DE2048006B2

DE2048006B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung einer breiten Vliesbahn

Info

Publication number: DE2048006B2
Application number: DE2048006A
Authority: DE
Inventors: Masato Goto; Mutsuo Matsuki; Sadaji Nishimura; Miyazaki Nobeoka
Original assignee: Asahi Kasei Kogyo KK
Current assignee: Asahi Kasei Corp
Priority date: 1969-10-01
Filing date: 1970-09-30
Publication date: 1980-10-30
Also published as: GB1335216A; FR2064087B1; US3802817A; FR2064087A1; DE2048006A1

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung einer breiten Vliesbahn aus Spinnfäden, bei dem aus sich über die ganze Bahnbreite erstreckenden Spinndüsen Elementarfäden als Fadenvorhang austreten, durch über die gesamte Vliesbreite beidseitig angreifende, schräg nach unten gerichtete Luftströme beschleunigt und auf einem endlosen Förderorgan unter Saugwirkung in der ursprünglichen Breite abgelegt werden. Ferner bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens.

Ein eingangs erwähntes Verfahren ist durch die Französische Patentschrift 14 02 829 bekannt Nach diesem bekannten Verfahren werden Elementarfäden

ίο hinter der Einzelspinndüse in einem Laminarstrom verfestigt und hierbei durch eine Vorrichtung geführt, die Eingangs- und Austrittsöffnungen für die Elementarfäden aufweist Anschließend werden die Elementarfäden quer zur Anordnung der Spinndüsen abgelegt Dadurch ist die Breite des herzustellbaren Vlieses begrenzt Die Nebeneinanderanordnung der Spinndüsen bestimmt nicht die Breite, sondern die Stärke des Vlieses. Aus der US-PS 33 02 237 ist die Ausgestaltung einer mit Luft betriebenen Hochgeschwindigkeitsdüse bekannt Eine derartige Düsenanordnung kann gemäß Britischer Patentschriften 9 32 482 unter Verwendung von angelegten elektrischen Feldern oder gemäß US-Patentschrift 33 94 435 zur Herstellung von Vlies stoffen benutzt werden. Die herstellbaren Breiten sind jedoch hierbei stets begrenzt und der apparative Aufbau ist hoch.

Nach dem was bisher bekannt war, wurden entweder mehrere Spinn- und Abzugsvorrichtungen nebeneinan der, gegebenenfalls in versetzter Anordnung, vorgese hen, um zu größeren Vliesbreiten zu kommen. Eine andere sich aus dem Stand der Technik bietende Möglichkeit besteht darin, bei einer Anordnung einer einzigen über die ganze Vliesbreite reichenden Spinndü se die Fäden in mehreren, jeweils nur einen einzigen Fadenvorhang aufweisenden Abzug laminar einzuziehen. Wie der Stand der Technik zeigt, bestand offensichtlich ein Vorurteil darin, nicht von der laminaren Strömung abzugehen.

Demgegenüber besteht bei der vorliegenden Erfindung die Aufgabe, auf möglichst einfache Weise breite Vliesbahnen nach dem gattungsgemäßen Verfahren herzustellen. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bezüglich des Verfahrens mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen und bezüglich der Vorrichtung mit den im Anspruch 2 angegebenen Merkmalen gelöst.

Mit der vorliegenden Erfindung ist ein Weg gefunden worden, wie die Eiementarfäden in einen einzigen auf die große Breite des herzustellenden Vlieses eingerichteten Saugschlitz mit Hilfe von Luftströmen sehr hoher Geschwindigkeiten eingezogen werden können. Die Strömungsgeschwindigkeiten liegen hierbei oberhalb von 100 m/s und die Art der Strömung braucht nicht laminar zu sein. Auch bei den hohen Luftströmen auftauchenden Turbulenzen bleibt die Funktionstüchtigkeit des Verfahrens erhalten. Es entstehen auf eine einfache Weise breite Vliesbahnen. Zusätzliche Maßnahmen wie beispielsweise Anwendung elektrischer

Felder sind hierbei nicht erforderlich.

Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung der Zeichnung. Es zeigt

F i g. 1 eine schematische perspektivische Ansicht einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zum Herstellen von Vliesbahnen,

F i g. 2 eine gegenüber F i g. 1 abgewandelte Ausführungsform, F i g. 3 eine vergrößerte Ansicht einer Saugeinrich-

tung, wie sie in der zuvor erwähnten Vorrichtung benutzt wird, jedoch unter Weglassung von Teilen der Vorrichtung, um die Darstellung zu vereinfachen,

F i g. 4 eine Seitenansicht der Saugeinnchtung gemäß F ig. 3, teilweise im Schnitt,

Fig.5 eine Stirnansicht auf die Saugeinrichtung gemäß F i g. 3 und 4 mit einer Darstellung von Teilen im Schnitt und

Fig.6 einen vergrößerten axialen Schnitt der Luf tinjektifuisdüse der Saugeinnchtung gemäß F i g. 5. ι ο

Die in der Zeichnung dargestellte Vorrichtung stellt eine bevorzugte Ausführungsform zur Durchführung des erfindungsgemä3en Verfahrens dar. Eine Spinndüsenanordnung 10 besteht aus einem langgestreckten Rechteck mit einer großen Anzahl von Extrusionsöff- is nungen oder Spinndüsen 11. Die Länge des Rechtecks ist so ausgewählt, daß praktisch die gesamte Breite einer iiicht gewebten Bahn (Spinnvlies) 12, welches gemäß nachfolgender Beschreibung herzustellen 1st, abgedeckt wird.

Unter der Spinndüse 10 und im beträchtlichen Abstand L befindet sich eine Saugeinrichtung 13 mit einem engen und länglichen Schlitz 14, der sich — wie aus F i g. 3 hervorgeht — vollständig über die Saugeinrichtung 13 erstreckt

Wenn beispielsweise die wirksame Länge / des Schlitzes 14 zwei Meter erreicht, lassen sich Austrittsöffnungen in fünf parallelen Reihen mit einem gegenseitigen Abstand von beispielsweise 4 mm anordnen, wodurch sich im vorliegenden Ausführungsbeispiel insgesamt 2500 öffnungen 11 und eine entsprechende Dichte ergeben.

Werden Elementarfäden (Filamente) von beispielsweise 033 bis 22 dtex verwendet, liegt der Abstand L zwischen 50 bis 200 cm.

Aus den Austrittsöffnungen (Spinndüsen) 11 wird ein verschmolzenes Hochpolymer, beispielsweise Nylon 6, Nylon 66 oder Polyäthylen-Telephtalat in der entsprechenden Anzahl von kontinuierlichen Elementarfäden 15 ausgezogen. Innerhalb des Bereichs des Abstandes L bewegen sich die Elementarfäden 15 in einer offenen Luftatmosphäre, die vorzugsweise auf Raumtemperatur gehalten wird. Unter bestimmten Umständen kann es erforderlich sein, die Zone, in der sich die einzelnen Fäden frei bewegen, so abzuschließen, daß die Umgebungsatmosphäre vor Temperaturerhöhung geschützt wird. Unter Umständen können die Fäden durch eingeführte LuTtströme gekühlt werden. In jedem Fall dient die Zone mit dem Abstand L zum Abkühlen der gesponnenen und sich nach unten bewegenden Elementarfäden 15. Die Elementarfäden 15 werden in den Schlitz 14 in Form eines Vorhanges eingeführt. Es ist empfehlenswert, schmale freie Endbereiche 14a und 14Z> an den beiden Außenseiten der Schlitze 14 vorzusehen, um einen Kanteneffekt zu vermeiden und dafür beträgt die zusätzliche Länge des freien Bereichs vorzugsweise bis 20 mm. Der Abstand L wird so ausgewählt, daß sich die Elementarfäden 15 zumindest an ihrer Oberfläche verfestigen können. Weiterhin wird vorgesehen, daß sich die Elementarfäden 15 während des Durchganges durch die Zone mit dem Abstand L um das Zwei- bis Dreifache recken können, wodurch diese Zone zur Kühl- und Reckzone wird.

