CH397593A - Verfahren zur Erhöhung der Knitterfestigkeit, insbesondere der Nassknitterfestigkeit, cellulosehaltiger Textilien - Google Patents

Verfahren zur Erhöhung der Knitterfestigkeit, insbesondere der Nassknitterfestigkeit, cellulosehaltiger Textilien

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CH397593A
CH397593A CH8008859A CH8008859A CH397593A CH 397593 A CH397593 A CH 397593A CH 8008859 A CH8008859 A CH 8008859A CH 8008859 A CH8008859 A CH 8008859A CH 397593 A CH397593 A CH 397593A
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Stuart Miller William
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Calico Printers Ass Limited
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M13/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M13/10Treating fibres, threads, yarns, fabrics or fibrous goods made from such materials, with non-macromolecular organic compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with compounds containing oxygen
    • D06M13/12Aldehydes; Ketones
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Description


  Verfahren zur Erhöhung der     Knitterfestigkeit,    insbesondere der     Nassknitterfestigkeit,          cellulosehaltiger        Textilien       Eine unerwünschte Eigenschaft von Kleidungs  stücken aus     cellulosehaltigen    Textilmaterialien be  steht darin, dass sie beim Tragen oder beim Waschen  zum Knittern neigen. Es wurden daher schon seit  langem Versuche unternommen, um die Tendenz  dieser Materialien, in trockenem Zustand zu knittern,  zu beseitigen; der     Nassknitterfestigkeit    wird hingegen  erst in jüngerer Zeit erhöhtes Interesse entgegenge  bracht.

   Manche Verfahren, mit denen bezweckt  wird, das Knittern des Gewebes, das sich im trocke  nen Zustande     befindet,    zu verhindern,     verleihen    dem  Gewebe auch eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen  Knittern im nassen Zustande; diese     Verfahren    ver  bessern jedoch die     Nassknitterfestigkeit    nicht der  massen, dass zur Erzielung     eines    hinreichend guten  Aussehens nach dem Waschen die Notwendigkeit des  Bügelns     dahinfällt.    Dies ist besonders der Fall, wenn  das Material den im     normalen    Wäschereibetrieb vor  kommenden Bedingungen unterworfen wird,

   wie sie       beim    Entwässern in einer     Schleudermaschine,    beim  Mangen oder beim Auswinden von Hand gegeben sind.  



  Es sind bereits verschiedene     Verfahren    zur Be  handlung     cellulosehaltiger    Textilmaterialien mit  Formaldehyd bekannt, die insbesondere die Trocken  knitterfestigkeit erhöhen. Im allgemeinen umfassen  diese Verfahren die Applikation     einer    Formaldehyd  und einen sauren Katalysator enthaltenden     wässrigen     Lösung, mit anschliessender     Trocknungs-    und Wärme-         behandlung    zur     Herbeiführung    einer Reaktion zwi  schen dem Formaldehyd und der     Cellulose.    Je nach  der Menge Formaldehyd, die mit der     Cellulose     reagiert,

   können die auf diese Weise bei erhöhter  Temperatur mit Formaldehyd behandelten Gewebe  erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Schrumpfen bei  nachfolgendem Durchnässen oder verbesserte     Trok-          kenknittererhöhung    zeigen. Zur Vermeidung der  Wärmebehandlung bei derartigen Verfahren wurde  auch in der britischen Patentschrift Nr. 462 005 be  reits vorgeschlagen, die Formaldehyd und Säure ent  haltende Lösung mit einem stark     wasserbindenden     Salz wie     CaC12    zu sättigen, wodurch die     Quellbarkeit     der     Cellulose    in der Behandlungslösung herabgesetzt  wird.

   Wenn auch durch dieses     Verfahren    neben einer  Verbesserung de     Trockenknitterfestigkeit    eine ge  wisse Verbesserung der     Nassknittererholung    erzielt  werden kann, so reicht doch diese Verbesserung nicht  aus, um ein Bügeln nach der Wäsche überflüssig zu  machen.  



