DE4300047C1 - Verfahren und Anlage zur Hochveredlung von textilen Warenbahnen - Google Patents
Verfahren und Anlage zur Hochveredlung von textilen WarenbahnenInfo
- Publication number
- DE4300047C1 DE4300047C1 DE4300047A DE4300047A DE4300047C1 DE 4300047 C1 DE4300047 C1 DE 4300047C1 DE 4300047 A DE4300047 A DE 4300047A DE 4300047 A DE4300047 A DE 4300047A DE 4300047 C1 DE4300047 C1 DE 4300047C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- web
- moisture content
- fabric
- finishing
- steam atmosphere
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06C—FINISHING, DRESSING, TENTERING OR STRETCHING TEXTILE FABRICS
- D06C3/00—Stretching, tentering or spreading textile fabrics; Producing elasticity in textile fabrics
- D06C3/06—Stretching, tentering or spreading textile fabrics; Producing elasticity in textile fabrics by rotary disc, roller, or like apparatus
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
- D06B21/00—Successive treatments of textile materials by liquids, gases or vapours
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Textile Engineering (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Materials Engineering (AREA)
- Treatment Of Fiber Materials (AREA)
- Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren der dem
Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Anlage der dem Ober
begridd des Anspruchs 10 entsprechenden Art.
Als Hochveredlung werden Ausrüstungen zur permanenten
Verbesserung der Gebrauchstüchtigkeit von aus Zellulose
bestehenden oder Zellulose enthaltenden und auch anderen,
jedoch sich ähnlich verhaltenden textilen Materialien be
zeichnet. Die Verbesserung der Eigenschaften der textilen
Warenbahnen geschieht durch Einlagerung von Hochveredlungs
mitteln in die Fasern oder durch Modifizierung der Faser
mit Hilfe der Hochveredlungsmittel. Verbessert werden die
Knitterfestigkeit, die Krumpfstabilität, das Wash-and-Wear-
Verhalten, das wasserabweisende Verhalten, die Permanenz
von Pliss´ und Kalanderausrüstungen (Präge/Chintz/Riffel-
Effekte).
Ein Nachteil der Hochveredlung ist, daß sie mit einer
merklichen Verminderung der mechanischen Eigenschaften
der textilen Warenbahnen wie Scheuer- und Reißfestigkeit
einhergeht. Es kommt also darauf an, die Hochveredlungs
effekte bei möglichst geringen Einbußen der mechanischen
Eigenschaften zu erzielen.
Die Hochveredlungsmittel sind meistens wasserlösliche
niedermolekulare polyfunktionelle Produkte, die in Gegen
wart von sauer oder alkalisch wirksamen Hochveredlungs
katalysatoren wasser- und lösungsmittelunlösliche und damit
wasch- und chemisch reinigungsbeständige hochmolekulare
Verbindungen überführt werden und/oder mit der Zellulosefaser
vernetzen. Wichtige Beispiele von Hochveredlungsmitteln
sind sauer vernetzte N-Methylol-Verbindungen, insbesondere
Dimethyloldihydrogenethylharnstoff (DMDHEU), aber auch
viele andere Verbindungen.
Zur Herbeiführung der Vernetzung der Hochveredlungsmittel
auf der Warenbahn sind im wesentlichen die Trocken-, Feucht-
und Naßvernetzung bekannt. Bei der Trockenvernetzung erfolgt
die Vernetzung der Zellulose in trockenem, also entquollenem
Zustand bei erhöhten Temperaturen. Beim Feuchtvernetzen
ist die Zellulose in teilgequollenem Zustand, beim Naßver
netzen in vollständig gequollenem Zustand (C.-H. Fischer-
Bobsien "Internationales Lexikon Textilveredlung+Grenz
gebiete" A. Laumann'sche Verlagsbuchhandlung D-4408 Dülmen,
4. Auflage (1975), Seite 771; M. Peter und H. K. Rouette
"Grundlagen der Textilveredlung" Deutscher Fachverlag Frank
furt/Main, 13. Auflage (1989), Seiten 720 bis 735); BASF-Tat
geber "Textilveredlung").
Die verschiedenen Vernetzungsverfahren liefern charak
teristische Unterschiede der Eigenschaften der fertigen
Warenbahn (Gewebe), die in der nachfolgenden Tabelle quali
tativ im Vergleich zueinander wiedergegeben sind.
Die Trockenvernetzung ist am billigsten, ist gut zu
kontrollieren und ergibt für die meisten Ansprüche ausrei
chende Resultate.
Die Feuchtvernetzung erlaubt, bei noch brauchbaren
Wash-and-Wear-Verhalten die Festigkeitsverluste in Grenzen
zu halten, dies allerdings bei hohen Kosten und schlechter
Prozeßsicherheit.
Die Naßvernetzung wird nur bei Artikeln eingesetzt,
die nicht auf Trockenknitterung beansprucht werden, wie
zum Beispiel Bettwäsche, Tischdecken und Dekostoffe aus
Baumwolle und Leinen.
Obwohl die äußerst geringen Festigkeitsverluste, die
gute Naßentknitterung und die große Prozeßsicherheit für das
Naßvernetzungsverfahren sprechen, wird auch in den für dieses
Eigenschaftsspektrum prädestinierten Anwendungsbereichen
- hochwertige Hemden- und Blusenstoffe oder Ähnliches -
vermehrt mit dem Feuchtvernetzungsverfahren gearbeitet.
Der Grund für die schlechten Trockenknitterwinkel bei
der Naßvernetzung liegt im folgenden: wird gequollene Zel
lulose vernetzt, so sind die zwischen den Fibrillen der
Zellulosefaser liegenden, weniger dichten Bereiche so stark
aufgeweitet, daß die Abstände zwischen den benachbarten
Fibrillen von den Molekülen des Hochveredlungsmittels nicht
mehr überbrückt werden können. Deshalb kommt es im wesent
lichen nur zu einer Vernetzung innerhalb der dichteren
Bereiche der Fibrillen, so daß die naßvernetzte Faser auch
nach einer Zwischentrocknung erneut quellen kann. Die Fi
brillen bleiben bei der Naßvernetzung durch flexible Ketten
moleküle getrennt, wogegen sie bei der Trockenvernetzung
unter erheblicher Herabsetzung der Quellbarkeit der Faser
unlösbar miteinander verbunden sind.
