DE3925444A1 - Verfahren zum faerben und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrens - Google Patents
Verfahren zum faerben und vorrichtung zum durchfuehren des verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben einer textilen Stoffbahn
mit Hilfe eines Färbefoulards, bei dem eine vorbestimmte Farbverteilung
der trockenen Stoffbahn durch Vorgabe einer Quetschkraftverteilung des
Foulards eingestellt wird. Sie betrifft ferner eine Vorrichtung zum Durch
führen des Verfahrens.
Beim Färben mit einem Färbefoulard soll die aus dem eine Farbflotte ent
haltenden Tauchtrog des Foulards kommende Stoffbahn so abgequetscht wer
den, daß die Verteilung der verbleibenden Flotte bzw. Feuchte - die soge
nannte, die Farbtiefe bestimmende Anfangsfeuchte für den weiteren Prozeß -
so ist, daß eine vorbestimmte Farbverteilung der getrockneten Stoffbahn
erzielt wird. Beim Uni-Färben soll auf diese Weise erreicht werden, daß
die Färbung der Stoffbahnränder untereinander und mit derjenigen in der
Stoffbahnmitte gleich ist. Zum Ermitteln der Feuchte sind Feuchtemeßgeräte
bekannt, die der aus dem Foulard kommenden feuchten Stoffbahn in der Nähe
der Kanten und in der Nähe der Mitte zugeordnet werden.
Es ist bereits Praxis, den Foulard in Abhängigkeit von den Meßergebnissen
der Feuchtemeßgeräte zu steuern. Es hat sich aber gezeigt, daß trotz glei
cher Flottenaufnahme bzw. Feuchte am Ausgang des Foulards unterschiedliche
Färbungen der fertiggestellten Ware auftreten, das kann von entsprechenden
Unterschieden der Saugfähigkeit, der Dicke, der Vorbehandlung, insbesonde
re Weißgradschwankungen nach dem Bleichen, und dergleichen der zu färben
den Stoffbahn herrühren. Nach dem Stand der Technik führt man daher zu
nächst Probeläufe der Färbeanlage durch, um die Quetschkraftverteilung des
Foulards - nicht unbedingt auf gleiche Anfangsfeuchte sondern - auf einen
vorbestimmten bzw. bei Uni-Färbung überall gleichen Farbausfall einstellen
zu können. Da der Transportweg vom Foulard-Eingang bis zum Ausgang der ge
samten Färbeanlage bis zu 100 m und mehr betragen kann und da zum Einstel
len sowie Beurteilen der endgültigen Färbung weitere Stoffbahnabschnitte
erforderlich sind, kann so ein Probelauf viele Meter verdorbener Ware oder
Ware minderer Qualität kosten.
Weiterhin kommen trotz Probelauf Fehlfärbungen vor. Die Qualität einer
überall gleich zu färbenden Charge kann nämlich, z. B. weil einzelne
aneinander genähte Abschnitte von verschiedenen Webmaschinen kommen, so
variieren, daß die durch den Probelauf ermittelte Foulardeinstellung für
den einen oder anderen Abschnitt der Stoffbahncharge nicht paßt. Bei der
zeit im Einsatz befindlichen Maschinen ist dann mit entsprechenden Verlu
sten zu rechnen.
Schließlich fallen geringe Farbunterschiede einzelner Abschnitte einer
Stoffbahncharge beim Färben nicht immer auf, so daß es häufig erforderlich
ist, die fertig gefärbte Stoffbahn auf einem Schautisch zu prüfen und zu
sortieren, um etwaige Fehler festzustellen und zu registrieren bzw. an der
Stoffbahn zu markieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Fehlfärbungen infolge unter
schiedlichen Verhaltens der behandelten Ware beim Färben frühzeitig zu er
kennen und sofort ohne nennenswerte Verluste an fehlgefärbter Metrage kor
rigierend einzugreifen und gegebenenfalls die Färbung frühzeitig genug ab
zubrechen.
Für das Verfahren eingangs genannter Art, bei dem eine vorbestimmte Farb
verteilung der trockenen Stoffbahn durch Vorgabe einer Quetschkraftvertei
lung des Foulards eingestellt wird, besteht die erfindungsgemäße Lösung
darin, daß die Quetschkraftverteilung des Foulards in Abhängigkeit von der
gemessenen Farbverteilung der noch die Anfangsfeuchte am Foulardausgang
aufweisenden Stoffbahn geregelt wird.
