DE2011045A1 - Verfahren zur Herstellung eines neuen Azepinderivats - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines neuen AzepinderivatsInfo
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Description
Pq ten lonwält« . 4-3028*
8 MOnchen 2, Bräuhausstraße 4/III
Verfahren zur Herstellung eines neuen Azepinderivats
Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Azepinderivat, ein Verfahren zu seiner Herstellung, Arzneimittel,
welche die neue Verbindung enthalten und deren Verwendung.
Ein Azepinderivat der Formel I,
(D
in welcher R, und R~Wasserstoff bedeuten, ist bis jetzt
nicht bekannt geworden.
Wie nun gefunden wurde, besitzt diese Verbindung, nämlich das 10-Hydroxy-10,11-dihydro-5H~diberiz [b,f ]
aezpin-5-carboxamid, wertvolle pharmakologische Eigenschaften und einen besonders höhen therapeutischen Index.
Es wirkt bei peroraler oder rektaler Verabreichung zentraldämpfend, wie z.B. im Beöbachtuiigstest nachge-
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wiesen werden kann; ferner wirkt es antikonvulsiv, zentralmuskelrelaxierend
und hemmt die Kampfreaktion der Maus. Diese Wirkungsqualitäten, welche -durch ausgewählte Standardversuche
[vgl. R. Domenjoz und W. Theobald, Arch.Int.Pharmacodyn. 120,
450 (1959) und W. Theobald et al., Arzneimittel-Forsch. 17_, 561
(1967) ] erfasst werden, charakterisieren die Verbindung als (geeignet zur Behandlung von psychosomatischen Störungen,
Epilepsie, Trigeminusneuralgie und zerebraler Spastik.
Eine Verbindung der Formel I wird erfindungsgemäss hergestellt,
indem man ein Keton der Formel II,
(II)
Il
. ο
in welcher R, und R« die unter Formel I angegebene Bedeutung
haben, reduziert.
So wird das 10-Hydroxy-10,ll-dihydro-5H-dibenz[b,f]
azepin-5-carboxamid der Formel I hergestellt, indem man das 10-0xo-10,ll-dihydro-5H-dibenz [b ,f ]azepin-5-carboxamid der
Formel II reduziert.
Die Reduktion eines Ketons zur entsprechenden Hydroxy verbindung der allgemeinen Formel I lässt sich mit Wasserstoff
> in Gegenwart eines Katalysators, insbesondere in Gegenwart von Rupferchromit, vornehmen. Die katalyt.'.sche Hydrierung wird vorzugsweise
in einem Lösungsmittel durchgeführt. Als Lösungsmittel eignen sich z.B. ätherartige Flüssigkeiten, wie Dioxan, Diäthylen·
009841/19U
glykoldimethyläther oder Diäthylenglykoldiäthyläther. Das -
als Ausgangsstoff benötigte lO-Oxo-lO.ll-dihydro-SH-dibenzib.f]
azepin-5-carboxamid, wird beispielsweise ausgehend von 10-Methoxy-5H-dibenz[b,fjazepin
(vgl. J.R. Geigy A.G., belgisches Patent No. 597.793) wie folgt hergestellt: Der genannte Enoläther
wird mit Phosgen in Toluol zum 10-Methoxy-5H-dibenz[b, f ]azepin-5-carbonylchlorid
umgesetzt, welches in Aethanol mit Ammoniak das 10-Methoxy-5H-dibenzlb,f]azepin-5-carboxamid liefert; dieser
Enoläther wird durch Kochen mit verdünnter Salzsäure in das Keton *
übergeführt.
Der neue Wirkstoff wird, wie weiter vorne erwähnt, peroral oder rektal verabreicht. Die Dosierung hängt von der
Applikationsweise, der Spezies, dem Alter und von dem individuellen Zustand ab. Die täglichen Dosen des Wirkstoffs bewegen
sich zwischen 2,8 mg/kg und 8,5 mg/kg für Warmblüter. Geeignete
Doseneinheitsforraen, wie Dragees, Tabletten oder Suppositorieh,
enthalten vorzugsweise 30-200 mg des erfindungsgemässen Wirkstoffes.
