DE2238540C3 - N-(D-6-Methyl-8-isoergoün-I-yl)-N', N'-diäthylharnstoff, dessen Salze, deren Herstellung sowie Arzneimittel - Google Patents
N-(D-6-Methyl-8-isoergoün-I-yl)-N', N'-diäthylharnstoff, dessen Salze, deren Herstellung sowie ArzneimittelInfo
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- C07D457/10—Heterocyclic compounds containing indolo [4, 3-f, g] quinoline ring systems, e.g. derivatives of ergoline, of the formula:, e.g. lysergic acid with hetero atoms directly attached in position 8
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Description
NH-CO-N(C2H5),
in Gegenwart von Raney-Nickel als Katalysator bei einem Wasserstoffdruck von 10 bis 70 at
und einer Temperatur von 35 bis 900C in einem inerten organischen Lösungsmittel hydriert, aus
dem erhaltenen Rohprodukt durch Säulenchromatographie an Aluminiumoxid den bei der
Hydrierung als Nebenprodukt entstandenen
N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-II-yl)-N',N'-diäthylharnstoff abtrennt und gegebenenfalls die
Verbindung der Formel I durch Kristallisieren nachreinigt oder
D-Dihydroisolysergsäure-I-azid in einem inerten organischen Lösungsmittel zum Sieden erhitzt, das erhaltene D-6-Methyl-8-isoergolin-I-ylisocyanat mit Diäthylamin umsetzt, das erhaltene Rohprodukt durch Säulenchromatographie an Aluminiumoxid und/oder Kristallisation reinigt
D-Dihydroisolysergsäure-I-azid in einem inerten organischen Lösungsmittel zum Sieden erhitzt, das erhaltene D-6-Methyl-8-isoergolin-I-ylisocyanat mit Diäthylamin umsetzt, das erhaltene Rohprodukt durch Säulenchromatographie an Aluminiumoxid und/oder Kristallisation reinigt
und gegebenenfalls anschließend die erhaltene Base mit einer organischen oder anorganischen Säure in
ein Salz überführt.
3. Arzneimittel, bestellend aus mindestens einer
Verbindung nach Anspruch 1 und üblichen Hilfs- und Trägerstoffen.
Gegenstand der Erfindung sind der N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-I-yl)-N',N'-diäthylharnstoff
der Formel
NH-CO-N(C2H5),
(I)
dessen Salze mit organischen und anorganischen Säuren, deren Herstellung und Arzneimittel, die aus
mindestens einer der genannten Verbindungen und üblichen Hilfs- und Trägerstoffen bestehen.
Bei der pharmakologischen Prüfung des neuen so Produktes wurden interessante Eigenschaften gefunden,
die in Human- sowie Veterinärmedizin ausgenutzt werden können.
Nach peroraler Verabreichung, vorzugsweise in Form der entsprechenden Salze mit organischen oder
ss anorganischen Säuren, verhindert die Verbindung die
Nidation bei Versuchstieren und weist zugleich eine Antilaktationswirkung auf (beispielsweise bei Ratten,
Hündinnen, Ziegen, Mutterschweinen), und zwar durch Hemmung der endogenen Prolaktionsekretion.
(,o Die Verbindung ruft nach der Hemmung der
Laktation bei Ratten den Oestrus und die Erneuerung der Oestralzyklen hervor. Bei Hündinnen löste sie den
Oestrus aus, wobei deren Trächtigkeit erzielt werden konnte. Dies beweist, dall dieser Oestrus von einer
<>s normalen Ovulation begleitet wurde. Bei stillenden Hündinnen hemmte das Produkt die Laktation, wobei es
in einigen Tagen zu einem neuen Oestrus kam; bei Ziegen wurde die Laktation nach Verabreichung von
^gg {per os; verabreicht an zwei aufeinanderfolgenden
Tagen) um ein Viertel gesenkt
Das erfindungsgemäße N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-I-yl)-N',N'-diäthylharnstoffmaleinat
wurde mit dem in gleicher Weise wirksamen «-Ergocryptin-tartrat verglichen.
Die Vergleichsverbindung gehört zu den in der Natur vorkommenden Mutterkornalkaloide^ Sie besitzt eine
ausgezeichnete inhibitorische Wirkung auf die Sekretion von adenohypophysärem Prolaktin bei Ratten.
