DE232843C

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Publication number: DE232843C
Application number: DE1909232843D
Authority: DE
Priority date: 1909-11-18
Filing date: 1909-11-18
Publication date: 1911-03-24
Also published as: FR425027A

Description

K- PATENTAMT₄ KAISERLICHES

PATENTSCHRIFT

.-- JV* 232843 KLASSE 46 el GRUPPE

; EUGEN LIEBRECHT in MANNHEIM.

von Verbrennungskraftmaschinen.

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. November 1909 ab.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Beseitigung der schädlichen Wirkung, insbesondere des Geruches der Abgase von Verbrennungskraftmaschinen. Die seither in der gleichen Absicht angewandten Methoden lassen sich nach zwei Gruppen trennen. Bei der ersten werden die Abgase mit Reagenzmitteln zusammengebracht, welche auf eine Bindung der in den Abgasen enthalt ίο tenen schädlich wirkenden, flüchtigen Bestandteile hinwirken. Diese Reagenzmittel können fest oder flüssig sein. Bei der zweiten Gruppe werden die Abgase einem Wäschprozeß unterr worfen, bei dem den Abgasen ihre schädlich , 15 wirkenden Bestandteile entzogen werden sollen. Schließlich ist es auch bekannt, die Abgase zu' kühlen und dann zu waschen.

Der Erfindung gemäß verrichten die Abgase nach ihrem Austritt aus dem Maschinenzylin- ao der durch Einwirkung auf eine Flüssigkeit . äußere Arbeit zum Zweck der Herabsetzung ihrer Strömungsenergie und werden hierauf durch eine oder mehrere Schichten eines Reagenzmittels hindurchgeleitet.
Nachstehend sind zwei Ausführungsformen der zur Ausführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung auf der Zeichnung dargestellt, und zwar zeigen:

Fig. ι einen senkrechten Längsschnitt der .ersten Ausführungsform und ; .

Fig. 2 den zur Fig. ι gehörenden Grundriß. .',■ Ferner zeigenr^;':/_;^v>V:r^^::''^::^:;'^:',^'^;;'^y'^:;v,^:::; ;;-./■' Fig. 3 die zweite Ausführungsform in einem senkrechten Längsschnitt und

Fig. 4 den dazugehörigen Grundriß.

Zunächst soll die erste Ausführungsform der Vorrichtung beschrieben und in Verbindung damit das Verfahren erläutert werden.

A bezeichnet einen zylindrischen, unten geschlossenen und oben offenen Behälter, in den eine Querwand α¹ eingebaut ist. Durch diese Querwand a¹ können gasförmige, nicht aber feste Körper hindurchtreten. Das Behälterinnere wird durch die Querwand in einen oberen und einen unteren Teil zerlegt. In dem unteren Raum geht die Zustandsänderung der Abgase vor sich. Zu diesem Zweck ist in demselben ein Krümmerrohr B mit einem wagerechten und einem senkrechten Schenkel angeordnet ; der wagerechte Schenkel steht mit dem (nicht gezeichneten) Auspuffrohr der Verbrennungskraftmaschine in Verbindung. Der senkrechte Schenkel ist nach unten gerichtet und endigt mit einem Kegelstumpf &¹ in einem gewissen Abstand vom Behälterboden. Dieser Abstand bestimmt die mittlere Höhe, bis zu 'welcher der untere Behälterraum mit Kühlflüssigkeit zu füllen ist. Verhältnismäßig groß I gegenüber dieser Höhe ist der Abstand der Querwand a^l vom mittleren Flüssigkeitsspiegel. Dem Kegelstumpf b¹ gegenüber und mit diesem einen ringförmigen Durchgang bildend, befindet sich ein Verteilungskegel C, der durch j den Behälterboden getragen wird und ebenso

Claims

wie der Kegelstumpf fr¹ achsial zum Behälter angeordnet ist. Der durch Gefäßwandung und Grundkreis des Kegelstumpfes b^x gebildete ringförmige Durchgangsquerschnitt ist verhältnis- Ii S mäßig klein gewählt. Es soll damit eine scharfe [ Ablenkung der Abgase und der Kühlflüssigkeit j nach oben angestrebt und verhindert werden, daß die letztere seitlich ausweicht.

In dem oberen Raum des Behälters befinden

ίο sich zwei Schichten /), D^x eines geeigneten Reagenzmiftels, das zwischen je zwei durchlochten Platten <?², α^Ά angeordnet und mit denselben zwecks Erneuerung dem Behälter entnommen werden können. Die beiden Schichten D, Ζ)¹ sind durch eine Zwischenkammer fl⁷ voneinander getrennt. Oben ist der Behälter A durch einen durchlochten Deckel a^A abgeschlossen. ■.-.■'■■ Zum Betrieb füllt man den Behälter bis zur mittleren Flüssigkeitshöhe mit Kühlwasser und ■ setzt dann die Querwand n^l sowie die Reagenz-/ schichten D, D¹ ein und den Deckel a* auf den i Behälter .4. Leitet man jetzt die Abgase in · den Krümmer B, so werden dieselben, durch :

die getroffenen Anordnungen in schräger Rieh-: ■■'■,. tung und gleichmäßig verteilt, gegen die Oberfläche der Kühlflüssigkeit geführt. Ein Teil der Kühlflüssigkeit wird gegen die Behälter-; wandung geschleudert und zu einzelnen Trop-' fen zerrissen, wobei eine Vergrößerung der Wasseroberfläche entsteht. Die Abgase, durch die Behälterwandung geführt, strömen alsdann 1 nach oben und reißen die Wasserteilchen auf, eine gewisse Strecke mit sich. Die Abgase¹

