DE3801138C2 - Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung einer breit geführten Gewebebahn - Google Patents
Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung einer breit geführten GewebebahnInfo
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Classifications
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- D06B—TREATING TEXTILE MATERIALS USING LIQUIDS, GASES OR VAPOURS
- D06B21/00—Successive treatments of textile materials by liquids, gases or vapours
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur kontinuierlichen
Behandlung einer breit geführten Gewebebahn nach dem
Oberbegriff des Patenanspruchs.
Bei einer bekannten Vorrichtung dieser Art (DE-PS 4 24 721)
zum Entschlichten, Bleichen und Dämpfen von fortlaufend
breit durch Behandlungsflüssigkeiten geführten Gewebebahnen
durchläuft das Gewebe zu Beginn eine Reihe von Ab
teilen mit zwischengeschalteten Quetschwalzenpaaren, wobei
es wiederholt mit Behandlungsflüssigkeit imprägniert wird.
Anschließend gelangt es nach einer Spannungsausgleichvor
richtung in eine Dämpfvorrichtung, wobei es vor und nach
dem eigentlichen Dämpfraum durch frische Behandlungsflüs
sigkeit, die sich in zwei den Unterteil der Dämpfvorrich
tung bildenden Behälterabteilen befindet, geführt und mit
derselben imprägniert wird. Zweck dieser Imprägnierung
bzw. Tränkung des Gewebes jeweils vor sowie nach dem Dämp
fen, d. h. der Reaktion der Lauge mit den Gewebefasern, ist
es, ein außerordentlich gutes Eindringen der Lauge in das
Gewebe zu erreichen.
Diese Anordnung weist jedoch den Nachteil auf, daß die Re
aktion nicht hinreichend vollständig abläuft und die
Durchlaufgeschwindigkeit des Gewebes langsam ist.
Auch ist aus der DE-OS 14 60 260 ein Kontinue-Bleich
verfahren bekannt, welches in einem Druckkessel durchge
führt wird, bei dem - um innerhalb des Kessels mit einer
Flottenimprägnierung zwischen 70 und 150% arbeiten zu
können - eine Nachimprägnierung innerhalb des Druckkessels
bzw. die gesamte Imprägnierung innerhalb desselben ausge
führt wird. Bei dem beschriebenen und dargestellten Aus
führungsbeispiel, bei welchem die gesamte Imprägnierung
innerhalb eines Druckdämpfers ausgeführt wird, wird die in
den Druckkessel eingeführte Warenbahn bei ihrem Lauf in
Schleifenführung über einen ersten Satz von Umlenkrollen
zunächst durch Besprühung und mehrfachen Durchlauf durch
einen ersten Flottentrog mit Flotte imprägniert, sodann in
einem Quetschwerk innerhalb des Kessels abgequetscht, ge
langt sodann zur Nachimprägnierung in einen zweiten Flotten
trog, den sie mehrfach durchläuft, wird anschließend
mittels einer Spannvorrichtung gespannt und wird schließlich
in Schleifenführung über einen weiteren Satz von Um
lenkrollen geführt, um einer zweiten Reaktion ausgesetzt
zu werden. Ein solches Verfahren bedeutet durch die Ver
wendung eines Druckkessels mit den entsprechenden Abdich
tungserfordernissen, etwa in Gestalt von Dichtwalzen am
Einlauf- und Auslaufspalt der Gewebebahn, einen sehr hohen
produktionstechnischen Aufwand.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, daß
sie eine größere Leistung und Durchlaufgeschwindigkeit des
Gewebes bei einem verbesserten Reaktionsablauf bietet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruches gelöst.
Mit einer solchen Vorrichtung ist erreicht, daß die Gewebe
bahn während ihres Verweilens in dem Reaktionsbehälter,
der ohne erhöhten Druck auskommt, im Zuge der bereits ein
gesetzten Reaktion eine weitere Imprägnierung oder Tränkung
erfährt. Dadurch wird die Reaktion beschleunigt und
so die Verweilzeit des Gewebes im Reaktionsbehälter ver
ringert. Auf diese Weise wird der Gewebedurchsatz pro Zeit
ohne Qualitätseinbußen erhöht.
Die Merkmale und die weiteren Vorteile einer erfindungsge
mäßen Maschine werden nachstehend anhand eines
in der beiliegenden Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Die Zeichnung zeigt eine schematische, senkrechte Längs
schnittansicht der kontinuierlichen Anlage,
die im wesentlichen aus
einer Tränkeinheit 1 für das Gewebe 9, an der sich eine Ein
heit zur wenigstens teilweisen Entfernung der wässerigen
Lösung, und zwar eine Auspreßgruppe 2, direkt anschließt,
und aus einem Reaktionsbehälter 3 besteht, die nacheinander
angeordnet sind und nach denen eventuell eine (nicht
dargestellte) Wascheinheit vorgesehen sein kann.
Im Inneren eines Kastens 4 enthält die Tränkeinheit 1
Wannen 5, die am Ein- und am Ausgang einer mittleren
Wanne 6 angeordnet sind, an deren Boden sich ein Wärme
austauscher, zum Beispiel ein Rohrbündel, befindet, und
einen Satz drehbar gelagerter Umlenkrollen 8, mit denen
die Gewebebahn 9 in Eingriff kommt und die abwechselnd
oben außerhalb der Wannen 5 und der Wanne 6 und unten innerhalb
derselben Wannen 5-6 angeordnet sind.
Die Umlenkrollen 8 sind so angeordnet, daß die Gewebebahn
9 gezwungen wird, eine vorgegebene Anzahl Windungen zu
bilden, wobei die Dichtwannen 5 und die Wanne 6 wenigstens
zum Teil mit einer wässerigen Behandlungslösung 10
gefüllt sind, in die
die Gewebebahn 9 abwechselnd eintaucht und getränkt wird.
Die Lösung 10 kann durch den Wärmeaustauscher 7 auf eine
vorbestimmte Temperatur erwärmt werden.
An einem Traggestell 11 weist die Auspreßgruppe 2 weitere
Umlenkrollen 12 und ein Paar angetriebener Auspreßwalzen
13 und 14 auf.
Die obere Auspreßwalze 13 hat eine senkrecht verschiebbare
Achse und übt auf die untere Walze 14 einen veränderlichen
und vorbestimmbaren Druck aus, der durch den von einem darüber
angeordneten Zylinder 15, zum Beispiel einen Druckluftzylinder,
entsteht, der auf die obere Walze 13 wirkt.
Innerhalb eines weiteren, zweckmäßig isolierten Kastens 16
enthält der Reaktionsbehälter 3 einen ersten Satz ange
triebener Rollen 17 und einen zweiten Satz ebenfalls ange
triebener Rollen 18.
Die Rollen 17 und 18 sind abwechselnd in der Nähe des oberen
Teils und des Bodens der Kammer 3 angeordnet und mit
diesen Rollen 17 und 18 kommt die Gewebebahn 9 so in Ein
griff, daß es eine vorgegebene Anzahl Windungen bildet.
Am Boden dieses Behälters 3, unterhalb der Rollen 17 und
18, ist ein Wellblech 19 angeordnet, das zueinander parallel
verlaufende Querschlitze 20 besitzt.
Durch diese Schlitze 20 tritt eine bestimmte Menge gesät
tigten, ggf. erhitzten Wasserdampfes aus, der unterhalb
des Wellbleches 19 über eine Reihe Rohrspender 21 zuge
führt und über eine Reihe Rippenstrahlrohre 22 eventuell
erhitzt wird und die darüberliegende Gewebebahn 9 beauf
schlagt.
Oberhalb der Rollen 17 und 18, im oberen Bereich des Be
hälters 3, ist eine Reihe Rohre 23 angeordnet, die zuein
ander parallel verlaufen, dicht miteinander verbunden sind
und durch die Dampf fließt, um ingesamt ein heißes Dach
zu bilden.
Am Umfang dieser Rohre 23, im Bereich der seitlichen Wände
des Behälters 3, ist ein Schlitz 24 ausgebildet, durch den
der gesättigte, ggf. erhitzte Wasserdampf zu einem mit einer
Regelklappe 26 versehenen Abzugskanal 25 gelangen kann.
Im Bereich einer seitlichen Eintrittswand 27 des Behälters
3 ist eine Losrolle mit senkrecht beweglicher Achse ange
ordnet, die zur Ermittlung und zum Ausgleich der Längs
spannung der durch einen Schlitz 29 eintretenden Gewebe
bahn 9 dient. Eine ähnliche Losrolle 30 ist im Inneren des
Behälters 3 zwischen den beiden Sätzen angetriebener Rollen
17 und 18 angeordnet und läßt sich senkrecht verschieben,
um dieselbe Aufgabe der Ermittlung und des Ausglei
ches der Längsspannung der Gewebebahn 9 zu erfüllen.
Im Bereich der seitlichen Austrittswand 31 des Behälters 3
ist eine mit Wasser gefüllte Dichtwanne 32 ausgebildet, in
deren Inneren eine Rolle 33 drehbar gelagert ist, mit der
die austretende Gewebebahn 9 in Eingriff kommt.
Im Inneren des Reaktionsbehälters 3, in einem Raum
zwischen den beiden Rollensätzen 17 und 18, ist eine weitere
Behandlungseinheit eingesetzt, die zum Beispiel aus einer
weiteren Tränkeinheit und aus einem weiteren Quetschwerk
zur wenigstens teilweisen Entfernung der wässerigen Lösung
aus dem Gewebe besteht. Diese weiteren Einheiten bestehen im we
sentlichen aus einer Schale 34, in der eine
Wanne 35 ausgebildet ist, in deren Inneren eine Rolle 36
drehbar gelagert ist, mit der die Gewebebahn 9 in Eingriff
kommt. Oberhalb der Schale 34 sind ein Paar Umlenkrollen
37 für die Gewebebahn 9 und ein Paar angetriebener Aus
preßwalzen 38 bzw. 39 angeordnet, wobei letzteres Walzen
paar im wesentlichen dem Paar Auspreßwalzen 13 und 14 der
Auspreßgruppe 2 entspricht. Die Wanne 35 wird über eine
Zuleitung 40 mit einer wässerigen Behandlungslösung ge
füllt, die im wesentlichen, aber nicht unbedingt mit der
wässerigen Lösung 10 identisch ist.
In Betrieb wird die Gewebebahn 9 über die Rollen 8 in die
Tränkeinheit 1 zu den beiden Dichtwannen 5 und zur Wanne 6
kontinuierlich zugeführt, die eine wässerige Behandlungs
lösung 10 enthalten, die im Inneren der Wanne 6 durch das
Wärmeaustausch-Rohrbündel 7 eventuell auf eine vorbestimmte
Temperatur erwärmt ist.
Das so mit der Lösung 10 getränkte und durch die nachfol
genden Rollen 12 geführte Gewebe 9 wird durch das Auspreß
walzenpaar 13 und 14 in kontrollierter Weise so ausge
preßt, daß eine vorgegebene und gleichmäßig verteilte Menge
der Lösung 10 daran haften bleibt. Anschließend tritt
die Gewebebahn 9, deren Längsspannung durch die Losrolle
28 geregelt ist, über den Schlitz 29 in den Reaktionsbe
hälter 3 ein, in deren Inneren eine Atmosphäre von Wasser
dampf herrscht, der von den Rohrspendern 21 durch die im
Bodenwellblech ausgebildeten Querschlitze 20 abgegeben
worden ist. Der Dampf kann eventuell durch die Strahlrohr
22 auf eine vorgegebene und einstellbare Temperatur er
hitzt werden, die außerdem mit Hilfe des durch die Reihe
der geheizten Rohre 23 gebildeten, heißen Daches gleich
bleibend und gleichmäßig gehalten wird, wobei der Dampf
schließlich den durch die Klappe 26 geregelten Abzugskanal
25 durch den Umfangsschlitz 24 erreichen kann.
Die mit der Lösung 10 getränkte und durch die Führung des
ersten Satzes angetriebener Rollen 17 eine vorgegebene An
zahl Windungen bildende Gewebebahn 9 wird daher vom gesät
tigten ggf. erhitzten Wasserdampf so beaufschlagt, daß die
Reaktion zwischen den Fasern und der wässerigen Behand
lungslösung 10 aufgrund der Wirkung der darin enthaltenen
Chemikalien und gleichzeitig der Wirkung der Temperatur
des Wasserdampfes beginnt.
