DE311895C - - Google Patents

Description

Es ist bekannt, die Auswaschung des nach einer Filterperiode verschlammten losen Filtermaterials dadurch in der Wirkung zu steigern, daß gleichzeitig oder abwechselnd mit dem Waschwasser gut verteilte Luft durch die Filtermasse geführt wird. Die gleichzeitige Durchführung von Wasser und Luft hat sich zwar an sich bewährt, aber doch den Übelstand gezeigt, daß die aus der Filter masse austretende Luft den Filtersand an der Oberfläche mit dem Schlammwasser fortreißt. Die abwechselnde Durchführung von Wasser

. und Luft hat sich weniger bewährt, weshalb man annehmen muß, daß die Wirkung gerade durch die Zusammenwirkung von Wasser und Luft gesteigert wird.. Außerdem wird durch die getrennte Anwendung von Wasser und .Luft die Auswaschung in die Länge gezogen. ^;

Der Erfindung gemäß wird nun die Auswaschung in denkbar ergiebigster Weise und in möglichst kurzer Zeit ohne den erwähnten Filtersandverlust dadurch erzielt, daß Wasser 'und Luft im umgekehrten Mengen- oder Druckverhältnis durch die Filtermasse geführt werden. Die Durchführung" von Wasser und Luft. geschieht also zwar gleichzeitig, aber derart, daß bei stärkster Wasserzufuhr die geringste Luftzufuhr, und umgekehrt bei geringster Wasserzufuhr die stärkste Luftzufuhr erfolgt. Auf jeden Fall treffen niemals starke Wasserströme und starke Luftströme zusammen, so daß ein Mitreißen des' Filtersandes . an der Oberfläche verhindert wird, während der Vorteil der gleichzeitigen Anwendung von _m Wasser und Luft durchweg gewahrt bleibt. , . «,

Auf diesen Erwägungen,beruht die in der ' Zeichnung dargestellte Ausführungsform eines Großfilters, bei der eine zwangsweise Wechselseitigkeit in der Durchführung von Waschwasser und Luft vorgesehen ist.

Fig. i' ist ein Querschnitt durch zwei nebeneinander liegende' Filterelemente, wovon das linksliegende in der Filterp^eriode und das rechtsliegende in -der AuSwaschperiode dargestellt ist. y,

Fig. 2 zeigt die Vorderwarid der Elemente mit davorliegenden Rohrleitungen und Armaturen an. . . " ■

Fig. 3 und 4 zeigen die Umsteuervorrichtung zum Auswaschen im vergrößerten Maßstab an. ' :

Fig. 5 zeigt ein Filterelement in zwei Längsschnitten, und zwar den linken Teil durch das Filterbett und den rechten Teil durch den Filterrohr- und Reinwasserkanal sowie durch den für mehrerev; Filterelemente _r ,dienenden, an den Filterelementen entlang laufenden Rohwasserkanal, außerdem noch g₀ die andere Ansicht- der Rohrleitungen und Armaturen. ., ;■::

Fig. 6 ist der Grundriß. -\

Die Eilte-relemente (Fig. l.) stehen auf einem gemeinsamen Betonboden 1 und sind durch Längswände 2 voneinander getrennt. In der Mitte der Elemente befindet sich ein-Rohwasserkanal 3, der mit einem an den Elementen entlang laufenden Hauptkanal 4 (Fig. 5·· und 6) in Verbindung steht. ' In der Verbindung zwischen diesen beiden Kanälen ist ein Absperrschieber 5 mit einer Drosselklappe 6, die mittels eines Schwimmers 7 den Rohwassereinfluß regelt, eingebaut. Der Rohwasserkanal 3 dient auch als- Schlammabführungskanal und¹ findet seinen Abschluß durch einen Schieber 8. Der Reinwasserabfluß findet zunächst durch eine Anzahl in

der Längsrichtung verteilter Stutzen 9, dann durch einen Kanal 10 und schließlich durch Rohre 11 und 12 statt. An das Rohr 11 ist noch rechts ein Schieber 21 und daran ein Wasserausflußregler 22 und links ein Schieber 23 mit einem Wasserdruckrohr 24 angeschlossen. Das Filtermaterial 13 ist auf dem Filterboden 14, in der. Regel aus gelochten Blechen und¹ zwischengelegter Metallgaze bestehend, gelagert. Unter diesem befindet sich in einem gewissen Abstand ein gelochtes Blech 15 für die Luftverteilung, an das in einem tiefer liegenden Wasserverschluß 16 Rohre 17 angeschlossen sind. In den Raum unter dem ,Luftverteilungsblech 15 münden Luftrohre 18 und an diese sind Luftventile 19 angebaut, die an das Hauptluftzuführungsrohr 20 angeschlossen sind. Zwischen beiden (18 und 20) befindet sich' noch ein Luftab-

sperrventil 25.. ■'

Der Steuerdoppelhebel 26 (Fig. 3, 4), der fest auf einer Welle 27 (Fig. 5) sitzt, auf der ferner eine Anzahl Klappen 28 befestigt sind, wird durch einen Hebel 29 und eine Spindel 30 bewegt, wodurch gleichzeitig die Luftventile 19 abwechselnd geöffnet und geschlossen und die Klappen 28, also die Wasserdurchgänge 9, ebenfalls abwcehselnd geschlossen und geöffnet werden.