Auf dem Weg von den Düsen 11 zum Schlitz 14 bilden die Elementarfäden 15 zueinander (vgl. Fig. 1) einen Winkel«, der vorzugsweise unterhalb von 15° liegt. Der Schlitz 14 hat eine Länge /, die die Breite der Vliesbahn 12, im vorliegenden Fall 2 m, überdeckt, während die Breite des Schlitzes im vorliegender. Beispiel vorzugsweise 1 bis 5 mm beträgt obwohl diese Breite hinsichtlich der Stärke der Elementarfäden und im Hinblick auf die Dichte der Vliesbahn 12 verändert werden kann.

Die Spinngeschwindigkeit der Elementarfäden 15 liegt im allgemeinen zwischen 50 bis 100 m/s.

Eine gegenüber der Darstellung von Fig. 1 abgewandelte Anordnung wird teilweise in F i g. 2 dargestellt In dieser abgewandelten Ausführungsform sind die Spinndüsen 11 in kleinen runden oder elliptischen Gruppen A, B.. ./angeordnet, wobei diese Gruppen in zwei Reihen seitlich zueinander versetzt und quer zum durchlässigen Förderband 16 angeordnet sind. Der eingeschlossene Winkel λ der Elementarfäden 15 kann in dem zuvor genannten Bereich liegen. Auch der übrige Aufbau entspricht der vorausgehenden Beschreibung.

Im folgenden wird wiederum auf F i g. 1 Bezug genommen. Wenn der Abstand L in der Luftzone unter den vorstehend genannten Werten bleibt, kommen die Elementarfäden 15 vor ihrer Verfestigung mit den materiellen Teilen der Saugeinrichtung 13 in Berührung. Dadurch kann es zu Faserbrüchen oder anderen Schaden kommen. Wird andererseits der Abstand L zu lang gewählt, ergeben sich andere Schwierigkeiten. Aus diesem Grunde ist es notwendig, den Abstand L entsprechend den vorstehenden Angaben einzuhalten, um zumindest die Oberfläche der Elementarfäden 15 aushärten zu lassen.

Die Oberflächenverfestigung der gesponnenen und luftgetrockneten Elementarfäden 15 läßt sich dadurch kontrollieren, daß die Oberflächenerscheinungsform der Fäden beobachtet wird. Wenn die Fasern noch nicht oberflächenverfestigt sind, erscheinen diese Fasern nahezu transparent, während die Oberfläche relativ stumpf erscheint, wenn die notwendige Verfestigung erreicht ist.

Im folgenden werden der Aufbau und die Funktion der Saugeinnchtung 13 unter Bezugnahme auf die F i g. 3 bis 6 näher beschrieben.

Druckluftleitungen 20 und 21 sind mit einer Druckluftquelle, die nicht dargestellt ist, verbunden. Von diesen Leitungen 20 und 21 erstrecken sich eine Anzahl von parallelen Abzweigungen 20a und 21a. Diese Abzweigungen sind mit den entsprechenden Verteilungskammern innerhalb der Einrichtung 13 verbunden, um auf diese Weise innerhalb der Einrichtung an beide Seiten des Schlitzes 14 Luft heranzuführen. Der Luftdruck, so wie er in Hauptluftdruckverteilungskammern 22 vorherrscht, ist auf etwa 3 bis 5 bar zu halten. Hauptluftkammern 22 sind über eine Anzahl von axial angeordneten Verbindungswegen 23, die sich axial durch den Saugkopf zu gesonderten Verteilungskammern 24a und 246 erstrecken, mit einer Düseneinheit 25 verbunden. Wie aus F i g. 5 hervorgeht befindet sich die Düseneinheit 25, deren Detailaufbau aus Fig.6 hervorgeht, in der Mitte des Schlitzes 14. Die Luftverteilungskammern 24a und 246 weisen eine Länge auf, die die gesamte Länge des Schlitzes 14 abdeckt. Der Querschnittsbereich dieser Kammern 24a und 246 ist langgestreckt rechteckig. Unter Bezugnahme auf die F i g. 6 wird die Düseneinheit 25 nachstehend näner beschrieben.