  Im Gegensatz zu den bekannten Verfahren wird  gemäss vorliegender Erfindung die Reaktion zwischen  dem Aldehyd und der     Cellulose    herbeigeführt, wäh  rend das Textilmaterial in mehr oder weniger gänz  lich gequollenem Zustand gehalten wird; dabei wird  die Fähigkeit des Gewebes, sich von einer ihm im  trockenen Zustande erteilten     Knitterung    zu erholen,  nur wenig verbessert, dagegen die Fähigkeit, sich von      einer ihm im nassen Zustande erteilten     Knitterung     zu erholen,     dermassen    verstärkt, dass sich nach dem  Waschen ein Bügeln des Gewebes weitgehend       erübrigt.     



  Um die Reaktion zwischen dem Aldehyd und der       Cellulose    herbeizuführen, ist ein stark saurer Kataly  sator nötig. Will man die Anwendung hoher Tempe  raturen vermeiden, so sind hohe Konzentrationen  starker Säuren erforderlich, die Nachteile verfahrens  technischer Art wie auch Gewebeschädigungen mit  sich bringen. Es wurde nun ein Verfahren gefunden,  das diese Schwierigkeiten behebt; dieses Verfahren  benützt als Katalysator ein Gemisch aus Säure und       inertem    Salz.  



  Gegenstand vorliegender     Erfindung    ist sonnt ein  Verfahren zur Erhöhung der Knitterfestigkeit, insbe  sondere der     Nassknitterfestigkeit        cellulosehaltiger     Textilien, durch Behandeln des Textilmaterials mit  einer     wässrigen    Lösung eines Aldehyds in Anwesen  heit eines     Säurekatalysators    und eines     inerten    Salzes,  Auswaschen und Trocknen und ist dadurch gekenn  zeichnet, dass die     Konzentration    der Säure unter Be  rücksichtigung des Salzgehaltes derart ist, dass der       pH-Wert    der Lösung -0,2 bis -0,

  8 beträgt und die       Quellung    der     Cellulosefasern    des Textilmaterials  mindestens so stark wie in reinem Wasser ist, und  dass man das mit der     wässrigen    Lösung versehene,  sich im gequollenen und     ungeknitterten    Zustand be  findliche Textilgut bei 0 bis 100  C mit dem Aldehyd       reagieren    lässt, wobei die Einwirkungszeit bei etwa  20  C 24 bis 48 Stunden beträgt, während sie zur  Erzielung des gleichen Effektes bei tieferen Tempe  raturen länger und bei höheren Temperaturen  kürzer ist.  



  Die Verstärkung der katalytischen Wirkung der  Säure durch den Zusatz eines     inerten    Salzes ist     im     wesentlichen auf     Salze    beschränkt, die aus starken  Säuren gebildet sind.     Alle    wasserlöslichen Salze  starker einbasischer Säuren sind imstande, diesen  Effekt zu liefern. Von mehrbasischen Säuren sind nur  die sauren Salze brauchbar, da die neutralen Salze  solcher Säuren, wenn sie     wässrigen    Lösungen     starker     Säuren zugefügt werden, zunächst in saure Salze     über-          geführt    werden, wodurch die wirksame Konzentration  an Wasserstoffionen der Lösung herabgesetzt wird.

    So verstärkt neutrales Natriumsulfat die Wirksamkeit    der Lösung nicht, wenn es wässriger Schwefel- oder  Salzsäure hinzugefügt wird; hingegen vermag     Na-          triumbisulfat    diese Wirksamkeit zu verstärken.  



  Die Wahl eines geeigneten Salzes ist ferner durch  dessen Löslichkeit in sauren Lösungen und durch  dessen Freiheit von Reaktionen mit der Säure be  schränkt. Da die Wirksamkeit des     Säure-Salz-Ge-          misches    bei gegebener Konzentration der Säure pro  portional der Zunahme der Konzentration des Salzes  zunimmt, ist es von Vorteil, wenn das verwendete  Salz eine gute Löslichkeit in der Säurelösung     besitzt.     Reaktionen mit der Säure, sei es unter Bildung einer  unlöslichen Verbindung, sei es unter Freisetzung  einer flüchtigen Substanz, sei es unter Umwandlung  eines neutralen Salzes in ein saures Salz, sind uner  wünscht.

   Das verwendete Salz muss daher ein gegen  über der betreffenden verwendeten Säure     inertes    Salz  sein, und der Ausdruck      inertes    Salz  ist hier stets  in diesem Sinne zu verstehen. Ein Salz kann jedoch,  wenn es mit einer bestimmten Säure verwendet wird,       inert,    wenn es aber mit einer andern Säure verwendet  wird, nicht     inert    sein.  



