DE1619179A1 - Verfahren zur Veredelung von cellulosehaltigen Textilien - Google Patents
Verfahren zur Veredelung von cellulosehaltigen TextilienInfo
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Description
Triatex International AG für textile Forschung und Entwicklung.
!61.9179.- .
Verfahren zur Veredelung von cellulosehaltigen Textilien
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Katalyse von
chemischen Reaktionen, wie sie zVB. bei der Hochveredlung von cellulosehaltigen Textilien verwendet werden. Hierbei erzielt man
u.a. Verbesserungen des Knitterverhaltens durch Reaktionen der %
Cellulose mit Vernetzungsmitteln unter dem Einfluss gasförmiger, saurer Katalysatoren. Bei den bisher bekannt gewordenen, gasförmige,
saure Katalysatoren verwendenden Verfahren, stellt man die
erforderliche Konzentration an saurem Gas im Behandlungsraum durch
Abdunsten aus einer wässrigen Lösung des Gases oder durch Mischen
des reinen Katalysatorgases mit einem die gewünschte Verdünnung
bewirkenden Inert-Gas her.
Die bisher bekannt gewordenen Verfahren zur Vernetzung
von Cellulose durch Gasphasen-Katalyse können in Prozesse unterteilt
werden, in welchen einerseits in einer ersten Stufe der gasförmige Katalysator aufgebracht und in einer zweiten Stufe die Reaktion
ausserhalb des Gasraumes zu Ende geführt wird, während man "
andererseits auch Verfahren kennt, wo die Reaktion bis zu deren Beendigung im Gasraum verläuft. So arbeitet man z'.B. nach Schweiz'.
Patent 407.940 derart, dass das mit dem Vernetzer imprägnierte Gewebe
durch'den das saure Gas enthaltenden Raum läuft, darin mit
der erforderlichen Katalysatormenge beladen und die Reaktion anschliessend ausserhalb des Gasraumes durch Verweilen zu Ende geführt wird. Andererseits beschreibt USP 2.235.141 eine einstufige
Vorgehensweise, wo die Vernetzung durch längeres Verweilen der
Ware in Gegenwart des sauren Katalysators im Gasraum erfolgt.
0Q9Ö49/19 3Q„
Die für das Aufbringen des sauren Katalysators notwendige Zeit wird nachstehend mit "Kontaktzeit", die für die Beendigung der
Reaktion notwendige Zeit mit "Verweilzeit" bezeichnet. Die gesamte
Reaktionszeit setzt sich somit aus der Kontaktzeit und der'
Verweilzeit zusammen. Beim erstgenannten, zweistufigen Verfahrenstyp sind Kontaktzeit und Reaktionszeit nicht identisch, wohl aber
bei der einstufigen Methode.
Neben der Kontaktzeit beeinflussen jedoch eine Reihe weiterer
Faktoren die vom Textilgut aufgenommene Katalysatormenge. Dies gilt besonders für die Warengeschwindigkeit, für den Wassergehalt
des in den Kontaktraum einlaufenden Textilgutes und die
Konzentration sowie die Temperatur des sauren Gases.
fe Die bisher bekannt gewordenen Verfahren zur in der Gasphase
katalysierten Vernetzung der Cellulose weisen alle den Nachteil
auf, dass die während der Kontaktzeit aufgebrachte Menge an saurem Katalysator erheblichen Konzentrationsschwankungen unterliegt.
Unter sonst konstanten Bedingungen bezüglich Warengeschwindigkeit,
Wassergehalt und Temperatur ist besonders der schwankende Volumenanteil des sauren Gases im Kontaktraum für diese Unsicherheiten
verantwortlich zu machen. Diese unerwünschten Konzentrationsschwankungen werden bei der verfahrenstechnisch an sich
einfachen Abdunstmethode des sauren Gases aus einer seiner Lösungen
dadurch verursacht, dass mit dem Abdunsten eine ständige Kon-
^ zentrationsänderung in Flüssigkeit und Gasphase verbunden ist.Aber
auch die andere Möglichkeit, dae Zumischen reinen, sauren Gases zu
einem Inert-Gas, befriedigt vom praktischen Standpunkt au3 nicht,
da eine exakte Gasdosierung nur mit hohem apparativem und kostenmässigem
Aufwand möglich ist. Die in beiden Fällen denkbare ständige analytische Ueberwachung des Gehaltes an saurem Gas im Kontaktraum
verlangt komplizierte Einrichtungen und entsprechende Wartung.