Die Düseneinheit 25 weist ein Steckteil 26 und ein Aufnahmeteil 27 auf, die axial im Schlitz 14 angeordnet sind und die sich gegenseitig überlappen. Das Steckteil 26 weist einen vertikal und zentral angeordneten Schlitzdurchgang 28 im oberen Teil des Schlitzes 14

innerhalb der Saugeinrichtung 13 auf. Die Breite des Schlitzdurchganges 28 entspricht der Breite des Schlitzes 14 und ist praktisch eine Verlängerung desselben. Der durch den Schlitzdurchgang 28 hindurchgehende Teil des Vorhangs aus Elementarfäden ist mit ISa bezeichnet.

Wie sich aus F i g. 6 ergibt, befinden sich an beiden Seiten des unteren Endes des Steckteils 26 paarweise ausgeformte Düsenöffnungen 100 und 101, jeweils mit einer beträchtlichen Länge senkrecht zur Zeichnungsebene. Diese horizontale oder Querlänge /des Schlitzes 14 ergibt sich aus den Fig. 1, 2 und 3 in horizontaler Richtung. Die Einlaßbreite χ jeder dieser Düsenöffnungen beträgt beispielsweise 0,6 mm und die Auslaßbreite y bis zu 0,1 mm, während die Höhe h parallel zur vertikalen Mittelachse der Saugeinrichtung 13, zusammenfallend mit dem durchgeführten Faserteil 15a, im vorliegenden Beispiel bis zu 4 mm beträgt. Der Neigungswinkel β jeder der von dem Aufnahmeteil 27 gebildeten abgeschrägten Einlaßwände 100a und 1006 beträgt bis zu 30°. Am unteren Ende 26a des Steckteils 26 entsteht die Wirkung, daß der Wirkungsquerschnitt des Schlitzdurchganges 28 für den Faserabschnitt 15a verengt wird, und zwar unter der Wirkung der Druckluft, die aus den Kammern 24a und 246 einströmt und von beiden Seiten auf das untere Endteil des Steckteils einwirkt Über die hier benutzte Länge der Saugeinrichtung 13, die der Materialbreite in etwa entspricht, können Verwindungen und Biegungen auftreten, weshalb die konstruktive Ausbildung der Einrichtung so dimensioniert wird, daß genügend Stabilität vorhanden ist, um zu gewährleisten, daß die vorstehend angegebenen Maße für die Größen im Bereich der Düsenöffnungen 100 und 101 während des Betriebes aufrechterhalten werden. Für diesen Zweck wird die Dicke t (vgl. Fig.6) in dem vorliegenden bevorzugten Ausführungsbeispiel zumindest mit 2 mm ausgewählt, -venn das Steckteil 26 aus gewöhnlichem Stahl besteht

Die schmelzgesponnenen Elementarfäden 15 werden in der Form eines Vorhangs durch den Schlitzdurchgang 28 des Steckteils 26 nach unten geführt. Der Faservorhang 15a wird hierbei in der Düseneinheit 25 Luftströmen ausgesetzt, die paarweise auftreten und von beiden Seiten auf den Vorhang aus den Düsenauslässen 100a und 1006 einwirken. Auf diese Weise erfolgt der Durchgang durch die Saugeinrichtung 13. Jeder dieser Düsenströme wirkt flächig, wenn das ganze allgemein von außen betrachtet wird. Durch den Einfluß dieser Düsenströme wird Luft aus der Umgebung von oben an die Saugeinrichtung angezogen und durch den Schlitz 14 und den Schlitzdurchgang 28 in den im Querschnitt dreieckigen Raum unterhalb der Düsen 100 und 101 angesaugt, und bildet von dort aus einen zusammenfassenden nach unten gerichteten Luftstrom, zusammen mit den Düsenströmen, die aus den Düsenauslässen 100a und 1006 austreten.

