DE2114517B2

DE2114517B2 - Verfahren und vorrichtung zum veredeln von cellulosehaltigem textilgut

Info

Publication number: DE2114517B2
Application number: DE19712114517
Authority: DE
Inventors: Martin Wolfgang Dr Urdorf; Bors Hans Fällanden; Götz Albert Dietikon; Schwemmer (Schweiz)
Original assignee: Triatex International AG fueur Textile Forschung und Entwicklung
Current assignee: Triatex International AG fueur Textile Forschung und Entwicklung
Priority date: 1970-03-26
Filing date: 1971-03-25
Publication date: 1977-10-13
Also published as: DE2114517A1; ES389935A1; AT335966B; HU166513B; IL36459A; FR2083608B1; FI56408B; DE2114517C3; JPS5938351B1; SE396625B; US3811834A; IL36459A0; FR2083608A1; PL90335B1; JPS5740266B2; CH530233A; CA959609A; NL7103861A; JPS53111198A; ATA253171A

Description

+ 40

W²
150

beträgt, wobei W das Wasserrückhaltevermögen des Textügutes in %, ermittelt nach DIN 53 814, bedeutet.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß wäßrige Teilflotten oder eine wäßrige Gesamtflotte verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine nichtwäßrige Teilflotte oder eine nichtwäßrige Gesamtflotte verwendet wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Anwendungstemperatur die Viskotität der Flotte unter 7 cp, vorzugsweise unter 3 cp, und die spezifische Oberflächenspannung der Flotte unter 50dyn/cm gehalten wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gesamtflotle mindestens einen Katalysator zum Beschleunigen der Reaktion zwischen Veredlungsmittel und Cellulose enthält.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man eine katalysatorfreie Flotte aufbringt, gegebenenfalls trocknet und danach den Katalysator in einer Teilflotte, als Lösung oder gasförmig auf das Textilgut aufbringt bzw. einwirken läßt.

7. Verfahren nach einein der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Laufgeschwindigkeit des während der Veredlungsbehandlung vorlaufenden Textilgutes entsprechend der gemessenen Restfeuchtigkeit des getrockneten Textilgutes und die aufgetragene Menge Flotte entsprechend laufender Messung des Flächengewichtes des Textilgutes eingestellt werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Auftragsmenge an Flotte durch stufenlose Regelung der Drehzahl einer für den Flottenauftrag verwendeten Pflatschwalze geregelt wird.

9. Vorrichtung zum Ausführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie zum Auftragen von Flotte auf das Textilgut (10) eine Pflatscheinrichtung mit wenigstens einem Badtrog (24) für die Flotte und einer in diesen eintauchenden, angetriebenen Pflatschwalze (20) und eine Regelvorrichtung (26, 30, 33, 34, 38, 54) zum Regeln der Geschwindigkeit der Pflatschwalze!! aufweist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen regelbaren Antrieb (12; 52) für das Textilgut (10) aufweist.

11. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß vor der Pflatscheinrichtung ein Meßkopf (26) zur laufenden Messung von Feuchtigkeit und Flächengewicht der Warenbahn und hinter der Pflatscheinrichtung ein weiterer Meßkopf (34) zum Messen des Gewichtes der flüssigkeitsbeladenen Warenbahn (10) angeordnet ist.

12. Vorrichtung nach Anspruch II, dadurch gekennzeichnet, daß ein weiterer Meßkopf (54) zum laufenden Ermitteln der Restfeuchtigkeit der getrockneten Warenbahn vorgesehen ist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Regelvorrichtung (30) einen Fühler (33) zum Konstanthalten des Flüssiglkeitsniveaus im Badtrog (24) durch Regeln der Drehgeschwindigkeit der Pflatschwalze (20) bei vorgegebenem Floltenzufluß in den Badtrog aufweist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine weitere Regelvorrichtung vorgesehen ist, die den Flottenzufluß in Abhängigkeit zur Laufgeschwindigkeit des Textilgutes (10) regelt.

15. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (12; 52) am Einlaufende der Vorrichtung einen schneller laufenden Zubringer (12) für das Textilgut (10) und am anderen Ende einen langsamer laufenden Abnehmer (52) aufweist.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß zur laufenden Reinigung der Platschwalze (20) eine Rakel (42) vorgesehen ist, die unter dem Niveau der Flotte auf der Einlaufseite der Pflatschwalze in die Veredlerflotte an der Pflatschwalze anliegt.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigen! Textilgut mit den Merkmalen des Oberbegriffes des Hauptanspruches. Außerdem betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Durchführen dieses Verfahrens.

Zum Krumpf-, Knitterfrei- und Bügelfreiausrüsten und auch zum Flammfestmachen oder Hydrophobieren von cellulosehaltigen! Textilgut ist es bekannt, dieses mit reaktiven Veredlungsmitteln zu behandeln und nach dem Auftrag des Veredlungsmittels zu trocknen. Dabei sind mit der Bezeichnung »reaktive Veredlungsmittel« solche Veredlungsmittel gemeint, die mit den OH-Gruppen der Cellulosemoleküle, gegebenenfalls unter Vernetzung der Fasern, zu reagieren vermögen. Beispiele solcher reaktiven Veredlungsmittel sind weiter unten aufgeführt.
Celluiosehaltiges Textilgut kann grundsätzlich nach zwei unterschiedlichen Verfahren mit reaktiven Veredlungsmitteln behandelt werden, nämlich einmal nach dem sogenannten Trockenvernetzungsverfahren, zu welchem man im erweiterten Sinne auch die Feuchtvernetzung zählen kann, und zum anderen nach dem sogenannten Naßvernetzungsverfahren. Bei der erstgenannten Verfahrenskategorie wird nach dem Aufbringen wenigstens der Vernetzungschemikalien eine vollständige oder partielle Trocknung des imDräienier-

ten Textilgutes vorgenommen, während bei der zweitgenannten Verfahrenskategorie die Vernetzungsreaktion des aus Vemetzungschemikalien und Cellulose bestehenden Systems nach dem Aufbringen der Chemikalien im nassen Zustand ohne Zwischenirocknung des Textilgutes abläuft, wozu in der Regel lange Verweilzeiten erforderlich sind. Ein Beispiel für ein solches Verfahren, bei dem das imprägnierte Textilgut im feuchten Zustand längere Zeit sich selbst überlassen bleibt und eine Nachspülung des Textilgutes erforderlich ist, so daß nicht kontinuierlich und auch nicht mit großen Durchsätzen gearbeitet werden kann, i^t aus der OE-PS 2 74 731 und der DT-OS 15 94 985 bekannt.

Die vorliegende Erfindung betrifft das Veredeln von cellulosehaltigen! Textilgut nach dem Trockenvernetzungsverfahren.

Bei der Trockenvernetzung ist es bekannt, natürliche oder regenerierte Cellulose enthaltendes oder daraus bestehendes Textilgut mit reaktiven Veredlungsmitteln, beispielsweise mit N-Hydroxymethyl- oder N-Alkoxymethylverbindungen von Alkylenharnstoffen, und sauren oder potentiell sauren Katalysatoren im wäßrigen Bade zu imprägnieren, anschließend ganz oder teilweise zu trocknen und die Reaktion zwischen reaktivem Veredlungsmittel und Cellulose während des Trocknens oder in einer nachfolgenden Wärmebehandlung bzw. in einer Verweilstufe stattfinden zu lassen.

