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Inanspruchnahme der Priorität
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Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen US-Anmeldung Nr. 61/074094 mit dem Titel „Hemostatic Clipping Devices and Methods”, eingereicht am 19. Juni 2008, für Dmitri Menn, Russell F. Durgin, Brian Keith Wells, Lance Alan Wolf, Gregory R. Furnish, Vasiliy P. Abramov und William C. Mers Kelly.
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Hintergrund
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Gewöhnlich behandelt man Erkrankungen des Magen-Darm-(Gastrointestinal-„GI”)Trakts, der Gallenwege, des Gefäßsystems und anderer Lumen und Hohlorgane des Körpers mittels endoskopischer Prozeduren, von denen viele aktive und/oder prophylaktische Hämostase erfordern, um innere Blutung zu reduzieren. Oft kommen Werkzeuge zum Anlegen hämostatischer Klemmen (Clips) über Endoskope zum Einsatz, um innere Blutung durch Zusammenklemmen der Ränder von Wunden oder Schnitten zu stoppen.
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In der einfachsten Form ergreifen diese Klemmen eine Wunde umgebendes Gewebe, wobei sie Ränder der Wunde zusammenführen, damit natürliche Heilungsprozesse die Wunde verschließen können. Spezialisierte endoskopische Klemmvorrichtungen werden dazu verwendet, die Klemmen zu gewünschten Stellen im Körper abzugeben und die Klemmen an den gewünschten Stellen zu positionieren und anzulegen, wonach die Klemmenabgabevorrichtung zurückgezogen wird und die Klemme im Körper verbleibt.
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Allgemein sind endoskopische hämostatische Klemmvorrichtungen so gestaltet, dass sie Gewebe tief im Körper (z. B. im GI-Trakt, Lungensystem, Gefäßsystem oder in anderen Lumen und Kanälen) über ein Arbeitslumen eines Endoskops erreichen. Somit sind die Abmessungen der Klemmworrichtung durch die Abmessungen der Arbeitskanäle von Endoskopen begrenzt, mit denen sie zu verwenden sind.
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Zusammenfassung der Erfindung
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In einem Aspekt betrifft die Erfindung eine Gewebeklemmvorrichtung, die aufweist:
ein flexibles Einführungsteil, das sich von einem proximalen Ende, das im Gebrauch außerhalb eines Körpers für einen Benutzer zugänglich bleibt, zu einem distalen Ende erstreckt, das in den Körper eingeführt wird;
eine Klemme mit einem ersten und einem zweiten Klemmenarm; und
eine Kapsel, in der ein Abschnitt der Klemme untergebracht ist;
wobei sich ein Steuerdraht durch das flexible Einführungsteil von einem proximalen Ende zu einem distalen Ende erstreckt, das mit der Klemme durch eine Schlaufe an einem proximalen Ende der Klemme entfernbar gekoppelt ist, wobei der Steuerdraht reversibel betätigbar ist, um den ersten und zweiten Klemmenarm zwischen einer offenen Konfiguration, in der distale Enden des ersten und zweiten Klemmenarms voneinander getrennt sind, und einer geschlossenen Konfiguration zu bewegen, in der die distalen Enden des ersten und zweiten Klemmenarms zusammengezogen sind;
wobei eine Bewegung des Steuerdrahts den ersten und zweiten Klemmenarm zwischen der offenen und geschlossenen Konfiguration bewegt und wobei eine Ausübung einer vorbestimmten Kraft auf den Steuerdraht den Steuerdraht von der Klemme löst und das proximale Ende der Klemme so befreit, dass es sich radial nach außen bewegt, um einen Eingriff mit einem Abschnitt der Kapsel herzustellen.
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In einem weiteren Aspekt betrifft die Erfindung eine Gewebeklemmvorrichtung mit einem flexiblen, länglichen Teil, von dem ein proximales Ende außerhalb des Körpers für einen Benutzer zugänglich bleibt, während ein distales Ende des flexiblen Teils in den Körper zu einer Stelle benachbart zu einem zu klemmenden Zielgewebe eingeführt wird. Ein Steuerdraht, der sich durch das flexible Teil in Kombination mit einer Kapsel erstreckt, ist mit einem distalen Ende des flexiblen Teils und einer Klemme lösbar gekoppelt, wobei ein proximaler Abschnitt der Klemme in der Kapsel aufgenommen ist. Ein Gelenk und/oder eine Verbindungsstelle, die die Klemme mit dem Steuerdraht lösbar koppelt, verfügt über ein Joch, das sich um ein proximales Ende der Klemme erstreckt, und eine fragile und/oder nachgebende Verbindung, die versagt, wenn sie einer vorbestimmten Zugspannung ausgesetzt ist, um die Klemme vom Steuerdraht zu trennen.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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1 ist eine Querschnittansicht einer einteiligen hämostatischen Klemme gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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2 ist eine Perspektivansicht einer einteiligen hämostatischen Klemme gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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3 ist eine Querschnittansicht einer distalen Spitze eines Rückhalteelements für die Klemme von 1;
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4 ist eine Perspektivansicht eines Rückhalteelements für die Klemme von 1;
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5 ist eine Perspektivansicht einer einteiligen hämostatischen Klemme gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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6 ist eine Perspektivansicht eines Zughakens gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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7 ist eine Perspektivansicht einer einteiligen hämostatischen Klemme gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
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8 ist eine Querschnittansicht eines Scherstifts gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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9 ist eine Perspektivansicht einer Klemme gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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10 ist eine Teilquerschnittansicht einer Klemme gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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11 ist eine Perspektivansicht einer Klemme gemäß einer vierten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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12 ist eine Perspektivansicht einer angelegten Klemme gemäß einer vierten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
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13 ist eine Perspektivansicht eines Drahtverriegelungsmechanismus gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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14 ist eine zweite Perspektivansicht des Drahtverriegelungsmechanismus gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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15 ist eine Querschnittansicht des Drahtverriegelungsmechanismus gemäß einer Ausführungsform der Erfindung;
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16a ist eine Perspektivansicht des erfindungsgemäßen Drahtverriegelungsmechanismus;
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16b ist eine Nahansicht des erfindungsgemäßen Drahtverriegelungsmechanismus; und
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16c ist eine Perspektivansicht eines zerdrückten erfindungsgemäßen Drahtverriegelungsmechanismus.
