DE1951020C3 - Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern mit erhöhter Festigkeit - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern mit erhöhter FestigkeitInfo
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Description
Die Lrfmdting betrifft ein Verfahren zur Herstellung
/on Kohlenstoffasern mit erhöhter Festigkeit durch erhitzen von Ccllulosefascrn in inerter Atmosphäre.
Verfahren zur Herstellung von Kohlcnsloffasern
ader Graphitfäden unter Verwendung \on Celluloseasern als Ausgangsiru.ierial sind seit langer Zeil
Dekannt.
So wird in der USA.-Patentschrift 223 898 von 1880 ein Verfahren zur Herstellung von Kohlenstoffasern
beschrieben, bei dem man Baumwolle oder Flachs in einer Zinkchloridiösung löst, diese Lösung in ein
Alkoholkoagulierungsbad extrudiert und auf diese Weise eine Faser erhält, die anschließend wärmebehandelt
wird.
In der USA.-Patentschrift 916 905 wird ferner ein
Verfahren zur Graphitierung von Kohlenstoffasern ίο mittels Hitzebehandlung bei einer Temperatur von
23OOX oder höher beschrieben.
In der deutschen Auslegeschrift 1 226 925 wird ein
Verfahren zur Herstellung von graphitierten Fasern bzw. Garnen, unter anderem von Cellulosefasern,
durch Erhitzen der Fasern bzw. Garne auf Graphitie-
rungstcmperaluren in inerter Atmosphäre beschrieben,
wobei die Fasern bzw. Garne gedehnt bzw. gestreckt werden. Die dabei angewandten Temperaturen liegen
vorzugsweise bei etwa 2800 C und mindestens bei 2300 C.
Weiter ist die Herstellung von Kohlenstoffasern durch Erhitzen von Cellulosefasern in inerter Atmosphäre
aus der britischen Patentschrift 965 622 bekannt.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 159 3X7 ist ferner ein Verfahren zur Herstellung von schwarzen,
nichtcarbonisiertcn, organischen Fasern durch Erhitzen
von Fasern aus regenerierter Cellulose auf Temperaturen von 230 bis 320 C bekannt. Die Fasern
werden vorher mit einem wasserlöslichen Salz einer starken Säure und einer Stickstoff enthaltenden Base,
beispielsweise Ammoniurnsulf,it oder Ammoniumsulfamal.
behandelt. Die Hitzebehandlung erfolgt in der Weise, daß die imprägnierten Fasern eine bestimmte
Zeit, vorzugsweise 5 bis 30 Minuten, in einem auf eine Temperatur im Bereich von 230 bis 320 C
gebrachten Ofen unter Luftatmosphäre hitzebehandolt
werden, bis die Fasern den Punkt der geringsten Faserfestigkeit überschritten und eine Zugfestigkeit
von mindestens 20% der ursprünglichen Fascrfestigkeit
wiedererlangt haben.
Aus der USA-Patentschrift > 235 323 ist fernei ein
Verfahren zum Carbonisieren von Fasern aus regenerierter Cellulose bekannt, bei dem die Fasern aus
regenerierter Cellulose mit einem Salz einer starken Säure und einer stickstoffhaltigen Base imprägniert,
anschließend die imprägnierten Fasern in einer oxyduliven
Atmosphäre in einem niedrigen Temperaturbereich von Γ30 bis 320 C hilzebehandelt und schließlieh
in inerter Atmosphäre carboniMert werden.
Die Qualität der nach den oben geschilderten
Verfahren erhaltenen Kohlenstoffasern läßt aber noch
zu wünschen übrig, insbesondere im Hinblick auf die
Ausbeute an Kohlcnstoffasei material be' erhöhter Festigkeit.
Is besteht daher ein Bedürfnis an einem Verfahren zur Herstellung von Kohlensloffascrn. die insbesondere
eine höhere Festigkeit be; geringerem Gewichtsverlust
und geringere! Schrumpfung aufweisen als ciie ho nach den bisherigen Verfahren erhaltenen Produkte.
Gegenstand der Erfmdim.: ist somit ein Veil.ihren
zur Herstellung von kohlcn-tnH'asei π mit erhöhter
Festigkeit durch Erhitzen \o-i Cellulosefasern oder daraus hergestellten Pnnlukter in inerter Atmosphäre.
das dadurch gekennzeichnet is:, daß das Fasermatcrial
aus Cellulose mit eine: wäßrig :n Lösung von Kombinationen aus schwefelhalligen Sauren und stickstoffhaltigen.
Basen imprägniert irird und das mil den
951
Kombinationen behandelte Fasermaterial in der inerten Atmosphäre durch Erhitzen mit einer Erhitzungsgeschwindigkeit von bis zu 5°C/Min. auf eine Temperatur
von bis zu etwa 1000° C carbonisiert und gegebenenfalls das carbonisierte Fasermaterial in der
inerten Atmosphäre bei einer Temperatur oberhalb
von 10003C graphitiert wird.
Die wäßrigen Lösungen der Kombinationen zum Imprägnieren des Fasermaterials enthalten gegebenenfalls
zusätzlich Ammoniumphosphat, Guanidinphosphat, Aluminiumammoniumsulfat und, oder Tetrakis-(hydroxymethyl)-phosphoniumchlorid.
In den Kombinationen werden als schwefelhaltige Säuren Schwefelsäure, schweflige Säure, Thioschwefelsäure,
Sulfamtnsiiure und/oder Imidosulfonsäure und
als stickstoffhaltige Base Harnstoff, Harnstoffderivate, wie Guanidin, Dicyandiamid, Dicyandiamidin, Thioharnstoff,
Thioharnstoffderivate und, oder Amine, wie Triüthylamin, Triäthanolamin, Pyridin, Anilin,
und oder Ammoniak bevorzugt verv. endet.
Als Kombinationen aus schwefelhaltiger Säure und stickstoffhaltiger Base werden vorzugsweise Salze
einer schwefelhaltigen Säure mit Ammoniak, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumbisulfat, Ammoniumsulfit.
Ammoniumbisulfit, Ammoniumthiosulfat. Ammoniumsulfamat und Ammoniumimidosulfonat
oder deren Gemische verwendet.
Besonders bevorzugt wird als Kombination aus schwefelhaltiger Säure und stickstoffhaltiger Base ein
Gemisch von einem oder mehreren Ammoniumsalzen. ".:nd zwar Ammoniumsulfat. Ammoniun.hisulfat.
Ammoniumsulfit, Ammoniumbisulfil, Ammoniumthiosulfat. Ammoniumsulfamat und Ammoniumimidosulfonat,
mit Harnstoff. Hainstoffderivaten. Thioharnstoff, Thioharnstoffderivaten und oder
Aminen verwendet.
Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsfortn des erfindungsgemäßen Verfahrens wird als Kombination
aus schwefelhaltiger Säure und stickstoffhaltiger Base eine Kombination aus Schwefelsäure.
schwefliger Säure oder Sulfaminsäure mit Harnstoff. Harnstoffderivaten, Thioharnstoff. Thioharnstoffderivaten
oder einem Amin verwendet.
Hberraschenderwcise wurde gefunden, daß die nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Proilukte
eine höhere Festigkeit aufweisen als die nach den bisher bekannten Verfahren hergestellten.
Die Produkte weisen ferner eine gute Zähigkeit. Hitzebeständigkeit und Flexibilität auf.
[">!·>
Vorbehandlung von C'ellulosefasern vor <icr Wärmebehandlung /ur Herstellung \on Kohlenstofffasern
durch Imprägnieren mit einem Salz einer starken Saure und einer stickstoffhaltigen Base, jedoch mit
Hitzchchandlung der imprägnierten Fasern in einer inerten Atmosphäre nach einer Hitzebehandlung in
Luft, ist nicht nur aus der bereits genannten USA.-Patentschrift
3 235 323 bekannt. Auch in den bekanntgemachten japanischen Unterlagen 27 554 68 der
japanischen Patentanmeldung 3 025 66 wurde schon vorgeschlagen. C'ellulosefasern oder deren Produkte. <
>o die mit Ammoniumsulfat. Ammonimnsulfamai oder
Ammoniumimidosulfonat imprägniert waren, bei einer
Temperatur von 2(W bis 350 C in Lull hit/ezubehandcln
und anschließend bei einer Temperatur bis /u eiwa 1000 C in einer inerten Atmosphäre zu carboni- f>5
sieren. um kohlenstoffähnliche Fasern mit einer höheren
Festigkeit als die zu erhallen, die nicht der Imprägnierung
unterworfen worden war. aber unter den oben beschriebenen Bedingungen hitzebehandelt
wurden.
Dieses Verfahren erfordert jedoch eine längere Hitzebehandlung, beispielsweise 2 Stunden bei 250° C
und weiter 1 bis 2 Stunden bei 300°C, um die schnelle
oxydative Verbrennung bei der Hitzebehandlung bei einer Temperatur von 200 bis 350° C in Luft zu vermeiden
und die hohe Festigkeit der hitzebehandelten Substanzen zu erhalten. Es wird also eine Gesamthitzebehandlungszeit
von 3 bis 4 Stunden benötigt. Außerdem benötigt ein Verfahren, das die Hitzebehandlung
in einer inerten Atmosphäre nach der Hitzebehandlung in Luft in der oben erwähnten Weise
verwendet, zwei Arten von öfen oder zwei Stufen der Hitzebehandlung und stellt kein zufriedenstellendes
technisches Verfahren dar. obgleich dieses Verfahren kohlenstoffähnliche Fasern oder ihre Produkte mit
hoher Festigkeit und mit einem hohen Wirkungsgrad liefert, im Vergleich zu dem herkömmlichen Herstellungsverfahren
von kohlenstoffähnlichen Fasern.
Im Gegensatz dazu ermöglicht das erfindungsgemäße Verfahren die Herstellung von kohlenstoffähnlichen
Fasern hoher Festigkeit und weiter von ausgezeichneten Kohlensloffasern, Graphitfasern oder
ihrer Produkte, wobei man die Cellulosefasern oder ihre Produkte mit irgendeinem der obenerwähnten
die Festigkeit erhöhenden Mittel behandelt, anschließend die so behandelte Faser oder ihre Produkte zu
kohlcnstoffähnlichen Substanzen durch Hitzebehandlung bei einer Temperatur bis zu etwa 10000C in einer
inerten Atmosphäre umwandelt, und, soweit notwendig,
die so hitzebehandelte Faser oder ihre Produkte durch die weitere Hitzebehandlung bei einer höheren
Temperatur als etwa 1000 C in einer inerten Atmosphäre carbonisiert oder graphitiert. wie dies klar aus
den nachfolgenden Beispielen zu erkennen ist. und wobei die Hitzebehandlung mit einer so hohen Erhitzungsgeschwindigkeit
von bis zu 5' CMin. über dem Temperaturbereich von Zimmertemperatur bis
1000 C durchgeführt werden kann, wozu nicht zwei Ofentypen oder zwei Stufen der Wärmebehandlung
benötigt werden. Es ist daher das erfindungsgemäHe
Verfahren ein technisch äußerst vorteilhaftes Verfahren.
Das beim erfindungsgemäßen Verfahren verwendete Imprägnierungsmittel besteht wie oben bereits
erwähnt aus einer Kombination aus schwefelhaltigen Säuren und stickstoffhaltigen Basen.
Zu den schwefelhaltigen Säuren gehören Schwefelsäure (H2SO4). schweflige Säure (H2SO3), Thioschwefeisäure
(H2S2O,). Sulfaminsauie (HSO3NH2) und
Imidosulfonsäure [(HSO.,I2NH], und zu den stickstoffhaltigen
Basen gehören Harnstoff. Harnstoffderivate, Thioharnstoff. Thioharnstoffderivate und Amine,
wie
Harnstoff [CO(NH2),].
Thioharnstoff [CS(NH2),].
Guanidin [.NH : C(NH2I2].
Dicyandiamid (NlI2C : MiNHCN).
Dicyandiamidin (NH2C : NJINHCONH2),
Triälhylamin [((',115|,N J.
Triäihanolamin KCM,(TKOH)1! Il
Guanidin [.NH : C(NH2I2].
Dicyandiamid (NlI2C : MiNHCN).
Dicyandiamidin (NH2C : NJINHCONH2),
Triälhylamin [((',115|,N J.
Triäihanolamin KCM,(TKOH)1! Il
Pyridin
und Anilin I
NH,
und Ammoniak (NH3).
Das Imprägnierungsmittel läßt sich nach den vorgesehenen Kombinationen in drei Gruppen einteilen:
1. Verbindungen, die durch Kombinieren bzw. Umsetzen von schwefelhaltiger Säure und Ammoniak
hergestellt sind, d. h. Ammoniumsalze von schwefelhaltigen Säuren, wobei zu diesen Ammoniumsulfat,
Ammoniuritbisulfat, Ammoniumsulfit, Ammoniumbisulfit, Ammoniumthiosulfat, Ammoniumsulfamat
und Ammoniumimidosulfonat gehören.