  Bei der Bestimmung der erfindungsgemässen  Effekte zeigte sich, dass die     Nassknitterfestigkeit     stetig     zunimmt,    wenn die auf dem Gewebe fixierte       Aldehydmenge        zunimmt.    Das Verhältnis zwischen Er  holungswinkel und fixierter     Aldehydmenge    ist jedoch  nicht linear; erst nimmt der Erholungswinkel bei  Zunahme der fixierten     Aldehydmenge    rasch zu, aber  von einem gewissen Punkt an wird eine weitere Ver  besserung des Erholungswinkels nur durch beträcht  liche Erhöhung der fixierten     Aldehydmenge    erreicht.

    Die vorteilhafteste Menge Formaldehyd, die auf       mercerisiertem    Baumwollgewebe     fixiert    werden muss,  liegt bei etwa 0,6 %; dieser Betrag     liefert        Nassknitter-          winkel    von l40  und darüber.  



  Es ist am bequemsten, das Verfahren bei Raum  temperatur oder nahe bei dieser (18-22 C) durch  zuführen. Unter diesen Bedingungen gelingt es, bei  Verwendung einer Lösung von 250     g/Liter    Form  aldehyd     (4011o)    mit einem     pH    von -0,5 bis -0,6 un  gefähr<B>0,6%</B> Formaldehyd auf einem     mercerisierten     Baumwollgewebe zu fixieren. Obiger     pH-Wert    kann  durch verschiedene Kombinationen verschiedener  Säuren und Salze erzielt werden. Es können z.

   B. die  folgenden Gemische verwendet werden:  
EMI0002.0053     
  
    50 <SEP> g/Liter <SEP> Salzsäure <SEP> (32  <SEP> Tw), <SEP> 300 <SEP> g"'Liter <SEP> Caleiumchlorid
<tb>  150 <SEP> g/Liter <SEP> Salzsäure <SEP> (32  <SEP> Tw), <SEP> 100 <SEP> g/Liter <SEP> Calciumchlorid
<tb>  100 <SEP> g/Liter <SEP> Salzsäure <SEP> (32  <SEP> Tw), <SEP> 200 <SEP> g/Liter <SEP> Magnesiumchlorid
<tb>  100 <SEP> g/Liter <SEP> Salzsäure <SEP> (32  <SEP> Tw), <SEP> 200 <SEP> g/Liter <SEP> Lithiumehlorid
<tb>  100 <SEP> g/Liter <SEP> Schwefelsäure <SEP> (98 <SEP> %), <SEP> 150 <SEP> g/Liter <SEP> Natriumchlorid
<tb>  <B>100</B> <SEP> g/Liter <SEP> Trichloressigsäure, <SEP> 300g/Liter <SEP> Caleiumchlorid       Das Verfahren ist indessen nicht auf diese     Dauer-          und    Temperaturbedingungen beschränkt,

   und es  können niedrigere     pH-Werte    als -0,5 bis -0,6 ange  wendet werden, wenn mit Temperaturen unterhalb  20 C, bei relativ     kurzen    Behandlungszeiten, gearbeitet  werden soll, während umgekehrt höhere     pH-Werte    als    -0,5 bis -0,6 angewendet werden können, wenn  Temperaturen oberhalb 20 C und/oder relativ lange  Behandlungszeiten bevorzugt werden.  



  In keinem Fall darf aber die Konzentration des  im Reaktionsgemisch vorhandenen Salzes so gross  sein, dass die     Quellung    des     cellulosehaltigen    Materials      geringer ist, als sie unter denselben Temperaturbe  dingungen in reinem Wasser wäre. Ist die     Quellung     wesentlich geringer, so nimmt die Fähigkeit des be  handelten Materials, sich nach     Nassknitterung    zu  erholen, ab, obwohl das Material gleichzeitig mit  dieser Abnahme der     Nassknittererholung    die Fähig  keit erlangt, sich von trockener     Knitterung    zu erholen.

    Die höchste anwendbare Konzentration des Salzes ist  für verschiedene     Salze    verschieden; im Falle von       Calciumchlorid    dürfte die obere Grenze bei Behand  lung von     mercerisierter    Baumwolle bei etwa  350     g/Liter    liegen.  