.35 verrichten somit in dem unteren Behälterraum

V äußere Arbeit auf Kosten ihrer inneren Energie und erleiden durch die innige Berührung mit

,Γ dem Wasser eine beträchtliche Temperatur-

verminderung. Beim Übergang in den oberen Behälterraum werden die in den Abgasen etwa

'/■ enthaltenen festen Verbrennungsrückstände:

durch die Querwand a> zurückgehalten. Die kühlen und verhältnismäßig langsam strömen-!

.'den Gase treten in feiner Verteilung durch die Reagenzschicht D, geben hier infolge der chemischen Affinität die flüchtigen, schädlich wirkenden Verbrennungsrückstände ab, vereinigen sich wieder in dem Zwischenraum α^η< zu einem geschlossenen Strom und werden, wiederum fein verteilt, der Einwirkung der zweiten Reagenzschicht unterworfen, um dann geruchlos durch den Deckel a* ins Freie zu |f entweichen.

' Bei der zweiten Ausführungsform der Vor-■ . 55 richtung, die vorzugsweise bei Automobilen Anwendung finden soll, hat der Behälter eine längliche Form und. Kühlrippen «^B erhalten. Der Behälter ist mit einem Ringkanal F versehen, dessen Wandung f^l eine Ftihriinp»

fläche für die Kühlflüssigkeit darstellt. Der Kanal F besitzt einen verhältnismäßig großen Rauminhalt. Zum Einguß und zur Kontrolle der Höhe des Wasserstandes der Kühlflüssigkeit ist eine Füllschraube n* vorgesehen.

Die Siebe a² und α^Λ, welche das Reagenzmittel zwischen sich aufnehmen, werden unter Vermittlung von Schrauben G durch Federn H zusammengehalten; es wird hierdurch im Betrieb die Entstehung einer ungleichmäßigen Reagenzschicht verhindert. Türen / in der aus der Zeichnung ersichtlichen Anordnung ermöglichen die Auswechselung der Reagenzschicht.

Die Wirkungsweise dieser Vorrichtung ist die gleiche, wie sie in bezug auf die Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 beschrieben ist. Durch die Führungsfläche f^l wird die Kühlflüssigkeit mehr nach der Mitte des Behälters •hingeleitet, wie es in der Fig. 3 angedeutet ist; es soll damit verhindert werden, daß die Kühlflüssigkeit durch die Abgase zu weit aufwärts gerissen wird.

Λ- Patent-Ansprüche:

■ν-'· i· Verfahren zur Beseitigung der schäd- : ■ liehen Wirkung der Abgase von Verbrennungskraftmaschinen, dadurch gekennzeich-■ .;..■ net, daß die Abgase nach ihrem Austritt aus dem Maschinenzylinder durch Einwirkung auf eine Flüssigkeit äußere Arbeit ver- - richten zum Zweck der Herabsetzung der ■Strömungsenergie und hierauf durch eine :Voder mehrere Schichten eines festen Re- ^genzmittels hindurchgeleitet werden.
" 2. Vorrichtung zur Ausführung des Ver-, fahrens nach Anspruch 1, dadurch gekenn-• zeichnet, daß die Abgase, gleichmäßig verstellt, gegen die Oberfläche der Kühlflüssig-• keit geführt λνβΓαεη, hierauf eine scharfe Ablenkung nach oben erfahren und alsdann !durch eine oder mehrere Schichten eines .'kristallinischen Reagenzmittels hindurch- ^: gehen.

3. Vorrichtung zur Ausführung des Ver- \ fahrens nach den Ansprüchen 1 und 2, da- 105. ;_; : durch gekennzeichnet, daß die Kühlflüssig-' keit derart geführt wird, daß sie eine Ab-.',: lenkung schräg nach oben erfährt.
. ,/ 4. Vorrichtung zur Ausführung des Ver-.,.■' ; fahrens nach den Ansprüchen 1 bis 3, be-I ' stehend in einem Behälter, der die Flüssigkeit und eine oder mehrere Schichten des festen Reagenzmittels aufnimmt, dadurch .· gekennzeichnet, daß die Mündung des die ,, Abgase einleitenden Krümmerrohres (B) ; sich in so geringem Abstande von der ' I Flüssigkeitsoberfläche befindet, daß die Kühl- > ■: flüssigkeit an der Ablenkung der Abgase _t , -nach oben teilnehmen muß.
I 3. Vöiriehtung näeh Anspruch 4, dadurch lad

gekennzeichnet, daß das Krümmerrohr (B) '■y mit einer konisch erweiterten Mündung (b^l)