DE1435466A1 - Verfahren zur Herstellung textiler Faserprodukte - Google Patents
Verfahren zur Herstellung textiler FaserprodukteInfo
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Description
Verfahren, zur Herstellung textiler Faserprodukte
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
textiler Faserprodukte aus der Schmelze fadenbildender Hochpolymerer.
Weiterhin hat sie sich die Herateilung von in ihren Eigenschaften wesentlich verbesserten nicht gewebten Textilprodukten
zum Ziel gesetzt.
Bei den Schmelzspinnverfahren zur Herstellung von Fasern werfen
bekanntlich im allgemeinen Spinndüsen verwendet, die konzentrische Kreise von Löchern tragen (siehe z.B. Hill "Fasern aus synthetischen
Polymeren" 1956, Seite 378 ff.). Die Fasern werden nach einer gewissen Entfernung in einen Konditionierschacht eingeführt, in
dem Luftstrome bestinnater Temperatur und Feuchtigkeit entgegen
der Laufrichtung oder quer dazu mit niedriger Geschwindigkeit eingebracht werden, (Siehe auch DBP 916 458 Abb.) Diese endlosen
Fasern werden dann in jedem Fall aufgerollt, nachdem sie kabelartig oder strSagartig zusammengeführt wurden. In US-Patent
3 117 055 wurde zur Herstellung von Vliesstoffen vorgeschlagen,
•A
9098 12/0860 BAD ORIGINAL ι
' K35466
die Filamente nicht aufzurollen, sondern in einem gewissen Abstand
von der Spinndüse die Fäden zusammen zu führen und mittels einer Ringdüse mit Luft zu "beschleunigen, sowie elektrisch
aufzuladen. Durch die Aufladung sollen sich die Fasern gegenseitig
abstoßen, um anschliessend in Vliesform aufgefangen zu werden·. Es zeigte sich jedoch, daß es schwierig ist, die einmal
zusammengefaßten Fasern (Fig. 1 US-Patent 3 117 055) v/ie—■
der vollständig zu trennen, so daß es nicht möglich ist, dünne Flächengebilde mit gleichmäßiger Struktur herzustellen.
Weiterhin wurde zur Herstellung von Filterstoffen vorgeschlagen, -"
plastische Massen aus Flachdüsen, die nebeneinanderliegende
Schlitze tragen, auszupressen. Die Düsen vnirden' aus zv;ei
aufeinandergepreßten Keilen gebildet, die jeweils Längsriefen trugen, die durch Aufeinanderpressen eine Art Löchreihe bildeten (Weilte "Ind. and Eng. Chemistry" vol.48, p.8, August
1956). Beidseitig der Lochreihe war ein damit paralleler Luftschlitz angebracht, aus dem Luftströme ausgepreßt wurden,
die die ausgepreßten fasrigen Massen erfassen und nach vorn reissen. Faservliese hoher Festigkeit konnte man auch nach
diesem Verfahren nicht herstellen, da infolge" zu großer Türbulenz
der Luftströme insbesondere beim Auf treffen auf die Außen- "
luft keine hohe Orientierung der Kettenmoleküle innerhalb-'der Fase&i
erreicht wurde. Außerdem erlaubten die aneinandergepreßteh Rilleh
keine gleichartige Faserbildung über größere Produktionsbreiten. ' '
Es wurde nunmehr, gefunden, daß diese Schwierigkeiten überwunden v_
werden können, indem man verspinnbare Schmelzen aus Düsen auspreßt, die die Spinnlöcher in Form gerader Reihen tragen (AbI)6 la) und die
aus der Reihe austretenden Scharen endloser Fasern mit Hilfe von
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BAD
Luftströmen innerhalb eines Verstreekungskanals so führt, daß sie bis zu dem Moment des Auffangens auf einem oiebband voneinander
getrennt bleiben (Ab-;. 2). In Abb. 1 ist eine derartige Düse von·
unten dargestellt, die eine Reihe von Ypsilon-förmigen Spinnlöchern aufweist. Erfindun^sgcmäß wurde nämlich gefunden, daß man besonders
gute Ergebnisse erhält, wenn die Spimiöffnungen einen profilierten
Querschnitt aufweisen. Außerdem unterscheiden sich die hier verwendeten Spinndüsen von den herkömmlichen dadurch, daß
die Spinnöffnungen einen sehr geringen Abstand voneinander haben (1,5 bis 2 mm). Außerdem müssen sie alle sehr gleichmäßig geformt
sein und die Spinnöffnungen müssen zueinander parallel und ' gleichartig sein, damit gewährleistet ist, daß die endlosen Fasern
nach ihrem Austreten aus den Spinnöffnungen sich auf einer Strecke von mindestens 500 mm möglichst sogar noch langer nicht gegenseitig
berühren und auf zueinander parallelem Kurs bleiben. Wesentlich ist nun, daß jeder Spinnöffnungsreihe ein Verstreckungskanal zugeordnet
wird (Bild 2, c), in den schnelle Luftströme paarweise in
Faserflugrichtung eingebracht werden und zwar derart, daß die aus den Düsen kommenden endlosen Faserscharen beidseitig aus Schlitzen
mit den Luftströmen beaufschlagt werden (a-, und ap bzw. b-, und bp).