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Detaillierte Beschreibung
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Gemäß den Ausführungsformen der Erfindung wird eine hämostatische Klemmvorrichtung bereitgestellt, die relativ einfach herzustellen und zu verwenden ist. Beispielhafte Ausführungsformen der Klemvorrichtung verbessern den Anlegemechanismus für sowohl ein- als auch zweiteilige hämostatische Klemmen wie auch den Mechanismus für die Spitzen-Katheter-Trennung. Zudem sorgen die Ausführungsformen für Schutz des Arbeitskanals des Endoskops vor scharfen Kanten der Klemmenanlegevorrichtung. Zu Beispielen für derzeit auf dem Gebiet verwendete hämostatische Klemmen zählen z. B. solche Klemmen, die in der US-Patentamneldung Nr. 60/915806 mit dem Titel „Single Stage Hemostasis Clipping Device”, eingereicht am 3. Mai 2007 von Cohen et al. (nachstehend Anmeldung '806 genannt), offenbart sind, deren gesamte Offenbarung hierin durch Verweis aufgenommen ist.
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Wie 1 bis 4 zeigen, legt eine Klemmvorrichtung 100 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung aus dem Inneren einer Kapsel 110 eine einteilige hämostatische Klemme (Clip) 102 mit einem Paar Gewebegreifarmen 104 zum Klemmen von Gewebe an, um beispielsweise eine Wunde durch Klemmen zu verschließen, damit Blutung gestoppt wird. Die hämostatische Klemme 102 ist aus einem biokompatiblen Material gebildet, darunter Metalle, z. B. Edelstahl und Nitinol. Polymere. biologische Materialien u. ä., was dem Fachmann verständlich sein dürfte. Während einer anfänglichen Einführungskonfiguration ist die Klemme 102 in der Kapsel 110 enthalten, wodurch die Arme 104 gegen eine Vorspannung der Arme 104, die sie in die offene, Gewebe aufnehmende Konfiguration gemäß 1 auseinander drückt, in eine geschlossene Konfiguration gezwungen werden, in der distale Enden der Anne 104 einander nahe sind. Insbesondere ist ein proximaler Abschnitt der Klemme 102 in der Kapsel 110 zusammen mit proximalen und Zwischenabschnitten der Arme 104 untergebracht, wobei Kontakt zwischen den Innenwänden der Kapsel 110 und den Armen 104 die Arme 104 geschlossen aneinander zieht. Ein proximaler Abschnitt der Kapsel 110 ist mit einen flexiblen Teil 130 verbunden, das zum Beispiel als längliche Schlauchstruktur ausgebildet ist, die sich zu einem proximalen Abschnitt der Vorrichtung 100 erstreckt, der stets außerhalb des Körpers bleibt. Das flexible Teil 130 kann als Spirale oder alternativ als jede andere geeignete flexible Hohlstruktur ausgebildet sein. In einer beispielhaften Ausführungsform ist das flexible Teil 130 aus einem geeignet dünnen Material hergestellt, das in jeder Richtung auf den proximalen Abschnitt wirkende Drehung zum distalen Ende überträgt, ohne dass es sich wesentlich aufwickelt. Insbesondere wird Drehung des proximalen Abschnitts der Vorrichtung 100 um die Längsachse entlang des flexiblen Teils 130 zur Kapsel 110 übertragen, um die Klemme 102 in einer optimalen Orientierung relativ zu einem von ihr zu ergreifenden Abschnitt von Gewebe zu positionieren. Ein Steuerdraht 132 ist im flexiblen Teil 130 verschiebbar aufgenommen, wobei ein distales Ende davon in der Kapsel 110 aufgenommen ist, was später näher beschrieben wird. Ein proximaler Abschnitt des Steuerdrahts 132 ist mit einem Betätigungselement (nicht gezeigt) am proximalen Abschnitt der Vorrichtung 100 verbunden, wo er während der gesamten Prozedur für einen Benutzer zugänglich bleibt.
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Ein proximaler Abschnitt der Klemme 102 kann relativ sanduhrförmig mit einem bauchigen proximalen Ende 111 ausgebildet sein. Die bauchige Form des proximalen Endes 111 kann einen Klemmenöffnungswinkel der Klemme 102 maximieren, was dem Fachmann klar sein wird, während die Sanduhrform einen Raum 136 im proximalen Ende 111 zum Aufnehmen eines Jochstabs 112 eines Anlegemechanismus darin bildet. Der Jochstab 112 kann mit dem Steuerdraht 132 über ein Joch 114 und einen Zughaken 116 gekoppelt sein, so dass proximale und distale Bewegung des Steuerdrahts 132 durch das flexible Teil 130 Kontakt zwischen dem Jochstab 112 und dem proximalen Ende 111 erleichtert und dadurch die Klemme 102 relativ zur Kapsel 110 proximal und distal bewegt. Wie dem Fachmann klar sein dürfte, ist die Form des Jochstabs 112 ohne Belang, solange der Jochstab 112 fest genug ist, die erwünschten proximalen und distalen Kräfte vom Steuerdraht 132 zur Klemme 102 zu übertragen. Somit kann der Jochstab 112 in verschiedenen Geometrien ausgebildet sein, darunter beispielsweise rechtwinkligen, runden oder ovalen usw. Wie dem Fachmann klar sein dürfte, kann ein proximaler Abschnitt des Jochs 114 mit dem Zughaken 116 über einen Scherstift 118 gekoppelt sein, der so gestaltet ist, dass er bei Einwirkung einer vorbestimmten Kraft darauf versagt, z. B. einer darauf über den Steuerdraht 132 ausgeübten Zugspannung. Gemäß 2 und 3 kamt der Scherstift 118 beispielsweise als im Wesentlichen zylindrischer Stift ausgebildet sein, der sich durch Öffnungen im Joch 114 und im Zughaken 116 erstreckt, wobei Enden davon in einer Ausführungsform einen konischen Radius haben, der das Zentrieren der Klemme 102 in der Kapsel 110 unterstützt. Gleichwohl können auch alle anderen geeigneten Formen des Jochs 114 zur Anwendung kommen. In einer alternativen Ausführungsform kann der Scherstift 118 mit dem Joch 114 und/oder dem Zughaken 116 über eine Presspassung gekoppelt sein. Das Joch 114 kann Seitenwände aufweisen, die sich über Seiten des Zughakens erstrecken, so dass der Scherstift 118 auf einer Linie sowohl durch das Joch 114 als auch durch den Zughaken 116 durchlaufen kann, was in der Ausführungsform von 3 zu sehen ist. Ferner kann jede Seitenwand des Jochs 114 einen Zentrieransatz 120 aufweisen, der als Nasenvorsprung ausgebildet ist, der davon radial nach außen vorsteht. Der Zentriervorsprung 120 kann mit einem Radius ausgebildet sein, der mit dem Innendurchmesser der Kapsel 110 übereinstimmt, um die Klemme 102 darin zu zentrieren. Ein proximales Ende des Zughakens 116 kann an einem distalen Ende des Steuerdrahts 132 befestigt sein. In dieser Ausführungsform weist das distale Ende des Steuerdrahts eine Kugelverbindung 133 auf, die in einer entsprechend bemessenen und geformten Aussparung des Zughakens 116 aufgenommen ist, was den Zughaken 116 mit dem Steuerdraht 132 koppelt. Der Fachmann wird erkennen, dass jede Anzahl von Befestigungsanordnungen verwendet werden kann, um den Steuerdraht 132 mit dem Zughaken 116 zu verbinden, solange die Befestigung die gewünschte Kraft übertragen kam, z. B. Zugspannung vom Steuerdraht 132 zum Zughaken 116 und folglich zum Joch 112 und zur Klemme 102. Damit kann distale und proximale Betätigung des Steuerdrahts 132 die Klemme öffnen und schließen, was später näher beschrieben wird.