Dabei wird das Textilgut üblicherweise durch Tauchen oder Tränken in einer die Veredlungsmittel, Katalysatoren und gegebenenfalls weitere Zusätze wie Weichmacher und bzw. oder Farbstoffe und bzw. oder Netzmittel enthaltenden Flotte imprägniert, wobei ein Teil der aufgenommenen Flotte mechanise!: wieder entfernt wird, beispielsweise durch Absaugen, Abquetschen oder Zentrifugieren, worauf der Trocknungsprozeß eingeleitet wird. Die Flottenaufnahme des Textilgutes ergibt sich also zwangsläufig, indem zunächst beim Tauchen ein unkontrollierbarer Überschuß aufgenommen und bei der anschließenden mechanischen Behandlung ein Teil der Flotte wieder aus dem Textilgut entfernt wird, so daß eine unkontrollierbare oder zumindest schwerkontrollierbare Menge Flotte im Textilgut verbleibt. Diese Menge hängt einerseits von der Art des Textilgutes und dessen Vorbehandlung sowie dem spinn- und webtechnischen Aufbau desselben und andererseits von den physikalischen Eigenschaften der Flotte sowie der Wirksamkeit der zum Entfernen der Flotte verwendeten Vorrichtung ab. Bei normal vorbehandeln, appreturbereiten Baumwollgeweben liegt die Flottenaufnahme bei üblicher Arbeitsweise, nämlich beim Imprägnieren mit voller Durchtränkung des Textilgutes in der Flotte durch Tauchen und anschließendes ein- oder mehrmaliges Abquetschen mittels Quetschwalzen, zwischen 60 bii 70%, bezogen auf das Gewicht des trockenen Textilgutes, d. h. deutlich über dem Wert des Wasserrückhaltevermögens, bestimmt nach der Zentrtfugenmethode gemäß DIN 53 814. Dieses Wasserrückhaitevermögen wird nachstehend mit dem Buchstaben W(%) bezeichnet.

Neben der auch unter dem Begriff Klotzen bekannten Imprägniertechnik ist auch das Auftragen der Imprägnierflüssigkeit durch Aufsprühen oder Pflatschen, gegebenenfalls mit anschließendem Entfernen überflüssiger Flotte, bekannt, ohne daß dabei Richtlinien oder Empfehlungen für gezielte Maßnahmen bezüglich der anzustrebenden Auftragsmenge als gleichberechtigte Imprägniermethoden angegeben wären.

Bei der bisher angewendeten Auftragtechnik wurde

es stets als Erfordernis zum Erzielen reproduzierbarer Ergebnisse angesehen, eine relativ große Menge Flotte auf das Textilgut aufzutragen und gegebenenfalls einen Teil der Flotte anschließend mechanisch zu entfernen.

Zum Verbessern der Gebrauchseigenschaften von Textilien aus Cellulosefasern ist es schließlich aus der OE-PS 2 82 541 bekannt, beidseitig auf die Oberfläche des Textilgutes verdickte Druckpaste mittels Tiefdruckwalzen oder durch Rotationsfilmdruck aufzutragen. Dabei ist eine homogene Verteilung des Behandlungsmittels nicht angestrebt. Vielmehr werden verhältnismäßig große Mengen verdickter Behandlungsmittel, nämlich verdickte Druckpaste, auf das Textilgut aufgetragen, die in dasselbe nicht eindringen sollen, so daß eine gleichförmige Veredlung des Textilgutes auf diese Weise nicht möglich ist.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die beim Trockenvernetzen notwendige Verdampfung der mit dem Veredlungsmittel aufgetragenen Flüssigkeit einzuschränken und das Veredlungsmittel besser auszunutzen.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Kennzeichens des Hauptanspruches gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Verfahrens und vorteilhafte Vorrichtungen zum Ausführen des Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche.

Erfindungsgemäß wird das Veredlungsmittel in einer Flotte ohne abquetschbaren Überschuß in begrenzten, und zwar viel geringeren als bisher üblichen Mengen auf das Textilgut aufgetragen, welches anschließend, gegebenenfalls nach einer Verweilphase, getrocknet wird. Die Obergrenze des Flottenauftrages entspricht einer Auftragsmenge, die 10 bis 30 Gew.-°/o unter den Mengen liegt, die beim konventionellen Aufbringen des Veredlungsmittels und nachfolgendem Abquetschen zwischen Walzen im Textilgut zurückbleibt.

Die Erfindung bringt neben den an sich zu erwartenden sehr günstigen Voraussetzungen für einen gegenüber der konventionellen Klotztechnik wirtschaftlicheren Trocknungsprozeß den für den Fachmann keineswegs vorauszusehenden wichtigen Vorteil einer wesentlich besseren Ausnutzung des Veredlungsmittels. Diese Verbesserung äußert sich gegenüber der normalen Arbeitsweise in einer sehr deutlichen Steigerung des gewünschten Veredlungseffektes bei gleicher auf das Gewicht des Textilgutes bezogenen Auflage an Veredlungsmittel. Dieses unerwartete Phänomen läßt sich auch derart auswerten, daß im Vergleich zur konventionellen Arbeitsweise für die Erzielung eines bestimmten Ausrüsteffektes weniger Veredlungsmittel für eine gegebene Menge Textilgut aufgebracht werden muß.

Neben dieser in wirtschaftlicher Hinsicht wertvollen Verfahrenscharakteristik konnte bei vielen Versuchen festgestellt werden, daß im Vergleich zur konventionellen Imprägniertechnik die erfindungsgemäße Arbeitsweise zu günstigerer Effekt-Pesügkeitsrelation führt. Außerdem kann die Erfindung eine vorteilhafte Beeinflussung des Warengriffes mit sich bringen.

Beim gleichzeitigen Hochveredeln und Färben, beispielsweise unter Verwendung von Pigmentfarbstoffen, vermindert die erfindungsgemäße Arbeitsweise die Farbstoffmigration beim Trocknen. Man kommt dadurch mit geringeren Zusätzen an migrationshemmenden Produkten aus oder kann sogar völlig auf solche Hilfsmittel verzichten, wodurch sich bessere Voraussetzungen für einen weichen Warenausfall ergeben.

Gegenüber der konventionellen Flottenauftragstechnik kann zudem das erfindungsgemäße Verfahren die Wirkung von weichmachenden Produkten, z. B. die Erhöhung der Scheuerfestigkeit von quervernetzter Cellulose, verbessern.

Zur Erläuterung der die Erfindung charakterisierenden Formel

dient die nachfolgende Tabelle, wobei W das Wasserrückhaltevermögen des Textilgutes in %, ermittelt nach DIN 53 814, bedeutet. Aus dieser Tabelle geht hervor, daß der erfindungsgemäße Gesamtflottenauftrag auf wesentlich geringere Werte einzustellen ist, als er sich

zwangsläufig bei der konventionellen Imprägniertech nik ergibt, Dabei ist zu beachten, daß die Formel

W²

lediglich die obere Grenze für den erfindungsgemäßer Flottenauftrag kennzeichnet, der bevorzugte Bereich liegt jedoch niedriger, nämlich zwischen 10—40% eingeschlossen der im Textilgut vorhandenen Feuchtigkeit. Das Arbeiten mit Flottenaufträgen von mehr als 40% kann jedoch erforderlich sein, wenn die Konzentration an wirksamer Substanz bei den eingesetzten Veredlungsmitteln sehr niedrig ist, oder wenn Löslichkeitsprobleme für einzelne Zusätze bestehen.

