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Absetzbecken für verunreinigte Flüssigkeiten Die Erfindung betrifft
ein Absetzbecken für verunreinigte Flüssigkeiten, beispielsweise für Filterkessel-Rückspülwässer
von Wasserwerken.
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Absetzbecken dieser Gattung sind bekannt. Die bekannten Absetzbecken
bestehen aus einem einzigen Behälter und werden in der Weise betrieben, daß periodisch
oder diskontinuierlich an der einen Seite Schmutzwasser in das Becken eingeleitet
wird, während an der anderen Seite geklärtes Wasser austritt. Mit dieser Ausbildungsweise
ist der Nachteil verbunden, daß es beim Zulaufen von Schmutzwasser stets zu einer
starken Vermischung desselben mit dem bereits im Becken befindlichen, weitgehend
geklärten Wasser kommt. Diese Vermischung beträgt zwischen 30 und 50 %, in ungünstigen
Fällen auch bis zu 90 #.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Absetzbecken.zu schaffen,
welches die unerw(1n#chte Vermischung von Schmutzflüs sigkeit und Reinflüssigkeit
weitestgehend vermeidet. Das Absetzbecken soll nicht aussehließlich für Filter-Rückspülwässer
von Wasserwerken geeignet sein, sondern sich infolge seiner nahezu
beliebig
zu variierenden Größe für alle Anwendungen eignen, bei denen es darauf ankommt,
mit Fremdstoffen beladene Flüssigkeiten durch Absetzen, ggf. unter Zufügung von
ausfällenden Chemikalien, zu klären.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Absetzbecken gelöst,
welches dadurch gekennzeichnet ist, daß das Absetzbecken in Kammern unterteilt ist,
die durch Zwischenwände voneinander getrennt sind, daß weiterhin die Kammern in
Fließrichtung der zu klärenden Flüssigkeit hintereinandergeschaltet sind, wobei
die Zwischenwände zwischen mindestens zwei in Fließrichtung hintereinanderliegenden
Kammern im wesentlichen über die gesamte Wandfläche verteilte Öffnungen aufweisen,
und daß die Kammern derart eingerichtet sind, daß die in die erste Kammer einströmende
Schmutzflitssigkeit ein entsprechendes Abfließen der geklä# ten Flüssigkeit aus
der letzten Kammer bewirkt. Auf diese Weise kann es nur noch zu einer sehr geringfügigen
Vermischung der zufließenden Schmutzflüssigkeit mit der im Becken befindlichen,
bereits geklärten Flüssigkeit kommen. Die in die erste Kammer des Absetzbeckens
einströmende Schmutzflüssigkeit dru#ckt in gleicher Menge geklärte Flüssigkeit aus
der letzten Kammer hinaus. Damit ist der Vorteil verbunden, daß es selbst bei unsachgemäßer
Beschickung des Absetzbeckens zu keiner größeren Vermischung der Schmutzflüssigkeit
mit der geklärten Flüssigkeit als 10 bis 20 % kommen kann.
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Nach einer Ausführungsform der erfindung ist es vorgesehen, daß das
Absetzbecken - wie an sich bekannt - zu periodischem Betrieb eingerichtet ist. Eine
weitere Ausführungsform besitzt das Merkmal, daß das Absetzbecken - wie an sich
bekannt - zu kontinuierlichem Betrieb eingerichtet ist. »as erfindungsgeniäße Absetzbecken
ermöglicht es, am Zufluß bzw. Abfluß die erforderlichen Einrichtungen anzubringen.
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Ferner zeichnet sich eine Ausführungsform der Erfindung dadurch aus,
daß die Kammern zu zwei oder mehr Gruppen zusammengefaßt sind, wobei die in Fließrichtung
gesehen vorangehende Gruppe jeweils mit höheren Seitenwänden versehen ist als die
in Fließ richtung gesehen folgende Gruppe, daß ferner die in Fließrichtung gesehen
letzte Kammer einer in Fließrichtung gesehen vorangehenden Gruppe von der in Fließrichtung
gesehen ersten Kammer der in Fließrichtung gesehen folgenden Gruppe durch eine Zwischenwand
ohne Öffnungen getrennt ist und daß an dieser Zwischenwand ein ueberlauf vorgesehen
ist. Auf diese Weise wird die Vermischung der Schmutzflüssigkeit mit der bereits
geklärten Reinflüssigkeit vorteilhaft weiter herabgesetzt0 Nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung ist es vorgesehen, daß die einzelnen Kammern derart angeordnet sind,
daß die Fließrichtung der Flüssigkeit in dem Becken sich mehrfach, z. 3.
