8 gedrückt wird.

Wenn bei dieser Bewegung die Berührungsstelle des Vorschubgliedes 11 mit der Absatzrille des Schuhes über die Wirkungslinie der Zugorgane 1, 2, die während dieser Bewegung ihre Lage annähernd beigehalten gelangt, so wird die Fer senauslösevorrichtun g unter Wirkung der Gasfeder sofort in die Freigabestellung geschwenkt.

An Hand der Fig. 4 wird die genaue Wirkungsweise und der Aufbau der Gasfeder erklärt, mit der gerade im Hinblick auf eine Fersenauslösevorrichtung überraschende Wirkungen erzielt werden können. Die Gasfeder besteht aus einem Zylinder 8, dem Kolben 16 und der Kolbenstange 9. Da der Zylinder über ein Dichtungssystem 23, welches auch gleichzeitig zur Führung der Kolbenstange 9 dient, gegen die Kolbenstange 9 abgedichtet ist, entsteht ein geschlossener Zylinderraum, in welchem sich stark komprimiertes Gas befindet. Wie die Fig. 4 erkennen lässt, ist die Dichtungsbüchse 23 an ihrer dem Zylinderinnenraum zugekehrten Stirnfläche mit einem Ringeinstrich versehen, wodurch eine Abdichtungslippe gebildet ist, die durch den in den Ringeinstrich eintretenden Gasdruck gegen die Zylinderwandung gepresst wird, womit sich die Abdichtung noch verstärkt.

Der Zylinderraum wird durch den Kolben 16 in zwei Kammern 21, 22 geteilt, die über Verbindungsbohrungen 17, 18 des Kolbens 16 in Verbindung stehen.

Da durch die einseitige Kolbenstangenbefestigung unterschiedliche Kolbenflächen 19, 20 entstehen, wobei die Fläche 19 um die Kolbenstangenfläche grösser ist als die Fläche 20, wirkt bei einer Verschiebung des Kolbens 16 in die Gasfeder hinein dieser Bewegung eine Kraft entgegen, die durch das Produkt von Gasdruck und Kolbenstangenquerschnitt gegeben ist. Diese in Pfeilrichtung wirkende Kraft hat das Bestreben, den Kolben 16 stets in seine eine Endlage gegen das Dichtungssystem 23 zu drücken. Die genannte Gegenkraft ist in jeder Stellung annähernd konstant, da über die Verbindungsbohrungen 17, 18 jederzeit ein Druckausgleich zwischen den Kammern 21, 22 stattfinden kann, so dass eine zusätzliche einseitige Komprimierung vermieden wird. Ein geringer Druckanstieg innerhalb der Gasfeder wird lediglich dadurch erzielt, dass durch das Einschieben der Kolbenstange 9 in die Gasfeder eine.

geringe Volumenänderung innerhalb des Zylinders, die aber relativ klein gehalten werden kann, stattfindet.

Durch die beschriebene Wirkungsweise wird daher erreicht, dass der Druck, mit dem der Schuh über das Vorschubglied 11 mit seinem Ansatz 12 auf die Skioberfläche bzw. gegen den Vorderbacken gedrückt wird, praktisch konstant bleibt, d. h. es muss auch bei einer Freigabebewegung keine sich erhöhende Federkraft - wie es bisher immer der Fall war - überwunden werden.

Mit der im vorstehenden beschriebenen Gasfeder kann jedoch auch noch ein anderer Effekt erzielt werden. Hält man die Verbindungsbohrungen 17, 18 sehr klein im Verhältnis zur Fläche des Kolbens 16, wobei vorzugsweise der Kolbenflächendurchmesser 10- bis 20mal so gross ist wie der Durchmesser der Verbindungsbohrungen, so kann bei einer sehr schnellen kurzzeitigen Kolbenbewegung der Druckausgleich zwischen den beiden Kammern 21, 22 nicht in vollem Umfang stattfinden, da das Gas nicht die Möglichkeit hat, innerhalb der kurzen Zeitspanne von einer Kammer in die andere zu strömen. Damit wird aber eine zusätzliche Kompression in einer Kammer erzeugt, wodurch eine entsprechend höhere Gegenkraft erzielt wird. Nur bei einer länger anhaltenden Kolbenbewegung kann der Druckausgleich stattfinden.