  Gewisse Gemische von Säuren und Salzen haben  die Fähigkeit, die     Cellulose    stärker quellen zu lassen,  als sie unter denselben Temperaturbedingungen in  reinem Wasser allein quellen würde. Dies ist bei  spielsweise der Fall bei gewissen Gemischen von  Salzsäure und Zinkchlorid oder von Salzsäure und       Calciumchlorid.    Wenn aber die erzielte     Quellung     nicht wesentlich geringer ist als diejenige, die in  reinem Wasser allein eintritt, scheint es zur     Her:>ei-          führung    einer verbesserten     Erholungsfähigkeit    von der       Nassknitterung    bedeutungslos, ob das Gewebe in glei  chem oder in stärkerem Masse quillt als in reinem  Wasser.  



  Als     cellulosehaltige    Gewebe werden hier Gewebe  aus Baumwolle, Leinen,     Viscosekunstseide    und der  gleichen sowie Mischgewebe aus solchen Substanzen  verstanden. Nach dem hier umschriebenen Verfahren  können auch Mischgewebe aus     cellulosehaltigen    und       nichtcellulosehaltigen    Fasern, namentlich     Kunstfasern     wie     Celluloseacetat    oder     Terylene    (eingetragene  Marke) behandelt werden.  



  Das Imprägnieren des Gewebes kann beliebig  durch     Besprühen,    Tauchen oder dergleichen erfolgen;  die     Nasslagerung    kann nach jedem Verfahren durch  geführt werden, das     Gewähr    dafür bietet, dass das  nasse Gewebe von Falten     gänzlich    frei bleibt, bei  spielsweise indem auf einem Rahmen gespannt  oder straff auf eine zylindrische Walze gewickelt  gehalten wird, wobei Sorge dafür getragen wird, dass  das Gewebe während der     Lagerung    am Austrocknen  verhindert wird. In der Praxis werden Temperaturen,  die denen eines normalen Arbeitsraumes entsprechen,       bevorzugt.     



  Der bevorzugte Aldehyd ist Formaldehyd, doch  können auch andere Aldehyde wie     Glyoxal,        a-Hy-          droxy-adipaldehyd    und     Brenztraubenaldehyd    ver  wendet werden. Der     bevorzugte    saure Katalysator  ist Salzsäure, aber es können andere Säuren wie  Schwefelsäure, Phosphorsäure und     Trichloressig-          säure    Verwendung finden. Das bevorzugte     inerte     Salz ist     Calciumchlorid;        verwendbar    sind aber auch  andere Salze wie z.

   B.     Magnesiumchlorid,    Natrium  chlorid,     Calciumnitrat    und     Natriumnitrat.     



  Das Aussehen des Gewebes wird bei der erfin  dungsgemässen Behandlung nicht verändert und auch  seine     Färbbarkeitseigenschaften    bleiben im wesent  lichen unverändert. Das Gewebe kann daher nach    den in der     Textilausrüstungsindustrie        üblichen    Ver  fahren gefärbt,     bedruckt    und fertiggestellt werden.

    <I>Beispiel 1</I>  Ein     mercerisiertes    Baumwolltuch wird mit einer  Lösung von  250 g Formaldehyd     (40%ige    Lösung)  150 g Salzsäure (32      Tw)     200 g     Calciumchlorid        (wasserfrei)     pro Liter imprägniert und so abgequetscht, dass 100 g  Lösung auf 100 g Tuch zurückbleiben. Sofort nach  der Imprägnierung wird das Tuch auf eine zylin  drische Walze gewickelt, wobei dafür gesorgt wird,  dass das Tuch keine     Knitterung    erfährt; die Aussen  seite der Tuchrolle wird mit einer wasserundurch  lässigen Folie, z. B. mit     Polyäthylenfolie,    bedeckt.

    Die Tuchrolle wird dann 24 Stunden lang bei<B>20'C</B>  stehengelassen, worauf sie 5 Minuten lang in kaltem  Wasser, dann 5 Minuten bei 60  C in einer Natrium  carbonatlösung von 2     g/Liter    und schliesslich noch  mals 5 Minuten in .kaltem Wasser gewaschen und  dann getrocknet wird. Das Aussehen des Tuches  bleibt bei dieser Behandlung unverändert, aber nach  dem Waschen wird man feststellen, dass es im wesent  lichen     ungeknittert    trocknet,     während    unbehandeltes  Tuch nach dem Waschen und Trocknen geknittert  bleibt.  