Durch die Farbmessung der Stoffbahn am Foulardausgang wird erreicht, daß
eventuelle Abweichungen der Farbverteilung vom Sollwert praktisch sofort
nach dem Verlassen des Foulards erfaßt werden, so daß zum Einstellen der
für die vorbestimmte Farbverteilung erforderlichen Quetschkraftverteilung
nur wenige Meter, z. B. 2 m, Stoffbahn erforderlich sind. Es gibt also
praktisch keinen Verlust, das gilt selbst für den Fall, daß sich die
Qualität einer Stoffbahncharge in einzelnen Abschnitten unterscheidet,
weil dann jeweils nach wenigen Metern bzw. in 1 bis 2 Sekunden die für die
vorbestimmte Farbverteilung jeweils erforderliche Quetschkraftverteilung
einzustellen ist.
Bei der erfindungsgemäßen Steuerung bzw. Regelung der Quetschkraftvertei
lung des Foulards aufgrund einer Farbmessung könnte die bisher zu diesem
Zweck ausgeführte Feuchtemessung an sich entfallen. In der Praxis kann es
trotzdem vorteilhaft sein, die Feuchte zu messen, um die Flottenaufnahme
einer Stoffbahn zu kontrollieren, insbesondere dann, wenn beim Farbmessen
nur Relativwerte, z. B. zwischen der Farbe von Stoffbahnmitte und Stoff
bahnrand, ermittelt werden. Gemäß weiterer Erfindung kann es daher günstig
sein, wenn der Betrag der Anfangsfeuchte auf einen vorgegebenen Wert ein
gestellt und konstant geregelt wird. Der vorgegebene Wert bestimmt dann
beispielsweise den Farbton der fertig gefärbten oder mit Farbstoff ge
trockneten sowie gegebenenfalls farbfixierten Stoffbahn.
Vorzugsweise wird für die Feuchtemessung vorgesehen, ein Feuchtemeßgerät
über den Stoffbahnlängsstreifen, insbesondere über der Stoffbahnmitte, an
zuordnen, an dem auch die Farbmessung vorgenommen wird. Gemäß weiterer Er
findung kann besonders in diesem Fall auch eine Absolutmessung der Farbe
vorgesehen werden. Gegebenenfalls wird der absolute Wert der Farbe, der
noch die Anfangsfeuchte aufweisenden Stoffbahn, für eine bestimmte einge
regelte Stoffbahnfeuchte gemessen. Eine solche Sollwertermittlung ist loh
nend, wenn große Chargen wiederholt zu färben sind. Es läßt sich dann auch
die Farbtiefe bzw. die Farbauswahl schon unmittelbar nach Austritt der
Stoffbahn aus dem Foulard messen und regeln.
Besondere Bedeutung hat die Erfindung beim Uni-Färben, weil es hierbei
darauf ankommt, auch kleinste Farbunterschiede zwischen Stoffbahnrand und
-mitte sowie zwischen den Stoffbahnrändern untereinander auszuschließen.
Gemäß weiterer Erfindung wird beim Uni-Färben die Farbe der Stoffbahnkan
ten mit der Farbe der Stoffbahnmittel verglichen, und die so ermittelten
Farbdifferenzen werden automatisch durch Steuerung der Quetschkraftvertei
lung eliminiert.
Wesentlich im Rahmen der Erfindung ist die Automatik. Die Bedienungsper
son, die mit dem bloßen Auge auch schädliche Farbunterschiede an der noch
feuchten Stoffbahn ohnehin im allgemeinen nicht erkennen kann, braucht
also nicht selbst in den Mechanismus einzugreifen, weil bei
Farbtiefendifferenzen sowie bei Farbdifferenzen zwischen Rand und Mitte
der Stoffbahn die Quetschkraftverteilung des Foulards automatisch so
eingestellt wird, daß die Differenzen zu Null werden. Hierzu wird vorzugs
weise die Farbverteilung der noch feuchten Stoffbahn am Foulardausgang mit
Hilfe eins über einen Rechner in Steuerverbindung mit dem Foulard stehen
den Farbmeßgeräts ermittelt, und bei Abweichung von der vorbestimmten
Farbverteilung wird automatisch ein Korrektursignal über den Rechner an
den Foulard bzw. dessen Quetsche gegeben. In weiterer Ausgestaltung der
Erfindung ergibt sich durch die Automatik mit Rechner usw. die vorteilhaf
te Möglichkeit, während der Regelzeit fehlgefärbte Stoffbahnabschnitte,
die nur ein paar Meter betragen, automatisch zu registrieren. Fehler einer
Stoffbahn brauchen also nicht am Schautisch mühsam ermittelt zu werden,
sie können vielmehr einem der fertigen Ware beigefügte Protokoll nach Ort
und Art entnommen und insbesondere bereits am Stoffbahnrand markiert wer
den.