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Die Klemme 102 der Erfindung kann im Verlauf einer Prozedur mehrmals geöffnet und geschlossen werden, solange eine auf den Steuerdraht 132 ausgeübte proximale Zugkraft nicht einen vorbestimmten Schwellwert übersteigt, der so gestaltet ist, dass dadurch der Scherstift 118 versagt, wodurch die Klemme geschlossen verriegelt wird, was später näher beschrieben wird. Insbesondere kann ein Benutzer die Klemme 102 mehrmals öffnen und schließen, um die Klemme 102 über Zielgewebe richtig zu positionieren, bevor die Klemme 102 an Ort und Stelle verriegelt wird. Ist ein gewünschter Platzierungsbereich erreicht und soll die Klemme 102 an Ort und Stelle verriegelt werden, kam der Benutzer am Steuerdraht 132 proximal ziehen, um die Klemme 102 in die Kapsel 110 zu ziehen. Alternativ kann die Kapsel 110 distal vorbewegt werden, um die notwendige Kraft zu liefern, die Klemme 102 darin einzuziehen. Die Breite der Arme 104 steigt allmählich von einem schmalen proximalen Ende zu breitenvergrößerten Schultern 104b an einem distalen Ende, so dass beim proximalen Einziehen der Klemme 102 in die Kapsel 110 ein Punkt erreicht wird, an dem die Klemme 102 geschlossen ist, wobei distale Enden der Arme 104 zusammenkommen, um Gewebe zu ergreifen, und die Schultern 104b einen Eingriff mit dem distalen Ende der Kapsel 110 herstellen, um die Klemme 102 daran zu hindern, weiter in die Kapsel 110 gezogen zu werden. An diesem Punkt erhöht zusätzliche Zugkraft, die auf den Steuerdraht 132 ausgeübt wird, die Zugspannung am Scherstift 118, bis eine Versagensgrenze erreicht wird. Geschieht dies, wird der Zughaken 116 vom Joch 112 getrennt, und die Klemme 102 wird in der geschlossenen Konfiguration über jeden von ihr ergriffenen Gewebe verriegelt. Die Klemme 102 kann eine in der Technik bekannte Verriegelungseinrichtung verwenden. Der Scherstift 118 ist aus einem solchen Material wie einem Polymer oder einem Metall hergestellt, z. B. Tantal, Gold oder Silber, wobei die Auslösekraft des Materials etwa 26,69 bis 66,72 N beträgt. Alternativ kann die Auslösekraft von 20 bis 80 N variieren. Somit können der Zughaken 116 und das Joch 114 so ausgebildet sein, dass sie eine größere Festigkeit als der Scherstift 118 haben. Beispielsweise können diese Komponenten aus Edelstahl oder einem hochfesten Polymer oder Duroplast gebildet sein. Der zerbrochene Scherstift 118 ist geeignet, in der Kapsel 110 zu verbleiben, wobei sein Aufbau gewährleistet, dass Bruchstücke davon keine scharfen Kanten aufweisen. Auf diese Weise stellen kleinere zerbrochene Abschnitte davon keine potenzielle Gefahr für einen Patient dar, selbst wenn sie aus der Kapsel 110 austreten.
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Wie näher in der Anmeldung '806 beschrieben wird, kommt es bei proximalem Ziehen am befreiten Zughaken 116 zu dessen Eingriff mit einer distalen Fläche einer Hülsenstütze 135, was die Hülsenstütze 135 proximal in eine Hülse 134 am distalen Ende des flexiblen Teils 130 treibt. Ist sie im proximalen Ende der Kapsel 110 aufgenommen, stellt die Hülsenstütze 135 einen Eingriff mit mindestens einer Lasche (nicht gezeigt) der Hülse 134 her, was die Lasche in Eingriff mit entsprechenden Fenstern (nicht gezeigt) der Kapsel 110 radial nach außen drückt. Die Laschen der Hülse sind in eine Radialeinwärtsposition ohne Eingriff mit den Fenstern der Kapsel 110 so vorgespannt, dass bei Herauslösen der Hülsenstütze 135 aus dem proximalen Ende der Kapsel 110 die Laschen der Hülse 134 freigegeben werden, um aus den Fenstern der Kapsel auszurücken, und die Kapsel 110 von der Hülse 134 und dem flexiblen Teil 130 dauerhaft getrennt wird, wodurch die Klemme verriegelt am ergriffenen Gewebe bleibt. Danach kann das flexible Teil 130 aus dem Körper herausgezogen werden.
