DE4023487A1 - Verfahren und vorrichtung zum traenken einer textilen warenbahn - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum traenken einer textilen warenbahnInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Tränken
einer textilen Warenbahn gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Es ist bekannt, textile Warenbahnen, beispielsweise zum Zwecke
der Imprägnierung mit einer chemischen Behandlungsflotte zu
tränken, wobei das Tränken auf trockenen Warenbahnen oder auf
ausgewaschenen nassen Warenbahnen erfolgt.
Zur Tränkung wird hierbei die Warenbahn durch eine Imprägnier
maschine mit großem Flotteninhalt geleitet, abgequetscht und
anschließend einer Reaktions- oder Trockenkammer zugeführt.
Nachteilig ist, daß große Flottenmengen in einer Imprägnier
maschine benötigt werden und eine ständige Titration und
Überprüfung der Flotte notwendig ist. Bekannt ist auch eine
Einrichtung, in der die Warenbahn von oben nach unten durch
eine Einrichtung geführt und unten abgestreift wird. Hierbei
ist nachteilig, daß ein Flottenaustausch in kurzer Zeit
dadurch erschwert wird, daß trockene Warenbahnen Luft und
nasse Warenbahnen Flüssigkeiten enthalten, welche verdrängt
werden müssen.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren der gattungsgemäßen Art zu schaffen, mit dem
bei schnellem Durchlauf der Warenbahnen durch die Flotte
eine verbesserte Druchtränkung ermöglicht wird. Der Erfindung
liegt ferner die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Durch
führung des Verfahrens zu schaffen, die konstruktiv einfach
aufgebaut ist.
Die gestellte Aufgabe bezüglich des Verfahrens wird durch
die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 genannten
Merkmale gelöst.
Da die Warenbahn vor dem Eintreten in die Flotte gequetscht
wird, wird die Luft oder die Waschflüssigkeit herausgepreßt
und die Saugfähigkeit der Warenbahn um ein Vielfaches erhöht.
Unmittelbar nach dem Quetschen, praktisch noch bevor das
Gewebe Luft aufnehmen kann, wird die Warenbahn durch die
Flotte geführt, so daß diese im Sinne eines Schwammes von
der Warenbahn aufgenommen wird.
Neben der erheblich verbesserten Durchtränkung der Warenbahn
kann mit einem sehr geringen Flotteninhalt gearbeitet werden.
Um ein kontrolliertes Aufbringen der Flotte zu gewährleisten,
ist nach dem Durchlauf der Warenbahn durch die Flotte eine
Quetsch- oder Abstreifeinrichtung vorgesehen zur Gewähr
leistung eines genauen prozentualen Flottenauftrages auf
die Ware.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist so
gestaltet, daß zwei sich gegenüberliegende achsparallel
zueinander angeordnete Quetschwalzen vorgesehen sind, die
sich in Warenlaufrichtung drehen. Zum einen wird so die
Waschflüssigkeit aus der Warenbahn herausgepreßt, zum
anderen wird die Warenbahn transportiert. Weiter ist die
Vorrichtung so gestaltet, daß die stirnseitigen gemeinsamen
Wirkspaltöffnungen der Quetschwalzen im Bereich des Waren
bahnauslaufes durch jeweils eine Dichtplatte verschlossen
gegenüber den zugeordneten Stirnseiten der Quetschwalzen
abgedichtet sind.
Auf diese Art und Weise wird ein Behälter geschaffen, der
die Flotte aufnimmt und der durch die sich gegenüberliegenden
Dichtplatten einerseits und einen Teil der Oberfläche der
Dichtwalzen andererseits begrenzt wird.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sowohl des
Verfahrens als auch der Vorrichtung sind in Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Ein Ausführungsbeispiel der erfindungs
gemäßen Vorrichtung sowie die Funktionsweise des Verfahrens
werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung darge
stellt.
Es zeigt
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einer Seiten
ansicht,
Fig. 2 einen Teilausschnitt der Vorrichtung in einer
schematisierten Seitenansicht.