Anhand der schematischen Darstellung in der Zeichnung werden
Einzelheiten der Erfindung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Stoffbahnführung eines Foulards;
und
Fig. 2 eine Vorderansicht - teilweise im Schnitt - des Foulards nach
Fig. 1.
Nach Fig. 1 und 2 wird eine textile Stoffbahn 1, z. B. aus Webware,
Maschenware oder ein Non-Wowen, über eine Leitwalze 2 und eine Tauchwalze
3 durch ein in einem Trog 4 befindliches Farbbad 5 geleitet. nach dem Auf
tauchen aus dem Farbbad 5 gelangt die Stoffbahn 1 in eine istgesamt mit 6
bezeichnete Quetsche. In dem Quetschspalt 7 der beiden Walzen 8 der Quet
sche 6 wird die Stoffbahn 1 bis auf einen Feuchtewert mechanisch entwäs
sert, der für die folgende Behandlung aus Anfangsfeuchte bezeichnet wird.
Im Ausführungsbeispiel läuft die Stoffbahn nach der Quetsche 6 vorbei an
einem Feuchtemeßgerät 9 und an einem Farbmeßgerät 10. Das Feuchtemeßgerät
9 und das Farbmeßgerät 10 können auch nebeneinander oder in umgekehrter
Reihenfolge angeordnet werden. Im weiteren Verlauf gelangt die Stoffbahn 1
über eine Leitwalze 11 zu in Pfeilrichtung 12 nachgeschalteten, nicht ge
zeichneten, Naß-, Verweil-, Trocken- und gegebenenfalls Fixieranlagen.
Wenn die Stoffbahn 1, z. B. eine Thermosolanlage durchlaufen hat, ist sie
trocken. Sie soll dann eine vorbestimmte Farbverteilung besitzen. Diese
Farbverteilung soll durch Quetschkraftverteilung im Quetschspalt 7 der
beiden Quetschwalzen 8 eingestellt werden. Erfindungsgemäß wird die
Quetschkraftverteilung der Quetsche 6 in Abhängigkeit von der mit dem
Farbmeßgerät 10 ermittelten Farbverteilung der noch die Anfangsfeuchte
aufweisenden Stoffbahn 1 geregelt. Dazu wird zwischen dem Farbmeßgerät 10
und der Quetsche 6 eine Steuerverbindung 13 mit einem Rechner 14 vorgese
hen. Bei Abweichung von einer vorbestimmten Farbverteilung der trockenen
Stoffbahn wird automatisch vom Farbmeßgerät 10 ein Korrektursignal über
die Steuerverbindung 13 und den Rechner 14 an die Quetsche 6 gegeben.
Die Quetsche 6 wird so ausgewählt, daß sie ein allen üblichen Färbeaufga
ben beliebig anpaßbares Quetschprofil liefern kann. Eine geeignete Quet
sche wird beispielsweise beschrieben in dem Europa-Patent 49 798 bzw.
in dem US-Patent 44 40 012.
Die Vorrichtung gemäß Ausführungsbeispiel enthält außer dem Farbmeßgerät
10 auch ein Feuchtemeßgerät 9, das ebenfalls über den Rechner 14 in
Steuerverbindung 13 mit der Quetsche stehen soll. Die Messung der Stoff
bahnfeuchte wird beispielsweise in der Stoffbahnmitte 15, vorzugsweise auf
derselben Spur wie die Farbmessung vorgenommen. Die Feuchtemessung dient
im allgemeinen dazu, die Anfangsfeuchte auf einen experimentell
vorgegebenen Wert, der eine bestimmte Farbtiefe gewährleistet, einzustel
len. Über den Rechner 14 wird der vorgegebene Wert konstant geregelt und
der entsprechenden Farbtiefe angepaßt.