Im Interesse einer hohen Trockenknitterfestigkeit ist
demnach auch die Vernetzung der zugänglichen Bereiche zwischen
den Fibrillen notwendig, während die Naßknitterfestig
keit nur eine Vernetzung der Fibrillen selbst voraussetzt.
Dies hat bei der Baumwolle zur Folge, daß eine Ausrüstung
für eine hohe Trockenknitterfestigkeit gleichzeitig von
einer guten Naßknitterfestigkeit begleitet ist, während
dies umgekehrt nicht der Fall zu sein braucht.
Der regelmäßige Wechsel zwischen starren und weniger
starren Zonen ist auch einer der Gründe dafür, daß eine
hohe Naßknitterfestigkeit nur von einem geringen Reißfestig
keitsverlust begleitet ist.
Ein weiterer Grund ist die viel niedrigere Vernetzungs
temperatur. Bei der klassischen Trockenvernetzung - bei Kon
densationstemperaturen über 140 bis 150°C - wird die Faser
in dem unnatürlichen Zustand weitgehender Trockenheit zur
Reaktion gebracht. Dabei unterliegt die Baumwollfaser gewissen
strukturellen und wahrscheinlich auch dimensionalen Ver
änderungen. Im Normalklima strebt die Baumwollfaser wieder
die ursprüngliche Form an, wird aber durch die Quervernetzung
daran gehindert. Diese innere Spannung, zu der sich äußere
Spannungen addieren, hat eine im Vergleich zu anderen Verfahren
stärkere Herabsetzung der Festigkeit gegen äußere Kräfte
zu Folge.
Bei der Feuchtvernetzung reagiert die Faser in ihrem
quasi natürlichen Zustand bei einem etwa der Gleichgewichts
feuchtigkeit entsprechenden Wassergehalt von etwa 7%.
Da die Reißfestigkeit davon abhängt, inwieweit sich die
vernetzten Zelluloseketten bei Zugbelastung noch verschieben
können, nimmt sie bei der Feuchtvernetzung, bei der die
interfibrillen Bereiche durch die Quellung aufgeweitet
sind, weniger stark ab als bei der Trockenvernetzung. Bei
dem für die Feuchtvernetzung noch geeigneten Feuchtegehalt
der Faser kann nur ein schmaler Toleranzbereich zugelassen
werden, nämlich ca. ±1%. Bei zu großer Austrocknung der
Fasern nähern sich die Ausrüsteffekte der Trockenvernetzung,
wobei der stark saure Katalysator durch hydrolytischen
Abbau der Zellulose die Ware zerstören kann. Bei zu hohem
Feuchtigkeitsgehalt dagegen wird der Ausrüsteffekt zu einer
Naßvernetzung tendieren, allerdings wegen der hier zu schwachen
Katalyse mit unzureichendem Veredlungseffekt. In der
Praxis ist es verfahrenstechnisch gesehen schwierig, den
gewünschten Feuchtigkeitsgehalt gleichmäßig über längere
Zeit in der textilen Warenbahn zu erhalten, zumal andere
Rahmenbedingungen wie Gewebetemperatur oder Spannrahmentempe
ratur ebenfalls eingehalten werden müssen. Dies führt
immer wieder zu großen Schwankungen des Hochveredlungsaus
falls, obwohl mit der Feuchtvernetzung im Prinzip auch
hervorragende Resultate erzielt werden können.
Außer den vorerwähnten Trocken-, Feucht- und Naßver
netzungsverfahren sind auch schon Dampfvernetzungsverfahren
bekanntgeworden, bei denen also die Vernetzung in einer
Dampfatmosphäre vor sich geht. Eines dieser Verfahren ist
das sogenannte HM-Verfahren (Habis-Monforts-Verfahren),
welches in der Zeitschrift "Textilveredlung" 8 (1973) Nr. 3,
Seiten 166 bis 172 beschrieben ist und den Oberbegriffen
der Ansprüche 1 bzw. 21 zugrundeliegt. Hierbei werden durch
Kombination einer Schnellaufheizung in Luft und einer Kurz
verweilzeit in einer Atmosphäre überhitzten Dampfes bei
der Kondensation von thermohärtbaren N-Methylol-Verbindungen
bessere Knitterwinkel mit höherer Scheuerfestigkeit erreicht.
Öl- und wasserabweisende Ausrüstungen können ebenfalls
durchgeführt werden. Voraussetzung zur Erzielung reproduzier
barer Effekte bei dem HM-Verfahren ist aber, daß die Waren
bahn in praktisch wasserfreiem, vorgewärmtem Zustand in
die Reaktionskammer, d. h. den Dämpfer, gelangt. Der einge
stellte Feuchtegehalt, mit dem die Warenbahn in die Dampf
atmosphäre einläuft, ist in diesem Fall also praktisch
gleich null. Dies verhindert weitgehend die in Gegenwart
von latent und potentiell sauren Katalysatoren mögliche
Rückhydrolyse.
Im Vergleich zu einer Behandlung im Trockenvernetzungs
verfahren (Heißluft-Kondensationsverfahren) ergaben sich
folgende qualitative Vergleichsergebnisse:
Dämpfbedingungen | |
180°C/30 bis 90 Sekunden | |
Griffausfall | weicher, geschmeidiger, dünner |
Reiß- und Scheuerfestigkeit | deutlich besser |
Weiterreißfestigkeit | etwas besser |
Naßknitterwinkel | gleich gut |
Trockenknitterwinkel | etwas schlechter |
Wash-and-Wear-Verhalten | gleich gut |
Chlorechtheit und Weißgrad | gleich gut |
Aus diesen Resultaten kann darauf geschlossen werden,
daß der Vernetzungsverlauf ein anderer ist als beim Heiß
luft-Kondensationsverfahren. Die Vernetzungsart liegt an
hand der technologischen Daten zwischen einer Trockenkon
densation und der Feuchtvernetzungsmethode, da die Reaktion
Harz/Zellulose in teilgequollenem Zustand erfolgt.
