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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Innenemaillieren eines zweiseitig offenen Hohlkörpers durch
Füllen des Hohlkörpers, welcher übereinanderliegende Öffnungen aufweist, mit Schlickerflüssigkeit, bis diese zumindest die oberste zu emaillierende Stelle erreicht hat, und Entleeren des Hohlkörpers.
Hohlkörper, insbesondere Heisswasserspeicher und Lagertanks werden u. a. dergestalt innenemailliert, dass die Hohlbehälter mit Emailschlicker gefüllt und anschliessend wieder entleert werden. Das Entleeren erfolgt hiebei durch Ausfluss des Emailschlickers aus dem stationären Hohlkörper.
Bei dem geschilderten bekannten Verfahren beträgt im Augenblick des Beginnes des Schlicker-Auslaufens, also des eigentlichen Beschichtungsprozesses, die Absenkgeschwindigkeit des Schlicker-Flüssigkeitsspiegels Null und erreicht erst im Zuge des Auslaufens durch die jeweilige Beschleunigung eine entsprechende
Geschwindigkeit.
Nun hat aber der Emailschlicker die Eigenschaft, nur dann auf der zu beschichtenden Metallfläche ausreichend haften zu bleiben, wenn der Schlickerflüssigkeitsspiegel mit einer gewissen Minimalgeschwindigkeit dort vorbeigleitet. Ist diese zu gering, dann wird die Beschichtungsdicke zu dünn oder der Schlicker zehrt stellenweise zur Gänze ab, d. h. es verbleiben unbeschichtete Blankstellen.
Wenn nun der Schlickerspiegel zum Absinken beginnt, und nur durch die eigene Schwere beschleunigt wird, werden die Flächen, die vor dem Erreichen der erforderlichen Beschichtungsgeschwindigkeit vom Schlickerspiegel bestrichen werden, natürlich zu langsam beschichtet. Die Folge ist der oben beschriebene mangelhafte Emailschlickerbelag.
Dies macht sich z. B. besonders bei innen zu emaillierenden Heisswasser- oder Lagertanks bemerkbar. Wenn der Schlickerspiegel nun durch die Eigenschwere zu sinken beginnt, erreicht er seine zur Beschichtung notwendige Sinkgeschwindigkeit erst im zylindrischen Teil des Behälters. Der zwischen der oberen Öffnung und den oberen Wänden befindliche obere Kesselinnenboden oder Dom dagegen unterliegt einer zu geringen Beschichtungsgeschwindigkeit. Mangelhafte Schichtstärke, Schlieren, Tropfen oder andere Unebenheiten sind die Folge.
Um diesem Mangel zu begegnen, wird bei einem Verfahren der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäss der Emailschlicker durch Heben des Hohlkörpers bei gleichzeitigem öffnen der Auslauföffnung desselben zum Ausfliessen gebracht.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung wird der zu beschichtende Hohlkörper und/oder die Schlickermasse während der Füllung des Hohlkörpers und/oder während sich die gesamte erforderliche Schlickermasse im Hohlkörper befindet und/oder während des Ausfliessens der Schlickermasse Vibrationen unterworfen.
Dadurch wird der innerhalb des zu emaillierenden Hohlkörpers ab- bzw. nachfliessende Emailschlicker, der durch Unebenheiten wie Schweissnähte, angeschweisste Teile, Ecken, Winkel usw. unregelmässig abläuft, egalisiert.
Das Füllen des zu emaillierenden Hohlkörpers kann auf jede bekannte Art, z. B. durch Einfliessenlassen von oben oder durch Füllen mit Druck von unten erfolgen, wobei der Körper und/oder der Schlicker zusätzlich einer Vibrationseinwirkung ausgesetzt werden kann.
Weitere Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Zeichnung erläutert, in welcher Teile einer Vorrichtung schematisch dargestellt sind, welche beim Innenemaillieren eines Behälters unter Anwendung des erfindungsgemässen Verfahrens beim Entleeren desselben zur Anwendung kommen können.