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mäanderförmig, umkehrt. Insbesondere bei kontinuierlichem Betrieb
wird hierdurch das Ausfällen von Schwebestoffen durch Wirbelbildung gefördert.
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Weitere Ausführungsformen der Erfindung zeichnen sich dadurch aus,
daß sich die Kammern am Boden nach Art einer Schlammtasche verjüngen und daß die
jeweils tiefsten Punkte der Kammern über durch Schieber verschließbare Sammelleitungen
mit einer Schlammstraße und/oder einem Schlammschaoht verbunden sind. Derart wird
die Reinigung des Absetzbeckens von den ausgefällten Klärstoffen in vorteilhafter
Weise erleichtert.
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Ist der Austritt für die Reinflüssigkeit, wie es bei einer weiteren
Ausführungsform der Erfindung der Fall ist,-als~Uberlauf ausgebildet, so wird besonders
zuverlässig ein Austreten der ausgefällten flärstoffe in die Leitung für die Reinfiiissigkeit
vermieden.
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Ferner besitzt eine Ausführungsform der Erfindung das Merkmal, daß
der Eintritt der Schmutzflüssigkeit in die erste Kammer über einen Verteiler erfolgt.
Hierdurch wird die erwünschte Wirkung, daß die eintretende Schmutzflüssigkeit die
bereits geklärte Flüssigkeit vor sich herschiebt, besonders gefördert.
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Nach einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen,
daß die einzelnen Kammern aus Fertigbauteilen zusammensetzbar und in beliebiger
Anzahl und Reihenfolge hintereinanderschaltbar sind. Hiermit ist die Wirkung verbunden,
daß das erfindungsgemäße Absetzbecken mit besonders geringem Aufwand hergestellt
werden kann.
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Weiterhin zeichnet sich eine Ausführungsform der Erfindung dadurch
aus, daß die Fertigbauteile aus einem Rahmen und einer Schlammtasche bestehen. Nach
einer anderen Ausführungsform sind die Schlammtaschen von dem Rahmen abnehmbar eingerichtet.
Die Reinigung des Absetzbeckens von den Klärstoffen läßt sich derart mit sehr geringem
Aufwand bewerkstelligen.
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Ferner besitzt eine Ausführungsform der Erfindung das Merkmal, daß
die Fertigbauteile einen Rahmen aufweisen, der, nach einer Seite offen, aus drei
Seitenwänden besteht, von denen die quer zur Fließrichtung gelegene Zwischenwand
mit im wesentlichen über die gesamte Wandfläche verteilten Öffnungen versehen ist.
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Sind, wie es nach einer weiteren Ausführungsform der Erfindung der
Fall ist, die parallel zur Fließrichtung liegenden Seitenwände über die quer zur
Fließrichtung liegende Zwischenwand hinaus verlängert, so daß sie Vorsprünge aufweisen,
in welche die in Fließrichtung folgende Kammer mit den zur Fließrichtung parallelen
Seitenwänden passend eingreift, so läßt sich das Absetzbecken in beliebiger Größe
nach Art eines Baukastens aus den Fertigbauteilen zusammensetzen.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung zeichnet sich dadurch aus,
daß zwischen den Vorsprüngen und den Seitenwänden der folgenden Kammer Dichtungsmittel
vorgesehen sind. Besonders vorteilhaft ist es, wenn, wie es nach einer anderen Ausführungsform
der Erfindung vorgesehen ist, die zur Fließrichtung parallelen Seitenwände von der
mit Öffnungen versehenen Zwischenwand in Fließrichtung gesehen rückwärts zusammenstrebend
ausgebildet sind.
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Schließlich zeichnet sich eine Ausführungsform der Erfindung dadurch
aus, daß wenigstens eine der Kammern zur Zugabe von chemischen Mitteln eingerichtet
ist. Auf diese Weise ist es möglich, das Ausfällen von Schwebestoffen etc. durch
Zugabe entspreohender Mittel zu beschleunigen.
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Im folgenden sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung beschrieben. Dabei zeigen: Fig. 1 ein Absetzbecken zur Klärung von Söhmutzwasser
in der Draufsicht, teilweise geschnitten, Fig. 2 -dasselbe Absetzbecken im Längsschnitt,
Fig. 3 ein aus Fertigbauteilen zusammengesetztes Absetzbecken für Schmutzwasser
in der Draufsicht, teilweise geschnitten, Fig. 4 dasselbe Absetzbecken im Schnitt
gemäß der Linie IV - IV in Fig. 3.