Die Strömungsgeschwindigkeit dieser Düsenströme aus den Auslassen 100a und 1006 wird über die Kammern 24a und 246 so gewählt, daß sie im Bereich turbulenter Strömung vorzugsweise in der Nähe des Oberschallbereichs liegen, was im scharfen Gegensatz zum einschlägigen Stand der Technik steht Es hat sich überraschenderweise herausgestellt, daß mit derartig hohen Düsenströmen der Faservorhang als solcher erhalten bleibt Der Grund ist offensichtlich darin zu sehen, daß bei einer solchen Anordnung von Elementarfäden innerhalb eines dichten vorhangähnlichen Gebil des eine Polsterwirkung auftritt, welche die Ausbildung von Faserverfilzungen verhindert. Der Düsenstrom weist eine erhebliche nach unten gerichtete Geschwindigkeitskomponente auf, wodurch die vorhangähnlich angeordneten Fasern einer großen abwärts gerichteten Beschleunigung ausgesetzt sind. Aus diesem Grunde haben die Injektionsdüsen 100 und 101 einen Neigungswinkel zwischen 15 bis 30°. Durch die Anwendung des Düsenstroms von beiden

tu Seiten auf den Faservorhang ergibt sich für die von den Spinndüsen nach unten in die Saugeinrichtung unter hoher Geschwindigkeit eingeführten Fäden eine beträchtliche Reckung oberhalb der Düseneinrichtung. Der Faservorhang wird schließlich durch einen Schlitz durchgang 31 geführt, der vertikal in dem Aufnahmeteil 27 ausgebildet ist. Im unteren Teil schließt sich am Durchgang 14 an der Saugeinrichtung 13 eine herabragende Einheit 102 an, in welche sich der Durchgang 14 hinein öffnet und entlädt Der somit herausgeführte Faservorhang wird über einen bestimmten Abstand A/(Fig. 1) mit offener Luftatmosphäre geführt und auf einem laufenden, luftdurchlässigen Sammler 16 abgelegt, der in Form eines endlosen Bandes vorhanden ist

Die Fließgeschwindigkeit des zusammengesetzten abwärts gerichteten Luftstroms aus der Düseneinheit 25 ist vorzugsweise um das Zwei- bis Dreifache größer zu wählen als die Spinngeschwindigkeit und das sind im vorliegenden Ausführungsbeispiel 100 bis 300 m pro Sekunde. Die Luftgeschwindigkeit im unteren Teil des Schlitzdurchganges für den Faservorhang liegt hier so hoch, daß Turbulenzen auftreten, aber entsprechend der praktischen Erfahrung führt die Anwendung derartig hoher Luftgeschwindigkeiten sogar vorzugsweise dazu,

.15 daß Faserverschlingungen vermieden werden. Dies steht im Gegensatz zu der bisher üblichen Auffassung gemäß des einschlägigen Standes der Technik. Die zusammengeführten und zusammengefaßten Elementarfäden bilden ein Spinnvlies 12 auf dem luftdurchlässi- gen Sammler 16. Dieses Spinnvlies weist praktisch keine Faserverschlingungen auf und hat eine praktisch gleichmäßige Dichte der Fasern und kann hervorragend als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Vliesstoffen oder Kleidern benutzt werden. Die Dicke des Vliesstückes kann durch eine entsprechende Änderung der Geschwindigkeit des Sammlers 16 gesteuert werden. Um eine mögliche Störung in der Formation der Fasern auf dem Sammler 16 zu vermeiden, kann vorzugsweise der Raum unterhalb des Sammlers auf einem Unterdruck gehalten werden.

Im folgenden werden einige bevorzugte, ausgeführte Beispiele zur Erfindung angegeben:

Beispiel 1

Die Breite des langgestreckten Schlitzes 14 wurde mit 2 mm gewählt Die effektive horizontale Länge betrug 2 m. Es wurden 3000 Austrittsöffnungen in zehn Reihen angeordnet Die öffnungen hatten einen Durchmesser von 0,25 mm. Die Länge L der Zone betrug 50 cm (wobei bei einer probeweisen Verkürzung auf 35 cm gelegentlich Faserbrüche festgestellt wurden).