In der Zeichnung ist mit --1-- ein innenseitig zu emaillierender Heisswasserspeicher bezeichnet, welcher
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beim Füllen des Heisswasserspeichers mit Schlickermasse diese bei geschlossenem Ventil bis zum Niveau --7-- steigen, worauf durch öffnen des Ventils --8'- der im Stutzen --6-- od. dgl. über dem
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bis zur höchsten Kante mit Schlickermasse gefüllt wird.
Das Entleeren des mit Schlicker gefüllten Heisswasserspeichers erfolgt nunmehr dergestalt, dass der Speicher mit zweckentsprechender Geschwindigkeit von der Dichtung --5-- abgehoben wird, so dass der Schlicker durch die untere Öffnung --3-- ausfliesst.
Der Behälter--l--und/oder die Schlickermasse können wahlweise während und/oder nach dem Füllen zweckmässigerweise relativ starken Vibrationen ausgesetzt werden, um sämtliche Kleinsthohlräume wie Poren, Spalten, Ecken, Winkel usw., wie sie besonders durch Schweissnähte entstehen, mit Schlicker sicher zu füllen und um jegliche Luftbläschen abzuprellen bzw. zu zerstören, da solche in versteckten Ecken überspült werden können.
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Die Anwendung von leichten Vibrationen während des Ablassen oder anschliessend an dasselbe ermöglicht ausserdem etwaige Beschichtungsungleichmässigkeiten zu egalisieren.
Das beschriebene Verfahren hat den Vorteil, dass die schwere Schlickermasse als Speicherinhalt nicht zusätzlich beschleunigt werden muss, der Behälter-l-kann vielmehr viel leichter und rascher in Bewegung gesetzt werden. Die am Beginn des Entleerungsvorganges so wichtige Beschleunigung bzw. die notwendige rasche Relativgeschwindigkeit zwischen Behälter und Schlickerspiegel lassen sich auf diese Weise am leichtesten und raschesten erzielen. Ist man nicht in der Lage, die Hubgeschwindigkeit zu regulieren, so kann man durch Drosselung der Auslauföffnung-3-Variationen der Auslaufgeschwindigkeit erzielen.
Ebenso wäre es denkbar, an Stelle der geschilderten Aufsätze-6-samt deren Ableitung-S-- irgendeinen Aufsatz zu verwenden, der vor oder im Augenblick des Erreichens des Flüssigkeitsspiegels im Niveau - weggrissen wird. Dies würde aber bei fehlender erforderlicher Geschicklichkeit des Bedienungspersonales Fehlerquellen sowie Verschmutzung durch austropfenden Schlicker bedeuten.
Genauso ist es aber möglich, eine Füllvorrichtung zu schaffen, die das genaue Füllen des Behälters bis zum Niveau --7'-- sofort gewährleistet.
Das Verfahren bewirkt eine Qualitätsverbesserung des Schlickerauftrages sowie eine Verkürzung und damit Verbilligung des gesamten Auftragsvorganges bei jeder Art von Behältern mit einer bodenseitigen und einer deckenseitigen Öffnung, wobei es gleichgültig ist, ob die Öffnungen fluchten oder gegenseitig versetzt sind.
In Abänderung des beschriebenen Vorganges kann das Füllen des an der Innenseite zu emaillierenden Behälters auch in anderer Weise, z. B. durch die Bodenöffnung-3-unter Druckanwendung erfolgen, wobei an sich bekannte Einrichtungen zum Füllen und Abdichten der Bodenöffnung nach vollendetem Füllen des Behälters zur Anwendung gelangen können.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Innenemaillieren eines zweiseitig offenen Hohlkörpers durch Füllen des Hohlkörpers, welcher übereinanderliegende Öffnungen aufweist, mit Schlickerflüssigkeit, bis diese zumindest die oberste zu
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Emailschlicker durch Heben des Hohlkörpers bei gleichzeitigem öffnen der Auslauföffnung desselben zum Ausfliessen gebracht wird.
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