       Beispiel   <I>2</I>  Ein Gewebe aus Fäden, die zu 33 % aus Baum  wolle und zu 66 % aus      Terylene -Stapelfaser    be  stehen, und das in der Wärme stabilisiert und     merce-          risiert    wurde, wird mit einer Lösung von  250 g Formaldehyd (40     %ige    Lösung)  100 g Schwefelsäure (98 %)  150 g     Natriumchlorid     pro Liter imprägniert und in gleicher Art wie das  Tuch des Beispiels 1 behandelt. Das behandelte Tuch  trocknet nach dem Waschen im wesentlichen     unge-          knittert    aus und     ist    diesbezüglich merklich besser als  Tuch, das nicht mit Formaldehyd behandelt wurde.

    <I>Beispiel 3</I>  Ein     mercerisiertes    Baumwolltuch wird mit einer  Lösung von  250 g Formaldehyd     (40%ige    Lösung)  150 g     Salzsäure    (32      Tw)     250 g     Lithiumchlorid     pro Liter imprägniert und wie im Beispiel 1 be  schrieben behandelt. Das behandelte Tuch wird mit  einer     Druckfarbe        bedruckt,    die aus  100 g      Caledon        Brilliant        Purple    4     RS      (I. C.

   I.)  30 g Glycerin  60 g     Natriumcarbonat     120 g     Natrium-Formaldehyd-Sulfoxylat     690 g     Gummi:-Verdicker     besteht, 10 Minuten lang gedämpft, in einer Lösung  von 2 g     Kaliumdichromat    und 5 g Essigsäure pro  Liter 2 Minuten lang bei 60 C oxydiert, 10 Minuten      lang bei l00  C mit 2 g Seife pro Liter geseift, in  Wasser gespült und getrocknet. Das erhaltene be  druckte Tuch kann nach jedem üblichen     Verfahren     gewaschen werden und trocknet im wesentlichen       knitterungsfrei.     



  Sehr ähnliche Ergebnisse erhält man, wenn man  in diesem Beispiel das     Lithiumchlorid    ersetzt durch  200 g     Magnesiumchlorid    oder  300 g     Natriumnitrat.     <I>Beispiel 4</I>  Ein     mercerisiertes    Baumwolltuch wird mit  250 g     Formaldehyd        (40%ige    Lösung)  200 g     Trichloressigsäure     200 g     Calciumchlorid    (wasserfrei)  pro Liter imprägniert und wie im Beispiel 1 beschrie  ben behandelt.

   Das behandelte Tuch wird dann mit  einer Lösung von  <B>100</B> g     Dimethylolharnstoff     10 g     Ammoniumdyhydrophosphat     pro Liter imprägniert, getrocknet, 5     Minuten    lang  bei 150  C in der Wärme     behandel,    in einer ver  dünnten     Natriumcarbonatlösung    gewaschen und ge  trocknet. Das behandelte Tuch     zeigt    ein starkes Ver  mögen, sich zu erholen, wenn es     in    trockenem oder  nassem Zustande     geknittert    wurde.  



  <I>Beispiel 5</I>  Ein     mercerisiertes    Baumwolltuch wird mit der im  Beispiel 1 beschriebenen Lösung imprägniert; nach  dem Aufwickeln auf die     zylindrische    Walze wird es  4 Stunden lang bei 40' C stehengelassen, und hier  auf in der im Beispiel 1     beschriebenen    Weise aus  gewaschen. Die Widerstandsfähigkeit des Tuches  gegen     Nassknittem    wird in ähnlichem Masse verbes  sert wie durch die 24stündige Behandlung bei 20  C.       Ähnliche    Ergebnisse werden auch erzielt, wenn die  Tuchrolle  72 Stunden bei 10  C oder       11;2    Stunden bei 60  C  stehengelassen wird.  