- ' M
Doseneinheitsformen für die perorale Anwendung enthalten als Wirkstoff vorzugsweise zwischen 10-907o einer Verbindung der
Formel I. Zu ihrer Herstellung kombiniert man den Wirkstoff z.B. mit festen, pulverförmigen Trägerstoffen, wie Lactose, Saccharose,
Sorbit, Mannit; Stärken, wie Kartoffelstarke, Maisstärke oder Amylopektin, fei-ner Laminar iapulver oder Citruspulpenpulver;
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Cellulosederivaten oder Gelatine, gegebenenfalls unter Zusatz von Gleitmitteln, wie Magnesium- oder Calciumstearat oder Polyäthylenglykolen
zu Tabletten oder zu Dragee-Kernen. Die Dragee-Kerne Überzieht man beispielsweise mit konzentrierten Zuckerlösungen,
welche z.B. noch arabischen Gummi, Talk und/oder Titandioxid enthalten können, oder mit einem Lack, der in leichtflüchtigen
organischen Lösungsmitteln oder Lösungsmittelgemischen gelöst ist. Diesen Ueberzügen können Farbstoffe zugefügt werden, z.B. zur
Kennzeichnung verschiedener Wirkstoffdosen.
Als weitere orale Doseneinheitsformen eignen sich Steckkapseln
aus Gelatine sowie weiche, geschlossene Kapseln aus Gelatine und einem Weichmacher, wie Glycerin. Die Steckkapseln
enthalten den Wirkstoff vorzugsweise als Granulat, z.B. in Mischung mit Füllstoffen, wie Maisstärke, und/oder Gleitmitteln,
wie Talk oder Magnesiumstearat, und gegebenenfalls Stabilisatoren,
wie Natriummet ab isulf it (Na2S2O1-) oder Ascorbinsäure. In weichen
Kapseln ist der Wirkstoff vorzugsweise in geeigneten Flüssigkeiten, wie flüssigen Polyäthylenglykolen, gelöst oder suspendiert,
wobei ebenfalls Stabilisatoren zugefügt sein können.
Als Doseneinheitsformen für die rektale Anwendung kommen
z.B. Suppositorien in Betracht, welche aus einer Kombination eines Wirkstoffes mit einer Suppositoriengrundmasse bestehen.
Als Suppositoriengrundmasse eignen sieb z.B. natürliche oder synthetische Triglyceride, Par äff inkohleriwass er stoffe, Polyäthylenglykole
oder höhere Alkanole. Ferner eignen sich auch Gelatine-Rektalkapseln,
welche aus einer Kombination des Wirkstoffes und, einer Grundmasse bestehen. Als Grundmasse eignen sich z.B.
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flüssige Triglyceride, Polyäthylenglykole oder Paraffinkohlenv?asserstoffe.
·
Die folgenden Vorschriften sollen die Herstellung von Tabletten, Dragees, Kapseln und Suppositorien näher erläutern:
a) 500,0 g 10-Hydroxy-10,11-dihydro-5H-dibenz[b,f] ■
azepin-5-carboxamid werden mit 550,0 g Lactose und 292,0 g
Kartoffelstärke vermischt, die Mischung mit einer alkoholischen Lösung von 8,0 g Gelatine befeuchtet und durch ein Sieb granuliert.
Nach dem Trocknen mischt man 60,0 g Kartoffelstärke,
60,0 g Talk, 10,0 g Magnesiumstearat und 20,0 g hochdisperses
Siliciumdioxid zu und presst die Mischung zu 101OOO Tabeltten
von je 150 mg Gewicht und 50 mg Wirkstoffgehalt, die gewünschtenfalls
mit Teilkerben zur feineren Anpassung versehen sein können.
b) Aus 1000 g 10-Hydroxy-10,ll-dihydro-5H-dibenz[b,f]
azepin-5-carboxamid, 379,0 g Lactose und der wässrigen Lösung
von 6,0 g Gelatine stellt man ein Granulat her, das man nach dem Trocknen mit 10,0 g kolloidalem Siliciumdioxid, 40,0 g Talk,
60,0 g Kartoffelstärke und 5,0 g Magnesiumstearat mischt und zu
10'0OO Dragee-Kernen presst. Diese werden anschliessend mit einem
konzentrierten Sirup aus 533,5 g krist. Saccharose, 20,0 g Schellack, 75,0 g arabischem Gummi, 250,0 g Talk,*20,0 g
kolloidalem Siliciumdioxid und 1,5 g Farbstoff Überzogen und
getrocknet. Die erhaltenen Dragees wiegen je 240 mg und enthalten je 100 mg Wirkstoff,
c) Um lOOC Kapseln mit je 75 mg Wirkstoffgehalt, herzustellen,
mischt man 75,0 g lO-Hydroxy-lO.ll-dihydrp^SH-dibenz
[b,f]azepin-5-cärboxamid mit 198,0 g Lactose, befeuchtet die
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Mischung gleichmässig mit einer wässrigen Lösung von 2,0 g Gelatine" und granuliert sie durch ein geeignetes Sieb (z.B.
Sieb III nach Ph. HeIv. V). Das Granulat vermischt man mit 10,0 g getrockneter Maisstärke und 15,0 g Talk und flillt es gleichmässig
in 1000 Hartgelatinekapseln der Grosse 1.
d) Man bereitet eine Suppositorienmasse aus 10,0 g 10-Hydroxy-10,11-dihydro-5H-dibenz[b,f]azepin-5-carboxamid und
158,5 g Adeps solidus und giesst damit 100 Suppositorien mit je 100 mg Wirkstoffgehalt.
Das nachfolgende Beispiel erläutert die Herstellung der neuen Verbindung der Formel I und von bisher nicht bekannten
Ausgangsstoffen, soll jedoch den Umfang der Erfindung in keiner Weise beschränken. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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a) 30 g 10-Oxo-10,ll-dihydro-5H-dibenz[b,f]azepin-5-carboxamid
werden in 250 ml abs. Dioxan unter Zusatz von 5 g
Kupferchromitkatalysator mit Wasserstoff bei 100-110° und 150
Atmosphären in einem Autoklav 6,5 Stunden bis zum Stillstand der
Wasserstoffaufnähme hydriert,Haeh Beendigung der Reaktion wird
vom Katalysator abfiltriert und das Lösungsmittel unter Wasserstrahlvakuum
abdestilliert. Den Rückstand kristallisiert man aus Aethanol. Man erhält 10-Hydroxy-10,ll-dihydro-5H-dibenz(b,f ]
azepin-5-carboxamid vom Smp. 195-196°; Ausbeute 23 g, 76 % der
Theorie.
Das Ausgangsprodukt, das 10-Oxo-10,11-dihydro-5H-dibenz
[b,f lazepin-5-carboxamid, wird wie folgt hergestellt:
b) 223 g 10-Methoxy-5H-dibenz(b,f lazepin (vgl. J.R. Geigy
A.G., belgisches Patent No..597.793) werden in 1500 ml abs.
Toluol unter Rühren auf 30° erwärmt. In das Reaktionsgemisch wird
dann ein lebhafter Strom von Phosgen eingeleitet. Man erhöht die
Innentemperatur im Verlauf von 3 Stunden auf 95° und hält anschliessend
das Reaktionsgemisch eine Stunde bei dieser Temperatur.
Dann wird die Phosgenzufuhr unterbrochen, die Wärmequelle entfernt
und der Uebeschuss an Phosgen mit trockenem Stickstoff ausgeblasen.
Anschliessend saugt man das ausgefallene Reaktionsprodukt
ab. Das Filtrat wird unter Wasserstrahlvakuum eingedampft
und der Rückstand aus Aethanol kristallisiert. Man erhält eine
weitere Menge des Reaktionsproduktes, die mit der ersten Fraktion zusammen aus Aethanol umkristallisiert wird, wonach das 10-Methoxy-
■" - 5H-dibenzIb,flr.zepin-S-carbonylchlorid bei ?38° schmilzt;
Ausbeute 221 g, 77 t der Theorie.
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c) 215 g des nach b) hergestellten Carbonylchlorids werden in 2000 ml Aethanol unter Rückfluss erhitzt. In die
siedende Lösung leitet man während 4 Stunden unter RUhren trockenes Ammoniak ein. Anschliessend kühlt man das Reaktionsgemisch
auf Raumtemperatur ab und giesst es in 5000 ml Wasser.
Die ausgefallenen Kristalle werden abgesaugt und mit Wasser gewaschen. Das feuchte Rohprodukt wird aus Aethanol umkristallisiert,
wonach man das 10-Methoxy-5H-dibenz[b,f]azepin-5-carboxamid
vom Smp. 181° erhält; Ausbeute 148 g, 73 % der Theorie.
d) 65 g von dem nach c) erhaltenen Carboxamid werden mit 650 ml 2-n. Salzsäure 2 Stunden unter Rückfluss gekocht. Nach
dem Abkühlen wird das Reaktionsprodukt abgesaugt. Nach Umkristallisieren aus Aethanol erhalt man das 10-Oxo-10,11-dihydro-5H-dibenz[b,fjazepin-5-carboxamid
vom Smp. 215-216°; Ausbeute 49 g, 80 % der Theorie.
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Claims (1)
- a Patentansprüche1. Verfahren zur Herstellung eines neuen Azepinderiväts der Formel I, .(I)in welcher .R, und Rp Wasserstoff bedeuten,dadurch gekennzeichnet, dass man ein Keton der Formel II,c -(II)R-,- N;in welcher R-. "und R~ die unter Formel I angegebene Bedeutung haben, reduziert. '009841/19U^2yh.0-Hydroxy-10,ll-dihydro-5H-dibenz'|b,f ]azepin-5-carboxamid.3. Therapeutische Präparate zur Behandlung von psychosomatischen Störungen, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer Verbindung der im Anspruch 1 definierten Formel I,-in welcher R-, und R„ die dort angegebene Bedeutung haben, in Kombination mit einem inerten Trägerstoff und gegebenenfalls weiteren Zuschlagstoffen.4. Behandlung von psychosomatischen Störungen durch orale oder rektale Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung der im Anspruch 1 definierten Formel I, in welcher R, und R„ die dort angegebene Bedeutung haben.5. Therapeutische Präparate zur Behandlung von Epilepsie, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer Verbindung der im Anspruch 1 definierten Formel I, in welcher R^ und R« die dort angegebene Bedeutung haben, in Kombination mit einem inerten Trägerstoff und gegebenenfalls weiteren Zuschlagstoffen.6. Behandlung von Epilepsie durch orale oder rektale Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung der im Anspruch 1 definierten Formel I, in welcher R.. und R„ die dort angegebene Bedeutung haben.7. Therapeutische Präparate zur Behandlung der Trige- > minusneuralgie, gekennzeichnet durch der. Gehalt an einer Verbindung der im Anspruch 1 definierten Formel I, in welcher R, und R„ die dort angegebene Bedeutung haben, in Kombination mit einem inerten Trägerstoff und gegebenenfalls weiteren Zuschlag-"O£fen· 009841 /19U"u "8. Behandlung der Trigeminusneuralgie durch orale oder rektale Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung der im Anspruch 1 definierten Formel I, in welcher R. und R2 die dort angegebene Bedeutung haben. *' - 9. Therapeutische Präparate zur Behandlung von zerebraler Spastik, gekennzeichnet durch den Gehalt an einer Verbindung der im Anspruch 1 definierten Formel I, in welcher R-, und R« die dort angegebene Bedeutung haben, in Kombination mit einem inerten Trägerstoff und gegebenenfalls weiteren Zuschlagstoffen.10. Behandlung von zerebraler Spastik durch orale oder rektale Verabreichung einer therapeutisch wirksamen Menge einer Verbindung der im Anspruch 1 definierten Formel I, in welcher R, und R„ die dort angegebene Bedeutung haben.EJA/gr/23.1.1970offlG1NAt.msRECTEo
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