Textilgut

Wasserrückhaltevermögen (W) ermittelt nach DIN 53814 Obere Grenze für

erfindungsgemäßen

Flottenaufnahme*)

riuuenauir

GH Flotienaufnahmc bei
konventioneller Imprägniertechnik
(Tauchen/
Quetschen)

Imitatpopeline

100% Baumwolle,

gebleicht, mercerisiert 48

Batist

50%/50% Polyester/Baumwolle,

gebleicht 30

Cambric

100% Regeneratcellulose,

gebleicht 90

*) Feuchtigkeit des Textilgules eingeschlossen.

55

46

94

68

63

110

Es ist bereits aus der britischen Patentschrift 11 57 061 bekannt, geringe Mengen Vernetzer enthaltende Flotten auf Gewebe aufzutragen und anschließend zu trocknen, jedoch unter der zwingenden Voraussetzung, daß das zu behandelnde Textilgut einen Wassergehalt von mindestens 40% aufweist, um zu gleichmäßigen Ausrüsteffekten zu gelangen. Man erhält mit dieser Naß/Naß-Technik gleichwertige, jedoch nicht verbesserte Ausrüstergebnisse wie bei konventionellen Verfahren, in denen die entsprechende Vernetzerkonzentration auf dem Gewebe durch Applikation der Vernetzer enthaltenden Flotten nach der konventionellen Imprägniertechnik auf trockenes Gewebe mit Abquetschung des Flottenüberschusses vorgenommen wird.

Eine andere Konzeption mit geringen Aufträgen an Vernetzer enthaltenden Appreturen und anschließender Trocknung und Erhitzung ist aus der US-Patentschrift 34 45 277 bekanntgeworden. Man appliziert einseitig r>o stark verdickte Flotten, was zu einseitiger Vernetzung des Gewebes führt. Aus dieser Arbeitsweise soll verbesserte Scheuerfestigkeit resultieren. Das Arbeiten mit verdickten, Vernetzer enthaltenden Flotten ist aber unter normalen Voraussetzungen nicht erwünscht, (>? zudem ergibt eine einseitige Verbesserung der Knittcrerholung oft einen technologisch unbefriedigenden Kompromiß. Ähnliches gilt auch für Verfahren, in denen Vernetzer enthaltende, durch Verdicker druckfähig gemachte Zubereitungen zur Erzielung von Musterungseffekten aufgedruckt werden.

Verschiedene andere Durchführungsmethoden betreffen Verfahren, in welchen Vernetzer und Katalysator enthaltende Flotten, zum Teil unter 2'usatz nichtwäßriger Flüssigkeiten, in geringen Mengen auf das Textilgut aufgebracht werden, bei denen aber anschließend die Vernetzung ohne vorhergehende oder gleichzeitige Trocknung in einer Verweilstufe abläuft und die sich demzufolge nicht für eine kontinuierliche Arbeitsweise eignen. Zudem erfordern diese Verfahren, im Gegensatz zu den üblichen Trockenvernetzungsverfahren, eine sehr intensive Nachwäsche, nicht nur zur Entfernung ungebundener Veredlungsmittel, sondern unter Umständen auch zur Eliminierung der nachfolgenden Trocknungsvorgänge störenden Katalysatoren.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist anwendbar auf Textilgut in jeglicher Form, wie Garne, Garnstränge, Gewebe, Gestricke, Filze, vorzugsweise in Form textiler Flächengebilde, wie Gewebe oder Maschenware, die ganz oder teilweise aus nativer, regenerierter oder modifizierter Cellulose bestehen. Dabei wird das Verfahren auf das im wesentlichen trockene, d. h. eine normale Restfeuchtigkeit von etwa 1 — 15% aufweisende Textilgut angewendet.

Für die Durchführung der Erfindung kann jedes

reaktive Veredlungsmittel verwendet werden, das mit den Hydroxylgruppen der Cellulose in Reaktion zu treten vermag. Solche Veredlungsmittel sind bereits in großer Zahl bekannt. Es konnte festgestellt werden, daß die Steigerung der Ausrüsteffekte nach dem erfindungsgemäßen Verfahren mit Veredlungsmitteln verschiedenster Konstitution zu erzielen ist. Die Wahl des Veredlungsmittels kann deshalb auf Grund der normalerweise beachteten Kriterien, wie Permanenz, Chlorbeständigkeit, Beeinflussung der Echtheiten von Färbungen, Hydrolysenbeständigkeit, Kosten, vorgenommen werden. Vornehmlich kommen reaktive N-Methylolverbindungen, die am Stickstoff gebundene Methylolgruppen oder Alkoxymethylolgruppen enthalten, in Betracht, so vor allem Derivate von Harnstoff und Thioharnstoff und deren Abkömmlinge, von cyclischen Harnstoffderivaten in Form heterocyclischer 5- und 6-Ringe und deren Hydroxy- oder Oxoderivaten, von bicyclischen HeteroVerbindungen, ferner von Dicyandiamid, Guanidin, Carbamaten, Triazinderivaten sowie von Mischungen solcher Verbindungen. Es sind auch stickstofffreie Formaldehydvernetzungsprodukte, insbesondere aus der Umsetzung mit niedermolekularen Alkoholen, brauchbar, allein oder in Mischungen mit einer oder mehreren der genannten N-Methylole. Neben Formaldehyd sind auch Vernetzer auf Basis höherer gesättigter oder ungesättigter Aldehyde bzw. deren Derivate in Betracht zu ziehen, außerdem Produkte, die über reaktive Epoxyd-, Isocyanat-, Vinylsulfon-, Halogenhydrin- oder Carbonsäuregruppen verfügen. Auch sogenannte ambivalente Vernetzer vom Typ N-Methylolacrylamid, die in einer ersten Stufe sauer und in einer zweiten Stufe alkalisch katalysiert werden, sind nach dem ei findungsgemäßen Verfahren anwendbar.

Die Konzentration des oder der Veredlungsmittel in der verwendeten Flotte richtet sich nach der Höhe der anzustrebenden Effekte. Der besondere, überraschende Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt aber darin, daß gewichtsmäßig wesentlich weniger Veredlungsmittel, bezogen auf das Textilgut, für ein bestimmtes Ausrüstniveau erforderlich ist. Es wurde gefunden, daß man zur Erzielung zahlenmäßig gleicher technologischer Effekte, beispielsweise Trockenknitterwinkel, wash-and-wear-Note AATCC-NORM, beim erfindungsgemäßen Verfahren im allgemeinen nur etwa 40-90 Gew.-% der bisher für den jeweiligen Effekt erforderlichen Menge an Veredlungsmittel, insbesondere nur 50-75%, benötigt. Dadurch ergibt sich eine beträchtliche Kostenersparnis zusätzlich zum schnelleren Verfahrensablauf. Andererseits erzielt man, wie schon erwähnt, bei gleichen Mengen an Veredlungsmittel wie bisher bedeutend verbesserte Vcredlungseffekte.