Als Folge der Schwankungen der sich auf dem Gewebe einstellenden
Katalysatörkonzentration müssen Kontakt- und Verweilzeit mit
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einem erheblichen Sicherheitsfaktor ausgelegt werden, wodurch sich
eine allfällige Unterkonzentration abfangen lässt, andererseits aber eine verlängerte Kontaktzeit die Gefahr von ueberkonzentrationen
an Katalysator und damit PaserSchädigungen bewirkt. Zudem
sind verlängerte Kontaktzeiten auch aus Gründen der Maschinenausnützung
unerwünscht, denn sie haben einen negativen Einfluss auf
die Wirtschaftlichkeit einer Anlage. Aus diesen Gründen ist es wünschenswert, ein Verfahren zur Verfügung zu haben, welches es
gestattet, die für die Reaktion notwendige Katalysatormenge in einfacher Weise auf das Textilgut aufzubringen und sie mit einfachen
Mitteln in engen Grenzen zu halten.
Es wurde nun gefunden, dass sich dieses Ziel erreichen
lässt, indem man den sauren Katalysator durch Verdampfen aus azeotropen
Gemischen in die Gasphase überführt, während einer kurzen
Kontaktzeit auf das eine niedrigere Temperatur als das gasförmige
azeotrope Gemisch aufweisende Textilgut einwirken lässt und die
Menge des sauren Katalysators in der Gasphase, bezogen auf das Gewebegewicht,
durch Regelung der Energiezufuhr zur flüssigen azeotropen
Mischung einstellt. Die Verwendung azeotroper Gemische vereinfacht
die Regelung der Konzentration des gasförmigen Katalysators und damit die Katalyse der auf dem Textilgut auszuführenden
Reaktion entscheidend, da lediglich die dem azeotropen Gemisch zugeführten
Energiemengen zu steuern sind. Während bei den bisher vorgeschlagenen Verfahren komplizierte Steuermethoden notwendig
waren - die Konzentration an saurem Katalysator musste entweder
im Gasraum oder in der flüssigen Phase laufend festgestellt und geregelt werden - erlaubt die erfindungsgemässe Verwendung von
azebtropen Gemischen die Einstellung jeder gewünschten'Konzentration;
an gasförmigen, sauren Katalysatoren durch eine einfache Temperatursteuerung, solange unterhalb des Siedepunktes des azeotropen Gemisches gearbeitet wird. Es stellt sich dann im Gasraum ein
den physikalischen Gegebenheiten der verwendeten Katalysatoren entsprechender
Partialdruck und damit eine stets konstante Konzentration ein» .
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Zur praktischen Durchführung des Verfahrens muss daher lediglich
in einem Kontaktraum an geeigneter Stelle ein Vorrat an azeotroper Mischung bei einer bestimmten Temperatur bereit gehalten·
und dafür gesorgt v/erden,dass auch der Kontaktraum die gleiche
Temperatur aufweist. Die Konzentration an gasförmigen, sauren Katalysatoren
wird somit bei konstanten Bedingungen immer die gleiche sein, unabhängig von der Menge des Katalysators, welche das den
Reaktionsraum passirende Textilgut adsorbiert, da sich bei einer bestimmten Temperatur des azeotropen Gemisches im Sumpf automatisch
ein bestimmter Partialdruck und damit eine bestimmte Konzentration an gasförmigen, sauren Katalysatoren im Reaktionsraum einstellt.
