DE189208C - - Google Patents

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DE189208C
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soap
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paraformaldehyde
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C11ANIMAL OR VEGETABLE OILS, FATS, FATTY SUBSTANCES OR WAXES; FATTY ACIDS THEREFROM; DETERGENTS; CANDLES
    • C11DDETERGENT COMPOSITIONS; USE OF SINGLE SUBSTANCES AS DETERGENTS; SOAP OR SOAP-MAKING; RESIN SOAPS; RECOVERY OF GLYCEROL
    • C11D3/00Other compounding ingredients of detergent compositions covered in group C11D1/00
    • C11D3/48Medical, disinfecting agents, disinfecting, antibacterial, germicidal or antimicrobial compositions

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Detergent Compositions (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
-M 189208 KLASSE 23 e. GRUPPE
SIMON BERLINER in BEUTHEN, O.-S.
von Paraformaldehyd.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 23. August 1906 ab.
Die bekannten Formalinseifen zeigen den Nachteil, daß sie infolge der großen Flüchtigkeit des Formalins rasch an Wirksamkeit verlieren. Zur Abstellung dieses Übelstandes soll nach dem vorliegenden Verfahren an Stelle des gewöhnlichen Formalins der Seife Paraform zugesetzt werden. Das Paraform ist bei gewöhnlicher Temperatur fest, viel weniger flüchtig wie Formalin, übt jedoch
ίο trotzdem insbesondere in Verbindung mit Seife bei Körperwärme eine sehr erhebliche desinfizierende und desodorierende Wirkung durch Entwicklung von Formalindämpfen in statu nascendi aus. Das Paraform kann entweder der fertigen, in breiiger Form sich befindlichen Seife bei möglichst niedriger Temperatur unmittelbar zugefügt werden, oder man kann das Paraform in der zur Herstellung der Seife erforderlichen Lauge lösen und mit dieser gleichfalls bei möglichst niedriger Temperatur das notwendige Fett oder Öl verseifen.
Indessen ist im ersteren Falle die gleichmäßige und innige Verteilung des Paraforms äußerst schwierig, im zweiten Falle ist das Formalin bezw. Paraform so fest an das Alkali gebunden, daß die fertige Seife nicht die gewünschte hohe Wirksamkeit besitzt.
Es hat sich nun gezeigt, daß eine äußerst wirksame Paraformseife sich in der Weise herstellen läßt, daß man das Paraform in einer Flüssigkeit löst, von welcher es schwach gebunden wird, und diese Lösung der Seife zufügt. Als eine solche Flüssigkeit hat sich beispielsweise Kalkwasser vorzüglich bewährt. Das Paraform wird von dem Kalk zwar gebunden, jedoch so lose, daß bei Körpertemperatur Formalin in außerordentlich wirksamer Weise abgespalten wird.
Daß gerade die Kalkverbindung des Paraformaldehyds für diesen Zweck ganz besonders geeignet sein würde, war nicht vorauszusehen. Bekanntlich werden Lösungen von Kalkverbindungen durch Seifenlösungen in der Weise zersetzt, daß sich unlösliche, als Niederschlag ausfallende Kalkseifen bilden; hierauf beruht ja auch die gebräuchliche Bestimmung der Härte des Wassers. Setzt man jedoch zu einer Seifenlösung eine Lösung von Paraform in Kalkwasser oder umgekehrt, so bleibt die Flüssigkeit zunächst vollständig klar und erst ganz allmählich tritt eine milchige Trübung ein, ein Zeichen, daß die Umsetzung sich äußerst langsam vollzieht. Dieses eigentümliche Verhalten des Paraformkalkes gegen Seife muß als überraschend bezeichnet werden. Auf Grund dieser Beobachtung ist nun das neue Verfahren zur Herstellung von Paraformseife aufgebaut worden. Setzt man die Paraformkalklösung der verflüssigten konzentrierten Seife zu, so ist in der erstarrten Masse, d. h. in der festen fertigen Seife, der Paraformaldehyd fast ausschließlich an Kalk, d. h. sehr lose gebunden enthalten und demnach durch die ganze Masse aufs innigste verteilt. Wird nun diese Seife zum Waschen ■ benutzt, so lösen sich Seife und Paraf ormkalk, ohne daß eine sofortige Umsetzung
eintritt, in dem zum Anfeuchten benutzten Wasser. Nimmt man den Waschprozeß auf dem menschlichen Körper (bei Schweißfüßen, Achselschweiß usw.) vor, so wird gleichzeitig durch die Körperwärme Formalin in wirksamer Form abgespalten.
Durch das neue Verfahren wird demnach eine desinfizierende Seife gewonnen, die das Formalin sehr fein verteilt, in nicht flüssiger
ίο Form latent enthält und es erst bei erhöhter Temperatur abspaltet und zur Wirkung kommen läßt.
Zur Herstellung einer Seife der letzteren Art verfährt man nun in folgender Weise:
ι kg Kokosfett wird mit '/2 kg Natronlauge von 300 Be. bei möglichst niedriger Temperatur (25 ° C.) verseift. Sobald der Verseifungsprozeß beendet ist, werden 60 g Paraform, gelöst in 300 g Kalkwasser, der Masse unter fortwährendem Umrühren zügesetzt und gleichmäßig verteilt. Hierauf gießt man die Masse in Formen aus, in welchen sie zu fester Seife erstarrt.
Die neue Seife soll vornehmlich zur Beseitigung des lästigen Körperschweißes (Achsel- und Fußschweiß) benutzt werden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von desinfizierenden Seifen unter Verwendung von Paraformaldehyd, dadurch gekennzeichnet, daß der Paraformaldehyd in Kalkwasser gelöst der flüssigen Seife kurz vor dem Erstarren zugesetzt wird.
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