Auch ähnliche Verfahren benutzen zur Vernetzung von
Baumwolle mit DMDHEU überhitzten Dampf, wie sich zum Bei
spiel aus der Arbeit von Cheng-Chi-Chen "Cross Linking
of Cotton Fabric treated with DMDHEU using the High Temp
erature Steam Process" in der Zeitschrift "Textile Research
Journal" Februar 1990, Seiten 118 bis 122 ergibt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das gattungs
gemäße Verfahren so weiterzuentwickeln, daß die Ergebnisse
wirtschaftlich und technisch verbessert sind.
Diese Aufgabe wird verfahrensmäßig durch die in An
spruch 1 wiedergegebene Erfindung gelöst.
Wichtig hierbei ist die Integration der Breitdehnung
in das Hochveredlungsverfahren an einer Stelle, an der
die Imprägnierung mit dem Hochveredlungsmittel bereits
erfolgt ist, und die aus dem nassen Zustand unmittelbar
anschließende Vernetzungsbehandlung in einer Dampfatmosphäre,
in der die Ware aber nicht vollständig austrocknen soll,
sondern nach kurzer Zeit einen Gleichgewichtswert erreicht,
der von der Art der Ware und dem Sättigungsgrad des Dampfes
abhängt. Bei Baumwolle und bei fast gesättigtem Dampf und
Temperaturen um oder wenig über 100°C liegt der erreichte
Gleichgewichtswert bei etwa 14% Feuchtegehalt. Die Ware
soll jedenfalls während des gesamten Prozesses und insbe
sondere während der Vernetzung des Hochveredlungsmittels
nie ganz trocken werden.
Der eingestellte Wert der Feuchte, mit dem die Waren
bahn die Breitdehnung durchläuft und in die Dampfatmo
sphäre einläuft, ist produkt- und veredelungsabhängig und
liegt im Bereich von 30-120% des Gewichts der trockenen
Ware. Es kommen in Betracht:
30-70% für Baumwolle
40-120% für andere cellulosische Fasern wie Viskose, Cupro, Leinen
30-120% für andere vernetzungsfähige Fasern wie Triazetat, 2 1/2-Azetat.
30-70% für Baumwolle
40-120% für andere cellulosische Fasern wie Viskose, Cupro, Leinen
30-120% für andere vernetzungsfähige Fasern wie Triazetat, 2 1/2-Azetat.
Es ergibt sich eine Zunahme der Reißfestigkeit der
Warenbahn in der Breitdehnrichtung, also bei Geweben in
der Schußrichtung. Ein wichtiger wirtschaftlicher Ge
sichtspunkt der Breitdehnung ist der dauerhafte Breiten
gewinn von einigen Prozent, der dazu führen kann, daß keine
Breitenverluste gegenüber der Ausgangsbreite oder sogar
geringfügige Breitengewinne gegenüber der Ausgangsbreite
zu verzeichnen sind.
Breitdehnvorrichtungen der in Betracht kommenden Art
sind aus der DE-PS 30 067, der DE-OS 26 43 069, der US-PS
41 16 892 und der nicht vorveröffentlichten DE-Patentan
meldung P 41 22 121.4-27 zu entnehmen.
Daß eine Breitdehnung im Zusammenhang mit der Hochver
edlung einen vorteilhaften Einfluß auf die mechanischen
Eigenschaften der Warenbahn hat, ergibt sich für sich ge
nommen bereits aus dem schon erwähnten Buch von M. Peter
und H. K. Rouette "Grundlagen der Textilforschung" S. 732.
Allerdings soll danach die Breitdehnung vor der Hochver
edlung stattfinden, während sie bei der Erfindung nach
dem Auftrag des Hochveredlungsmittels, also gewissermaßen
während der Hochveredlung eingesetzt wird.
Weiteres über die Breitdehnung mit konstanter Klein
bereichsdehnung ergibt sich aus einem Sonderdruck der Zeit
schrift "Textilbetrieb" Vogel-Verlag Würzburg, 95. Jahrgang,
Heft 1/2 (1977) mit dem Titel "Das ML-(Mikrolängungs-)Ver
fahren".
Die Flotte des Hochveredlungs
mittels kann kalt aufgetragen werden, wobei sich gegebenenfalls
eine Aufheizung der Warenbahn anschließt, weil die Breit
dehnung mit konstanter Kleinbereichsdehnung die besten
Effekte im Temperaturbereich von 60 bis 90°C ergibt. Alter
nativ kann gemäß Anspruch 3 die Flotte des Hochveredlungs
mittels auch erwärmt aufgetragen werden, wobei dieser Er
wärmung allerdings Grenzen gesetzt sind, damit die Vernetzung
nicht zu früh, d. h. vor der Breitdehnung, schon einsetzt.
Die Warenbahn kann bei einer ersten
Alternative nach dem Auftrag des Hochveredlungsmittels
auf den definierten Feuchtegehalt entfeuchtet werden, zum
Beispiel durch das Quetschwerk eines Foulards oder durch
eine Saugvorrichtung.
Alternativ kann jedoch die Flotte
mit dem Hochveredlungsmittel von vornherein in der dem
gewünschten Feuchtegehalt entsprechenden Menge dosiert
aufgetragen werden, wofür es geeignete Verfahren im Stand
der Technik gibt, zum Beispiel die diversen MA(Minimal
auftrags)-Verfahren etwa nach der DE-PS 21 14 517,
die Schaum
auftragsmethode oder der Auftrag mit einer Einrichtung
nach der DE-PS 37 33 996.
Das Verweilen in der Dampfatmosphäre erfolgt abhängig
von der Art der Ware und der jeweiligen Hochveredlungsmittel
über eine Zeit von 0,5 bis 5,0 Minuten erfolgen.
Solche Verweilzeiten lassen sich mit normalen Dämpfer
inhalten erzielen.
Durch die Vernetzung im Dämpfer ergeben sich gegenüber
der vielfach praktizierten Vernetzung im Spannrahmen we
sentliche Erleichterungen im Hinblick auf den Umweltschutz.
