DE2238540B2 - N-(d-6-methyl-8-isoergolin-i-yl)- n', n'-diaethylharnstoff, dessen salze, deren herstellung sowie arzneimittel - Google Patents
N-(d-6-methyl-8-isoergolin-i-yl)- n', n'-diaethylharnstoff, dessen salze, deren herstellung sowie arzneimittelInfo
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Description
und dessen Salze mit organischen oder anorganischen
Säuren.
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen :o
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
a) N-(D-6-Methyl-8-isoergolenyl)-Ν',Ν'-diäthylharnstoff
der Formel
NH-CO-N(C2H5),
N-CH,
^N"" H
in Gegenwart von Raney-Nickel als Katalysator
bei einem Wasserstoffdruck von IO bis 70 at und einer Temperatur von 35 bis 900C in einem
inerten organischen Lösungsmittel hydriert, aus dem erhaltenen Rohprodukt durch Säulenchromatographie
an Aluminiumoxid den bei der Hydrierung als Nebenprodukt entstandenen
N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-lI-yl)-N',N'-diäthylharnstoff abtrennt und gegebenenfalls die
Verbindung der Formel I durch Kristallisieren nachreinigt oder
b) D-Dihydroisolysergsäure-l-azid in einem iner-
b) D-Dihydroisolysergsäure-l-azid in einem iner-
40
45 ten organischen Lösungsmittel zum Sieden erhitzt, das erhaltene D-ö-Methyl-8-isoergolin-1-ylisocyanat
mit Diäthylamin umsetzt, das erhaltene Rohprodukt durch Säulenchromatographie an Aluminiumoxid und/oder Kristallisation
reinigt
und gegebenenfalls anschließend die erhaltene Base mit einer organischen oder anorganischen Säure in
ein Salz überführt.
3. Arzneimittel, bestehend aus mindestens einer
3. Arzneimittel, bestehend aus mindestens einer
Verbindung nach Anspruch 1 und üblichen Hilfs- und Trägerstoffen.
Gegenstand der Erfindung sind der N-(D-6-Methyl-£ isoergolin-l-yl)-N',N'-diäthylharnstoff der Formel
CO-N(C2H5I2
(D
dessen Salze mit organischen und anorganischen Säuren, deren Herstellung und Arzneimittel, die aus
mindestens einer der genannten Verbindungen und üblichen Hilfs- und Trägerstoffen bestehen.
Bei der pharmakologischen Prüfung des neuen
fts Produktes wurden interessante Eigenschaften gefunden, die in Human- sowie Veterinärmedizin ausgenutzt
werden können.
Nach peroraler Verabreichung, vorzugsweise in Form der entsprechenden Salze mit organischen oder
anorganischen Säuren, verhindert die Verbindung die Nidation bei Versuchstieren und weist zugleich eine
Antilaktationswirkung auf (beispielsweise bei Ratten, Hündinnen, Ziegen, Mutterschweinen), und zwar durch
Hemmung der endogenen Prolaktionsekretion.
Die Verbindung ruft nach der Hemmung der Laktation bei Ratten den Oestrus und die Erneuerung
der Oestralzyklen hervor. Bei Hündinnen löste sie den Oestrus aus, wobei deren Trächtigkeit erzielt werden
konnte. Dies beweist, daß dieser Oestrus von einer normalen Ovulation begleitet wurde. Bei stillenden
Hündinnen hemmte das Produkt die Laktation, wobei es in einigen Tagen zu einem neuen Oestrus kam; bei
Ziegen wurde die Laktation nach Verabreichune' von
100 ng/kg (per os; verabre:;ht an /wei aukMiiiindcrfolgendcn
Tagen) um ein Viertel gesenkt.
Das erfindungsgemäße N-(D-b-Methyl-8-isoergolin-
|-y|)-N',N'-diäthylharnsioffmaleinat wurde mii dum in
gleicher Weise wirksamen ivErgon-yptin-tartrai verglichen.
Die Vergleichsverbindung gehört /u den in der Natur vorkommenden Mutterkornalkaloide^ Sie besitzt eine
ausgezeichnete inhibitorische Wirkung auf die Sekretion von adenohypophysärem Prolaktin bei Ratten.
EDw-Werte. Die ED5(I-Werie wurden im Vergleich
mit einer Kontrollgruppe säugender Ratten als diejenigen Werte ermittelt, die die Milchbildung um 50%
herabsetzen; dazu wurde das Wachstum der gesäugten ]ungen verfolgt (Methode A).