2. Gemische, die durch Kombinieren einer schwefelhaltigen Säure, eines Ammoniaks und einer
stickstoffhaltigen Base, einer anderen als Ammoniak, hergestellt sind; d. h. Gemische eines Ammoniumsalzes
der schwefelhaltigen Säuren, die vorausgehend unter 1. benannt sind, mit Harnstoff,
einem Harnstoffderivat. Thioharnstoff, einem Thioharnstoffderivat oder einem Amin Beispielsweise
wird ein Imprägnierungsmittel durch Mischen eines Ammoniumsalzes nach 1. mit Harnstoff,
Thioharnstoff, Guanidin, Triäthanolnmin od. dgl. hergestellt.
3. Das Imprägnierungsmittel kann weiterhin durch Kombinieren von schwefelhaltiger Säure und
stickstoffhaltiger Base, einer anderen als Ammoniak, hergestellt werden; d.h.. daß ein Imprägnierungsmittel
durch Kombinieren einer schwefelhaltigen Säure mit Harnstoff, einem Harnstoffderivat,
Thioharnstoff einem Thioharnstoffderivat oder einem Amin hergestellt wird. Beispielsweise
Schwefelsäure'Guanidin, Schwefelsäure Äthylendiamin, Schwefelsäure Dicyandiamin
oder das Imprägnierungsmittel wird durch Zugabe von Harnstoff. Thioharnstoff, Anilin, Triethanolamin
oder ähnlichen zu Schwefelsäure, schwefliger Säure oder S'ulfaminsäure hergestellt.
Im Hinblick auf das vorausgehend erläuterte Imprägnierungsmittel
ist hervorzuheben, daß das Ammoniumsalz von Absatz 1 ein Gemisch von zwei oder mehreren Angehörigen dieser Gruppen sein kann.und
daß das Imprägnierungsmittel von Absatz 2 dadurch hergestellt werden kann, daß man eine oder mehrere
stickstoffhaltige Basen, wie Harnstoff und ähnliche, zu zwei oder mehreren Arten von Ammoniumsalzen
gibt. Weilerhin kann das Imprägnierungsmittel von Absatz 3 dadurch hergestellt werden, daß man eine
oder mehrere stickstoffhaltige Basen, wie Harnstoff oder ähnliche, einer Verbindung, wie Schwefelsäure
Guanidin, Schwefelsäure Äthylendiamin usw.. zugibt.
Zusätzlich ist im Hinblick auf die obenerwähnte schwefelhaltige Säure darauf hinzuweisen, daß die
Thioschwefelsäure und Imidosulfonsäure nicht als einzelne Verbindung, sondern nur in der Form der
Verbindung der Säuren, kombiniert mit der anderen Verbindung, verwendet werden. Es gehört daher zu
dem oben erwähnten Imprägnierungsmittel von Absatz 3 nicht der Fall, wo Thioschwefelsäure und Imidosulfonsäure
als Saurekomponente verwendet werden. Ammoniumthiosulfat und Ammoniumimidosulfonat
sind tatsächlich vorkommende Verbindungen und weisen, wie dies später noch erwähnt wird, ausgezeichnete
die Festigkeit erhöhende Wirkungen auf.
Im Hinblick auf das Imprägnierungsmittel von Absatz 3 sind Schwefelsäure/Guanidin und Schwefelsäure'Äthylendiamin
als Verbindung in beispielhafter Weise angegeben; jedoch bilden die anderen Kombinationen
anscheinend als Salze in einer wäßrigen Lösung ebenso die Festigkeit erhöhende Mittel Jedes
der obenerwähnten die Festigkeit erhöhende Mittel wird in der Form seiner wäßrigen Lösung zur Behandlung
der Cellulosefaser oder deren Produkte \erwendet. Demzufolge scheint es, daß das die Festigkeit
erhöhende Mittel bei der Imprägnierung der CeUulosefasern
in Form eines Salzes oder eines Gemisches des Salzes und der stickstoffhaltigen Base, außer Ammoniak,
vorliegt und in dieser Form haftet.
Die Zeichnungen geben die Ergebnisse von Untersuchungen an Fasermaterial wieder, die mit Kombinationen
aus schwefelhaltigen Säuren und stickstoff-
2s haltigen Basen imprägniert wurden.
F i g. 1 zeigt das Verhältnis zwischen der Festigkeit des nach Hitzebehandlung erhaltenen Gewebes und
der Tcmperatui der Hitzebehandlung, bei der Hitzebehandlung
von Vis.kose(ReyonV-Gc*Aebe. worin A
den Fall der Hitzebehandlung in Stickstoff und B den
in Luft darstellt;
F i g. 2 zeigt das Verhältnis zwischen der Festigkeit des erhaltenen hitzebehandelten Gewebes und rW
Temperatur der Hitzebehandlung, bei der Hit/ebehandlung von Viskose(Reyon)-Gewebe. das vorher
mit einem die Festigkeit erhöhenden Mittel behandelt wurde, worin A den Fall der Behandlung mn einem
Ammoniumsulfat - Diammoniumhydrogenphospliat gemisch
und B den Fall der Behandlung mit Ammoniumsulfat
allein darstellt,
F i g. 3 und 4 zeigen das Verhältnis zwischen dem ■Haften (in Prozent) des Ammoniumsalzes der schwefelhaltigen
Säure auf dem Viskose(Reyon)-Gewcbe und der Festigkeit des erhaltenen hitzebehandelten Ge-
45\vebes bei der Hilzebehandlung von Viskose(Reyon>Gewebe.
das vorher mit dem Salz behandelt wurde, worin A den Fall von Ammoniumsulfamat, B den \ on
Ammoniumsulfat. Γ den von Ammoniumimidosulfonat. D den von Ammoniumsulfit. F den von Ammoniumthiosulfat
und F den von Ammoniumbisulfat darstellt:
1 i g. 5 zeigt das Verhältnis zwischen der Zubereitung
des die Festigkeit erhöhenden Mittels aus Ammoniumsalz-Stickstoff-enthallcnder Base und der
erhaltenen Festigkeit des hitzebehandelten Gewebes bei der Hitzebehandlung von ViskosefReyonVgewebe
das vorausgehend mit dem die Festigkeit erhöhender Mittel behandelt wurde, worin A den Fall von Ammo·
niiimsulfit-Harnstoff. B den von Ammoniumsulfit-Thioharnstoff.
C den von Ammoniumbisulfat-Harn stoff und D den von Ammoniumsulfit-Triäthanol
amin darstellt;
F i g. 6 zeigt das Verhältnis zwischen dem H aft ei (in Prozent) des Festigkeit erhöhenden Mittels au
schwefelhaltiger Säure und stickstoffhaltiger Base un< der erhaltenen Festigkeit des hitzebehandelten Ge
webes bei der Hitzebehandlung von Viskose(Reyon] Gewebe, das vorher mit dem die Festigkeit erhöhende!
Mittel behandelt wurde, worin A den Fall von Schwefelsäure-Harnstoff,
B den von Schwefelsäure-Guanidin, C den von Schwefelsäure-Thioharnstoff, D den von
Schwefelsäure, Triäthanolamin, E:. den von Schwefclsäure-Äthylendiamin
und F den von Schwefelsäure-Dicyandiamin darstellt, und
F i g. 7 und 8 zeigen das Verhältnis zwischen der Zubereitung des die Festigkeit erhöhenden Mittels aus
der schwefelhaltigen Säure/stickstoffhaltigen Base und der erhaltenen Festigkeit des hitzebehandelten Gewebes
bei der Hitzebehandlung von Viskose(Reyon)-Gewebe, das vorher mit dem die Festigkeit erhöhenden
Mittel behandelt wurde, worin A den Fall von Schwefelsäure-Harnstoff, B den von Schwefelsäure-Triäthanolamin,
C den von Schwefelsäure-Thioharnstoff. D den von Sulfaminsäure-Triäthanolamin, E den von
Sulfaminsäure-Harnsloff, F den von Sulfaminsäure-Harnstoff
(40%) und G den von Sulfaminsäure-Thioharnstoff darstellt.
Es ist bekannt, daß die Cellulosefaser bei der Pyrolyse ihren von Gewichtsverlust begleiteten Abbau
bei einer Temperatur von 150 bis 160° C einleitet und
dabei die Festigkeit der Faser abnimmt. Besonders dann, wenn man das Pyrolysieren der Cellulosefaser
zu ihrer Carbonisierung wähl end einer längeren Zeitdauer, wie einer Stunde oder mehr, vornimmt, ist
diese Neigung bemerkenswert, und die Festigkeit der Faser fallt plötzlich bei einer Temperatur von 200 C
oüa höher ab. Fig. 1 ist ein Beispiel dafür und zeigt
das Verhältnis zwischen der erhaltenen Zugfestigkeit des hilzebehandelten Gewebes uhd der Temperatur di_r
Hitzebehandlung, wenn Viskose(Reyon)-Diago'.iilgcwebe
bis zu den angegebenen Temperaturen mit einer Erhit/ungsgec^hwindigkeit von 5"C Min. erhitzt bzw.
bei jeder Temperatur 1 Stunde hitzebehandelt win'·
Diese Figur zeigt weiterhin, daß die Festigkeit des Viskose(Reyon)-Diagonalgewebes plötzlich bei einer
hohen Hitzebehandlungstcmperatur in beiden Fällen der Hilzebehandlung in einer Luft- und Stickstoffaimosphäre
abfällt, wobei der Wendepunkt der Festigkeil in der Nähe von 280' C liegt, und daß die Festigkeit
des Gewebes von der Atmosphäre der Hitzebchandlung nahezu unabhängig ist.
Im Gegensatz dazu erfolgt bei der Wärmebehandlung von Cclluloscfasern, die von dem obenerwähnten,
die Festigkeit erhöhenden Mittel durchdrungen sind, ein bedeutender Rückgang der Festigkeit bei einer
Temperatur von 160 bis 180 C. wobei jedoch die Fasern plötzlich Festigkeit bei einer Temperatur über
180 C gewinnen. Zusätzlich liefert diese Hitzebehandlung der so bearbeiteten Fasern biegsame hilzebehandelte
Fasern mit hoher Festigkeit bei einer Temperatur von 280" C oder höher, bei welcher die
hitzebehandelte Cellulosefaser, die nicht in einem solchen die Festigkeit erhöhenden Mittel durch Einweichen
vorbehandelt wurde, extrem geringe Festigkeit hat, d. h., das erfindungsgemäße Verfahren liefert
biegsame hitzebehandelte Fasern mit geringer Festigkeitsverringerung, und in diesem Fall hängt die
Festigkeit erhöhende Wirkung des die Festigkeit erhöhenden Mittels von dem Haften (in Prozent) oder
dem Mischungsverhältnis einer solchen stickstoffhaltigen Base, wie Harnstoff, mit einer schwefelhaltigen
Säure ab.
Auf Grund der Tatsache, daß die festigkeitserhöhende Wirkung des die Festigkeit erhöhenden Mittels
der vorliegenden Erfindung mit Salzen wie Ammoniumnitrat, Ammoniumchlorid, Ammoniumacetat,
Ammoniumoxalat, Ammoniumformiat, Ammoniumphosphoraten
und ähnlichen nicht erreicht werden kann und daß diese Salze eher die Festigkeit der hitzebehandelten
Faser verringern, ist anzunehmen, daß Schwefel die Hauptrolle bei der Festigungswirkung
spielt. Jedoch zeigen Aluminiumammoniumsulfat, Zinkammoniumsulfat, Nickelammoniumsulfat oder
ähnliche Salze, die ein Ammoniumsalz der schwefelhaltigen Säure sind, aber ein Metallatom im Molekül
enthalten, keine die Festigkeit erhöhende Wirkung. Die diese Metallatome enthaltenden Salze Schwefel
enthaltender Säure sind daher nicht geeignet.
Die Tabelle I zeigt den Gewichtsverlust und die Zugfestigkeit von hitzebehandelten Fasern, die dadurch
erhalten wurden, daß man einen Diagonalstoff aus Viskose(Reyon)-Fasern jeweils mit einer wäßrigen
Lösung von Ammoniumchlorid, Ammoniumnitrat, Ammoniumformiat, Ammoniumcarbonat und Ammoniumoxalat
imprägnierte, den imprägnierten Stoff ausdrückte, trocknete und anschließend unter Luft
bei 250^C, während einer Stunde, und bei 300° C für weitere 2 Stunden erhitzte. Die erhaltenen Ergebnisse
sind nachstehend in Tabelle 1 aufgeführt.