Beim Spannrahmen fallen große Mengen belasteter Abluft
an, beim Dämpfer eine geringere Menge belasteten Dampfs,
der leicht kondensiert werden kann, z. B. durch Einleiten
in ein nachgeschaltetes Waschbad. Die entweichenden gas
förmigen Vernetzungsprodukte können auf diese Weise leichter
im Griff behalten werden.
Als Hochveredlungsmittel kommt ein für Cellulose reak
tives Veredlungsmittel in Betracht (Anspruch 2),
Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die Knitterfestausrüstung, insbesondere
mit DMDHEU, wobei dann die Flotte des Hoch
veredlungsmittels neutral bis stark sauer ist.
Wie bereits erwähnt, kann es sich empfehlen, die Breitdehnung
bei erhöhten Temperaturen von 60 bis 90°C, die für die optimalen
Ergebnisse der Breitdehnung geeignet sind, vorzunehmen (Anspruch 3).
Dies kann dadurch verwirklicht werden, daß nach
der Einstellung des definierten Feuchtegehalts vor der
Breitdehnung eine Aufheizung der Warenbahn erfolgt (An
spruch 4), zum Beispiel in einem kleinen, eigens zu die
sem Zweck vorgesehenen Dämpfer (Anspruch 5).
Gemäß Anspruch 6 sind die für die Breitdehnung in
Betracht kommenden Werte im Bereich von 1 bis 10%
gelegen. Welche Werte im einzelnen in Betracht kommen,
hängt von der Art der Ware und der Vorbehandlung ab.
Gemäß Anspruch 7 kann die Breitdehnung auf konstante
Warenbahnbreite gesteuert werden.
Dadurch ist zwar möglicherweise die jeweils vorgenommene
Breitdehnung über die Länge der Warenbahn etwas unterschied
lich, doch wird dies durch die erzielte konstante Breite
und damit die größere Ausnutzbarkeit der Warenbahnfläche
aufgewogen.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform er
folgt das Verweilen in der Dampfatmosphäre in einer Satt
dampfatmosphäre bei Temperaturen bis 130°C (Anspruch 8).
Solche Temperaturen einer Sattdampfatmosphäre bedingen
einen Überdruck in der Größenordnung von 1 bar, was kon
struktiv noch ohne zu großen Aufwand zu beherrschen ist.
Wenn hierbei von Sattdampf die Rede ist, so ist die in
der Praxis sich einstellende Annäherung an diesen Idealfall
gemeint. Tatsächlich ist der Dampf immer nur fast gesättigt
und kann noch geringe Wassermengen aufnehmen, was zunächst
zu einem Absinken des Feuchtegehalts der Warenbahn führt,
jedoch nur bis zu dem erwähnten Gleichgewichtswert. Jeden
falls wirken die erhöhte Temperatur und die in der Warenbahn
stets verbleibende Feuchtigkeit im Sinne einer Beschleunigung
und Optimierung der Vernetzungsreaktion zusammen.
Die Warenbahn kann nach dem Verlassen der Dampfatmo
sphäre in üblicher Weise nachbehandelt werden,
wobei insbesondere eine Abkühlung und ein
Waschvorgang in Frage kommen. Statt des Wa
schens kann auch eine Neutralisation nachgeschaltet werden,
die z. B. hauptbedenkliche saure Katalysatoren unschädlich
macht. Es kommen aber auch weitere Behand
lungsschritte wie eine Nachavivage in
Betracht.
Ein wichtiger Punkt ist Gegenstand des Anspruchs 9.
Die Warenbahn soll die Verfahrensschritte in einem Zuge
und insbesondere ohne Zwischentrocknung durchlaufen, wo
durch unnötige Wärmeverluste vermieden und eine entspre
chende Wirtschaftlichkeit erzielt werden. Auch ist natür
lich auf diese Weise eine platzsparende Anordnung der Aggre
gate möglich.
Apparativ verwirklicht sich die Erfindung in den Merk
malen der Ansprüche 10 bis 16.
Alle Merkmale sind sowohl für sich genommen als auch
in beliebiger Kombination erfindungswesentlich.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele erfindungs
gemäßer Anlagen und ein beispielsweiser Reaktionsverlauf
schematisch dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine erste Ausführungsform einer solchen
Anlage, bei der das Grundprinzip verwirklicht ist;
Fig. 2 zeigt einen durch die Verbindungsebene der
Achsen der beiden Walzen der Breitdehnvorrichtung gehenden
Teilquerschnitt des Walzspaltbereichs;
Fig. 3 zeigt eine Fig. 1 entsprechende Ansicht einer
erweiterten Ausführungsform;
Fig. 4 zeigt ein qualitatives Diagramm eines typischen
Reaktionsablaufs in der Dampfatmosphäre.
Bei der Anlage 100 gemäß Fig. 1 wird eine zellulose
haltige oder aus Zellulose bestehende Warenbahn 1, also
zum Beispiel eine gefärbte Baumwollbahn, im Kontinuever
fahren hochveredelt. Sie wird von einer Docke 2 im Sinne
des Pfeiles 3 abgezogen und passiert eine als Ganzes mit
4 bezeichnete Auftragsvorrichtung. Die Auftragsvorrichtung
4 besteht in dem Ausführungsbeispiel aus einem Foulard,
dessen Becken 5 eine Flotte 6 mit einem Hochveredlungs
mittel für die Knitterfestausrüstung enthält. In dem Aus
führungsbeispiel handelt es sich um DMDHEU in einer stark
salzsauren Lösung. Zwischen dem Walzenpaar 7 wird die Wa
renbahn 1 auf einen Feuchtegehalt von etwa 50% abgequetscht.