In der Fig. 1 ist eine Vorrichtung dargestellt, mit der
erfindungsgemäß ein Verfahren zum Tränken einer textilen
Warenbahn 1 durchgeführt wird. Dabei besteht die Vorrichtung
in ihrem Grundaufbau aus zwei auch in der Fig. 2 erkennbaren
Quetschwalzen 2, die sich gegenüberliegen und achsparallel
zueinander angeordnet sind. Pneumatisch oder hydraulisch
sind über entsprechende Zylinder 13 die in Warenlaufrichtung
drehenden Quetschwalzen 2 in ihrem Abstand zueinander
veränderbar, so daß der Anpreßdruck an die durchgeführte
Warenbahn 1 einstellbar ist. Prinzipiell ist dabei unerheblich,
ob beide Quetschwalzen 2 beweglich sind oder lediglich eine,
wobei im letzten Fall die andere ortsfest gelagert ist.
Die Warenbahn 1 wird über eine unterhalb und seitlich der
Quetschwalzen 2 angeordneten Umlenkwalze bzw. Breitstreck
walze 9 geführt und durchtritt nach dem Abquetschvorgang
eine Flotte 3, die beispielsweise aus einer chemischen
Flüssigkeit gebildet sein kann.
Diese Flotte 3 wird in einem Raum gehalten, der einerseits
durch Teilbereiche der Oberflächen der Quetschwalzen 2 und
andererseits durch Dichtplatten 8 gebildet wird, die im
Bereich der Stirnseiten der Quetschwalzen 2 an diesen dichtend
anliegen, wobei die Dichtplatten 8 jeweils die gemeinsame
Wirkspaltöffnung im Warenbahnauslauf abdecken.
Durch die Quetschwalzen 2 wird die bei einem zuvor durchge
führten Waschvorgang in der Warenbahn 1 befindliche Wasch
flüssigkeit ausgepreßt und über eine unterhalb der Quetsch
walzen 2 angeordnete Ablaufrinne 14 aufgefangen und dem davor
stehenden Waschabteil zugeführt.
Zur weiteren Verbesserung des Flottenauftrages kann in einem
Vortrog 17 nach leichtem Abquetschen des Waschwassers aus dem
Waschkasten durch ein Quetschwerk 15 ein Netzmittel, wie z. B.
Tenside zugegeben werden.
Außerhalb des Bereiches, in dem die Flotte 3 aufgenommen
ist, ist jeder Quetschwalze 2 eine Abstreifwalze 4 zuge
ordnet, mit denen durch die Oberfläche der Quetschwalzen 2
mitgenommene Flotte 3 abgestreift und zurückgeführt wird.
Im weiteren Verlauf wird die Warenbahn 1 durch den Wirkspalt
zweier Druckwalzen 6 geführt, die in ihrem Abstand zueinander
gleichfalls hydraulisch oder pneumatisch durch einen Zylinder
12 veränderbar sind und mit denen überschüssige, von der
Warenbahn 1 aufgenommene Flotte abgequetscht wird, wobei
eine kontrollierte Flottenaufnahme ermöglicht wird.
Der Abstand der Druckwalzen 6 zueinander ist wahlweise über
den Anpreßdruck bzw. über die Einstellung des Spaltes zwischen
den beiden Quetschwalzen möglich. Um die überschüssige Flotte
aufzufangen bzw. abzuleiten, sind zwischen den Abstreif
walzen 4 und den Druckwalzen 6 ein paar Flottenrückführungs
bleche 11 angebracht, welche die abgequetschte Flotte in das
Flottenbad zurückführen. Über eine oberhalb der Druckwalzen 6
angeordnete Umlenkwalze 10 wird die Warenbahn senkrecht nach
oben gezogen und in eine nicht dargestellte Reaktionskammer,
beispielsweise einem Dämpfer oder einem Trockner zugeführt.