Keines | %-Ad- | Gewichts | Zugfestigkeit | |
Salz | Ammoniumchlorid | häsion | verlust | (kg/2.5 cm |
des Salzes | (%) | Breite) | ||
0 | 78 | 5,8 | ||
8 | 77 | 6,4 | ||
Ammoniumnitrat | 16 | 75 | 7,0 | |
24 | 75 | 7.3 | ||
32 | 100 | 0 | ||
8 | 79 | 4,0 | ||
Ammoniumformiat | 16 | 80 | 4,0 | |
24 | 82 | 1.5 | ||
32 | 100 | 0 | ||
8 | 77 | 5,2 | ||
Ammonium | 16 | 77 | 6,0 | |
carbonat | 24 | 77 | 5,4 | |
32 | 78 | 5,7 | ||
Ammoniumoxalat | ||||
8 | 74 | 5,7 | ||
16 | 78 | 6,2 | ||
8 | 100 | 0 |
Die die Festigkeit erhöhende Wirkung eines anmeldungsgemäß verwendeten, die Festigkeit erhöhenden
Mittels erhöht sich im allgemeinen zusammen mit der Erhöhung der auf der Cellulosefaser oder ihren
Produkten anhaftenden Menge des Mittels. Eine zu große Haftung hat jedoch solche sekundären Nachteile,
wie eine zu große Härtung der Ausgangsmaterialfaser oder ihrer Produkte, das eine Unzweckmäßigkeit
bzw. Ungeeignetheit bei ihrer Handhabun| zur Folge hat, oder die Einweichungsbehandlune wire
schwierig, wobei jedoch die die Festigkeit erhöhend« Wirkung unverändert ist.
Wenn als die Festigkeit erhöhendes Mittel eii System von Ammoniumsalz/stickstoffhaltiger Basi
oder Schwefelhaltiger Säure/stickstoffhaltiger Basi (ausschließlich Ammoniak) verwendet wird, wire
beobachtet, daß die Festigkeit der hitzebehandeltei Faser oder ihrer Produkte langsam oder plötzlicl
abnimmt, wenn das Haften (in Prozent) des die Festig
keit erhöhenden Mittels einen bestimmten Wert überschreitet. Im Hinblick auf das die Festigkeit erhöhende
Mittel hängt also dessen die Festigkeit erhöhende Wirkung von dem Mischungsverhältnis
der stickstoffhaltigen Base mit Ammoniumsalz oder schwefelhaltiger Säure, die die Säurekomponente
des Ammoniumsalzes ist, ab, und es wurde gefunden. daß im Hinblick auf das jeweilige die Festigkeit erhöhende
Mittel ein geeignetestes oder bevorzugtes Mischungsverhältnis besieht. ι ο
Das gemäß der vorliegenden Erfindung verwendete, die Festigkeit erhöhende Mittel mit der obenerwähnten
die Festigkeit erhöhenden Wirkung wird nachfolgend eingehend beschrieben.
Die F i g. 2 bis 4 zeigen die gemäß der Erfindung durch Kombinieren von schwefelhaltiger Säure und
Ammoniak, d. h. von Ammoniumsalzen der schwefelhaltigen Säure, erhaltene, die Festigkeit erhöhende
Wirkung. F i g. 2 zeigt das Verhältnis zwischen der Festigkeit des hitzebehandelten Gewebes und der
Temperatur der Hitzebehandlung, für den Fall, daß zwei Viskose(Reyon)-Diagonalgewebe einzeln in wäßrige
Lösungen eingetaucht bzw. eingeweicht wurden. Die wäßrigen Lösungen enthalten zwei die Festigkeit
erhöhende Mittel, wie Ammoniumsulfat und Ammoniumsulfat. das !5 Gewichtsprozent des später beschriebenen,
die Nichtentfiammbarkeit verbessernden Mittels Diammoniumhvdrogenphosphat enthält. Das
Haften (in Prozent) des zuerst genannten, die Festigkeit erhöhenden Mittels bei ragt 41,6° » und des zuletzt
genannten 44,Xnn (Gesamthaftverhältnis von Ammoniumsulfat
und Diammoniumhvdrogenphosphat). Beide eingereichten Gewebestücke werden einzeln in
einer Stii kvioffatmosphäre 1 Stunde hit/cbehandelt.
Ai--" 1 ig.2 ist zu ersehen, daß wenn Cellulose mit
Ammoniumsulfat behandelt i«t der Abbau der Cellulose bei einer relativ niedrigeren Temperatur
eingeleitet wird, als bei Cellulose, die nicht behandelt
ist. und daß die Festigkeit des hitzehehandelicn Gewebes extrem im Temperaturbereich von 160 bis
ISO C verringert wird. Wenn jedoch die Temperatur der Hitzebchandlung 180 C überschreitet, wird die
Festigkeit des hit/ebehandeltcn Gewebes in einem großen Ausmaß wiedergewonnen, und die Hitzebehandlung
hei einer Temperatur von über 200 C liefert eine extrem hohe Festigkeit. Hin solches Abbauverhalten
von Cellulose wird ebenso im Falle der Pyrolyse von Cellulose, die mit einem anderen die
Festigkeit erhöhenden Mittel behandelt wurde, erhalten. Im Gegensatz dazu ist aus Fi g. 1 zu ersehen.
daß bei Pyrolyse von Cellulose, die nicht mit einem die
Festigkeit erhöhenden Mittel behandelt wurde, ein
solches Phänomen nicht auftritt, die Festigkeit einfach
in dem angegebenen Temperaturbereich abnimmt und die Hitzebehandlung bei einer Temperatur über 200 C.
wo die Hitzebehandlung der vorliegenden Erfindung die hohe Festigkeit liefert, nur die geringe Festigkeit
zur Folge hat.
Die F i g. 3 und 4 zeigen, wenn ein Viskose(Rcyon)-Diagonalgewebe
in jeweils eine wäßrige Lösung von Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfamat, Ammoniumimidosulfonat,
Ammoniumbisulfat, Ammoniumsulfit und Ammoniumthiosulfat eingeweicht wird und anschließend
in Luft bei 250° C 2 Stunden und weiter bei 3000C 1 Stunde hitzebehandelt wird, das Verhältnis
zwischen dem Haften (in Prozent) des jeweiligen Ammoniutnsalzes bei dem Äusgangsdiagonalgewebe
und der Festigkeit des hitrebehandeUen Gewebes.
Diese Figuren, ausschließlich der Fall von Ammoniumbisulfat, zeigen, daß sich die Festigkeit des hitzebehandelten
Gewebes entsprechend der Zunahme des Haftens (in Prozent) des Ammoniumsalzcs erhöht.
Im Falle von Ammoniumbisulfat nimmt, wenn au?
Haften höher als etwa lü"i> beträgt, die Festigkeit des hilzebehandeltcn Gewebes ab. Es sollte daher im
Falle der Verwendung von Ammoniumbisulfat die Einweichbehandlung so durchgeführt werden, daß
man etwa ein 10%iges Haften erhält. Es wird angenommen, daß das Verhalten von Ammoniumbisulfat
«einer Brüchigkeit begünstigenden Wirkung bei Cellulose, der Wirkung des in dem Ammoniumbisuifaimolekül
vorhandenen sauren Wasserstoffaloms zuzuschreiben ist. So vermodert bzw. verfault das Viskose-(Reyon)-Gewebe.
wenn es in einer wäßrigen Lösung von Ammoniumbisulfat eingeweicht, getrocknet und
bei Zimmertemperatur 1 Tag ohne weitere Behandlung stehengelassen wird. Bei der Wärmebehandlung
von Cellulosefasern oder ihrer Produkte, die mit Ammoniumbisulfat behandelt wurden, kann eine
solche Wirkung der Brüchigkeit bei den Stufen des
Einweichens. Trocknens und bei der Hn. behandlung eintreten, wodurch sich die Ye'ringeruriL der Festigkeit
der Ausgangsmaterialfaser oder ihr.r Produkte ergibt. Aus diesen Ausführungen ergibt veh. daß sehr
feste hitzebehandelte Fasern oder ihre Produkte nicht erhalten werden können.
Weil Ammoniumbisulfit in seinem Molekül sauren
Wasserstoff enthält, zeigt es ein ahnliches Verhalten
wie Ammoniumbisulfat. und es hat im wesentlichen die
gleiche, die Festigkeit erhöhende Wirkung wie Ammoniumbisulfat.
Die die Festigkeit erhöhende Wirkung eines die Festigkeit erhöhenden Mittels aus Ammoniumsal/
stickstoffhaltiger Base (ausschließlich Ammoniak) bei der Hit/ebehandlung in Luft wurde oben beschrieben.
Zunächst sei hier das Verhältnis zwischen dem Haften lin Prozent) eines solchen die Festigkeit erhöhenden
Mittels bei Cellulosefasern oder ihren Produkten und die erhaltene Festigkeit der hitzebehandelten laser
oder ihrer Produkte erwähnt
Die Tabelle II zeigt die Ergebnisse, wenn ein
Viskose(Reyon)-Diagonalgewebe (Stärke 0,5 mm) mit die Festigkeit erhöhenden Mitteln, hier Ammoniumimidosulfonal
und Ammoniumimidosulfonat-Harnstoff (Gewichtsverhältnis 2:1) behandelt und in Luft
bei 250 C 2 Stunden und weiter bei 300 C 2 Stunden hitzebehandelt wird. Die Ergebnisse in dieser Tabelle
zeigen, daß im Falle der alleinigen Verwendung von Aiiimoniumimidosulfonat die Festigkeit des hilzebehandelten
Gewebes zusammen mit der Zunahmt der Haftung sich erhöht. Im Gegensatz dazu ist im
Falle von Ammoniurnimidosulfonat-Harnstoff, obgleich
sich die Festigkeit zusammen mit der Erhöhung des Haftens erhöht, das Verhältnis der Festigkcitszunähme
hoher als im Falle der alleinigen Verwendung von Ammoniumimidosulfonat. Das gemischte Systerr
kann aber die Festigkeit der hitzebehandelten Fasei ziemlich verringern, wenn die Haftung zu groß wird
I in solcher Vorgang, wie die Festigkeitsabnahrm bei zu großer Haftung, ist ebenso bei anderen die
Festigkeit erhöhenden Mitteln festzustellen, wie be einem System aus Ammoniumsalz stickstoffhaltige!
Base oder dem später erwähnten System schwefelhalti ger Säure/stickstoffhaltiger Base und kann als allge
meine Erscheinung für solche Fälle angesprochei werden.
11
Ammoniumimidosulfonat Zugfestigkeit(kg/2,5 cm)
i 95!
2.7 bis
(1.4
6,0
8.1 12
Haften (in %) 13.7 20.9 33.2
12.1
12.9
52,9
15,8
70.2
19,1
Ammoniumimidosulfonat-Harnstoff
Zugfestigkeit(kg/2,5cm)
2,7
22.7
12.5 Haften (in %) 37.6 I 42.5
15,7 17,2
51.7
14,3
66.8
7,0
78,8
2,2
Es wird nunmehr der Einfluß des Mischungsverhäll-Hisses
des festigkeitserhöhenden Mittels, hier des Systems Ammoniumsalz/stickstofThaltiger Base, auf
die Festigkeit des hitzebehandelten Gewebes betchricben.
Die Tabellen III und IV zeigen die Ergebnisse, wenn
ein Viskose(Reyon)-Diagonalgewebe mit einem die Festigkeit erhöhenden Mittel behandelt wird, das
durch Mischen von Harnstoff. Thioharnstoff odei Triäthanolamin mit Ammoniumsulfat, Ammonium
sulfumal oder Ammoniumimidosulfonat hergcstell· wurde und das Gewebe anschließend in Luft be
C 2 Stunden und weiter bei 300"C 2 Stunder hitzebehandelt wird.