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Bei dem in Fig. 1 und 2 dargestellten Absetzbecken 1 sind die einzelnen
Kammern 2, , 4 usw. zu zwei Gruppen 5 und 6 zusammengefaßt, wobei die Gruppe 6 um
20 cm höhere Seitenwände besitzt
als die Gruppe 5. Gruppe 6 und
Gruppe 5 sind durch einen ÜberLauf 7 miteinander verbunden. Die einzelnen Kammern
2, 3, 4 usw. sind in Fließrichtung durch Zwischenwände 8, 9 usw. mit im wesentlichen
über die gesamte Wandfläche verteilten#Öffnungen 10 getrennt. An der ersten Kammer
2 der ersten Gruppe 6 ist ein Zulauf 11 vorgesehen, während die letzte Kammer 12
der zweiten Gruppe 5 einen Reinwasseraustritt 13 aufweist. Die einzelnen Kammern
sind nach unten sich verjüngend ausgebildet, wobei der jeweils tiefste Punkt 14
über eine Sammelleitung 15 mit einem Schlammschacht 16 verbunden ist. In die Sammelleitung
15 ist ein Schieber 17 eingeschaltet, der diese entweder öffnet oder verschließt.
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Die Fließrichtung des Wassers ist mit pfeilen angedeutet. Die Öffnungen
in den Zwischenwänden zwischen den einzelnen Kammern sind so bemessen, daß der Querschnitt
unter Berücksichtigung des Reibungswiderstandes sowie des für dne erforderliche
Fließgeschwindigkeit notwendigen Gefälles der jeweils zugegebenen Menge des Wassers
entspricht. Wird nun Abwasser in das Becken eingefüllt, so wird zunächst aus der
letzten Kammer 18 der ersten Gruppe 6 bereits geklärtes Wasser über den ueberlauf
7 in die erste Easmer18a der zweiten Gruppe 5 gedrückt. Gleichzeitig schiebt dieses
Wasser über den Reinwasseraustritt 13 aus der letzten Kammer 12 der zweiten Gruppe
5 Reinwasser aus dem Absetzbecken hinaus.
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Die Zusammenfassung der einzelnen Kammern in durch einen Über lauf
7 verbundene Gruppen 5 und 6 ist insbesondere dann von Vor teil, wenn, wie es z.
B. bei ausflookbarem Abwasser, vor allem bei Mn- und Fe2-Rückspülwasser der Fall
ist, die oberste Schicht des Wassers bereits nach k.urzar Zeit #?#ar ists Bei dem
in Fig. 5 und 4 wiedergegebenen Ausführungsbeispiel ist ein Absetzbecken aus Fertigbauteilen
zusammengesetzt. Die die
einzelnen Kammern 2, 5,4 usw. bildenden
Fertigbauteile bestehen aus einem Rahmen, der aus zwei parallel zur Fließrichtung
gelegenen Seitenwänden, 19, 20 besteht, und aus einer quer zur Fließrichtung liegenden,
mit Öffnungen versehenen Zwischenwand 21. Die parallel zur Fließrichtung liegenden
Seitenwände 19, 20 streben, in Fließrichtung gesehen, nach rückwärts zusammen.
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Gleichzeitig sind sie über die Zwischenwand 21 hinaus verlängert,
so daß Vorsprünge 22 entstehen, in welche die Seitenwände 23, 24 der jeweils nächstfolgenden
Kammer eingreifen. Die Dichtung 23a zwischen den Seitenwänden 23, 24 und den Vorsprüngen
22 erfolgt beispielsweise durch lokband. In die Rahmen sind Schlammtaschen 25 eingesetzt,
die sich nach unten verjüngen und die mit einer Schlamm-Sammelleitung 26 in Verbindung
stehen. Der Schmutzwassereintritt erfolgt über einen Verteiler 27. Das Reinwasser
tritt über einen Uberlauf 28 aus der letzten Kammer 29 aus.
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Auch bei diesem Ausführungsbeispiel sind die Kammern zu zwei Gruppen
zusammengefaßt, die durch einen Ueberlauf 30 miteinander verbunden sind. In der
ersten Kammer 31 der in Fließrichtung gesehen zweiten Gruppe ist eine Verteilungsvorrichtung
32 für die Zugabe von chemischen Mitteln vorgesehen.
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Die Fertigbauteile können in beliebiger, an die jeweiligen Erfordernisse
angepaßter Größe hergestellt werden, und zwar beispielsweise von in einem Labor
erforderlichen Abmessungen bis zu dem Umfang, der für Absetzbecken in Wasserwerken
erforderlich ist.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, in der Zeichnung und in den
nachfolgenden Patentansprüchen offenbarten Merkmale des Anmeldungsgegenstandes können
sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich seine Patentanss>rüche