Als Katalysatoren kommen die allgemein für die Umsetzung von reaktiven Veredlungsmitteln mit Cellulose bekannten sauren oder potentiell sauren Verbindungen in Betracht, z.B. Salze starker Säuren und schwacher Basen, wie Magnesiumchlorid, Zinkchlorid, Zinknitrat, Aluminiumchlorid, Calciumchlorid, sauer reagierende Ammonium- und Aminsalze, außerdem anorganische oder organische Säuren allein oder in Mischung mit einem oder mehreren der erwähnten Salze. Die Konzentration der Katalysatoren wird in dem für das jeweils benutzte besondere System üblichen Bereich gewählt. Im Normalfall werden Veredlungsmittel und Katalysator aus der gleichen Flotte auf das Textilgut aufgetragen. Unter Umständen kann es aber im Hinblick auf die Flottenstabilitäl oder auch aus betriebswirtschaftlichen oder anderen Gründen zweck mäßiger sein, Veredlungsmittel und Katalysator au zwei verschiedenen Flotten aufzutragen, wobei aller dings die Gesamtmenge an aufgetragener Flotti inklusive noch vorhandenem oder separat aufgebrach tem Wasser unterhalb des beanspruchten Maximalwer tes von

bezogen auf das Gewicht des trockenen Textilgutes liegen muß. Es ist auch möglich, daß ein Teil der für der gesamten Flottenauftrag benötigten Flüssigkeit vor unc bzw. oder nach dem Auftrag von Veredlungsmitteln unc Katalysator auf das Textilgut gebracht wird.

Der Katalysator kann, falls überhaupt ein Beschleuni ger für die Reaktion zwischen reaktivem Veredlungs mittel und der Cellulose benötigt wird, auch erst nach dem Trocknen in gasförmiger oder flüssiger Forrr aufgebracht werden. Beispielsweise wird bei einerr solchen Verfahren eine Veredlung von native oder regenerierte Cellulosefasern enthaltenden Textilien mil Hilfe von reaktiven, gegebenenfalls verätherten N-Methylolverbindungen und bzw. oder Formaldehyd bzw. formaldehydabspaltenden Substanzen als Vernetzungsmittel vorgenommen.

Zur Veredlungsflotte können sodann die üblichen Hydrophobier-, Weichmachungs-, Egalisier-, Netzmittel und schaumverhindernden Mittel oder polymere Additive, wie Stärke und Stärkederivate oder Kunststoffdispersionen, zugesetzt werden. Dabei kann es auch hier vorteilhaft sein, bestimmte Komponenten getrennt aufzutragen. Auch Kombinationen mit Farbstoffen sowie Produkte zur Erzielung erhöhter Schmutzabweisung oder -auswaschbarkeit oder zur Gewinnung biostatischer oder biozider Effekte (Fungizid- bzw. Hygieneausrüstung) oder flammhemmender Eigenschaften sind möglich.

Im Interesse eines egalen Flottenauftrages hat es sich als günstig erwiesen, die Flottenviskosität bei der Anwendungstemperatur unter 7 cp, vorzugsweise unter 3 cp, zu halten; ferner wird die spezifische Oberflächenspannung bei der Anwendungstemperatur vorteilhafterweise auf Werte unter 50 dyn/cm eingestellt. Bei zu hoher Flottenviskosität besteht nämlich die Gefahr einseitiger oder allgemein ungleichmäßiger Veredlung. Ähnliches gilt auch für Flotten von zu hoher Oberflächenspannung. Zur Herabsetzung der Oberflächenspannung eignen sich oberflächenaktive Stoffe oder Zusätze, wie z. B. organische Lösungsmittel.

Vorzugsweise wird Wasser als Flottenbasis verwendet. Der erfindungsgemäße Effekt tritt aber auch dann ein, wenn die Flotte teilweise oder vorwiegend aus nichtwäßriger Flüssigkeit besieht. Es ist wichtig, darauf hinzuweisen, daß im Gegensatz zu an sich schon bekannten Verfahren die Erzielung des zusätzlichen Effektes nicht an die Einhaltung eines bestimmten Maximalwassergehaltes der Flotte gebunden ist.

Der erfindungsgemäße Auftrag der Veredlungsflotte bzw. der Teilflotten erfolgt beispielsweise durch Besprühen, Aufpflatschen, Aufbürsten, Aufdrucken oder Übertragung der Flotte durch getränkte Gewebe oder andere saugfähige Materialien.

(15 Die bisher in der Produktion für den kontinuierlichen Auftrag von Hochvercdlungsflotten fast ausschließlich benutzten Vorrichtungen, Tauchtröge kombiniert mit gummierten Quetschwalzen zur Entfernung des ab-

quetschbaren Flottenüberschusses, eignen sich nicht für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens. Wie bereits dargelegt, erhält man mit diesen konventionellen Einrichtungen Flottenaufträge, die beträchtlich über dem oberen Grenzwert von

⁴⁰J

liegen.

Von den verschiedenen, aus anderen Veredlungsoperationen an sich bekannten Vorrichtungen für den präzis kontrollierbaren, begrenzten Flottenauftrag hat sich die Pflatschtechnik mit Benutzung einer oder mehrerer Pflatschwalzen als besonders günstig erwiesen. Es handelt sich dabei um Walzen, die teilweise in die aufzutragende Flotte eintauchen und durch Drehen sich laufend mit einem dünnen Film an Flotte bedecken. Das Textilgut wird nun über diese Walzen geführt, wobei es die Walzenoberfläche über seine ganze Breite und in Laufrichtung auf einer Strecke von mehreren Zentimetern etwa auf einem Viertel des Walzenumfangs berührt. Die Laufgeschwindigkeit der Textilbahn ist größer als die Umfangsgeschwindigkeit der Pflatschwalze, wodurch der im Bereich der Kontaktfläche vorhandene Flüssigkeitsfilm durch die Textilbahn von der Pflatschwalze laufend abgestrichen wird.

Der besondere Vorteil dieser Einrichtung besteht in der Möglichkeit, durch stufenlose Regelung des Verhältnisses von Warengeschwindigkeit zu Walzenumfangsgeschwindigkeit den Flottenauftrag sehr genau und reproduzierbar auf den gewünschten Wert einzustellen. Die Überwachung der aufgetragenen Menge kann diskontinuierlich, z. B. durch Wiigen oder Titrieren, erfolgen; es sind auch kontinuierlich arbeitende Registriersysteme, beispielsweise auf Basis von Strahlungsabsorption, möglich, wobei das Meßsignal direkt zur Regelung der Walzenumdrehgeschwindigkeit für eine gewünschte Soll-Auftragsmenge benutzt werden kann. Diese Regelmöglichkeit wird bevorzugt.

Der Flottenauftrag kann außerdem über den Flottenverbrauch gesteuert werden, wobei die im voraus berechnete Verbrauchsmenge konstant zur Pflatschwalze zudosiert wird und die Drehzahl der Pflatschwalze über einen Niveaufühler im Walzentrog bzw. in einem kommunizierenden Flüssigkeitsbehälter laufend derart verändert wird, daß das Niveau konstant bleibt und der Flottenauftrag damit zwangsläufig genau dem Flottenzulauf entspricht.

Zur Beseitigung von Luftbläschen oder Substanzteilchen, wie Faserabrieb, hat sich eine im Pflatschtrog angebrachte Rakelvorrichtung, welche die Pflatschwalze berührt, bewährt. Außerdem hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Flotte von unten durch eine oder mehrere über die Troglänge verteilte Rintrittsöffnungen in den Pflatschtrog einzuführen. Man erzielt durch eine solche Anordnung wenig Schaumbildung bei gleichzeitig guter Flottencliirchmischung. Letztere kann gegebenenfalls durch Zirkulation im Überlauf weiter verbessert werden.