Es lässt sich also mit der beschriebenen Federung eine zusätzliche Fixierung des Absatzes auf der Skioberfläche erreichen, da einer bei üblicher Fahrweise nur kurzzeitig auftretenden Abhebebewegung des Absatzes eine relativ grosse Kraft entgegengesetzt wird. Anderseits wird aber bei einem Frontalsturz die Sicherheit der Auslösevorrichtung keineswegs beeinträchtigt, da hier die Krafteinwirkung über eine etwas längere Zeitdauer vorhanden ist, womit eine Freigabe des Fusses auf jeden Fall gewährleistet wird. Dadurch wird es aber auch möglich, von vornherein mit relativ kleinen statischen Federkräften zu arbeiten, was eine zusätzliche Sicherung gegen Verletzungsgefahr bedeutet.

Die Fersenauslösevorrichtung stützt sich zweckmässigerweise über einen der Form des Stiefelschaftes angepassten Nocken 13, der in einer Verzahnung 14 mittels einer Mutter 15 im Joch 7 verstellbar angeordnet ist, gegen den Stiefelschaft ab, wodurch eine immer gleichmässige Gebrauchslage der Fersenauslösevorrichtung, auch bei unterschiedlicher Schuhgestalt eingestellt werden kann. Damit kann auch gleichzeitig die Lage der Berührungsstelle zwischen Absatzrille und Vorschubglied 11, 12 gegenüber der Wirkungslinie der Zugorgane 1, 2 in gewissem Umfang variiert werden.

Zweckmässigerweise wird die beschriebene Fersenauslösevorrichtung oben mit einer z. B. aus Kunststoff bestehenden Kappe 24 abgeschlossen.

Claims

PATENTANSPRUCH

An zwei seitlich am Skistiefelabsatz vorbei nach vorn geführten Zugorganen um eine zur Skioberfläche parallele Achse schwenkbar gehaltene Fersenauslösevorrichtung für Sicherheits-Skibindungen mit einem zum Einlegen in die Absatzrille des Skistiefels bestimmten Vorschubglied, einem in Gebrauchsstellung annähernd senkrecht zur Skioberfläche verlaufenden Schwenkhebel für das Vorschubglied und einer zwischen dem Vorschubglied und den Zugorganen wirksamen Feder, welche derart angeordnet ist, dass in der Gebrauchsstellung des Schwenkhebels das Vorschubglied unter Druck in der Absatzrille anliegt, wobei die die Zugorgane verbindende Achse und das Vorschubglied relativ zueinander derart beweglich sind, dass die Verlängerung der Berührungslinie zwischen Vorschubglied und Absatzrille in Gebrauchsstellung der Auslösevorrichtung unterhalb der Zugorgane verläuft,

während die Berührungslinie bei Auftreten einer übermässig grossen, am Absatz wirkenden Zugkraft über die Zugorgane gehoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass als Federelement eine Gasfeder Verwendung findet.

UNTERANSPRÜCHE 1. Fersenauslösevorrichtung nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass im Kolben (16) der Gasfeder mindestens eine Verbindungsbohrung (17, 18) für beidseits des Kolbens (16) vorhandene Zylinderräume (21, 22) vorhanden ist und die mit dem Absatz halter (12) verbundene Kolbenstange (9) den einen Zylinderraum (22) durchdringt.

2. Fersenauslösevorrichtung nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekeinnzeichnet, dass der Durchmesser des Kolbens (16) das Zehn- bis Zwanzigfache des Durchmessers einer Verbindungsbohrung be trägt (17, 18) und höchstens zwei Verbindungsbohrungen vorgesehen sind.

3. Fersenauslösevorrichtung nach Patentanspruch und Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an dem die Zugorgane verbindenden Joch (7) oder am Schwenkhebel-Zylinder in Ski-Längsrichtung angeordnete Zahnstangen vorgesehen sind, in welche ein gegen den Stiefelschaft anliegender Abstandhalter (13) mit entsprechender Zahnung verstellbar und feststellbar gehalten ist.