EDüo-Werte. Die EDso-Werte wurden im Vergleich
mit einer Kontrollgnippe säugender Ratten als diejenigen
Werte ermittelt, die die Milchbildung um 50% herabsetzen; dazu wurde das Wachstum der gesäugten
Jungen verfolgt (Methode A).
Ferner wurden die ED5O-Werte im Vergleich zu einer
Kontrollgruppe auf Basis der Anzahl und der Größenabnahme der »Milchflecken« der gesäugten Jungtiere
ermittelt (Methode B).
Die ermittelten Werte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt
LDso-Werte. Diese Werte wurden an Kaninchen
ermittelt, denen die genannten Verbindungen intravenös verabreicht wurden. Die ermittelten Werte sind
wiederum in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
ED5U | mg/kg) | LD5O | |
(peroral; | (intra | ||
venös; | |||
Metho | mg/kg) | ||
Metho | de B | ||
de Λ | |||
Vcrgleichsvcrbindung | 1,16 | ||
x -Ergocryptin-tartrat | !,2I | 1,05 | |
(berechnet als Base) | |||
Erfindung | 0,08 | ||
N-(D-6-Mcthyl-8- | 0,11 | ca. 20 | |
isoergolin-I-yl)-N',N'- | |||
diäthylharnstolTmaleinat | |||
(berechnet als Base) | |||
Die vorstehend mitgeteilten Befunde sprechen für verhältnismäßig breite Anwendungsmöglichkeiten des
Produktes in der Human- sowie Veterinärmedizin, beispielsweise zur vorübergehenden Herabsetzung bis
Hemmung der Laktation bei Frauen bei der Behandlung von beginnenden Mastitiden und schmerzhafter Brustschwellung
sowie als Hilfsbehandlung bei der Milchdrüsenentzündung bei Ziegen, Kühen, und anderen Tieren.
In der zootechnischen Praxis läßt sich das Produkt beispielsweise zur Beendigung der Laktation und zur
Brunsterregung bei Hündinnen und anderen Tieren anwenden, gegebenenfalls zur Verhinderung der Gravidität
von Hündinnen nach rassisch unerwünschter Paarung.
Die neue Verbindung und ihre Salze können auf dem erwähnten Indikationsgebiet entweder als solche oder
in einer geeigneten Darreichungsform verwendet werden; sie können sowohl oral ;ils auch parenteral
verabreicht werden.
Das Verfahren zur Herstellung des neuen N-(D-6 Methyl-8-isoergolin-l-yl)-N',N'-diäthylharnstoffs der
angegebenen Formel I und seiner Salze mit organischen oder anorganischen Säuren ist dadurch gekennzeichnet,
daß man entweder
a) N-(D-6-Methyl-8-isoergolenyl)-N',N'-diäthylharnsto ff der Formel
a) N-(D-6-Methyl-8-isoergolenyl)-N',N'-diäthylharnsto ff der Formel
NH-CO-N(C2H5),
(H)
in Gegenwart von Raney-Nickel als Katalysator, bei einem Wasserstoffdruck von 10 bis 70 at und
einer Temperatur von 35 bis 900C in einem inerten organischen Lösungsmittel hydriert, aus dem
erhaltenen Rohprodukt durch Säulenchromatographie an Aluminiumoxid den bei der Hydrierung als
Nebenprodukt entstandenen N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-n-yl),N',N'-diäthylharnstoff
abtrennt und gegebenenfalls die Verbindung der Formel I durch Kristallisieren nachreinigt oder
b) D-Dihydroisolysergsäure-I-azid in einem :nerten
organischen Lösungsmittel zum Sieden erhitzt, das erhaltene D-6-Methyl-8-isoergoIin-I-ylisocyanat
mit Diäihylamin umsetzt, das erhaltene Rohpro- ^o dukit durch Säulenchromatographie an Aluminiumoxid
und/oder Kristallisation reinigt
und gegebenenfalls anschließend die erhaltene Base mit einer organischen oder anorganischen Säure in das entsprechende Salz überführt.
und gegebenenfalls anschließend die erhaltene Base mit einer organischen oder anorganischen Säure in das entsprechende Salz überführt.