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In einer alternativen Ausführungsform kann statt der Hülsenstütze 135 die Kapsel 110 durch ein Rückhalteelement 140 in Eingriff mit der Hülse 134 gehalten werden, das am distalen Ende der Hülse 134 ausgebildet ist. Das Rückhalteelement kann Endabschnitte und/oder Nasen 146 aufweisen, die in entsprechende Fenster (nicht gezeigt) in der Kapsel 110 (oder alternativ reibschlüssig) eingreifen. Das Rückhalteelement 140 kann eine Öffnung 142 aufweisen, die so bemessen ist, dass sie den Steuerdraht 132 darin verschiebbar aufnimmt, wobei ein Schlitz 143 ermöglicht, das Rückhalteelement 140 über den Draht 132 an Ort und Stelle zu schieben. Der Schlitz 143 ist so bemessen, dass das Rückhalteelement 140 auf den Steuerdraht 132 geklemmt werden kann, wodurch der Steuerdraht 132 nicht durch das Rückhalteelement 140 gefädelt zu werden braucht. Ferner kann das Rückhalteelement 140 zwei Federarme 144 aufweisen, von denen jeder über einen Endabschnitt 146 verfügen kann, der so vorgespannt ist, dass er in das entsprechende Fenster der Kapsel 110 eingreift. Versagt dann der Scherstift 118 und wird am Zughaken 116 wie zuvor beschrieben proximal gezogen, kann der Zughaken 116 das Rückhalteelement 140 in die Hülse 134 treiben, was die Endabschnitte 146 aus dem Eingriff mit der Kapsel 110 zieht und die Kapsel 110 vom flexiblen Teil 130 ähnlich wie zuvor beschrieben befreit. Danach kann das flexible Teil 130 aus dem Körper gezogen werden. In einer Ausführungsform ist das Rückhalteelement 140 aus einem Metall gebildet, das getempert sein kann, z. B. Edelstahl 17-7. Jedoch ist zu beachten, dass das Rückhalteelement 140 aus zahlreichen biokompatiblen Materialien hergestellt sein kamt, darunter biokompatible Metalle und formbare Polymere, ohne vom Grundgedanken und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen.
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Gemäß 5 bis 8 weist eine Klemme 200 gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung einen relativ sanduhrförmigen proximalen Abschnitt auf, der so bemessen ist, dass er einen Zughaken 216 in einer Kapsel 210 auf eine Weise ergreift, die der zuvor im Hinblick auf die Vorrichtung 100 beschriebenen im Wesentlichen ähnelt. Allerdings sind in dieser Ausführungsform das Joch und der Zughaken durch einen einteiligen Zughaken 216 ersetzt, wobei sich Arme 226 des Zughakens 216 um ein proximales Ende der Klemme 200 erstrecken, so dass sich ein durch Öffnungen 228 des Zughakens 216 aufgenommener Scherstift 218 in den sanduhrförmigen proximalen Abschnitt der Klemme 200 ähnlich wie der Jochstab 112 der Vorrichtung 100 erstreckt. Die Klemme 200 kann mit einen Steuerdraht 232 ähnlich wie für die Vorrichtung 100 beschrieben gekoppelt sein. Weiterhin können auch die Verbindung zwischen einem flexiblen Teil 230 und der Kapsel 210 sowie der Mechanismus zum Trennen der Kapsel 210 vom flexiblen Teil 230 im Wesentlichen denen ähneln, die für die Vorrichtung 100 beschrieben wurden.
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Die Kapsel 210 kann mit Klemmenrückhalteabschnitten und/oder Laschen 250 an einem proximalen Abschnitt davon ausgebildet sein, um die Klemme 200 nach Anlegen in der Kapsel 210 an Ort und Stelle zu halten, was die Klemme 200 in der geschlossenen Konfiguration verriegelt. Insbesondere wird beim Anlegen die Klemme 200 über eine vorbestimmte Distanz in die Kapsel 210 proximal eingezogen, was den sanduhrförmigen proximalen Abschnitt der Klemme 200 an einem proximalen Ende der Abschnitte 250 vorbei und einen dickenreduzierten Abschnitt 252 der Klemme 200 distal vom sanduhrförmigen proximalen Abschnitt benachbart zu den Abschnitten 250 zieht. Durch diese Bewegung können die Abschnitte 250 radial nach innen springen, so dass Kontakt zwischen den proximalen Enden der Abschnitte 250 und dem sanduhrförmigen proximalen Abschnitt der Klemme 200 die Klemme 200 in der Kapsel 210 verriegelt und die Klemme 200 an erneutem Öffnen hindert. Obwohl eine durch die Klemmenrückhalteabschnitte 250 ausgeübte Haltekraft ausreichend umfangreich ist, um die Klemme 200 nach Anlegen darin zurückzuhalten, ist sie ferner vorzugsweise so ausgewählt, dass eine distale Kraft, z. B. eine auf den Steuerdraht 232 ausgeübte Druckkraft, den sanduhrförmigen proximalen Abschnitt an den Abschnitten 250 vorbei distal bewegen kann, wodurch ein Benutzer die Klemme jederzeit wieder öffnen kann (z. B. zum Repositionieren), bevor der Steuerdraht 232 vom Zughaken 216 getrennt wird.
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Wie zuvor beschrieben, sind Anne 204 der Klemme 200 mit Schultern 204b versehen, die einen dickenvergrößerten Abschnitt 204a bilden, der verhindert, dass die Klemme 200 über eine vorbestimmte Länge hinaus in die Kapsel 210 gezogen wird. Wurde also die Klemme 200 über diese Distanz in die Kapsel 210 gezogen, erhöht auf den Steuerdraht ausgeübte zusätzliche Zugkraft eine Zugspannung darauf, bis die Versagensgrenze des Scherstifts 218 wie zuvor beschrieben erreicht ist. Gemäß 8 kamt der Scherstift 218 beispielsweise mit einem oder mehreren als Nuten ausgebildeten Spannungskonzentratoren 258 versehen sein, die entlang seines Außendurchmessers gebildet sind, wobei die Spannungskonzentratoren 258 einen schwächeren Punkt über die Länge des Scherstifts 218 definieren. Dem Fachmann wird klar sein, dass die Größe und Anzahl dieser Spannungskonzentratoren variiert werden können, um jede gewünschte Versagensgrenze des Scherstifts 218 zu erhalten.