Behandlung mit die Festigkeit erhöhendem Mittel
Mischungsverhältnis
Base zu Ammoniumsalz
(Gewichtsverhältnis)
Micht behandelt
Ammoniumimidosulfonat : Harnstoff
100: 0
100: 25
100: 50
100: 75
100:100
Ammoniumimidosulfonat : Thioharnstoff
100: 0
100: 25
100: 50
100: 75
100:100
Ammoniumimidosulfonat : Triäthanolamin
100: 25
100: 50
100: 75
100:100
Gesamt Haften
25,5 32,7 37,6 50,9 64,0
28,7 35,3 42,5 52,2 68,9
24,0 31,6 42,1 50,9
Haften von Ammoniumimidosulfonat
1%)
Haften der Base
25,5 26,2 25,1 29,1 32.0
28,7 28,2 28,3 29,8 34,4
19.2 21.1 24.0 25.5
6,5
12,5
21.8
32.0
12,5
21.8
32.0
0
7,1
i4r2
7,1
i4r2
22.4
34,5
34,5
4.8
10,5
18,1
25.4
10,5
18,1
25.4
Hitzebehandeltes Gewebe
Gewichtsverlust durch Erhitzung
— 75 bis
63 51 52
55 55
63 52 50 49 46
61 58 57 57
Längszug- fesligkeil (kg/2,5 cm Breite) |
Längsdehnung (%) |
2,7 bis 3,1 | 5,2 bis 5.6 |
9.7 | 11,9 |
11,2 | 11,6 |
15,7 | 12,9 |
12,1 | 10.4 |
10.8 | 10,0 |
11.6' | 11,2 |
11.8 | 10,0 |
15.0 | 9,0 |
11.5 | 8,2 |
10,0 | 9,0 |
12.7 | 9,7 |
3.8 | 5,5 |
4,7 | 5.9 |
2,6 | 1.2 |
Behandlung mil die Festigkeil erhöhendem Mittel
M ί sch ungsverhäl Ims
Base zu Ammoniumsal/
(Gewichtsverhällnis)
Nicht behandelt
Aimnoniumsulfat: Harnstoff
100: 0
100: 25
100: 50
100: 75
100:100
Ammoniumsulfamat: Harnstoff
100: 0
100: 25
100: 50
100: 75
100:100
Gesami-Haflen
24,4 3U 34,9 45,7 51,0
24,4 31,7 37,4 44,0 53,2
Haften von Ammoniumsalz
24,4 25,1 23,3 26.1 25,5
24,4 25,4 24,9 25,2 26.6 Haften der Base
6,2
!1,6
19,6
!1,6
19,6
25,5
6,3
12,5
18,8
26,6
12,5
18,8
26,6
Hitzebehandelles Gewebe
Gewichtsverlusi
durch Erhilzunj
durch Erhilzunj
75 bis 76
63
59
59
58
59
59
58
57
61
51
51
•49
48
51
•49
48
Langszug- festigkeit (kg/2,5 cm Breite) |
Längsdehnung <%) |
7 bis 3,1 | 5,2 bis 5,6 |
10,5 | 11,9 |
13,1 | 16,2 |
14,8 | 16.0 |
13,4 | 15,8 |
12,4 | 15,6 |
8,8 | 12,6 |
17,1 | 14.3 |
11,6 | 13,4 |
12,8 | 13,2 |
11.1 | 13.4 |
Die Ergebnisse der Tabellen III und IV zeigen, daß. wenn man allein Ammoniumsulfat, Ammoniumsulfamat
oder Ammoniumimidosulfonal .erwendet, die
Festigkeit der hitzebehandelten Gewebe um das 3fache zunimmt gegenüber der Festigkeit des hitzebehandeltcn
Gewebes, das aus dem nichtbehandelten Ausgangsmaterial erhalten wurde. In den Fallen der
Zugabe von Harnstoff. Thioharnstoff oder Triäthanolamin zu den obenerwähnten Ammoniumsalzen war
die die Festigkeil erhöhende Wirkung in jedem Falle größer als die. die erhalten wurde, wenn man das
Ammoniumsalz allein verwendet. Bei einem geeigneten Mischungsverhältnis erhöht sich die Festigkeit des
hitzebehandelten Gewebes um das 4fache oder mehr gegenüber dem ohne Behandlung, und es senkt sich
gegenüber dem maximalen Wert, wenn das Mischungsverhältnis geändert wird.
F i g. 5 zeigt die Fälle, in denen Harnstoff. Thioharnstoff
oder Triäthanoiamin mit Ammoniumsulfit und Harnstoff mit Ammoniumbisulfat gemischt werden.
Dabei zeigt Fig. 5 das Verhältnis zwischen der Festigkeit des hilzcbehandelten Gewebes und der Zusammelheizung
von jedem die Festigkeit erhöhenden Mittel, wobei ein Viskosediagonalgewehc in jede
wäßrige Lösung der obenerwähnten die 1 cstigkeit erhöhenden Mittel eingetaucht wird, so daß zumeist
konstantes Haften von Ammoniumsal/ sich bilde! und das Haften der ^ticksloffhaltigen Base geändert
wird, weiterhin das Gewebe ausgewunden, getrocknet und anschließend an der Luft bei 250 C 2 Stunden und
weiter bei 300 C 1 Stunde hiuebehandell wird. Dabei ist davon auszugehen, daß bei der Würmehehandlung
das Haften von Ammoniumsal/ zu dem Ausgangsgewebe im Hinblick auf jedes die Festigkeit
erhöhende Mittel verschieden und wie folgt ist:
Ammoniumsulfit-Harnst off-System
Haften von Aminoniumsulfn 18.0".,. AmmoniumsulfH-Thioharnslo IT-System
Haften von Ammoniumsullit 17.5%.
Ammoniumsulnt-Triäthanolamin-System Haften von Ammoniumsulfit 16.0"υ.
Ammomumbisulfat-Harnstoff-System Haften von Ammoniumbisulfat 23,5".>.
Aus der Fig. 5 ist zu ersehen, daß sich dL obenerwähnten
Systeme der Kombination eines Ammoniumsalzes und einer Base ebenso voneinander hinsichtlich
ihrer festigkeitserhöhenden Wirkung unterscheiden, aber insgesamt eine die Festigkeit erhöhende
Wirkung ausüben. Zusätzlich ist die Wirkung "iner Harnstoff- oder einer ähnlichen Base auf die die
Festigkeit erhöhende Wirkung von Ammoniumsalz klar erkennbar. Das heißt, daß die die Festigkeit
erhöhende Wirkung dieser Systeme von ihrem" Mischungsverhältnis abhängt. Im Hinblick auf das
System Ammoniumsalz-Harnsloff oder -Thioharnstoff wird in dem Maße, wie sich das Basenverhältnis erhöht,
die die Festigkeit erhöhende Wirkung des Systems gefordert. Wenn das Molverhältnis Base zu
Ammoniumsalz im Bereich von 0,75 bi:, 1,00 liegt, wird die höchste die Festigkeit erhöhende Wirkung
erhallen, und das die Festigkeit erhöhende Mittel liefert bei diesem Molverhältnis bei dem hilzcbehandeitcn
Gewebe eine um 4 bis 7 kg höhere Festigkeit gegenüber dem Fall, bei dem Ammoniums*'* allein
verwendet wird. Auch bei dem Ammoniumsulfil-Triäthanolamin-System ist, wenn das molare Mischungsverhältnis
von Triäthanoiamin 1,00 oder höher ist. die Wirkung der Base, die die die Festigkeit erhöhende
Wirkung von Ammoniumsulfit fördert, erkennbnr
Aus F i g. 4 ist zu ersehen, daß die die Stärke erhöhende Wirkung von Aminoniumbisulfal. die an siel·
schwächer ist als die von Ammoniumsulfit. Ammoniumthiosulfat oder ähnlichen, extrem durch du
Zugabe der Base zu dem Ammoniumbisulfal crhöhi wird, so daß die die Stärke erhöhende Wirkung er
reicht wird, die mit der die Stärke erhöhender Wirkung von Ammoniumsulfit, Ammoniumlhiosulfa
oder Kombinationen dieser Ammoniumsalze mit einer Base vergleichbar ist. Dies tritt dadurch ein,
weil das saure Wasserstoflatom in dem Ammoniumbisulfatmolekül, das anscheinend die Zerstörungsoder Brüchigkeitswirkung bei den Cellulosefasermaterialien
bewirkt, durch eine solche Base, wie Harnstoff oder ähnliche, neutralisiert wird, wodurch Salze
gebildet werden und sich ein so hergestelltes Salz ebenso verhält wie ein neutrales Salz, wie Ammoniumsulfit
od. dgl., und zusätzlich die Wirkung der Base, wenn eine solche Base, wie Harnstoff, zu einem
neutralen Salz, wie Ammoniumsulfit, Ammoniumthiosulfat
od. dgl., gegeben wird, in Erscheinung tritt.
Im Falle der Zugabe von Harnstoff oder einer ähnlichen Base zu Ammoniumbisulfit, das ebenfalls
sauren Wasserstoff in seinem Molekül, wie Ammoniumbisulfat, enthält und allein eine dem Ammoniumbisulfat
vergleichbare, die Festigkeit erhöhende Wirkung hat, kann meist eine weitere entsprechende, die
Festigkeit erhöhende Wirkung erhalten werden.
Im Falle der Verwendung von Ammoniumthiosuifat
als Ammoniumsalz ist die Wirkung der Base meist mit den Wirkungen identisch, die mit anderen
Ammoniumsalzen erhalten werden können. Der Fall Lines Ammoniumthiosulfat-Basen-Systems wird in
den nachfolgenden Beispielen beschrieben.
Im Falle der Verwendung de- obenerwähnten
..inmoniumsalz-Base-Gemische als die Festigkeit
erhöhende Mittel ist die wirksamste Hase, wenn sie mit dem Ammoniumsai/ kombiniert wird. Harnstoff
und Thioharnstoff. Triälhanolamin. Guanidin und Triälhylamin gehören in diesem Fall /u einer zweiten
Gruppe \on Verbindungen, die die Basenwirkunu aufweisen. Dicyandiamid. Dicyandiamidin, Anilin.
Pyiidin und ähnliche gehören zu einer Gruppe von
Verbindungen, die relativ geringe Basenwirkunu aufweisen.
Nachfolgend wird die die Festigkeit erhöhende Wirkung eines Systems beschriebt.ι, das eine schwefclh
lüge Säure und eine stickstoffhaltige Base, eine
.,idere als Ammoniak, enthält. F i g. 6 zeigt, wenn ein
ViskosclReyonJ-Diagonalgcwebe in einer entsprechenden
wäßrigen Lösung von Schwefelsäure Harnstoff (Molverhältnis 1:2.75), Schwefelsäure/Thioharnstoff
(Moivcrhältnis 1:1). Schwefelsäure Guanidin
(ΓΝ1!:Γ(ΝΠ:I, I2 · !I2S(I4)
Schwefelsäurc/Äthylendiamin
2CH2CH2N]I,), -H2SO4]
und Schwefelsäure Dicyandiainulin
[(NH2C SNHNHCONH:)2.1I2SO4. · 2H2O]
eingeweicht, ausgcvvrungcn. getrocknet und anschließen!
in Luft bei 250 C 2 Stunden und weite hei 300 C 1 Stunde hitzebehandelt wird, das Verhältnis
/wischen (.lern Hallen von jedem die lestii.'keit erhöhenden
Mittel und der I-estigkeit des hitzebehandelten Gewebes. Fig. 7 zeigt, wenn das ViskoselReyoni-Diagonalgewebe
111 jeilcr vv.ißrigen Lösung der die
lesiitikeit erhöhenden MiMeI von Schwefelsäure
Harnstoff. Schwefelsäure,Thioharnstoff und Schwefelsäure Triälhanolamin eingeweicht wird, so daß das
Haften an Schwefelsäure die die Säurekomponente dieser die Festigkeit erhöhenden Mittel darstellt,
meist konstant, wie 15,0, 11,3 und 5.9% sind, während
das Haften der Basenbestandteile verschieden ist und anschließend die Faser oder das Gewebe in der oben
beschriebenen Weise hitzebehandelt wird, das Verhältnis zwischen dem Mischungsverhältnis von jedem
die Festigkeit erhöhenden Mittel und der Festigkeit des hitzebehandelten Gewebes.
F i g. 8 zeigt den Fall, bei dem ein Sulfaminsäure-Basen-System verwendet wird. Dabei zeigt F i g. 8 im
einzelnen, wenn ein Viskose(Reyon)-Diagonaltevvebe in einer wäßrigen Lösung des entsprechenden die
Festigkeit erhöhenden Mittels eingeweicht wir^. das seinerseits durch Mischen von Harnstoff. Thioharnstoff
oder Triethanolamin mit Sulfaminsäure bei einem entsprechend geeigneten Mischungsverhältnis
hergestellt wurde, und das Gewebe anschließend in Luft bei 250' C 2 Stunden und weiter bei 300 C
1 Stunde hitzebehandclt wird, das Verhältnis zwischen
der Festigkeit des hitzebehandelten Gewebes und der Zubereitung des obenerwähnten die Festigkeit erhöhenden
Mittels, wcvu man das Haften des die Festigkeit erhöhenden Mittels bei dem entsprechenden
Mischungsverhältnis zu dem Ausgangsmatcrialdiagonalgewebc
so steuert, daß das Haften der Sulfaminsäure meist konstant (etwa bei 20"«I bleibt und da?
Haften der Base geändert wird. Bei dem Sulfammsäurc
Harnstoffsystem ist der 1 all. bei dem das Haften der Sulfaminsäure über 40"»liegt, ebenfalls aulge/eiüt
In der Figur kennzeichnet F diesen Fall.
In den obenerwähnten Fig. 6 bis S wird die latsache
aufgezeigt, daß im Falle solcher die Festigkeit erhöhenden Mrttel die Festigkeit des hitzebeh indeltcn
Gewehes ebenso «.on dem Haften des die Festigkeil
erhöhenden Mittels und dessen Zusammensetzung abhängig ist. wie 111 dem voraus beschriel-enen 1 all der
Alleinverwendung \on Ammonium.-,alz oder dem
System aus Ammoniumsai/ stickstoffhaltiger Base.
So zeigt Fig. 6 im Hinblick auf das Verhältnis
/wischen dem Haften und der Fesligkeil, daß die
I csiigkeil des hit/ebehandellen Gewebes gleichmäßig
mit der Frhöhung des Haftens des die I-estigkcii
erhöhenden Mittels zunimmt, und daß. wenn das
Halten einen bestimmten Weit überschreitet, du
Festigkeit allmählich oder plöi/üch abnimmt. Iir
Falle der Verwendung eines Sulläminsäure-I Ι..πι-stoff-Systems
zeigt F i g. S, daß innerhalb eines bestimmten Mischungsbereiches die Sulfaminsäure mil
einer 40" (> igen Haftung eine stärkere, die Festigkeil
erhöhende Wirkung als die 20",,ige I laftung ausübt.