Für einen gleichmäßigen Flottciiauftrag ist die möglichst faltenfreie Führung des Tcxlilguies über die Pflatschwalze eine wichtige Voraussetzung. Das Textilgut wird deshalb über eine oder mehrere gekrümmte Breithalterwalzen der Pflatschwalze zugeführt, wobei die Erfahrung gezeigt hat, daß eine zwischen Breithalterwalzen und Pflatschstrccku angebrachte gerade Führungswalze eine besonders günstige Anordnung darstellt.

Das gepflatschte Textilgut wird über eine kürzer oder längere Verweilstrecke direkt dem Trocknungsag gregat zugeführt oder aber für eine längere Verweilpha se aufgekault. Dabei ist es in vielen Fällen günstig, mi möglichst geringer Spannung in Längsrichtung de Textilgutes zu arbeiten, beispielsweise durch Eir.stellunj einer im Vergleich zum Textilgutzubringersysten geringeren Geschwindigkeit der Textilgutabnehrner vorrichtung.

Zur Illustration einer zweckmäßigen Anordnung mi der bevorzugten Vorrichtung dient die Zeichnung:

Die Textilbahn 10 wird nach Passieren eine·! Warenbahnführers 11 durch die geschwindigkeitskon· trollierte Einführvorrichtung 12, hier als Walzenpaar 14

ausgebildet, zugeführt. In Laufrichtung der Warenbahn folgen nun nacheinander ein Meßkopf 26, eine gerade Leitwalze 16, gekrümmte Breithalterwalzen 18 und eine gerade Führungswalze 32. Die Kombination aus Breithalterwalzen 18 und gerader Führungswalze 32

jo ergibt die für den egalen Flottenauftrag unerläßliche, taltenfreie Warenführung über die Pflatschwalze 20. Eine weitere gerade Führungswalze 32 ist unmittelbar nach der Pflatschwalze angeordnet. Beide Führungswalzen 32 sind für die Einstellung der Kontaktstrecke der

Warenbahn auf der Pflatschwalze vertikal verstellbar. Außerdem kann die Oberfläche der Führungswalzen 32 nötigenfalls als Spirale ausgebildet sein, und die Walzen können durch einen separaten Antrieb 15 gegenläufig zur Warenlaufnchtung angetrieben werden, falls es sich

um schwierig glatt zu führende Warenbahnen, z. B. urn Maschenware, handelt. Der Badtrog 24 ist mit einem Heizelement 40 ausgestattet und durch die Vorrichtung 23 stufenlos absenkbar, einmal, um die Eintauchtiefe der Pflatschwalze beliebig einzustellen, andererseits, um die

.15 Reinigung von Trog und Walze zu erleichtern.

Der Meßkopf 26 enthält Einrichtungen zur laufenden Messung von Feuchtigkeit und Flächengewicht der warenbahn. Die ermittelten Meßsignale werden der

KomrolN/Regeleinheit 30 über die Leitung 28 zuge-

fuhrt. ⁶

„^L!^nm _f ^{ittelbar nach de}r ersten geraden Führungswalze J^ lauft die Warenbahn über die sich in der Flotte drehenden Pflatschwalze, deren Achse sich normalerweise über dem Flottenniveau befindet. Die Warenbahn, 4> eieren Laufgeschwindigkeit größer ist als die Umfangsgeschwindigkeit der Pflatschwalze, streicht nun den ihr aut der Walzenoberfläche angebotenen Flüssigkeitsfilm mehr _{oder weniger vo}||_{ständig ab Nach der zweiten}

führungswalze 32 wird das Gesamtgewicht der .v. fluss.gkeitsbeladenen Warenbahn durch den Meßkopf H gemessen und über die Leitung 36 der Kontroll-/Regeleinhcit gemeldet. Die elektronische Verarbeitung der i>ignale aus den Meßköpfen 26 und 34 und deren vergleich mit dem Sollwert für den gewünschten vs Noitenauftrag unter Berücksichtigung des Gewichtes der trockenen Gewebebahn ergibt das Regclsignal, das uDcr den Antrieb 38 die Drehgeschwindigkeit der ι !mischwalze einstellt. Meldet der Meßkopf 34 z. B. gegenüber dem Sollwert einen zu geringen Istwert für "" ^p" Auflrug. so wird - ohne daß die WarengcschwinuigKeit verändert wird - die Drehzahl der Pflatschwalze und damit die Auftragsmenge erhöht. Die Korrektur Weise¹ '" ^Auflrag ^crMS^{ ⁱⁿ entgegengesetzter

"^S „,?^Uw^{h d}^^eSC ^-/Regelanordnung wird auch bei variablem Gewicht der Warenbahn bzw. bei schwan-KeiKJcm Feuchtigkeitsgehalt oder variabler Laufgeschwindigkeit stets ein exakter Flnticnniiftrair -

erfindungsgemäß ohne abquetschbaren Überschuß — aufgetragen.

Das thermostatisch gesteuerte Heizelement 40 dient dazu, die Flotte — falls erforderlich — durch Temperaturerhöhung in den gewünschten Viskositätsbereich zu bringen. Beim Arbeiten mit leicht flüchtigen Flotten tritt anstelle des Heizelementes eine Kühleinheit.

Ebenfalls im Pflatschwalzentrog kann eine Rakelvorrichtung 42 angebracht werden, die die Pflatschwalze ,₀ innerhalb des Flottenbereiches berührt und verhindert, daß Schaumbläschen oder Verunreinigungen die Filmbildung auf der Walzenoberfläche beeinträchtigen. Die Flotte kann dem Trog aus dem Vorratsbehälter 44 durch das Rohr 46 von unten her zugepumpt werden; dabei i_S erfolgt eine Verteilung auf mehrere, gleichmäßig über die Länge des Flottentroges angeordnete Eintrittsöffnungen 48. Letztere sind mittels Prallblechen abgedeckt, um die Flotte im Trog möglichst ruhig zu halten und auch dadurch eine egale, schaumfreie Filmbildung zu ermöglichen.

Falls mit Überlauf gearbeitet wird, ist es zweckmäßig, die in die Vorratsbehälter zurückfließende Flotte durch Filtration laufend zu reinigen, gegebenenfalls im Vorratsgefäß durch Anwendung von Unterdruck zur Verhütung von Schaumbildung zu entgasen. Gleichzeitig ergibt die Zirkulation eine ständige Flottendurchmischung.

Anstelle des universell anwendbaren Regelschemas unter Benutzung der beiden Meßköpfe 26 und 34 läßt sich mittels einer etwas weniger aufwendigen Anordnung ebenfalls ein konstanter und vorbestimmter Flüssigkeitsauftrag regeln, und zwar unter Verwendung des Niveaufühlers 33. Die pro Zeiteinheit vorberechnete Flottenmenge wird dem Trog durch eine exakt arbeitende Dossierpumpe zugeführt. Der Niveaufühler sorgt dafür, daß bei zu geringem Auftrag und dem dadurch ansteigenden Flottenniveau über die Meßleitung 35 das Kontroll-/Regelgerät die Pflatschwalze auf höhere Geschwindigkeit bringt. Diese Regelmöglichkeit setzt allerdings gleichbleibendes Flächengewicht voraus. Ferner ist die Leistung der Dossierpumpe mit der Warenbahngeschwiiidigkeit zu koppeln.