Bei der unter a) angeführten Arbeitsweise führt die Verwendung von Raney-Nickel als Katalysator bei der
Hydrierung der Verbindung der Formel 11 (vorzugsweise in Dioxan, beispielsweise bei einem Wasserstoffdruck
von 35 at und einer Temperatur von 700C) nach Verbrauch von einem Moläquivalent Wasserstoff zur
Sättigung der Doppelbindung in 9,10-Stellung und Bildung eines neuen Asymmmetriezentrums bei Qk» zur
Entstehung der beiden erwähnten Isomeren in einem Verhältnis von etwa 4:1. Die Verwendung von
Palladiurnschwarz als Katalysator bei der Hydrierung der Verbindung der Formel II in Essigäsure bei einem
Wasserstoffdruck von 35 at und einer Temperatur von 200C liefert ein Gemisch von beiden Isomeren in einem
beträchtlich ungünstigeren Verhältnis von 2 :3 und ist so also zur Herstellung der gewünschten Verbindung
weniger geeignet. Das isomere Nebenprodukt N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-II-yl)-N',N'-diäthylharnstoff,
das sterisch in die Reihe der D-Dihydroisolysergsäure-II
gehört, ist hinsichtlich der Antifertilitäts- sowie Antilaktationswirkung uninteressant.
Die Auftrennung des rohen Reaktionsproduktes, das nach Beendigung der Hydrierung durch Abfiltrieren des
Katalysators und Eindampfen des Filtrats zur Trockne erhalten wird, erfolgt zweckmäßig durch Säulenchro-ήο
matographie an Aluminiumoxid, ζ. B. anter Verwendung
von Chloroform und dessen Mischung mit Äthanol als Eluierungsmittel. Der Verlauf der Säulenchromatographie
läßt sich aurch Papierchromatographie unter Verwendung des Systems Formamid-Ammoniumformiat
als staiionäre Phase und von Chloroform als Mobilphase verfolgen. Die Säulenchromatographie
liefert die gewünschte Verbindung bereits in sehr reiner Form; man kann sie gegebenenfalls noch durch
Kristallisieren, beispielsweise aus Äthanol, nachreinigen.
Die unter b) angegebene erfindungsgemäße Arbeitsweise stellt eine sehr vorteilhafte Möglichkeit zur
Gewinnung von N-(D-6-MethyI-8-isoergolin-I-yl)-Ν',Ν'-diäthylharnstoff
dar. Dieses Verfahren geht von zugänglichen Rohstoffen aus, die Durchführung ist
einfach, und das einheitliche Endprodukt wird in hoher Ausbeute erhalten.
Bei der Durchführung dieser Alternative des erfin- ι ο dungsgemäßen Verfahrens wird D-Ldhydroisolysergsäurehydrazid
(siehe A. StoII und Mitarbeiter, Herlv.
Chim. Acta 29 [1946] 635) in an sich bekannter Weise in das Ausgangsmaterial, das Säureazid, übergeführt
Die Überführung des D-Dihydroisolysergsäure-I-azids
in D-e-Methyl-e-isoergolin-I-ylisocyanat läßt sich
in einem inerten organischen Lösungsmittel, beispielsweise in einem aromatischen Kohlenwasserstoff, vorzugsweise
Benzol, bei Siedetemperatur aer Reaktionsmischung durchführen. Das Isocyanat wird nicht isoliert,
sondern der weiteren Reaktion mit Diäthylamin unterworfen. Das Diäthylamin wird zur Umsetzung mit
dem D-e-Methyl-eisoergolin-I-ylisocyanat zweckmäßig
in einer Menge von zumindest einem Moläquivalent verwendet. Nach Beendigung der Reaktion entfernt
man die flüchtigen Anteile durch Destillation unter vermindertem Druck und reinigt das Rohprod jkt durch
Säulenchromatographie an Aluminiumoxid. Durch Aufarbeitung des Eluats erhält man schon einen sehr reinen
Stoff, den man gegebenenfalls noch durch Umkristallisieren aus einem geeigneten Lösungsmittel nachreinigen
kann.
