DE247760C - - Google Patents

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DE247760C
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chamber
chambers
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wastewater
digestion
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DENDAT247760D
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C02TREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02FTREATMENT OF WATER, WASTE WATER, SEWAGE, OR SLUDGE
    • C02F3/00Biological treatment of water, waste water, or sewage
    • C02F3/28Anaerobic digestion processes

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  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biodiversity & Conservation Biology (AREA)
  • Hydrology & Water Resources (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Environmental & Geological Engineering (AREA)
  • Water Supply & Treatment (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Removal Of Floating Material (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- Ja 247760 KLASSE 85 c. GRUPPE
PAUL MÜLLER in WEIMAR.
Faulkammeranlage. Patentiert im Deutschen Reiche vom 31. Dezember 1908 ab.
Die bisherigen Erfahrungen mit den bekannten Faulkammeranlagen für Abwässer haben gezeigt, daß die gröberen Bestandteile der Abwässer sich bereits in der ersten Kammer vollständig absetzen, so daß sie in dieser Kammer eine starke Schicht bilden, während die übrigen Kammern zum Ausfaulen nicht genügend ausgenutzt werden. Entbehrlich waren die übrigen Kammern trotzdem nicht, weil, wie die
ίο. Erfahrung zeigte, trotz alledem noch ein möglichst langer Weg für die Abwässer geschaffen werden mußte, um sie genügend zu klären. Eine abwechselnde Beschickung, wie sie Gegenstand vorliegender Erfindung ist, läßt sich bei der zur Zeit üblichen Anordnung nebeneinanderliegender Kammern nur sehr schwer oder überhaupt nur mittels sehr umfangreicher Rohranlagen durchführen, die sich infolge des alsdann entstehenden mangelhaften Gefälles und der geringen Durchlaufgeschwindigkeit leicht mit Schlamm vollsetzen und verstopfen, auch werden dabei die einzelnen Kammern nicht vollständig ausgenutzt. Allerdings sind bereits Zweikammeranlagen bekannt, die eine abwechselnde Beschickung ermöglichen. Bei diesen hat aber naturgemäß das Abwasser nur einen sehr kurzen Weg, was eine solche Anlage entwertet, und die festen Bestandteile haben infolge der nur eine einzige Umwechslung ermöglichenden Beschickung nicht genug Zeit zum Ausfaulen.
Die Erfindung betrifft eine eigenartig ausgebildete Klärkammeranlage, welche die Nachteile der bisherigen Anlagen dieser Art nicht besitzt.
Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar ist:
Fig. ι ein Vertikalschnitt durch die neue Faulkammeranlage nach Linie A-B der Fig. 2, Fig. 2 ein Grundriß der Anlage.
Die dargestellte Faulkammeranlage ist folgendermaßen zusammengesetzt:
Um eine mittlere Kanimer α sind mehrere, beispielsweise drei Kammern b, c und d angeordnet, die durch verschließbare Öffnungen e, f, g in fortlaufender Verbindung miteinander stehen. Vor diesen Öffnungen befinden sich in etwa halber Höhe über dem Boden endigende Tauchwände h, i, k. Aus den Kammern b, c, d führen Rohre I, m, η in die Mittelkammer a. Auch diese Rohre können durch Schieber geschlossen werden. Über dem Flüssigkeitsspiegel der Kammer α befindet sich der Schachto, in den das Zuleitungsrohr p mündet und von dem aus die Leitungen q, r, s nach den Kammern b, c, d führen, welche Leitungen ebenfalls durch Schieber t, u, ν verschlossen werden können. Von der Kammer α aus führt das etwa in der Höhe des Flüssigkeitsspiegels gelegene geneigte Ablaufrohr w nach dem biologischen Filter o. dgl.
Der Betrieb dieser neuen Faulkammeranlage geschieht in der folgenden Weise:
Die Abwässer laufen durch die Leitung p ständig dem Schacht 0 zu, von dem die Leitungen q, r, s ausgehen, die nacheinander in Betrieb genommen werden, zu welchem Zweck man je einen der Schieber t, u, ν öffnet und die beiden anderen geschlossen hält. Auf solche
Weise erhält man drei verschiedene Schaltungen.