Darüber hinaus zeigen die 1 1 g. " und S im Hinblick
luf das x erhältnis /wischen der Zusammensetzung
des die Festigkeit erhöhenden Mittels und dei l'Csiigkeit. daß im Hinblick auf das jeweils verwendete
die Festigkeit ei höhende Mittel besonders gecigneu
■ Hler he\or/ugk· Missverhältnisse bestehen.
Das die I csti^keit erhöhende Mittel .ins schweflige!
Säure-B.i->e verhält sich analog dem Svstern Schvviel
siiiire-Base und «eist nieist eine ähnliche die FeslijAer
erhöhende Wirkung auf. Dies wird in den nachfolgen·
den Beispielen beschrieben
Au-; 1 1 <i. S is! /u ersehen. iiaß wenn keine Bas.
/Uüeücben wird, .sondern tue Sulfaminsäure allen
verwendet wird die Festigkeit des hit/ebehandeliei
Gewebes uciins: ist Diese Tatsache lsi einleuchtend
951
iveil die Sulfaminsäure das Ausgangsgewebematerial
H'ährend der Sulfaminsäure-Einweichstufe und den
(danach folgenden Stufen zerstören kann.
Im Hinblick auf die die Festigkeit erhöhenden Mittel des Systems schwefelhaltige Säure/Stickstoff-Jialtige
Base (ausschließlich Ammoniak) ist festzustellen, daß — wenn Harnstoff, Thioharnstoff, Guanidin,
Triethanolamin od. dgl. als stickstoffhaltige Base jpusammen mit einer schwefelhaltigen Säure kombiniert
werden, eine extreme oder relativ starke, die Festigkeit erhöhende Wirkung erreicht weiden kann.
Im Gegensatz dazu rühren Dicyandiamid, Dieyaniiamidin,
Triäthylamin, Anilin, Pyridin u. dgl. zu einer Verbindung, die eine relativ schwache, die Festigkeit
erhöhende Wirkung ausübt.
Die oben im einzelnen beschriebenen die Festigkeit erhöhenden Mittel üben ihre die Festigkeit erhöhende
Wirkung sogar dann aus. wenn die Erhitzungsatmosphäre von Luft in eine inerte Atmosphäre abgeändert
wird. Darüber hinaus ist die Wirksamkeit zumeist völlig gleich. Die Tabelle V zeigt als Beispiel diese
Tatsachen und weiterhin die Ergebnisse, wenn ViskoseiReyon)-Diagonalgewebe
mit einer wäßrigen Lösung des Behandlungsmittels von Ammoniumimidosulfonat und Harnstoff mit einem Gewichtsverhältnis
von 2:1 so behandelt wird, daß das Haften derselben 41,1% beträgt und anschließend an Luft und in
Stickstoff, das als inerte Atmosphäre anzusprechen ist, hitzebehandelt wird. Zusätzlich ist zu Vergleichszwecken der Fall angegeben, daß das nichtbehandelte
Viskose(Reyon)-Diagonalge\vebe unter ähnlichen Bedingungen hitzebehandelt wird.
l.rhit/ungsaimosphärc
Erhilzungsbedingungen
250 C 2 Std.
I 300 C 2StH.
Sticksioff.... ! 250 C 2 Std.
300 C 2 Std.
Fesligkeiiserhöhende
Behandlung
nein
ja nein
ja nein
ja nein
Ja
Gewichtsverlust durch Erhitzen
("öl
40 48 83 66
17 41
75 46 Hitzebehandelte·; Gewebe
Längi-schrumpfen j
Längi-schrumpfen j
7
15
29
15
29
25
4
H)
H)
15
festigkeit
(kg 2.5 cm 1
(kg 2.5 cm 1
8,7
17.4
17.4
2.6
13,9
13,9
10.9
20.8
20.8
6.4
12.4
12.4
Dehnunu
9.7
15.5
8.8
17.7
17.7
6.3
14.5
11.3
16.9
14.5
11.3
16.9
Die Tabelle V läßt erkennen, daß die festigkcitserhöhende
Wirkung bei Erhitzung unter Luft oder Stick stoff nicht wesentlich verschieden ist. daß jedoch
der Gewichtsverlust und die Prozent-Schrumpfung durch Erhitzung "nter Stickstoff wesentlich niedriger
lind, und weiterhin, dab die Ausbeuten an Gewicht
lind Große bei Erhitzung unter inerter Atmosphäre wesentlich besser sind. Diese Tendenz ist auch bei der
Karbonisierung bei höheren Temperaturen und gleichfalls mit anderen, die Festigkeit erhöhenden Mitteln
tu erkennen.
Diese Tatsache wird weiterhin durch die nachfolgenden
Beispiele belegt. Jedoch muß der Einfluß der Atmosphäre bei der Wärmebehandlung noch zusätzlich
beschrieben werden. Bei der Hilzebehandlung bei tiner so hohen Temperatur, wie beispielsweise 1000 C.
liefert die Hitzebehandlung in einer inerten Atmosphäre
die größere Festigkeit bei dem hii/chchandehen
Gewebe als eine oxydative Atmosphäre.
Als inertes Gas können außer Stickstoff. Helium. Argon, Kohlendioxyd u. dgl. verwendet werden
Die Erhiizungsgesehwindigkeii kann Ikim Verfahren
nach der Erlindung bis zu 5 '_' Min., vorzugsweise
1 bis 5 C/Min., betragen. Im Hinblick darauf.
daß das mit einem die Festigkeit erhöhenden Mittel gemäß der vorliegenden Erfindung behandeile Faser
material, sogar wenn sie mit jeder Erhit/ungs;\ .•xchwn,
digkeit erhitzt wird, immer eine höhere Festigkeit und «ine höhere Ausbeute liefert als die nicht behandelte
Substanz. ic! es klar. daß. wenn die beiden bei der
gleichen Erhitzungsgeschwindigkeit verglichen werden, die Erhitzungsgeschwndigkeit der behandelten
Substanz nicht notwendigerweise diese Erhitzungsgeschwindigkcit betragen muß. Weil im allgemeinen
die Hitzebehandlung mit einer geringen Erhitzungsgeschwindigkeit eine hitzebehandelte Faser oder Gegenstände
mit höherer Festigkeit liefert, ist es natürlich, daß diese Erfindung nicht auf die angegebene
Frhitzungsgeschwindigkeit eingeschränkt wird, sondern,
daß diese Erfindung ebenso den Fall der Hitzebehandlung mit einer geringeren Erhit/ungsgcschwindigkeit
als ! C Min. heinhaltet.
Ein weiterer technischer Vorteil dieses Verfahrens liegt in der Verbesserung der Ausbeute. Wie Tabelle V
und Beispiel 1 erkennen lassen, sind die durch direkte Hitzebehandlung unter inerter Atmosphäre erhaltenen
Ausbeuten an Gewicht und Größe höher als jene, die durch Erhitzung unter Luft und anschließend inerter
Atmosphäre erhalten werden. Es ist deshalb der Schluß zulässig, daß das Verfahren in dieser Beziehung sehr
wirtschaftlich zur Herstellung \on carbonisieren Fasern oder Kohlefaser!! isi
F,s wurde oben bereits erklärt, daß das vorliegende
Verfahren in verschiedenen Punl· ten. gegenüber c-nern
\ eitahren zur i-.rhii /Lint: unter inerter Atmosphäre
nach einer Erhitzung unter Luft, in verschiedener: Beziehungen überlegen W, IVr I :ntei schied zwischen
beiden Verfahren führt zu einen" verschiedenen C'arhonisierungsmechanismib
der ( e lulose. wobei das vorliegende Verfahren /1 carbonisieren Fasern führt.
! 95 1 020
die, gegenüber dem durch bekannte Verfahren erhaltenen Fasern, eine verschiedene physikalische und
chemische MikroStruktur aufweisen.
Die Kurven der F i g. 9 werden dadurch erhalten, daß man die Änderungen des spezifischen Gewichts
von carbonisierten Fasern gegen die Änderung der Erhitzungstemperaturen
aufträgt. In F i g. 9 bedeutet (A) die Änderung des spezifischen Gewichts von Fasern,
die dadurch erhalten wurden, daß man Cellulosefasern mit einer wäßrigen Lösung eines Gemisches aus
Ammoniumsulfat (400 g/!) und Diammoniumhydrogenphosphat
(70 g/l) behandelt, wobei die Prozent-Haftung des Ammoniumsulfates und des Diammoniumhydrogensulfates
42% betragen. Anschließend wurden die erhaltenen Fasern unter Luft bei verschiedenen
Temperaturen zwischen lü0 und 280 C jeweils
1 Stunde lang erhitzt. (B) bedeutet die Änderung des spezifischen Gewichts von carbonisierten Fasern, die
dadurch erhalten wurden, daß man auf ähnliche Weise behandelte Cellulosefasern unter Luft bei 250 C
wahrend 2 Stunden und bei 300 C während einer weiteren Stunde behandelte und anschließend die
erhaltenen Fasern unter Stickstoff bei \erschiedenen Temperaturen zwischen 400 bis 1000 C jeweils für
1 Stunde erhitzte. (C) bedeutet die Änderung des spezifischen Gewichts von carbonisierten Fasern, die
dadurch erhalten wurden, daß man ähnlich vorbehandelte Cellulosefasern jeweils für 1 Stunde unter Stickstoff
bei verschiedenen Temperaturen /wischen HX) und 1000°C erhitzte. Vergleicht man in
F i g. 9 den Fall der direkten Erhitzung unier Stickstoff
mit dem Fall der Erhitzung unter Luft und anschließend unter Stickstoff, so ist zu erkennen, daß die
erhaltenen Werk" für die spezifischen Gewichte der carbonisierten Fasern jeweils auf gan/ verschiedenen
Kurven liegen Wie andere Untersuchungen erkennen lassen, unterscheiden sich carbonisicrte Fasern, die
entsprechend den obigen zwei Verfahren in dem genannten Temperaturbereich, im besonderen in einem
Temperaturhereich unterhalb 600 C erhalten wurden, voneinander beträchtlich in den Werten ihrer Elementarana
l> sen. Diese Tatsachen legen den Schiuli nahe, daß die Carbonisierung entsprechend der beiden Verfahren
einen verschiedenen Mechanismus aufweis! und dall infolge dieses Unterschiedes carbonisierte
Fasern erhalten werden, die sich i:i ihrer Mikroslruktur
unterscheiden.
I- i g. 9 läßt weiter erkennen, daß die spezifischen
Gewichte der unter Luft erhitzten Fasern (A) plötzlich ibei oherhalh 2(X) C ansteigen. Diese Erscheinung
zeigt, daß durch Oxydation infolge der Anwesenheit von Sauerstoff eine Vernetzung der Struktur eintritt.
Im Gegensalz hierzu fallen die spezifischen Gewichte
bei einer Erhitzung unter Stickstoff im gleichen Temperaturbereich
.ib. In diesem Fall tritt deshalb keine Vernetzung infolge von Oxydation ein. Das Vorliegen
oder Nicht-Vorliegen einer vernetzten Struktur in
einem niedrigen Temperaturbereich /wischen 200 und 300 C beeinflußt die Eigenschaften der bei der Hitzebchandhing
bei höherer Temperatur erhaltenen carbonisieren
lasern, was sich beispielsweise in einei iin-KTsenicdlichen
Ausbeule der cai honisjei un ! .ιν.τη
ic igt.
Nach dem obenerwähnten erliiuiun.üsgemiißen Vc;-ftihren
können KohlensioH'asern odei Graphitized
Htii einem Kohlenstoffgehalt von etwa 95"., oder mehr
mittels Hilzebeliandlung der kohlcnstoffähnlichcn Faser
(Kohlenstoffgehalt bis zu etwa 1O",,ι he: einer
höheren Temperatur als etwa 1000'C nach dem hierzu
herkömmlichen Verfahren hergestellt werden. Jedoch kann in diesem Fall, wenn die kohlenstoffähnliche,
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Faser hoher Festigkeit als Ausgangsmaterial verwendet
wird, eine offensichtlich festere Kohlenstoffoder Graphitfaser gegenüber den bekannten Kohlenstoff-
oder Graphitfasern erhalten werden.
Im Falle, daß die vorliegende Erfindung für eine Hitzebehandlung in industriellem Maßstab verwendet
wird, kann die in dem Hilzebehand'ungsofen und anfangs in dem Gewebe vorhandene Luft oder der in
einem inerten Gas vorhandene Sauerstoff die Zerstörung der hitzebehandelten Faser oder ihrer Produkte
als Folge der Oxydation durch Luft oder Sauerstoff bewirken. Eine solche Hitzebehandlung kann
oftmals zu einer geringeren Stärke der hitzebehandelten Faser oder ihrer Produkte gegenüber den experimentellen
Hitzebehandlungen führen, wo die Hitzebehandlungsalmosphäre
vollkommen durch ein inertes Gas ausgetauscht wird. Um diesen Nachteil zu vermeiden,
können die Ausgangsfaser oder ihre Produk»e mit einem die Festigkeit erhöhenden Mittel durch
Eintauchen behandelt werden, dem man vorher eine Verbindung, wie Ammoniumphosphate. Guanidinphosphat.
Aluminiumammoniumsulfat oder Telrakis(hydroxymethyl)-phosphoniumchlorid
(TIlF1C) zugibt. Diese Verbindungen werden hier als die Nichtentflanimnarkeit
verbessernde Mittel bezeichnet.
Aus der Tabelle Vl ist zu ersehen, daß die E'mveichbehandlung
der Ausgangscellulosefaser oder ihrer Produkte mit einer wäßrigen Lösung der oben als die
Nichtentflammbarkeit verbessernde Mittel bezeichneten Verbindungen sogar dann, wenn die so eingeweichte
Faser oder ihre Produkte in der Luft hitzebehandelt werden, hitzebehandelte Fasern oder Produkte
derselben liefert, die nicht nur der Verbrennung, sondern ebenso der glimmenden Aschenverbrennung
und der Verwendung in Asche widerstehen. Mit anderen Worten, sie liefert hitzebehandclte Fasern
oder ihre Produkte mit ausgezeichneter Oxydaliouswidei!;taiidsfähigkeil.
Es können daher, wenn die vorliegende Erfindung nach Behandlung der Celluloselaser
oder ihrer Produkte mit einem Behandlung:·*
mittel, das durch Zugabe des obenerwähnten, die
Nichtenillammbarkcil \ erbessernden Mittels zu einen":
die Festigkeit erhöhenden Mittel der vorliegenden Erfindung, wie es im einzelnen beschrieben wurde,
hergestellt winde, angewendet wird, sogar, wenn
Sauerstoff in einer inerten Xtmosphärc vorhanden ist. hitzebehandelte Fasern oder ihre Produkte mil
ausgezeichneter Oxydationswiderstandsfähigkeit als Folge der Gegenwart des die Nichtcntflammb.-nkeit
verbessernden Mittels hergestellt werden, und dadurch kann die uxydative Zerstörung durch Sauerstoff
oder I ufl. der h/w. die m dei Aiisgangsfnser oder
ihren Produkten enthalten ist. so inhibiert werden daß hervorragende Ergebnisse erzielt werden.
Die labeile VI zeigt die Ergebnisse in den Fällen.
!χ-j denen DiammoniuriilivdniL-.cnphosphat. Triam-
;n<'i':i!imphosphal. Guanidiiiphosphat. 'IMPC und
Aliiminium;iiiimon;umsiilNil als die Nichtenlflammbarkeil
verbesserndes MiUeI \erwetnle! werden. Am
nioniumdihuli "!.'.enplmsphal w π kl 1:1 -«hnlicher Weise.
AU die Nichtentllanimb.:! Ken ν ei besset η. Ie Mille!
können zwei oder mehrere dieser Ar: \erwendet werfen,
und ihre Zii<:alvnien>.'i kann im Vergleich zu der
(ie·- die FesiH'kei' el"höllellil:-M Miili-k I 1,'in ^, -in
N ichtentfla mmba rkei 1
verbesserndes Mittel
verbesserndes Mittel
Art
Kein | 0 |
Diammonium- | 8 |
h>ci;ogen- | 16 |
phosphat | 24 |
32 | |
Triammonium- | 8 |
phosphat | 16 |
24 | |
32 | |
Guanidin- | 8 |
phosphat | 16 |
THPC | 8 |
16 | |
Aluminium - | 8 |
aminonium- | 16 |
sulfat |
Haften
Hitzebehandeltes Gewebe
Gewichtsverlust
78
59
52
48
38
59
52
48
38
59
53
46
40
68
62
69
51
68
62
Längszug-
fcstinkeil
kg 15 cm
Breite
5.ί·! 4.3 3.5
1 T
2.1 2.3 2.9 2.5 3.1 3.2 2.6 3.8
3.1
3.2
Nichient-
tlamnihar-
keu
A A A Λ
A A A A A A A A A \
Ausgancsmaterial
= ViskosefReyonl-Diagonalgewcbe
Bedingungen der Hitzebehandlung
Bedingungen der Hitzebehandlung
= 1 Stunde bei 250 C + 2 Stunden bei .W C (in l.uftl.
Λ Kein Verbrennen als Flamme, keine Verbrennung über
glimmende Asche, keine l'inuamllung zu .Vv1Ii"
B - Kein Verbrennen als Hammc. kein Verbrennen als glimmende
Asche. Umwandlung 7u Asche
C Nich' brennbar als !'lamme, brennend als glimmende Asche.
Umwandlung zu Asche
Die Bedingungen der Hitzebchandlung der vorliegenden
Erfindung sollten geeigncicrweisc nach dem
Gefüge, der Formgebung usw.. der Ausgangsfaser oder
ihrer Produkte bestimmt weiden. Wenn beispielsweise ein dicker Wollstoff, ein dicker, nicht gewobener Stoff
oder Filz hitzebehandelt wird, ist es möglieh, daß die
durch die Pyrolyse gebildete Hitze in dem Matcrialgefüge
gespeichert wird, und dadurch tritt eine abnorme Hitzebildung ein, so daß die Steuerung der
Temperatur mitunter schwierig wird. In diesem Falle sollte ein Verfahren unter Verringerung der Erhitzungsgeschwindigkeit
angewendet werden.
Die die Festigkeit der hit/ebchandelten Fasern oiict
ihrer Produkte betreffenden F igen scha ft cn. die η.κ,ΐι
der vorliegenden Erfindung, wie oben erwähnt, erhalten
werden, hangen von der Art der die Festigkeit erhöhenden Mittel, dem Haftprozentsatz derselben
ihrem Mischverhältnis, den Hitzebehandlungsbedü sr
gungen usw. und zusätzlich von der Mikrostrukuit"
der Ausgangsccllulose ab. Das heißt im allgemeinen, daß,je höher der Grad der Orientierung der Au.sg.uigsccllulose,
um so größer die Festigkeit der hitzebeh.mdeltcn Faser oder ihrer Produkte und um so geringer
ihre Dehnung ist. Die hitzebehandelte Faser einer solchen hochkrislallinen Cellulosefaser, wie Baumwolle
od. dgl., ist im allgemeinen brüchig; jedoch kann diese Brüchigkeit vermieden werden, wenn eine solche
kristalline Ausgangsfaser vorher nach bekannten Verfahren, wie durch Merzerisierung od. dgl., zur Verringerung
ihres K'.istallisationsgrades behandelt und
dann hitzebehandelt wird.
60 Bei der vorliegenden Erfindung sind die Ausgangsmateriaifasern
oder ihre Produkte nicht auf solche, die Cellulosefaser η enthalten, beschränkt, sondern es
gehören ferner solche Fasern oder ihre Produkte dazu. die durch Mischen von Fasern, die zur Carbonisierung
durch Pyrolyse geeignet sind, wie Polyacrylnilrilfasern.
Polyvinylalkoholfascrn oder ähnliche, mit Cellulosefasern erhalten werden.
Weiterhin beinhaltet der Begriff Cellulosefasern nicht nur die einzelne Cellulose enthaltende Faser,
sondern ebenso die gesamten Fasern, die in irgendeinem
der obenerwähnten Materialien zusammengesetzt sind und eine Art der obenerwähnten Fasern.
Wie bereits oben im einzelnen beschrieben ermöglicht
die vorliegende Erfindung bei der Herstellung von kohlenstoffähnlichen Fasern, Kohlcnsloffasern.
Graphitiascni oöer ihrer Produkte au.>
Cellulosefaser, die Herstellung von kohlensloffähnlichen Fasern
oder ihrer Produkte mit einer mehrfach höheren Festigkeit als in dem Fall, daß man eine nicht behandelte
Cellulosefaser als Ausgangsmaierial verwendet. Dies sogar bei einem Temperaturbereich von 200 bis
500 C. der zu dem gefährlichsten Temperaturbereich gehört, bei dem die mechanischen Eigenschaften der
carbonisieren Faser zerstört werden können. Voraussetzung
ist. daß man vorausgehend die Cell.iKiscfasern
oder ihre Produkte mit einem die Festigkeit erhöhenden
Mittel, wie es die vorliegende Erfindung zur Verfügung
stellt. odcr mit einem Behandlungsmittel behandelt,
das seinerseits durch Zugabe eine den Feuerwiderstand
verbessernden Mittels zu dem die 1 estigkcii erhöhenden Mine' hergestellt wurde Danach
werden die so behandelten Fasern oder ihre Produkte bei einei Fempcratui von 400 bis 1000 ( in einer
inerten Atmosphäre hitzebehandelt und dann die hochwirksame Herstellung von Kohlenstoffascrn.Graphitfasern
oder ihrer Produkte mit weit h· Ί ver l-r^tigkeit als nacli herkömmlichen Vciui'iiicü cimo^-
Iichl und schließlich durch Mu/eVhandlung bei einer
höheren Temperatur carbonisierl oder graphitieri
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Durch Einweichen einer nach dem Viskose-Verfahren
hergestellten Cellulosefaser (5.5 d. Zugfestigkeit [trocken] 10.7 g. Reißfestigkeit [trocken] 1.9g d. Dehnung
21.3"ο 1 in einer wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfat
mit einer Konzentration von 400 g 1. Auswringen der so eingeweichten Faser mit einem
Auswnngpnventsat/ von KX)"0 und 1? Minuter
langem I vknen der ausgewrungenen Faser bei
1 —*> t wui.u emc Cellulosefaser mit einem Haften ν on
Ammnniumsiilfat von 40"» hergestellt. Danach wurde
dv 1 ellül'isefaser und nicht behandelte Cellulosefaser
einzeln in einen entsprechend verschlossenen Behähei unter einer Stickstoffatmosphäre eingebracht und
durch Erhöhen der Temperatur mit einer Erhitzunusgeschwindigkeit
von 5 C Min. auf 400 bzw. 600 C hilzebehandell.
Die nachfolgende Tabelle VIl zeigt die so erhaltenen
Ergebnisse, wobei A die hitzcbehandelte Faser ist, die
durch unmittelbares Erhitzen der behandelten Cellulosefaser in Stickstoff erhalten wurde, B die hitzebehande'te
Faser ist, die durch Hitzebehandlung ohne Vorbehandlung der Cellulosefaser in der gleichen
Weise wie A erhalten wurde und C die hitzebehandelte Faser ist, die durch Erhitzen der imprägnierten
CeUulosefasern in Luft und danach in Stickstoff er-
020
halten wurde. Das heißt. A stellt die Faser nach dem
Verfahren der vorliegenden Erlindung, B nach dem herkömmlichen Verfahren unter Erhitzen in inerter
Atmosphäre von Anfang an und C nach dem Stand der Technik nach der I SA.-Patentschrift 3 235 323
dar.
Messung
Erhitzungsgewichtsverlust (%)
Schrumpfung (%)
Zugfestigkeit (trocken), g .. . .
Dehnung (trocken))0 ο)
Dehnung (trocken))0 ο)
Vergleicht man A und B. so hat A eine etwa 40"»
höhere Ausbeute als B, und die Zugfestigkeit von A ist
«Sas 4- bis 9fache höher als die von B.
Line der wesentlichen Eigenschaften von Kohlcn-•toffascrn
ist ihre Oimensionsstabilität. Um diese Eigenschaft /u erhalten, soll Hie Dehnung möglichst
gering sein. Betrachtet man die Eigenschaften der crtialtencn
Fasern unter diesem Gesichtspunkt, so ist tn erkennen. ö1 ■" die, gemäß Verfahren A erhaltene
niedrigere Dehnung durchaus als technisch fortlchrittlich gegenüber den Fasern. gemäß dem Verfahren
( . gedeutet werden kann. Was schließlich die Ausbeute anlangt, so führt die Hitzcbehandluiu· unter
Stickstoff (A-J i.u einem Gewichtsverlust, der um S bis
20 Gewichtsprozent nicdtiiier ist als der Gewichtsverlust,
der Kt Behandlung unter Luft (O erhalten wild. Auch die Schrumpfung ist um 5 bin 15"<
> geringer Da Kohlenstoffascrn auf Grund ihrer Herstellung sehr teuer sind, bedeutet die nach dem Verfahren der
I itmdung erhaltene Ausbeute eine Erhöhung an
Gericht und I änge de Fasern und stellt einen wesentlichen
technischen Fortschritt dar.
/λei Stücke eines Diagonalgcwebes aus Viskose-Re\
on < 1.5 dl versponnenem Garn (/«inidichte: iiings.
36 ! .iden Γ.5 cm Breite, quer ^6 i .iden 2.5 cm Breite.
t lew \h\ 2S0 g irr) wurden jeweils in (A) eine wäßrige
II ösuni! Min Ammoniumsulfat iKonz.entrati.'n 400 g 1)
und !B) einer gemischten wäßrigen Losung aus Ainmoniuinsuifat (Konzentration 40OgI) und Diiimmoniumhydrogenphosphai
(Konzentration 70 g 1) eingeweicht, anschließend die sr- eingeweichten beiden
Siiicke Diagonalgcwchc mit einem Auswringpro/entssitz
von 100"ή ausgewrungen und danach bei SO C
so tielrocknet. daß zwei Arten von behandeltem
7 | Πι bei le VIl | Tem pe ran | I | Λ | (.01) C | C | |
7 | 51.9 | 70,8 | |||||
85 | 400 C | 1 user | 23.3 | B J | 27.5 | ||
23 | c ! j |
4.62 | 86.9 | 5.23 | |||
Λ | ! H - |
ι 64,6 ι |
1.53 | 42.0 | 2.14 | ||
43 | 22.8 i | 0.53 | |||||
19 | 4.63 I | 1.17 | |||||
3 | 5.20 ! | ||||||
3 | |||||||
S 1.2 | |||||||
39.2 | |||||||
1.69 | |||||||
4.50 | |||||||
£5
Gewebe erhalten wurden, wobei der Haft Prozentsatz
Fcststoffgehalts von (A) 41.6% und der von (B) 44.8%
betrugen. Danach wurden diese beiden Auen \on behandeltem Gewebe einzeln in einen Zylinder aus rostfreiem
Stahl eingebracht, dei mit einem Stickstoffeinlaß
und einer öffnung versehen ist die mit einer
Vakuumpumpe verbunden m. und die Luft in dem
Zylinder wurdi dadurch durch Stickstoff ersetzt, djß
man mehrmals ilen Zylinder auspumpte unö Stickstoff
einführte. Danach wurde das Gewebe in dem Zylinder mit einer Frhii/ungsgcschwindigkeit von
5 C Min aui die gewünschte Temperatur gebracht,
;o bei der angegebenen Temperatur 1 Stunde hitzebehandelt
und dann auf normale Temperatur heruntergekühlt und die hitzebehanddtc Probe herausgenommen.
Nach Waschen und Trocknen wurden die so hitzebchandellen Proben im Hinblick auf ihren Gev,
ichtsvcrlust. Schrumpfungsprozent Zugfestigkeit
und Elemenlaranahse geprüft. Zu Vergleichszwecken wurde ein nicht behandeltes Gewebe ebenso m der
oben angegebenen Weise hitzebchandelt. wobei die Ergebnisse unter (O angegeben sind.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in den nachfolgenden
Tabellen \ 111 bis X zusammengefaßt. Im Vergleich zu dem nicht behandelten Gewebe iO weist das
hit/ebchandelte Gewebe (A). das durch Hitzebehandlung
eines Diagonalgcwebes nach Eintauchen in Ammoniumsulfailösung erhallen wurde, bei jeder
Temperatur höhere Festigkeit und sowohl geringeren Gewichtsverlust als auch Schrumpfungspiozenlsatz
auf, wobei seine Ausbeute hoch ist. Vergleicht man das einzelne Ammoniumsulfatsystem (Λ imit dem Ammoniunisulfai
Diammoniumhydrogenphosphat-Gemischsystem,
dem Gemischsystem ι B). so liefert das Gemischs\stem
(B) einen geringeren Gewichtsverlust und eine
höhere Ausbeute als das Einzelsvstem A.
g 35
40
Tabelle VIII
Hitzebehandlung des Ammoniunisulfai (A)-bchandelten Gewebes in Stickstoff
Hitzebehandlung des Ammoniunisulfai (A)-bchandelten Gewebes in Stickstoff
lem- | Gewicht s- vcrlusl |
lanes- | I ' | C | Flcmcnlaranalysc | Il | ° ... | N S ■—4 |
0 | 0 | Äscin |
pcralur der |
schrump- fungs- |
festigkeit | 43,63 | 6.34 | 49.92 | 0 | 0.17 | ||||
Hitzcbe- | ("•nl | Pro/cntsalz | κΰ,'_„^ CiTi | 43.56 | 6,34 | 49.51 | 0.63 | 0.99 | % | ||
handlung | 0.0 | l%l . | . . _ | 42,76 | 6,09 | 47.60 | 0.79 | 1.16 | 0.11 | ||
120 | 0.7 | 6,6 | 37,1 | 42,08 | 6,05 | 47.28 | 0,42 | ||||
140 | 12.5 | 8,3 | 27.6 | 1.93 | |||||||
160 | 19.5 | 15.8 | 5,9 | 2.64 | |||||||
180 | 16.7 | 4.5 | |||||||||
25
i 951 020
Fortsetzung
/er
26
Tem
peratur der Hitzebe |
Gewichts
verlust |
Längs-
schrump- fungs- Prozenlsatz |
Längszug-
fesligkeil kg/2.5 cm |
C | Elementaranalys | H | O | 22,34 | 17,34 | N | S | Asche |
handlung | (%) | (%) | Ol Cl IC | 58,23 | 4.21 28.12 | 3,92 22,12 | 15,20 | 5.74 | 3.0: | |||
200 | 26,7 | 5,4 | 16,7 | 58,98 | 4.27 ; 27,39 | 3,81 19,79 | 10,43 | 2.84 | 0.68 | |||
220 | 25,1 | 4,7 | 17.^ | 59,82 | 4,24 j 25,96 | 3,67 | 7,12 | 7.32 | "\27 | 0.37 | ||
240 | 28.1 | 6,0 | 17. S | 61,68 | 4,08 24,69 | 3,60 | 3,99 | 7.28 | 2,00 | 0,39 | ||
250 | 31.2 | 7,2 | 15,6 | 60.74 | 4,12 25,48 | 3.01 | 5,06 | 7.11 | 2,16 | 0,27 | ||
260 | 32.8 | 7,4 | 15,6 | 64.63 | 3,97 | 2.54 | 7.71 | 1,27 | 0,39 | |||
280 | 35,7 | 8,4 | 14,0 | 65.49 | 1.44 | 7.0S | 1.03 | 0,28 | ||||
300 | 39,7 | 10,0 | 16,3 | 67,69 | 1,10 | 7.71 | 0,77 | 0,36 | ||||
320 | 41,8 | 10,8 | 14,4 | 70,40 | 7.-S7 | 0.68 | 0,23 | |||||
360 | 43,8 | 11.5 | 14,2 | 72,42 | 7.76 | 0.59 | 0,34 | |||||
400 | 46,6 | 13.9 | 12,1 | 77,84 | 7.90 | 0.43 | 0,43 | |||||
500 | 54.6 | 18,2 | 10,0 | 82,04 | 7.8S | 0.21 | 0.39 | |||||
600 | 58.4 | 20.1 | 7,4 | 88,91 | 4.63 | 0.68 | 0.21 | |||||
800 | 63.4 | 25,5 | 8,6 | 91,19 | 1.44 | il.l>4 | \35 | |||||
1000 | 70.3 | 27.0 | 9,6 | |||||||||
Tabelle IX Hitzebehandlung in Stickstoff eines mit einem Gemischsystem-Behandlungsmittel (B) behandelten Gewebe:
Messung | Temperatur | Gewichtsverlust |
der Hil/ebeliaiuilimg | (%) | |
;20 | 0,0 | |
Ku | 3,5 | |
16(1 | 15,7 | |
ISo | 21,0 | |
29.2 | ||
26.6 | ||
29,7 | ||
32,2 | ||
33.1 | ||
35.2 | ||
20( ι ! | 37.5 | |
38,2 | ||
24U | 40,2 | |
250 | 41,6 | |
260 | 48,5 | |
280 | 52.4 | |
30(1 | 61.1 | |
320 | 68.8 | |
360 | ||
400 | ||
500 | ||
600 | ||
800 | ||
1000 | ||
chruinpfungsprivcnlsal/ I0O) |
l ängs/in'fesiigkei Va. 2.* an Breite |
7,1 | 37.3 |
10,7 | i 5.0 |
19.5 | 2.0 |
S. 5 | 14.2 |
6.6 | 1S.0 |
19.5 | |
6.0 | 17.6 |
8.6 | 18.0 |
8,0 | 18.7 |
9,4 | 18.7 |
10.8 | 17,6 |
9.6 | 14.2 |
11.9 | 11.7 |
1 3.0 | 11.2 |
16,8 | 8,5 |
18,3 | 9.0 |
23,0 | 7.5 |
24.0 | 9.7 |
Tabelle X Hitzebehandlung eines mehl behandelten Gewebes in Stickstoff
Tcmpcratui 4er ■ Gewichtsverlust
llit/cbchandlung; („
llit/cbchandlung; („
Ausgangs- ■
gewebe j
j
i
0,4
0,7
0,7
Sclirumpfungsprozcnlsat/
(längs)
0,0
0,7
(Kings)
kg " s cm
Breite
55,4 55,1 56,0
43.12
43,33
43,29
43,33
43,29
Elcmcntarnnalvsc
6.53
6,56
6,57
6,56
6,57
50,15
49,89
49,91
49,89
49,91
Messung | Gewichtsverlust | Schrumpfungs- pm/entsat? |
I 9 5 | i 020 | c | 28 | {lementaranalyse | C) | Asche | |
I | (liings) | 43.33 | 49.78 | |||||||
27 | Temperatur der | 0,7 | Fortsetzung | 43.72 | 49,50 | |||||
lilzebchandlung | 1.1 | (%l | Zugfestigkeit | 43.65 | » | 48,69 | (%) | |||
160 | 1.8 | 0.7 | kg 2.^ cm | 44.40 | - .... .... 6.58 |
48,66 | 0,31 | |||
180 | 3.5 | 0.0 | Hreitc | 44.56 | 6.63 | 46.41 | 0,21 | |||
200 | 4.1 | 1,4 | 46.37 | 6.57 | 46,41 | 0,29 | ||||
220 | 4.9 | 0.7 | 56.2 | 48.49 | 6,55 | 44,79 | 0,36 | |||
240 | 23.2 | 0,0 | 54.0 | 71.03 | 6.63 | 22,68 | 0,15 | |||
260 | 68,6 | ii. 7 | 54.4 | 71.58 | 6.49 | 22.15 | 0,73 | |||
280 | 75.4 | 1.3 | 41,1 | 76.95 | 6.41 | 17.00 | 0,31 | |||
300 | 80.2 | 15,2 | 37.3 | 76.00 | 5.40 | 18,37 | 0,89 | |||
320 | 80.1 | 19.0 | 11.5 | 86.35 | 5.14 | 8.27 | 1.13 | |||
360 | 83.3 | 23,0 | 11.8 | 4.82 | 3.67 | 1,23 | ||||
400 | 84.1 | 25,9 | 8.2 | 94.64 | 4.56 | 2,43 | 1,07 | |||
500 | 85.3 | 26.2 | 9,3 | 94.6: | 3,78 | 1,32 | 1.60 | |||
600 | 85,3 | 32.0 | 9.8 | 96.11 | 2,92 | 1.57 | 1,16 | |||
700 | 88.4 | 34.5 | 6.7 | 1.61 | 1,32 | |||||
800 | 32.0 | 0.9 | 1.20 | 1,35 | ||||||
1000 | 33.3 | 0.4 | 0.63 | 2,10 | ||||||
0.5 | ||||||||||
0.6 | ||||||||||
3.2 | ||||||||||
Fin Diagonalgewcbc aus Viskose-Rcyon (Denier
des r.in/elfadens 1.5 d) gesponnenem Garn (Fadendichte
lyings 36 Fäden 2.5 cm !',reite, quer 36 Fäden
2.5 cm Breite. Gewicht 280 g nr) wurde in eine wäßrige Lösung von jedem die Festigkeit erhöhenden
Mine! eingetaucht und das so eingeweichte Gewebe iül einen Wringprozentsat/ von 100"<>
ausgewrungen und danach bei 80 C 3 Stunden getrocknet. Danach
VwIi(Ie das so behandelte Gewebe in einen Zylindci
«;us rostfreiem Stahl übergeführt, der mit einem
!■iückstoffbeschickun^seinlaß und einer Öffnung verschen
war, die mit einer Vakuumpumpe verbunden i>!. und die Luft in dem Zylinder mit Stickstoff ausgetauscht,
wobei mehrmals ausgepumpt und Stickstoff eingerührt wurde. Danach wurde das Gewebe in dem
Zylinder mit einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 5"rC Min. bis zu 500cC und bis zu 10000C erhitzt und
bei den angegebenen Temperaturen 1 Stunde hitze-
.15 behandelt. Zu Vergleichszwecken wurde ein nicht
behandeltes Gewebe in der oben angegebenen Weise hit7cbchandclt. Die erhaltenen Ergebnisse sind aus
der nachfolgenden Tabelle Xl zu ersehen. Diese Ergebnisse zeigen, daß das mit einem die Festigkeit
erhöhenden Mittel behandelte Gewebe höhere Festigkeit und höhere Ausbeute hat als das Gewebe, das
nicht mit einem die Festigkeit erhöhenden Mittel behandelt wurde.
Festigkeit erhöhendes Mittel
Haftpro/cntsatz Temperatur der Hil^chcrwndlung
S(Ki C j UX)OX
S(Ki C j UX)OX
Gewichts- I _ ,.-,:. i Gewichts- !
Kein
Ammoniumsuifamat
Arnmoniurnirnidosulfonat
Ammoniumsulfit
Ammoniumthiosulfat
Ammoniumsulfat-Anilin
(2: i-Gewichtsverhältnis)
(2: i-Gewichtsverhältnis)
Ammoniumbisulfat-Harnstoff
(1:1-Molverhältnis)
(1:1-Molverhältnis)
Ammoniumsulfit-Triäthanolamin
(1;1.25-Molverhältnisl
Ammoniumthiosulfai-Harnstoff
(1:1-Molverhältnis)
(1:1-Molverhältnis)
Amnioniumsulfamai-Harnstoff
'4 1-Gewichtsverhältnis)
'4 1-Gewichtsverhältnis)
50.5 59.2 40,3 66.6
41.1 38.0 52.6 37.4 40.3 verlust
I0Ol
I0Ol
83.3
58.0
53.0
58.0
53.0
57.3
52.3
52.3
48.7
53,0
53.3
52,1
53,0
53.3
52,1
i Zugfestigkeit
j kg 2.5 cm Breite
j kg 2.5 cm Breite
1 .
0,86
7,24
8.00
7,53
6.83
7,24
8.00
7,53
6.83
7.78
7.65
7.90
7.01
7.65
7.90
7.01
7.44
Gewichtsverlust
88.4
71.3-
69.3
72.3
67.8
68,3 72.1 74.9 71.3 70.1
Zugfestigkeit kg/2,5 cm Breite
3.19
5.24 9,00
8,53 7.32
8,81
8.70 8,9 i
9.05
Fortsetzung
Festigkeit erhöhendes Mittel
Temperatur der Hitzebehandlung
Haftprozenl-
satz
Amrnoniumimidosulfonat-Thioharnstoff
(2:1-Gewichts verhältnis) 50,0
(2:1-Gewichts verhältnis) 50,0
Schwefelsäure-Harnstoff
(i :2,75-Molverhältnis) 39,6
(i :2,75-Molverhältnis) 39,6
Schwefelsäure-Thioharnstoff
(1:2-Molverhältnis) 34,3
(1:2-Molverhältnis) 34,3
Schwefelsäure-Triäthanolamin
(1:3-Molverhältnis) 33,4
Schwefelsäure-Guanidin 24,7
Schwefelsäure-Äthylendiamin 23,1
Sulfaminsäure-Triäthanolamin
(J : 1-Mol verhältnis) 38,7
Sulfaminsäure-Anilin
(1:1-Molvcrhältnis) 53,4
Sulfaminsäure-Dicyandiamin
(1:1-Molverhältnis) 32,4
Das gleiche Ausgangsdiagonalgewebe wie im Beispiel 3 wurde in einer wäßrigen Lösung des Behandlungsmittels
eingeweicht, wobei dieses 1000 g Ammoniumsulfat, 500 g Harnstoff. 75 g Teirakisihydroxymethyl)-phosphoniumchlond
und 3500 ecm Wasser enthält, dann über einer Mangel ausgewrungen und so
getrocknet, daß bei dem behandelten Gewebe ein Haftprozentsatz der festen Bestandteile von 50.4%
erhalten wurde. Danach wurde das so behandelte Gewebe in den gleichen Zylinder aus rostfreiem Stahl,
wie im Beispiel 3, eingeführt, danach die Luft in dem
Zylinder durch Stickstoff ersetzt, mit einer Erhitzungsgeschwindigkeil
von 5 C Min. bis zu 500 und 1000 C erhitzt und dann bei jeder Temperatur 1 Stunde hitzebehandelt.
Der Gewichtsverlust und die Zugfestigkeit des erhaltenen hitzebehandelten Gewebes ist:
Hitzcbehandeltes Gewebe bei 500 C:
Gewichtsverlust: 48.5°„.
Zugfestigkeit: 8,62 kg 2.5 cm Breite.
Zugfestigkeit: 8,62 kg 2.5 cm Breite.
Hitzebehandeltes Gewebe bei 1000 C :
Gewichtsverlust: 70.8%.
Zugfestigkeil: 10,32 kg 2,5 cm Breite.
Zugfestigkeil: 10,32 kg 2,5 cm Breite.
Das gleiche Ausgangsdiagonalgcwebe wie im Beispiel 3 wurde in einer wäßrigen Lösung des Behaiuilungsmitlels
eingeweicht, das 410 g schweflige Säure (Nettogewicht in schweflige Siiure-Wasserl. 750 g
Harnstoff, 30 g Diammoniumhydrogenphosphat und 2000 ecm Wasser enthält, durch eine Mangel gewrungen und dann so getrocknet, daß man das behandelte
Gewebe mit einem I-Iaftprozenlsalz der testen Komponente
von 34.3% erhielt. Danach wurde das behandeile Gewebe in Stickstoff bis zu 500 und 1000 C erhitzt
und in der gleichen Weise wie im Beispiel 3 hii/.ebehandelt.
Der Gewichtsverlust und die Zugfestigkeit des hitzebchandelten Gewebes waren :
5U0 C
Gewichtsverlust
Gewichtsverlust
Zugfestigkeit
kg'2.5 cm Breite
kg'2.5 cm Breite
54,2
52,5
55,3
52,5
55,3
57,3
56.3
59.8
56.3
59.8
52.3
52,3
53,5
52,3
53,5
8,11
8,23
4.32
8,23
4.32
5,25
6,93
2.80
6,93
2.80
5,21
3.84
s. 12
3.84
s. 12
10OTC
Gewichtsverlust
1%)
72,6 68,0 70,2
74,2 71,8 75,0
68,8
70.5 75,0
Zugfestigkeil kg/2,5 cm Breite
9,77
11,56
6,32
8,42 7.98 3,98
7.34 5.24 5.12
Ilitzebehandeltes Gewebe bei 500"C:
Gewichtsverlust: 54,1%.
Zugfestigkeit: 8.50 kg 2,5 cm Bieile.
Zugfestigkeit: 8.50 kg 2,5 cm Bieile.
Hitzclxhandeltes Gewebe bei 1000 C:
Gewichtsverlust: 69.9%.
Zugfestigkeit: 10.11 kg 2.5 cm Breite.
Zugfestigkeit: 10.11 kg 2.5 cm Breite.
Ein Bündel Yiskose-Reyon-Fasern (Denier ties
Einzelfadens 5.5 d, Zugfestigkeit 1,9 g/d. Dehnung 2i.3%) wird in einer wäßrigen Lösung von Animoniumsulfat
(400 g 1) eingeweicht, danach ausgew ungen und getrocknet, wodurch man behandeile Fasern
mit einem Haftprozentsatz von Ammoniiuysulfai
4_s von 59.3"ή erhielt. Danach wurde dieses Bündel \on
behandelten Fasern in Stickstoff unter Steigernnu der
Temperatur mil einer Geschwindigkeit von VC Min. über den Bereich von Zimmertemperatur bis 220 C.
mit einei Geschwindigkeit von 3 C/Min. über d'-n
so Bereich \ on 220 bis 600 C und mit einer Geschwindigkeit
von 5 C Min. über den Bereich von 600 bis 1000 C so hit/ebehandelt. dall man ein Bündel kohlcnstolT-'linlicher
Fasern mit einer Zugfestigkeit von 3.3 g d. Dehnung 1.7% und Kohlenstoffgehalt 90,3% erhielt.
ss Danach wurde dieses Bündel :?us koli'enstoffähnlichcn
Fasern senkrecht in einen röhrenförmigen Granhiterhitzungsk'irper (Tamnan-Üfcn) mit einem
Innendurchmesser ion 2 cm und einer lfrhitzungslänge
\on 40 cm aufgchäiigl. wobei ein Gewicht am
fv, unteren Fnde des Bündels mit einer Last von 6.0 mg d
aiiiiehan. : wi-rclc uinl die Luft in dem F.rhit/unsjsbchiilter
durcli Argon ersetzt wurde. Danach wurde das behandelte I aseibiridel. um die Temperatur vor
1000 C auf 2S(H) C /u ^liöhen. etwa 2 Stunden l;
ί,ς hit/l und weiter bei 2X0U C 15 Minuten erhiizl. Man
erhielt sein feste, flexible, hitzeresislentc, graphilähnlielie
l'asern mit Liner Zugfestigkeit von 3.5 g d. DeIimini:
von !'.4l)"„. einem Youim-Modiil \on
951 020
18200 kg/mm2 und einem Kohlenstoffgehalt von
99'9%·
Ein Bündel der gleichen Ausgangsfasern wie im Beispiel 6 wurde in eine wäßrige Lösung von Behandlungsmittel
eingetaucht, wobei dieses 490 g Schwefelsäure, 600 g Harnstoff uno 2500 ml Wasser enthielt.
danach ausgewrungen und so getrocknet, daß das behandelte Faserbündel einen Haftprozentsmz des
Feststoffbeslandteils von 57,0% erreichte. Danach wurde dieses Faserbündel in Stickstoff bis zu KXX) C
erhitzt und in der gleichen Weise wie im Beispiel 6
so hiizcbehandell. daß man ein Bündel von kohLnstoffiihnlichen
Fasern mit einem Kohlenstoffgehalt von 91 W0 erhielt. Danach wurde dieses Bündel vx.n
kohlenstofflihnlichen Fasern in dem gleichen ura-
phiterhitzuneskörper wie im Beispiel 6 aufgehängt,
ir, Arson von 1000; C auf 2800 C in 2 Stunden erhitzt
und bei 2800 C 15 Minuten hitzebehandelt. Jie erhaltene hitzebehandelte Faser war cmc graph"-ühnüche
Faser mit einer Zugfestigkeit von jftl g a.
Dehnuna 0.45",, einem Young-Mouu! von
!XlOO bmnr und einem Kohlenstoffgehalt \on
99.9°...
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (6)
1. Verfahren zur Herstellung von Kohlenstofffasern mit erhöhter Festigkeit durch Erhitzen von
Cellulosefaser^ oder daraus hergestellten Produkten in inerter Atmosphäre, dadurch gekennzeichnet,
daß das Fasermaterial aus Cellulose mit einer wäßrigen Lösung von Kombinationen aus schwefelhaltigen Säuren und stickstoffhaltigen
Basen imprägniert wird und das mit den Kombinationen behandelte Fasermaterial in
der inerten Atmosphäre durch Erhitzen mit einer Erhitzungsgeschwindigkeit von bis zu 5°C/Min.
auf eine Temperatur von bis zu etwa 1000° C carbonisiert
und gegebenenfalls das carbonisierte Fasermaterial in der inerten Atmosphäre bei einer Temperatur
oberhalb von 1000" C graphitiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die wäßrigen Lösungen der Kombinationen
zum Imprägnieren des Fasermateria Is zusätzlich Ammoniumphosphat, Guanidinphosphat,
Aluminiumammoniumsulfat und/oder Tetrakis(hydroxymethyl>-phosphoniumchlorid
enthalten.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Kombinationen als
schwefelhaltige Säuren Schwefelsäure, schweflige Säure, Thioschwefelsäure, Sulfaminsäure und oder
Imidosulfonsäure und als stickstoffhaltige Base Harnstoff, Harnstoffderivate, wie Guanidin. Dicyandiamid.
Dicyandiamide, Thioharnstoff. Πιίο-harnstoffderi\ate
und oder Amine, wie Triethylamin. Triäthanolamin. Pyridin, Anilin, und oder
Ammoniak verwendet werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Kombinationen aus schwefelhaltiger
Säure und stickstoffhaltiger Base Salze einer schwefelhaltigen Säure mit Ammoniak, wie
Ammoniumsulfat. Ammoniumbisulfat. AnimoniunisuliU.
Animoniumbisulfit, Ammoniumthiosu'fat.
Ammoniumsulfamat und Ammoniumimidosulfonat oder deren Gemisch verwendet werden.
5 Verfahren nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet,
daß als Kombination aus schwefelhaltiger Säure und stickstoffhaltiger Base ein
Gemisch \on einem oder mehreren Ammoniumsalzen gemäß Anspruch 4 mit Harnstoff. Harnsloffderivatcn.
Thioharnstoff. Thioharnstoffdcrivaten und oder Aminen verv endet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 und 2. dadurch gekennzeichnet, daß als Kombination aus schwefelhaltiger
Säure und stickstoffhaltiger Base eine Kombination aus Schwefelsäure, schwefliger Säure
oder Sulfaminsäure mit Harnstoff, Harnstoffen- \.iten. Thioharnstoff. Thioharnstoffderivate)! oder
einem Ainin verwendet wird.
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
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