N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-I-yl)- 1S
Ν',Ν'-diäthylharnstoff (I)
Eine Lösung von 1,9 g N-(D-6-Methyl-8-isoergolenyl)-N',N'-diät;iylharnstoff
in 120 ml Dioxan wurde in einem Pendelautoklav bei einem Wasserstoffdruck von 35 at und einer Temperatur von 70° C in Gegenwart von
3,0 g Raney-Nickel bis zum Verbrauch von 1 Moläquivalent Wasserstoff hydriert. Nach Beendigung der
Hydrierung wurde der Katalysator abfiltriert und das Filtrat von den flüchtigen Anteilen durch Destillation im
Wasserstrahlpumpenvakuum befreit. Der Rückstand wurde in Chloroform aufgenommen und die Chloroform-Lösung
mit 1-molarer Natriumbicarbonatlösung und mit Wasser ausgeschüttelt; nach dem Trocknen mit
Natriumsulfat wurde das Filtrat unter vermindertem so Druck bis zur Trockne eingedampft und bei 40°C
(2 Torr) getrocknet. Es wurden so 1,70 g (90% der Theorie) eines rohen Gemisches von (i) und der
isomeren Isoergolin-II-ylverbindung im Verhältnis von
etwa 4 :1 erhalten. Dieses Basengemisch wurde in Chloroform gelöst und an einer Aluminiumoxidsäule
(Aktivität IV. 45 g) unter Verwendung desselben Lösungsmittels bzw. dessen Gemisches mit 2% Äthanol
als Eluierungsmittel Chromatographien.
Die vereinigten, das weniger polare Produkt der
Formel I enthaltenden Fraktionen wurden eingedampft und das erhaltene Material durch Kristallisation aus
Äthanol gereinigt; Ausbeule 65% der Theorie. Das Produkt der Formel I schmilzt bei 203 bis 204° C
(Zersetzung);/α/ = + 30°C(c= 1,0; Pyridin).
Das Hydrogenmaleat der Verbindung der Formel I wurde aus äquivalenten Mengen beider Komponenten
in Äthanol bereitet; F. 190 bis 191°C (Zersetzung; Äthanol).
1,0 g D-Dihydroisolysergsäure-I-hydrazid wurde in
an sich bekannter Weise in das entsprechende Säureazid (über das Azidhydrochlorid, aus welchem im
wässerigen Medium die Base in Freiheit gesetzt wurde) übergeführt Aus dem alkalischen wässerigen Medium
wurde das Azid in 600 ml Benzol aufgenommen, die Azidlösung durch Hindurchgießen durch eine kurze
Molekularsiebsäule getrocknet und 10 Minuten lang unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit und unter
Stickstoff unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Zu der entstandenen auf etwa 40°C abgekühlten Isocyanatiösung
wurde eine Lösung von 1,3 g Diäthylamin in 20 ml Benzol zugesetzt und das Reaktionsgemisch 5 Minuten
lang unter Rückfluß unter denselben Bedingungen wie bei der Herstellung des Isocyanats zum Sieden erhitzt.
Nach 20stündigem Stehen bei 20°C wurden die flüchtigen Anteile im Wasserstrahlpumpenvakuum
abdestilliert, und das Rohprodukt wurde durch Chromatographie an einer Aluminiumoxidsäule (Akitviiät IV,
50 g) gereinigt, unter Anwendung von Chloroform und dessen Gemisch mit 2% Äthanol als Eluierungsmittel.
Der Chromatographieverlauf wurde parallel durch Papierchromatographie unter Verwendung des Systems
Formamid-Ammoniumformiat als stationäre Phase und Chloroform als Mobilphase verfolgt. Die Verbindungen
wurden aufgrund ihrer UV-Fluoreszenz nach vorheriger Bestrahlung mit Sonnenlicht identifiziert. Die
vereinigten, das bereits sehr reine Produkt der Formel I enthaltenden Fraktionen wurden eingedampft, und der
Rückstand wurde aus Äthanol umkristallisiert; Ausbeute 82% der Theorie. Die erhaltene Verbindung der Formel
I schmilzt bei 202 bis 204° C (Zersetzung); [<x] = -29° C
(c= 0,45; Pyridin). Das entsprechende Hydrogenmaleat wurde wie in Beispiel 1 erhalten; F. 190 bis 191°C
(Zersetzung; Äthanol).
Claims (2)
- Patentansprüche: 1. N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-I-yl)-N'.N'-diäthylharnstoff der FormelNH-CO-N(C2H5),und dessen Salze mit organischen oder anorganischen Säuren.
- 2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man entwedera) N-(D-6-Methyl-8-isoergolenyl)-Ν',Ν'-diäthylhamstoff der Formel
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |