DE2262991A1 - Verfahren zum kontinuierlichen ausruesten von textilgut - Google Patents

Verfahren zum kontinuierlichen ausruesten von textilgut

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Manfred Schuierer
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Brueckner Apparatebau GmbH
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Brueckner Apparatebau GmbH
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    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/19Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with synthetic macromolecular compounds
    • D06M15/37Macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
    • D06M15/39Aldehyde resins; Ketone resins; Polyacetals
    • D06M15/423Amino-aldehyde resins

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  • Chemical Or Physical Treatment Of Fibers (AREA)

Description

BP 2327
Brückner-Apparatebau GmbH, Erbach / Odenw.
Verfahren zum kontinuierlichen Ausrüsten von Textilgut
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Ausrüsten von Textilgut, das in Wasser quellbare Pasern, insbesondere Zellulosefasern, enthält, durch Einlagerung von Veredelungsmitteln, insbesondere von in organischem Lösungsmittel gelöstem Kunstharz, unter Verwendung eines wässrigen Quellmittels.
Das Ausrüsten von Textilgut durch Einlagerung von Veredelungsmitteln, insbesondere das Ausrüsten von Zellulosefasern mit in organischem Lösungsmittel gelöstem Kunstharz, erfolgt bisher vor allem nach zwei bekannten Verfahren»
Das eine Verfahren ist ein Emulsionsverfahren, bei dem das notwendige wässrige Quellmittel in Form einer Emulsion in die organische Kunstharzlösung eingearbeitet wird» Nachteilig ist hierbei, daß auf diese Weise meist keine genügende Quellung der Fasern erzielt wird. Es ist weiterhin problematisch, dem Kunstharzbad soviel Emulgator zuzusetzen«, daß man das wässrige Quellmittel in stabiler Verteilung halten kann; diese Flotten besitzen somit eine begrenzte Badstabilität.
Bei dem anderen bekannten Verfahren erfolgt die Quellung des Textilgutes mit Hilfe von Heißdampf nach Applikation des Kunstharzes und des Katalysators. Es kondensiert hierbei im Textilgut eine Wasserdampfmenge, die wesentlich vom Abquetscheffekt der Kunstharz15sung abhängig ist. Dabei ist auch die Möglichkeit einer Temperatursteuerung im Dämpfer begrenzt,
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da die Dämpfbedingungen zum großen Teil durch die für die Rückgewinnung des organischen Lösungsmittels einzuhaltenden Forderungen bestimmt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, unter Vermeidung dieser Mängel der bekannten Verfahren ein neues Verfahren zum kontinuierlichen Ausrüsten von Textilgut zu schaffen, bei dem die für die Quellwirkung wesentlichen Parameter (wie Wassergehalt, Dauer der Quellzeit, Temperaturen) und die für die Rückgewinnung des organischen Lösungsmittels bestimmenden Parameter unabhängig voneinander jeweils auf den optimalen Wert eingestellt werden können. Durch das neue Verfahren sollen weiterhin die mit der Verwendung von Emulgatoren verbundenen Nachteile vermieden werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß man zunächst das wässrige Quellmittel in dosierter Form auf das Textilgut aufbringt und erst nach einer kurzen Verweilzeit das Veredelungsmittel appliziert.
Durch das getrennte Aufbringen des Quellmittels und des Veredelungsmittels unter Zwischenschaltung einer gewissen Verweilzeit kann man einerseits die Quellbedingungen und andererseits die Bedingungen für die Applikation des Veredelungsmittels und die Rückgewinnung des organischen Lösungsmittels unabhängig voneinander optimal wählen. Günstig ist ferner, daß das Textilgut die Maschine im trockenen Zustand verläßt.
Gegenüber dem eingangs geschilderten bekannten Emulsionsverfahren besitzt das erfindungsgemäße Verfahren vor allem den Vorteil des Wegfalls von Emulgatoren. Dies ist nicht nur aus Kostengründen wichtig, sondern auch dann besonders vor-r teilhaft, wenn eine kombinierte Kunstharz-Hydrophob-Ausrüstung verlangt wird, da Emulgatoren die wasserabstoßende
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Ausrüstung stören. Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß es keine Badinstabilität gibt.
Die Verweilzeit zwischen dem Aufbringen des wässrigen Quellmittels und dem Applizieren des Veredelungsmittels beträgt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren je nach Anwendungsfall zwischen 10 Sekunden und 10 Minuten.
Das wässrige Quellmittel kann zur Erhöhung der Quellwirkung alkalische Zusätze, wie Soda, Natronlauge oder tertiäre Amine enthalten. Man kann beispielsweise bis zu 1 g/l Soda zugeben.
Zur besseren Benetzung des Textilgutes kann das wässrige Quellmittel weiterhin grenzflächenaktive Substanzen enthalten, vorzugsweise nichtionogene Produkte, wie Nonylphenol, oder auch anionaktive Produkte.