Mit dieser Restfeuchte gelangt die Warenbahn 1 zwischen
die zusammenwirkenden Walzen 8, 9 einer als Ganzes mit 10
bezeichneten Breitdehnvorrichtung, die auf die Warenbahn
1 eine über deren Breite konstante Kleinbereichsdehnung
in der Größenordnung von einigen Prozent ausübt. Die Walzen
8, 9 besitzen einander mit Abständen von 10 bis 30 mm
in Längsrichtung der Walzen 8, 9 gesehen, aufeinanderfolgende
Umfangsstege 31, 32 (Fig. 2), sei es als in zur Achse
der jeweiligen Walze 8, 9 senkrechten Ebenen verlaufende
Umfangsrippen, sei es als von der Mitte aus nach beiden
Seiten schraubenförmig verlaufende Umfangsstege. Die Um
fangsstege 31, 32 haben eine Höhe von etwa 10 bis 20 mm
über der zylindrischen Oberfläche 33 des inneren Teils
34 der Walzen 8, 9. Die Umfangsstege 31, 32 sind einander
komplementär, und es greift jeweils ein Umfangssteg 31, 32
der einen Walze zwischen zwei benachbarte Umfangsstege
32, 31 der anderen Walze, ohne diese zu berühren. Die Waren
bahn 1 läuft zwischen den Walzen 8, 9 hindurch und im Walz
spalt, in der Verbindungsebene der Achsen der beiden Walzen
8, 9 gesehen, etwa zickzackförmig, woraus sich unter Mit
wirkung der Reibung der Warenbahn 1 an den Umfangsstegen
31, 32 die Dehnung ergibt. Das Maß der Dehnung wird durch
die Eingriffstiege der Walzen 8, 9 bestimmt, die mittels
einer geeigneten Steuervorrichtung, die in Fig. 1 durch
den Pfeil 9 angedeutet sein soll, einstellbar ist.
Es ist auch mögich, die Lage der Warenbahnränder und
damit die augenblickliche Warenbahnbreite durch eine ent
sprechende Meßeinrichtung 12 zu erfassen und deren Werte
einer Regeleinrichtung 13 einzugeben, die die Eingriffs
tiefe der Walzen 8, 9 im Sinne der Erzielung einer kon
stanten Warenbahnbreite steuert.
Die Warenbahn 1 gelangt sodann auf kurzem Wege in einen
als Ganzes mit 20 bezeichneten Dämpfer, der einen mittels
Heizregistern 14 beheizten Wassersumpf 15 enthält und in
welchem eine Sattdampfatmosphäre bei etwa 105°C und ent
sprechendem Überdruck vorliegt.
Die Temperatur der Dampfatmosphäre in dem Dämpfer 20
kann in dem Bereich von 98° bis 180° gewählt werden. Eine
Temperatur von 98° entspricht einem etwa atmosphärischen
Druck in dem Dämpfer 20. Für höhere Temperaturen muß der
Druck in dem Dämpfer 20 erhöht werden, wozu er mit einer
druckdichten Einlaßschleuse 16 und einer ebensolchen Aus
laßschleuse 17 versehen wird. Das Arbeiten mit Sattdampf
bzw. besser weitgehend gesättigtem Dampf erfolgt bei Tem
peraturen in der Nähe von 100°C. Bei höheren Temperaturen
ist der Dampf überhitzt, wofür dann dem Dämpfer 20 in der
Zeichnung nicht dargestellte Überhitzungseinrichtungen
zugeordnet sind.
Die Vernetzungsreaktion des in der Auftragsvorrichtung
4 auf die Warenbahn 1 aufgetragenen Hochveredlungsmittels
läuft in dem Dämpfer 20 ab, und zwar um so durchgreifender
und schneller, je höher die Temperatur ist. Ein prakti
kabler Arbeitstemperaturbereich liegt zwischen 120 und
130°C.
Um bei niedrigen Temperaturen wie 98° die Reaktion
durchzuführen, werden erhebliche Mengen an saurem Kataly
sator benötigt. Die Wirkung des Katalysators kann teil
weise durch den erhöhten Energieeintrag bei höheren Tem
peraturen ersetzt werden. Unter diesem Aspekt können bei
der Wahl höherer Temperaturen erhebliche Katalysatormengen
eingespart werden, was so weit gehen kann, daß die
sonst aus Gründen der Hautverträglichkeit des hochver
edelten Produkts meist notwendige nachgeschaltete Wasch
stufe entfallen kann, wie es in Fig. 1 dargestellt ist,
wo die Warenbahn nach dem Verlassen des Dämpfers 20 so
gleich auf eine Docke 18 aufgewickelt wird und dann so
gleich weiterverarbeitungsbereit ist.
Auch die Verweilzeit in dem Dämpfer 20 zur Durchfüh
rung der Reaktion hängt von der Temperatur, im übrigen
aber auch von der Art der Warenbahn 1 und des Hochver
edlungsmittels 6 ab. In der Praxis wird mit Verweilzeiten
zwischen 0,5 und 5,0 Minuten zu rechnen sein.
In Fig. 3 ist eine als Ganzes mit 200 bezeichnete ab
gewandelte Anlage wiedergegeben, die in den wesentlichen
Teilen jedoch mit der Anlage 100 übereinstimmt und inso
weit die gleichen Bezugszahlen aufweist.
Die Auftragsvorrichtung 4 besteht bei der Anlage 200
aus einem sogenannten "FLEXNIP" (eingetragenes Warenzeichen),
wie er in der DE-PS 37 33 996 beschrieben ist. Die Waren
bahn 1 läuft vertikal von oben nach unten durch einen schma
len, sich über die Breite der Bahn erstreckenden horizon
talen Trog 22, der bis zu einer geringen Füllstandshöhe
mit Hochveredlungsmittel 6 gefüllt ist. Die Wandungen des
Troges 22 nähern sich nach unten einander an und sind dort
flexibel. Sie bilden einen Spalt, durch den die Warenbahn
von oben nach unten hindurchgezogen wird. Außerhalb der
Wandungen des Troges sind aufblasbare nach außen abgestützte
Schläuche 23 vorgesehen, die die Wandungen mit einer vorbe
stimmbaren Kraft über die Breite der Warenbahn 1 gleichmäßig
zusammendrücken, so daß die in dem Trog 22 aufgetragene
Flotte bis auf einen definierten Wert abgestreift wird.
Die geringe Menge an Hochveredlungsflotte 6 wird fort
laufend verbraucht und über ein Zuführrohr 24 ständig nach
geliefert, aus dem sie über eine Vielzahl von über die
Warenbahnbreite gleichmäßig verteilten Bogenröhrchen 25
in den Trog 22 nachgeliefert wird.
Bei der Anlage 100 wird die aufgetragene Menge der
Hochveredlungsflotte 6 durch das Quetschwalzenpaar 7 des
Foulards auf einen definierten Feuchtegehalt abgequetscht.
Bei dem "FLEXNIP" der Anlage 200 bedarf es keiner nach
träglichen Abquetschung, sondern wird von vornherein die
gewünschte Menge zugemessen.
Bei dem Foulard der Anlage 100 kann die Hochveredlungs
flotte 6 erwärmt sein, damit die Warenbahn 1 mit einer
erhöhten Temperatur der Breitdehnvorrichtung 10 einläuft,
was die mit der Breitdehnung angestrebten Effekte fördert.
Die Temperatur der Hochveredlungsflotte 6 darf aber nicht
zu hoch gewählt werden, weil sonst die Vernetzung schon
vorzeitig einsetzt. Es kommt eine obere Temperaturgrenze
von etwa 60°C in Betracht.
Anstatt die Hochveredlungsflotte 6 in der Auftragsvor
richtung 4 bereits erwärmt aufzutragen, wird in der Anlage
200 die Hochveredlungsflotte 6 kalt aufgetragen und die
Warenbahn mit der aufgetragenen Flotte in einem der Auf
tragsvorrichtung 4 nachgeschalteten kleinen Dämpfer 26
durch Kondensationsaufheizung aufgewärmt, und zwar bis
auf ähnliche Temperaturen, wie sie in der Hochveredlungs
flotte 6 in der Auftragsvorrichtung 4 der Anlage 100 vor
liegen. Der Dämpfer 26 hat nur die Aufgabe der Aufheizung
und könnte auch durch eine andere Aufheizvorrichtung, zum
Beispiel mit Infrarot-Leuchten, ersetzt werden.
Auf möglichst kurzem Wege nach dem Verlassen des Auf
heizdämpfers 26 passiert die Warenbahn 1 die Breitdehnvor
richtung 10 mit den in Eingriff befindlichen Walzen 8, 9
und tritt dann in den Dämpfer 20 über, in welchem in einer
Dampfatmosphäre die Vernetzungsreaktion durchgeführt wird.
Nach dem Verlassen des Dämpfers an der Auslaufschleuse
17 passiert die Warenbahn 1 eine Kühlstrecke 28, in der
kalte Luft gegen die Warenbahn 1 geblasen wird, um sie
von der hohen Temperatur des Dämpfers 20 herunterzubringen.
An die Kühlstrecke 28 schließt sich in dem Ausführungs
beispiel eine Waschvorrichtung 30 an, in welcher uner
wünschte Stoffe wie zum Beispiel restlicher Säurekataly
sator ausgewaschen werden, worauf die Warenbahn 1 auf die
Docke 18 aufgewickelt wird und weiterverarbeitungsbereit
ist. Anstelle der Waschvorrichtung 30 kann auch eine nicht
dargestellte Neutralisationseinrichtung vorgesehen sein,
in der geeignete Neutralisationsmittel auf die Warenbahn
1 z. B. aufgesprüht werden, um darauf verbliebene saure
oder alkalische Behandlungsmittelreste, z. B. die erwähn
ten Säurekatalysatoren, unschädlich zu machen.
Mit der gestrichelten Linie 29 ist eine Verbindung
zwischen dem Dämpfer 20 und der Waschvorrichtung 30 sym
bolisiert, durch die mit gasförmigen Reaktionsprodukten
der Vernetzung aus dem Dämpfer abgezogen und in die Wasch
flüssigkeit eingeleitet werden können, um von dort aus
entsorgt zu werden.
In Fig. 4 ist ein typischer Reaktionsablauf über der
Zeit in Minuten aufgetragen. Die Ordinate trägt einen re
lativen Maßstab für die vier unter dem Diagramm angege
benen Größen.
Es ist ein Versuch bei einer oberhalb 100° gelegenen
Temperatur wiedergegeben, bei der der Dampf nicht voll
ständig gesättigt ist und somit noch Feuchte von der Bahn
aufnehmen kann. Dementsprechend fällt die Feuchte der Bahn
in den ersten drei Minuten deutlich ab, bis sie einen in
dem Ausführungsbeispiel bei etwa 14% gelegenen Gleich
gewichtswert erreicht.
Naturgemäß nimmt mit dem Wasserverlust der auf der
Warenbahn befindlichen Flotte deren Konzentration und Azi
dität gleichlaufend zu.
Der Vernetzungseffekt beginnt mit einer langsamen Stei
gerung, die sich zwischen zwei und drei Minuten beschleunigt,
worauf etwa nach vier Minuten eine Konstanz erreicht und
die Vernetzung somit abgeschlossen ist.
Die Vernetzerreaktivität bleibt zeitlich konstant.