  <I>Beispiel 6</I>  Ein     mercerisiertes        Baumwolltuch    wird mit einer  Lösung von  250 g     Acetaldehyd     150 g Salzsäure (32      Tw)     100 g     Calicumchlorid    (wasserfrei)  pro Liter imprägniert und in gleicher Weise behan  delt, wie in Beispiel 1 angegeben. Obwohl der Er  holungswinkel des mit dieser Lösung behandelten  Tuches nach     Nassknitterung    kleiner ist als derjenige    des mit     Formaldehyd    behandelten Tuches, trocknet  jenes nach dem Waschen doch im wesentlichen       knitterungsfrei    aus.  



  <I>Beispiel 7</I>  Ein     mercerisiertes    Baumwolltuch wird mit einer  Lösung von  250 g     Brenztraubenaldehyd    (30%ige Lösung)  150 g Salzsäure (32      Tw)     200 g     Calciumchlorid    (wasserfrei)  pro Liter     imprägniert    und behandelt wie in Beispiel 1  angegeben. Obwohl die Wirkung weniger ausgeprägt  ist als im Falle von Tuch, das mit Formaldehyd be  handelt wurde, so trocknet doch das gemäss dem  vorliegenden Beispiel behandelte Tuch nach dem  Waschen im wesentlichen     knitterungsfrei    aus.  



  Sehr ähnliche Ergebnisse werden auch erzielt,  wenn das     Brenztraubenaldehyd    des vorliegenden Bei  spiels ersetzt wird durch  500 g     Alpha-Hydroxy-adipinaldehyd     (25     %ige    Lösung) oder  250 g     Glyoxal        (30%ige    Lösung).

    <I>Beispiel 8</I>  Ein Tuch aus gesponnener Viskose wird mit einer  Lösung von  500 g Formaldehyd (40 %     ige    Lösung)  150 g Salzsäure (32      Tw)     200 g     Calciumchlorid    (wasserfrei)  pro Liter imprägniert und so stark abgequetscht,       da@ss        100    g     Lösung    in 100 g Tuch     zurückbleiben,.          Sofort    nach dem Imprägnieren wird das Tuch auf  eine zylindrische     Walze    gewickelt und die Tuch  rolle mit einer wasserdichten Folie bedeckt.

   Die Tuch  rolle wird dann 48 Stunden bei 20  C stehenge  lassen, worauf das Tuch 5 Minuten lang in kaltem  Wasser, dann 5 Minuten bei 60  C in 2     g/Liter          Natriumcarbonat    und schliesslich weitere 5 Minuten       in    kaltem Wasser gewaschen und getrocknet wird.  In dieser Weise behandeltes Tuch     zeigt    in sehr aus  gesprochenem Masse die Fähigkeit, sich von einer       Knitterung    zu erholen, die ihm in nassem Zustande  erteilt wurde.  



  <I>Beispiel 9</I>     (Vergleich)     Im Hinblick     auf    das aus der britischen Patent  schrift Nr. 462 005 bekannte Verfahren wurden fol  gende Vergleichsversuche     durchgeführt     Es wurde glattes Baumwollgewebe (Leinen  struktur) mit 80 Fäden pro 2,54 cm in     Kett-    und       Schussrichtung,        Kettgarn    und     Schussgarn    = 30 Ne,  verwendet.  



  Die     Behandlungslösungen    waren wie folgt zu  sammengesetzt:    
EMI0005.0001     
  
    A <SEP> B
<tb>  Formaldehyd <SEP> (40 <SEP> % <SEP> Gew./Gew.) <SEP> 500 <SEP> g <SEP> 500 <SEP> g
<tb>  Salzsäure <SEP> (32  <SEP> Tw) <SEP> 300 <SEP> g <SEP> 300 <SEP> g
<tb>  Caleiumchlorid <SEP> (anhyd.) <SEP> 200 <SEP> g <SEP> 443 <SEP> g
<tb>  mit <SEP> Wasser <SEP> auf <SEP> 1 <SEP> Liter <SEP> 1 <SEP> Liter <SEP> aufgefüllt.       Die Proben wurden zunächst auf 20  C einge  stellt und     foulardiert,    um eine Aufnahme von 100 ml  Lösung pro<B>100</B> g Gewebe zu erzielen. Die nassen  Proben wurden flach in einzelne     Polyäthylentaschen     eingelegt, die ihrerseits  1. 15 Minuten lang  2. 24 Stunden lang und  3. 48 Stundenlang  in einen Thermostaten von<B>25'</B> C verbracht wurden.

    Nach den angegebenen Zeiten     wurden    die Proben  5 Minuten lang mit kaltem Wasser, 5 Minuten lang  mit     Natriumcarbonatlösung    (5 g pro Liter Wasser)  von 60  C und danach wiederum 5 Minuten lang mit  kaltem Wasser gewaschen. Sie wurden sodann ge  trocknet, glatt gebügelt und vor der Prüfung auf die  normale (Raum-) Luftfeuchtigkeit gebracht.  



       Nassknitterf        estigkeit     Das Gewebe wurde glatt gebügelt und konditio  niert (Raumtemperatur, übliche Luftfeuchtigkeit).  



  5 Proben von je 3 cm Länge und 1 cm Breite  wurden,     möglichst    dem Fadenlauf folgend, ausge  schnitten. In 1 cm Abstand von einem Ende wurde  eine Bleistiftlinie,     wiederum    möglichst dem Faden  lauf folgend, über die ganze Breite der Proben ange  bracht.  



  Die Proben wurden 15 Minuten lang in Wasser  von Raumtemperatur eingetaucht und dann-- mittels    einer     Pincette    auf eine waagrechte     Perspex-Platte     gelegt; überschüssiges Wasser wurde vorsichtig     mit     Filterpapier entfernt. Der 1     cm2    grosse, mit Bleistift  eingezeichnete Teil wurde mittels einer     Präparier-          nadel    eingeklappt, worauf die     gefalteten    Proben mit  einer 2,54     cm2    grossen Glasplatte bedeckt und mit  0,45 kg belastet wurden.

   Nach 15 Minuten wurde  die Glasplatte entfernt und die     Perspex    Platte ver  tikal in ein     Perspex-Gehäuse        eingehängt,    in welchem  eine gesättigte     Wasserdampfatmosphäre    herrschte.  Nach 10 Minuten wurden die     Winkel    am oberen  Ende jeder Probe bestimmt; danach wurde die       Perspex-Platte        umgekehrt,    und der Winkel am unteren  Ende der Probe wurde gemessen.  



  <I>Trockenknitter f</I>     estigkeit     In diesem Fall wurde wie bei Bestimmung der       Nassknitterfestigkeit    vorgegangen, die Probe jedoch  durch ein auf Druck ansprechendes     Klebemittel    auf  der     Perspex-Platte    angebracht. Das Falten der Probe  wie auch die Knittererholung     erfolgte    bei 65 % rela  tiver Feuchtigkeit.  



  <I>Reissfestigkeit</I>  Für die Bestimmung in     Kett-    und     Schussrichtung     wurden     jeweils    5 Proben benutzt, die auf eine Breite  von 2,54 cm ausgefranst wurden. Es wurde mit einem       Scott-Prüfgerät    gearbeitet. Die folgende Tabelle ent  hält die     Mittelwerte    der jeweils 5 Untersuchungen.

    
EMI0005.0035     
  
    <I>Ergebnisse</I>
<tb>  A. <SEP> Behandelt <SEP> mit <SEP> 443 <SEP> g/1 <SEP> CaC12, <SEP> 100 <SEP> g/1 <SEP> HCl <SEP> und <SEP> 200 <SEP> g/1 <SEP> CH20
<tb>  Trockenknitterwinkel <SEP> Nassknitterwinkel <SEP> Prozentualer <SEP> Festigkeitsverlust
<tb>  Behandlungszeit <SEP> Kette <SEP> Schuss <SEP> Kette <SEP> Schuss <SEP> Kette <SEP> Schuss
<tb>  Unbehandelt <SEP> <B>90-,920 <SEP> 850,88- <SEP> 76-,84- <SEP> 81-,870</B> <SEP> - <SEP>   15 <SEP> Minuten <SEP> 100<B>0</B> <SEP> 940 <SEP> 107  <SEP> 1020 <SEP> 19,7 <SEP> 24,1
<tb>  24 <SEP> Stunden <SEP> 153<B>0</B> <SEP> 159<B>0</B> <SEP> 158<B>0</B> <SEP> 1640 <SEP> 62,3 <SEP> 67,6
<tb>  48 <SEP> Stunden <SEP> 133<B>0</B> <SEP> 1420 <SEP> 1440 <SEP> 1450 <SEP> 73,6 <SEP> 86,4
<tb>  B.