Auch die das Veredelungsmittel enthaltende Flotte kann zur besseren Benetzung des Textilgutes grenzflächenaktive Substanzen enthalten.
Die Menge des wässrigen Quellmittels wird zweckmäßig derart dosiert, daß der Gesamtfeuchtigkeitsgehalt des mit dem Quellmittel versehenen Textilgutes (d.h. der natürliche Feuchtigkeitsgehalt abzüglich Reprise zuzüglich aufgebrachter Menge) zwischen 10 und HO Gew.Ji, bezogen auf das trockene Textilgut, liegt.
Das wässrige Quellmittel kann weiterhin einen Kataly-sator für die Reaktion*s Veredelungsmittels mit der Faser enthalten.
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Wird das Quellmittel in flüssiger Form auf das Textilgut aufgebracht, so liegt die Temperatur des wässrigen Quellmittels vorzugsweise zwischen 20 und 60°C. Die Temperatur des wässrigen Quellmittels kann dabei während der Verweilzeit (maximal bis zum Siedepunkt) gesteigert werden.
Wird das wässrige Quellmittel gasförmig auf das Textilgut aufgebracht, so regelt man die im Textilgut kondensierende Feuchtigkeitsmenge zweckmäßig durch Einstellung der Temperaturdifferenz zwischen dem Quellmittel und dem Textilgut auf den gewünschten Wert.
Nach dem Applizieren des Veredelungsmittels kann man das Textilgut einem Verweilvorgang bei mäßiger Temperatur, vorzugsweise etwa bei Raumtemperatur, unterwerfen, ehe eine Trocknung des Textilgutes erfolgt. Die Zeitdauer dieses VerweilVorganges zwischen der Applikation des Veredelungsmittels und dem Trocknungsvorgang soll dabei nicht mehr als etwa 10 Minuten betragen.
Einige Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind in den Flg.l bis 5 der Zeichnung veranschaulicht.
Gemäß Flg.l läuft die Warenbahn 1 zunächst über eine Pflatschwalze 2, durch die aus einem Trog 3 eine dosierte Wassermenge als Quellmittel auf die Warenbahn aufgebracht wird. Nach dem Durchlaufen einer gewissen Verweilzone 4 wird die Warenbahn 1 über eine zweite Pflatschwalze 5 geführt, die aus einem Trog 6 ein in einem organischen Lösungsmittel (beispielsweise chlorierte Kohlenwasserstoffe) gelöstes Veredelungsmittel (etwa Kunstharz mit Katalysator) auf die Warenbahn aufbringt. Bei diesem Ausführungsbeispiel ist die Warenbahn 1 derart über die beiden Pflatschwalzen
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und 5 geführt, daß das wässrige Quellmittel und das Veredelungsmittel auf entgegengesetzte Seiten der Warenbahn aufgebracht werden«
Die Darstellung in Pig.l ist - ebenso wie die Darstellung in den Fig.2 bis 5 - ganz schematisch gehalten'und veranschaulicht lediglich die zum Verständnis der Erfindung wesentlichen Teile. Weggelassen sind beispielsweise die Einrichtungen zur Rückgewinnung des organischen Lösungsmittels, ferner die sich an die Applikationsstufe anschließenden Verweil- und Tro.cknungszonen.
Fig.2 zeigt ein Ausführungsbeispiel, bei dem die Warenbahn 7 derart über die beiden Pflatschwalzen 8 und 9 geführt ist, daß das wässrige Quellmittel durch die Pflatschwalze 8 und das Veredelungsmittel durch die Pflatschwalze 9 auf dieselbe Seite der Warenbahn aufgebracht werden.
Fig.3 zeigt in schematiseher Form eine Vorrichtung» die für Webware geeignet ist. Die zwischen der ersten Pflatschwalze 10 und der zweiten Pflatschwalze 11 angeordnete Verweilzone 12 enthält hier zur mehrfachen Umlenkung der Warenbahn 13 eine Anzahl von Umlenkwalzen 14.
Fig.4 veranschaulicht eine Ausführung, die vorzugsweise für Maschenware und sonstige gegen Zug empfindliche Marenbahnen geeignet ist. Zwischen der ersten Pflatschwalze 15 zur Aufbringung des wässrigen Quellmi.ttels und der zweiten Pflatschwalze 16 zur Applikation des Veredelungsraittels Ist in der Verweilzone i? ein Tragband 18 angeordnets das die Warenbahn 19 abstützt.
Fig.5 zeigt schließlich eine Vorrichtung9 bei der z\ Aufbringen des Quellmittels in gasförmiger Form eine Dampfkammer 20 vorgesehen ist. Die mit dem kondensierten wässrigen
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Quellmittel versehene Warenbahn 21 läuft nach Verlassen der Dämpfkammer 20 durch eine gewisse Verweilstrecke 22 und wird dann über eine Pflatschwalze 23 geführt, durch die das Veredelungsmittel appliziert wird.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung diene folgendes Beispiel: Auf ein Baumwollgewebe wird zunächst mittels einer ersten Pflatschwalze eine solche Menge an wässrigem Quellmittel (enthaltend 0,1 g/l Netal BX) aufgepflatscht, daß der Gesamtwassergehalt des Baumwollgewebes 20ί beträgt. Anschließend wird eine Verweilzone in einer Zeit von etwa 1 Minute passiert. Dann wird eine Kunstharzlösung in Perchloräthylen appliziert, die aus 200 g/l Knittex L-DH und 20 g/l Katalysator besteht. Der Auftrag dieses Veredelungsmittels durch die zweite Pflatschwalze wird so eingestellt, daß sich eine Peststoffauflage von ca. 5% ergibt.
Man erreicht sowohl ausgezeichnete Monsanto-Werte als auch gute Trockenknitterwinkel bei tragbarer Beeinflussung der Reiß- und Scheuerfestigkeit.
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Claims (1)