Ferner wurden die ED511-Werte im Vergleich zu einer
Kontrollgrunpe auf Basis der Anzahl und der Größenabnahme
der »Milchfleckcn« der gesäugten Jungtiere ermittelt (Methode B).
Die ermittelten Werte sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
LDso-Werte. Diese Werte wurden an Kaninchen ermittelt, denen die genannten Verbindungen intravenös
verabreicht wurden. Die ermittelten Werte sind wiederum in der folgenden Tabelle zusammengestellt.
LDs11 (peroral; |
mg/kg I | (intra | 3° | |
venös; | ||||
mg/kg) | ||||
Metho | Metho | |||
de Λ | de Ii | 35 | ||
Vergleichsverbindung | ||||
λ -Ergoeryptin-Uirtrat | 1,21 | 1,16 | 1,05 | |
(berechnet als Base) | ||||
Erfindung | -(O | |||
N-(D-6-Mcthyl-8- | 0,11 | 0,08 | ca. 20 | |
isocrgolin-l-yl)-N',N'- | ||||
diälhylharnstolVmaleinat | ||||
(berechnet als Base) | ||||
4.S
Die vorstehend mitgeteilten Befunde sprechen für verhältnismäßig breite Anwendungsmöglichkeiten des
Produktes in der Human- sowie Veterinärmedizin, beispielsweise zur vorübergehenden Herabsetzung bis
Hemmung der Laktation bei Frauen bei der Behandlung von beginnenden Mastitiden und schmerzhafter Brustschwellung
sowie als Hilfsbehandlung bei der Milchdrüsenentzündung bei Ziegen, Kühen, und anderen Tieren.
In der zootechnischen Praxis läßt sich das Produkt beispielsweise zur Beendigung der Laktation und zur
Brunsterregung bei Hündinnen und anderen Tieren anwenden, gegebenenfalls zur Verhinderung der Gravidität
von Hündinnen nach rassisch unerwünschter Paarung.
Die neue Verbindung und ihre Salze können auf dem (,0
erwähnten Indikationsgebiet entweder ais solche oder in einer geeigneten Darreichungsform verwendet
werden; sie können sowohl oral als auch parenteral verabreicht werden.
Das Verfahren zur Herstellung des neuen N-(D-6- fts
Methyl-8-isoergolin-I-yl)-N',N'-diäthylharnstoffs der angegebenen Formel I und seiner Salze mit organischen
oder anorganischen Säuren ist dadurch gekennzeichnet, daß man entweder
a) N-(D-b-Methyl-8-isoergolenyl)-N',N'-diäthylharnstoff
der Formel
Nil CO N(CJI5),
N CH1
■*. / N'
W
W
in Gegenwart von Raney-Nickel als Katalysator, bei einem Wasserstoffdruck von 10 bis 70 at und
einer Temperatur von 35 bis 900C in einem inerten
organischen Lösungsmittel hydriert, aus dem erhaltenen Rohprodukt durch Säulenchromatographie
an Aluminiumoxid den bei der Hydrierung als Nebenprodukt entstandenen N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-II-yl),N',N'-diäthylharnstoff
abtrennt und gegebenenfalls die Verbindung der Formel 1 durch Kristallisieren nachreinigt oder
b) D-Dihydroisolysergsäure-1-azid in einem inerten organischen Lösungsmittel zum Sieden erhitzt, das erhaltene D-6-Methyl-8-isoergolin-I-ylisocyanat mit Diäthylamin umsetzt, das erhaltene Rohprodukt durch Säulenchromatographie an Aluminiumoxid und/oder Kristallisation reinigt
und gegebenenfalls anschließend die erhaltene Base mit einer organischen oder anorganischen Säure in das entsprechende Salz überführt.
b) D-Dihydroisolysergsäure-1-azid in einem inerten organischen Lösungsmittel zum Sieden erhitzt, das erhaltene D-6-Methyl-8-isoergolin-I-ylisocyanat mit Diäthylamin umsetzt, das erhaltene Rohprodukt durch Säulenchromatographie an Aluminiumoxid und/oder Kristallisation reinigt
und gegebenenfalls anschließend die erhaltene Base mit einer organischen oder anorganischen Säure in das entsprechende Salz überführt.