Claims (17)
1. Verfahren zur Hochveredlung von textilen Waren
bahnen, bei welchem
- a) auf die Warenbahn ein vernetzungsfähiges Hochver edlungsmittel in einer mäßigen Flotte aufgetragen,
- b) der Feuchtegehalt der Warenbahn danach auf einen definierten Wert eingestellt und
- c) die Warenbahn mit diesem Feuchtegehalt in einer Dampfatmosphäre eine vorbestimmte Zeit verweilen und das Hochveredlungsmittel dabei vernetzen gelassen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß
- d) die Flotte des Hochveredlungsmittels kalt oder auf eine Temperatur von bis zu 60°C erwärmt aufgetragen wird,
- e) der Feuchtegehalt nach der Einstellung des defi nierten Wertes im Bereich von 30 bis 120% des Gewichts der trockenen Ware liegt, wobei die Warenbahn nach dem Auftrag des Hochveredlungsmittels auf den definierten Feuchtegehalt entfeuchtet oder die Flotte mit dem Hochver edlungsmittel von vornherein in einer dem definierten Feuchtegehalt entsprechenden Menge dosiert aufgetragen wird,
- f) mit diesem Feuchtegehalt die Warenbahn eine Breit dehnung mit über die Warenbahnbreite konstanter Kleinbe reichsdehnung erfährt,
- g) mit dem Feuchtegehalt und in breitgedehntem Zu stand die Warenbahn über eine Zeit von 0,5 bis 5,0 Minuten eine Dampfatmosphäre von 98°C bis 180°C derart durch läuft, daß ihr Feuchtegehalt nicht unter einen mit Abstand oberhalb null gelegenen Gleichgewichtsgrenzwert absinkt, und
- h) die Warenbahn nach dem Verlassen der Dampfatmo sphäre in üblicher Weise nachbehandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Hochveredlungsmittel ein für Cellulose reak
tives Veredlungsmittel ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Breitdehnung im Temperaturbereich
von 60 bis 90°C erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß nach der Einstellung des defi
nierten Feuchtegehalts und vor der Breitdehnung eine Auf
heizung der Warenbahn auf 60°C bis 90°C erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Aufheizung in einer Sattdampfatmosphäre durch
Kondensationsaufheizung erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Breitdehnung um 1 bis 10%
erfolgt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Breitdehnung auf konstante Warenbahnbreite
geregelt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Breitdehnen das Ver
weilen in der Dampfatmosphäre in einer Sattdampfatmosphäre
bei Temperaturen bis 130°C erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Warenbahn die Verfahrens
schritte in einem Zuge und ohne Zwischentrocknung durch
läuft.
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
einem der Ansprüche 1 bis 9,
- a′) mit einer Auftragsvorrichtung (4) für ein vernet zungsfähiges Hochveredlungsmittel,
- b′) mit einer Einrichtung zur Einstellung eines defi nierten Feuchtegehalts nach dem Auftrag des Hochvered lungsmittels,
- c′) mit einem Dämpfer (20), in welchem die Warenbahn (1) eine vorbestimmte Zeit verweilt und in welchem das Hochveredlungsmittel zur Vernetzung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, daß
- f′) zwischen der Auftragsvorrichtung (4) und dem Dämpfer (20) eine Breitdehnvorrichtung (10) mit über die Warenbahnbreite konstanter Kleinbereichsdehnung einge schaltet ist, wobei die Breitdehnvorrichtung (10) eine solche mit zwei zusammenwirkenden drehbaren Walzen (8, 9) ist, die komplementäre berührungslos ineinandergreifende schraubenförmig oder in einer zur Achse senkrechten Ebene verlaufende Umfangsstege aufweisen,
- g′) der Dämpfer (20) zur Aufrechterhaltung einer Dampfatmosphäre von 98°C bis 180°C eingerichtet ist und
- h′) dem Dämpfer (20) übliche Nachbehandlungsstationen nachgeschaltet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Auftragsvorrichtung (4; 5) eine Entfeuch
tungsvorrichtung (7) unmittelbar nachgeschaltet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auftragseinrichtung (4; 22, 23, 24) eine
solche zum dosierten Auftrag des Hochveredlungsmittels pro
Flächeneinheit der Warenbahn (1) ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen die Entfeuchtungsvor
richtung (7) bzw. die Auftragsvorrichtung (4; 22, 23, 24) und
die Breitdehnvorrichtung (10) eine Aufheizvorrichtung für
die Warenbahn (1) eingeschaltet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Aufheizvorrichtung als Dämpfer (26) mit
geringer Verweilzeit für die Kondensationsaufheizung aus
gebildet ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Einrichtung (12) zur
Erfassung der momentanen Warenbahnbreite, eine Einrichtung
(11) zur Steuerung der Eingriffstiefe der Walzen (8, 9) und
eine Regeleinrichtung (13) zur Erzielung einer konstanten
Warenbahnbreite vorgesehen sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß die Aggregate (4, 10, 20) der
Anlage (100, 200) so dicht wie möglich aufeinanderfolgen.
Priority Applications (5)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4300047A DE4300047C1 (de) | 1993-01-04 | 1993-01-04 | Verfahren und Anlage zur Hochveredlung von textilen Warenbahnen |
PCT/EP1993/003715 WO1994016136A1 (de) | 1993-01-04 | 1993-12-29 | Verfahren und anlage zur hochveredlung von textilen warenbahnen |
EP94904609A EP0677121A1 (de) | 1993-01-04 | 1993-12-29 | Verfahren und anlage zur hochveredlung von textilen warenbahnen |
KR1019950702760A KR960700373A (ko) | 1993-01-04 | 1993-12-29 | 직물의 생지(生地)를 고급 마무리처리하기 위한 방법 및 장치[method and device for providing continuous strips of textile fabric with a high-grade finish] |
JP6515655A JPH08502103A (ja) | 1993-01-04 | 1993-12-29 | 織物ウェブの仕上げ加工の方法及びプラント |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4300047A DE4300047C1 (de) | 1993-01-04 | 1993-01-04 | Verfahren und Anlage zur Hochveredlung von textilen Warenbahnen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4300047C1 true DE4300047C1 (de) | 1994-06-16 |
Family
ID=6477719
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4300047A Expired - Fee Related DE4300047C1 (de) | 1993-01-04 | 1993-01-04 | Verfahren und Anlage zur Hochveredlung von textilen Warenbahnen |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