Normalerweise wird bei der Farbmessung die Farbtiefe und die Differenz
der Meßergebnisse für den linken Rand 16 und den rechten Rand 17 gegenüber
der Mitte 15 der Stoffbahn 1 gemessen, das heißt, die Meßergebnisse an den
Stoffbahnrändern 16 und 17 werden mit dem Meßergebnis der Stoffbahnmitte
15 verglichen. Hierzu wird im Ausführungsbeispiel das (einzige)
Farbmeßgerät 10 in Querrichtung der Stoffbahn 1 auf eine Schiene 18 auto
matisch verfahrbar angeordnet. Statt eines einzigen Farbmeßgeräts können
auch mehrere, vorzugsweise drei derartige Geräte bzw. Meßköpfe in fester
Position eingesetzt werden. Die bevorzugten Meßpositionen werden in der
Zeichnung von Fig. 2 mit durchgezogenen bzw. gestrichelten Linien angedeu
tet. Wenn die Differenz der Farbmeßergebnisse von Null abweicht, wird ein
entsprechendes Signal auf den Rechner 14 und von diesem auf die Quetsche 6
gegeben. Die Dauer und die Art der Abweichung sowie das betroffene Stoff
bahnstück können über den Rechner 14 registriert und in einem der fertigen
Ware mitzugebenden Protokoll ausgedruckt werden.
Gemäß einer weiteren Erfindung kann auch eine Absolutmessung der Farbe vorgese
hen werden, wenn die Farbstärke für eine bestimmte durch das Feuchtemeßge
rät 9 eingeregelte Feuchte durch einen am Farbmeßgerät 10 zu ermittelnden
Sollwert vorherbestimmt werden. Bei einer derartigen Beschaltung des Fou
lards lassen sich auch die Farbtiefe bzw. der Farbausfall schon unmittel
bar nach Austritt der Stoffbahn 1 aus der Quetsche 6 messen und regeln.
Bezugszeichenliste
1 = Stoffbahn
2 = Leitwalze
3 = Tauchwalze
4 = Trog
5 = Farbbad
6 = Quetsche
7 = Quetschspalt
8 = Quetschwalze
9 = Feuchtemeßgerät
10 = Farbmeßgerät
11 = Leitwalze
12 = Pfeil
13 = Steuerverbindung
14 = Rechner
15 = Stoffbahnmitte
16 = linker Stoffbahnrand
17 = rechter Stoffbahnrand
18 = Schiene
2 = Leitwalze
3 = Tauchwalze
4 = Trog
5 = Farbbad
6 = Quetsche
7 = Quetschspalt
8 = Quetschwalze
9 = Feuchtemeßgerät
10 = Farbmeßgerät
11 = Leitwalze
12 = Pfeil
13 = Steuerverbindung
14 = Rechner
15 = Stoffbahnmitte
16 = linker Stoffbahnrand
17 = rechter Stoffbahnrand
18 = Schiene
Claims (8)
1. Verfahren zum Färben einer textilen Stoffbahn (1) mit Hilfe eines
Färbefoulards, bei dem eine vorbestimmte Farbverteilung der trockenen
Stoffbahn durch Vorgabe einer Quetschkraftverteilung des Foulards einge
stellt wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Quetschkraftverteilung des Foulards in Abhängigkeit von der gemes
senen Farbverteilung der noch die Anfangsfeuchte am Foulardausgang aufwei
senden Stoffbahn geregelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Betrag der Anfangsfeuchte, das heißt die Farbtiefe, auf einen vor
gegebenen Wert eingestellt und konstant geregelt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Absolutwert der Farbe der noch die Anfangsfeuchte aufweisenden
Stoffbahn für eine bestimmte eingeregelte Stoffbahnfeuchte gemessen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Uni-Färben die Farbe der Stoffbahnkanten (16, 17) mit der Farbe
der Stoffbahnmitte (15) verglichen wird und daß so ermittelte Farbdiffe
renzen automatisch durch Steuerung der Quetschkraftverteilung eliminiert
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbverteilung der noch feuchten Stoffbahn am Foulardausgang mit
Hilfe eines über einen Rechner (14) in Steuerverbindung (13) mit dem Fou
lard (6) stehenden Farbmeßgeräts (10) ermittelt wird und daß bei Abwei
chung von der vorbestimmten Farbverteilung automatisch ein Korrektursignal
über den Rechner (14) an den Foulard (6) gegeben wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß fehlgefärbte Stoffbahnabschnitte automatisch erfaßt werden.
7. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1
bis 6,
gekennzeichnet durch
ein die Farbe von Stoffbahnmitte (15) und Stoffbahnrändern (16, 17) ver
gleichendes Farbmeßgerät (10) am Foulardausgang in Steuerverbindung (13)
mit dem Foulard bzw. dessen Quetsche (6).
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
gekennzeichnet durch
ein der Stoffbahn (1) am Foulardausgang zugeordnetes Feuchtemeßgerät (9)
in Steuerverbindung (13, 14) mit dem Foulard bzw. dessen Quetsche (6).
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