Das Spinnmaterial bestand aus Nylon 6 und wurde mit 033 Gramm pro Minute und öffnung über eine Spinnpumpe abgegeben. Die relative Viskosität betrug 23 und die Spinntemperatur lag bei 260° C Der Abstand M von dem unteren Ende des Teils 13 bis zum Sammler betrug 40 cm. Die Maschenweite des Sammlers lag bei 0,42 mm. Die Höhe der Saugeinrichtung betrug

insgesamt 31 cm, wovon 10 cm für die obere Düseneinrichtung verwendet wurden.

Der Luftdruck in den Verteilungskammern betrug etwa 3 bar. Der Düsenauslaß auf jeder Seite des Faservorhangs war mit 0,1 mm ausgelegt. Die Strömungsgeschwindigkeit erreichte nahezu die Schallgrenze. Der Neigungswinkel β betrug 30°, während der Winkel λ auf 3° eingerichtet wurde.

Die Luftmenge betrug 20 NmVmin pro m Fertigungsbreite. Die Breite des Schlitzdurchganges 28 betrug ι ο 2 mm, während der Durchgang 31 eine Öffnungsbreite von 2,1 mm aufwies.

Die umgebende Atmosphärenluft wurde in den Saugkopf mit etwa 20 bis 30%, bezogen auf die eingeblasene Luft, angesaugt.

Die Luftströmungsgeschwindigkeit betrug etwa 108 m/s. Unterhalb der Fertigungseinrichtung wurde eine Austrittsgeschwindigkeit des hergestellten Materials von 50 m/s festgestellt. Daraus ergibt sich, daß die Luftgeschwindigkeit etwa das Zwei- bis Dreifache der 2<> Fließgeschwindigkeit der Fäden im unteren Bereich der Verfahrensstufe beträgt. Die Luftgeschwindigkeit kann bis auf 300 m/s gesteigert werden. Die horizontale Länge / des Schlitzes kann beim gegenwärtigen Stand der praktischen Erfahrungen der Erfindung bis auf 4 m :s erweitert werden. Bei diesen Abmessungen kann die Geschwindigkeit der Elementarfäden höher eingestellt werden. Der aus den Elementarfäden gebildete Vorhang führt nach dem Strecken durch die Anwendung der Luftströme von beiden Seiten und durch den dadurch to eintretenden luftrektifizierenden Effekt zu dem gewünschten Vlies auf dem Sammler, ohne daß die Elementarfäden verschlungen sind.

Unter dem Sammler wurde ein Luftunterdruck aufrechterhalten, um die Ausbildung von Faserhäufun- r> gen zu vermeiden. Die einzelnen Filamente hatten einen Titer von je 1,1 dtex.

Die Dicke eines Vliesabschnitts konnte durch Veränderung der Vorschubgeschwindigkeit des Sammlers geändert werden. Durch Anwendung eines üblichen Bindeharzes wurde aus dem Spinnvlies ein nichtverwebter Stoff hergestellt

Der somit hergestellte Vliesstoff weist praktisch keine Faserverschlingung auf und bildet eine gut verwertbare Textilbahn.

Sobald der Abstand M auf 70 cm vergrößert wurde, zeigte das hergestellte Spinnvlies eine ungleichmäßige Dichte.

Mit einer Breite von 2 m und einer Geschwindigkeit von 0,25 m/s ergibt sich auf dem Sammler ein Spinnvlies von 33 g/m².

Beispiel 2

Unter Beibehaltung der übrigen Parameter wurde die Spinnpumpe auf 1,6 Gramm pro öffnung und Minute eingestellt. Die Länge L der Zone betrug 60 cm und die Breite des Luftsaugschlitzes wurde auf 3 mm ausgelegt. Die Menge der durch die Düsen durchströmenden Luft wurde auf 25 NmVmin eingestellt, und der Luftdruck in der Verteilungskammer auf etwa 2,5 bar herabgesetzt. Die Luftströmungsgeschwindigkeit nach unten in der Düseneinheit wurde auf 108 m/s eingeregelt bei einer Vorhanggeschwindigkeit von 483 m/s. Die Elementarfäden hatten am Saugauslaß einen Titer von 5,5 dtex. Auf diese Weise ergab sich ein Vlies von gleichbleibender guter Qualität.