1. Schaltung: Der Schieber t ist geöffnet, die Schieber u und ν sind geschlossen. In diesem Falle gelangen die Abwässer aus dem Schacht ο durch die Leitung q in die Kammer b, deren Durchfluß Öffnung g geschlossen ist, während die Öffnung e ebenso wie f und das Rohr η unverschlossen bleiben. Das Abwasser nimmt somit
ίο den Weg: Zuleitung/·, Schacht o, Leitung q, Kammer b, Durchtrittsöffnung e, Kammer c, Öffnung f, Kammer d, Rohr η, Kammer α, Ablaufrohr w.
Entsprechend ist der Vorgang bei den beiden anderen Schaltungen.
2. Schaltung: Schieber u geöffnet, Schieber ν und t geschlossen. Durchtrittskanal f und g geöffnet, e geschlossen. Rohr I geöffnet, Rohre m und η geschlossen. Das Abwasser nimmt aus dem Schacht 0 den Weg r, c, f, d, g, b, I, a und w.
3. Schaltung: Schieber ν geöffnet, Schieber t und u geschlossen. Durchtrittskanal g und e geöffnet, f geschlossen. Rohr m geöffnet, Rohre η und I geschlossen. Das Abwasser nimmt aus dem Schacht 0 den Weg s, d, g, b, e, c, m, α und w.
Diese drei Schaltungen werden nacheinander ausgeführt, und zwar wird jedesmal dann umgeschaltet, wenn sich in der jeweilig ersten Kammer die festen Bestandteile in genügend starker Schicht abgesetzt haben. Dadurch werden die folgenden Vorteile erzielt.
Bekanntlich scheiden sich die festen Bestandteile der Abwässer stets bereits in der ersten Kammer aus, in der sich dadurch eine obere Schwimmdecke bildet, die bei den bisherigen Anlagen mit der Zeit eine Stärke bis zu 1 m und noch mehr erreicht. Dagegen bleiben die folgenden Kammern fast durchweg frei von festen Bestandteilen; wenigstens setzen sich grobe Massen nur in ganz geringer Menge in ihnen ab. Infolgedessen werden die einzelnen Kammern bei diesen alten Anlagen nicht genügend ausgenutzt. Im Gegensatz hierzu läßt man nach vorliegender Erfindung in der ersten Kammer die festen Bestandteile' so weit ausscheiden, bis eine ordentliche Schwimmdecke vorhanden ist, die bei den üblichen Anlagen geräumt werden müßte, worauf man die Abwässer durch Umschaltung zuerst in die danebenliegende Kammer gelangen läßt, so daß sich nun in dieser die Ausscheidung vollzieht, bis nach einiger Zeit auch in der dritten Kammer eine Schwimmdecke sich bildet. Durch diese Umschaltungen wird erzielt, daß die Ablagerungen eine größere Fläche einnehmen und der Einwirkung der die festen Bestandteile verzehrenden Bakterien eine um das Dreifache längere Zeit hindurch ausgesetzt sind als bei den bisherigen Anlagen. Haben sich in allen drei oder mehr Kammern Schwimmdecken und Schlammablagerungen gebildet, so sind diese in jeder Kammer, bis sie wieder an die Reihe kommt, so weit ausgefault, daß sich eine Reinigung dann als überflüssig erweist. Jedenfalls wird man Anlagen, die bisher z. B. alle Jahre ausgeräumt werden mußten, erst nach etwa dreijährigem Betrieb zu räumen brauchen. In dieser Zeit ist jedoch so viel Schlamm ausgefault, daß schließlich ein Ausräumen gar nicht nötig ist. Durch Herabführen der Rohre u, r, s und der Tauchwände h, i, k auf entsprechende Tiefe verhindert man ein Übertreten der festen Körper aus der einen in die andere Kammer.
Ein weiterer Vorteil der beschriebenen Anordnung liegt darin, daß man jede beliebige Kammer zwecks Reinigung ausschalten kann, wozu man nur die Öffnungen e, f, g durch Schieber zu verschließen braucht.
Die Kammer α kann man auch als Filter ausbilden. Als letzte Faulkammer hinter den auswechselbaren drei oder mehr Kammern hat sie den sehr wertvollen Vorzug, daß sie etwa übergetretene feste Bestandteile noch abfangen kann, so daß diese nicht auf das Filter gelangen. .

Claims (1)

  1. Pate nt-An Spruch:
    Faulkammeranlage, gekennzeichnet durch drei oder mehr Faulkammern, welche mit ihren Langseiten eine Zentralkammer umschließen und mit dieser und untereinander so verbunden sind, daß das Abwasser selbst nach Ausschaltung einer oder mehrerer beliebigen Faulkammern die anderen Ringkammern nacheinander in gleicher Richtung durchfließt und am Ende dieser Kammern nach der Zentralkammer abströmt.
    Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
DENDAT247760D Expired DE247760C (de)

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DE247760C true DE247760C (de) 1900-01-01

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