EP (1) | EP0677121A1 (de) |
JP (1) | JPH08502103A (de) |
KR (1) | KR960700373A (de) |
DE (1) | DE4300047C1 (de) |
WO (1) | WO1994016136A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008039588A1 (en) * | 2006-09-29 | 2008-04-03 | Standard Textile Co., Inc. | In-line system for processing textile material |
CN101798739B (zh) * | 2010-02-25 | 2011-10-26 | 福建鑫华股份有限公司 | 高弹性内里非织造材料生产线 |
IT201800010740A1 (it) * | 2018-11-30 | 2020-05-30 | Brunello S P A | Procedimento per realizzare un tessuto artificiale e naturale plastico lucido e profumato |
WO2021109332A1 (zh) * | 2019-12-06 | 2021-06-10 | 斯乔麦科技(深圳)有限公司 | 一种多u型槽水洗机 |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2022183354A1 (zh) * | 2021-03-02 | 2022-09-09 | 苏州康孚智能科技有限公司 | 一种柔性片状卷材高效加工装置 |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
NL297748A (de) * | 1963-09-06 | |||
FR1448768A (fr) * | 1963-10-17 | 1966-03-18 | Artos Meier Windhorst Kg | Procédé de traitement de bandes de tissu ou de tricot imprégnées d'une flotte, dans la teinture continue ou semi-continue de pièces |
FR1470728A (fr) * | 1966-03-04 | 1967-02-24 | Raduner & Co Ag | Procédé d'amélioration des propriétés de fibres se présentant sous la forme d'un objet textile à deux dimensions |
DE4005980A1 (de) * | 1990-02-26 | 1991-08-29 | Kuesters Eduard Maschf | Kontinue-verfahren zur behandlung von textilen warenbahnen und entsprechende einrichtung |
-
1993
- 1993-01-04 DE DE4300047A patent/DE4300047C1/de not_active Expired - Fee Related
- 1993-12-29 WO PCT/EP1993/003715 patent/WO1994016136A1/de not_active Application Discontinuation
- 1993-12-29 JP JP6515655A patent/JPH08502103A/ja active Pending
- 1993-12-29 KR KR1019950702760A patent/KR960700373A/ko not_active Application Discontinuation
- 1993-12-29 EP EP94904609A patent/EP0677121A1/de active Pending
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
Grundlagen der Textilveredlung 13. Aufl. 1989, S.720-735 * |
Intern. Lexikon Textilveredlung + Grenzgebiete 4. Aufl. (1975), S.771, 1151 und 1878-1879 * |
Sonderdruck aus Textilbetrieb, Vogel-Verlag Würzburg 95. Jahrgang, Heft 1/2-1977 * |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2008039588A1 (en) * | 2006-09-29 | 2008-04-03 | Standard Textile Co., Inc. | In-line system for processing textile material |
US8038726B2 (en) | 2006-09-29 | 2011-10-18 | Standard Textile Co., Inc. | In-line system for processing textile material |
CN101798739B (zh) * | 2010-02-25 | 2011-10-26 | 福建鑫华股份有限公司 | 高弹性内里非织造材料生产线 |
IT201800010740A1 (it) * | 2018-11-30 | 2020-05-30 | Brunello S P A | Procedimento per realizzare un tessuto artificiale e naturale plastico lucido e profumato |
WO2020109942A1 (en) * | 2018-11-30 | 2020-06-04 | Brunello S.P.A. | Method for creating a woven fabric with artificial and natural fibres, plastic to the touch, glossy and scented |
WO2021109332A1 (zh) * | 2019-12-06 | 2021-06-10 | 斯乔麦科技(深圳)有限公司 | 一种多u型槽水洗机 |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
EP0677121A1 (de) | 1995-10-18 |
JPH08502103A (ja) | 1996-03-05 |
KR960700373A (ko) | 1996-01-20 |
WO1994016136A1 (de) | 1994-07-21 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2114517C3 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln von cellulosehaltigem Textilgut | |
EP1903134B1 (de) | Elastischer Vliesstoff und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE2939870A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum glaetten und trocknen von gewaschenen formteilen aus mischgewebe | |
DE1460703B2 (de) | Verfahren zum Veredeln von mindestens teilweise aus Cellulosefasern bestehendem Textilgut | |
DE4300047C1 (de) | Verfahren und Anlage zur Hochveredlung von textilen Warenbahnen | |
DE1635101A1 (de) | Verfahren und Vorrichtung zum kontinuierlichen Veredeln von Strick- und Wirkware | |
DE857485C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln von Stoffbahnen aus Baumwolle oder anderen Pflanzenfasern | |
DE1594823C3 (de) | ||
DE740239C (de) | Verfahren und Vorrichtung zum Veredeln von Stoffbahnen aus Baumwolle oder sonstigen Pflanzenfasern | |
DE2552938A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur dampfbehandlung von allgemeinen geweben | |
DE2342128A1 (de) | Verfahren zum faerben einer textilen warenbahn | |
DE4233982C2 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen permanenten Naßdekatieren und Fixieren von bahnförmigem Textilgut, z. B. Geweben, Gewirken o.dgl. | |
DE2218671C3 (de) | Verfahren zum Dekatieren von zumindest teilweise aus Wolle bestehenden Warenbahnen | |
CH325265A (de) | Elektrischer Hochspannungsschalter | |
DE2127719A1 (de) | Verfahren und Anlage zum kontinuier liehen Bedrucken und Farben von Waren bahnen | |
DE2223895A1 (de) | Verfahren zum Kräuseln von Proteinfasern | |
DE1469496A1 (de) | Verfahren zum Schrumpffestmachen von elastischen Stoffen und Vorrichtung zur Durchfuehrung dieses Verfahrens | |
DE2262991A1 (de) | Verfahren zum kontinuierlichen ausruesten von textilgut | |
DE2013773A1 (de) | Kontinueverfahren zur Warmebehand lung von Textilmateriahen | |
DE1619179A1 (de) | Verfahren zur Veredelung von cellulosehaltigen Textilien | |
DE2529572A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zum waschen und trocknen von textilgut | |
AT270575B (de) | Verfahren zur Verbesserung der Eigenschaften, insbesondere der Reiß- und Weiterreißfestigkeit, von mindestens teilweise aus Cellulosefasern bestehenden textilen Flächengebilden | |
DE3032395A1 (de) | Verfahren zum dampfverfilzen eines zumindest teilweise aus wolle bestehenden stoffs | |
DE1460722C (de) | Verfahren zum Veredeln von Stoffbahnen, bei dem ein Gewebe in Richtung der einen Fadenschar stark gespannt und in Richtung der anderen Fadenschar entlastet wird | |
DE1460722B1 (de) | Verfahren zum Veredeln von Stoffbahnen, bei dem ein Gewebe in Richtung der einen Fadenschar stark gespannt und in Richtung der anderen Fadenschar entlastet wird |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |