CH633665A5 - Fernsehdekoder fuer eine abonnenten-fernsehanlage. - Google Patents
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Description
Verfahren zur Benetzbarmachung von Textilmaterialien Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erhöhung der Festkörperoberflächenspannung bzw. der Oberflächenenergie von Textilfasern, aus welchem sich die Möglichkeit der Benetzbarmachung deren schwer benetzbarer Oberflächen, z. B. durch Wasser, ergibt. Es ist bekannt, dass durch Zusatz von Emulgatoren zu Flüssigkeiten, z. B. Wasser, die Oberflächenspan nung der Flüssigkeit of erniedrigt und damit ihre Fähig keit zu benetzen erhöht werden kann. Es wäre denk bar, den gleichen Effekt auch durch Erhöhung der Festkörperoberflächenspannung o, zu erreichen. Die Möglichkeit, die Oberflächenspannung eines Festkör pers dauerhaft zu erhöhen, wurde jedoch bislang in der Praxis nicht in Betracht gezogen, da dieser Effekt mit der Erhöhung der freien Oberflächenergie verbun den ist. Wissenschaftliche Untersuchungen (P. J. Sell, Z. physik. Chem., Neue Folge 39 [1963<B>]</B> 322; A. W. Neu mann und P. J. Sell, ibid. 41 [1964] 183; P. J. Sell and A. W. Neumann, ibid. 41 [1964] 191) ergaben, dass zwischen den grenzflächenenergetichen Grundgrö ssen, nämlich Festkörperoberflächenspannung o,, Flüs sigkeitsoberflächenspannung or und Grenzfläehenspan- nungen a,f zwischen Festkörper und Flüssigkeit eine Zustandsgleichung F (a" of, Yuf) = 0 besteht. Auf Grund dieses Umstandes können aus Mes sungen von experimentell leicht zugänglichen Flüssig- keitsoberflächenspannungen und Randwinkel unter Zu hilfenahme der Youngschen Gleichung a, - ;2,f = ar cos 0 Festkörperoberflächenspannungen a, und Grenzflächen- spannungen a,r bestimmt werden. Die Existenz der oben genannten Zustandsgleichung hat unter anderem zur Folge, dass die Auftragung von o,-Werten gegen cos J bei festgehaltener Flüssigkeitsoberflächenspannung of eine Kurve ergibt, welche anzeigt, dass kleinere Rand winkel<B>0</B> grösseren Festkörperoberflächenspannungen o, zugeordnet sind, d. h. dass die Behandlung der Fest körper mit Benetzer die Festkörperoberflächenspannung erhöht. Durch die deutsche Auslegeschrift Nr. 1 132 329 wurde ein Verfahren bekannt, nach welchem Kunststoff, z. B. Polyäthylen, durch Behandeln mit einer Auf- schlämmung von kolloidalem SiO2 in Toluol benetz- bar gemacht werden soll. Diese Methode bewirkt eine wenig befriedigende Benetzbarkeit für Wasser und wäss- rige Flüssigkeiten und ist nur bei gewissen Materialien anwendbar. Die französische Patentschrift Nr. 1 156 506 be schreibt die Vorbehandlung von Cellulosefasern mit der Lösung eines Titanhalogenids, um die Cellulose- fasern für nachfolgende Färbungen und Ausrüstungen aufzuschliessen, wobei die Textilfasern im gequollenen Zustand vorliegen müssen, damit die verbesserte Auf nahmefähigkeit hinsichtlich der nachfolgenden Verede lungsmedien gewährleistet ist. 1n den französischen Pa tentschriften Nrn. 1<B>175</B> 227 und 1 175 228 wird das Aufbringen von anorganischen Metallverbindungen, dar unter von Titan, Zinn und Blei, auf Textilfasern und das ionisierende Bestrahlen derselben, unter anderem zwecks Erhöhung der Benetzbarkeit, beschrieben. Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein allgemein anwendbares Verfahren, mit welchem Oberflächen von Textilmaterialien aller Art auf einfache Art für Flüs sigkeiten, Gase und Dämpfe, die diese Oberflächen normalerweise nicht benetzen, leicht benetzbar gemacht werden können, ohne dass die mit den Metallverbin- dungen behandelten Textilmaterialien in gequollenem Zustand vorliegen oder anschliessend bestrahlt werden müssen. Insbesondere lassen sich nach dem erfind-ungs- gemässen Verfahren hydrophobe Oberflächen für Was ser, wässrige Flüssigkeiten, strömende Luft und der gleichen benetzbar machen. Das erfindungsgemässe Verfahren zur Benetzbar- machung von Textilmaterialien ist dadurch gekennzeich net, dass man mindestens. eine organiche oder anor ganische Verbindung eines Elementes der 4. Haupt- und Nebengruppe des Periodischen Systems mit Aus nahme von Verbindungen des Kohlenstoffs, Siliciums und des zweiwertigen Zinns auf die Oberfläche der be- netzbar zu machenden Textilmaterialien aufbringt, ein wirken lässt, abspült und abschliessend trocknet. Die Applikation kann beispie.lweise bei Synthese fasern oder Geweben daraus durch einfaches Aufstreuen und anschliessendes kurzes Erwärmen des Gegenstandes auf eine Temperatur in der Nähe des Schmelzpunktes erfolgen, wonach abgespült und abschliessend getrocknet wird. Ferner können die Verbindungen der Elemente der 4. Haupt- und Nebengruppe in Wasser oder in geeigneten Lösungsmitteln gelöst oder suspendiert auf die zu behandelnden Materialien aufgebracht werden; dies kann z. Bauch unter Zuhilfenahme des elektTi- schen Stroms, beispielsweise unter geeigneter statischer Aufladung der Oberfläche oder durch mit elektrischen Anziehungskräften arbeitende Sprühverfahren erfolgen. Bei der Applikation in wässriger Lösung empfiehlt sich der Zusatz eines Detergens. Als Detergentien können kationaktive oder nichtionogene, die Oberflächenspan nung erniedrigende Stoffe, z. B. Alkylsulfonate zuge setzt werden. Geeignete nichtwässrige Applikationsme- dien sind Alkohole, Ketone, Ester, Äther, Amine oder Gemische daraus. Auch Gemische aus organischen Lö sungsmitteln und Wasser kommen in Frage. Auch kann man das aktive Mittel auf Synthese fasern mit einem Lösungsmittel, das die Faserober fläche anlöst, anbringen. Dadurch wird die Haftfähig keit auf der Oberfläche, verglichen mit der bei An wendung eines inerten Lösungsmittels erzielbaren Haft fähigkeit, erhöht. Zur erfindungsgemässen Benetzbarmachung geeig nete Verbindungen sind organische und insbesondere anorganische Verbindungen von Germanium, Zinn (IV), Blei, Titan, Zirkon, Hafnium und Thorium. Mit vorliegendem Verfahren können insbesondere Fasern aus Polyäthylen, Polypropylen, Nylon und fer ner auch textile Glasfasern für Wasser und wässrige Lösungen leicht benetzbar gemacht werden. Anorganische Salze der genannten Elemente werden im erfindungsgemässen Verfahren bevorzugt angewandt. Gegebenenfalls können Salze von verschiedenen Ele menten der 4. Haupt- und Nebengruppe gemischt so wie Ammonsalze zur Wirkungssteigerung zugesetzt wer den. Zur Verhinderung einer Hydrolyse und zur Er höhung des Effektes empfiehlt sich ferner ein Zusatz von schwachen Säuren, wie Weinsäure oder Sulfamin- säure, oder von verdünnter Mineralsäure, wie Salz säure. Das erfindungsgemässe Verfahren zur Benetzbar- machung von schwer benetzbaren Oberflächen für wäss- rige Flüssigkeiten, Dampf, Luft oder deren Gemisch ist billiger und wirksamer, als die bisher zu diesem Zweck angewandten Verfahren. Man behandelt die benetzbar zu machenden Textilien z. B. durch einfaches kurzes Eintauchen in oder Besprühen mit der die aktive Ver bindung enthaltenden Lösung, oder gegebenenfalls unter Verwendung moderner Applikationsmethoden, die mit elektrischer Aufladung der zu behandelnden Oberfläche arbeiten, wonach z. B. ebenfalls durch Eintauchen oder Besprühen, gespült wird. Es kann z. B. mit Wasser, Lösungsmitteln oder schwachem Alkali gespült werden. Im Verlaufe dieser Arbeitsweise bildet sich auf der behandelten Oberfläche ein chemisch beständiger über zug, der sich mechanisch entfernen lässt. Diese Tat sache lässt sich dazu benützen, die Wirkung des er findungsgemässen Verfahrens auf Teilen der behandel ten Oberfläche rückgängig zu machen. Mechanisch nicht mehr rückgängig zu machende Effekte lassen sich durch Einverleibung der aktiven Verbindungen in die benetz bar zu machende Oberfläche, z. B. auf die vorstehend angedeuteten Arten, erzielen. Das erfindungsgemässe Verfahren hat gegenüber den bekannten Verfahren auch den Vorteil, dass die danach behandelten Textilgewebe eine erheblich grössere Be- netzbarkeit erhalten (bestimmbar nach dem sogenannten Sinking-Time-Test ). Die erhöhte Benetzbarkeit bleibt auch nach dem Kochen der Gewebe bestehen und ist bei Verwendung von zusätzlichen Waschmitteln ent sprechend höher als normal. Daraus ergeben sich be sondere Vorteile bei Wasch-, Färbe- und Ausrüstungs prozessen. <I>Versuche über die</I> Untersinkzeiten ( Sinking-time-fest ) <I>von Synthesefasern</I> Gewebescheiben aus Nylon, Crimplene und 67 Gew.% Terylene /33 Gew.% Fibramine mit einem Durchmesser von 2,7 cm wurden jeweils unbehandelt auf ihre Untersinkzeit geprüft und zum anderen er findungsgemäss mit dem Benetzer durch Eintauchen behandelt, abgespült und getrocknet (im Excikkator während 24 Stunden bei konstanter Luftfeuchtigkeit) . Danach wurden in je 10 Versuchen die Untersinkzeiten im Wasser bei einer Temperatur von 20 C gemessen und der Durchschnittswert ermittelt. Als Benetzer wur- den im Versuch A eine 2 % ige alkoholische Lösung von Zinndichloriddiacetylacetonat und im Versuch B eine 5 % ige alkoholischwässrige <B>(60:</B> 40) Lösung von Zirkoniumacetylacetonat verwendet. EMI0002.0133 Material <SEP> Unbehandelt <SEP> Behandelt <SEP> mit <tb> A <SEP> B <tb> 3,0 <SEP> sec <SEP> 4,0 <SEP> sec <tb> Nylon <SEP> 30 <SEP> min <SEP> 2,5 <SEP> sec <SEP> 5,0 <SEP> sec <tb> 3,0 <SEP> sec <SEP> 4,5 <SEP> sec <tb> 7,5 <SEP> sec <SEP> 3,0 <SEP> sec <SEP> 1,5 <SEP> sec <tb> Crimplene <SEP> 9,0 <SEP> sec <SEP> 3,0 <SEP> sec <SEP> 1,0 <SEP> sec <tb> 8,0 <SEP> sec <SEP> 3,0 <SEP> sec <SEP> 1,0 <SEP> sec <tb> 67 <SEP> GewA <SEP> Terylene <SEP> J <SEP> 3,0 <SEP> sec <SEP> 2,0 <SEP> sec <tb> 33 <SEP> GewA <SEP> Fibramine <SEP> 30 <SEP> min <SEP> 4,0 <SEP> sec <SEP> 1,5 <SEP> sec <tb> 3,0 <SEP> sec <SEP> 2,0 <SEP> sec <tb> Das <SEP> erfindungsgemässe <SEP> Verfahren <SEP> wird <SEP> anhand <SEP> der <tb> folgenden <SEP> Beispiele <SEP> näher <SEP> erläutert: <I>Beispiel 1</I> Dichtes Baumwollgewebe wird bei Zimmertempe- ratur kurz in eine Lösung aus 100 g Zirkonoxychlorid, 30 g 15 I igem TiCI;;, 60 g Ammoniumchlorid und 0,3g Alkylsulfonat in 1000g Wasser eingetaucht, mit Wasser gespült und getrocknet. Man erhält ein gut be- netzbares Gewebe. Die Untersinkzeit des unbehandel- ten Gewebes in Wasser ist etwa das Zwanzigfache der Sinkzeit des behandelten Gewebes. Anstelle der in vorstehendem Beispiel genannten Behandlungslösungen können unter anderen auch Lö sungen folgender Zusammensetzung verwendet werden: <I>Beispiel 2</I> 100 g Zirkonoxychlorid 1 1 Wasser 1 g Alkylsulfonat <I>Beispiel 3</I> 100 g Bleiacetat 800 g Wasser 100 g Äthanol 150 g InNaOH 1 g Alkylsulfonat <I>Beispiel 4</I> 4 g Zirkoniumoxychlorid Zr0 C1" gelöst in 750 g Alkohol (96 %) und 250 g Wasser <I>Beispiel 5</I> 0,2 g Zirkoniumacetylacetonat Zr(C,H701) 4 gelöst in 1000 g Alkohol<I>(96</I> 9ö) <I>Beispiel 6</I> 0,6 g Zinnchloridacetylacetonat Sn CI,(C,;H702).2 in 1000 g Alkohol (96 %) <I>Beispiel 7</I> 1,25g Zinnchloridacetylacetonat Sn Cl2(C;,H7022)2 in 1000 g Chloroform <I>Beispiel 8</I> 0,5g Zirkoniumaeetylacetonat Zr(C7)H702)4 gelöst in 1000 g Chloroform <I>Beispiel 9</I> 100 g Germaniumdichlorid 80 g Salzsäure 1000 g Wasser 2 g Alkylsulfonat
Claims (5)
- PATENTANSPRUCH Verfahren zur Benetzbarmachurig von Textilma terialien, dadurch gekennzeichnet, dass man mindestens eine organische oder anorganische Verbindung eines Elementes der 4. Haupt- und Nebengruppe des Peri odischen Systems mit Ausnahme von Verbindungen des Kohlenstoffs, Siliciums und des zweiwertigen Zinns auf die Oberfläche der benetzbar zu machenden Textil materialien aufbringt, einwirken lässt, abspült und ab schliessend trocknet. UNTERANSPRÜCHE 1.Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass man die wirksame Verbindung in Wasser in Gegenwart eines Detergens oder in einem organischen Lösungsmittel gelöst aufbringt.
- 2. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekenn zeichnet, dass man die wirksame Verbindung in einem wässrigen Lösungsmittelgemisch gelöst aufbringt.
- 3. Verfahren nach Unteranspruch 1, zur Benetz- barmachung von Synthesefasern, dadurch gekennzeich net, dass man die wirksame Verbindung in einem Lö sungsmittel, das die Fasern anlöst, aufbringt.
- 4.Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass die Lösung einen zusätzlichen Ge halt an einer organischen oder Mineralsäure aufweist.
- 5. Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch ge kennzeichnet, dass als Lösungsmittel Alkohole, Ester, Äther, Ketone, Amine oder Gemische daraus verwen det werden.
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