In Bild 2 sind in einer Ausführungsform zwei Luft strompaare a-, und
ao direkt an der Düse und bn und bo in einem Abstand davon im Ver-Streckungskanal
dargestellt. Um den Verstreckungsgrad der Fasern
und damit die Festigkeit der Faservliese zu erhöhen, können noch weitere Luftstrompaare aufgebracht werden. Zur Erhaltung anderer
.. Fasereigenschaften z.B. zur Erziehlung kürzerer Dehnung kann auch das erste Luftstrompaar a-,, a2 im Vergleich zu b-,, bp sehr stark
gedrosselt und im Extremfall ausgeschaltet werden« Um den Einfluß
der Verstreckungskanäle zu demonstrieren, wurde in Versuchen zu-
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nächst einmal ohne Verstreckungskanäle nur mit Luft strompaar en a-,
und a„ und anschliessend mit Verstreckungskanälen und mit zusätzlichen
Luftstrompaaren Ib^ und bp mit steigender Geschwindigkeit gearbeitet.
Die hierbei erhaltenen Ergebnisse zeigt nachfolgende Tabelle!
Spinnmasse: Nylon - 6
Durchsatz : 0,1 g/Spinnöffnung
Durchsatz : 0,1 g/Spinnöffnung
luftart | Geschwindigkeit im Verstr.Kanal |
Fasertxter den |
Festigkeit g/den |
Dehnung 1°- |
a-,,ap 0,5m /mir | -kein Kanal- | 2,6 ■ | 2,1 | 544 |
a-, ,a2 0,5m/min | 858 m/min | 1,4 | 2,8 | 433 |
a,',a2 0,5πΐ/ώ±Ί b^jbpl^OomTmii |
1380 m/min | 1,2 | 3,3 | 216 |
al»a2 0»5m7irdn b-, ,bpl,2 rnymin |
2000 m/min | 3,6 | 90 |
Es zeigt sich, daß durch entsprechende Wahl der Bedingungen z.B.
Verstreckungskanal mit hoher Luftgeschwindigkeit hohe Festigkeiten ·
der Fasern und naturgemäß der damit erzeugten Vliese erreicht wird«.
Weiterhin zeigt sich, daß die Bruchdehnung, die einen gewissen Rückblick
auf die Molekülorientierung gibt, in einem sehr weiten .Bereich variiert werden kann.
Eine weitere beachtliche Variationsmöglichkeit des Verfahrens ergab sich durch verschiedene Wahl der Temperaturen der Luftströme·
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BAD OB1@INAL
So kann a-, ,a2 höhere Temperatur aufweisen als Td1, b? oder aber
auch gleich sein. Hebt man die Temperatur von b , b? an, kann man
den Plastizitätsbereich der endlosen schmelzflüssig aus den Spinndüsen gekommenen Fasern verlängern und damit ;e nach Endprodukt
eine Eigenschaftsverbesserung erzielen. Einen besondere vorteilhaften
Effekt erzielt man, wenn man die Teiaperaturen der Partner
eines Luftstrompaares verschieden hält, z.B. a* verschieden von a?
oder b^ verschieden von b?. Dadurch kann man z.B. bei Ypsilonförmigem
Querschnitt der Spinnöffnung eine Spannung innerhalb der Faser erzeugen, da ja die Luftströme die Paser sowohl verstrecken,
als auch abkühlen und somit verschiedene Qrientierungsverhältnisue
in beiden Faserseiten schaffen. Es zeigte sich, daß dadurch Spontan-Kräuselungen
innerhalb der Fasern erzeugt werden können, die sich sehr stark auf die Eigenschaften der gebildeten Faservliese auswirken.
Die Faservliese werden dadurch voluminöser und weicher im Griff. Durch den Ypsilonförmigen Querschnitt der Faser wird die
Haftfestigkeit der Bindesubstanzen verbessert.
Bei der praktischen Durchführung des Verfahrens wird, wie in Bild 2 im Schnitt angedeutet, eine Mehrzahl von Düsen nebeneinander
angeordnet. Dadurch kann man eine Vielzahl von Spinnöffnungen auf engstem Raum anordnen, um den Durchsatz entsprechend
zu erhöhen. Die aus den Verstreckungskanälen austretenden Scharen endloser Fasern werden mittels eines Siebbandes mit darunterliegender
Absaugung aufgefangen und zu einem Faservlies geformt· (Bild 2,d) Das Siebband kann übrigens sowohl quer zur Spinnlochreihe
(wie dargestellt) als auch längs dazu sowie in jedem beliebigen Winkel angeordnet werden, das hängt von den gewünschten
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Endprodukten ab. Die hohe Gleichmäßigkeit des Faservlieses wird
dadurch erreicht, daß die einzelnen Fasern vom Moment ihrer Bildung bis zu ihrer Ablage von den ahde-ren Fasern weitgehend unbeeinflußt
bleiben, vor allen Dingen, daß sie nicht mit ihren Nachbarn kabel-
oder strangartig zusammengefaßt v/erden. Der hohe G-rad der gegen-
! seitigen Versehlingung wird dadurch erreicht, daß die Spinnlöcher
einen-sehr engen Abstand voneinander haben (z.B. 2 mm) und die Spinngeschwindigkeit ein Vielfaches der Siebbandgeschwindigkeit'ist.
Zum Beispiel steht einer Spinngeschwindigkeit von etwa 2000m/min. eine Siebbandgeschwindigkeit von etwa 20 m/min, gegenüber. Da nun
der Abstand der Spinnöffnungen sehr klein ist im Vergleich zu dem Durchmesser der sich bildenden ablegenden Faserschlaufen
auf dem Siebband, muß eine gegenseitige Verfilzung stattfinden. Diese wird noch gefördert durch ein Schwenken der Verstreckungskanäle
(Bild 2,c), so daß auch die Faserscharen benachbarter Düsen gut miteinander verfilzen» Diese gegenseitige Verschlingung der
Fasern wird noch gesteigert bei der Ausführungsform des Ypsilonförmigen Querschnitts und der Kräuselungserhöhung mit Luftströmen
verschiedener Temperatur. "
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Granulat aus Polycaprolactam ( red 2,28) wurde auf einer
Schneckenpresse aufgeselimol en und bei einer Temperatur von 260°
einer Spinnpumpe zugeführt. Die Spinnpumpe dosierte die Schmelze auf eine auf 228° aufgeheizte Spinndüse. Die Spinndüse bestand
aus einer geradlinigen Spiniiöffnungsreihe, die in einem Abstand
von 2 mm ypsilonförmige Öffnungen auf ,vies. Die Lochreihe wurde
beidseitig in einem Abstand von o.,4 mm von einem Luftschlitz von 0,3 mm Höhe begrenzt. Aus den beiden Luftschlitzen wurden mit
einem Druck von 0,1 atü Luftströme von 230° ausgepresst. Diese paarweisen Luftströme erfassten die Reihe der aus den Ypsilon- '
Querschnitten austretenden Filamente und rissen sie nach vorn. Die Filamente mitsamt den sie beidseitig umfassenden Luftströmen wurden
in einen Luftkanal eingeführt, der in 40 mm Entfernung von der Düse
angebracht war entspr. Bild 2. Der Plattenabstand des rechteckigen Luftkanals betrug 20 mm. Am Einführende des Luftkanals waren gemäss
Bild 2 ein weiteres Paar von Luftschlitzen b) angebracht, aus denen 1,5 m Luft/Min, von Raumtemperatur ausgepresst wurden. Dieses
zweite Paar von Luftströmen ergab eine weitere Zugwirkung auf die Filamentschar, so dass rückwirkend in der Verstreckungszone der
Primärluft a) eine weitere Kraft ausgeübt wurde. Ausserdem bewirken
diese -kiftströme eine Abkühlung der Filamente und ein Einfrieren
der erhaltenen Molekularorientierung. Infolge des die Filamentschar allseitig umschliessenden Luftkanals wurden Wirbel vermieden, so
dass die Filamente auf parallelem Kurs blieben und sich nicht verknäuelten oder zu Kabeln zusammenlegten. Am unteren Ende des.40 cm
langen Luftkanals herrschte eine Luftgeschwindigkext von 1500 m/Min.
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. BAD
Die Fäden wurden, durch Absaugen zu einem zusammenhängenden Vlies
aufgetaut. Sie hatten einen Titer von 0,81 den, eine Reisskraft von 4 g/den und eine Bruchdehnung von 140 fo. Der laserquerschnittwar dreieckig mit eingebuchteten Seitenteilen und die Faser war
hochgekräuselt.
SAD 909812/0860
Claims (3)
1.)JVerfahren zur Herstellung textiler Faserprodukte durch Aus-
"^ spinnen fadenbildender Hochpolymerer aus Schmelzen, dadurch
gekennzeichnet, dass die Schmelzen aus !Düsen, die aus geraden Reihen von nicht runden Querschnitten bestehen, ausgepresst
werden und nach dem Austritt die Filamentreihen jeweils von
paarweisen symmetrischen Luftströmen verstreckt und so geführt werden, dass sie auf einer Strecke von mindestens 400 mm reihenförmig
parallel geführt werden.
2.) Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
nicht runden Spinnöffnungen einen asymmetrischen Querschnitt haben und asymmetrisch zu den Luftstrompaaren stehen.
3.) Verfahren gemäss Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die paarweisen Luftströme durch Aufheizung den Plastizitätsbereich der Filamente nach dem Verlassen der Spinndüse verlängern.
»AD OR|£fNAL
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