Nach dem Flüssigkeitsauftrag gelangt die Warenbahn in den Trockner 50, beispielsweise in einen mit Kluppen- oder Nadelketten 52 ausgerüsteten Spannrahmen. Die Einführung in die Kette kann unter Benutzung einer Voreileinrichtung erfolgen, derart, daß die Warenbahn in relaxiertem Zustand getrocknet wird.

Am Austritt des Trockners wird durch den Meßkopi 54 die Restfeuchtigkeit laufend ermittelt und über Leitung 56 dem KontrolU/Regelgerät gemeldet. Aus dem Vergleich mit dem Sollwert für die Restfeuchtigkeit ergibt sich das Rcgelsignal für die gcschwindigkeitsgebcndcn Organe der Warenbahn, z. B. für das Einführ- ss werk 12 oder den Antrieb der Kette 52.

Erfolgt der Auftrag durch eine Sprühvorrichtung, so wird die Auftragsrcgclung unter Benutzung von Meßköpfen in analoger Weise vorgenommen. Dabei benutzt man als zweite Meßstellc vorteilhafterweise <x> eine über die Warenbahn travcrsicrendc Meßsonde, die es ermöglicht, die Floltcnspeisung für jede einzelne Sprüheinheit einer über die Warenbreite angeordneten Sprühdüsenreihe im Hinblick auf den gewünschten Floltcnauftrag zu regeln und über die Warcnbreilc (>s gleichmäßig zu halten.

Wird eine Flotte, die aus mehreren Teilflotten besteht, appliziert, so kann man für jede Hotte eine besondere Pflatschwalze vorsehen. Dabei besteht die Möglichkeit, die verschiedenen Teilflotten auf die gleiche Seite der Textilbahn aufzutragen, oder aber, z. B. bei zwei Teilflotten, je eine Teilflotte auf je eine Seite der Textilbahn zu applizieren.

Ein besonders vorteilhaftes Merkmal der beschriebenen Pflatscheinrichtung besteht darin, daß im Vergleich zur üblichen Tauch/Imprägniertechnik praktisch keine Wechselwirkung zwischen Flottenvorrat und Textilgut möglich ist und dadurch eine allmähliche Veränderung der Flottenzusammensetzung, z. B. durch Verarmung an Substantiven Komponenten, weitgehend vermieden werden kann. Auch die Konstanthaltung der Flottentemperatur ist wesentlich einfacher als bei Systemen mit Tauchstrecken.

Die Temperatur der Flotte liegt normalerweise bei Raumtemperatur. Enthält die Flotte leichtflüchtige Komponenten, kann das Arbeiten mit gekühlten Flotter notwendig sein. Andererseits kann die Zusammensetzung der Flotte auch eine Erwärmung fordern, um ir den günstigen Viskositätsbereich von unter 7 cp zu gelangen und der Flotte so das nötige Penetrationsvermögen zu sichern.

Das flottenhaltige Textilgut wird nach einer kurzer oder längeren Verweilstufe teilweise oder vollständig getrocknet. Die Verweilstufe kann wenige Sekunder oder gar Bruchteile einer Sekunde dauern. In besonder« ungünstigen Fällen, beispielsweise bei extrem dichi geschlagenen Geweben mit entsprechend langsame! Flottenpenetration, ist es zweckmäßig, die gleichmäßigt Durchsetzung des Textilgutes mit der Veredlerflottt durch besondere Maßnahmen, wie Einschaltung eine: Luft- und Dämpfganges oder vorübergehendes Aufkau len, zu fördern. Auch mechanische Vorkehrungen, ζ. Β hintereinander angeordnete Umlenkstellen geringe: Krümmungsradien, Quetschwerke, Stauch- oder Streck vorrichtungen, Verteilaggregate in Bürsten- ode: Rakelform, können diesem Zwecke dienen.

Das Textilgut wird sodann getrocknet, wobei sich dit zu erzielende Restfeuchtigkeit nach dem jeweil: benutzten Verfahrenstyp richtet: Teilweise Trocknung unter Beobachtung eines Restfeuchtigkeitsgehaltes vor 6—15 Gew.-% für die sog. Feuchtvernetzung bzw schärfere Trocknung für die Trockenvernetzung. Sol das Textilgut erst nach mechanischer Verformung odei nach Konfektionsverarbeitung der Vernetzung unterzo gen werden, ist ebenfalls vorsichtige Trocknung erforderlich. Bei schwer penetrierenden Flotten ist e: vorteilhaft, den Dampfgehalt der Trocknungsluft unc damit die Kühlgrenztemperatur möglichst hoch zi halten.

Als Trocknungsaggregate sind die an sich bekannter Einrichtungen, die mit Konvcktions-, Kondensations-Strahlungs oder Hochfrequenzwärme arbeiten, geeig net. Der geringe Flottcngehalt des Textilgutes ermög licht eine schnellere bzw. weniger cncrgicaufwendigi Trocknung und gestattet dadurch auch die Anwendunj von Einrichtungen, wie z. B. solche mit Hochfrequenz trocknung, die für Textilgut mit dem üblich hohei Flottengchalt bisher aus wirtschaftlichen Erwägungci nicht eingesetzt wurden. Ein weiterer Vorteil de: erfindungsgemäßen Verfahrens liegt bei wäßrigei Flotten in der verminderten Schrumpfung des Tcxtilgu tes durch Qucllung, was unter Umständen bei Gewebe: eine Trocknung ohne besondere Breitspannvorrichtung z. B. auf Zylindern statt auf Spannrahmen, crlaubci kann.

Nach dem Trocknen und gegebenenfalls nacl

erfolgter mechanischer Verformung durch Friktionieren. Prägen, S'recken oder Stauchen bzw. nach erfolgter Konfektion, wird die Umsetzung des Veredlungsmittels mit der Cellulose in einer zusätzlichen Hitzestufe (Kondensation) durchgeführt, falls dies nicht bereits, wie bei der Feuchtvernetzung, während des Trocknens oder in einer dem Trocknen nachgeschalteten Verweilstufe gesehen ist. Die Durchführung der Kondensation erfolgt in an sich bekannten Vorrichtungen unter Benutzung von Konvektions-, Kondensations-, Strahlungs- oder Hochfrequenzwärme. Es kann aber auch unter Einsatz energiereicher Strahlung gearbeitet werden.

Bei zweistufigen Vernetzungsverfahren, z. B. bei der ambivalenten Vernetzung oder bei der Kombination von Trockenvernetzung gefolgt von saurer oder alkalischer Naßvernetzung mit einem zweiten Vernetzer, wird in an sich bekannter Weise verfahren.

Das vernetzte Textilgut kann sodann den üblichen Nachbehandlungsprozessen unterworfen werden, wie Nachwaschen, Nachavivieren oder Dimensionsstabilisieren.

Beispiel 1

Ein Baumwollimitatpopelingewebe (Garnnummer metrich Kette: 70, Schuß: 55; Fadenzahl pro cm Kette: 49, Schuß: 24; Quadratmetergewicht 120 g) wird in üblicher Weise durch Sengen, Entschlichten, Abkochen, Bleichen und Mercerisieren zur Hochveredlung vorbehandelt. Dieses Gewebe wird durch Trockenvernetzung mit Dimethylolpropylenharnstoff knitterfrei ausgerüstet.