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Wie 9 und 10 zeigen, kann eine Klemme 300 gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Erfindung an einem proximalen Ende an einer Schale 360 lösbar befestigt sein. Die Schale 360 kann eine proximale bzw. eine distale Hälfte 362, 364 aufweisen, die lösbar aneinander befestigt sind. Ein proximales Ende der proximalen Hälfte 362 kamt an einen Steuerdraht 332 befestigt sein. Die proximale Hälfte 362 kann als zwei komplementäre Stücke ausgebildet sein, die über dem distalen Ende des Steuerdrahts 332 zusammengebaut sind. Beispielsweise kann ein erstes der Stücke der proximalen Hälfte 362 einen oder mehrere Steckstäbe 368 aufweisen, während das andere Stück einen entsprechenden Satz von Aufnahmelöchern 370 aufweist, die dazu beitragen, die Stücke zueinander auszurichten und die Stücke zusammenzufügen (z. B. mittels Kleber), um die proximale Hälfte 362 zu bilden. Ähnlich kann die distale Hälfte 364 als zwei Stücke ausgebildet sein, die über dem proximalen Ende der Klemme 300 mit einem ähnlichen Satz komplementärer Steckstäbe 368 und Aufnahmelöcher 370 zusammengebaut sind, um die Stücke beim Zusammenbau (z. B. mittels Kleber) als distale Hälfte 364 auszurichten. Dem Fachmann wird verständlich sein, dass die Stücke der proximalen bzw. distalen Hälfte 362, 364 zum Beispiel durch Spritzgießen gebildet sein können. Insbesondere können die proximale Hälfte 362 und distale Hälfte 364 in dieser Ausführungsform jeweils aus einem Paar komplementärer halbzylindrischer Stücke gebildet sein, die mit Hilfe der Steckstäbe 368 und Aufnahmelöcher 370 als Bezugspunkte aneinander befestigt sind. Außerdem können die Steckstäbe 368 und Aufnahmelöcher 370 als Energierichtungsgeber zum Ultraschallschweißen dienen, wie für den Fachmann verständlich sein wird.
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Die Klemme 300 kann zwei Anne 304 aufweisen, die jeweils einen proximalen Abschnitt aufweisen, der sich radial nach außen erstreckt und in einer Kapsel 360 gemäß 9 und 10 enthalten ist. Zu beachten ist, dass beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung zwar mit zwei Armen offenbart sind, aber jede Anzahl mehrerer Arme zum Einsatz kommen kann, ohne vom Grundgedanken und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Ferner ist die Klemme 300 mit Schultern (nicht gezeigt) versehen, die die Klemme 300 daran hindern, in die Kapsel 360 über eine vorbestimmte Distanz hinaus eingezogen zu werden, was zuvor anhand der Ausführungsformen von 1 bis 8 beschrieben wurde. Ein großer Hohlraum 307 ist im proximalen Ende der distalen Hälfte 364 gebildet, während ein entsprechender Hohlraum 309 im distalen Ende der proximalen Hälfte 362 gebildet ist. Die Hohlräume 307, 309 nehmen proximale Enden der Arme 304 auf und spannen sie so ein, dass sie darin gegen eine Vorspannung verbleiben, die die proximalen Enden der Arme 304 und durch sie gebildete Endabschnitte und/oder Laschen 305 radial nach außen drückt.
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Bewegung der Klemme 300 wird durch den Steuerdraht 332 gesteuert, der sich durch ein flexibles Teil 330 wie in der vorstehenden Beschreibung aus dem Körper zu einem für einen Benutzer zugänglichen proximalen Abschnitt erstreckt. Ein distales Ende des Steuerdrahts 332 kann einen durchmesservergrößerten Abschnitt aufweisen, z. B. ist eine Kugel oder ein Zylinder in einer entsprechend bemessenen und geformten Aussparung 372 am Ende eines Lumens in der proximalen Hälfte 362 gebildet, die so bemessen ist, dass sie den distalen Abschnitt des Steuerdrahts 332 aufnimmt. Somit kann die proximale Hälfte 362 mit dem Steuerdraht 332 zur proximalen und distalen Bewegung mit ihm gekoppelt sein. Ein Mittelstab 318, der sich von einem proximalen Ende der distalen Hälfte 364 proximal erstrecken kann, kann einen durchmesservergrößerten Abschnitt 319 an einem proximalen Ende davon aufweisen. Das proximale Ende des Stabs 318 kann mit Seitenwänden des Hohlraums 307 gekoppelt sein, um den Mittelstab 318 mit der distalen Hälfte 364 zu verbinden. Der durchmesservergrößerte Abschnitt 319 kann, bevor die Stücke der proximalen Hälfte 362 miteinander verbunden werden, in die Aussparung 372 auf die gleiche Weise wie das distale Ende des Steuerdrahts 332 eingefügt werden. Dadurch kann der Stab 318 die proximale und distale Hälfte 362, 364 miteinander verbinden. Die Aussparung 372 kann auch so bemessen sein, dass sie das distale Ende des Steuerdrahts 332 und das proximale Ende des Mittelstabs 318 im Wesentlichen reibschlüssig aufnimmt, um unerwünschte Bewegung der jeweiligen Elemente darin zu verhindern. Der Fachmann wird erkennen, dass der Steuerdraht 332 und der Stab 318 mit der proximalen Hälfte 364 auf beliebige Weise gekoppelt sein können (z. B. mit separaten Aussparungen 372, darunter u. a. Verschweißen, Verkleben, Verschmelzen usw.
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Beim Einführen kann die Klemme 300 teilweise in die Schale 360 eingezogen sein, wodurch sich die Arme 304 einander nähern. Nach Erreichen einer Zielgewebestelle kann eine distale Druckkraft auf einen Steuerdraht 332 ausgeübt werden, der die Kraft zum Mittelstab 318 überträgt, wobei die Kraft ferner zur distalen Hälfte 364 der Schale 360 übertragen wird und die Klemme 300 dadurch aus der Schale geschoben und bewirkt wird, dass sich die Anne 304 voneinander weg radial aufweiten. Ist Zielgewebe zwischen den Armen 304 aufgenommen, kann der Steuerdraht 332 proximal zurückgezogen werden, während das flexible Teil 330 und die Kapsel 360 im Wesentlichen unbeweglich bleiben, so dass die Klemme 300 in die Schale 360 eingezogen wird, was die Arme 304 aufeinander zu zusammenzieht. Nachdem die Schultern (nicht gezeigt) einen Eingriff mit der Kapsel 360 hergestellt haben, um weiteres Einziehen der Klemme 300 in sie zu verhindern, erhöht zusätzliche proximal gerichtete Kraft, die auf den Steuerdraht 332 ausgeübt wird, Zugspannung am Steuerdraht 332 und folglich am Stab 318, bis eine Versagensgrenze des Stabs 318 überschritten wird. In einer Ausführungsform setzt sich der Mittelstab 318 aus einem ähnlichen Material wie der Scherstift 118 zusammen, der so ausgebildet ist, dass er bei etwa 26,69 bis 66,72 N versagt, was dem Fachmann verständlich sein wird. Alternativ kann der Mittelstab 318 aus einem anderen geeigneten Material und/oder mit einer anderen geeigneten Geometrie ausgebildet sein. Bei Versagen des Stabs 318 können die proximale und distale Hälfte 362, 364 voneinander getrennt werden, und die Endabschnitte 305, die nicht mehr durch die Wände des Hohlraums 309 der proximalen Hälfte 362 eingespannt sind, können nach außen springen und einen Eingriff mit entsprechenden Merkmalen der Kapsel 360 (z. B. Fenstern 363) herstellen, um die Klemme verschlossen zu verriegeln und sie in der Kapsel 360 in Position zu halten.
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Wie 11 und 12 zeigen, kann eine Klemme 400 gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Erfindung Arme 404 aufweisen, die in einer Kapsel 410 liegen. Die Arme 404 biegen sich entlang einer Krümmung so, dass sie ähnlich wie in der Ausführungsform von 9 und 10 ihre proximalen und distalen Enden radial voneinander weg vorspannen. Krümmungen der proximalen Abschnitte der Arme 404 können eine Tasche 408 bilden, während die distalen Enden der Arme 404 im Wesentlichen ähnlich wie in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen ausgebildet sind. Proximale Enden der Arme 404 können Öffnungen 406 enthalten, die von einer Schlaufe 418 des Drahts durchlaufen sein können, um die Klemme 400 mit einem Steuerdraht 432 zu koppeln. Der Fachmann wird erkennen, dass die Öffnungen 406 als abgerundete Öffnungen mit geglätteten Kanten ausgebildet sein können, um unerwünschte Beschädigung der Schlaufe 418 des Drahts zu verhindern. Im zusammengebauten Zustand kann ein Ende der Schlaufe 418 des Drahts durch die Öffnungen 406 geführt sein, und die beiden Enden der Schlaufe 418 des Drahts können mit dem distalen Ende des Steuerdrahts 432 gekoppelt sein, wobei zum Beispiel eine darüber aufgepresste Drahtpaarung („Wire Mate”) 416 verwendet wird. Beispielsweise kann die Drahtpaarung 416 ein Hypotube-Teilstück aufweisen, das über der Schlaufe 418 des Drahts zusammengepresst ist. Wie dem Fachmann klar sein dürfte, kann alternativ die Drahtpaarung 416 mit der Schlaufe 418 des Drahts und dem Steuerdraht 432 durch Verkerben, Verkleben, Verschweißen oder jedes andere bekannte Verfahren gekoppelt sein. In der Anfangskonfiguration kann die Schlaufe 418 des Drahts mit einem minimalen Spiel gebunden sein, wodurch die proximalen Enden der Arme 404 eng aneinander liegend gegen die Vorspannung der Arme 404 ergriffen sind, die die proximalen Enden der Arme voneinander weg radial nach außen drückt. In noch einer weiteren Ausführungsform (nicht gezeigt) kann der Steuerdraht 432 als einzelner kontinuierlicher Draht ausgebildet sein, der sich von einen für einen Benutzer zugänglichen proximalen Abschnitt zu einem distalen Abschnitt erstreckt, der mit den Öffnungen 406 ohne gepaarte Abschnitte an einem distalen Ende davon zusammengefügt ist.
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Auf die gleiche Weise wie zuvor beschrieben kann der Steuerdraht 432 manipuliert werden, um die Klemme 400 über einem Zielabschnitt von Gewebe zu positionieren. Beim distalen Herausdrücken der Klemme 400 aus der Kapsel 410 bewegt die Vorspannung der Arme 404 ihre distalen Enden voneinander weg in eine offene, Gewebe aufnehmende Konfiguration. Ist das Zielgewebe zwischen den distalen Enden der Arme 404 aufgenommen, kann am Steuerdraht 432 proximal gezogen werden, um die Klemme 400 in die Kapsel 410 einzuziehen, was die distalen Enden der Arme 404 zusammenführt, um das Gewebe dazwischen zu ergreifen. Tritt die Klemme 400 in die Kapsel 410 ein, können Schultern (nicht gezeigt) der Arme 404 die Kapsel 410 kontaktieren, was weiteren Eintritt der Klemme 400 in die Kapsel 410 verhindert. Zusätzliche proximal gerichtete Kraft, die auf den Steuerdraht 432 nach diesem Punkt ausgeübt wird, erhöht die Zugspannung im Steuerdraht 432, bis die Schlaufe 418 des Drahts versagt, was die proximalen Enden der Anne 404 so freigibt, dass sie voneinander weg radial nach außen federn, wodurch Endabschnitte und/oder Nasen 414 in Fenster 412 der Kapsel 410 eingreifen können, die Klemme 400 geschlossen verriegelt und die Klemme 400 in der Kapsel 410 gehalten wird.
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Nunmehr bewegt sich die Drahtpaarung 416 proximal, um die Kapsel 410 von einem flexiblen Teil (nicht gezeigt) mit Hilfe eines ähnlichen Mechanismus wie jenen zu trennen, die in den früheren Ausführungsformen beschrieben wurden.
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Gemäß 13 bis 16 kam jede der vorstehenden Ausführungsformen einen Verriegelungsmechanismus aufweisen, der den Steuerdraht und alle mit seinem distalen Ende gekoppelten Komponenten im distalen Ende einer Hülse oder eines flexiblen Teils wie zuvor beschrieben verriegelt. Damit sollte ein Benutzer daran gehindert sein, den abgetrennten Steuerdraht aus dem distalen Ende des flexiblen Teils oder der Hülse distal zu bewegen, nachdem die Klemme angelegt wurde, um vor Verletzungen zu schützen, die durch Kontakt mit dem Steuerdraht oder allen daran befestigten Komponenten (z. B. der proximalen Hälfte 364) verursacht werden.
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Insbesondere wird eine schließbare oder zusammendrückbare Drahtverriegelung 500 offenbart, die ein optimiertes System vorsehen kann, um diese Komponenten aus denn Körper sicherer zu entfernen. Aus Sicherheitsgründen soll die schließbare Drahtverriegelung 500 verhindern, dass der scharfe, abgescherte Steuerdraht in Körperteile gedrückt wird. Die schließbare Drahtverriegelung 500 der Erfindung kann verwendet werden, die Kapsel 510 von einer an einem flexiblen Teil 530 befestigten Hülse 520 zwangsweise zu trennen, wobei die Hülse 520 geeignet ist, von der Kapsel 510 über ein Rückhalteelement oder einen anderen Mechanismus gemäß der Offenbarung bezüglich 1 bis 4 trennbar zu sein. Insbesondere kann die schließbare Drahtverriegelung 500 von speziellen Nutzen in Fällen sein, in denen alle anderen fragilen und/oder nachgebenden Verbindungen zwischen der Kapsel 510 und der Hülse 520 unterbrochen sind. Weiterhin kann die schließbare Drahtverriegelung 500 in jedem der hier offenbarten Mechanismen. zum Klemmenanlegen eingesetzt werden.
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Gemäß 13 bis 16 kann eine schließbare Drahtverriegelung 500 als Rohr ausgebildet sein, das einen Steuerdraht 532 darin verschiebbar aufnimmt. Ein schließbares Teilstück der Verriegelung 500 kann eine Folge von Naben 502 aufweisen, die durch eine Folge von Streben 504 miteinander gekoppelt und durch eine Folge von Öffnungen 505 voneinander getrennt sind. Zu beachten ist, dass diese Ausführungsform zwar mit drei Naben 502 und vier Streben 504 offenbart ist, aber jede Anzahl von Naben 502 und Streben 504 hierin eingesetzt werden kann, ohne vom Grundgedanken und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Wie in den zuvor beschriebenen Ausführungsformen kann sich ein Steuerdraht 532 durch die Verriegelung 500 zu einem distalen Ende erstrecken, das beispielsweise eine Kugelverbindung in einer Hülse 520 aufweist. Wird der Steuerdraht 532 von der Klemme getrennt und bewegt sich proximal durch die Kapsel, ist die Kugel 507 geeignet, in ein vergrößertes distales Ende 534 der Verriegelung 500 einzutreten, das zum Beispiel als Folge von Rippen 536 ausgebildet ist, die voneinander getrennt und leicht radial nach außen gebogen sind. Bewegt sich die Kugel 507 proximal in das Ende 534 der Verriegelung 500, können die Rippen 536 die Kugel 507 ergreifen, was Relativbewegung zwischen dem Steuerdraht 532 und der Verriegelung 500 verhindert. Weitere proximal gerichtete Kraft, die auf den Steuerdraht 532 ausgeübt wird, sollte die Kugel 507 ziehen und die Verriegelung 500 proximal schieben. Ein proximales Ende (nicht gezeigt) der Verriegelung 500 kann mit dem flexiblen Teil 530 unbeweglich gekoppelt sein, so dass diese proximal gerichtete Kraft, die auf den Steuerdraht 532 ausgeübt wird, die Verriegelung 500 zusammendrückt, wodurch sich die Streben 504 radial nach außen biegen, was die Naben 502 aufeinander zu bewegt, wenn die Öffnungen 505 geschlossen werden. Beim Biegen nach außen greifen die Streben 504 in Räume zwischen den Windungen des flexiblen Teils 530 ein, was Relativbewegung zwischen der Verriegelung 500 und dem flexiblen Teil 530 verhindert. Dadurch kann der Steuerdraht 532 im distalen Ende des flexiblen Teils 530 verriegelt werden und lässt sich daraus nicht mehr so distal vorschieben, dass er Verletzung verursacht.
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Erfindungsgemäße Klemmen- und Klemmenanlegemechanismen können in vielfältigen Größen für solche Anwendungen wie Wundverschluss, Hämostase, Gewebebündelung (z. B. zur Änderung der Größe oder Form eines Hohlorgans) oder als Befestigungen zum Zusammenfügen von Gewebe gestaltet sein. Alternativ können erfindungsgemäße Klemmen zum Verankern von Gegenständen an Gewebe verwendet werden. Obwohl die Erfindung mit spezifischen Gestaltungen und Anwendungen offenbart wurde, ist folglich zu beachten, dass vielfältige Gestaltungen darin zum Einsatz kommen können, ohne vom Grundgedanken und Schutzumfang der Erfindung abzuweichen. Beispielsweise kann eine vorab veranlasste Vorspannung einer erfindungsgemäßen Klemme so ausgebildet sein, dass sie an einem Mittelpunkt zwischen der vollständig offenen und vollständig geschlossenen Konfiguration liegt. Auf diese Weise ist die Spannung minimiert, der die Klemme in jeder dieser Konfigurationen ausgesetzt ist, wodurch die Klemme flexibler hergestellt sein kann. Daher sind die Beschreibung und die Zeichnungen als Veranschaulichung und nicht als Einschränkung zu verstehen.
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Aspekte
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Der vorliegende Gegenstand betrifft u. a. die folgenden Aspekte:
- 1. Gewebeklemmvorrichtung, die aufweist:
ein flexibles, längliches Teil, von dem ein proximales Ende außerhalb des Körpers für einen Benutzer zugänglich bleibt, während ein distales Ende des flexiblen Teils in den Körper zu einer Stelle benachbart zu einem zu klemmenden Zielgewebe eingeführt wird;
einen Steuerdraht, der sich durch das flexible Teil erstreckt;
eine Kapsel, die mit einem distalen Ende des flexiblen Teils lösbar gekoppelt ist;
eine Klemme, von der ein proximaler Abschnitt in der Kapsel aufgenommen ist; und
eine die Klemme mit dem Steuerdraht lösbar koppelnde Verbindungsstelle, wobei die Verbindungsstelle ein Joch, das mit einem proximalen Ende der Klemme verbunden ist, und eine nachgebende Verbindung aufweist, die versagt, wenn sie einer vorbestimmten Kraft ausgesetzt ist, um die Klemme vom Steuerdraht zu trennen.
- 2. Vorrichtung nach Aspekt 1, wobei die nachgebende Verbindung durch einen in einem proximalen Ende der Klemme gebildeten Raum geführt ist, um das Joch mit der Klemme zu koppeln.
- 3. Vorrichtung nach Aspekt 1, wobei sich die nachgebende Verbindung durch einen Abschnitt des Jochs proximal vom proximalen Ende der Klemme erstreckt, um das Joch mit dem Steuerdraht zu koppeln.
- 4. Vorrichtung nach Aspekt 1, wobei die Klemme einen ersten und einen zweiten Arm aufweist, die sich von einem proximalen Verbindungspunkt distal erstrecken und in eine offene. Gewebe aufnehmende Konfiguration vorgespannt sind, wobei proximale Relativbewegung der Klemme in die Kapsel mindestens den ersten und zweiten Arm in eine Gewebe ergreifende Konfiguration aufeinander zu zieht.
- 5. Vorrichtung nach Aspekt 1, wobei die Klemme eine einteilige Klemme ist, die einen im Wesentlichen sanduhrförmigen proximalen Abschnitt aufweist.
- 6. Vorrichtung nach Aspekt 1, wobei die Klemme eine mehrteilige Klemme ist, die einen im Wesentlichen sanduhrförmigen proximalen Abschnitt aufweist.
- 7. Vorrichtung nach Aspekt 1, ferner mit einem Zughaken, der mit dem Steuerdraht verbunden ist, wobei das Joch an der Klemme befestigt und mit dem Zughaken lösbar verbunden ist.
- 8. Vorrichtung nach Aspekt 1, wobei ein distales Ende des flexiblen Teils eine mit der Kapsel lösbar gekoppelte Hülse aufweist, wobei die Vorrichtung ferner eine Hülsenstütze aufweist, die in einer Komponente aus der Hülse und einem proximalen Ende der Kapsel aufgenommen ist, und die Hülsenstütze mindestens einen Endabschnitt in einer Radialauswärtsposition im Eingriff mit einem entsprechenden Verriegelungsmerkmal der anderen Komponente aus der Hülse und dem proximalen Ende der Kapsel hält, um die Kapsel mit der Hülse gekoppelt zu halten.
- 9. Vorrichtung nach Aspekt 8, wobei der Steuerdraht durch die Hülsenstütze hindurch so verschiebbar aufgenommen ist, dass bei Trennung des Steuerdrahts von der Klemme ein durchmesservergrößerter distaler Abschnitt des Steuerdrahts oder ein mit dem Steuerdraht gekoppelt bleibender Abschnitt der Verbindungsstelle an die Hülsenstütze proximal gezogen wird, was die Hülsenstütze aus einem Eingriff mit dem mindestens einen Endabschnitt bewegt und dadurch die Kapsel von der Hülse entkoppelt.
- 10. Vorrichtung nach Aspekt 1, wobei eine Breite eines proximalen Abschnitts der Klemme verkleinert ist und wobei sich ein Arm des Jochs um diesen proximalen Abschnitt der Klemme erstreckt, wobei die Klemme mit dem Joch über einen Jochstab gekoppelt ist, der sich durch einen Raum im proximalen Abschnitt der Klemme erstreckt, wodurch er mit denn Arm des Jochs gekoppelt ist.
- 11. Vorrichtung nach Aspekt 10, wobei die nachgebende Verbindung als der Jochstab ausgebildet ist.
- 12. Vorrichtung nach Aspekt 1, wobei die nachgebende Verbindung mindestens ein Spannung konzentrierendes Merkmal aufweist.
- 13. Vorrichtung nach Aspekt 1, wobei das flexible Teil als Spirale ausgebildet ist und die Vorrichtung ferner eine Verriegelung aufweist, die als Rohr ausgebildet ist, das den Steuerdraht verschiebbar aufnimmt, wobei das Rohr ein zusammendrückbares Teilstück aufweist, so dass bei Trennung des Steuerdrahts von der Klemme ein vergrößertes distales Ende des Steuerdrahts oder ein daran befestigt bleibender Abschnitt der Verbindungsstelle in einem distalen Ende des Schlauchs stecken bleibt.
- 14. Gewebeklemmvorrichtung, die aufweist:
ein flexibles, längliches Teil, von dem ein proximales Ende außerhalb des Körpers für einen Benutzer zugänglich bleibt, während ein distales Ende in den Körper zu einer Stelle benachbart zu einem zu klemmenden Zielgewebe eingeführt wird;
einen Steuerdraht, der sich durch das flexible Teil erstreckt;
eine Kapsel, die mit einem distalen Ende des flexiblen Teils lösbar gekoppelt ist;
eine Klemme, von der ein proximaler Abschnitt in der Kapsel aufgenommen ist; und
eine die Klemme mit dem Steuerdraht lösbar koppelnde Verbindungsstelle, wobei die Verbindungsstelle eine proximale und eine distale Schale aufweist, die proximale Schale ein Lumen, das einen distalen Abschnitt des Steuerdrahts aufnimmt, und einen Hohlraum am distalen Ende des Lumens aufweist, der so bemessen ist, dass er ein vergrößertes distales Ende des Steuerdrahts aufnimmt, die distale Schale am proximalen Abschnitt der Klemme befestigt ist und die proximale und distale Schale durch eine nachgebende Verbindung miteinander gekoppelt sind.
- 15. Vorrichtung nach Aspekt 14, wobei die proximale Schale einen ersten Hohlraum an einem distalen Ende davon aufweist, der proximale Enden eines ersten und eines zweiten Arms der Klemme aufnimmt und den ersten und zweiten Arm gegen eine Vorspannung einspannt, die sie radial nach außen drückt, so dass bei Versagen der nachgebenden Verbindung und Freigabe der proximalen Enden des ersten und zweiten Arms aus dem ersten Hohlraum das proximale Ende des ersten und/oder zweiten Arms nach außen federt, um einen Eingriff mit der Kapsel herzustellen und die Klemme in der Kapsel in der geschlossenen Konfiguration zu verriegeln.
- 16. Vorrichtung nach Aspekt 15, wobei die proximale Schale zwei Teile aufweist, die um ein distales Ende des Steuerdrahts aneinander befestigt sind, wobei die beiden Teile durch miteinander gepaarte Stäbe und Aufnahmelöcher in Position gehalten werden.
- 17. Vorrichtung nach Aspekt 15, wobei die distale Schale zwei Teile aufweist, die um einen proximalen Abschnitt der Klemme aneinander befestigt sind, wobei die beiden Teile durch miteinander gepaarte Stäbe und Aufnahmelöcher in Position gehalten werden.
- 18. Vorrichtung nach Aspekt 15, wobei die nachgebende Verbindung mit einer Seitenwand eines zweiten Hohlraums gekoppelt ist, der an einem proximalen Ende der distalen Schale gebildet ist.
- 19. Vorrichtung nach Aspekt 15, wobei die nachgebende Verbindung als Schlaufe des Drahts ausgebildet ist, die mit dem distalen Ende des Steuerdrahts gekoppelt und durch ein erstes und ein zweites Loch gefädelt ist, die in den proximalen Enden des ersten bzw. zweiten Arms der Klemme gebildet sind, wobei die Schlaufe des Drahts proximale Enden des ersten und zweiten Arms zusammenhält und so gestaltet ist, dass sie versagt, wenn sie einer vorbestimmten Kraft ausgesetzt wird.