Bei der unter a) angeführten Arbeitsweise führt die Verwendung von Raney-Nickel als Katalysator bei der
Hydrierung der Verbindung der Formel II (vorzugsweise in Dioxan, beispielsweise bei einem Wasserstoffdruck
von 35 at und einer Temperatur von 700C) nach
Verbrauch von einem Moläquivalent Wasserstoff zur Sättigung der Doppelbindung in 9,10-Stellung und
Bildung eines neuen Asymmmetriezentrums bei Q10) zur
Entstehung der beiden erwähnten Isomeren in einem Verhältnis vor etwa 4:1. Die Verwendung von
Palladiumschwarz als Katalysator bei der Hydrierung der Verbindung der Formel II in Essigäsure bei einem
Wasserstoffdruck von 35 at und einer Temperatur von 20°C liefert ein Gemisch von beiden Isomeren in einem
beträchtlich ungünstigeren Verhältnis von 2 :3 und ist also zur Herstellung der gewünschten Verbindung
weniger geeignet. Das isomere Nebenprodukt N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-II-yl)-N',N'-diäthylharnstoff,
das sterisch in die Reihe der D-Dihydroisolysergsäure-lI
gehört, ist hinsichtlich der Antifertilitäts- sowie Antilaktationswirkung uninteressant.
Die Auftrennung des rohen Reaktionsproduktes, das nach Beendigung der Hydrierung durch Abfiltrieren des
Katalysators und Eindampfen des Filtrats zur Trockne erhalten wird, erfolgt zweckmäßig durch Säulenchromatographie
an Aluminiumoxid, z. B. unter Verwendung von Chloroform und dessen Mischung mit Äthanol als
Eluierungsmittel. Der Verlauf der Säulenchromatographie läßt sich durch Papierchromatographie unter
Verwendung des Systems Formamid-Ammoniumformiat als stationäre Phase und von Chloroform als
Mobilphase verfolgen. Die Säulenchromatographie liefert die gewünschte Verbindung bereits in sehr reiner
Form; man kann sie gegebenenfalls noch durch
Kristallisieren, beispielsweise aus Älhanol, nadireinigen.
Die unter b) angegebene erfindung.sgemäße Arbeitsweise stellt eine sehr vorteilhafte Möglichkeit zur
Gewinnung von N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-l-yl)- ->
N'.N'-diäthylharnstoff dar. Diese." Verfahren geht von
zugänglichen Rohstoffen a'is, die Durchführung ist einfach, und das einheitliche Endprodukt wird in hoher
Ausbeute erhalten.
Bei der Durchführung dieser Alternative des erfin- i<
> dungsgemäßen Verfahrens wird D-Dihydroisolysergsäurehydrazid
(siehe A. S t ο 11 und Mitarbeiter, Herlv.
Chim. Acta 29 [1946] 635) in an sich bekannter Weise in das Ausgangsmaterial, das Säureazid, übergeführt.
Die Überführung des D-Dihydroisolysergsäure-I- is
azids in D-ö-Methyl-e-isoergolin-I-ylisocyanat läßt sich
in einem inerten organischen Lösungsmittel, beispielsweise in einem aromatischen Kohlenwasserstoff, vorzugsweise
Benzol, bei Siedetemperatur der Reaktionsmischung durchführen. Das Isocyarat wird nicht isoliert, :<>
sondern der weiteren Reaktion mit Diethylamin unterworfen. Das Diethylamin wird zur Umsetzung mit
dem D-ö-Methyl-S-isoergoIin-I-ylisocyanat zweckmäßig
in einer Menge von zumindest einem Moläquivalent verwendet. Nach Beendigung der Reaktion entfernt ;>
man die flüchtigen Anteile durch Destillation unter vermindertem Druck und reinigt das Rohprodukt durch
Säulenchromatographie an Aluminiumoxid. Durch Aufarbeitung des Eluats erhält man schon einen sehr reinen
Stoff, den man gegebenenfalls noch durch Umkristalli- _io
sieren aus einem geeigneten Lösungsmittel nachreinigen kann.
N-(D-6-Methyl-8-isoergolin-I-yl)- 's
N'.N'-diäthylharnstoff(I)
Eine Lösung von 1,9 g N-(D-6-Methyl-8-isoergolenyl)-N',N'-diäthylharnstoff
in 120 ml Dioxan wurde in einem Pendelautoklav bei einem Wasserstoffdruck von 35 at und einer Temperatur von 700C in Gegenwart von
3,0 g Raney-Nickel bis zum Verbrauch von 1 Moläquivalent Wasserstoff hydriert. Nach Beendigung der
Hydrierung wurde der Katalysator abfiltriert und das Filtrat von den flüchtigen Anteilen durch Destillation im
Wasserstrahlpumpenvakuum befreit. Der Rückstand wurde in Chloroform aufgenommen und die Chloroform-Lösung
mit 1-molarer Natriumbicarbonatlösung und mit Wasser ausgeschüttelt; nach dem Trocknen mit
Natriumsulfat wurde das Filtrat unter vermindertem Druck bis zur Trockne eingedampft und bei 4O0C
(2 Torr) getrocknet. Es wurden so 1,70 g (90% der Theorie) eines rohen Gemisches von (I) und der
isomeren Isoergoiin-1 l-yl verbindung im Verhältnis von
elvvü 4 : i erhalten. Dieses liasenyemiseh wurde in
Chloroform gelöst und an einer Aluminiunioxidsäule
(Akiiviiäi IV, 45 g) unter Verwendung desselben Lösungsmittels b/w. dessen Gemisches mit 2% Älhanol
als liliiieriingsmittel chromatographiert.
Die vereinigten, das weniger polare Produkt der Formel I enthaltenden Fraktionen wurden cingedamplt
und das erhaltene Material durch Kristallisation aus Äthanol gereinigt; Ausbeute 65% der Theorie. Das
Produkt der Formel I schmilzt bei 203 bis 204"C (Zersetzung);[<x] = +30"CfC= 1,0; Pyridin).
Das Hydrogenmaleat der Verbindung der Formel I wurde aus äquivalenten Mengen beider Komponenten
in Äthanol bereitet: F. 190 bis 191"C (Zersetzung; Äthanol).
1,0 g D-Dihydroisolysergsäure-l-hydrazid wurde in
an sich bekannter Weise in das entsprechende Säureazid (über das Azidhydrochiorid, aus welchem im
wässerigen Medium die Base in Freiheit gesetzt wurde) übergeführt. Aus dem alkalischen wässerigen Medium
wurde das Azid in 600 ml Benzol aufgenommen, die Azidlösung durch Hindurchgießen durch eine kurze
Molekularsiebsäule getrocknet und 10 Minuten lang unter Ausschluß von Luftfeuchtigkeit und unter
Stickstoff unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Zu der entstandenen auf etwa 400C abgekühlten Isocyanatlösung
wurde eine Lösung von 1,3 g Diäthylamin in 20 ml Benzol zugesetzt und das Reaktionsgemisch 5 Minuten
lang unter Rückfluß unter denselben Bedingungen wie bei der Herstellung des Isocyanats zum Sieden erhitzt.
Nach 20stündigem Stehen bei 20°C wurden die
flüchtigen Anteile im Wasserstrahlpumpenvakuum abdestilliert, und das Rohprodukt wurde durch Chromatographie
an einer Aluminiumoxidsäule (Akitvität IV, 50 g) gereinigt, unter Anwendung von Chloroform und
dessen Gemisch mit 2% Äthanol als Eluierungsmittel. Der Chromatographieverlauf wurde parallel durch
Papierchromatographie unter Verwendung des Systems Formamid-Ammoniumformiat als stationäre Phase und
Chloroform als Mobilphase verfolgt. Die Verbindungen wurden aufgrund ihrer UV-Fluoreszenz nach vorheriger
Bestrahlung mit Sonnenlicht identifiziert. Die vereinigten, das bereits sehr reine Produkt der Formel I
enthaltenden Fraktionen wurden eingedampft, und der Rückstand wurde aus Äthanol umkristallisiert; Ausbeute
82% der Theorie. Die erhaltene Verbindung der Formel I schmilzt bei 202 bis 2040C (Zersetzung);/«/;,"= -29°C
(C= 0,45; Pyridin). Das entsprechende Hydrogenmaleat
wurde wie in Beispiel 1 erhalten; F. 190 bis 191°C (Zersetzung; Äthanol).
Claims (1)
- PiiknUinspnichi.': 1. N-(D-6-Methy!-8-isi)L'rg()lin-l-yl)-N'.N'diiithylh;irns(oilMer FormelNI! CO NlC.lMj , S N CII1N H
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