Ansatz 1.1 (für Vergleich) wäßrige Lösung:

150 g/l Dimethylolpropylenharnstofflösung,
. 50%ig, wäßrig,

\s g/l Magnesiumchloridhexshydrat.

Ansatz 1.2 (für erfindungsgemäßes Verfahren) wäßrige Lösung:

175 g/l Dimethylolpropyienharnstofflösung,

50%ig, wäßrig,
22 g/l Magnesiumchlorid.

Ansatz 1.1 wird in üblicher Weise durch Tauchen und Quetschen am Foulard aufgebracht. Ansatz 1.2 wird mittels Düsen gleichmäßig aufgesprüht. Anschließend wird bei 120⁰C getrocknet und während 5 Min. bei !50⁰C kondensiert. Die technologische Prüfung erfolgt

nach 3 Kochwäschen mit Vollwaschmittel in einer Haushaltswaschmaschine und ergibt folgende Werte:

	Ausgerüstet	mit	Apnretur-
	Ansät/ !.!	Ansatz 1.2	Ii ereil
	(Vergleich)	(Krfindung)
Aufgebrachte	69 %	30%	-
Flotte*)
Aufgebrachte	5,2 %	2,6%	-
Menge an 100%igem
Vernetzungsmittel*)
Trockcnknittcr-	235	255	150
winkel (°)
(Kette+ Schuß)
Naßknitterwinkel (°)	255	260	200
(Kette+ Schuß)
Reißfestigkeit,	22	20	30
Schußrichtung (kg)
grab

*) Bezogen auf trockenes Gewebegewicht.

Obgleich beim Ansatz 1.2 nur die Hälfte an Vernetzungsmittel eingesetzt worden ist, kann ein mindestens gleich guter, wenn nicht gar höherer Knitterfreieffekt erzielt werden.

Beispiel 2

Das in Beispiel 1 benutzte Baumwollgewebe wird mit einer etwa 50%igen wäßrigen Lösung von Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff ausgerüstet, wobei jeweils zwei verschiedene Konzentrationen konventionell (Foulard) und gemäß der vorliegenden Erfindung (Pflatschwalze) aufgebracht werden. Die Trocknung erfolgt im Spannrahmen bei 130⁰C auf 3—4%

Restfeuchte, die Kondensation bei 150° C während 5 Min. Als Katalysator wird Magnesiumchloridhexahydrat in der Veredlungsflotte eingesetzt, und zwar 13,5% der jeweils verwendeten Menge an handelsüblichem Vernetzungsmittel.

Die Versuchsvarianten und die nach 3 Kochwäschen ermittelten technologischen Prüfwerte sind aus der nachstehenden Tabelle ersichtlich.

Aus den Ergebnissen läßt sich sich deutlich ersehen, daß die erfindungsgemäße Arbeitsweise eine beträehtliehe Effektsteigerung erbringt.

	Variante 2.1	2.2	2.3	2.4
Auftragsmethode	foulardiert³)	gepflatscht⁴)	foulardiert³)	gepflascht⁴)
Auftragsmenge¹)	70%	30%	70%	30%
Konzentration an 50%igem Vernetzungsmittel - in der Flotte - auf dem Gewebe²)	75 g/l 5,2%	175 g/l 5,2%	150 g/l 10,5%	350 g/l 10,5%
Wash/wear-Note (AATCC-Norm)	3,0	3,6	3,7	4,0
Trockenknitterwinkel (°) (AATCC-Norm. Kette+ Schuß)	210	245	250	285

lorlsi_M/iinii	15	Variante 2.1	2	1	1	451	7	2 3	16	2.4
		235 26				2.2		250 21		270 16
Naßknitterwinkel (°) (AATCC-Norm. Kelle + Reißfestigkeit (kg) (grub.	Schuß) Schuß)				255 20

) Vercdelungsflotle, bezogen auf trockenes Gewebegevvichl. ~) Bezogen auf trockenes Gewebegewicht. ·') Vergleich.
■*) firfindungsgemiili.

Beispiel 3

Das in Beispiel 1 charakterisierte Baumwollgewebe wird mit Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff feuchtvernetzt, unter Verwendung von 40% einer handelsüblichen Katalysatorlösung für die Feuchtvernetzung, bezogen auf die eingesetzte Gewichtsmenge an 50%igem Vernetzungsmittel. Der Auftrag erfolgt bei beiden Varianten mittels eines horizontalen Zweiwalzenfoulards, wobei sich die Behandlungsflotte zwischen den mit seitlichen Abdichtungsplatten rotierenden Walzen befindet. In der konventionellen Variante (3.1) läuft das Gewebe von oben durch die Behandlungsflotte und anschließend durch die Quetschfuge und erhält dabei einen Flottenauftrag von 68%, bezogen auf das trockene Gewebegewicht. Der erfindungsgemäße Auftrag in Variante 3.2 erfolgt dagegen so, daß das Gewebe lediglich über beide Walzen geführt wird, wobei die Walzen derart angetrieben werden, daß sie sich entgegengesetzt aus der Flotte herausdrehen und dabei an das Gewebe Flotte abgeben. Beide Walzen laufen mit gegenüber dem Gewebe geringer Umfangsgeschwindigkeit, wodurch das Gewebe den auf den Walzen befindlichen Flottenfilm abstreicht. Es wird eine Auftragsmenge von 30%, bezogen auf trockenes Gewebegewicht, eingestellt. Nach dem Flottenauftrag wird bei beiden Varianten auf 6—8% Restfeuchtigkeit getrocknet und anschließend auf einer mit Polyäthylenfolie dicht abgeschlossenen Kaule bei Raumtemperatur verweilt. Anschließend wird der saure Katalysator durch Alkalibehandlung in der Kälte entfernt und das Gewebe gründlich gewaschen. Man findet nach 3 Kochwäschen folgende Werte:

	Variante	3.2
	3.1	(erfindungs
	(Vergleich)	gemäß)
		30%
Auftragsmenge¹)	68%
Konzentration an 50%igem
Vernetzungsmittel		340 g/l
- in der Flotte¹)	150 g/l	10,4%
- auf dem Gewebe²)	10,4%	3,7
Wash/Wear-Note	3,2
(AATCC-Norm)		240
Trockenknitterwinkel (°)	215
(AATCC-NORM)		285
Naßknitterwinkel (°)	270
(AATCC-NORM)

Beispiel 4

Das in Beispiel 1 verwendete Baumwollgewebe wird gemäß der schweizerischen Patentschrift 4 66 206 unter Verwendung von gasförmigem Katalysator bügelfrei ausgerüstet.

Veredlungsflotte für Vergleich (Variante 4.1)
und erfindungsgemäßes Verfahren (Variante 4.2)

Wäßrige Lösung mit

100 g/l Dimethyloldihyclroxyäthylenhamstoff,

50%ige Lösung,

40 g/l Polyäthylen-Emulsion, 25%ige Lösung,
0,5 g/I nichtionogenes Netzmittel.

Für die Vergleichsvariante (4.1) wird das Gewebe in die Veredlungsflotte getaucht, auf einem 2-Walzen-Foulard auf eine Flottenaufnahme von 66%, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, abgequetscht und sodann im Spannrahmen bei 130° C auf eine Restfeuchtigkeit von 5% getrocknet und über Walzen auf eine Temperatur von 35°C abgekühlt.