   <SEP> Behandelt <SEP> mit <SEP> 200 <SEP> g/1 <SEP> CaC12, <SEP> 100 <SEP> g/1 <SEP> HCl <SEP> und <SEP> 200 <SEP> g/1 <SEP> CH20
<tb>  Trockenknitterwinkel <SEP> Nassknitterwinkel <SEP> Prozentualer <SEP> Festigkeitsverlust
<tb>  Behandlungszeit <SEP> Kette <SEP> Schuss <SEP> Kette <SEP> Schuss <SEP> Kette <SEP> Schuss
<tb>  Unbehandelt <SEP> <B>900,920 <SEP> 850,88- <SEP> 76-,84- <SEP> 810,870</B> <SEP> - <SEP>   15 <SEP> Minuten <SEP> 95<B>0</B> <SEP> 98<B>0</B> <SEP> 100<B>0</B> <SEP> 105<B><I>0</I></B> <SEP> 22,9 <SEP> 30,5
<tb>  24 <SEP> Stunden <SEP> 92<B>0</B> <SEP> 88<B>0</B> <SEP> 162<B>0</B> <SEP> 168<B>0</B> <SEP> 54,5 <SEP> 60,0
<tb>  48 <SEP> Stunden <SEP> 940 <SEP> 87<B>0</B> <SEP> 158<B>0</B> <SEP> 163<B>0</B> <SEP> 64,0 <SEP> 65,

  4         Aus obigen Daten lässt sich die vorteilhafte Be  einflussung der     Nassknitterfestigkeit    durch das     erfin-          dungsgemässe    Verfahren entnehmen. Auf Grund der  wegen der möglichst engen Anlehnung an die oben  genannte     Patentschrift    zur Verwendung gelangten  hohen Säurekonzentration resultieren bei obigem Ver  gleich nur niedrige Festigkeitswerte, während bei den  vorangehenden Beispielen 1-8 ein ausgewogenes Ver  hältnis zwischen Zunahme der     Nassknitterfestigkeit     und     Reissfestigkeitsabnahme    erzielt wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH I Verfahren zur Erhöhung der Knitterfestigkeit, insbesondere der Nassknitterfestigkeit cellulosehaltiger Textilien durch Behandeln des Textilmaterials mit einer wässrigen Lösung eines Aldehyds in Anwesen heit eines Säurekatalysators und eines inerten Salzes, Auswaschen und Trocknen, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Säure unter Berücksich tigung des Salzgehalts derart ist, dass der pH-Wert der Lösung -0,2 bis -0,8 beträgt und die Quellung der Cellulosefasern des Textilmaterials mindestens so stark wie in reinem Wasser ist,
    und dass man das mit der wässrigen Lösung versehene, im gequollenen und ungeknitterten Zustand befindliche Textilgut bei 0 bis 100 C mit dem Aldehyd reagieren lässt, wobei die Einwirkungszeit bei etwa 20 C 24 bis 48 Stunden beträgt, während sie zur Erzielung des gleichen Effek- tes bei tieferen Temperaturen länger und bei höheren Temperaturen kürzer ist. UNTERANSPRÜCHE 1. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als Aldehyd Formaldehyd, Glyoxal, a-Hydroxyadipinaldehyd oder Methyl- glyoxal verwendet wird. 2.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als Säure Salzsäure, Schwefel säure, Phosphorsäure oder Trichloressigsäure ver wendet wird. 3. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass als inertes Salz Calciumchlorid, Magnesiumchlorid, Calciumnitrat oder Natriumnitrat verwendet wird. 4. Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Reaktion mit dem Aldehyd bei einer Temperatur von<B>18-22'</B> während 24 bis 48 Stunden unter Verwendung einer Lösung, deren pH-Wert -0,5 bis -0,6 beträgt, vorgenommen wird. 5.
    Verfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die im Textilmaterial fixierte Menge Aldehyd ungefähr 0,6 Gew.% beträgt. PATENTANSPRUCH II Nach dem Verfahren gemäss Patentanspruch I behandeltes cellulosehaltiges Textilmaterial.
CH8008859A 1958-10-30 1959-10-30 Verfahren zur Erhöhung der Knitterfestigkeit, insbesondere der Nassknitterfestigkeit, cellulosehaltiger Textilien CH397593A (de)

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