Eine weitere Aufgabe des heißen, durch die Reihe der ge
heizten Rohre 23 gebildeten Daches ist, die Kondensation
des Behandlungswasserdampfes und daher unerwünschte Wasser
tropfen auf die darunterliegende Gewebebahn 9 zu ver
meiden. Am Ende der durch die Gewebebahn 9 zurückgelegten,
gewundenen Strecke, während die Reaktion in voller Entfaltung
begriffen ist, wird die Gewebebahn 9 wiederum mit einer
neuen warmen, wässerigen Behandlungslösung getränkt,
die im wesentlichen, aber nicht unbedingt identisch mit
der wässerigen Lösung 10 ist, wobei diese neue wässerige
Behandlungslösung in der Wanne 35 enthalten ist, wo sie
über die Zuleitung 40 zugeführt wird.
In diese neue Behandlungslösung taucht die durch die Rolle
36 geführte Gewebebahn 9 ein, um dann durch das angetrie
bene Auspreßwalzenpaar 38 und 39 wieder ausgepreßt zu werden,
die außerdem die Aufgabe erfüllen, auf das Gewebe 9
eine vorgegebene Menge dieser neuen Behandlungslösung
gleichmäßig zu verteilen.
Sowohl die weitere Tränkeinheit, als auch die weitere Aus
preßgruppe erfüllen den Zweck, die Gewebebahn 9 mit einer
bestimmten, zusätzlichen Menge neuer Behandlungslösung zu
versehen.
Die Längsspannung der über die Umlenkrollen 37 vor und nach dem Auspressen
geführten Gewebebahn 9 wird durch die Losrolle 30
kontrolliert; dann kommt die Gewebebahn 9 mit dem zweiten
Satz angetriebener Rollen 18 in Eingriff, um eine weitere
vorgegebene Anzahl Windungen zu bilden.
Auch in diesem Bereich befindet sich die Gewebebahn 9 in
einer Atmosphäre von gesättigtem bzw. heißem Wasserdampf,
so daß die Reaktion der Fasern mit erneutem Schwung bis
zum Ende fortschreiten kann, das mit dem Austritt des Ge
webes aus dem Reaktionsbehälter 3 über die Rolle 33 und
die Dichtwanne 32 zusammenfällt.
Wenn die in der Wanne 35 enthaltene, wässerige
Behandlungslösung mit der wässerigen
Behandlungslösung 10 der Wannen 5 identisch sein soll,
wird die Zuleitung 40 zweckmäßig mit den
Wannen 5 und mit der Wanne 6 der Tränkeinheit 1 verbunden,
wobei die überschüssige Behandlungslösung aus der
Wanne 35 in die Schale 34 überlaufen und aus derselben
durch entsprechende (nicht dargestellte Kreise) ausgelas
sen werden kann, um kontinuierlich filtriert, erwärmt und
wieder eingesetzt zu werden.
Claims (1)
- Vorrichtung zur kontinuierlichen Behandlung einer breit geführten Gewebebahn mit einer wässerigen Behandlungslösung, welche Vorrichtung versehen ist mit einer ersten Einrichtung zum Imprägnieren des Gewebes mit der wässerigen Behandlungslösung, mit einem daran anschließenden Quetschwerk und mit einem darauf folgenden, getrennt angeordneten Reaktionsbehälter, in dem mindestens eine weitere Einrichtung zum Imprägnieren des Gewebes mit der gleichen oder einer anderen wässerigen Behandlungs lösung und eine obere und untere Reihe von Umlenk rollen für die Gewebebahn angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß im Reaktionsbehälter (3) zwei Sätze angetriebener oberer und unterer Umlenkrollen (17, 18) angeordnet sind, über die die in den Reaktionsbehälter (3) eintretende, getränkte und abgequetschte Gewebebahn (9) nacheinander geführt ist, und daß die weitere Imprägniereinrichtung (34, 35, 36, 40), gefolgt von einem weiteren Quetsch werk (38, 39) und von einer Einrichtung (30) zum Ermitteln und zum Ausgleich der Längsspannung des Gewebes, zwischen dem ersten Umlenkrollen satz (17) und dem zweiten Umlenkrollensatz (18) angeordnet ist.
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