Bei der erfindungsgemäßen Variante (4.2) wird die Veredlungsflotte wie in Beispiel 1 unter Verwendung einer Pflatschwalze aufgebracht, wobei das Verhältnis von Gewebe zu Pflatschwalzengeschwindigkeit so einreguliert wird, daß man eine Flottenaufnahme von 35%, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, erhält. Die Trocknung und anschließende Abkühlung erfolgt sodann wie in der Vergleichsvariante (4.1).

Beide Varianten werden nun über das in der schweizerischen Patentschrift 4 66 206 beschriebene Aggregat mit siedender azeotroper Salzsäure geführt, und zwar mit einer Geschwindigkeit von 60 m/Min, woraus über dem 20 mm breiten Dampfaustritts-Schlitz eine Kontaktzeit von rund 0,02 Sek. resultiert. Die beiden Gewebevarianten nehmen dabei rund 0,8% Salzsäure und 0,4% Wasser, bezogen auf ihr Trockengewicht auf.

Die derart begasten Gewebe werden direkt einer Breitwaschmaschine zugeführt, neutralgewaschen und in üblicher Weise fertiggestellt.

Nach 3 Kochwäschen ermittelt man folgende technologische Prüf werte:

Vergleichs- Erfindungsvariante gemäße Variante

4.1 4.2

Reißfestigkeit (kg) (grab, Schuß) 23 20

') YeredelungsfioUc, bezogen auf trockenes Gewebegewicht. ²) Bezogen auf trockenes Gewebegewicht.

Wash/Wear-Note
(AATCC-NORM)

4,1

1.7

lorlscl/ιιπιι

IK

Beispiel 6

Vergleichs- lirfiiuliings-

Trockenknitterwinkcl (°)
AATCC-NORM,
Kette+Schuß

Naßknitterwinkel (°)
AATCC-NORM,
Kelle+Schuß

Reißfestigkeit (kg)
grab in Schußrichtung

4.1 238

275 18

ViriiinlL· 4.2

245

282

17

Obwohl diese erfindungLgemäße Variante rund die Hälfte an Veredlungsmittel enthält, werden praktisch gleichwertige Ergebnisse wie für die Vergleichsvariante erzielt.

Beispiel 5

Ein Hosenstoff mit Mischgarn 70/30 Polyester/Zellwolle vom Quadratmetergewicht 215 g wird in üblicher Weise vorbehandelt, gefärbt und getrocknet.

Es wird eine Ausrüstung zur Erzielung von »permanent-press«-Eigenschaften mit folgender Veredlungsflotte vorgenommen:

Wäßrige Lösung mit

100 g/l Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff,

50%ige Lösung,
25 g/l waschbeständiger, hydrophobierender

Weichmacher,
20 g/l Magnesiumchloridhexahydrat.

Die Veredlungsflotte wird in Variante 5.1 (Vergleich) durch Tauchen und Abquetschen am Foulard mit einem Abquetscheffekt von 51—53%, bezogen auf das Gewicht der trockenen Ware, aufgebracht, In der erfindungsgemäßen Variante (5.2) wird die gleiche Veredlungsflotte durch Aufpflatschen in einer Menge von 28—30% aufgebracht.

!Die Trocknung erfolgt für beide Varianten in einem 6-Felder-Spannrahmen bei 110—120⁰C auf eine Restfeuchte von 6—8%. Die Geschwindigkeit beträgt für Variante 5.1 20 m/Min., für Variante 5.2 35 m/Min. Das so veredelte Gewebe wird zu Freizeithosen verarbeitet, die nach dem Pressen im Ofen bei 150-160⁰C 12 Min. gebacken werden.

Testhosen aus Variante 5.1 und 5.2 zeigen nach dem Waschen und Trocknen an der Leine gleichwertige permanent-press-Eigenschaften, obwohl die erfindungsgemäße Variante gegenüber der Vergleichsvariante lediglich ca. 56% der Menge an Veredlungsmittel enthält.

Ein gemusterter, garngefärbter Sporthemdenstoff aus 100% Zellwolle mit 135 g/m² wird nach üblicher , Vorbehandlung erfindungsgemäß unter Verwendung von zwei Teilflotten pflegeleicht ausgerüstet.

Auf einer ersten Pflatschwalze werden 30% einer wäßrigen Flotte auf die Gewebevorderseite aufgebracht, die

400 g/l Dimethylolharnstofflösung, 50%ig und 30 g/l waschbeständiger, hydrophobierender

Weichmacher,
0,5 g/l Diakylsulfamid als Netzmittel

enthält. Nach dieser ersten Walzenpassage läuft die Ware nach einem Luftgang von 6 m über eine zweite Pflatschwalze und wird dabei auf der Geweberückseite mit einer wäßrigen Lösung von

60 g/l gepufferte Ammoniumchloridlösung kalalysator

bestrichen, derart, daß der Gesamtflottenauftrag, bezogen auf das Gewicht des trockenen Gewebes, nun 45% beträgt. Anschließend durchläuft das Gewebe hintereinander einen Schnelldämpfer und einen Spannrahmen. Auf einem 6-Felder-Spannrahmen wird in der gleichen Passage bei 140°C während 40 Sek. getrocknet und kondensiert.

Man erhält ein Gewebe mit guter Dimensionsstabilität und guten Pflegeleichteigenschaften. Die Verwendung der beiden Teilflotten führt zu hoher Badbeständigkeit im Gegensatz zur üblichen einbadigen Technik, die bei den vorstehend verwendeten Veredlungskomponenten schon nach wenigen Stunden Ausfällungen ergibt.

Beispiel 7

Ein in üblicher Weise vorbehandeltes und gefärbtes Gewebe für Regenbekleidung, ein Imitatpopeline aus 100% Baumwolle mit 180 g/m², wird unter Verwendung eines reaktiven Hydrophobierungsmittels in organischem Lösungsmittel hydrophobiert.

Verwendet wird eine Lösung von 20 g/l reaktives Hydrophobiermittel auf Basis von fettsäuresubstituiertem Melaminvorkondensat im Trichloräthylen.

In Variante 7.1 (Vergleich) wird die Veredlungslösung durch Düsen kontinuierlich aufgesprüht, wobei sich das Gewebe ungefähr mit 100 Gew.-% an Veredlungslösung belädt. In Variante 7.2 (erfindungsgemäß) erfolgt der begrenzte Auftrag durch Pflatschen auf eine Gewichtsaufnahme von 45%.

Bei beiden Varianten wird in einer mit Lösungsmittelrückgewinnung ausgestatteten Anlage bei 130⁰C getrocknet. Dabei findet gleichzeitig die Kondensation statt.

Die Beregnungsprobe (Bundesmann) ergibt bei beiden Varianten nach 10 Min. Beregnungsdauer eine Wasseraufnahme von 10%.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

21 1!Γ 1 Patentansprüche:

1. Verfahren zum Veredeln von cellulosehaltigen! Textilgut durch kontinuierliches Aufbringen mindestens eines für Cellulose reaktiven Veredlungsmittels in Teilflotten oder einer Gesamtflotte auf das 1 bis 15% Restfeuchtigkeit aufweisende Textilgut und anschließendes wenigstens teilweises Trocknen des behandelten Textilgutes, dadurch gekennzeichnet, daß die Flotte insgesamt in solchen Mengen aufgebracht wird, daß der prozentuelle Gesamtauftrag an Flotte, zusammen mit der irn Textilgut vorhandenen Feuchtigkeit, bezogen auf das Gewicht des trockenen Textilgutes, höchstens is