Die Betriebsstellung eines Filterelementes ist auf der linken Seite (Fig. 1, 2 und 3) dargestellt, während auf der rechten Seite bei einem Elemente die Auswaschung" vor sich geht. Wie die Pfeile in Fig. 6 andeuten, kommt das zu filtrierende Roh wasser durch den Hauptkanal 4 und wird von da durch Regulierdrosselklappen 6, Absperrschieber 5 und Kanäle 3 nach den einzelnen Filterelementen verteilt. Nach dem Überströmen von da über die Filterbetten 13 und Durchdringung des Filtermaterials gelangt es durch den Regler 22 in dem Abflußrohr 12 in ein Sammelbecken. Dabei sind die Schieber, Ventile und Stutzen 5, 9, Ii und 21 geöffnet, 8, 23 und 25 (Fig. S) dagegen geschlossen.

Wird ein Filterelement ausgewaschen, wie auf der rechten Seite in Fig. 1, 2 und 4 dargestellt ist, so werden die Schieber 5 und 21 (Fig. 6, 2) geschlossen und die Schieber 8 und 23 geöffnet. Es gelangt dann aus dem Druckrohr 24 Waschwasser, zunächst nach beiden Seiten unter das Filterelement 13. Sogleich wird auch das Luftventil 25 geöffnet, so .daß Druckluft aus dem Luftrohr 20 durch die Ventile 19 und Rohre 18 unter das Luftverteilungsblech 15 gelangt, von wo sie durch ' den Filterboden 14 in das Filtermaterial 13 eindringt und dieses aufwühlt. Mittels der Spindel 30 (Fig. 3) und der Hebel 29 und 26 werden die Luftventile 19 abwechselnd geöffnet und geschlossen, ebenso auch die Stutzen 9 (Fig. 1) durch die Klappen 28. Schließen, die Klappen links den Waschwasserdurchgang, so öffnet das linke Luftventil den Luftdurchgang, und umgekehrt. Bei der Mittelstellung wird Luft und' Wasser (oder beides* zugleich durch die Filtermasse) gleichzeitig durchgeführt. Man kann also nach Belieben und Bedürfnis abwechselnd Luft und Wasser oder beides zugleich durch die Filtermasse 13 leiten. Die Rohre 17 (Fig. 1) und die Waschwasserverschlüsse haben den Zweck, daß das Wasser unter den Luftverteilungsblechen 15 entweichen kann, um eine Luftdruckregelung innerhalb einer gewissen Grenze herbeizuführen, indem sich der Wasserspiegel in den Rohren 17 einstellen kann. Das Schlammwasser ■ wird in den Kanal 3 übergespült und entweicht durch das Schlammventil 8. Ist das Filtermaterial reingewaschen, so w.erden die Schlußorgane wieder in die Betriebsstellung gebracht. ,

Die Teilung der Filterbetten in der Längsrichtung durch die Kanäle 3 und 10 hat¹ den großen Vorteil, daß bei gleicher Filterbettbreite sowohl die Druckwasserleitung 24 als auch die Luftleitung 20 zum Auswaschen^ je nur den halben Querschnitt zu haben brauchen. Dieser Vorteil besteht auch dann, wenn man nur mit Druckwaschwasser, also ohne Zuhilfenahme der Luft, auswäscht.

Claims (3)

1. Patent-Ansprüche:

   .1. Verfahren zum Auswaschen'" loser Filtermassen durch gleichzeitig zugeführte Wasser- und Luftmengeii, dadurch gekennzeichnet, daß bei Änderung in der Zufuhr des einen Mittels gleichzeitig eine im entgegengesetzten Sinne erfolgende Änderung in der Zufuhr des andern Mittels vorgenommen wird.
2. 2. Filter zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtungen zur Regulierung der Wasser- und Luftzufuhr derart miteinander verbunden sind, daß die im Anspruch 1 gekennzeichneten Verhältnisse zwangsweise sich einstellen.
3. 3. Filter nach Anspruch 2, bei dem die Spülluft durch einen in einem gewissen Abstande vom Filterboden (14) befindlichen gelochten Boden (15) verteilt wird, dadurch gekennzeichnet, daß von. diesem · _f Luftverteilungsboden (15) Rohre (17) in

   • Wasserverschlüsse (16) tauchen.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.