Beispiel 3

Polyäthylen-Telephtalat mit einer inneren Viskosität von 0,6 wurde ähnlich der zuvor beschriebenen Art besponnen und zwar mit 0,55 Gramm pro öffnung und Minute bei einer Temperatur von 285°. Die zugeführte Druckluft stand unter einem Druck von etwa 3 bar und die Zuführungsrate der Luft in die Düsen wurde auf 20 NmVmin eingestellt. Die Luftströmungsgeschwindigkeit nach unten in den Düsen betrug 108 m/s, während die Fasergeschwindigkeit auf 55 m/s eingestellt wurde. Die horizontale Länge des Saugschlitzes betrug 2 m, während die Breite 2 mm betrug. Die Anzahl der Düsenöffnungen lag bei 3000 jeweils mit einem Öffnungsdurchmesser von 0,25 mm. Unter diesen Bedingungen entstand ein zufriedenstellendes Vlies. Der Filamenttiter lag bei 1,7 dtex.

Hierzu 3 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zur Herstellung einer breiten Vliesbahn aus Spinnfäden, bei dem aus sich Ober die ganze Bahnbreite erstreckenden Spinndüsen EIementarfäden als Fadenvorhang austreten, durch über die gesamte Vliesbreite beidseitig angreifende, schräg nach unten gerichtete Luftströme beschleunigt und auf einem endlosen Förderorgan unter Saugwirkung in der ursprünglichen Breite abgelegt werden, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Vliesbreite von 200 cm oder mehr die in mehreren Reihen oder Gruppen angeordneten Fäden bis zum Zeitpunkt ihrer zumindest oberflächlichen Verfestigung unbeeinflußt nach unten fallen, daß anschließend die Gesamtzahl der Fäden durch einen schmalen, mindestens über die ganze Breite des Fadenvorhangs reichenden Schlitz in eine Saugvorrichtung gesaugt werden, wo sie beidseitig von je einem über die ganze Breite der Saugvorrichtung wirkenden turbulenten Luftstrom, dessen Geschwindigkeit oberhalb von 100 m/s liegt, erfaßt und verstreckt werden, und daß der Fadenvorhang ohne gegenseitige Verschlingung der Fäden abgelegt wird.

2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit Spinndüsen mit einer Vielzahl neben- und hintereinander angeordneter Spinnöffnungen mit einer lotrecht unterhalb der Spinndüsen angeordneten Saugvorrichtung für die Vliesbahn, dadurch gekennzeichnet, daß die Saugvorrichtung (13) im Abstand von 50 bis 200 cm unterhalb der Spinndüsen angeordnet ist, daß sie einen einzigen Eintrittsschütz (14) und eine einzige Luftdüse (25) aufweist, wobei die Luftdüse (25) aus einem Aufnahmeteil (27) mit V-förmigem Schlitz und einem Steckteil (26) mit entsprechend geringer geneigten Außenflächen und einem fluchtend zum Eintrittsschlitz (14) vorhandenen Schlitzdurchgang (28) für die Elementarfäden (15) unter Ausbildung je eines schmalen Durchgangs (100, 101) zwischen Steckteil (26) und Aufnahmeteil (27) besteht.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel λ der austretenden Elementarfäden (15) unter 15° liegt.

4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel β der Schlitzwandung (100,101) des V-förmigen Aufnahmeteils (27) unter 30° liegt.

5. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand zwischen der Spinndüsenöffnung (11) und dem senkrecht, quer liegenden Schlitz (14, Ha) der Saugvorrichtung (13) etwa 60 cm beträgt.

6. Vorrichtung nach mindestens einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die seitlichen Durchgänge (100, 101) etwa 0,1 mm betragen und die Wandstärke der Luftdüse (25) etwa 2 mm beträgt.