Dieser Partialdruck hängt nur von der Temperatur ab und kann in der praktischen Durchführung des Verfahrens somit auf einfachste
Weise auf die gewünschte Höhe eingestellt werden.
Das erfindungsgemässe Verfahren ergibt beim Arbeiten mit
siedenden azeotropen Mischungen besondere Vorteile für die Praxis.
Siedende azeotrope Mischungen liefern einen aus den Komponenten der azeotropen Mischungen zusammengesetzten Gasstrom, dessen Intensität
lediglich von der dem Sumpf zugeführten Wärmemenge abhängt, und sich damit über bekannte Energie-Regelgeräte sehr leicht einstellen
lässt. Die Einstellung der' Energiezufuhr wird üblicherweise
aufgrund der gewünschten Katalysatorkonzentration des Gewebes vorgenommen. Sie kann gegebenenfalls, durch elektrometrische Messung
dieser Konzentration automatisch gesteuert werden.
Ist ein Arbeiten ohne Sumpf erwünscht, so erfolgt die thermostatische Einstellung der Energiezufuhr durch die Regelung
der Menge des in den Verdampfer eingeleiteten und laufend in die
Gasphase übergeführten Azeotrops. .
In der praktischen Ausführung kann das Textilmaterial über
einen oder mehrere Schlitze streichen, durch welche der Gasstrom
austritt, und die Geschwindigkeit des durch das Textilgut tretenden
Gasstromes kann durch den Querschnitt dieser Schlitze festgelegt
werden. Die für die Praxis bedeutungsvolle Folge einer solchen
Anordnung sind bisher unerreicht kurze Kontaktzeiten in der Grös-
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senordnung von Sekunden, in gewissen Fällen sogar von Bruchteilen
-von Sekunden. Durch diese extrem kurzen Kontaktzeiten sind hohe Warengeschwindigkeiten
und eine kompakte Bauweise des für die Aufbringung des gasförmigen, sauren Katalysators benötigten Aggregates
möglich. Derartige Aggregate lassen sich auch für das Arbeiten unterhalb,
des Siedepunktes der azeo.tr open Mischung einsetzen. Durch
Einblasen eines konstanten Stromes eines inerten Gases bewirkt man,
dass der gasförmige, saure Katalysator trotz seines konstanten,unterhalb
Atmosphärendruck liegenden Partialdruckes, mit einer gewissen
Geschwindigkeit durch die Schlitze auf das Textilmaterial ausströmt
. . '",'■■
Der- Zeitpunkt der Entfernung des sauren Katalysators aus
dem Textilmaterial richtet sich nach der Geschwindigkeit der durch- λ
zuführenden Reaktion. Je nach dieser Geschwindigkeit wird der saure
Katalysator entweder unmittelbar nach Passieren des Aggregates zum Aufbringen des gasförmigen, sauren Katalysators oder nach Zwischenschalten einer Verweilzeit entfernt. Die Entfernung erfolgt
in bekannter Wefee durch Auswaschen mit oder ohne Verwendung neutralisierender
Agenzien, durch intensive Belüftung, durch Absaugen etc.
Bei der Durchführung chemischer Reaktionen auf cellulosehaltigen
Substraten unter Verwendung gasförmiger Katalysatoren
war es bisher oft schwierig, die Reaktion zeitgerecht in Gang zu bringen, da es sich als unmöglich erwies, innert kurzer Zeit die f
notwendige Menge an gasförmigem Katalysator dem Textilmaterial zuzuführen.