Wie in der Fig. 2 zu erkennen ist, erfolgt der Flottenzulauf
kontinuierlich über die Zulaufrohre 4. Zur Einhaltung eines
konstanten Flotteninhaltes der Flotte 3 ist die Anbringung
einer Niveauregelung zweckmäßig. Diese Niveauregelung kann
beispielsweise aus einer Schwimmerschaltung bestehen.
Der Funktionsablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
im folgenden beschrieben:
Die trockene bzw. zuvor gewaschene, demzufolge mit Wasch
flüssigkeit gesättigte Textilwarenbahn 1 wird senkrecht, und
zwar von unten nach oben zwischen zwei Quetschwalzen 2
hindurchgeführt, wobei die Luft bzw. die Waschflüssigkeit
weitgehend aus der Warenbahn herausgepreßt wird. Unmittelbar
nach dem Auspressen der Waschflüssigkeit wird die Warenbahn 1
durch die Flotte 3 geführt, wobei sich die Warenbahn 1 mit
der Flotte 3 vollsaugt. Um überschüssiges, ansonsten von der
Oberfläche der Warenbahn 1 ablaufende Flotte 3 abzustreifen,
sind oberhalb der Quetschwalzen zwei Druckwalzen 6 vorgesehen,
die auf die Warenbahn 1 einen gewissen Druck ausüben, so daß
ein geringer Teil der Flotte aus der Warenbahn 1 zurückge
halten wird. Der Verstellbereich 7 zwischen den Druckwalzen 6
ist durch den Anpreßdruck bzw. durch eine Spalteinstellung
variabel.
Dadurch, daß zum Zurückhalten der Flotte die Quetschwalzen 6
vorgesehen sind, erreicht man ein zusätzliches Einquetschen
der Flotte in die Warenbahn. Eine weitere Verbesserung der
Flottenaufnahme wird noch durch das Aufbringen von Netzmitteln,
wie z. B. Tensiden vor Einlauf in das Quetschwalzenpaar 2
begünstigt.
Durch den geringen Flotteninhalt 3 findet eine schnelle
Erneuerung der Flotte statt, wodurch eine Verbesserung der
Flotte nicht eintreten kann und sich somit eine Badkontrolle
durch Flottentitration erübrigt.
Claims (10)
1. Verfahren zum Tränken einer textilen Warenbahn mit einer
Flotte, bei dem die über Rollen geführte und von diesen
transportierte Warenbahn senkrecht durch die Flotte
geführt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Warenbahn (1) unmittelbar vor dem Tränken gequetscht
und im Quetsch- und Tränkbereich von unten nach oben geführt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
nach dem Tränken ein geringer Teil der Flotte aus der
Warenbahn (1) herausgedrückt wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei sich gegenüberliegende,
achsparallel zueinander angeordnete, in Warenlaufrichtung
drehbare Quetschwalzen (2) vorgesehen sind, und daß deren
stirnseitige, gemeinsame Wirkspaltöffnung im Bereich des
Warenbahnauslaufs durch jeweils eine Dichtplatte (8) ver
schlossen und gegenüber den zugeordneten Stirnseiten der
Quetschwalzen (2) abgedichtet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
jeder Quetschwalze (2) oberhalb des Niveaus der Flotte
ein Abstreifer, beispielsweise eine Abstreifwalze (4)
zugeordnet ist, die sich an der Quetschwalze (2) abstützt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
Zulaufrohre (5) vorgesehen sind, über die Flotte in das
Flottenbad zurückführbar ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Niveaueinrichtung vorgesehen ist, über die im
Zusammenwirken mit den Zulaufrohren (5) das Flottenniveau
der Flotte (3) einhaltbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
oberhalb der Quetschwalzen (2) Druckwalzen (6) vorgesehen
sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirkspalt der Quetschwalzen (2) und der Abstand
der Druckwalzen (6) verstellbar ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Abstandsveränderung der Quetschwalzen (2) bzw. der
Druckwalzen (6) zueinander hydraulisch oder pneumatisch
erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
auf die Warenbahn (1) vor Eintritt in das Quetschwalzenpaar
(2) Netzmittel, wie z. B. Tenside aufgebracht werden können.
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