  1. - 7 Patentansprüche
    1. Verfahren zum kontinuierlichen Ausrüsten von Textilgut, das in Wasser quellbare Fasern, insbesondere Zellulosefasern, enthält, durch Einlagerung von Veredelungsmit.teln, insbesondere von in organischem Lösungsmittel gelöstem Kunstharz, unter Verwendung eines wässrigen Quellmittels, dadurch gekennzeichnet, daß man zunächst das wässrige-Quellmittel in dosierter Form auf das Textilgut aufbringt und erst nach einer kurzen Verweilzeit das Veredelungsmittel appliziert.
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzeit zwischen 10 Sekunden und 10 Minuten beträgt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wässrige Quellmittel alkalische Zusätze zur Erhöhung der Quellwirkung enthält.
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wässrige Quellmittel zur besseren Benetzung des Textilgutes grenzflächenaktive Substanzen enthält.
    5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die das Veredelungsmittel enthaltende Flotte zur besseren Benetzung des Textilgutes auch grenzflächenaktive Substanzen enthält.
    6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des wässrigen Quellmittels derart dosiert wird, daß der Gesamtfeuchtigkeitsgehalt des mit dem Quellmittel versehenen Textilgutes zwischen 10 und 1IO Gew.Jt, bezogen auf das trockene Textilgut, liegt.
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    7· Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß das wflssrige Quellmittel einen Katalysator für die Reaktion des Veredelungsmittels mit der Faser enthält.
    8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Quellmittel in flüssiger Form auf das Textilgut aufgebracht wird, wobei die Temperatur des wässrigen Quellmittels vorzugsweise zwischen 20 und 600C liegt.
    9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur des wässrigen Quellmittels während der Verwellzeit gesteigert wird.
    10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das wässrige Quellmittel gasförmig auf das Textilgut aufgebracht wird, wobei die Im Textilgut kondensierende Feuchtigkeitsmenge durch Einstellung der Temperaturdifferenz zwischen dem Quellmittel und dem Textilgut auf den gewünschten Wert geregelt wird.
    11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das Textilgut nach dem Applizieren des Veredelungsmittels zunächst einem Verweilvorgang bei mäßiger Temperatur, vorzugsweise etwa bei Raumtemperatur, unterworfen wird, ehe eine Trocknung des Textilgutes erfolgt.
    12. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitdauer des Verweilvorganges zwischen der Applikation des Veredelungsmittels und dem Trocknungsvorgang nicht mehr als etwa 10 Minuten beträgt.
    13* Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Auftragen des wässrigen Quellmittels und des Vefedelungsmlttels Pflatschwalzen vorgesehen sind.
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    14. Vorrichtung nach Anspruch 13» gekennzeichnet durch eine solche Führung des bahnförmigen Textilgutes über die beiden Pflatschwalzen, daß das wässrige Quellmittel und das Veredelungsmitte1 auf entgegengesetzte Seiten des Textilgutes aufgebracht werden.
    15· Vorrichtung nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine solche Führung des bahnförmigen Textilgutes über die beiden Pflatschwalzen, daß das wässrige Quellmittel und das Veredelungsmittel auf dieselbe Seite des Textilgutes aufgebracht werden.
    16. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß zum Aufbringen des Quellmittels eine Dämpfkammer mit Einrichtungen zur mehrfachen Umlenkung des Textilgutes vorgesehen ist.
    17. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, insbesondere zum Ausrüsten von Webware, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzone Einrichtungen zur mehrfachen Umlenkung des Textilgutes enthält»
    18. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, insbesondere zum Ausrüsten von Maschenware, dadurch gekennzeichnet, daß die Verweilzone ein das Textilgut abstützendes Tragband enthält.
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