Erfindungsgemäss wird nun die Menge des pro Zeiteinheit auf das Textilmaterial aufgebrachten sauren Katalysators wesentlich
dadurch erhöht, dass man für ein Temperaturgefälle zwischen dem
gasförmigen, sauren Katalysator und dem Textilmaterial sorgt.Das
den Gasraum passierende Textilmaterial soll eine Temperatur aufweisen,
welche mindestens 20 C unter derjenigen des aufzubringenden
gasförmigen, sauren Katalysators liegt. Durch diese Massnahme erreicht man an der Oberfläche des Textilmaterials neben der Ad-
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sorption zugleich eine Kondensation des sauren Katalysators, da er
sich am kälteren· Textilmaterial abkühlt, und damit wird eine weitere
Verkürzung der erforderlichen Kontaktzeiten bewirkt. Diese Verfahrensweise ergibt den besonderen Vorteil für die praktische
Durchführung der vorliegenden Erfindung, dass bei unterschiedlichem, z.B. durch verschiedenes Quadratmetergewicht oder wechselnde Breite
von Geweben bedingtem Katalysatorbedarf, die Steuerung der notwendigen Katalysatormenge mit den beiden Parametern Warengeschwindigkeit
und Temperaturgefälle zwischen Ware und Gasraum erfolgen kann.
Als technisch von besonderer Bedeutung hat sich für die
Gasphasen-Katalyse Chlorwasserstoffgas erwiesen. Das azeotrope,
wässrige Salzsäuregemisch enthält ca. 22 Gewichtsprozent Salzsäure
und weist über dem gesamten Bereich von Raumtemperatur bis zum Siedepunkt
in der Gasphase ein praktisch konstantes Verhältnis von Chlorwasserstoff zu Wasser auf. Von den erfindungsgemäss katalysierten
chemischen Reaktionen sind für die Technik besonders die
Vernetzungsreaktionen zur Verbesserung der Knitterechtheit und des
Bügelfreiverhaltens von cellulosehaltigen textlien Flächengebilden von Bedeutung. Das Verfahren kann auch für die Fixierung von
Verformungen in textlien Flächengebilden, wie Kalandereffekten, Prägungen etc., verwendet werden. Des weitern eignet es sich zur
Fixierung von Falten, Nähten sowie zur Erzeugung von Knitterechtheit
an fertigen Kleidungsstücken wie Hosen, Hemden und dergl.
In den letzten Jahren sind Vernetzungsverfahren bekannt geworden,
bei denen die chemischen Reaktionen unter kontrollierter geringer Quellung des Cellulosemoleküls stattfinden. Die Katalysierung
solcher Systeme mit trockener Salzsäure wurde in diesem Zusammenhang
schon verschiedentlich vorgeschlagen. Die Verwendung gasförmiger, wasserdampfhaltiger Salzsäure, wie sie aus dem azeotropen
Gemisch entsteht, scheint das Einhalten von kontrollierten und geringen Quellungsgraden der Cellulose zu verunmöglichen.
Ueberraschenderweise wurde nun gefunden, dass die Cellulose aus
dem durch Verdunsten des azeotropen Gemisches gewonnenen Dampf-
- 6 009849/1930
gemisch von Salzsäure und Wasser bevorzugt die saure Komponente adsorbiert.
Somit ist es auch in dieser Hinsicht nicht notwendig,für
die saure Gaskatalyse trockenes. Salzsäuregas einzusetzen, dessen
Verwendung die bereits geschilderten Nachteile bringt, denn die
Verwendimgeines Dampfgemisches aus Salzsäure und Wasser beeinflusst
wegen der bevorzugten Adsorption der Salzsäure den Quellungszustand
der Cellulose nur unwesentlich*
Für das erfindungsgemässe Verfahren eignen sieh auch andere
saure Gase bzw. deren azeotröpe Gemische, z.B. das azeotr.ope Genisch
von Ameisensäure und Wasser mit einem Ameisensäuregehalt von
ca. 70 Gewichtsprozent. Die Erfindung betrifft auch die Verwendung
von nichtwässrigen Azeotropen, wie z.B. die azeotröpe Mischung von
Bioxan und Ameisensäure mit einem Ameisensäuregehalt von -ca ..25 .Ge-' ^
wichtsprozent. . - ;
Als Verbindungen deren Reaktionen unter sich und/oder mit dem cellulosehaltigen Substrat auf der Cellulose gemäss-der vorliegenden
Erfindung katalysiert werden können, eignen sich unter sauren Bedingungen reaktionsfähige Chemikalien, insbesondere die bekannten
Vernetzungsmittel für Cellulose. Das Aufbringen der zur
Reaktion befähigten Chemikalien erfolgt vorzugsweise vor der Behandlung
mit dem gasförmigen, sauren Katalysator; sie kann gegebenenfalls
aber auch gleichzeitig mit oder nach dem Katalysatorauftrag
vorgenommen werden.
Das nachstehende Beispiel beschreibt eine Möglichkeit für Λ
die 'praktische Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens.Als
Textilmaterial 'fand ein gesengtes, entschlichtetes, gebleichtes,
mercerisiertes und optisch vor-aufgeheiltes Pöplin-Gewebe aus-100$
gekämmter Baumwolle von einem Quadratmetergewicht von 120 g Verwendung. Das pro cm 52 Kettfaden der metrischen*Gärnfeinheit 68
und'27 Schussfäden der metrischen"Garnfeinheit 60 enthaltende Gewebewurde
mit" einer- Appretürflotte getränkt, die im Liter 100 g
Dimethylöldihydroxyäthylenharnstoff, 40 g einer handelsüblichen
25· gewichtsprozentigen Polyäthylen-Emulsion und 0,5 g eines nichtionogerien/Netzmittels
enthielt. Anschliessend wurde auf einem 2-
■ - Q09 8 49/193 0
Walzen-Foulard auf eine Flottenaufnahme von 65$ bezogen auf 'das
trockene Warengewicht abgequetscht. Das Gewebe wurde nun im Spannrahmen
bei 130 C auf eine Restfeuchtigkeit von 5fj getrocknet und
über Walzen"auf eine Temperatur von 35 G abgekühlt. Danach passierte
die Ware ein in Fig.l schematisch dargestelltes Gaserzeugungsaggregat
mit einer Geschwindigkeit von 60 m pro Min., was eine Kontaktzeit über dem 20 mm breiten Schlitz von 0,02 Sek.ergab.
Das Aggregat enthielt das azeotrope Salzsäuregemisch und das Gewebe
zeigte eine Aufnahme von 0,8$ Salzsäure und 0,4$ Wasser bezogen
auf das Gewicht der trockenen Ware.
In der Figur läuft das Gewebe (a) zwischen den Leitrollen
(b) über den Schlitz (c). Das azeotrope Gemisch von Salzsäure und
L· Wasser (d) befindet sich im säurefesten Behälter (f), dem über den
Regler (h.) durchv.den Heizdraht (g) die benötigte Energie zugeführt
wird. Die azeotrope Mischung (d) wird beim Siedepunkt (120,4 C bei
Normaldruck) gehalten. Die Blende (1) verhindert, dass Spritzer
auf das Gewebe (a) gelangen. Die Zufuhr der azeotropen Mischung (d)
erfolgt durch die niveau-gesteuerte Zuleitung (e). Ueber dem Gewebe
(a) befindet sich die beheizte Absaughaube (i), deren innere Wand bei einer konstanten Oberflächentemperatur von 130 C gehalten
wird. Die sich über dem Gewebe befindlichen.sauren Gase werden
durch die Absaugvorrichtung (k) abgeführt,während durch die Zuleitung
(m) das Inertgas in den Behälter eintreten kann.
W Das derart behandelte Gewebe passiert die Leitwalzen (b) und gelangt unmittelbar danach in eine Breitwaschmaschine, wo es
neutral gewaschen wird. Anschliessend wird in üblicherweise fertig
gestellt.
Muster des ausgerüsteten Gewebes wurden zusammen mit dem appreturbereiten Gewebe nach drei Kochwäschen auf ihre technologischen
Eigenschaften untersucht. Es ergaben sich die folgenden Werte :
- 8 009849/193
appretur-
bereites
Gewebe
ausgerüstetes Gewebe
Wash/Wear-Note (MONSANTO)
spin dry unter
Nassknitterwinkel (MONSANTO) Summe der Werte aus .
Kette + Schuss (°) 190
Trockenknitterwinkel (MONSANTO) Summe der Werte aus
Kette + Schuss (°) 160
Reissfestigkeit (grab-Methode)
(kg) in Schussrichtung 26,5 4,2
285 248
16,2
- g 009849/1930
Claims (1)
1. Verfahren zur Veredelung von cellulosehaltigen Textilien
durch chemische Reaktion unter Verwendung von gasförmigen,
sauren Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, dass man den sauren Katalysator durch Verdampfen aus azeotropen Gemischen in die Gasphase
überführt, während einer kurzen Kontaktzeit auf das eine niedrigere Temperatur als das gasförmige azeotrope Gemisch aufweisende
Textilgut einwirken lässt und die Menge des sauren Katalysators in der Gasphase, bezogen auf das Gewebegewicht, durch Regelung
der Energiezufuhr zur flüssigen azeotropen Mischung einstellt. -
2. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass eine azeotrope Mischung von Salzsäure und Wasser verwendet wird.
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine azeotrope Mischung von Ameisensäure und Wasser verwendet
wird.
4. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Temperatur des gasförmigen, sauren Katalysators unterhalb des Siedepunktes der azeotropen Mischung liegt.
5. Verfahren nach den Patentansprüchen 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Temperatur des mit dem gasförmigen,sauren
Katalysator in Kontakt tretenden Textilgutes um mindestens 20 G
niedriger ist, als die Temperatur des gasförmigen, sauren Katalysators.
6. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Energiezufuhr zur Einhaltung einer konstanten, unter dem
Siedepunkt liegenden Temperatur der azeotropen Mischung geregelt
wird.
7. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Regfl^ag^der^EnergieZufuhr aufgrund der Messung der Konzentration an gasförmigem, saurem Katalysator auf dem Textilmaterial erfolgt. 00SÖ49/193Ö
- ίο -
3. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das bahnförralge Textilmaterial über schlitzförmige Oeffnungen
streicht, aus denen das gasförmige azeotrope Gemisch austritt.
9. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Kontaktzeit zwischen Textilgut und Katalysator unterhalb
30 Sekunden, vorzugsweise unter 3 Sekunden, liegt.
10. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der saure Katalysator sofort nach Beendigung der Kontaktzeit aus dem Textilgut entfernt wird.
1.1. Verfahren nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der saure Katalysator nach Zwischenschalteneiner Verweilzeit
entfernt wird.
12. Verfahrein nach den Patentansprüchen 10 öder 11, dadurch
gekennzeichnet, dass der saure Katalysator durch Absaugen entfernt
wird. - v -.--.: . . ■
13. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den
Patentansprüchen 1 bis 12, gekennzeichnet durch einen heizbaren
säurefesten Behälter mit einer Zuleitung für die Säure und einer
Zuleitung für das Inertgas, mindestens eine Oeffnung für den Austritt des gasförmigen azeotropen Gemisches und eine Absaughaube
Über der Oeffnung, die derart angeordnet ist, dass das zu behandelnde bahnf örmige Textilmaterial über die Oeffnung des Säurebehälters geführt werden kann.\,
Patentansprüchen 1 bis 12, gekennzeichnet durch einen heizbaren
säurefesten Behälter mit einer Zuleitung für die Säure und einer
Zuleitung für das Inertgas, mindestens eine Oeffnung für den Austritt des gasförmigen azeotropen Gemisches und eine Absaughaube
Über der Oeffnung, die derart angeordnet ist, dass das zu behandelnde bahnf örmige Textilmaterial über die Oeffnung des Säurebehälters geführt werden kann.\,
14. Vorrichtung nach Patentanspruch 13,dadurch gekennzeichnet
, dass die Oeffnung für den Austritt der gasförmigen Säure als
Schlitz ausgebildet ist.
Schlitz ausgebildet ist.
Leers ·ι te
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